Stirbt man eigentlich jede Nacht...?

    • Stirbt man eigentlich jede Nacht...?

      Okay, ich präsentiere euch hier eine meiner skurillsten Überlegungen der letzten Zeit, aber erstmal von Anfang an xD

      In Evillitschis Thread im OffTopic kam auch das Thema Teleportation zur Sprache, aber mal abgesehen davon dass man technisch noch bestimmt ne ganze Weile nicht in der Lage sowas zu bewerkstelligen gibt es auch noch ein Problem der Philosophie. Denn ein gebeamter Körper würde Atom für Atom zerlegt, kopiert und an anderen Ortes wieder zusammengesetzt. Das Orginalbewusstsein geht also verloren und an dessen Stelle tritt ein geklontes Bewusstsein.

      Aber ist es mit dem Schlaf nicht irgendwie so ähnlich, das Bewusstsein eines Tages wird abends ausgeknipst damit das Gehirn daran Anpassungen vornehmen kann. Am nächsten Morgen wird das modifizierte Bewusstsein in Betrieb genommen, das auf alle Erinnerungen vorhergegangener Situationen zurückgreifen kann, da all das ja in den neuralen Verbindungen abgelegt ist, so ähnlich wie auf ner Festplatte. Man ist sozusagen eine modifizierte Kopie des gestrigen Bewusstseins, ohne es ahnen zu können...

      Naja, ich weiss nicht ob man überhaupt verstehen kann was ich sagen möchte, (was vielleicht auch nicht unbedingt ein Nachteil sein muss xD ) und ich glaube auch nicht das das hier irgendne Diskussionsgrundlage bietet, deshalb das VLUN :ugly:

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    • Hmm, interessante Theorie - aber das Bewusstsein ist an sich nicht ausgeknipst. Im Gegenteil, das Unterbewusstsein ist sogar hoch aktiv und vermischt sich mit dem Bewusstsein, um erlebte Dinge aufzuarbeiten etc... Wenn das Bewusstsein ausgeknipst wäre, würde man ja auch durch sensorischen Input (Geräusche, Schütteln) nicht aufwachen, genausowenig wie man sich an Träume erinnern könnte.
      Allerdings könnte man das Ganze eher als "zerebrale Defragmentierung" auffassen.
    • also ich glaube nicht dass ich jede nacht sterbe. xD
      natürlich kommt es hier wieder darauf an, was man unter sterben versteht:
      wenn du darunter verstehst, dass dein "gegenwärtiges bewusstsein" nicht mehr original vorhanden ist, dann bist du schon in der ersten nacht gestorben in der du denken konntest, dh. schon bevor du geboren warst. es ist bewiesen, dass das neurale system von ungeborene schon im mutterleib im stande ist zu denken, wenn auch nicht besonders komplex. es reicht aus, um zu fühlen, zu schmecken und zu hören.

      wenn du allerdings den tod als physisch verstehst, dann stirbst du logischerweise nicht jede nacht (wäre ja auch blöd :ugly: ).

      es stimmt, dass sich in der nacht nerven verknüpfen und "speicher-proteine" bilden sowie abbauen, doch an deinem bewusstsein ändert das nichts. du bist nach wie vor derselbe mensch mit derselben charakteristika und allem was dazu gehört. alles was sich verändert hat ist, dass dein neurales system nun geringfügig anders aussieht, jedoch auf dieselbe art und weise funktioniert, so als würdest du ein update durchführen oder einen patch installieren, die auswirkungen sind jedoch noch weit geringer als von diesen. zu denken man würde jede nach sterben ist also meiner meinung nach käse. :ugly:
      Geistreiche Zitate einer geistreichen Zeit #39


      Lem: ihr iq war 75
      mechanicbird: omg
      mechanicbird: woher weißt du das überhaupt? xD
      Lem: hat sie mal erzählt
      mechanicbird: sowas erzählt man doch nicht öffentlich...
      Lem: tja nur wenn man dumm ist
      mechanicbird: xD
      Lem: LMAO
      mechanicbird: HAHAHAHA
      mechanicbird: oh mann, shit xDDDDD
    • @AstartusSavall: Das ist allerdings wahr, wäre das Bewusstsein vollkommen heruntergefahren (sofern man bei einem Bewusstsein überhaupt davon sprechen kann xD) entspräche das wohl mehr einem Komazustand.

      Ich hab´s mir vermutlich etwas zu einfach gemacht mit dem -Ich denke, also bin ich- Grundsatz :tongue:

      @Navi: Ist man wirklich immer der selbe Mensch? Du sagst ja auch das sich neue Nervenverbindungen entwickeln und sich Speicherproteine bilden, also ist man, kleinlich betrachtet, jeden Tag ein bisschen anders, minimal natürlich, oder?

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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Irrlicht ()

    • Original von Irrlicht
      @Navi: Ist man wirklich immer der selbe Mensch? Du sagst ja auch das sich neue Nervenverbindungen entwickeln und sich Speicherproteine bilden, also ist man, kleinlich betrachtet, jeden Tag ein bisschen anders, minimal natürlich, oder?

      Das Gehirn wird wohl kaum im Schlaf derart wichtige Änderungen vornehmen wie die Änderung der eigenen Persönlichkeit.
      Ich denke, es sind eher die Eindrücke und Erlebnisse des Tages, die das Gehirn auswertet, aussortiert und die erinnerungswürdigen Erlebnisse speichert.
      Aus einem gewissen Blickwinkel hast du also zumindest teilweise Recht - wobei ich allerdings nicht glaube, dass ich mich jeden Tag ändere. Dazu bin ich vermutlich auch einfach zu berechenbar.
    • Original von Gastredner
      Das Gehirn wird wohl kaum im Schlaf derart wichtige Änderungen vornehmen wie die Änderung der eigenen Persönlichkeit.


      Aber wenn es solche Änderungen nicht im Schlaf und Tag für Tag vornimmt, wann sonst... Natürlich erlebt man nicht jeden Tag das Abenteuer seines Lebens, aber dann fallen die alltäglichen Änderungen halt demenstprechend gering aus xD

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    • Original von Irrlicht


      @Navi: Ist man wirklich immer der selbe Mensch? Du sagst ja auch das sich neue Nervenverbindungen entwickeln und sich Speicherproteine bilden, also ist man, kleinlich betrachtet, jeden Tag ein bisschen anders, minimal natürlich, oder?


      wenn du super-pingelig bist, dann ist es so wie du sagst. am besten kann man sich das am beispiel kinder erklären:

      in jungen jahren gehen im körper die meisten änderungen vor sich, sowohl physisch als auch psychisch. im falle des gehirns hängt beides zusammen, denn durch die nervenverbindungen die sich im kindesalter bilden, entsteht die persönlichkeit. diese darf man sich aber nicht als statisch vorstellen. wenn du zurückdenkst an die zeit, sagen wir als du zehn warst, dann wird dir auffallen dass dir damals dinge gefallen haben die du jetzt potthässlich findest. dein bewusstsein und deine charakteristika ändern sich also so lange wie dein leben währt. durch ständige minimale modifikationen deiner nerven veränderst du dich immer weiter.

      meiner meinung nach ist das aber nicht sterben sondern natürliche entwicklung. so radikale änderungen in deiner denkweise kann es gar nicht geben, denn wenn doch, dann spricht man von psychopathie.
      als tod im bezug auf das bewusstsein würde ich mehr einen krassen schnitt bezeichnen, der plötzlich von statten geht und nicht jahrzehnte dauert.

      es hat mal jemand gesagt, im moment seiner geburt beginnt man zu sterben - so betrachtet hängt eines mit dem anderen zusammen. :D
      vielleicht hat sich der erfinder des spruches dasselbe gedacht wie die grundfrage die hier gestellt wurde?
      Geistreiche Zitate einer geistreichen Zeit #39


      Lem: ihr iq war 75
      mechanicbird: omg
      mechanicbird: woher weißt du das überhaupt? xD
      Lem: hat sie mal erzählt
      mechanicbird: sowas erzählt man doch nicht öffentlich...
      Lem: tja nur wenn man dumm ist
      mechanicbird: xD
      Lem: LMAO
      mechanicbird: HAHAHAHA
      mechanicbird: oh mann, shit xDDDDD
    • Original von N@vi

      wenn du super-pingelig bist, dann ist es so wie du sagst...


      Eben. Man muss schon genau sein in solchen Dingen, so 0815 Theorien muss man mit Strenge die Stirn bieten! ...

      So`n Quatsch xD, ich bin ohnehin leider mehr ein oberflächlicher Typ, ausserdem kann man in so philosophisch angehauchten Angelegenheiten sowieso nie von recht oder unrecht haben reden, es macht halt nur Spass mich mit im Grunde nutzlosen Gedanken zu beschäftigen.

      Ausserdem stimmt es natürlich dass man biologisch nicht von Sterben reden kann, schliesslich läuft der Motor trotzdem weiter, auch wenn der Gang draussen ist. (Blödes Beispiel xD)

      Es endet im Schlaf eigentlich nur das individuelle Bewusstsein eines Tages. Vielleicht ist das auch einer der Gründe weshalb man überhaupt Schlafen muss, rein körperlich ist Schlaf ja nicht notwendig, es würde schon reichen sich einfach nur hinzulegen.
      Wenn ich diesen Gedanken so weiter verfolge ergibt sich für mich daraus, dass das Gehirn gewisse Änderungen am "Selbst" eines Menschen nicht im wachen Zustand vornehmen kann.
      So gesehen schafft das Gehirn also das Bewusstsein für einen Tag, das dazu dient Neues zu lernen, wobei es aber nicht in der Lage ist das Gelernte fortlaufend anzuwenden, der Rechner muss sozusagen neu gestartet werden um die Updates zu installieren.
      Das geschieht im Schlaf, das "veraltete" Bewusstsein wird durch ein überholtes ersetzt, dass auf sämtlichen vorhergegangenen Erfahrungen basiert...

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    • Ich finde die Theorie an sich interessant, allerdings zeitgleich auch vollkommen Schmarn.
      Es stimmt, das Bewusstsein ändert sich, aber um genau zu sein, jede Milisekunde. Du musst nur aus dem Fenster sehen und alles was du siehst, wird verwertet, heißt, es hat sich etwas in dir verändert, egal, ob es abgespeichert wird oder nicht. Eine wirkliche plötzliche gravierende Veränderung ist selten, sehr selten. Sowas ist z.B., wenn du in einem Schulbus bist, dieser in eine Massankarambolage gerät und du umgeben von zerstörten Fahrzeugen, schreienden Verletzten und Toten bist. Sowas löst sofort eine große Veränderung aus, solche Dinge sind aber Gott sei Dank sehr selten. Selbst Mobbing ist schleichend, egal, wie brutal es von Anfang an ist, denn es beginnt, langsam das Selbstvertrauen anzugreifen, etc
      Ich finde, gerade der Schlaf ist mit die unspektakulärste Phase, denn dort passiert nichts neues. Alles am Tag erlebte wird aufgerollt, verwertet, unter Umständen in einem Traum wiedergegeben und dann abgespeichert oder gelöscht. Nichts neues entsteht, ich bearbeite nur altes.
      Könnte man mit Photobearbeitung vergleichen. Das völlig neue, ein Foto von etwas, beabeite ich. Damit habe ich indirekt etwas neues geschaffen, aber nur, indem ich etwas neues verändert habe. Damit habe ich aber das Alte nicht zerstört, sondern nur unter Umständen optimiert.
      Ich verstehe vor allem den Begriff "verändern - sterben" sehr seltsam.
      Es ist die Natur, die dafür sorgt, dass sich ALLES (selbst leblose Dinge wie Wasser, Felsen und Luft) verändern, jederzeit
      Ich meine, Wasser verdampft jeden Tag in der Sonne und wird zu Regentropfen in den Wolken. Fels wird durch Regen abgetragen, von Tieren abgenutzt und von Menschen gebrochen. Und Luft...man muss nur Ozonloch oder Klimawandel eingeben, um zu sehen, wie sehr sich da alles immer und immer wieder verändert. Selbst leblose Dinge sterben laut deiner Theorie.
      Würden wir nicht "sterben", dann wäre sowas wie die Evolution nie entstanden und wir wären immer noch kleine Pantoffeltierchen, vielleicht sogar nichtmal das.

      Ich finde den Begriff "sterben" hier eindeutig zu negativ und auch ein wenig unglücklich gewählt.
    • ja klar, jede sekunde deines lebens verändert sich dein ich durch äußere einflüsse. was du siehst, was du fühlst, was du riechst - sogar was du denkst hat einfluss auf dein bewusstsein.

      allerdings stimmt auch, dass der mensch schlafen muss um mit all diesen eindrücken fertig zu werden. im schlaf erlebt der mensch verschiedene schlafphasen von denen der tiefschlaf die wichtigste von allen sein dürfte. in dieser gibt es keine augenbewegungen wie in der REM-phase (rapid eye movement) und der mensch reagiert nur schwer auf äußere einflüsse - selbst jemanden zu wecken ist schwer, wenn sich betreffender im tiefschlaf befindet. es handelt sich dabei um eine phase, in der die aufnahmefähigkeit durch das blockieren von nerven auf ein minimum herabgeschraubt wird (schlafparalyse - der mensch kann sich kaum bewegen) und man nicht träumt. im allgemeinen dauert sie nicht lange. von dieser phase durchlebt man in einer nacht in etwa drei und sie sind lebensnotwendig.
      ratten, denen man die tiefschlafphase verwehrte, starben allesamt.

      passiert ist das deshalb, weil das gehirn diese ruhephase braucht um die gesammelten eindrücke zu verwerten, in der erinnerung abzulegen und bei bedarf andere zu löschen und platz zu schaffen. fällt diese phase weg ist das gehirn überforder, "läuft heiß" und wird geschädigt bis es schließlich nicht mehr funktioniert - der mensch stirbt (jetzt aber richtig. xD )
      Geistreiche Zitate einer geistreichen Zeit #39


      Lem: ihr iq war 75
      mechanicbird: omg
      mechanicbird: woher weißt du das überhaupt? xD
      Lem: hat sie mal erzählt
      mechanicbird: sowas erzählt man doch nicht öffentlich...
      Lem: tja nur wenn man dumm ist
      mechanicbird: xD
      Lem: LMAO
      mechanicbird: HAHAHAHA
      mechanicbird: oh mann, shit xDDDDD
    • Original von N@vi

      passiert ist das deshalb, weil das gehirn diese ruhephase braucht um die gesammelten eindrücke zu verwerten, in der erinnerung abzulegen und bei bedarf andere zu löschen und platz zu schaffen. fällt diese phase weg ist das gehirn überforder, "läuft heiß" und wird geschädigt bis es schließlich nicht mehr funktioniert - der mensch stirbt (jetzt aber richtig. xD )


      Aha! Ich glaube ich verstehe was du meinst. Ich meiner Grundidee bin ich davon ausgegangen dass das Gehirn das normale Bewusstsein herunterfährt um es anzupassen und wieder neu zu laden (Dämliche Computersprache aber ich kanns irgendwie nicht anders ausrücken xD)

      Dieser Gedanke ist womöglich schon grundlegend falsch. Denn man könnte die Funktion des Gehirns mit einem Mähdrescher vergleichen (Nicht wirklich, aber egal :))
      Also. Man kann nicht fortlaufend Korn laden ohne zu entleeren, wenn eine gewisse Menge erreicht ist muss die Aufnahme von neuem Getreide angehalten werden um die Möglichkeit zu schaffen den Korntank zu entleeren!

      Das Gehirn könnte also mit dem Vorgang des Schlafens nur sicherstellen dass es nicht weiter mit neuen Informationen versorgt wird ehe es die alten verarbeitet hat... Dito, so machts auch deutlich mehr Sinn! *lach*

      [Blockierte Grafik: http://i40.tinypic.com/2hdtmhc.jpg]