Auf der Spur

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    • Auf der Spur

      Hier ist seit langem mal wieder ein Beitrag von mir.
      Ich möchte in diesem Thread eine Story zum besten geben, aber vorher würde ich gerne wissen, ob es hier an diesem Board Leute gibt, die so etwas interessiert (damit sich der Aufwand wenigstens lohnt :D)
      Den Titel konntet ihr ja schonmal in der Überschrift lesen, aber hier nochmal deutlicher:
      Auf der Spur


      Ich sage schonmal im voraus, wen Fliegerei, ein wenig James Bond mäßige Action und Sherlock Holmes'sche Kombinierung nicht interessiert, für den ist diese Geschichte wahrscheinlich nichts.
      Bevor ich mich an den Prolog der Story setze würde ich nun ganz gerne wissen, wie das allgemeine Interesse für diese Themen so aussieht :O
      Also sagt mal nen Ton :D

      Ach ja, das ganze ist dann auch noch gepaart mit futuristischen Elementen, um die Science Fiction Freaks nicht zu enttäuschen.
      Only after the last tree had been cut down,
      only after the last river had been poisoned,
      only after the last fish had been caught,
      only then you' ll find out that money cannot be eaten!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von König Zora ()

    • Schön, dass du interesse zeigst. Ich denke im Laufe der Woche kommt der Prolog und Kapitel 1. :)
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    • Hier komm ich nun zum Prolog meiner Story. Ich benutze den erstmal um meinen Hauptcharakter vorzustellen.
      Manege frei für George Greenleave

      Prolog


      Alles war wie gewohnt an Bord der King David I. Kapitän Enrico Fernandez überwachte ruhig seine Brücke und blickte hinaus in den Weltraum, der an dieser Stelle der Nyushin-Galaxis nur von wenigen Sternen erhellt wurde. Stolz, Kapitän eines der größten bisherigen Weltraumkreuzer zu sein streichelte Fernandez über das Steuerpult in der Mitte der Kommandobrücke.
      Die King David I. war wirklich sein ganzer Stolz. Von vorn bis achtern maß der gewaltige Koloss atemberaubende 15540 Meter und hatte Platz an Bord für mehr als 500000 Passagiere. Gebaut wurde dieser Weltraumriese fünf Jahre bevor diese Geschichte beginnt, auf dem (nun noch weit entfernten) Planeten Nyushin, der Namensgeber seiner verhältnismäßig kleinen Galaxis war.
      Enrico Fernandez beugte sich nun über sein Navigationspult um seine Position zu bestimmen. Nach einigen Minuten, in denen er einen Abgleich der Koordinaten aus dem Navigationscomputer und den selbst gemessenen durchführte, sah er, dass sein Flug planmäßig von statten ging. In exakt dreiundzwanzigeinhalb Stunden würde die Raumkreuzfahrt wie geplant im Orbitalhafen des Planeten Yurinyu enden.

      Dreiundzwanzigeinhalb Lichtstunden von der King David I. entfernt klingelte George Greenleaves Wecker. Es war sieben Uhr dreißig und der sechsundzwanzigjährige erhob sich erholt aus dem großen weichen Bett in seiner Villa. Er zog sich einen Morgenmantel über und ging mit leicht schlurfenden Schritten hinaus aus seinem Schlafzimmer, durch einen Korridor in seinem Anwesen und betrat das Bad, genau neben seinem Schlafzimmer.
      Langsam ging er auf den Spiegel zu und blickte eine Weile lang sein müdes Spiegelbild an. Trotz seines jungen Alters von nur sechsundzwanzig Jahren sah er mitgenommen aus; wie ein Mensch mit verhältnismäßig viel Lebenserfahrung.
      Er war an einem dreißigsten Dezember auf der Insel Yur-Dnalsi in der Stadt Yulsi geboren. Geographisch und klimatisch kann man sich diese Region so groß wie Australien und so warm und trocken wie Südeuropa vorstellen. Die große Insel liegt auf der Südhalbkugel von Yurinyu mit der nördlichsten Spitze bei 15° nördlicher Breite. Seine Eltern waren nicht arm und auch nicht reich. Sie verdienten ihren Unterhalt als selbstständige Lebensmittelhändler. In der Schule war er immer einer der Besten gewesen, weshalb er nicht immer bei allen beliebt war. Aber die, die mit ihm befreundet waren, waren sehr dankbar dafür, denn die meisten anderen Jugendlichen verdingten sich die Zeit mit durchgeknallten Partys, doch George besaß bereits im Teenageralter die Vernunft, sich davon abzuhalten. Diese Weisheit sollte ihm später noch von großem nutzen sein. Schon seit er mit seiner Familie einmal eine größere Reise zur entfernten Insel Rin-Dnalsi unternommen hatte, wuchs in ihm das Interesse für Luft- und Raumfahrt. Somit machte er trotz der nicht übermäßig bemessenen Finanzen der Familie die Fliegerei zu seinem Hobby und besaß bereits mit sechzehn Jahren eine Privatpilotenlizenz. Als er schließlich im Alter von achtzehn Jahren die Schule abgeschlossen hatte, sah er sich nach einem Beruf um, bei dem er die Kenntnisse aus seinem Hobby nicht nur anwenden sondern auch erweitern konnte. Zunächst bewarb er sich bei zahlreichen Luft- und Raumfahrtunternehmen, doch aufgrund betrieblicher Missstände (wurde ihm zumindest gesagt) wurde er nirgends genommen. So kam es, dass er im selben Jahr noch mit seinen Eltern in die Hauptstadt von Yurinyu, nach Yurinyu-Ytic, zog. Dort sah er zum ersten mal die Anzeige, die sein Leben verändern sollte:
      „Junge Talente in allen Bereichen gesucht! Infos im Net unter Stichwort ‚YSS’“
      Yourinyu Secret Service war die längere Bezeichnung dafür. Diese Institution war schlicht und einfach das beste, was ihm je passiert war, erzählte George immer wieder. Sie bildete Superagenten aus, die in nahezu allen Tätigkeitsbereichen eingesetzt wurden, sei es Spionage, Personenschutz, Verbrechensbekämpfung oder anderes. Dabei standen George insbesondere Türen in Richtung Fliegerei offen, sodass er sein neunzehntes Lebensjahr mit der Grundausbildung verbrachte, sein zwanzigstes mit der technischen Ausbildung und ein drittes plus ein weiteres halbes Jahr der Fliegerei widmete, wobei er nicht nur einmotorige Sportflugzeuge (was er bereits konnte) zu fliegen lernte, sondern die Ausbildung reichte über Turboprops, Turbofans, Turbojets, natürlich mehrmotorig bis hin zur Raumpilotenausbildung. Belohnt wurde das Ganze mit der Pilotenlizenz für alle Klassen. Das hieß im Klartext, er durfte von da an alle Luft- und Raumfahrzeugmuster als verantwortlicher Pilot ohne Einschränkungen führen. In den dreieinhalb Jahren bekam er selbstverständlich eine hoch angesiedelte Ausbildungsvergütung, die es ihm erlaubte, eine ausreichend große Eigentumswohnung im Stadtzentrum von Yurinyu-Ytic zu erwerben. Obwohl er nun mit der Ausbildung zum ‚Spezialagent für Luft- und Raumfahrt’ fertig war, wollte er, Perfektionist, der er nun mal war, auch noch die letzte Hürde zum ‚Top Agenten’ nehmen. Alle Voraussetzungen dafür waren erfüllt: Psychologische Tests bestanden, Spezial Agenten Abschluss mit hochgradigen Noten abgeschlossen. Diese Ausbildung nahm noch weitere eineinhalb Jahre in Anspruch, sodass er dann mit dreiundzwanzig Jahren zu den Frischlingen unter den Top Agenten gehörte (immerhin mit einem Einstiegsgehalt von 30000 Credits pro Monat; Umrechnung 1€ entspr. ca. 2 Credits).
      Genau heute, dachte er still vorm Spiegel seines luxuriösen Badezimmers, heute vor drei Jahren habe ich meinen Abschluss gemacht und diese Villa ist in meinen Besitz gelangt.
      Das war die Wahrheit. Exakt an diesem Montag vor drei Jahren, als er Abends müde und erschöpft von der zweimonatigen Reise, der praktischen Prüfung, bei der man zehn Tage auf jeweils einem der sechs Kontinente Yurinyus auf sich allein gestellt überleben musste, zurückkam, war er nur wenig erstaunt, dass seine Familie bereits in seiner damaligen Wohnung auf ihn wartete. Sie wollten seine bestandene Prüfung feiern. Womit George nicht gerechnet hatte, war, dass sie ihm sogar ein Geschenk besorgt hatten: einen Lottoschein der Yurinyu-Ytic-Immobilien-Lotterie. Natürlich wollten sie auch gleich sehen, wie ihr Kind den schein einlöste, obwohl sie noch nicht wussten, was der Gewinn war, wenn er überhaupt etwas gewinnen sollte…
      Zu dem unvorstellbaren Glück der Familie stellte sich heraus, dass der Preis ein Anwesen auf einem 13000 Quadratmeter Grundstück direkt hinter der Strandpromenade im Reichenviertel von Yurinyu-Ytic war. Die nach oben hin dreistöckige Villa inklusive Dachgeschoss und mehreren Kellern gehörte einem verstorbenen YSS Agenten. Dementsprechend war auch das Ambiente: Automatisches Tor mit zahlreichen Überwachungskameras, tiefe Bootsgarage mit Verbindung zum Stadtkanal, der kurz darauf ins Meer mündete, technische Details wie Überwachungskameras in Augen von Skulpturen im Garten, riesiger Swimming Pool; Schwimmhalle und Bowlingbahn im Keller; und natürlich eine kleine „Kommandozentrale“, wie George es liebevoll nannte, von der aus er all die technischen Raffinessen steuern konnte.
      George griff nun zum Rasierapparat und schnitt sich die winzigen Bartstoppeln, die über Nacht gewachsen waren. Ob Yug Ysh schon wach war?
      Yug Ysh hatte George während seiner Grundausbildung kennen gelernt und er war zu seinem besten Freund geworden. Er war kein Mensch, sondern er gehörte der Rasse der Ksam an, die neben Menschen den Planeten Yurinyu bewohnten. Diese Wesen waren an ihrer entweder roten, grünen, blauen oder gelben Hautfarbe zu erkennen; in seltenen Fällen auch schneeweiß. Doch im Wesentlichen sahen sie aus, wie Menschen mit der Ausnahme, dass sie im Gesicht keine Haut besaßen, sondern der pure Schädelknochen zu sehen war. Mund und Augen bildeten dabei schlicht kreisförmige Öffnungen, in die so wenig Licht viel, dass man im Inneren nur schwarzes sehen konnte. Yug Ysh hatte sich speziell für Personenschutz ausbilden lassen und war deswegen schon eineinhalb Jahre vor George mit der Ausbildung fertig. Während ihrer gemeinsamen Zeit hatte Yug Ysh George auch seine Geburtssprache „Dnuorra Yaw Rehto“ gelehrt, die doch sehr ungewöhnlich klingt, aber mittlerweile konnten sich die beiden so fast fließend unterhalten.
      Yug Ysh war tatsächlich schon wach. Er hatte sogar schon Frühstück gemacht als George in schickem Hemd und Nadelstreifenhose das Esszimmer im ersten Stock betrat.
      „Gninrom (Guten Morgen)“, sagte George lebendig als er sich an den langen Tisch neben Yug Ysh setzte.
      „Uoy ot emas (Dir auch)“, entgegnete Yug Ysh während er seinen Kaffee schlürfte und mit einer Hand die Zeitung las.
      „Da kann das neue Ausbildungsjahr ja beginnen“, sagte George und nahm sich etwas von den Früchten, die in einer Schale auf dem Tisch lagen. Plötzlich klingelte das Telefon. „Ich geh schon“, sagte George mit einem Blick auf das Hologramm über dem Apparat, das den Namen des Anrufers zeigte, „Es ist Yves. Nicht mal in Ruhe frühstücken kann man hier!“ Dem letzten Satz verlieh er einen sarkastischen Unterton und drückte auf den grünen Knopf am Telefon.
      Ein Hologramm von einem Mann, Mitte zwanzig, mit Vollbart und Gel in den Haaren erschien. Er trug ebenfalls einen Nadelstreifenanzug, seine Arbeitskleidung.
      „Morgen George, hi Yug Ysh. Oh ich sehe gerade du liest Zeitung“, sagte Yves’ Hologramm und deutete auf die Zeitung in Yug Yshs Händen, „Da steht der Grund für meinen Anruf“
      „Was? Hochzeit von Prommipaar Er - ?“, fragte Yug Ysh, doch weiter kam er nicht, denn Yves unterbrach ihn.
      „Nein, Hohlauge“, sagte er mit einem Grinsen, „Guck mal unten auf die Titelseite.“
      Yug Ysh schlug die Titelseite auf und hielt sie so, dass George und Yves sie sehen konnten. Unten links in der Ecke prangte in schwarzen Buchstaben die Überschrift: „Die King David I. erweist uns die Ehre“
      „Genau das meine ich“, sagte Yves, „lies mal vor.“
      Yug Ysh begann zu lesen: „Nun schon zum zweiten Mal in der fünfjährigen Geschichte des (T)raumkreuzers King David I. trifft unseren Planeten Yurinyu die Ehre eines Aufenthaltes in unserem Orbitalhafen. Der 15750 Meter Riese wird morgen um 9:30 Uhr Yurinyu-Ytic-Zeit an unseren Kais anlegen. Dort soll neuer Proviant für die 500000 an Bord befindlichen Passagiere nachzuladen. Während der Blockzeiten wird erwartet, dass die Gäste einen fünftägigen Aufenthalt hier auf Yurinyu genießen dürfen. Mit an Bord sind unter anderem Großindustrielle von Nyushin, und die Rohstoffelite aus Tenalp Ecruos…“
      „Danke, das reicht“, unterbrach Yves, „Außer den Fehlangaben der Größe des Schiffes müsste dir doch aufgefallen sein, dass die Crew verdächtig lange braucht, um den Proviant nachzuladen. Wir haben Kopien der Originalflugpläne von Kapitän Enrico Fernandez und darin steht, dass ursprünglich nicht fünf, sondern zwei Tage für den Aufenthalt vorgesehen waren. Der Proviant wäre nämlich laut Angaben des Hafenpersonals in dreißig Stunden komplett verladen. Aber das, was mich am meisten Stutzig macht, ist etwas mit den Passagieren. Ich hätte da vielleicht was von Interesse für dich…“




      Ich hoffe ich habe euer Leseinteresse geweckt. Wäre doch schade um die schöne Story
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    • Yug Ysh ist einer der Hauptcharaktere, wie Yves auch, aber darüber wirst du schon noch genug im Verlauf der Story erfahren. Ich finds jedenfalls schön, dass du so begeistert davon bist.
      Wenn du jemanden kennst, der der selben Meinung ist, mach ruhig Werbung für mich XD
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    • er hat uns drauf angesprochen und ich muss sagen es gefällt mir suuuuper
      Erst den Text lesen!

      die falschrum geschriebenen Englischen Wörter

      die sind ne super idee aber bist du sicher das Yug Ysh nicht Yug Yhs heißen müsste?
      Der Grund

      Yug Ysh=Hsy Guy
      Yug Yhs=Shy Guy


      Trotzdem suuuuuper geschichte :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ganondorf 06 ()

    • Danke für die Komplimente. Ich hatte vor ca. 5 Jahren mal ne ähnliche Story rausbringen wollen, mit Helden von Nintendo als Hauptcharaktere, aber die kam eben gar nicht so gut an. Deshalb hab ich mich jetzt zwar auf ähnliche Hintergrundgeschichten gestützt, habe aber trotzdem menschliche Charaktere genommen.
      Die geniale Idee mit der Sprache hatte ich übrigens damals auch schon, hab sie aber nicht in meine damalige Handlung einbauen können.
      Das nächste Kapitel wird höchstwahrscheinlich entweder noch dieses Wochenende oder spätestens Montag kommen. Ich muss mal sehen, wie ich Zeit hab. Bin nämlich selbst Segelflieger und da ist das Wochenende häufig mit Flugbetrieb (bei schönem Wetter) verplant.
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    • Tut mir leid dass es mit dem ersten kap noch nicht geklappt hat. Aber in der Woche war ich erstens krank und zweitens hat mein Inet gesponnen. Die woche wirds bestimmt was
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    • Lang drauf gewartet, nun endlich da:

      Yves' Nachricht

      „Aber das sag ich dir dann, wenn du da bist. Bewahr erstmal Ruhe“, beendete Yves das Gespräch mit einem Augenzwinkern.
      George schaltete den Hologrammprojektor ab und widmete sich wieder seinem Frühstück. „Was dem wohl wieder zu Ohren gekommen sein mag?“
      „Na dann iss jetzt schnell, dann sind wir schneller auf Arbeit. Ich bin schon seit zehn Minuten fertig und warte nur noch auf dich!“, sagte Yug Ysh, erhob sich und ging zur Tür. Dort drückte er auf einem kleinen Tastenfeld und ein menschlich aussehender Roboter kam zur Tür hinein und räumte den Tisch ab.
      „If komm ja fon!“, entgegnete George mit vollem Mund, stand ebenfalls auf, nahm sich noch ein Brötchen für unterwegs mit und folgte Yug Ysh hinaus auf den Korridor und weiter ins Foyer der Villa. Dort nahmen sie ihre Jacketts von der Garderobe und kontrollierten ihre Aktenkoffer, ob sie auch ja nichts vergessen hätten. Heute war schließlich der erste Ausbildungstag für die Neuen dieses Jahr.
      Als sie alles kontrolliert und nichts vergessen hatten, verließen sie das Haus und wandten sich am Fuße der Eingangstreppe nach links zur Garage. Dort stand Georges Dienstwagen. (Da das Handbuch dieses Gleiters mehrere tausend Seiten umfasst möchte ich hier an dieser Stelle nur die wesentlichsten Funktionen nennen). Er sah aus wie ein gewöhnlicher Oberschichtwagen mit der Ausnahme, er hatte keine Räder; stattdessen trat an den hinteren Kotflügeln auf jeder Seite eine Turbine aus dem Rumpf. Sein schwarzer Lack glänzte im Licht der Garagenlampe. Die Außenhaut des Gleiters war aus einem chemischen Element, dass erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde: Yurinyum. Dieses Metall war nur auf Yurinyu zu finden und besaß die sonderbare, aber äußerst nützliche Eigenschaft, bei Anlegen von bestimmten Spannungen, seine äußere Form komplett zu verändern. So konnte sich der Gleiter binnen weniger Sekunden zu einem Unterseeboot oder einem Raumjäger transformieren. An dieser stelle möchte ich auch noch mal die Unterschiede zwischen Gleitern, Flugzeugen und Raumfahrzeugen erklären. Gleiter sind für den Normalverbraucher nichts anderes als für den durchschnittlichen Erdenbürger ein Auto, mit dem Unterschied, das der Gleiter eben wie der Name schon sagt, durch die Luft gleitet. Jetzt könnte man denken, Gleiter wären dasselbe wie Flugzeuge, doch das Unterscheidungsmerkmal ist in der Steuerungstechnik zu finden. Während Flugzeuge aerodynamisch, das heißt durch verschiedene Ruder, gesteuert werden, sind Gleiter durch verschiedene Schubverhältnisse links und Rechts zu steuern. Außerdem werden sie von Gravity-Diffusern (kurz G-Diffuser) in der Schwebe gehalten. Diese G-Diffuser kehren auf komplizierte Art und Weise die Schwerkraft um, beziehungsweise legen sie lahm. Raumjäger im Gegensatz zu den beiden anderen Kategorien bedürfen einer anderen Art des Antriebs, da es im All keine Luft gibt, die von Turbinenschaufeln jeglicher Art bewegt werden könnte oder um an Steuerrudern Kräfte auszuüben, um die Lage des Raumfahrzeuges zu steuern. Deswegen verlässt man sich hier auf Steuertriebwerke.
      Genug der Theorie.
      George und Yug Ysh öffneten die beiden vorderen Türen des Wagens, verstauten ihre Aktentaschen unterm Sitz, nahmen Platz, George links am Steuer, und schnallten sich an.
      „Wie viel Zeit haben wir noch?“, fragte Yug Ysh.
      „Um Acht. Wir haben noch gut Zeit. Wie sieht’s eigentlich mit dem Wetter aus. Ich hab keine Lust, als Straßenverkehrsteilnehmer durch den Berufsverkehr zu schleichen.“
      „Ich geh mal ins Wetterprogramm, einen Moment Geduld noch“, sagte Yug Ysh und drückte auf dem Bordcomputer ein paar Tasten, sodass bald eine Karte der Region auftauchte, die in verschiedenen Farben leuchtete. „Auf der gesamten Insel sagt GAFOR D5.“
      „Delta 5 ‚Difficult’, Wolkenuntergrenze unter 1000 ft, aber die Sicht ist doch gut. Was wollen wir mehr?“, entgegnete George lebendig, lenkte den Wagen aus der Garage (das Tor schloss automatisch) und drückte ein paar Tasten auf der Mittelkonsole des Wagens. Man konnte nun erkennen, dass sich an den Seiten Flügel nach außen schoben, der Kofferraum öffnete sich und gab zwei Turbinen zum Vorschein. Sie hatten soeben die Flugzeug-Funktion des Gleiters gewählt, um schneller durch den Berufsverkehr zu kommen, der trotz fliegender Gefährte nur schleppend verlief. „Ruf mal Ytic-Information und frag nach dem genaueren Wetter, wie ich sehe haben wir in YY-Nord Oscar gegeben, kann ja nicht so schlimm sein.“
      „Jo. Mach du inzwischen den Preflight-Check.“, antwortete Yug Ysh und nahm sich ein Headset aus dem Handschuhfach, „Ytic-Information, Yankee Golf Yankee Sierra Sierra Null Sechs, schönen guten Morgen“
      „Sierra Null Sechs, Ytic-Information, moin moin.“, entgegnete die Stimme aus dem Kopfhörer.
      „Sierra Null Sechs erbittet Wetterinformation für Route Fünf, anschließend Flugplanaktivierung“, sagte Yug Ysh und nahm einen Notizblock zur Hand.
      „Sierra Null Sechs, in der Stadt ceiling 800 ft, Sichtweite 7 Kilometer. Über dem Meer dann 1300 ft bei 12 Kilometern, im Bergland dann flight on top mit Sicht mehr als 50 Kilometer aber geschlossene Wolkendecke. Ansonsten keine besonderen Aktivitäten, wir wünschen guten Flug“, drang die Stimme aus dem Kopfhörer und verstummte.
      „Hast du mitgehört“, wollte Yug Ysh von George wissen. Er war mittlerweile mit seinem Check fertig.
      „Jo. Das sind ja noch VMC. Also kein Problem.“ George sprach nun ebenfalls durch das Headset, „Ytic-Centre Yankee Golf Yankee Sierra Sierra Null Sechs, guten Morgen“
      „Sierra Null Sechs, Ytic-Centre“, antwortete eine Weibliche Stimme aus dem Kopfhörer. George kannte diese Stimme. Sie gehörte der Frau, die er während der Flugausbildung kennen gelernt hatte.
      „Moin, Anni, wie geht’s? Sierra Null Sechs YSS-Gleiter, bei Yankee Eins Zwo Eins Alpha, erbittet Anweisung für VFR nach YY-Nord via Route Fünf.“, sagte George mit Grinsen auf den Lippen.
      „Sierra Null Sechs, Einflug auf 180 Grad Radial Ytic-VOR wie veröffentlicht, steigen und halten 5500 ft, flight on top genehmigt, squawk Charlie 1035.“
      „Schön aufgesagt, Anni, Sierra Null Sechs verstanden, bleiben in Hörbereitschaft“, sagte George und ließ anschließend den Funkknopf los. „Ich hätte zu gern wieder mal ihr Gesicht gesehen. Das ist jetzt schon das zweite mal, dass ich sie in der Leitung hab.“
      „Meinst du, die wollte während der Zeit damals was von dir?“ fragte Yug Ysh und zog seine Schultergurte an.
      „Kann sein. Aber du kennst doch mein Verständnis für Frauen. Ich versteh von denen so viel, wie Fische übers Fliegen.“
      „Na ja…“, sagte Yug Ysh und wurde dabei in den Sitz gedrückt, denn George hatte soeben Gas gegeben.
      Als Startbahn benutzten sie die lange Einfahrt zu Georges Villa. Die 50m waren ausreichend. Gleich nach dem Abheben ging es in eine weite Rechtskurve, bis sie sich genau auf dem 180° Radial des Ytic-VORs befanden. Die Luft um sie war ruhig. Kurz nach dem Start schon waren sie in den Wolken und stiegen immer höher, bis sie 5500 ft erreichten. Dann behielten sie Kurs und Höhe bei und rasten mit 250 Knoten an riesigen Wolkenkratzern, deren Fuß man unter dem Wolkenmeer nicht erkennen konnte, vorbei in Richtung Norden. Dort konnte man hohe Berge erkennen, die aus den Wolken unter ihnen emporragten. Dort war ihr Ziel: Yurinyu-Ytic-Nord, einer der Hauptflug- und Raumhäfen der Stadt. Er war trotz dem ungefähr zur Hälfte militärisch ausgerichtet und gehörte teilweise zum YSS.
      Man konnte nun während des Fluges erkennen, dass die Wolken um die Stadt eine Art Trichter formten, ihre Obergrenze wuchs mit dem Aufhören des Stadtgebietes stetig an.
      „Sierra Null Sechs verlässt ihren Luftraum, wir steigen und halten 10500 ft.“, sagte George in den Funk und bekam eine positive Antwort. Er stellte nun am Funkgerät die Frequenz von YY-Nord ein, und nahm Kontakt mit ihnen auf. „Nord Turm, Yankee Golf Yankee Sierra Sierra Null Sechs, ich begrüße sie“
      „Sierra Null Sechs, Nord Turm, guten Morgen“
      „Sierra Null Sechs, YSS-Gleiter, VFR von Yankee Eins Zwo Eins Alpha, 10 nautische Meilen südlich des Platzes auf 180° Radial Ytic-VOR, steigen auf 10500 ft, zur Landung.“, sagte George zu dem Fluglotsen wie aus der Pistole geschossen.
      „Sierra Null Sechs, steigen und halten 10500 ft, squawk Charlie 2006, fliegen Sie direkten Kurs auf Platz, erwarten sie Piste 27 Links, melden Sie wenn Platz in Sicht“, wies der Fluglotse an.
      Der Flug führte nun auf ein Hochplateau zu, auf dem, wie es schien, eine Stadt gelegen war. Doch der Anblick täuschte. Es war der Flughafen. Fünf Bahnen und ein riesiges Roll- und Vorfeld. Im Luftraum war jedoch noch nicht viel los und man konnte zahlreiche Maschinen am Boden sehen.
      „Sierra Null Sechs, Platz in sicht“, sagte George ins Funkgerät und wartete auf eine Antwort.
      „Sierra Null Sechs, fliegen Sie ein in Gegenanflug Piste 27 Links, nächste Meldung im Endanflug 27 Links“, klang es aus dem Kopfhörer des Headsets.
      „Sierra Null Sechs, verstanden, nächste Meldung im Endanflug 27 Links“, bestätigte George, ging auf Kurs 090, senkte die Fahrt auf Platzrundengeschwindigkeit, 180 Knoten und fuhr die Klappen auf 10 Grad aus. Im Endanflug machte er seine Meldung und bekam die Landefreigabe. Die Landung verlief selbstverständlich ohne das Auftreffen auf den Boden, denn schließlich war das Vehikel immer noch zur Hälfte ein Gleiter. Als sie die Piste verließen, meldete sich Gorge im Funk „Sierra Null Sechs verlässt Piste über Papa Eins, rolle zum Tor“ und fuhr die Flügel und die Turbinen wieder ein, sodass das Fahrzeug nun erneut aussah, wie ein Gleiter.
      Mit hoher Geschwindigkeit glitten sie nun über die Rollwege in Richtung eines großen Gebäudes, in dessen Mitte eine Durchfahrt war, die sie durchfuhren um schließlich auf eine Serpentinenstraße zu gelangen. Dort verriet ein Verkehrsschild unter anderem „YSS-HQ 8 km“. Der Straße folgten sie, und schlängelten sich mit ihr durch die Berge, hindurch durch Tunnel, über Brücken und an steilen Klippen vorbei. Bei alledem konnten sie einen herrlichen Blick auf das Wolkenmeer unter ihnen, in das die ganze Stadt gehüllt war, genießen. Bei schönem Wetter konnte man bis ins Stadtzentrum schauen, doch heute verriet nur noch der größte Wolkenkratzer der Stadt die Lage des Zentrums. Nur anhand dessen war schon die gigantische Fläche der Stadtinsel zu erkennen.
      Sie fuhren weiter, bis sie den Abzweig zum YSS-Hauptquartier erreichten, wo sie abbogen und vor einem massiven Stahltor, das eher wie eine Wand von 10 Metern Höhe aussah, stehen. In einem Container daneben waren Wachleute. Einer davon spähte aus dem Fenster, schien sie zu erkennen und öffnete das Tor einen Spalt breit, sodass sie durchfahren konnten.
      Nun befanden sie sich in auf einem großen Parkgelände, das von einem U-förmigen Gebäude begrenzt war. George parkte auf seinem Privatparkplatz in der Nähe des Eingangs. Die beiden stiegen aus, nahmen ihre Aktenkoffer und betraten das komplett verglaste Gebäude. Von außen war übrigens nur schlecht zu sehen, was innen vor sich ging, da die Außenflächen der Glasscheiben teilweise Verspiegelt waren.
      Sie betraten die Eingangshalle durch eine ebenfalls gläserne Drehtür. Schon der Raum an sich war gigantisch, doch noch gigantischer war der Anblick eines kleinen tropischen Parks mitten in der Mitte des Saales. Dort ragten Palmen bis hoch unter die gläserne Decke, riesige Farne, tropische Blumen und einen kleinen künstlichen Bach gab es auch. Überall waren Sitzgelegenheiten, die zu dieser frühen Zeit nur von wenigen Angestellten besetzt waren. Hier und da grüßte einer die beiden im Vorbeigehen. Links neben dem kleinen Biotop war die Rezeption. Dort konnten Fremde, oder Neulinge Informationen aller Art, sofern sie nicht geheim waren, erhalten. Von dort wurde auch die Verteilung der einzelnen Schnellaufträge geleitet. Zur Rechten des Parks befand sich eine Art lang gezogene Kantine mit Bar, bei der die Agenten und andere Mitarbeiter günstig Essen bekommen konnten, doch George hielt nicht viel von der Kochkunst und ging deswegen immer privat irgendwo hin (meistens zu seinem Freund Dex, der eine kleine Spelunke kurz vor dem Straßenabzweig zum Hauptquartier führte).
      Am Ende der rechteckigen Eingangshalle, an der Wand gegenüber den Drehtüren, waren fünf fast identische Türen in den Beton eingelassen. Das mittelste Tor war ein wenig höher als die anderen zu seiner Linken und Rechten. Durch genau diese Tür marschierten George und Yug Ysh nun. Dahinter verbarg sich ein mit Metallwänden verkleideter Raum von etwa zehn mal zwölf Metern. An der Wand gegenüber der Eingangstür befanden sich drei drei Meter breite und einen Meter hohe Klappen, die zum unterirdischen Tunneltransportsystem gehörten. Auf der rechten Seite stand ein Wachmann an einem Kontrollpult, er begrüßte George und Yug Ysh: „Morgen! Yug Ysh, ins Büro? George, Klassenzimmer?“
      „Nein, noch nicht, Fergus“, sagte George und schüttelte dem Wächter die Hand zur Begrüßung. „Wir müssen mal kurz ins Building C. Wir haben eine Kleinigkeit mit Bleifuß zu besprechen“
      „Alles klar. Dann Rampe C, wenn ich bitten darf“, antwortete Fergus und deutete auf die rechte Klappe in der Wand, die sich sofort öffnete und den Blick auf ein eigenartiges Gefährt in einem Tunnel preisgab. Es war ein Glaskolben, indem sich zwei Sitze und ein Kontrollpult befanden. Außen herum wurde es von Rädern, die an die Tunnelwände drückten, gehalten. George und Yug Ysh stiegen ein und legten ihre Koffer in die Gepäckablage.
      „Danke, Fergus“, sagte Yug Ysh und schloss die Luke des zylindrischen Gefährtes hinter sich. Als sie sich beide angeschnallt hatten, schloss sich auch die Klappe zu dem Raum, in dem Fergus arbeitete und die einzige Lichtquelle war das Instrumentenbrett vor ihnen. Darauf war ein Bildschirm der ihnen ihre Position zeigte, doch auf den achteten die beiden schon gar nicht mehr, denn sie kannten das Tunnelsystem des YSS und waren diese Fahrten gewöhnt.
      Schon ging es los. Mit einer atemberaubenden Beschleunigung setzte sich das Gefährt in Bewegung und drückte die beiden in ihre Sitze. Vorne aus dem Fahrzeug leuchteten Scheinwerfer, die die dunkle Röhre vor sich beleuchteten, doch kein Ende war ersichtlich.
      Doch kurze Zeit später bemerkten sie, wie ihr Gefährt langsam abbremste. Sie kamen schließlich zum stehen, die Innenbeleuchtung schaltete sich ein und Licht flutete durch die Klappe, die sich an der linken Seite des Tunnels öffnete.
      Sie stiegen aus und befanden sich in einem Raum, der dem von Fergus ziemlich ähnlich sah. Nachdem sie ihre Koffer aus dem Wagen genommen hatten, verließen sie den Raum durch eine Tür mit der großen Aufschrift „N“ für „Norden“. Als sie durch die automatische Tür traten, befanden sie sich in einem langen, hohen Korridor. Die östliche Seite war komplett verglast und es hingen riesige Leuchtröhren von der Decke. Durch die Fenster konnte man entfernt, ein Stück unterhalb des Hauptquartiers gelegen, den Flugplatz Nord erkennen. Das Wolkenmeer war auch schon beträchtlich angestiegen und drohte, den Landeplatz zu erreichen. Die westliche Seite war vertikal in drei Etagen geteilt, deren Balkone in den Korridor hineinragten. Man konnte die unterschiedlichen Stockwerke mit einem Fahrstuhl in der Mitte des Raumes erreichen, doch das war für George und Yug Ysh nicht nötig. Yves hatte sein Büro zusammen mit Ruthra (einem, von Yug Yshs Rasse) im Erdgeschoss.
      „Wie war die Nummer?“, fragte Yug Ysh.
      „C1b“, antwortete George und ging auf die zweite Tür zu ihrer linken zu. Sie drückten auf einen Knopf unter dem Schild an der Seite der Tür, auf dem Stand: „Yves ‚Bleifuß’ Gonzales und Ruthra ‚Gunslinger’ Derby“. Die Taste war eine Art Klingel um den Personen im Raum den Besuch anzukündigen.
      Die automatische Tür fuhr sofort auf. Drinnen sah es wie in einem futuristischen Büro aus. Die Wand gegenüber der Tür war komplett verglast, aber man konnte nicht nach draußen sehen, denn die Scheiben waren verdunkelt. In der Mitte des Raumes schwebte ein Hologramm eines Planeten. George und Yug Ysh erkannten ihn. Es war Yurinyu. Um den Planeten waren einige größere oder kleinere Raumstationen zu sehen. Doch eine davon war ungewöhnlich. Die größte der Stationen kam George mächtig ungewohnt vor.
      „Moin erstmal“, begann Yug Ysh das Gespräch und klopfte auf den linken Schreibtisch, an dem Yves, der zuvor bei George zu Hause angerufen hatte, saß. Er sah sehr jung aus, war athletisch gebaut, hatte krauses Haar und viele Bartstoppeln im Gesicht. Ihm gegenüber regte sich Ruthra. Er war im Gegensatz zu Yug Ysh nicht rot, sondern indigoblau. Er hatte seine Füße lässig auf den Schreibtisch gelegt. Dort lag außerdem eine ziemlich schwer aussehende Blasterkanone. Ruthra nickte zum Zeichen der Begrüßung.
      „Hallo“, sagte Yves und schüttelte George die Hand. Nun stand auch Ruthra auf, um George und Yug Ysh persönlich zu begrüßen. „So“, fuhr Yves fort, „setzt euch erstmal“. Er drückte auf einen Knopf an seinem Schreibtisch und aus dem Boden vor dem Hologrammprojektor fuhren zwei bequeme Stühle. George und Yug Ysh setzten sich.
      „Also“, setzte Yves an, „wie ich vorhin schon gesagt hatte, habe ich Nachrichten betreffend die King David I.“
      „Ja“, sagte George langsam, denn er begriff noch nicht, was gemeint war. „Sag schon um was es geht“
      „Du erinnerst dich doch sicher noch an die gigantische Drogentransaktion in unserem ersten Ausbildungsjahr als Top-Agenten, oder?“ Er blickte zu George, der nickte, um seine Antwort zu zeigen. „Wir sollten damals an dem Fall doch auch schon mitarbeiten. Aber wir schafften es nicht, Jun Sao Jin Lee, der sich als Kopf der Organisation entpuppte, zu dingfest zu machen. Dass er dahinter steckt, habe ich erst vor einem halben Jahr herausgefunden, aber wir hatten schon damals keine Beweise dafür. Doch die Indizien sind eigentlich klar. Uns ist es zur Zeit der Aktion gelungen, eine Menge der Drogen sicherzustellen. Sie waren alle gekennzeichnet, und zwar mit einem Skorpion.“
      „Jin Lees Zeichen!“, warf Yug Ysh ein, „Und was hat Jin Lee mit der King David I. zu tun?“
      „Er ist einer der First Class Passagiere“, sagte Yves schlicht. „Er ist auf freiem Fuß und hat sich seit dem Dilemma damals kein großes Ding mehr durchgezogen. Ich denke, jetzt ist es erstmal das wichtigste, wenn wir wissen, was er und seine Handlanger vorhaben. Heute früh ist mein jüngerer Bruder Jeff hoch zum Orbitalhafen geflogen, um sich dort mal für uns umzusehen. Er hat den Vorteil, dass Jin Lee ihn nicht kennt. Uns beide, George, würde er sofort aus tausenden wieder erkennen. Jeff müsste übrigens so gegen Mittag wieder zurück sein. Er hat zwar seinen Raumfahrerschein erst vor zwei Monaten gemacht, aber diese kurze Reise dürfte für ihn dennoch kein Problem darstellen.“
      „Mach mal die Jalousien hoch“, sagte George.
      „Wieso?“, fragte Yves perplex.
      „Mach einfach“, entgegnete George nur.
      Er tat, wie geheißen, die Fenster wurden wieder durchsichtig und nun begriff Yves, was George ihm mitteilen wollte.
      Aus Yves’ und Ruthras Bürofenster konnte man normalerweise einen Blick durch einen großen Park direkt auf das YSS-Hauptgebäude genießen, doch jetzt waren nur noch die Bäume in ein paar Metern Entfernung zu sehen. Der Rest war in dichten Nebel gehüllt, der nach oben hin dunkler zu werden schien.
      „Ist doch nur Nebel“, sagte Yves und zuckte die Schultern, „Jeff hat die IFR-Berechtigung“
      „Darum geht’s nicht direkt. Sieh dir mal die Äste der Bäume und den Himmel darüber an.“, sagte George und wies nach draußen.
      Der Himmel war nun fast rabenschwarz, doch die Bäume waren wirklich beunruhigend. Die sonst so ruhig dastehenden Pflanzen waren alle mehr oder weniger durch den Wind gebeugt. Hier und da flogen sogar einzelne kleinere Äste.
      Plötzlich gleißendes weißes Licht von außen, gefolgt von einem bodenerschütternden Donnergrollen.
      „Ich glaube das ist erst der Anfang“, sagte George leise, „Ich habe keine Ahnung, welche Ausmaße dieses Gewitter noch annehmen wird.“
      Only after the last tree had been cut down,
      only after the last river had been poisoned,
      only after the last fish had been caught,
      only then you' ll find out that money cannot be eaten!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von König Zora ()

    • Danke.
      Falls irgendwer irgendwelche Fragen zu Fachbegriffen hat, die in der Geschichte auftauchen, postet sie einfach. Ich versuche sie zu beantworten.
      Was das nächste Kapitel angeht, kann ich zeitlich noch nichts versprechen. Zu 50% Wahrscheinlichkeit diese Woche noch, ansonsten erst nächste Woche.
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    • Hier ist das lang ersehnte 2. Kapitel

      Aerospace Closed

      Jun Sao Jin Lee saß in seiner Luxussuite der King David I. Um ihn wuselten allerhand nicht menschliche Kreaturen, deren Aussehen man nicht so einfach beschreiben kann. Sie waren gewissermaßen seine Diener und brachten ihm alles was er wollte; Tee, Champagner, einen Imbiss, Unterhaltung, einfach alles. Jin Lee genoss es, so bedient zu werden, diese Geschöpfe gehörten nicht zu seinen Komplizen, sondern zum Personal des Raumkreuzers. Er saß auf einem bequemen Ohrensessel mit Blick aus dem Fenster in die unendlichen Tiefen des Alls.
      Seit zwei Stunden saß er nun schon so da, das Bild draußen hatte sich nicht verändert, denn die King David I. lag angedockt am Yurinyu-Orbitalhafen (der auch nicht viel größer als der Raumkreuzer war).
      Jun Sao wusste, dass einer seiner Kontaktmänner ihm den Gegenstand seiner Begierde liefern würde, er wusste sogar wann und wo. Doch was er zu seinem Ärgernis nicht wusste war, wer die Kontaktperson sein würde. Es hatte in der Nachricht für ihn nur geheißen „Die Kontaktperson wird auf Yurinyu zusteigen, sich ihnen noch nicht zu erkennen geben und mit ihnen quer durch die Galaxie wieder nach Nyutenalp reisen. Erwarten Sie die Übergabe im Nyuretaeth, Loge fünf am sechsundzwanzigsten des Monats zur regulären Abendvorstellung.“

      Jeff Gonzales saß hinter dem Steuer seiner Pressure Drive C26 und flog den Kurs vom Orbitalhafen zurück nach Yurinyu-Ytic. Der Anblick, der sich ihm vor seiner Frontscheibe bot, war höchst ominös. Dort wo normalerweise die Insel Yurinyu-Dnalsi gelegen sein sollte, war nur ein dunkelgraues Wolkenmeer. Hier und da zuckten Blitze vom Himmel.
      „Da muss ich wohl doch nen IFR-Flugplan aufgeben“, dachte er bei sich und rastete eine neue Frequenz an seinem Funkgerät.
      „Yurinyu Orbit, Yankee Romeo Papa Juliett Golf, guten Morgen”
      „Papa Juliett Golf, Yurinyu Orbit, guten Morgen“, drang die Stimme aus dem Headset.
      „Papa Juliett Golf, eine Pressure Drive Chalie 26, fünf Minuten planetenwärts von Kontrollpunkt Papa, erbitte IFR-Freigabe für Flug nach Ytic-Nord.“
      Eine längere Pause trat ein, während beide nichts sagten.
      „Papa Juliett Golf“, ertönte es erneut aus dem Headset, „Flughäfen um Yurinyu-Ytic weiträumig außer Betrieb, Tornadowarnung, aufziehende Gewitter, starker Regen, Vereisung, was soll ich noch alles aufzählen.“
      „Bitte, ich muss dort hin, es gibt keine andere Möglichkeit, ich habe Daten für die YSS“, sagte Jeff verzweifelt ins Mikrofon, als er der grauen, bedrohlichen Masse unter ihm immer näher kam.
      „Papa Juliett Golf, diese Tatsachen kann ich nicht nachprüfen, bitte ändern Sie ihren Flugplan in Richtung Rin-Dnalsi.“
      „Papa Juliett Golf, negativ, fliege nach eigenem Ermessen Ytic-Nord an, erbitte Anflug- und Landeinformationen“, sagte Jeff entschlossen ins Funkgerät.
      „Also schön, Papa Juliett Golf, Squawk Chalie 2721, aber auf ihre Verantwortung, ich nehm das zu Protokoll“
      „Tun Sie das“, erwiderte Jeff mit zunehmenden Unbehagen in der Stimme, sein Fahrtmesser zeigte etwas an, er war also eben in die Atmosphäre von Yurinyu eingetreten. Er rastete den Transpondercode und wartete auf die Anweisung des Fluglotsen.
      „Papa Juliett Golf, Kurs beibehalten bis auf 240 Grad Radial Ytic-West. Dann Radial folgen und warten auf weitere Anweisungen. Rechnen Sie mit heftigen Turbulenzen, Blitzschlag, Hagelschlag und Vereisung.“ Die Stimme erlosch und Jeff sank das Herz ein wenig tiefer in die Hose.
      „Papa Juliett Golf, verstanden, auf 240 Grad Radial Ytic-West einfliegen, bin auf Unwetter gefasst. Erwarte später weitere Instruktionen.“
      „Papa Juliett Golf, ich geb sie weiter an Ytic-Controll auf 265,5. Ich hab ihre Absichten durchgestellt.“
      „Papa Juliett Golf, vielen Dank, 265,5“, sagte Jeff und stellte an seinem Funkgerät die Frequenz 265,5 MHz ein, bevor er den Einleitungsanruf tätigte. „Ytic-Controll, Yankee Romeo Papa Juliett Golf, guten Morgen“
      „Papa Juliett Golf, Ytic-Controll, hi Jeff, mach dich auf was gefasst!“, sagte eine vertraute Stimme am anderen Ende der Verbindung.
      „Yves, bist du das?“, fragte Jeff erstaunt, „Was machst du im Kontrollzentrum?“
      „Dir Hilfe anbieten, dass du sicher nach unten kommst, wie du siehst, braut sich hier über Yurinyu-Dnalsi ein mächtiges Unwetter zusammen. Die Meteorologen liefern uns andauernd Berichte. Soweit sie wissen, soll dieser Sturm der heftigste der letzten fünfzig Jahre werden.“
      „Ich schätze die Windstärken überschreiten die 25-Knotenmarke, die in der Ausbildung angewandt wird, oder?“, fragte Jeff verunsichert und blickte auf die dunkelgrau wabernde Masse vor seiner Frontscheibe, die Nadel des VORs auf seinem HSI genau in der Mitte haltend.
      „Wenn du 65 Knoten als eine Überschreitung ansiehst, würde ich mir jetzt langsam Gedanken machen“, sagte eine andere Stimme ins Funkgerät.
      „George, du bist auch da?“, rief Jeff erleichtert und prompt kam die Antwort.
      „Na logo. Bei dem Wetter kann ich dich doch unmöglich allein lassen. Du hast sehr wichtige Informationen für uns, wie ich von deinem Bruder gehört habe, aber dafür ist später Zeit, jetzt müssen wir dich erstmal heil runterkriegen.“
      „Dann gib mir mal Anweisungen. Ich bin momentan noch in der Mesosphäre und meine Oberflächentemperatur liegt bei 750 Grad“, sagte Jeff und wartete, dass George etwas sagte.
      „Ist doch prima. Schmeiß auf keinen Fall die Kühlaggregate an. Es wird noch kalt genug. Pass auf. Du minderst jetzt deine Geschwindigkeit auf Mach 2, indem du die Bremsklappen vorsichtig bewegst. Die werden ein bisschen heißer als sonst werden, aber mach’s trotzdem. Pass bloß auf, dass sie nicht heißer als 1200 Grad werden, dann fährst du sie erstmal wieder ein, verstanden“, antwortete George mit rauschender Stimme aus dem Kopfhörer.
      „Jo, verstanden, Geschwindigkeit Mach 2, Teta kleiner 1200“, gab Jeff zurück und zog vorsichtig an einem blauen Hebel links von seinem Sitz. Er merkte nun, wie das ganze Schiff bebte, es flog nun unruhiger, aber das war normal. Dabei behielt er immer ein Auge auf dem Fahrtmesser und eins auf der Temperaturanzeige der Bremsklappen. Die Nadel war noch nicht mal bei 800. Die Triebwerke liefen währenddessen nur noch im Leerlauf, weswegen Jeff zusätzlich noch die Triebwerksheizung zuschalten musste (zu kalte Triebwerke können tödlich sein).
      „Geschwindigkeit Mach 2, Teta bei 750“, sagte Jeff als er den Abbremsvorgang beendet und die Bremsklappen wieder eingefahren hatte.
      „Was? Wieso nur 750 Grad? Hast du die Klappen nur zu 25% rausgemacht?“, klang die erstaunte Stimme von George in Jeffs Headset.
      „Negativ. Hatte sie fast voll draußen“, gab Jeff zur Antwort.
      „Guck mal auf deine Außentemperatur“, wies ihn George an.
      „Minus 156 Grad!“, antwortete Jeff erstaunt.
      „Gut, das ist natürlich der Grund dafür, also mach jetzt alle Rumpf-, Steuerflächen, und Triebwerksenteisungssysteme an, die du hast. Im Innenraum die Heizung aufdrehen schadet auch nicht.“
      „Verstanden“
      Jeff tat, wie geheißen und schaltete sämtliche Enteisungssysteme auf volle Energie. Doch auch die warme Luft, die nun das Cockpit durchflutete, konnte den kalten Schauer auf seinem Rücken nicht abhalten, den die dunkle Masse unter ihm hervorrief. Langsam nahm sie Gestalt an. Er konnte teilweise hoch aufragende Wolkentürme sehen, die vom starken Höhenwind seitwärts ausfransten.
      „Wie ist deine Steuerflächentemperatur?“, fragte George über Funk.
      „Alle bei 250 Grad, ich bin auf voller Energie“, antwortete Jeff.
      „Sehr gut. Dann zieh mal deine Gurte enger, ich hoffe, du hast nichts Loses im Frachtraum oder im Oberdeck, das könnte sich nämlich zum potentiellen Projektil entwickeln.“
      „Nee, alles gesichert, ich bin fest angeschnallt.“
      „Hast du einen Fünfpunktgurt?“, wollte George wissen.
      „Positiv, ich hab ihn auch mit angelegt“
      „Wunderbar. Jetzt vermindere deine Geschwindigkeit mal auf 500 KIAS, genauso wie vorhin.“, wies ihn George an, „Wegen Luftraumbeobachtung brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Außer dir ist keine Sau in der Luft.“
      „Das ist ja mal ne Erleichterung“, gab Jeff mit sarkastischem Unterton zurück und verlangsamte dabei seinen Flug. Die ersten Spitzen von Wolkentürmen kamen immer näher.
      „Umfliege, soweit möglich die Wolkentürmchen. Da drin geht’s heftig zur Sache. Die Turbulenzen habens in sich.“, sagte George ohne seine Augen von dem 3D Radarhologramm abzuwenden. Darauf zu sehen waren sonst die Umrisse von Yurinyu-Dnalsi mit den Flugplätzen und Luftraumgrenzen (die George ausgeblendet hatte, um mehr Übersicht zu behalten). In der Luft schwebte nur ein winziger Lichtpunkt, der mit den Buchstaben YRPJG und der Höhenangabe 69.251 ft, die immer mehr abnahm.
      Plötzlich stürmte ein Mann in den Kontrollraum und schnappte nach Luft.
      „Wir haben soeben die Ergebnisse aus den Messballons ausgewertet. Es nähert sich eine Kaltfront von riesigem Ausmaß.“, keuchte er und ließ sich auf einen Drehstuhl fallen. „Wir haben mit Temperaturen unter minus 250 Grad zu rechnen.“
      „Im All hat die PD damit ja kein Problem, die Strahlung von anderen Sternen wird genutzt um sie warmzuhalten. Ich meine, 250 Grad unter Null sind zwar noch im gängigen Bereich, aber nicht, wenn dazu noch Feuchtigkeit kommt. Wie lange wird die Kaltfront bis nach Yurinyu-Dnalsi brauchen?“, fragte George den Meteorologen.
      „Eine halbe Stunde, 45 Minuten, wenn wir Glück haben.“, japste er als Antwort.
      „Schön, dann muss ich eben tun, was ich tun muss“, sagte George entschlossen und wandte sich zu Yves, „Yves, du musst mich zum Flughafen fahren, ich weiß, du bist der schnellste, wenn es darum geht. Ruthra, du rufst Luftquirl an und sagst ihm, ich will ihn so schnell wie möglich am Orca-Hangar sehen; Alarmstufe fünf!“
      „Was hast du vor?“, wollte Ruthra wissen.
      „Keine Zeit, mach jetzt schnell!“, sagte George hastig und zog sein eigenes Mobiltelefon aus der Tasche und wählte eine Nummer. „Ja, Roger, ich bins. Ganz schnell jetzt, Alarmstufe fünf! Mach so schnell es geht meinen Orca fertig. Wenn es dir möglich ist, setz neue Energiestäbe ein. Ich brauche heute viel wärme, und heiz die Triebwerke schon mal vor.“
      Als George nickte, wusste Yves, was zu tun war. Er sagte seinem Bruder noch schnell über Funk, was er zu tun hatte: „Jeff, halte bis auf weiteres Kurs. Geh mit der Geschwindigkeit möglichst unter 250 KIAS. George kommt zu dir an Bord. Ich bin mal kurz weg, aber Ruthra bleibt hier, die anderen Fluglotsen sind auch noch da, also keine Sorgen, halt nur den Kurs, egal, wie es dich durchschüttelt.“
      „… verstanden…“, drang es aus dem Lautsprecher und alle hörten mit und nahmen es als ihr Startsignal.
      In der Zeit wir Ruthra telefonierte, packten Yves und George ihre Koffer und rannten hinaus aus dem Flugaufsichtsgebäude von Ytic-Nord. Draußen wurden sie von dem heftigen Wind erfasst und kamen nur schwer zu Yves’ wagen. Dieser sah anders aus als der von George. Im Gegensatz zu seinem hatte Yves’ Gleiter eher was von einem getunten Schaufahrzeug mit seinen zahlreichen Karosseriekits. Einmal im wagen waren sie froh die Türen gegen den Wind schließen zu können und Yves startete sogleich den Motor. Augenblicke später wurden sie mit einer Atemberaubenden Beschleunigung in die Sportsitze gedrückt und der Gleiter jagte mit über 300 km/h über das Rollfeld des Flughafens, immer auf den Orca-Hangar zu. Dort sprang George schnell aus dem Wagen und betrat die Halle durch eine kleine Seitentür, während Yves wieder davon in Richtung Kontrollgebäude jagte.
      Der Wind pfiff unerhört laut über die Dächer des Hangars, sodass man den Widerhall der Schritte auf dem Zementfußboden fast gar nicht hörte. Das Innere der Halle war voll von merkwürdig aussehenden Fluggeräten, Orcas. Geflogen wurden sie wie Hubschrauber, mit denselben Eigenschaften. Die einzigen Unterschiede zu konventionellen Hubschraubern bestanden darin, dass Orcas wesentlich schneller und wendiger waren und ziemlich viel höhere Dienstgipfelhöhen erreichten. In der Tat wurden diese Fluggeräte von lenkbaren Turbinen an jeder Seite des Rumpfes in der Luft gehalten, was natürlich eine größere Leistung als ein herkömmlicher Rotor versprach.
      Unter einem der vorderen Orcas lag ein Mann in einem blauen Overall und schien dabei zu sein, etwas zu reparieren.
      „Hi Roger“, schrie George um das Tosen des Windes draußen zu übertönen.
      „Grüß dich, George“, antwortete der Mann und rollte kurz unter der Maschine hervor.
      „Ist Luftquirl schon hier?“, wollte George wissen, doch diese Frage erübrigte sich mit dem Klang von Triebwerksgeräuschen außerhalb des Hangars.
      „Der kommt echt bei jedem Wetter so“, sagte Roger, als er wieder unter dem Orca hervorkam und schüttelte den Kopf.
      Die Seitentür, durch die schon George hereingekommen war, flog auf und darin stand ein Mann in Fliegeruniform, die Kapitänsmütze auf dem Kopf. Fred „Luftquirl“ Marginal, der (wie es sein Name schon sagte) einer der besten Drehflügler- und Senkrechtstarterpiloten von Yurinyu war.
      „Gut, dann kanns ja losgehen“, sagte Roger, „Ich hab alles Nötige durchgecheckt, hat nicht lange gedauert, ich war sowieso grad bei den Wartungsarbeiten.“
      „Schön“, sagte George, „Dann mal raus mit dem Teil“
      Roger öffnete die Tore und der Wind der nun hinein blies, war erfüllt von leichtem Graupel. Dann setzten sich George und Fred in den Orca und wurden mitsamt der Plattform, auf der sie standen, hinaus in das tobende Unwetter gefahren.
      „Wie war eigentlich der Hinflug?“, fragte George, um sich eine ungefähre Vorstellung von dem, was sie erwartete zu machen.
      „Ziemlich turbulent, muss ich sagen, und kalt. Ich hab alle übrige Energie auf die Enteisungssysteme geleitet, sodass es im Cockpit selbst nicht allzu warm war.“
      „Zum Glück hat Roger die Energiestäbe gewechselt. Ich weiß nicht, wie weit wir mit den alten gekommen wären. Außerdem hat er mir diese hilfreichen Innenheizungen eingebaut, die über ein separates Energiesystem laufen“, sagte George und wies um sie herum, wo überall rötlich leuchtende und Wärme ausstrahlende Geräte an den Bordwänden verschraubt waren.
      Die Plattform stand nun ganz außerhalb des Hangars. Der Orca war in Windrichtung gedreht, die Triebwerke waren hochgefahren, innen war es schön warm und der Fahrtmesser zeigte schon im Stand die beunruhigende Geschwindigkeit von 55 Knoten an.
      „Also wir wären dann startbereit“, sagte Fred, der auf dem Pilotensessel saß, und den Fünfpunktgurt festgezogen hatte. „Aber du hast immer noch nicht gesagt, was wir eigentlich machen sollen. Ich könnte mir nämlich schöneres vorstellen, als bei so einem Dreckswetter Orca zu fliegen.“
      „Ich will dich ja nicht demotivieren“, sagte George, „aber wir müssen wichtige Informationen und natürlich auch das Leben von Yves’ Bruder Jeff retten. Das wird doch wohl nicht zu viel für dich sein.“
      „Aber was können wir für ihn tun? Wo ist der Kerl überhaupt?“, fragte Fred erstaunt.
      „Er ist in der Luft, und er braucht Gesellschaft. Also los!“
      Only after the last tree had been cut down,
      only after the last river had been poisoned,
      only after the last fish had been caught,
      only then you' ll find out that money cannot be eaten!
    • Du hast recht: Die story ist tatsächlich noch nicht vorbei. Ich hatte nur drei Wochen Urlaub, deswegen konnte ich nichts schreiben. Ich muss aber erstmal sehen, wann das nächste Kap erscheinen kann, denn ich hab erstens noch viel zu tun (Seminarfach) und zweitens bin ich für die restlichen Ferienwochen auch verplant. Ich schick dir ne PN. Wenn du potentielle Leser hier am Board hast, gib mir mal die Namen, die schreib ich dann auch an.
      Only after the last tree had been cut down,
      only after the last river had been poisoned,
      only after the last fish had been caught,
      only then you' ll find out that money cannot be eaten!
    • Naja, ich kann wol auch erst in 2 Wochen wieder richtig ins Internet, davor nur noch so per gelegenheit am Elternpc. Ich dachte nur, du hättest die Story aufgehört, und deshalb mein letztber Beitrag...
      Potenzielle Leser... mhhh naja, ausser Ganondorf 06 fiele mir da keiner ein, hab ja allen Sharinganclan-Mitgliedern den Tipp gegeben...