Ich war auf vielen Hochzeiten dabei, denn meine Familie ist recht groß :). War auch schon einige Male in das Programm involviert, z.B. als kleines Kind als Blumenmädchen, Brautjungfer war ich auch schon und zusammen mit meinen Cousinen Zierwerk auf der Kutsche. Jedes Mal (bei den kirchlichen Hochzeiten) hatte ich das Gefühl, dass man die Romantik der Situation ziemlich erzwungen hat. Spätestens, wenn die Zigarettenschachteln aus dem Brautkleid fallen, wird einem das bewusst. Wenn man wie viele meiner Tanten nicht so der elegante Typ ist, dann wirkt ein Brautkleid auch recht komisch an einem, auch die pathetischen Sprüche am Altar. Hinterher saß man die ganze Zeit in irgendeiner Halle rum, stopfte Kuchen in sich rein und es bildeten sich Labergrüppchen bis spät in den Abend. Zum Schluss das Highlight Brautstraußfangen - den dann irgendeine klapprige Oma gefangen hat oder der bei irgendwem im Kaffee gelandet ist.
Ich mag den Ablauf von (kirchlichen!) Hochzeiten nicht sooo sehr, zumindest nicht so, wie ich ihn bis dato erlebt habe. Auch die Bräuche wie Polterabend, Bräutigam darf Braut vorher nicht sehen, Braut wird entführt, Baumstumpf durchsägen, Autokarawane zieht wichtigtuerisch hupend durch die Stadt und stellt den ganzen Verkehrt auf den Kopf usw. sind Dinge, die ich aus dem Programm streichen will. Ich bin der Meinung, dass die Hochzeit eine Sache zwischen dem Brautpaar und deren Lieben ist und keine Megagaudi und auch nicht der schönste Tag im Leben usw., denn das würde ja implizieren, dass alle darauffolgenden Tage weniger schön wären ;).

Bei meiner eigenen demnächst wünsche ich mir daher etwas mehr dekadenz und auch Ruhe. Stressfrei wirds wohl nicht verlaufen und aufgeregt wird man letztlich doch sein, das lässt sich nicht vermeiden. Damit wäre dann die Frage geklärt, ob ich mir eine Hochzeit vorstellen kann oder nicht. Für mich ist die Heirat übrigens der rechtliche Beitritt in eine neue Familie. Steuerliche Vorteile hat die Hochzeit leider nicht immer, zumindest wenn einer davon noch Student ist wie bei mir, ist es sogar eher eine Verschlechterung. Deshalb finde ich es wichtig, dass andere Dinge im Vordergrund stehen :).

PS: Der Mendelssohn Hochzeitsmarsch ist doch viel schöner :D.

LG

nun, bevor ich meinen freund kennengelernt hab, war ich schon auch auf der einen oder anderen hochzeit, aber das war nicht berauschend.
hab mir immer geschworen, nie so zu heiraten. großes gepolter, hochzeitsbräuche ohne ende, viele leute, wäh.
ich bin immer gerne hingegangen, eben als gast. das war einfach einen große, feuchtfröhliche party.

jetzt bin ich etwa 1x im monat auf irgendeiner hochzeit, weil martin entweder orgel spielt, klavier spielt oder seinen chor auftreten lässt.
immer noch sind das schöne hochzeiten, aber definitiv nicht MEINE.

da gibts immer wieder leute, die sich die unpassendste musik einfallen lassen. "der hochzeitsmarsch aus dem fernsehn"... jaja, nur, dass das amerikanische filme sind, bedenkt kein mensch.
oder immer wieder dasselbe ave maria. als gäbs nicht so viele schönere versionen. aber was soll's.

ich weiß, wie ich meine hochzeit will.
es wird eine kombination aus keltischer und katholischer hochzeit, da seine familie recht christlich ist.
auf einer waldlichtung (die kein problem sein dürfte, mit den vielen jägern in meiner familie... ^^), jedoch mit pfarrer (und der aus meiner heimatgemeinde würde das für mich machen, ist nämlich auch recht selten).
die zeremonie in einem kreis, den die eingeladenen schließen. zwecks gute energien schicken und so.
naja und mein kleid näht mir eine freundin, die auf mittelalterkleider spezialisiert ist und selbst ohnehin nur in gewandung herumrennt. aber weiß, keine diskussion erlaubt.
eingeladen werden insgesamt höchstens 20 leute.
musikalisch wünsch ich mir klavierbegleitung vom bruder des bräutigams, der ist konzert-pianist. und vom chor, den martin leitet.
naja, so weit, so gut.


klingt alles recht durchgeplant, aber ich hatte auch viele hochzeiten lang zeit, um mir das zu überlegen. es kommt ja sowieso nicht alles so, wie geplant. nur noch eines: am liebsten wär mir regen, das find ich viel mystischer. nur weiß ich jetzt schon, dass alle gäste mich mitleidig ansehen würden, weils mir ja meinen hochzeitstag verregnet. *g*

momentan ist es finanziell eh nicht so schlau, so einen schritt zu gehen. aber martin ist ja bald fertig mit seinem studium. und mich zieht es trotz studium immer mehr zu meiner idee hin, die ich mir jobmäßig als alternative gefunden hab, sollte der uni-job nichts werden. mal schaun.