weiß noch net wie die geschichte heißt

    • weiß noch net wie die geschichte heißt

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      An dem Tag, an dem Ivan höchstwahrscheinlich sterben würde, wachte er vor Sonnenaufgang auf. Er lag noch kurz mit geschlossenen Augen da und hoffte, der Schlaf käme zurück um die Wirklichkeit zu überdecken. Doch er hörte nur das Schnarchen der Männer im Lager, gab auf und öffnete mit einem Seufzer die Augen. Neben ihm lag ein Neuer. Ivan hatte noch kein Wort mit ihm gesprochen, denn nur einer von zehn überlebte den ersten Kampf. Eine Freundschaft würde da nur wehtun. Hinter dem Neuen lag Feran, Ivans bester Freund. Ivan erkannte, das Feran ebenfalls schon erwacht war. Er richtete sich ein bisschen auf und sah zu ihm herüber, doch Feran grunzte nur und drehte sich weg. Ivan konnte ihn gut verstehen, schließlich hatten sie dasselbe Schicksal.
      Beide ausgesetzte Kinder, wahrscheinlich von Huren zur Welt gebracht, beide hatten bis zum achten Lebensjahr durch Betteln, Stehlen und Einbrechen überlebt. Beide von Quen persönlich entdeckt und in die Gilde aufgenommen worden. Beide in der Gilde zu Kriegern für die Arena gemacht worden. Beide schon fünf Kämpfe überstanden. Sie wussten nicht, wann sie geboren worden sind, aber sie vermuteten, dass sie beide gerade ihren siebzehnten Sommer erlebten.
      Ähnlich sahen sie sich jedoch nicht. Ivan war eher groß, schlaksig, hatte dunkelbraune Haare und tiefschwarze Augen. Feran war ein wenig kleiner, dafür kräftiger und hatte blondes Haar und seine Augen waren von dem strahlendsten und klarsten Blau das er je gesehen hatte.
      Langsam kam Leben in das Lager. Darius, der stärkste Krieger der Gilde der noch im Lager schlief weil er sich keine eigene Wohnung leisten konnte, wachte auf trampelte auf seinem Weg nach draußen zum Brunnen über alle Schlafplätze die zwischen ihm und dem Ausgang waren. Keiner beschwerte sich bei dem gut zwei Schritt großem Muskelpaket. Man begann sich anzukleiden, sich beim Brunnen zu waschen oder in die Rinne im Nebenraum zu pissen. Ivan und Feran jedoch gingen, ohne auch nur ein Wort zu sprechen, über den Innenhof und das Trainingsgelände zur Waffen- und Rüstungskammer, wo Quen schon auf sie wartete.
      „Ich wollte euch bei der Auswahl eurer Waffen und Rüstungen helfen“ sagte er, und seine Stimme heiterte Ivan wie immer ein bisschen auf. Warum sich den letzten Tag des Lebens von der Panik verderben lassen? „Ich nehme die zwei Kurzschwerter“ sagte Ivan ohne zu zögern. „Sehr gut, Ivan“, sagte Quen. „Damit hast du alle deine Fünf Kämpfe gewonnen und du hast der Schnelligkeit Zodiacs etwas entgegenzusetzen. Du solltest auch nur eine leichte Lederrüstung anziehen“, fügte er hinzu. Ivan unterdrückte wieder einen kurzen Anfall von Übelkeit, als er den Namen seines Gegners bestimmt zum hundertsten Mal hörte. Zodiac war kein Kraftbolzen, wahrscheinlich nur ein wenig kräftiger als er. Aber er war äußerst zäh, falls man es schaffte ihn in Bedrängnis zu bringen. In einem legänderen Kampf hatte er seine Hand verloren, das Schwert in die linke genommen und seinen Gegner in der Wut über den Verlust niedergemacht. Seit diesem Kampf war er berühmt dafür, seine Gegner in den Tod zu foltern. An seinen Armstumpf hatte er eine Klinge von der Länge eines halben Schrittes befestigt. Auf seinen Kopf war das vierthöchste Preisgeld überhaupt ausgesetzt.
      „Und du Feran?“, riss die Stimme Quens Ivan aus seinen unheilvollen Gedanken. Wortlos griff Feran nach Kurzschwert und Schild, doch Quen packte ihn am Arm und hielt ihn fest. „Chikurac ist einer der Stärksten Kämpfer unter den ersten fünfzig der Preisgeldliste und kämpft mit einem Morgenstern. Du wirst dir den Arm brechen wenn du versuchst seine Schläge mehrmals abzublocken.“ „Ich nehme Kurzschwert und Schild“, sagte Feran. „Feran! Damit hättest du keine Chance gegen ihn! Du brauchst eine einzige leichte Waffe ohne Schild damit du schnell genug bist seinen Hieben auszuweichen!“ Quen war schon etwas lauter und sprach eindringlich auf Feran ein. „Ich nehme Schwert und Schild“, schrie Feran, riss sich los nahm beides an sich und floh aus dem Raum. Dass er keine Rüstung hatte, kümmerte ihn nicht. „Nur ein Hänfling nimmt den Schild in den Stärkeren Arm! Aus dir wäre eh nie etwas geworden!“ schrie Quen ihm aufgebracht hinterher.



      Ich will eure Kritiken dmit ich mich verbessern kann!
    • @Acrobat reader
      Danke. In meinem Worddokument werde ich das mit der Waffenkammer etwas überarbeiten und noch mehr Details hinzufügen.
      Ivan und Feran haben schon ein wenig kampferfahrung und haben daher größere Chancen ihre Kämpfe zu gewinnen; außer sie müssen gegen absolute Favoriten antreten wie zb Zodiac an diesem Tag.
    • naja ich hätt gern noch ein paar kritiken gehabt aber was solls...
      Hier kommt der überarbeitete 2te Teil der geschichte und dazu noch die Fortzezung:



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      An dem Tag, an dem Ivan höchstwahrscheinlich sterben würde, wachte er vor Sonnenaufgang auf. Er lag noch kurz mit geschlossenen Augen da und hoffte, der Schlaf käme zurück um die Wirklichkeit zu überdecken. Doch er hörte nur das Schnarchen der Männer im Lager, gab auf und öffnete mit einem Seufzer die Augen. Neben ihm lag ein Neuer. Ivan hatte noch kein Wort mit ihm gesprochen, denn nur einer von zehn überlebte den ersten Kampf. Eine Freundschaft würde da nur wehtun. Hinter dem Neuen lag Feran, Ivans bester Freund. Ivan erkannte, das Feran ebenfalls schon erwacht war. Er richtete sich ein bisschen auf und sah zu ihm herüber, doch Feran grunzte nur und drehte sich weg. Ivan konnte ihn gut verstehen, schließlich hatten sie dasselbe Schicksal.
      Beide ausgesetzte Kinder, höchstwahrscheinlich von Huren zur Welt gebracht, beide hatten bis zum achten Lebensjahr durch Betteln, Stehlen und Einbrechen überlebt. Beide von Quen persönlich entdeckt und in die Gilde aufgenommen worden. Beide in der Gilde zu Kriegern für die Arena gemacht worden. Beide hatten schon fünf Kämpfe überstanden. Sie wussten nicht, wann sie geboren worden sind, aber sie vermuteten, dass sie beide gerade ihren siebzehnten Sommer erlebten.
      Ähnlich sahen sie sich jedoch nicht. Ivan war eher groß, schlaksig, hatte dunkelbraune Haare und tiefschwarze Augen. Feran war ein wenig kleiner, dafür kräftiger und hatte blondes Haar und seine Augen waren von dem strahlendsten und klarsten Blau das er je gesehen hatte.
      Langsam kam Leben in das Lager. Darius, der stärkste Krieger der Gilde der noch im Lager schlief weil er sich keine eigene Wohnung leisten konnte, wachte auf trampelte auf seinem Weg nach draußen zum Brunnen über alle Schlafplätze die zwischen ihm und dem Ausgang waren. Keiner beschwerte sich bei dem gut zwei Schritt großem Muskelpaket. Man begann sich anzukleiden, sich beim Brunnen zu waschen oder in die Rinne im Nebenraum zu pissen. Ivan und Feran jedoch gingen, ohne auch nur ein Wort zu sprechen, über den Innenhof und das Trainingsgelände zur Waffen- und Rüstungskammer, wo Quen schon auf sie wartete. Er fummelte an der verrosteten Spitze einer Hellebarde herum und murmelte dabei etwas von wegen Todesstrafe für Wettbetrüger.
      „Ich wollte euch bei der Auswahl eurer Waffen und Rüstungen helfen“ sagte er, und seine Stimme heiterte Ivan wie immer ein bisschen auf. Warum sich den letzten Tag des Lebens von der Panik verderben lassen? Ivan sah sich kurz in der Waffenkammer um: In dem Raum, etwa halb so groß wie das Lager der einunddreißig Arenakämpfer, lehnte n ein halbes Dutzend Hellebarden an der Wand, Schwerter und Speere hatten eigene Ständer und Schilder lagen verstreut auf dem Boden. Ivan hatte in seinem ganzen Leben noch keine Hellebarde in der Hand gehabt, geschweige denn damit gekämpft. Sie waren sowieso nur dazu geeignet schwer Gepanzerte Gegner zu besiegen, also fielen sie schon mal weg. Mit dem Speer hatte er sich im Training einige Male versucht, doch auch damit war er nicht besonders gut. Ein Schild würde ihm im Kampf seine Gewandtheit nehmen. „Ich nehme zwei Kurzschwerter“, meinte Ivan und suchte sich sorgfältig zwei Geeignete mit schmaler Klinge heraus. „Sehr gut, Ivan“, sagte Quen. „Damit hast du alle deine Fünf Kämpfe gewonnen und du hast der Schnelligkeit Zodiacs etwas entgegenzusetzen. Du solltest auch nur eine leichte Lederrüstung anziehen“, fügte er hinzu. Ivan unterdrückte wieder einen kurzen Anfall von Übelkeit, als er den Namen seines Gegners bestimmt zum hundertsten Mal hörte. Zodiac war kein Kraftbolzen, wahrscheinlich nur ein wenig kräftiger als er. Aber er war äußerst zäh, falls man es schaffte ihn in Bedrängnis zu bringen. In einem legänderen Kampf hatte er seine Hand verloren, das Schwert in die linke genommen und seinen Gegner in der Wut über den Verlust niedergemacht. Seit diesem Kampf war er berühmt dafür, seine Gegner in den Tod zu foltern. An seinen Armstumpf hatte er eine Klinge von der Länge eines halben Schrittes befestigt. Auf seinen Kopf war das vierthöchste Preisgeld überhaupt ausgesetzt.
      „Und du Feran?“, riss die Stimme Quens Ivan aus seinen unheilvollen Gedanken. Wortlos griff Feran nach Kurzschwert und Schild, doch Quen packte ihn am Arm und hielt ihn fest. „Chikurac ist einer der Stärksten Kämpfer unter den ersten fünfzig der Preisgeldliste und kämpft mit einem Morgenstern. Du wirst dir den Arm brechen wenn du versuchst seine Schläge mehrmals abzublocken.“ „Ich nehme Kurzschwert und Schild“, sagte Feran. „Feran! Damit hättest du keine Chance gegen ihn! Du brauchst eine einzige leichte Waffe ohne Schild damit du schnell genug bist seinen Hieben auszuweichen!“ Quen war schon etwas lauter und sprach eindringlich auf Feran ein. „Ich nehme Schwert und Schild“, schrie Feran, riss sich los nahm beides an sich und floh aus dem Raum. Dass er keine Rüstung hatte, kümmerte ihn nicht. „Nur ein Hänfling nimmt den Schild in den Stärkeren Arm! Aus dir wäre eh nie etwas geworden!“ schrie Quen ihm aufgebracht hinterher. Ivan war verwirrt. Nie hatte Quen so mit einem seiner Schüler gesprochen. Sicher im Training wurde er manchmal ein wenig hart aber So…? Ivan ging in den Nebenraum, zog noch schnell die leichteste von den vier Lederrüstungen an und rannte dann aus dem Raum, ohne Quen noch weiter zu beachten. Der zog sich schnaufend vor Wut in seine an den Hof angrenzende Wohnung zurück. Ivan hatte keinen blassen Schimmer wo Feran hingegangen sein könnte. Er ging ins Lager zurück, doch dort hörte er nur von einem schlecht gelaunten Darius, dass er seine Trainingskleidung angezogen hatte und dann verschwunden war. Ohne zu zögern verließ Ivan das Lager wieder, stand dann im Hof und wusste nicht mehr weiter, bis er den Neuen entdeckte, der ziemlich verlassen im Trainingsgelände stand und in den Himmel blickte. „Hast du gesehen wo Feran hin ist?“, fragte Ivan. „Der, der neben mir geschlafen hat? Er ist raus in die Stadt“, sagte der vielleicht zwölfjährige Knirps achselzuckend. Ivan fluchte. „Warum hast du ihn nicht aufgehalten?“ Dumme Frage, dachte Ivan, der Kleine wusste wahrscheinlich gar nicht, dass man den Hof zu dieser Tageszeit gar nicht verlassen durfte. „Er war zwei Köpfe größer als ich und hatte ein Schwert“, meinte der Pimpf und zuckte erneut mit den Achseln. Ivan sand ein Stoßgebet in den Himmel, warf dann seine zwei Kurzschwerter über das Holztor aus dem Hof und kletterte anschließend herüber. Ohne seine Lederhandschuhe, die zur Rüstung gehörten, hätte er sich die Hände aufgeschürft. Er fragte sich wie Feran es geschafft hatte, dem ja keine Handschuhe zur Verfügung standen. Der Lärm, der das einfache Hinüberwerfen der Schwerter verursacht hatte Quen auf den Plan gerufen, denn als Ivan landete hörte er eine Wohnungstür zuschlagen. Er musste sich beeilen den der Neue würde sie bestimmt verpetzen. Er nahm die Kurzschwerter, die nur dank der Lederhüllen unversehrt geblieben waren (Quen hätte ihn qualvoller umgebracht als Zodiac es je tun könnte), schnallte sie sich um und machte sie auf den Weg zur Taverne >>zum erlegten Stier<<, dem einzigen Ort in der Stadt den er gut kannte. Die Taverne war nicht weit weg, und nach zwei Minuten schnellem Fußmarschs war er da. Drinnen war es so von Tabakrauch verqualmt, vermischt mit ein wenig Opium, dass einem beim Atmen ein wenig schwindelig wurde. Ivan blickte sich um, doch er konnte Feran nirgendwo entdecken. Obwohl er wusste dass dies nicht der Fall war (und er ihn sowieso nicht hätte stören dürfen) fragte Ivan Goron, seinen guten Freund hinter den Tresen, ob Feran sich vielleicht eine Dirne genommen und in einen der Nebenräume verkrochen hatte. Natürlich war die antwort ein Nein, denn Feran hatte genau wie Ivan keine Ersparnisse mehr, sonst hätten sie ja nicht in die Arena gemusst. Ivan verließ die Taverne ohne zu Zögern und stand dann ratlos in der Seitengasse. Die Wüstenstadt Djieron umfasste tausend mal tausend Einwohner, davon angeblich über die Hälfte Gesindel; Straßenkinder, Einbrecher, Diebe, Huren oder Schmuggler. Feran könnte überall sein, nur noch nicht allzu weit entfernt. Ivan warf einen kurzen Blick zu den drei Arenen die alle Häuser der Stadt überragten, und begann dann dorthin zu laufen, wo seine Füße ihn trugen, so wie gestern, als er und Feran… Ivan schlug sich mit der Hand vor den Kopf. Wie konnte er nur so dumm sein? Er sprintete zu dem Brunnen, nicht weit entfernt, wo Feran und er sich gestern unterhalten hatten. An jenem Abend hatten sie beide so getan als stünde ihnen nichts bevor und hatten über belanglose Dinge geredet. Und tatsächlich, als Ivan schlitternd um die Ecke bog, saß er auf dem Brunnenrand. Als Feran Ivan entdeckte, schaute er nur zur Seite. Langsam, als näherte er sich einem scheuen Pferd, setzte sich Ivan neben ihn. Mehrere Minuten saßen sie nur so da und verstanden die Gefühle des anderen, dann sagte Feran leise: „Ich will nicht in die Arena.“ Ivan schwieg und Feran fuhr lauter fort: „Dir ist klar, das wir uns heute das letzte Mal sehen oder? Selbst wen ein Wunder geschieht und einer von uns verschont wird oder sogar überlebt, wird die Leiche des anderen gerade an die Tiere verfüttert. Diese Stadt ist unmenschlich!“ „Und wenn wir fliehen?“ fragte Ivan kaum hörbar. Feran stieß einen Laut aus der wie etwas zwischen Lachen und Schluchzen klang. „Fliehen? Wohin? Wir müssten die Djieron verlassen, denn Quen würde uns töten wollen und er kennt alle wichtigen Leute im Untergrund. Du weißt über die Regeln bescheid.“ „Und wenn wir Djieron wirklich verlassen?“ hakte Ivan vorsichtig nach. Jetzt lachte Feran laut auf. „Ich habe mal eine Karte von der erforschten Gegend um Djieron gesehen; im Westen ist nur die Wüste Hamaran, im Norden geht es durch die Wüste sechzig Meilen bis nach Al-Haddad doch auf dem Weg würden wir verdursten. Über das fruchtbare Land östlich des goldenen Stromes ist kaum etwas bekannt, doch ich habe gehört, dass es derzeit im Krieg mit einem unbekannten Volk verwüstet wird. Und im Süden sind es zweihundert Wüstenmeilen bis zur Küste.“ „Und wenn wir den goldenen Strom überqueren und uns im Osten als Söldner bewerben? Söldner im Krieg haben kaum bessere Überlebenschancen als wir, aber kaum Bessere sind auch Bessere!“ Feran sah unsicher drein, doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen.
      Quen war erschienen. Und er war nicht allein.
      Er hatte Krieger aus seiner Gilde mitgebracht, nicht etwa Darius und welche von den anderen aus dem Lager, sondern das Sahnehäupchen der Gilde: Unter dem halben dutzend kräftiger, bewaffneter Männer erkannte Ivan Deran, Want und Rencor allesamt unter den ersten Zwanzig der Kopfgeldliste. Rencor war der Vorzeigekrieger von Quens kleiner Gilde, auf dem fünften Platz in der Preisgeldliste, um die sich im Kampfgeschäft alles drehte. Sofort waren Feran und Ivan umzingelt, der Versuch zu entkommen wäre zwecklos.