Oh Mann, allein dieses Plus im Namen regt mich schon auf. In Hessen haben wir eine sog. Unterrichtsgarantie Plus für Unter- und Mittelstufe. Wunsch: Kinder sollen bei Unterrichtsausfall durch Krankheit des Lehrers o.Ä. einen Ersatzlehrer bekommen, der die Schüler im jeweiligen Fach unterrichtet. Realität: Eine meiner Nachhilfeschüler aus der Mittelstufe erzählte mir vor einigen Tagen, dass sie einen Taxifahrer als Vertretung hatten. Soviel dazu.

Original von Young Link 92
Dann soll es sogenannte Realschulen+ geben. Diese ist dann besser, als die normale Realschule.

Meinst du damit, man würde in diesen Realschulen+ einen höheren Abschluss erzielen als an der gewöhnlichen Hauptschule?

So wie ich das sehe, soll die Hauptschule einfach vom Image her aufgewertet werden, aber der Rest bleibt gleich scheiße. Ich sehe es doch an meiner Cousine: Sie ist in der Abschlussklasse einer hessischen Hauptschule und die Lehrer kümmern sich einen Scheißdreck, an meiner Schule hingegen sind die Lehrer sehr fürsorglich. Natürlich kann man das nicht verallgemeinern und sagen, auf der Hauptschule sei alles schlecht und aufm Gymi alles toll, das habe ich auch schon anders erlebt. Allerdings habe ich oft das Gefühl, dass die Hauptschule der Platz ist für Kinder aus Problemfamilien, um die sich die Eltern nicht ordentlich kümmern und die deshalb geistig ver-kümmern, Ausländerkinder, die als dumm eingestuft und auf die Hauptschule geschickt werden, nur weil sie kein Deutsch können, sie aber auch keine Förderung erhalten und so weiter. Das ist etwa die Zusammensetzung, die ich bei meiner Cousine in der Klasse erlebe. Die Kinder werden auch oft einfach versetzt, obwohl sie drei oder mehr Fünfen haben, einfach nur, weil sie es sonst sowieso nicht schaffen würden. Das ist doch traurig.
Anstatt darüber nachzudenken, wo wir den "Abschaum" hinschicken, sollten wir lieber dafür sorgen, dass dieser gar nicht erst entsteht.

Also ich habe nichts dagegen. Jeder Mensch weiss doch das Hauptschulen einfach nichts bringen. Die Jugendlichen dadrauf werden nicht gefördert, haben Respekt vor nichts und randallieren deswegen rum. Übrigens gibts überall Idioten, aber nich in jedem Land Hauptschulen. Irgendwie kriegen die das ja auch auf die Reihe.

Ich frage mich was das bringen soll?!
Im Prinzip wäre es ja fast das gleiche System wie vorher, nur, dass das Ganze jetzt andere Namen hat. Es wären ja dann immernoch 3 verschiedene Schulen. Die Leistungsschwächsten müssen dann eben auf die Realschule gehen, aber die wiederum wären wohl ziemlich überfordert, wenn es von den Anforderungen gleich bleiben würde. Dann würde sich wohl ziemlich schnell herausstellen, dass das nicht funktionieren kann und sie müssen evtl die Anforderungen auf der normalen Realschule senken und schon wärs doch wieder das Selbe wie vorher auch?

Ich bin immer noch der Meinung, dass es besser wäre, wenn die erste Schule (also Grund- oder Gesamtschule) ein paar Jahre länger dauern würde und die Schüler erst dann in die verschiedenen Schulen zugewiesen werden. Weil ich mein wer kann schon mit 11 Jahren entscheiden welcher Zweig der richtige für einen ist?

Finde ich gut. Ich finde dieses dreigliedrige System eh bescheuert, wieso?
Wenn ich in der Grundschule (warum auch immer) mies war, dann werde ich auf die Hauptschule geschickt. Selbst, wenn ich im Nachhinein ne Mordsintelligenz und viel Interesse zeige, ich würde vom Stoff zu sehr nachhängen, um aufgestuft zu werden.
Man wird zu einem Abschluss mit 6 (!!) verurteilt. In Amerika und sogar der DDR ist das mindestens erst mit 10. Ausserdem teilt man ein. Die Gymnasiasten sind die GUTEN Leute. Die Realschüler sind die NORMALEN Leute. Und die Hauptschüler sind die SCHLECHTEN Schüler. Vollkommen egal, was für Spatzen im Gymnasium und übersehene Genies in der Hauptschule sitzen. Ich bekomme schon zu viel, wenn meine Nachbarin sich mit meiner Mutter anlegt, weil ihr Sohn ja auf dem GYMNASIUM sein Abi macht und ich NUR auf einer GESAMTSCHULE. Ich könnte kotzen. Ich will entweder nur Gesamtschule oder Stadtschule oder wie auch immer. Mir schnurze, welchen Namen die bekommt, aber eine Schule, die alles anbietet und zwar lange (Gesamtschule ermöglich immerhin problemlos bis zum 9. Lebensjahr jeden Abschluss und man kann sich sogar mit Engangement und Arbeit bis zum 12. Lebensjahr alles offen halten. Viele hätten viel mehr Perspektive, doch einen besseren Abschluss zu machen. Und wenn es nur eine Schulart gibt, dann wird das Einstufen durch den Arbeitgeber UND irgendwelche Möchtegern-Besseren aufhören.

Es bleibt immernoch dreigliedrig und Rheinland-Pfalz...

XD ja, das weiß ich schon lange. Mir tun eher die Realschüler leid.

Natürlich gibt es auch sehr gute Hauptschüler, meine Güte, ich will hier nicht sagen das alle Hauptschüler dumm und assi sind (wie es so manche tun), aber ich denke schon, dass die Realschüler dann in ihren Leistungen negativ beeinflusst werden und ich glaube auch nicht, dass es den Hauptschülern viel besser geht

Ich finde das 3 Schulensystem in Deutschland sowieso schwachsinnig..
Genau so wie ich die Gesamtschule in Österreich schwachsinnig finde.

Bei mir wars noch so, dass es egal war ob man in die HS geht oder ins Gym... Denn wenn man in die Hauptschule geht, dann kommt man (in Deutsch English und Mathe) entweder in die 1,2, oder 3 Leistungsgruppe... Die 1 Leistungsgruppe ist vom Niveau genau so hoch wie im Gym... Das heißt wenn man ins Gym gegangen ist, hat man später die selben Chancen in eine Höhere Schule aufgenommen zu werden, als ob man die selben Noten in der ersten LG hatte...

@ Hauptthema:

Naja ist es nicht egal ob die Hauptschule jetzt Realschule und die REalschule jetzt realschule + heißt oder wie auch immer?

Und wenn ich was falsch verstanden habe und es so ist, dass die Hauptschule einfac wegfällt, würde ich sagen, dass es gut so ist. Vielleicht strengen sich die schlechteren Schüler dann mehr an, als ob sies in der Hauptschule leichter hätten...

Wir haben sog. "Erweiterte Realschulen" im Saarland. Sie implizieren beide Schulformen. Bis zur 7. Klasse werden alle gemeinsam unterrichtet, dann trennt sich die Spreu vom Weizen. Ungut: Wer einmal auf der Hauptschule ist, kommt so schnell nicht wieder runter und muss sich auf den Kopf stellen, um Mittlere Reife zu bekommen. Abitur ist ziemlich utopisch. Das Dumme ist auch, dass so nicht etwa das Niveau der Hauptschule gestiegen ist, sondern dass die Realschule immer mehr verkommt und man sich eher nach unten denn nach oben angleicht. Bei der Erweiterten Realschule in der Nähe meiner Schule kommt zB alle zwei Wochen der Krankenwagen...

Ich verstehe nicht warum man sich deswegen aufregen kann. Und wieso sollte man sich selbst als dumm abstempeln @Young Link 92?
Ich bin mir sicher das Hauptschüler auch das Realgymnasium meistern können, ist alles nur eine Frage der Motivation.

Original von Ocarina of Time
Ich verstehe nicht warum man sich deswegen aufregen kann. Und wieso sollte man sich selbst als dumm abstempeln @Young Link 92?
Ich bin mir sicher das Hauptschüler auch das Realgymnasium meistern können, ist alles nur eine Frage der Motivation.

Wobei höchstwarscheinlich mangelnde Motivation der Grund ist warum die Leute erst auf der Hauptschule sind...

Original von Flush

Original von Ocarina of Time
Ich verstehe nicht warum man sich deswegen aufregen kann. Und wieso sollte man sich selbst als dumm abstempeln @Young Link 92?
Ich bin mir sicher das Hauptschüler auch das Realgymnasium meistern können, ist alles nur eine Frage der Motivation.

Wobei höchstwarscheinlich mangelnde Motivation der Grund ist warum die Leute erst auf der Hauptschule sind...

Und die resultiert aus dem Milieu, in dem die Leute aufwachsen, was wiederum die finanzielle Situation der Familien aufzeigt, die entsteht, wenn sich die Arbeitslosigkeit (aufgrund Stellenmangels, geringerer Bildung, etc) über mehrere Generationen erstreckt.
Es ist ein Zirkel, und keiner weiß anscheinend, wie man das Problem sinnvoll lösen kann.

Ich finde das einfach nur unnötig. Dadurch sinken ja auch nur die Anforderungen für Realschule und Gymnasium. Dabei schafft es ja jetzt schon bei uns jeder Trottel (sorry) auf Gymnasium.
Und ich bezweifle, dass die Schüler dadurch mehr Motivation bekommen.
Bei uns ist es ja so, dass die 5. und 6. noch Gymnasium und Realschule zusammen sind: die sog. GOS. Und ab der 7. trennt sich das dann. Z.T. bekommen dann auch Leute eine Realschulempfehlung obwohl sie sehr intelligent sind aber einfach nur schei*e faul...

Finde sowieso dieses "einteilen" sowas von bestusst.
Die einen Grundschullehrer beurteilen nach Noten, andere nach Verhalten, wieder andere nach beidem.
Ich wurde zur Gesamtschule geschickt, weil ich ne Rechenschwäche hatte und nicht gruppenfähig bin. Gymnasium wurde mir mit Händen und Füßen abgeraten. Heute gehöre ich zu den Besten meiner Oberstufe, sogar Bekannte, deren Sprößlinge auf nem Gym haben, übertreffe ich manchmal. In so einem Moment frage ich mich, was eigentlich genau die Kriterien sind. Kommen Brave zum Gym und Ungezogene zur Haupt? oder kommen die Schlauen zum Gym und die Dummen zur Haupt? Geht man nach Motivation, Geld oder Status?
Und aus genau dem Grund mag ich diese Dreigliedrigkeit nicht. Zugegeben, meine Schule leidet im Moment extrem unter gewalttätigen 5-Klässlern, was vielleicht mit nur einer Schule statt auswählbaren drei sogar noch schlimmer wird, aber wie schon gesagt: besser, als wenn man schon allein durch die Aussicht, auf die Hauptschule gehen zu müssen, sein Leben wegwerfen will. Sogar Sonderschulen haben da einen besseren Ruf als die Hauptschulen