The Legend of Zelda - The Children of Hilana

    • The Legend of Zelda - The Children of Hilana

      ..:: So, erst einmal hallo und ich hoffe ihr nehmt euch etwas Zeit, dieses, wie ich hoffe, kleine Vorwort meinerseits zu lesen. Die Idee zu dieses FF kam mir durch einen Traum und ich entschied, in diesen Traum Link miteinzubeziehen und eine Geschichte daraus zu machen. Allerdings sollte ich euch vorwarnen! Die Story spielt nicht in Hyrule (nur anfangs) und es werden außer Link wohl nur fiktive Personen vorkommen. Also wenn ihr so etwas nicht mögt, solltet ihr euch eine andere FF zu Lesen suchen. Und ich entschuldige mich jetzt schon für die auftauchenden Paralellen zum Zelda-Universum, aber es hat mich eben nicht unberührt gelassen und somit ähneln sich manche Dinge. Ich bitte euch, dies nicht zwingend als "Kopiererei" abzutun. Allerdings bin ich für konstruktive Kritik offen und hoffe auch, solche zu bekommen, um meine Fähigkeiten auf dem Gebiet des Schreibens auszubauen und zu verbessern.
      So und jetzt genug geredet, viel Spaß mit meiner FF ;)
      DRINGEND!!!: Der Anfang der Geschichte spielt zeitlich gesehen vor dem Ereignis mit der Twilight Princess, somit ist Link darin 16 und die Bewohner Ordons wissen nichts von den Heldentaten, die er in seinem Leben bereits vollbracht hat (Oracle of Ages/Seasons usw.) ::..


      Prolog

      „Die Bäume ruhten in dieser Nacht, während das fahle Mondlicht durch ihre imposanten Kronen auf den Waldboden fiel. Der Baum an der Spitze des kreisförmig angeordneten Hains stach aus den Übrigen heraus. Seine Krone reichte höher und sein Stamm war breiter, die Rinde dunkler – ein brauner Zeuge der vergangenen Jahrhunderte. Die Wurzeln des Baumes waren tief und erstreckten sich unter dem gesamten Waldboden, vermischten sich mit denen der anderen Bäume und nährten sie. In der Mitte des Hains schwebte ein geisterhaftes Licht. Es war kräftig und reichte mit seinem Schein bis zu den dunklen Stämmen der Bäume am Rand der Lichtung.

      So beschreibt die Legende den Ort jenen Lichtes und das Licht selbst. Es ist der Schöpfer allen Lebens, der Anfang und das Ende von allem, von denen, die der Sprache mächtig sind, ehrfurchtsvoll Hilana genannt...“


      Kapitel I - Das Abenteuer beginnt

      Link saß auf dem Holzzaun der Weide und sah den Ziegen beim Fressen zu. Bis zum Abend würden die Tiere an der frischen Luft bleiben, dann würde Links Part kommen. Er würde seine Stute Epona rufen und mit ihrer Hilfe die Ziegen in den Stall treiben, so wie jeden Tag.
      Ein Mann kam auf den Jungen zu. Es war Phard, der Besitzer der Weide und Links Vorgesetzter. Freundlich lächelnd lehnte er sich neben den Blondschopf an den Zaun und beobachtete ebenfalls die Ziegen.
      „Es wird heute noch ein schöner Tag werden“, meinte Phard.
      „Ja.“ Link nickte, sagte aber nicht mehr.
      „Du bist mir heute aber still“, entgegnete der Mann und musterte den Jungen, der mit den Füßen baumelnd auf dem spröden Holz saß. Er trug ine graue Hose, ein ebenso graues Oberteil und Kissen um die Hüften. Man konnte nie wissen, wann eine der Ziegen bockig wurde.
      „Ich genieße nur den Morgen“, erwiderte der Blonde etwas verlegen und blickte kurz zur orangenen Sonne, deren Farbe langsam zu einem Gelb verblasste, während die Lichtkugel höher in den Himmel wanderte.
      „Verstehe, du denkst schon wieder nach“, seufzte Phard. Bevor er ging, drehte er sich jedoch noch einmal zu Link.
      „Ich werde dich alleine lassen, damit du besser denken kannst“, lächelte er und ging pfeifend zu einer seiner Ziegen, um dieser Gesellschaft zu leisten.
      Links Blick schweifte wieder abwesend in die Ferne. Es stimmte, was Phard gesagt hatte. In letzter Zeit war der Blondschopf nachdenklicher. Er hatte viel erlebt in seinem erst 16 Jahre dauernden Leben, denn was die Menschen im Dorf Ordon nicht wussten war, dass Link ein von den Göttinnen auserwählter Held war. Unzählige Male hatte er schon gegen das Böse persönlich gekämpft und dank seinem Mut und seiner Kraft hatte er es bis jetzt auch immer bezwungen. Sein größter und mächtigster Gegner ist Ganondorf, der König des Bösen selbst. Immer wieder gelang es dem Gerudokönig aufzuerstehen. Immer wieder versuchte er Hyrule an sich zu reißen und es war nur eine Frage der Zeit, wann er wieder zuschlagen würde. Genau das bereitete Link Sorgen. Es war schon lange Zeit friedlich in Hyrule, nichts deutete auf ein sich anbahnendes Unheil hin. Nicht dass Link nicht dankbar für den Frieden war, das nicht, aber es herrschte einfach dieser verdächtige Frieden. Die Art von Ruhe, die vor dem verheerenden Sturm kommt. Und er war der Auserwählte. Er musste wachsam sein, denn jeder auch noch so kleine Moment der Unachtsamkeit könnte das Ende von Hyrule bedeuten. Die Göttinnen hatten nicht umsonst ihn erwählt. Er hatte ein reines Herz, einen wachsamen Geist, einen scharfen Verstand und die wichtigste Gabe, grenzenlosen Mut. Aber manchmal wünschte er sich, die Göttinnen hätten jemanden anderen erwählt und nicht ihn, einen im Grunde genommen einfachen Bauernjungen.
      Er riss seinen Blick von der Sonne. Der Blonde fühlte schon länger, dass etwas schreckliches geschehen würde. Sein Gefühl hatte ihn noch nie getäuscht und er machte sich Sorgen um das geliebte Land. Er sprang vom Zaun und ging durch das hölzerne Tor, das von der Ziegenweide ins Dorf führte. Es war noch früh am Morgen und dementsprechend waren noch nicht viele Bewohner auf den Beinen. Nur Zairas Kater saß am Flussufer und beobachtete schnurrend die Fische im Wasser, und Zaira selbst stand im Türrahmen ihres kleinen Ladens. Als sie Link entdeckte, winkte sie ihm zu und der Junge erwiderte den Gruß. Dann führte er den Weg zu seinem Baumhaus am Rand des Dorfes fort.
      In seinem Baumhaus war es angenehm hell, denn die Sonne schien durch das runde Fenster oben in der Wand. Das warme Licht fiel direkt auf den bunten Teppich in der Mitte der Hütte und ließ seine hübschen Farben leuchten. Der Blondschopf überquerte ihn und kletterte die Leiter in den Keller hinunter. Dort zündete eine Öllampe an. Vor ihm, auf den staubigen Holzdielen, stand eine Truhe aus demselben Material. Link starrte sie an und war wie gefangen in ihrem Bann, der nur für ihn zu existieren schien. So viele Erinnerungen steckten in dieser einfachen Truhe aus Holz, traurige, aber auch schöne Momente seiner gefährlichen Reisen. Mit zitternden Händen öffnete er das rostige Schloss und klappte den Deckel nach hinten. Im inneren der Truhe lag der Grund, oder besser, lagen die Gründe für Links Aufregung. Ein Gewand, gehalten im einem dunklen Grün – das Gewand des Helden, welches dieser vor langer Zeit im Kampf gegen das Böse getragen. Daneben, in einer ledernen Scheide, befand sich ein Schwert. Es war das Master-Schwert, die wohl mächtigste Waffe, die je von nicht göttlichen Wesen geschaffen worden war. Violett funkelte der Griff Link im Licht der Lampe entgegen, besetzt mit einem gelben Edelstein. Auch der letzte Grund war gut zu erkennen – ein Schild mit dem Wappen von Hyrule. Der Hylia-Schild.
      Link entnahm der Truhe ihre drei Schätze und zog sich erst aus, bevor er sich das grüne Gewand überstreifte. Danach legte er auch noch Schild und Schwert an und kletterte wieder aus dem Keller. Mit einem leisen Klicken fiel die Tür hinter ihm zu.

      Link rief seine Stute Epona herbei, welche auch sofort angetrabt kam. Fragend schienen ihre Augen in anzublicken, als er sie ansah.
      „Wir haben wieder zu tun“, sagte er zu ihr und schwang sich in den Sattel. Dann galoppierte er in nördlicher Richtung in den Wald von Latoan, den langen Weg zum Schloss von Hyrule vor sich. Vielleicht wusste die Prinzessin, weshalb ihn in letzter Zeit dieses unangenehme Gefühl begleitete.

      Er ritt so schnell wie es Epona möglich war und war so in seine Gedanken versunken, dass er die Dunkelheit, die den Himmel verfinsterte, zuerst nicht bemerkte. Erst als die Stute aus eigenem Antrieb stehen blieb und wieherte, während sie ihren Kopf hob, merkte Link, dass etwas nicht stimmte. Er sah neugierig zum Himmel und entdeckte nur ein Geflecht aus Schwarz, scheinbar pulsierend.
      ~Was passiert da?~ Das war das letzte, was er zu denken vermochte, bevor ein schwarzer Blitz die finstere Wolkendecke durchbrach und genau in Link einschlug. Hätte er seinen Schild nicht auf dem Rücken, gegen den der Blitz prallte, wäre der Blonde buchstäblich gegrillt worden. So aber schmiss es ihn nur vom Pferd, aber durch den harten Aufprall auf dem Boden verlor er das Bewusstsein. Die Sinne des Auserwählten begrüßten die Dunkelheit.
      Do you fear death, pup?

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    • Für gewöhnlich kommentiere ich hier eigentlich keine Geschichten mehr (zumal ich keine ausführliche Kritik verfasse und es oftmals bei inhaltslosen Worten bleibt), allerdings kann man gelegentlich Ausnahmen machen. Genauso bei dieser Fanfiction. Mir gefällt der Anfang, es klingt interessant - und Träume als Grundlage sind meist sehr geeignet, da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. *g*
      Du kannst jedenfalls bereits schön schreiben, deine Sprache ist gut und bis auf wenige Flüchtigkeitsfehler (beispielsweise 'in' statt 'ihn') dazu ebenfalls korrekt. Bloß haben mir an manchen Stellen äußere Beschreibungen ein wenig gefehlt - oder anders gesagt, Details. Du gehst sehr auf innere Aspekte der Figur ein, wobei zumindest meinem Empfinden nach weitere Beschreibungen, welche der Story eine noch lebhaftere Atmosphäre verleihen würden, dagegen etwas vernachlässigt werden. Allerdings ist das eine Frage des Geschmackes, ich beispielsweise mag schließlich ausführliche Umschreibungen. Auf jeden Fall dennoch eine Geschichte, welche ich versuchen werde weiterhin zu verfolgen. Mal sehen. ^^

      Die Sinne des Auserwählten begrüßten die Dunkelheit.


      Dieser Satz gefällt mir im gesamten Abschnitt übrigens besonders. Zwar kann ich den Grund nicht genau nennen, allerdings hat diese Formulierungen einfach etwas. Passend abschließend und es trifft eigentlich genau diesen Zustand von Link. *g*
    • Na das ging ja flott mit der Kritik, aber danke, ich freue mich.

      Und ich werde auf jeden Fall versuchen, mich danach zu richten. Wenn man eine Geschichte schreibt, nimmt man sie anders wahr als der neutrale Leser und ich muss sagen, dass ich normalerweise auch mehr auf die Details der Umgebung eingehe.

      Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast und ebenfalls danke dafür, dass du auch mal eine Ausnahme, und das ausgerechnet bei meiner FF, gemacht hast. :knuddel:

      Ich werde versuchen, die Mängel der äußeren Beschreibung auszumerzen. :D

      EDIT: WICHTIG!!!
      Dieses Kapitel ist eine alte Version. Die Neue findet ihr weiter unten!


      EDIT:
      ..:: So, jetzt kommt das 2. Kapitel. Vielleicht hat ja jemand Lust hineinzulesen? :) ::..

      Kapitel II - Kalybasos

      Link öffnete schmerzend die Augen und blinzelte dem gedämpften Licht entgegen, das auf ihn herab schien. Sein Kopf protestierte schon allein bei dem bloßen Gedanken daran aufzustehen, mit einem Pochen und so blieb der Junge vorerst liegen. Er versuchte sich das Geschehene ins Gedächtnis zu rufen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Bilderfetzen schwebten an seinem geistigen Auge vorbei und ließen sich nicht ergreifen. Nur eines wusste Link. Er war dort, wo er sich gerade befand, im Grunde genommen falsch. Weshalb, das wusste er selbst nicht genau. Er lag noch ein paar Minuten ruhig da, dann entschied er sich, einen erneuten Versuch zu wagen und richtete sich mühsam auf. Irgend etwas – oder irgendwer – musste ihm wohl einen ganz schon heftigen Schlag verpasst haben, wenn er solche Kopfschmerzen hatte. Link blickte sich aufmerksam um. Um ihn herum streckten sich Bäume dem makellos blauen Himmel entgegen, er befand sich also in einem Wald. Der Boden war moosbewachsen und von einem angenehmen Grün, gedämpfter Vogelgesang drang zu ihm.
      ~Das sind nicht die Verlorenen Wälder und auch nicht der Wald von Latoan oder Phirone~ schlussfolgerte Link. Plötzlich fielen ihm seine Waffen ein und er stellte zu seiner Erleichterung fest, dass er seinen Schild hatte.
      ~Wo ist das Schwert?~ Er stand taumelnd auf und sah sich um. Weit und breit keine Spur vom Masterschwert.
      ~Das ist ja prima!~ dachte er verbittert ~mein Schwert ist unauffindbar und ich erinnere mich nicht daran, wie ich in diesen Wald gekommen bin, geschweige denn, wo ich hier bin.~
      Seufzend setzte er sich wieder hin, denn seinem Kopf schien es gar nicht zu gefallen, wenn er herumlief. Aber was sollte er tun?
      ~Ein Dorf suchen~ war das erste und plausibelste, was Link einfiel und so stand er wieder auf, voller Hoffnung auf Erfolg bei seiner Suche.
      Die Sonne schlich schon gen Westen, als Link einen Weg aus dem Wald gefunden hatte und in der Ferne die Dächer von Häusern schimmern sah – ein Dorf! Schnell wurden die Gebäude größer, bis der Blondschopf schließlich vor einem Schild zum Stehen kam:
      Willkommen in Kalybasos
      Link hatte noch nie von einem solchen Dorf gehört, weder in Labrynna noch in Holodrum, und schon gar nicht in Hyrule gab es eine Siedlung, die einen solch seltsamen Namen trug. Gespannt betrat der Junge das Dorf.
      Es war in der Tat nicht mehr als ein Dorf. Vereinzelt Häuser, manche mit kleinen, angrenzenden Feldern oder Gärten, andere gänzlich ohne. Die Gebäude waren eckig und grau, die Dächer aus Stroh oder einem anderen gelben Gras gebaut. Trotz der nicht besonders herausragenden Größe besaß das Dorf eine Art kleinen Marktplatz, in dessen Mitte eine große Statue stand. Zu Links Verwunderung war sie aus Holz. Der Junge musterte das Gebilde mit Interesse, ebenso wie die wenigen Dorfbewohner ihn mit Interesse beäugten. Als es sich umdrehte, um zu sehen, weshalb sie alle so „fasziniert“ von ihm zu sein schienen, merkte er es. Sein grünes Heldengewand, welches einer Kokiri-Tunik recht ähnlich war, ähnelte in keinster Weise der Kleidung der Bewohner. Diese trugen meist einfache Bauernkleider in den verschiedensten Farben, bevorzugt in Hellen, und hauptsächlich die Männer liefen in einer Art Strumpfhosen herum, die in Schnürsandalen ihr Ende fanden. Er musste in seiner Tunika mindestens so auffällig sein, wie eine riesige Fleisch fressende Dekuranha mitten im Hof vom Hyrule Schloss.
      Der Blondschopf wandte seinen Blick gänzlich von der Statue, die sowieso nicht mehr als einen einfachen Baum darstellte, und schritt gemächlich auf einen der Bewohner zu. Es war ein älterer Mann mit grauem Haar und grauem Bart. Ruhig stand er da und wartete, bis Link bei ihm ankam.
      „Guten Tag“, begrüßte der Junge ihn und der Mann erwiderte den Gruß.
      „Verzeihung, aber können Sie mir sagen, wo ich hier bin?“, fragte Link hoffnungsvoll, doch auf dem Gesicht des Mannes schien ein großes Fragezeichen aufzutauchen.
      „Du bist hier in Kalybasos“, antwortete er ruhig und musterte den Blonden.
      „Das weiß ich schon, aber in welchem Teil von Hyrule liegt Kalybasos?“ Der Mann schüttelte den Kopf.
      „Ich kenne kein „Hyrule“. Du bist hier in Kalybasos, einer kleinen Ansiedlung im Herzen Toerekosias.“
      „T-Toerekosia?“, stotterte Link. Wo war er denn gelandet?
      „Ja, in Toerekosia. So heißt dieses Land. Du bist wohl nicht von hier?“
      „Stimmt, ich komme aus einem Land namens Hyrule...“, murmelte Link. „Sagt, habt ihr einen Herrscher in diesem Land?“
      „Ja“, nickte er, „den haben wir. Sein Name lautet Archontas und er residiert in der Burg Oúrio, nicht weit von hier entfernt, vielleicht ein Marsch von zwei Tagen.“
      „Vielen Dank“, meinte Link, „dann werde ich mich wohl besser sofort auf den Weg machen. Könntet Ihr mir sagen, in welche Richtung ich gehen muss?“
      „Du wirst doch wohl jetzt nicht schon gehen wollen?“, fragte der Mann, „es ist gefährlich, in der Nacht durch die Wälder und Steppen zu wandern. Bleib doch noch. Erfreue dich an unserem kleinen Dorf.“
      „Aber ich habe keine Bleibe“, entgegnete Link etwas verlegen.
      „Das ist kein Problem“, lächelte der alte Mann, „du kannst gerne über Nacht bei mir bleiben.“
      „Danke...das ist sehr nett von Ihnen“, bedankte der Blonde sich.
      „Nichts zu danken, Junge. Du scheinst mir aufrichtig und reinen Herzens zu sein.“ Dann wandte er sich halb von ihm ab. „Wenn du mich entschuldigen würdest, ich muss noch etwas erledigen. Sie dich doch ein wenig im Dorf um.“ Dann ging er.
      „Wartet!“, rief Link, dem noch etwas eingefallen war, „wie ist Euer Name?“
      „Fylakas werde ich gerufen“, kam es zurück, dann war der alte Mann verschwunden.
      ~Komischer Geselle~ dachte Link und sah sich auf dem Marktplatz um. Die Dorfbewohner schauten ihn immer noch an, aber er spürte, dass ihre Scheu gefallen war. Ein kleiner Junge kam auf ihn zu, gefolgt von einem ebenso jungen Mädchen.
      „Hallo, Herr“, sagte er und lächelte hoch zu Link, „woher kommen Sie denn?“
      Link ging in die Hocke, um besser mit dem Kleinen reden zu können.
      „Von weit weg“, entgegnete er. Nun stand auch das Mädchen vor ihm.
      „Wo liegt „weit weg“?“, fragte sie und musterte Link aufmerksam. Der Blondschopf wollte antworten, als ihm etwas auffiel. Der Junge, sowie das Mädchen hatten beide spitz zulaufende Ohren – genauso wie er selbst.
      ~Vielleicht bin ich doch nicht so weit weg von Hyrule~ überlegte er ~die Bewohner scheinen sich nicht besonders von Hyrulianern zu unterscheiden.~
      „Ich weiß es selbst nicht“, antwortete er und das Mädchen sah traurig drein.
      „Schade.“ Dann hellte sich ihre Miene jedoch sofort wieder auf. „Spielen Sie mit uns?“ Sie hielt ihm einen kleinen Ball hin. Gerade als Link antworten wollte, hörte er eine Stimme.
      „Didymo! Didymos! Lasst doch den Herrn in Ruhe!“ Eine Frau kam herbeigeeilt. Sie trug ein einfaches beiges Kleid. Ihr Gesicht wirkte rundlich und freundlich, ihre hervorstechenden blauen Augen wurden teils von ihren roten Locken verdeckt.
      „Entschuldigen Sie“, lächelte sie Link an, „ich hoffe die beiden haben Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet?“
      „Aber nicht doch...sind das ihre Kinder?“, fragte der Blondschopf und erhob sich.
      „Ja, das sind sie. Zwillinge, aber es ist manchmal so schwer, sie immer im Auge zu behalten“, seufzte die Rothaarige.“ Link sah zu den Zwillinge, die inzwischen ihren kleinen Ball etwas abseits hin und her warfen. Sie ähnelten ihrer Mutter überhaupt nicht, aber so etwas konnte man natürlich nicht laut sagen.
      Das Mädchen, wahrscheinlich Didymo, besaß lange braune Haare, die zu einem langen Zopf geflochten waren. Ihr Pony fiel an ihren spitzen Ohren vorbei und wurde mit funkelnden Haarspangen davon abgehalten, ihre strahlend grünen Augen zu verdecken. Ihr Bruder Didymos dagegen war blond und hatte blaue Augen. Überhaupt schienen alle in dem Dörfchen auffällig gefärbte Augen zu haben, die einem sofort auffielen.
      „Nun, wie finden Sie denn unser Dorf,...“, fragte die Frau und brach ab, da sie den Namen ihres Gesprächspartners nicht wusste.
      „Link“, entgegnete dieser freundlich. „Und ich habe noch nicht viel davon gesehen, aber es scheint ein angenehmer Ort zu sein“, fügte er hinzu. Die Frau nickte.
      „Das ist es in der Tat!“, meinte sie stolz, „Sie sollten den Schrein besuchen, der im Norden des Dorfes liegt. Wunderschön, sage ich Ihnen.“
      „Danke, ich werde sehen, ob ich dazu komme“, antwortete der Blonde.
      „Lassen Sie es sich bloß nicht entgehen“, meinte die Frau, „und falls Sie irgend etwas über Kalybasos wissen möchten, genieren Sie sich nicht, mich zu besuchen. Keiner weiß mehr über diesen Ort als Miteryd, wie ich genannt werde. Ich wohne gleich in der Nähe des Schreins.“ Dann lächelte Sie Link noch einmal an, bevor sie zu ihren Zwillingen ging, beiden über den Kopf strich und sich neben eine andere Frau auf eine Bank setzte.
      „Die Leute hier scheinen alles sehr freundlich zu sein“, murmelte Link.
      „Und das sind sie auch“, ertönte es hinter ihm. Verwundert drehte der Blondschopf sich um und sah Fylakas vor sich stehen. „Ich habe alles erledigt, wir können also zu mir gehen.“ Der Greis ging voran, gefolgt von Link, und führte ihn durch die ungepflasterten Straßen des Dorfes.
      „Sagt, Fylakas, könnt ihr mir mehr über dieses Land berichten?“, fragte Link, während er hinter dem Alten herging und die kleinen, gepflegten Häuser betrachtete.
      „Was möchtest du denn wissen?“, entgegnete der Greis.
      „Nun ja, vielleicht wie groß das Land ist und so etwas in der Richtung eben.“
      „Gut, ich werde dir erzählen, was ich weiß“, meinte Fylakas und begann.
      „Toerekosia ist ein Land, in welchem du alles nur erdenkliche findest, was je von der Natur geschaffen worden war. Steppen und Wälder, Flüsse und Seen, Wüsten und Gebirge. Dementsprechend ist es auch sehr weitläufig und nicht immer ungefährlich. Es gibt hier viele kleine Dörfer und die einzige Siedlung, die man als Stadt bezeichnen kann, befindet sich in Oúrio. Dort herrscht auch, wie bereits erwähnt, Lord Archontas. Toerekosia ist außerdem ein sehr friedliches Land, ich kann mich nicht ersinnen je von einem Krieg gehört, geschweige denn einen erlebt zu haben. Reicht das vorerst?“
      „Das sind auf jeden Fall mehr Informationen, als ich erwartet hatte“, staunte Link.
      „Es gibt noch viel mehr zu erzählen, aber nicht heute“, meinte der Greis. So gingen sie stumm eine Weile, bis eine kleine Hütte aus Holz vor ihnen in der Dämmerung auftauchte.
      „Ah, da sind wir schon!“, rief Fylakas und bat Link herein.
      Das Innere der Behausung war nicht sonderlich groß. In der Mitte des Raumes stand ein hölzerner, eckiger Tisch, gesäumt von zwei Stühlen, die jedoch eher als Hocker zu bezeichnen waren. In der Wand links vom Eingang war eine weitere Tür, doch war sie verschlossen. Link vermutete, dass es sich um Fylakas Schlafzimmer handelte.
      „Setz dich doch“, bot der Alte ihm an, als er den Blonden herumstehen sah. Link folgte seinem Angebot, betrachtete jedoch weiterhin die Einrichtung. In einer der Ecken stand außerdem noch ein Kamin, über dessen Feuerstelle ein eiserner Kessel hing. Über dem Tisch baumelte eine Petroleumlampe und verbreitete dämmriges Licht im Raum.
      Fylakas ging zum Kessel, hob den Deckel hoch und nickte zustimmend mit dem Kopf.
      „Die Suppe ist noch warm“, meinte er und holte eine Keller von einem Haken an der Wand.
      „Ich werde sie mir gönnen. Möchtest du auch etwas?“
      „Ja, danke, das wäre sehr freundlich“, antwortete Link und streckte seine Füße unter dem Tisch aus. Er hatte gar nicht gemerkt, wie erschöpft er eigentlich war. Der Schild drückte ihn ins Kreuz und so lehnte er ihn gegen eines der Tischbeine. Der Greis stellte eine Schüssel mit Suppe vor Link und dieser begann gierig zu essen, während der Mann sich erst noch hinsetzte. Die Suppe war nichts besonderes – etwas Brühe mit Pilzen und seltsamen, weißen Flocken – aber dem Jungen erschien in jenem Moment, dass er nie etwas köstlicheres gegessen hatte.
      Nachdem er fertig war, legte er den Löffel in die Schüssel und sah zu Fylakas, welcher seltsamerweise schon fertig war und Link musterte.
      „Wie lautet eigentlich dein Name, Junge?“, fragte er.
      „Link“, entgegnete der Blonde.
      „Link also“, murmelte der Greis, „würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dich Naun nennen würde?“
      „Naun?“ Wieso wollte Fylakas ihm einen solch seltsamen Namen geben? Der Mann bemerkte seine fragende Miene.
      „Weißt du, ich bin schon alt und vergesse oft Dinge“, erklärte er, „und Naun ist einer der wenigen Namen, die mir im Laufe der Zeit nicht entfallen sind. Du kannst natürlich ablehnen.“
      „Nein, ist schon in Ordnung“, antwortete Link. „Sie können mich nennen, wie es Ihnen beliebt.“
      „Danke, das ist sehr nett.“ Er erhob sich. „Möchtest du jetzt zu Bett gehen?“, fragte er und öffnete die Tür ins Nebenzimmer. Wie erwartet stand dort ein Bett. Interessiert schaute Link ins Zimmer, in dem sich wie im Wohnraum nicht sonderlich viel befand. Ein Bett, ein kleiner Tisch daneben und ein Fenster.
      „Und wo werden Sie schlafen?“, fragte Link. Er hatte ein schlechtes Gewissen, das Bett des Mannes zu belegen.
      „Ich schlafe nie.“ Mit dieser seltsamen Antwort ging er aus dem Raum und schloss die Tür.
      ~Komische Lebenseinstellung...~ dachte Link, doch er war zu müde, um sich weiter damit auseinander zusetzen. Er ließ sich aufs Bett fallen und beobachtete noch den Mond, der ihm seine feingliedrigen, bleichen Finger durch das Fenster hindurch entgegen streckte. Irgendwann schlief er ein.
      Do you fear death, pup?

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    • Wie zur Hölle kann man so etwas nur nahezu unkommentiert lassen (Ausnahme hierbei is mal Naboru ;) ). Alsooo:
      In meinen Augen ne bisher ziemlich schöne Fanfic, da du auf die Charaktere eingehst und auch schöne Beschreibungen lieferst. Das Ganze liest sich auch ganz flüssig. Was mich allerdings stört, sind in meinen Augen mangelnde Informationen zum Aussehen deiner Figuren. Es kann sein, dass ich was überlesen habe, aber das einzige was ich bisher von Link weiß, ist das er Blond ist und inzwischen seine grüne Kleidung trägt. Auch bei den anderen Figuren sind es nur Augen und Haarfarbe die du beschreibst. Du sagst zwar, ihre Kleidung ist anders als Links, aber wie sieht sie nun denn genau aus? ;) Ausnahme hierbei bilden die beiden Zwillinge und deren Mutter, da kann ich mir doch schon mehr drunter vorstellen :)
      Weiterhin haben sich nen paar kleine Rechtschreibfehler reingeschlichen, diese folgen nun mal :>

      Er war dort, wo er sich gerade befand, im Grunde genommen falsch, Weshalb, das wusste er selbst nicht genau.

      Ich nehm mal an das soll nen Punkt sein. ^^

      Seufzend setzte er sich wieder hin, den seinem Kopf schien es gar nicht zu gefallen, wenn er herumlief.

      Denn.

      Der Blondschopf wandte seinen Blick gänzlich von der Statue, die sowieso nicht mehr als einen einfachen Baum darstellte, und schritt gemächlich auf einen der Bewohner zu.

      Hier bin ich mir nicht ganz sicher. Wendet man seinen Blick nicht ab oder so? Kann mich irren, wie gesagt.

      ~Vielleicht bin ich doch nicht so weit weg von Hyrule~ überlegte er ~die Bewohner scheinen sich nicht besonders von Hyrulianern zu unterscheiden.~

      Waren das nich Hylianer? Wieder mal nich ganz sicher. ;)

      Bevor du nun denkst, ich mag deine FF nicht, das Gegenteil ist der Fall. Bin interessiert daran wie's weitergehen wird. Bitte weiterschreiben :)
    • @Melee-Master:

      Also, die beiden kleinen Rechtscheibfehler, die sich aus mir unerfindlichen Gründen in meinen Text geschlichen haben, habe ich ausgemerzt.

      ~Vielleicht bin ich doch nicht so weit weg von Hyrule~ überlegte er ~die Bewohner scheinen sich nicht besonders von Hyrulianern zu unterscheiden.~


      Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich mich, was die Rassenzuordnung angeht, sehr an ALttP orientiere und in diesem Teil der Zelda-Reiche gelten die Hylianer als ausgestorben und die derzeitigen Bewohner Hyrules (Hyrulianer) als deren Nachfolger.

      Und ich bin mir nicht sicher, wie schnell ich mit dieser FF vorankomme, da ich momentan auch an einer Naruto FF arbeite, aber ich werde mich bemühen, es nicht so schleifen zu lassen ;)
      Do you fear death, pup?
    • „Verzeihung, aber können Sie mir sagen, wo ich hier bin?“


      Sie... gut, meiner Meinung nach ist diese Anrede, welche in unserer heutigen Zeit zwar verbreitet ist, in einer mittelalterlichen Fantasygeschichte, wie sie eine Fanfiction zu Zelda meist ist, dagegen fehl am Platze. Zumindest empfinde ich es so und ein 'Ihr' und 'Euch' würde statt 'Sie' und 'Ihnen' um einiges authentischer klingen. An einigen Stellen hast du dies bereits beachtet, allerdings... du wechselt zum Teil noch zwischen diesen Anreden. ^^"
      Sonst finde ich die Fortsetzung gleichermaßen gelungen, wenngleich mir an einigen Stellen noch Beschreibungen fehlen. Nicht nur von äußeren Gegebenheiten, sondern zugleich von Emotionen. Beispielsweise erscheint es mir sehr seltsam, dass Link die Aussage, sein Gastgeber würde nie schlafen, derart bedenkenlos hinnimmt. Würde ich das jedenfalls hören, würde ich mir trotz Müdigkeit Gedanken darüber machen, zumal man immerhin gedenkt, bei demjenigen zu nächtigen und es wohl angenehmer ist, sorgenlos dort schlafen zu können (aber okay, wer weiß, Link kann ja etwas tollpatschig sein und das außer Acht lassen). Ach, ich mag es einfach nahezu etwas übermäßig detailliert und ausführlich. Wobei deine Geschichte im Moment sich sehr flüssig lesen lässt und nicht langatmig oder dergleichen ist. Schön. ^^
    • Sooo...da sich hier doch viel Kritik angesammelt hat (über die ich mich aber schon freue :D ) werde ich das ganze Projekt nochmal überarbeiten und deshalb wird es wohl oder übel länger dauern, da ich nicht regelmäßig zum Schreiben kommen werde. Aber ich will euch ja nicht irgendeinen Schrott in Textform an den Kopf werfen ;)

      Also, bis bald dann :)
      Do you fear death, pup?
    • Jaja, ich weiß, Doppelpost, und deshalb erst einmal ein Riesensorry.

      Ich habe jetzt das erste Kapitel überarbeitet, welches aber eigentlich nicht wirklich geändert werden musste.

      Dafür habe ich das Zweite völlig überarbeitet. Ich lasse die alte Version in diesem Thread. So könnt ihr selbst entscheiden, welche euch besser gefällt.

      Ich hoffe, ich habe die Überarbeitung gut hinbekommen, weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass ich bei dieser FF versage, aber naja, mal sehen wie sie das zweite Kapitel jetzt macht.

      ..:: Kapitel II - Didymo ::..

      Link öffnete schmerzend die Augen und blinzelte dem gedämpften Licht entgegen, das auf ihn herab schien. Sein Kopf protestierte schon allein bei dem bloßen Gedanken daran aufzustehen, mit einem Pochen und so blieb der Junge vorerst liegen. Er versuchte sich das Geschehene ins Gedächtnis zu rufen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Bilderfetzen schwebten an seinem geistigen Auge vorbei und ließen sich nicht ergreifen. Nur eines wusste Link. Er war dort, wo er sich gerade befand, im Grunde genommen falsch. Weshalb, das wusste er selbst nicht genau. Er lag noch ein paar Minuten ruhig da, dann entschied er sich, einen erneuten Versuch zu wagen und richtete sich mühsam auf. Irgend etwas – oder irgendwer – musste ihm wohl einen ganz schon heftigen Schlag verpasst haben, wenn er solche Kopfschmerzen hatte. Link blickte sich aufmerksam um. Um ihn herum streckten sich Bäume dem makellos blauen Himmel entgegen, er befand sich also in einem Wald. Der Boden war moosbewachsen und von einem angenehmen Grün, gedämpfter Vogelgesang drang zu ihm.
      ~Das sind nicht die Verlorenen Wälder und auch nicht der Wald von Latoan oder Phirone~ schlussfolgerte Link. Plötzlich fielen ihm seine Waffen ein und er stellte zu seiner Erleichterung fest, dass er seinen Schild hatte.
      ~Wo ist das Schwert?~ Er stand taumelnd auf und sah sich um. Weit und breit keine Spur vom Masterschwert.
      ~Das ist ja prima!~ dachte er verbittert ~mein Schwert ist unauffindbar und ich erinnere mich nicht daran, wie ich in diesen Wald gekommen bin, geschweige denn, wo ich hier bin.~
      Seufzend setzte er sich wieder hin, denn seinem Kopf schien es gar nicht zu gefallen, wenn er herumlief. Aber was sollte er tun?
      ~Ein Dorf suchen~ war das erste und plausibelste, was Link einfiel und so stand er wieder auf, voller Hoffnung auf Erfolg bei seiner Suche.
      Doch egal wie lange er umherirrte, nirgendwo war eine Siedlung zu entdecken. Langsam verzweifelte Link. Bald würde es Abend werden und wenn erst die Nacht über den Wald hereingebrochen sein würde, würde der Junge keine zwei Meter weit sehen können. Diese Erfahrung hatte er schon desöfteren mit Wäldern bei Nacht gemacht.
      ~Und ohne mein Schwert bin ich wehrlos~ dachte Link bitter.
      So lief er noch eine Weile im Wald umher, als die Sonne tatsächlich zu sinken begann und ein dunkler Schleier sich zwischen den Stämmen ausbreitete. Der Blondschopf hatte das Gefühl, dass er immer tiefer in den Wald vordrang und gab innerlich schon die Hoffnung auf, irgendwo ein Dorf oder wenigstens nur eine Hütte zu finden, als ein markerschütternder Schrei die Luft zerriss. Ohne zu Zögern rannte Link zwischen den Baumstämmen durch, als sich eine Lichtung vor ihm auftat. Und dann sah er die Szene. Ein junges Mädchen kroch über den Waldboden, das braune Haar lose ins Gesicht hängend, die Augen schreckgeweitet auf den Dreck vor sich gerichtet. Ihr knöchellanges Kleid war verdreckt und zerrissen, ihre Füße nackt. Doch es war nicht das Bild dieses Mädchens, dass ihn so sehr erschreckte, sondern vielmehr die Gestalt, die nur wenige Meter hinter ihr stand. Link konnte das Mädchen wimmern hören, doch wenn er jetzt aus dem Schatten der Bäume rennen würde, wäre er wahrscheinlich schneller tot als ihm lieb war.
      Die Gestalt trug einen langen schwarzen Mantel, der von einer Brosche zusammengehalten wurde. Link konnte auf die Entfernung nicht erkennen, was sie darstellen sollte. Eine Kapuze verbarg das Gesicht des Fremden, doch es war offensichtlich, dass er lange, schwarze Haare trug, deren Spitzen aus der Kapuze lugten. Seine Stiefel waren aus schwarzem Leder und besaßen einen kleinen Absatz sowie Sporen, die sich darum wanden. Doch das Erschreckende an ihm war nicht nur seine düstere Ausstrahlung, sondern viel mehr die Waffe, die er in der Rechten hielt – ein Schwert. Eine lange, silberne Klinge mit eingravierten Symbolen und einer Art mehrerer Flügel, die von ihr abstanden. Gefährlich blitze die Waffe in seiner Rechten, dann setzte der Fremde sich in Bewegung, direkt auf das Mädchen zu. Sie versuchte sich vor ihm in Sicherheit zu bringen, doch seine Schritte waren schnell und entschlossen.
      ~Oh Ihr Göttinnen, was soll ich nur tun?~ betete Link. Er hatte keine eigene Waffe, um das Mädchen zu beschützen, aber anderereseits konnte er sie auch nicht einfach so ihrem Schicksal überlassen. Das Wissen, dass er ihr nicht geholfen hatte, würde ihn sein Leben lang begleiten.
      Der Fremde hob seine Klinge, bereit das Mädchens ins Jenseits zu schicken, und achtete nicht auf ihre Tränen und ihr Flehen, sie am Leben zu lassen. Doch das Schwert traf sein junges Ziel nicht. Funken stoben auseinander und der Fremde betrachtete das Schild, auf welchem seine Klinge zur Ruhe gekommen war. Link kniete vor dem Mädchen, den Hylia-Schild schützend vor sie beide haltend. Die Gestalt trat einen Schritt zurück und auch Link erhob sich, während das Mädchen mit angsterfüllten Augen zu ihnen hochsah.
      „Du solltest dich nicht in die Angelegenheiten anderer einmischen“, meinte der Schwarzhaarige, „du könntest somit früher sterben, als dir beliebt.“
      „Ich lasse nicht zu, dass Unschuldige getötet werden.“
      „Woher willst du wissen, dass dieses Mädchen unschuldig ist?“ Link sah ihn an und überlegte.
      ~Er hat recht. Woher weiß ich, dass sie sich nicht einer Sache schuldig gemacht hat?~ Doch ein Seitenblick auf ihr gequältes Gesicht und seine Zweifel waren dahin.
      „Ich weiß es einfach“, entgegnete Link wahrheitsgemäß.
      Der Fremde schwieg, doch Link spürte seinen bohrenden Blick auf sich ruhen.
      ~Wo sind eigentlich seine Augen?~ überlegte er und merkte, dass ihn aus der Kapuze nur gähnende Schwärze ansah. Schließlich steckte der Schwarzhaarige sein Schwert in seine Scheide und drehte sich um, nicht bevor er Link noch zurief:
      „Für dieses eine Mal magst du Glück gehabt haben, aber falls wir uns das nächstemal begegnen, werde ich keine Gnade zeigen.“ Er pfiff, ein langgezogener Laut, der die Stille des Waldes durchschnitt und sofort kam ein Pferd angallopiert. Der Fremde schwang sich in den Sattel und verschwand zwischen den Baumstämmen.
      Erleichtert atmete Link auf und drehte sich zum Mädchen, das immer noch halb am Boden saß, halb lag und ihn aus grünen Augen ansah.
      „Bitte Herr, tut mir nichts. Ich habe mich nicht schuldig gemacht“, flehte sie, aber Link kniete sich zu ihr hin und nahm sie in den Arm. Sie war verwirrt und ängstlich und er wollte sie nicht verschrecken.
      „Ich werde dir nichts tun, keine Sorge.“ Sie sah mit glänzenden Augen zu ihm auf.
      „Vielen Dank, Ihr habt mich gerettet. Wie kann ich mich nur je erkenntlich zeigen?“
      „Vielleicht könntest du mir sagen, wo sich das nächste Dorf befindet. Ich werde dich begleiten.“
      Das Mädchen nickte. Link half ihr mühsam auf die Füße.
      „Übrigens, mein Name ist Didymo“, sagte die Braunhaarige.
      „Nett dich kennenzulernen. Ich bin Link“, entgegnete der Blonde und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum nächstgelegenen Dorf.

      Kapitel II Ende

      *Falls ihr euch die Stiefel und das Schwert des Fremden nicht vorstellen könnt, aus welchen Gründen auch immer, habe ich hier zwei Links, die die Sache in etwa ganz gut treffen:

      Stiefel

      Schwert
      Do you fear death, pup?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hylia ()

    • Vielleicht wäre es geschickt, gibst du mir in einer PN oder dergleichen stets Bescheid, dass es weitergeht, andernfalls besteht die Gefahr, dass ich den Fortschritt übersehe - wie es in diesem Fall geschehen ist. Entschuldige. ^^"

      Jedenfalls... mir gefällt diese neue Version des Kapitels auf jeden Fall. Deine Worte sind passend gewählt und erzeugen eine gute Atmosphäre, zumindest wirkt es auf mich so. Negative Kritik kann ich dagegen nicht auflisten (wobei ich mittlerweile sowieso nicht mehr allzu kritisch wie früher bin *hust*). Gewiss, besonders bei der Stelle, als Link diese Gestalt und das Mädchen beobachtet, hätten wohl noch sehr viel mehr Gefühle und Gedanken gepasst - doch es ist letztendlich Geschmackssache, in wie weit man das ausführt, solange die Szene überzeugend ist - und das ist dir nun wirklich gelungen. Von daher. Schön. Weiter so. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Naboru ()

    • Narf, ich hab das wohl irgendwie übersehen >_>

      Also ich kann mich bei dem Kapitel höchstens bei einem Punkt beschweren, ansonsten gefällt mir das ganze richtig gut. :) Mir fehlt irgendwie noch wenigstens eine kurze Beschreibung des Pferdes, hat es einen Sattel, welche Farbe, irgendwelche besonderen Merkmale? Ansonsten bin ich aber sehr zufrieden :dance:

      PS: Dein Link zum Schwert bringt mich zu ner Datei die ich nicht öffnen kann *cry*
    • Original von Melee-Master
      PS: Dein Link zum Schwert bringt mich zu ner Datei die ich nicht öffnen kann *cry*


      Komisch, bei mir funktioniert er einwandfrei ?(
      Dann versuch einfach, diesen Link in deine Adressleiste zu kopieren:

      metal-shop.com/bilder/Dekoarti…Schwerter/demonen_schwert

      Ja, das mit dem Pferd...*sich verlegen am Hinterkopf kratz* Und wiedereinmal hat meine Detailarmut den Text besudelt. Ich werde sehen, was ich machen kann, aber momentan versuche ich, das 3. Kapitel fertigzuschreiben, also mal sehen, wann das Pferd genaur beschrieben wird ^^

      MfG,
      Hylia ;)
      Do you fear death, pup?
    • Eine sehr schöne Geschichte, egal was du sagst^^
      So schlimm ist sie wirklich nicht^^

      Ich muss zugeben, das überarbeitete Kapitel gefiel mir besser, das andere, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, habe ich nicht zu ende gelesen, weil es sich irgendwie zog. Aber wenn du bei deiner Überarbeiteten Version bleibst, ist das ja kein Problem^^
    • So, ich habe mich überwunden, wieder etwas hier herein zu schreiben, aber ich bringe keine frohe Kunde.

      Da mir der persönliche Bezug zu dieser FanFiction fehlt und ich einfach nicht schreiben/tippen kann, wenn er abhanden ist, wird diese Story auf Eis gelegt - für immer.

      Ich werde die Grundidee aufgreifen, also den Traum, und eine eigenständige Geschichte schreiben, in der Zelda nicht vorkommt (obwohl die Story wohl doch von Elementen dieses Spiel geprägt sein wird, mal sehen :mpf: ).

      Ich hoffe, dass die neue CoH besser wird und auch Leser findet O.o
      Bevor ich jedoch mit ihr beginne, werde ich an meinen 2 anderen Projekten arbeiten, meiner Naruto FanFiction und einer Zelda FanFiction (Tenza weiß welche ;) )

      Liebe Grüße lässt da,
      Hylia :)
      Do you fear death, pup?