Mondscheinkinder

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    • Mondscheinkinder

      Eine neue Geschichte, ursprünglich als Manga geplant, aber als FanFic ist sie, glaube ich, besser zu realisieren.
      Wie der Titel schon sagt, geht es um Mondscheinkinder. Einigen wird es ein begriff sein, andere werden es spätestens nach dem Prolog verstehen.
      Diese Geschichte hat (wie alles, was ich auch bei Animexx veröffentliche) homosexuelle Merkmale, allerdings will ich im Vorherein klarstellen, dass diese hier nur hintergründig ist. Mir geht es wirklich hauptsächlich um diese Krankheit und anderes. Ich werde die homosexuellen Stellen farbig markieren und versuchen, so zu schreiben, dass man auch beim Auslassen dieser Stücke der Geschichte noch folgen kann. Es wäre toll, wenn jemand sie liest und wenn sie wem gefällt, freut es mich umso mehr, zumal mir dieses Thema auch sehr ernst ist (ich bin weder betroffen, noch kenne ich Betroffene, aber ich setze mich schon lange damit auseinander und ich denke, wenn man den Prolog gelesen hat, kann man zumindest ein wenig verstehen, warum.
      Insofern
      MangaEngel

      Das Bild, das ich zeichnete und mich überhaupt erst zu dieser Geschichte animierte

      Prolog: Fakten aus dem Bericht der Fact Online zum Thema Mondscheinkinder

      Sie leben tagsüber hinter verdunkelten Fenstern, sie dürfen nur nachts ins Freie – denn Tageslicht bringt ihnen den Tod. Sie leiden an Xeroderma pigmentosum, einer seltenen, unheilbaren Hautkrankheit. Eine Geschichte von Kindern, die nie die Sonne sehen.

      Für die meisten Menschen bedeutet Sonne Freude und Leben. Diesen Kindern bringt sie den langsamen Tod. Sie leiden an Xeroderma pigmentosum (XP), einer seltenen und unheilbaren Hautkrankheit. Ein Fehler im Erbgut der so genannten Mondscheinkinder unterdrückt die Produktion jenes Enzyms, das die von ultravioletten Sonnenstrahlen verursachten Hautschäden selbstständig repariert. Sekunden im Tageslicht genügen, um ihnen schwerste Verbrennungen zuzufügen. Je mehr Sonne auf ihre fragile Haut trifft, desto rascher wachsen maligne Melanome, bösartige Tumoren. Die Kinder der Nacht leben mit einem tausendmal höheren Krebsrisiko. Bei einigen befällt der Hautkrebs auch die Augen. Sie erblinden. Ein Fünftel der XP-Patienten verlieren im Kindsalter jegliche Kontrolle über den Körper; eine seltene Form des Leidens greift das Nervensystem an.
      Nicht einmal eines von einer Million Neugeborenen kommt als Mondscheinkind zur Welt. Weltweit sind rund 2000 Fälle registriert. Einer von fünfhundert Menschen kann den rezessiv übertragenen genetischen Fehler weitergeben, allerdings nur, wenn er mit einer XP-Trägerin ein Kind zeugt. Selbst dann ist bloss jedes vierte Kind krank. Am meisten XP-Fälle verzeichnet Japan. Jeder Vierzigtausendste erträgt im Reich der aufgehenden Sonne die Sonne nicht. Forscher erklären die hohe Rate mit der geringen ethnischen Durchmischung.
      Umfassend bekannt ist XP seit nunmehr 30 Jahren, im Detail beschrieben der Krankheitsverlauf. Forscher wissen, welches Enzym den Patienten fehlt. Da man XP nun oft früher erkennt und die Kinder im Dunkeln bleiben, erreichen immer mehr Kinder wie z.B. Reymond(15) das Teenageralter, «falls sie sich nicht vorher das Leben nehmen», sagt XPS-Gründerin Caren Mahar. Denn wenn die Kinder grösser werden und sich fragen, ob sie je eine Freundin oder einen Job finden werden, verstärkt sich ihre Verzweiflung. Der Krebs verletzt nicht nur die Seele, er raubt XP-Patienten auch mit jeder Operation ein Stück ihres Gesichts. Oft werden sie stark entstellt. Viele trauen sich auch nachts nicht mehr unter Menschen. Bisher erfolglos blieb die Suche nach einer wirksamen Arznei.
      Man setzt auf Stammzellenforschung oder hofft, Viren als Träger des fehlenden Enzyms in den Körper der Patienten zu jagen. Doch für die Pharmaindustrie lohnt sich bei den wenigen Opfern der enorme Aufwand nicht, ein Heilmittel zu entwickeln. «Natürlich stehen Aids oder Diabetes weiter oben auf den Prioritätenlisten », sagt Caren Mahar, «aber erklären Sie das mal der Mutter einer XP-Patientin.»

      Kapitel 1: Der Neue

      Schwarz getönte Scheiben, dicke Vorhänge an den Fenstern, keine einzige Lampe im Kabinenraum, ein Mensch in Winterkleidung.
      Fast wie ein Leichenwagen fuhr der Wagen unsere Einfahrt hinauf. Ich wusste, wer drin saß und ich war stolz, dass ich ihn bekommen hatte. Ein Mensch mit einer der seltensten und tödlichsten Krankheiten der Erde – ein Mondscheinkind.
      Bisher hatte ich nur flüchtig etwas über diese Menschen gehört, doch dachte ich, es sei dasselbe wie eine Lichtallergie. Aber als ich erfuhr, dass ER kommen würde...
      Ich war verblüfft und entsetzt, was ich über diese Menschen erfuhr, welche Qualen, nein... Was für ein Leben diese Menschen führen mussten und das nur aus purem Überlebenswillen.
      Menschen mit Lichtallergie können bei Bewölkung hinaus. Menschen mit Lichtallergie bekommen NUR Entzündungen. Menschen mit Lichtallergie können ab und zu den Himmel bei Tag sehen.
      Menschen mit Xeroderma pigmentosum nicht.
      Selbst bei bewölkten Himmel wäre ein Schritt nach draußen, ja schon ein Blick durchs Fenster lebensgefährlich. Schwerste Verbrennungen, krebsartige Wucherungen, unheilbare Narben, Gift in Form von Licht. Drei Monate habe ich gebraucht, bis ich nach dieser Aufklärung wirklich alle Vorbereitungen getroffen hatte, um ihn nicht nur ein paar Tage meinen Patienten nennen zu dürfen.
      Der Wagen fuhr an und wendete. Ich hatte extra einen tragbaren Tunnel aus UV-undurchlässigem Material anfertigen lassen, um ihn absolut sicher ins Gebäude zu bringen.Die Türe öffnete sich, doch den Jungen sah ich nicht. Ich sah nur eine Person, die bereit schien, in die Arktis auszuwandndern, jedoch nicht eine Person, die sich auf den Weg in eine Klinik zu machen. Dicke Handschuhe aus braunem Leder an den Händen, einen Skioverall mit passenden Stiefeln, die Kapuze übers Gesicht gezogen. Dazu eine Art Sack über dem Kopf, ein Schal über Mund- und Nasenbereich sowie eine Skibrille mit getönten Gläsern. Bei dem Gedanken, dass es heute 33°C im Schatten waren, begann ich schon fast nur vom Ansehen einen Schweißfluss meinen Rücken hinablaufen zu spüren. Doch ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.
      „Willkommen in Lindenberg, Kai. Ich hoffe, ich kann dir einen angenehmen Aufenthalt garantieren.“ sagte ich und setzte mein bestes Lächeln auf, wobei ich nichtmal sicher war, ob er das durch die Brille sehen konnte. „Geben sie mir ein Zimmer ohne Fenster und ich bin zufrieden“ kam es brummig aus dem Stoffhaufen, ehe er an mir vorbeilief und das Gebäude betrat.
      „Verzeihen sie seine Unhöflichkeit, Mrs. Shallway. Er ist 14 Stunden unterwegs gewesen, um von den Niederlanden bis hierher gebracht zu werden und daher sehr verstimmt.“ meinte der Chauffeur fast untertänig, doch ich fing mich schnell wieder, beruhigte den Fahrer und folgte meinem neuen Patienten.
      Dieser stand in der Eingangshallte und sah sich anscheinend um, zumindest bewegte sich der Kopf in verschiedene Richtungen. „Bunte Wände...Ist das hier ne Klinik für Kindergartenkinder?“ Es fiel wirklich auf, dass er anscheinend schlechte Laune hatte, an sich schade, ich hatte gehofft, direkt zu Beginn einen guten Eindruck von mir und der Klinik vermitteln zu können, doch dazu schien er wohl nicht empfänglich.
      „Komm bitte mit, ich zeige dir dann dein Zimmer.“ sagte ich zu ihm freundlich und nach einem letzten schweifenden Blick durch die menschenleere Empfangshallefolgte er mir in den Aufzug, den ich schon runtergerufen hatte. Im dritten Stock stiegen wir aus. Ich erwartete Überraschung seitens des Neulings, doch dieser gab sie, wenn, zumindest nicht preis. Unmengen an Geld hatte es mich und auch den Staat gekostet, dass diese Etagge für ihn frei begänglich war. Alle Scheiben waren getönt und UV-undurchlässig, zudem waren lange, schwere Vorhänge an den Seiten, falls einer der anderen Patienten das Fenster öffnen wollte. Abgesprochen war alles, ein paar missgestimmte Kranke musste ich umstationieren, aber alle Patienten der Etagge 3 hatten diesem Projekt zugestimmt. Schließlich standen wir vor seinem Zimmer. „Hier ist dein Zimmer.“ meinte ich nur, ehe ich die Türe öffnete und ihn hineinsehen ließ. Er betrat es und sah sich bedächtig um, doch vor allem das Fenster sah er mehrmals an, als fürchte er, es könnte plötzlich durchlässig für seinen Tod sein.
      „Nicht schlecht, größer und hübscher als mein letztes Zimmer“ murmelte er und ich konnte raushören, dass seine Laune zumindest etwas angestiegen war. „Warum sind hier zwei Betten?“ meinte er plötzlich und drehte sich zu mir um und ich konnte mir fast vorstellen, dass er mich wohl vorwurfsvoll ansah. „Du teilst dir mit jemandem das Zimmer, wir bauen zurzeit an und daher sind Einzelzimmer auch doppelt belegt. Du kannst danach gerne ein eigenes Zimmer haben, bis dahin akzeptiere dies bitte.“ Er schwieg, ich überlegte, ob es ein positives Schweigen war und entweder war es das oder er fand sich einfach mit der neuen Information ab, denn er ging zu der Türe, die ins Bad führte und schien dort weiterzupatroulieren. Ich war erleichtert, da ich gefürchtet hatte, er wolle seinen Mitbewohner sehen, denn diese Person war offensichtlich woanders und hatte vergessen, was für ein Tag heute war. Doch dann sei dem so, spätestens beim Mittagessen in der Mensa würden sie sich treffen.
      „Sind das Klinikhandtücher oder gehören die Bett 2?“ kam die immer noch durch den Schal verhaltene Stimme aus dem Bad. Ich musste unwillkürlich lächeln über die seltsame Art, wie er sich mit seiner neuen Situation aussetzte, ehe ich ebenfalls ins Bad trat und ihm versicherte, dass er sie frei nutzen dürfe.

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    • Zu dem kurzen Text kann ich noch nicht viel Kritik abgeben - bisher liest es sich angenehm und flüssig und macht neugierig. Das Ende finde ich zwar etwas aprupt, aber ich nehme mal an, dass es danach ziemlich nahtlos weitergeht. ^^

      Falls es dich aber interessiert, ich kenne ein Mondscheinkind. Flüchtig zwar nur, aber immerhin. Sieht aus wie der lebende Tod. oo (Krebs oder so scheint er allerdings nicht zu haben, ich hab ihn aber nicht gefragt)


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von UlyaothDas Ende finde ich zwar etwas aprupt, aber ich nehme mal an, dass es danach ziemlich nahtlos weitergeht. ^^

      Jap ^^
      Ich werde es wieder so machen, dass die Figuren abwechselnd schildern, was sie erleben. Bei Kapitelende wird dann die neue Figur eventuell ein Stück vor dem Ende des Letzten ansetzen und dann weitererzählen

      Falls es dich aber interessiert, ich kenne ein Mondscheinkind. Flüchtig zwar nur, aber immerhin. Sieht aus wie der lebende Tod. oo (Krebs oder so scheint er allerdings nicht zu haben, ich hab ihn aber nicht gefragt)

      Sie sind auch nur krebsgefährdet, wenn man die Krankheit früh genug erkennt und behandelt bzw vorsorgt, haben Mondscheinkinder gute Chancen, alt zu werden. Mittlerweile wird das ja anscheinend recht früh erkannt und so werden die Kinder vor Verbrennungen im frühen Alter bewahrt.
    • Sehr interessante Geschichte und gut zu lesen. ^^
      Eine gute Gelegenheit mal etwas über Mondscheinkinder zu lernen, denn bisher hab ich nur flüchtig davon gehört.
      Der Text macht neugierig auf mehr. xD
      Ich glaub ich informiere mich mal bei Wikipedia darüber, das Thema ist wirklich interessant. ^^

      Werd die Geschichte natürlich weiterverfolgen.

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      denn sie kommen niemals wieder zurück

    • Ich bin zwar nicht so der Lesetyp, aber die Geschichte gefällt mir bis jetzt sehr. Ich kenne zwar kein Mondscheinkind, aber ich habe viele Reportagen, Berichte etc davon gesehen, sodass ich schon etwas damit anzufangen weiß.

      „Nicht schlecht, größer und hübscher als mein letztes Zimmer“ murmelte und ich konnte raushören, dass seine Laune zumindest etwas angestiegen war.


      fehlt da ein er? oder bin ich zu blöd zum lesen? xD;
      Naja ich freu mich schon, wenns weiter geht :3~
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    • Original von Zeldabraut
      „Nicht schlecht, größer und hübscher als mein letztes Zimmer“ murmelte und ich konnte raushören, dass seine Laune zumindest etwas angestiegen war.


      fehlt da ein er? oder bin ich zu blöd zum lesen? xD;

      Äh... xD"
      Quatsch, da fehlt natürlich kein er, als wenn ich ein er vergessen würde :rolleyes: *schnell editieren geht :ugly: *
    • Hm...*Text durchliest*
      Sehr angenehm zu lesen, flüssiger Schreibfluss. ^:^
      Das Thema was du dir ausgesucht hat - Mondscheinkinder - finde ich interressant, mal über sowas zu schreiben.

      Was ich bisher gelesen habe, gefällt mir sehr gut, vor allen in dem Zusammenhang mit dem dazugehörigen Bild. Man spürt bereits die...ähm...ich würde sagen, man merkt bereits jetzt, dass der Charakter in einer gewissen Isolation lebt, die aus seiner Krankheit resultiert.
      Und im Gegensatz dazu die Ärtztin, die versucht, auf ihn zuzugehen, und sehr gespannt an dem bevorstehenden Projekt ist...

      Bin sehr gespannt, wie du die Story weiterentwickeln wirst.

      PS: Wegen der Länge des Textes...also für meine Ansprüche ist es genau richtig. XD Ich mag es ja nicht, so lange am PC zu sitzen und ewig langeTexte zu lesen, da ist so häppchenweise genau richtig. X3

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    • So, neues Kapitel fertig ^^
      Habe in der Schule und gerade die ganze Zeit dran gesessen
      Viel Spass beim Lesen und danke an die, die sich schon Kap 1 angetan haben :ugly:

      EDIT:
      Ach ja, der letzte Satz bezieht sich übrigens auf nichts homoerotisches, wartet das nächste Kapitel ab, da wird es erklärt ^^°

      Die Missgeburt

      >>Warm...<<
      Es war unvorstellbar warm hier, aber es half alles nichts, ich traute mich nicht, den Anzug auszuziehen, falls wir irgendwohin gehen würden, wo nicht diese Fenster sind. Zumindest schien diese...Schelwey? Naja, jedenfalls schien diese Direktorin sich zumindest Gedanken gemacht zu haben, wenigstens über diese Etage. Nur...Dass ich das Zimmer mit jemandem teilen soll...
      „Ich bin zu spät!!“ schallte es plötzlich draußen durch den Gang und ich hatte eine spontane Ahnung, dass dies wohl mein Mitbewohner sein würde. Ich verließ das Bad und sah jemanden im Zimmer stehen. Die Person stützte sich keuchend an den Knien ab, die schulterlangen braunen Haare verdeckten das Gesicht. Sie trug einen roten Kapuzenpulli und eine Jeans, sie sah an sich völlig normal aus. „Mary, du bist spät. Warst du wieder bei Tateyama?“ sagte die die Direktorin streng, als sie neben mich trat, immer noch mit diesem falschen Vertreterlächeln im Gesicht.
      „Tut...tut mir leid.“ antwortete die Person, die dem Namen nach anscheinend weiblich war. Sie richtete sich schließlich auf und strich sich die Haare hinter...die Ohren.
      Ich muss zugeben, ich erschrak zuerst, als ich ihr ins Gesicht sehen konnte. An sich wäre sie sicher ein hübsches, wenn auch etwas pummeliges Mädchen, aber...ihr Gesicht...
      Die rechte Hälfte sah vollkommen in Ordnung aus, sie hat Pausbacken, Mandelaugen und Ansätze eines Schmollmundes. Aber ihre linke Gesichtshälfte sah aus, als wäre das Gemälde eines hysterischen Expressionisten die Vorlage gewesen. Das Auge verschwand fast in der Augenhöhle, wobei der Schädelknochen dort eine große Beule über dem Auge gebildet hatte. Der Mund ging über in eine große Narbe oder sowas, es sah fast aus, als wäre ihr Mund bis zum Ohr eingerissen. Die Nase wirkte abgehackt, die Haut sah aus wie braunes zerknülltes Papier.
      Als sie mich bemerkte und mir zulächelte, verzog sich das Gesicht so stark, dass mir eine kalte Schauer den Rücken runterlief, so gruselig sah es aus. „Hallo, ich bin Mary Ashman aus Oklahoma. Freut mich, dich kennenzulernen.“ sagte sie fröhlich, worauf ich, immer noch geschockt, nur nicken konnte. „Mary, hilf ihm einräumen und zeig ihm dann bitte die Klinik. Kai, ich wünsche dir einen angenehmen Aufenthalt.“ Wir beide nickten und die Direktorin ging hinaus und immer noch klebte das Zahnweißwerbungslächeln in ihrem Gesicht.
      Kaum, dass sie weg war, sprang mir Mary plötzlich um den Hals und es war nur Zufall, dass ich das Gleichgewicht halten konnte. „Das ist toll, das ist toll! Ich wollte schon so lange einen Mitbewohner haben!“ Sie hüpfte herum wie ein Schulkind und umarmte mich wieder und wieder. Irgendwann schien sie sich wieder beruhigt zu haben, aber sie lächelte immer noch fröhlich, entschuldigte sich höflich für den kleinen Jubeltanz, ehe sie vorschlug, dass wir mein Gepäck holen sollten.
      Das Einsortieren ging schnell, da ich nur Pullover und dicke Hosen dabei hatte neben etwas Unterwäsche. Wir bezogen mein Bett, dass links vom Fenster stand, ehe sie mich engagiert an die Hand nahm und auf den Gang führte. Wir besuchten die Mensa, das Hauptarztzimmer für allgemeine Beschwerden und das Sekretäriat. Mit Erleichterung stellte ich fest, dass Mensa und Ärztin beide in Etage 3 waren, so dass ich bei Krankheit oder zum Essen nicht den Overall brauchen würde. In Etage 4 benahm sich Mary allerdings plötzlich seltsam, fast, als wäre dies ein heiliger Ort. Wir liefen den Kreisgang entlang, bis wir plötzlich bei einem Stück waren, wo alle Fenster mit Vorhängen verdeckt waren und es entsprechend dunkel dort war. Fast ehrfürchtig klopfte sie an eine die Zimmertü in der Mitte dieses dunklen Teils, trat ein und zog mich mit. Auch der Türrahmen war mit einem Vorhang verhängt, was mich kurz irritierte, doch kaum, dass ich durch diesen getreten war, befand ich mich in absoluter Finsternis.
      „Hallo Mary, wieder da?“ kam eine Stimme irgendwo aus der Dunkelheit. Sie war männlich und tief, aber hatte einen warmen, angenehmen Klang. „Ja, ich habe ihn sogar mitgebracht.“ kam Marys fröhliche Stimme von links. Der Mann antwortete nicht, was mir bei dieser Dunkelheit irgendwie Angst machte. Plötzlich berührte mich etwas und ich wich erschrocken zurück. „Du trägst Kopfbekleidung?“ hörte ich ihn nah vor mir und wieder berührte er mich. Ich wollte weiter zurückweichen, doch ich stand mit dem Rücken zur Wand. Ich fühlte seine tastenden Finger, sie nahmen mir die Brille und den Schal, die Kapuze und die Maske ab, ohne das ich fähig war, mich zu rühren. Schließlich berührte er meine nackte Haut, mein Gesicht, etwas, dass schon seit 3 Jahren niemand mehr getan hatte. Das Gefühl ließ mich erschaudern, es war ungewohnt, doch die sanften Fingerspitzen, die über mein Gesicht glitten, fühlten sich sehr angenehm an. Ich entspannte mich mehr und mehr, ließ die Finger mein Gesicht erforschen, bis mein Gegenüber wieder sprach.
      „Du bist wunderschön.“

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    • Puh...das Kapitel hier ist irgendwie...gruselig. O_o
      *irgendwie ziemlich schockiert ist*
      Bah. Mary sieht eklig aus, wenn man sich das Gesicht so vorstellt.
      Und die Szene in dem dunklen Zimmer ist auch irgendwie ziemlich...freaky XD

      Du bist ein Freak.O_o
      Aber schreib das unbedingt weiter, ja? *dieses Gefühl von Ekel irgendwie mag*

      PS: Jetzt versuche ich mal was Sinnvolles zu sagen. An Mary fasziniert mich diese Widersprüchlichkeit. Äußerlich total abartig und entstellt, und trotzdem ein naives, freundliches, fröhliches Mädchen. O_o
      Außerdem sehr schön, wie der Junge das Perlweiß-Lächeln der Direktorin auf die Schippe nimmt. XD

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    • mehr, mehr, mehr o_O
      Zwar irgendwie gruselig, aber das fesselt einen richtig. Mary Charakter gefällt mir irgendwie.Allgemein, in der Szory passt bis jetzt alles so schn zusammen. Bei solchen Geschichten wünsch ich mir immer, sie würden nie zu ende gehen ;o;
      *auf nächtes kapitel wart* x3~
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    • Puh...das Kapitel hier ist irgendwie...gruselig. O_o
      *irgendwie ziemlich schockiert ist*
      Bah. Mary sieht eklig aus, wenn man sich das Gesicht so vorstellt.
      Und die Szene in dem dunklen Zimmer ist auch irgendwie ziemlich...freaky XD

      Dito
      Voll gruselig oO
      Aber ich find das Gruselgefühl auch geil. :ugly:

      Irgendwie ist mir Mary sympatisch.
      Ka vllt weil sie so freakig ist? xD
      Ansonsten gefällt mir das Kap sehr gut.
      Flüssig wie das Vorige und toll erklärt.
      Hab heute ziemlich viel über Mondscheinkinder gelesen und weiß jetzt auch mehr darüber. x)

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      denn sie kommen niemals wieder zurück

    • Naja, ich habe mich vorhin an mein Zeichentablett gesetzt und mal (meine Version von) Mary gezeichnet.

      Mary
      Wer seine Version im Kopf behalten will, einfach nicht auf den Link klicken

      EDIT:
      So, da meine Ma gestern erst um Mitternacht nach Hause kam und mir netterweise schnell noch meine erste Mahlzeit des Tages gemacht hatte, hatte ich davor dementsprechend viel Zeit.
      Habe mich also weiter an das dritte Kapitel gesetzt und es vorhin fertiggetippt.

      Gelb mit drei Punkten

      „Boah, ich bin so aufgeregt! Was, wenn er mich nicht mag? Oder mich eklig findet?!“ Ich lächelte vor mich hin und hörte mir Marys nervöse Gedankenflüge an. Wir saßen nebeneinander auf meinem Bett, beide wie immer im Schneidersitz. Es war irgendwie sehr niedlich, ihr zuzuhören, wie Freude und Angst sich bei ihr treffen und sie irritieren. „Na na, jetzt mal doch nicht den Teufel an die Wand. Du bist ein sehr nettes, höfliches Mädchen, eklig bist du bestimmt nicht.“ Ich hatte ganz gelassen gesprochen, Mary redete zwar nach kurzem Schweigen weiter, allerdings um einiges ruhiger und leiser. Als sie gerade zum sechsten Mal übte, wie sie sich ihm vorstellen solle, wurde mir jedoch bewusst, wie lange wir wahrscheinlich schon hier saßen. „Mary? Wie spät ist es?“ fragte ich sie und ich wusste, dass sie nun auf ihre beleuchtete Digitaluhr am linken Arm schauen würde. „16.24, wie... Argh, verdammt!“ Ich musste grinsen, als ich hörte, wie sie hastig aufstand, anscheinend gegen meinen Tisch lief, ehe sie zur Türe kam. „Sorry, ich bin zu spät. Ich erzähl dir nachher alles, ok?!“ Ich antwortete ihr nicht, ich wusste, dass sie schon aus dem Zimmer gerannt war und nur die Tür offen gelassen hatte. Mary war wirklich was besonderes. Ein wenig schusselig und mit manchmal recht ungesundem Temperament, aber einfach nur süß und ein Fröhlichmacher. Ich stand gemächlich auf und schloss die Türe, ehe ich mich auf die Fensterbank setzte und in den Raum starrte. Im Grunde starrte ich wirklich nur, denn alles war schwarz. Ich wusste, dass dieses Zimmer vollkommen dunkel war, doch auch mit Scheinwerfern im Raum wäre es schwarz – für mich.
      Nach einer Weile hörte ich unser Klopfzeichen und die Tür ging auf. „Hallo Mary, wieder da?“ fragte ich, als ich sicher war, dass sie im Raum war. Ich hörte Schritte, aber nicht nur von einer Person. „Ja, ich habe ihn sogar mitgebracht.“ hörte ich sie munter sagen und mein Verdacht hatte sich bestätigt. Ich stand auf und ging durch den Raum, den ich auswendig kannte. Links von Mary war mein Schrank, da konnte der Besucher also nicht sein, also stand er entweder vor der Türe oder etwas seitlich neben dem Tisch. Ich lief einfach auf gut Glück los, den rechten Arm ausgestreckt. Er würde sich sicher erschrecken und zurückweichen, aber so wüsste ich dann, wo er war. Ich ging vorsichtig in Richtung Türe und berührte ihn schließlich, oder besser eine sehr weiche Mütze, was mir doch ziemlich seltsam vorkam bei der Hitze draußen. „Du trägst Kopfbekleidung?“ fragte ich leicht verwirrt, doch mir fiel wieder ein, dass er ja wegen einem Licht-Hautproblem hier war und ich ließ weitere Fragen. Doch mir gefiel seine Kleidung nicht, ich wollte ihn „sehen“. Ich drängte ihn solange zurück, bis er an der Wand ankam und entfernte dann den lästigen Kram, der sein Gesicht bedeckte. Schließlich war alles weg und ich legte meine Hände auf sein Gesicht. Seine Haut war samtig weich und frei von Muttermalen, Pickeln oder ähnlichem. Seine Nase war schön geschwungen, ebenso seine Lippen und ich spürte die auffällig langen Wimpern. Seine Kopfform war leicht oval und in keinster Weise herb, weder ausgeprägte Wangenknochen noch ein prägnantes Kinn störten das Gesamtbild, zudem schien er lange Haare zu haben. Hätte Mary mir nicht gesagt, dass der Neue männlich war, ich hätte ihn für eine Frau gehalten. „Du bist wunderschön.“ kommentierte ich das „Gesehene“. Doch mir waren auch Narben aufgefallen. Rechts beim Kinn und die Stirn am Haaransatz. Die Haut war dort dünn wie Pergament und rau, ähnlich wie Marys Haut, nur er hatte nicht faltenartige Narben, sondern fleckige. Unmengen an Huckeln störten das Bild der ebenmäßigen Haut, doch er musste dennoch bildschön sein.
      „Was...Was machst du da, hör auf.“ hörte ich ihn unsicher sagen, es war auffällig leise als erwarte er, dass ich ihn schlagen würde. Sofort nahm ich die Hände weg und konnte ihn kurz erleichtert aufatmen hören. Dann spürte ich Marys Hand auf meiner Schulter, die mir, anscheinend absichtlich laut, zuflüsterte: „Ist er wirklich so hübsch?“ Ich antwortete nur mit Ja und sie kicherte und murmelte etwas vor sich hin, vermutlich erhoffte sie sich einen Blick im Hellen, um ihn ebenfalls sehen zu können. „Tut mir leid, falls ich dich erschreckt habe, ich wollte nur einen Blick auf dich werfen. Hätte ich dich gefragt, hättest du vielleicht nein gesagt.“ sagte ich zu dem, vermutlich verwirrten, Jungen freundlich, der sich offenbar aufzuplustern begann, da er kurz stark Luft holte. „Natürlich hätte ich nein gesagt, wieso sollte ich mich bitte betatschen lassen! Was soll das überhaupt?!“ schrie er aufgebracht und erinnerte mich sofort an mein erstes Treffen mit Mary, die ähnlich reagiert hatte. „Wieso solltest du es nicht? Zumindest einem Blinden kannst du doch erlauben, dich mit den Fingern anzusehen, wenn er schon keine farblichen Abnormalitäten erkennen kann.“ konterte ich gelassen und er schwieg, entweder überlegend oder eingeschüchtert, vielleicht auch geschockt, ich wusste es nicht.
      „Du bist...blind?“ fragte er leise und meine Antwort war da. „Ja, eine Krankheit hat mir mein Augenlicht geraubt, Stück für Stück, doch an die Zeit, wo ich noch sehen konnte, erinner ich mich nicht, ich war erst drei gewesen.“ antwortete ich sachlich. Wieder kam Schweigen. „Du brauchst keine Angst vor Masa haben, er tut nichts. Er ist ganz lieb, ausserdem sehr schlau und mutig.“ lobpreiste Mary mich und ich musste lächeln. „Mary, hör auf. Nun...ähm...Wie heißt du eigentlich?“ Ich erwartete, dass Mary seinen Namen reinrief, doch auch sie schien ihn nicht zu wissen oder aber wieder vergessen zu haben, was nicht sehr unwahrscheinlich war. Unser Gegenüber schwieg, ehe er leise ansetzte.
      „Mein...Mein Name ist... Kai Bijnens.“

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    • Aww~
      Liebe x3~
      An einigen Stellen war ich leicht verwirrt, aber ansonsten sehr schön und flüssig zu lesen. Ich find das wirklich toll, wie du das schreibst. was ist denn dein persönlicher Lieblingscharakter bis jetzt? :3
      Ich kann garnicht mehr aufhören das zu lesen, das ist irgendwie wie ne sucht xD
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    • Mein Lieblingschara ist Masa ^^
      Nya, weil ich grad nichts zu tun hab, poste ich schonmal Kapitel 4 ^^

      Der Mann mit der Maske

      Ein wenig blöd fand ich es schon. Ich war, weil ich Masa so oft besuchte, schon sehr viel besser geworden im Hören, aber ich konnte trotzdem nur raten, was Masa mit dem Neuen machte. Als er allerdings sagte, dass er wohl sehr hübsch wäre, wusste ich sofort, was er gemacht hatte, er hatte ihn sich angesehen. Wenn ich daran denke, wann er mich das erste Mal gesehen hatte, muss ich heut noch lachen und zugleich schäme ich mich irgendwie. Es war jedenfalls an einem Montag, weil ich Montags immer die Sporthallendusche benutze statt die im Zimmer. Und ich war in der Umkleide, als Masa auf einmal reinkam. Ich erschreckte mich ganz doll, zumal ich bis auf meine Unterhose vollkommen nackt war. Ich weiß noch, wie er fragte, ob hier der Raum vom Turnhallenwärter wäre und ich da schon merkte, dass er anscheinend einer der Blinden war, von denen es im Moment 3 hier gibt. Ich sagte nein und erklärte, wo er hin müsse. Als er dann, anstatt rauszugehen auf mich zuging und mich anfassen wollte, hätte ich am Liebsten vor Schreck aufgeschrien, zumal ich mir nichtmal mehr sicher war, ob er echt blind war oder es nur als Ausrede benutzt hatte. Allerdings konnte ich nicht schreien, da seine Hand perfekt auf meinem Mund gelandet war. Bei dem Gedanken, er könne mich sehr wohl sehen, konnte ich mich nicht rühren, auch, wenn ich Angst hatte, dass er mehr als gucken und grapschen machen würde. Allerdings tastete er nur seelenruhig mein Gesicht ab, ging dann zur Tür zurück und meinte: „Du hast ein einprägsames Gesicht, kann ich mir bestimmt gut merken und deine rechte Gesichtshälfte gefällt mir, deine Haut ist so warm.“ Dann ging er raus und ich stand nur sprachlos da. Irgendwem hat er dann später wohl mein Gesicht beschrieben und kam so in meinen Raum und irgendwie wurden wir Freunde. Zum Glück weiß er bis heute nicht, dass er mich halbnackt in der Mädchenumkleide erwischt hatte, wer weiß, was er davon denken würde, hihi.
      Die Beiden unterhielten...stritten....jedenfalls redeten beide und irgendwie endete es damit, dass Masa den Neuen nach seinem Namen fragte. Ich weiß, dass die Direktorin seinen Vornamen beim Verabschieden gesagt hatte, aber er fiel mir einfach nicht mehr ein...
      Kai. Genau, Kai war's gewesen. Aber sein Nachname ist komisch, aber er ist ja wie Masa aus dem Ausland hierher gekommen. „Dein Name ist lustig, woher kommst du denn?“ fragte ich ihn einfach. Er schwieg eine Weile, ehe er leise mit „Belgien.“ antwortete. Belgien. Ich hatte nie viel über Belgien gehört, ausser das es irgendwo in Westeuropa war und das die Leute da so lustige blaue Kleider und Holzschuhe trugen. „Belgien? Sag mal was auf belgisch!“ meinte ich, ich war tierisch neugierig, wie sich das wohl anhören musste, doch bevor er antworten konnte, redete Masa dazwischen. „Das heißt niederländisch, nicht belgisch, hast du in der Schule geschlafen?“ „Ich mochte nur Kunst und Bio“ verteidigte ich mich, ehe ich meine Bitte wiederholte, korrigierte mich aber auf Niederländisch. „Und was soll ich sagen?“ meinte er und klang irgendwie verwirrt, vermutlich wurde er sowas bisher noch nicht gefragt oder so. Ich überlegte, ehe ich spontan den Satz „Das Haus ist schön“ nannte. „Dat huis is mooi.“ sagte er und ich fand es einfach klasse. Die Aussprache und die lustigen Wörter. „Sei vorsichtig, mich fragt sie nach einem Jahr immer noch nach Beispielsätzen.“ meinte Masa fieserweise, aber ich trat ihm dafür auf den Fuß. Der fluchte kurz, ehe er mir gegen den Hinterkopf schlug. Sowas machten wir ständig, insofern hatte ich mich schon an seine doch sehr kräftigen Schläge gewöhnt. Eine Weile war es still, irgendwie gabs nichts, worüber wir hätten reden können, bis mir auffiel, dass ich Hunger bekam.
      „Ich weiß nicht, was ihr vorhabt, aber ich gehe mir jetzt ein Stück Schokokuchen holen, bevor alle weg sind!“ Ich erhielt ein Lob von Masa für meine Idee, der Neue schwieg, wiedersprach aber auch nicht, also würde er auch mitkommen. Ich ging zur Tür, öffnete sie und trat hindurch. Es war wirklich eine klasse Idee von Masa, die Vorhänge hier immer zugezogen zu lassen, wären sie nicht da gewesen, hätten meine Augen wegen der langen Dunkelheit sonst jetzt sicher ziemlich weh getan. Masa trat neben mich und dann kam Kai. Doch er war nicht mehr so dick eingepackt, er trug zwar immer noch den Overall, die Handschuhe und die Stiefel, aber das Gesicht verdeckte nur eine braune Maske, die wie ein übergestülpter Kartoffelsack aussah und nur Löcher für die Augen, Mund und Nase hatte. Er sah aus, wie ein Gefangener. Ein bunter Gefangener. Und ich und Masa waren die Wachen, die links und rechts liefen und aufpassten, dass er nicht ausbüchst und ihn nun in die Gefangenenküche bringen.
      In der Mensa war es leer, nur an zwei Tischen saßen ein paar Leute und halt die Bedienung hinter der Theke. Aber kein Wunder, heute war Ausgehtag und viele besuchten ihre Familien oder fuhren ins Kino oder sowas. Ich lieb direkt zur Bedienung und sah auch schon den herrlichen Schokoladenkuchen. Aber daneben war noch eine Erbeertorte und dahinter ein großer Haufen Donuts... Am Liebsten würde ich alles haben, aber man durfte sich nur eines aussuchen. Masa hatte sich nur einen Kaffee geholt und einen Schokodonut gekauft, der vermutlich für Kai war, er selbst aß Schokolade aus irgendeinem Grund nicht. Nach 'ner ganzen Weile gab ich schließlich der Erdbeertorte nach, allerdings nur, nachdem ich sicher gegangen war, dass es auch morgen Schokokuchen geben würde. Mit meinem Teller, wo noch ein Glas mit Orangensaft drauf war, ging ich zu dem Tisch neben einer der großen Stützsäulen. Kai hatte sich an den Platz direkt im Schatten der Säule ausgesucht, war klar und Masa saß links von ihm. Ich setze mich Masa gegenüber und begann einfach zu essen, bot Kai mal meinen Saft an, den er aber nicht wollte.
      „Sag mal, wieso bist du eigentlich hier? Ich meine, wieso genau?“ fragte Masa plötzlich. „Darüber will ich nicht reden.“ antwortete Kai schnell und klang dabei, als erinnere er sich an was schlechtes. Masa seufzte nur, ehe er dann meinte „Würdest du es erzählen, wenn wir dir unsere Geschichte erzählen?“ meinte er dann ruhig. „Genau, ist doch toll. Du gibst deine und bekommst dafür gleich zwei.“ redete ich dazwischen, wobei ich aber wegen der Erdbeere im Mund nuschelte. Kai schwieg erst, er kam mir wirklich sehr nachdenklich und ruhig vor, so oft, wie er stumm dasaß oder stand.
      „Am Besten, ich erzähle einfach, danach kannst du es dir ja nochmal überlegen, hm?“ Kai reagierte nicht, er nickte nicht, aber er wehrte die Möglichkeit, dass er seine Vergangenheit erzählte, auch nicht ab. Masa wartete kurz, ob dieser sich dem Vorschlag lautstark wiedersetzen würde, ehe er sich zurücklehnte, die Hände auf den Tisch gefalten und ansetzte. „Ich komme ursprünglich aus Japan...“
    • Ok, ich geb es zu: Ich verfolge im Stillen die Geschichte auch schon die ganze Zeit *g*
      Mondscheinkinder ist ein sehr interessantes und gleichzeitig trauriges Thema, ich kenne zwar persönlich keines habe mich aber schon immer für solche Krankheiten interessiert.
      Die Kapitel sind sehr gut zu lesen, wenn ich schreibe hab ich immer Probleme mit den Absätzen ^^" Aber du setzt sie immer an die richtige Stelle. Wie machst du das? xD
      Zum letzten Kapitel: Ich habe nur einen Fehler gefunden und zwar schreibst du wiedersetzen anstatt widersetzen :)
    • Ich lieb direkt zur Bedienung und sah auch schon den herrlichen Schokoladenkuchen.


      Das soll doch lief heißen, right? xDp
      wah, warum musstest du da aufhören, wo es so spannend wird? ich hasse es, wenn irgendwas endet, wo es spannend wird xD ist bei filmen im fernsehen auch immer. immer wenn es spannend wird, kommt werbung. argh xD
      Das Kapitel ist sehr schön spannend und wie immer sehr flüssig zu lesen. ich mag deinen schreibstil und aww x3 heirate mich xD
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      'Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.'
      Albert Einstein.

      visionGames.de
      visionGAMES-Blog
    • Wieder ein sehr schönes kap und wiedermal flüssig zu lesen.
      Du musst mal irgendwas falsch machen sonst kann ich nichts kritisieren. xD
      Ne ernsthaft tolles kap und ich finde es toll, dass immer so schnell neue Kaps kommen. ^^
      Schreibfehler wurden ja schon genannt.
      Bin schon gespannt wie es weitergeht. ;)

      [Blockierte Grafik: http://img44.imageshack.us/img44/9466/angeladustneouu2.png]
      Genieße die schönen Augenblicke
      Die dir dein leben bietet,
      denn sie kommen niemals wieder zurück

    • Original von Zeldagirl
      Die Kapitel sind sehr gut zu lesen, wenn ich schreibe hab ich immer Probleme mit den Absätzen ^^" Aber du setzt sie immer an die richtige Stelle. Wie machst du das? xD

      Ich mache einfach dann einen Absatz, wenn Thema oder Handlung sich ändern.
      Im 1. Kapitel z.B.
      Die Direktorin redet mit sich selbst über Kai, als der Wagen aber hält und die Handlung sich auf die Interaktion zwischen der Direktorin und Kai umstellt, mache ich einen Absatz
      Ich trenne mit Absätzen so nicht nur Sätze und mache damit einen etwas übersichtlicheren Text, ich denke mir einfach, dass der Leser bei Absätzen mit diesem Hintergrund ebenfalls einen Absatz machen, also verstehen "Aha, jetzt passiert was anderes" ^^

      Ich habe nur einen Fehler gefunden und zwar schreibst du wiedersetzen anstatt widersetzen :)

      Original von Zeldabraut
      Ich lieb direkt zur Bedienung und sah auch schon den herrlichen Schokoladenkuchen.


      Das soll doch lief heißen, right? xDp

      -.-
      Ich versuche immer drauf zu achten, gehe mit der Fehlersuche mehrmals über den Text, aber sowas bleibt immer wieder drin, mist, verdammter xD"

      wah, warum musstest du da aufhören, wo es so spannend wird?

      Taktik :D
      Ich muss ja versuchen, es interessant zu halten, also lasse ich an nem spannenden Punkt Auflösung erst im nächten Kapitel erscheinen, hehe

      aww x3 heirate mich xD

      Ich werde drüber nachdenken :ugly:

      Original von Lyca
      Du musst mal irgendwas falsch machen sonst kann ich nichts kritisieren. xD

      Ich kann im nächsten Kapitel gerne Rechtschreibfehler machen und ohne Satzzeichen schreiben, wenn dus unbedingt willst :ugly:

      ich finde es toll, dass immer so schnell neue Kaps kommen. ^^

      Das ist aber auch nur, weil ich im Moment noch die Storyline im Kopf habe xD"
      In etwa drei Kapiteln wirds schon blasser, was wie genau passiert x3
      Aber ich habe viel Langeweile, ergo viel Zeit zum Tippen und bekomme so Kapitel halt schnell fertig ^^

      Das Großmamakind

      „Ich komme ursprünglich aus Japan, um genau zu sein wurde ich in Kurashiki geboren. Mein Vater ist da in einem sehr hohen Amt angestellt, meine Mutter war immer die Mustermutter und -ehefrau. Liebe bekam ich nicht, auch wenn ich sehr viel Aufmerksamkeit als Nachfolger erhielt. So hat es mir meine Großmutter erzählt, ich erinnere mich daran nicht. Denn schon nach vier Monaten bemerkte ein Arzt bei einer Regeluntersuchung meine Sehschwäche und nach ein paar weiteren Untersuchungen stellten sie fest, dass ich unter „Retinitis Pigmentosa „ leide. Jeder mit der Krankheit verlor zusehends sein Augenlicht, bis er irgendwann erblindet. Meine Eltern investierten viel Geld in meine Behandlung, die den Prozess aufhalten sollte. Doch noch bevor ich drei Jahre als war, war ich schon blind. Aus dem gepriesenen Nachfolger wurde ein unnützliches, blindes Kind. Ich wurde schon fast behandelt, als wäre ich ein Bastard und mit mir ging man um, als wäre ich geistig behindert. Ich weiß nur noch, dass meine Großmutter bei einem Besuch sagte „Wenn das Kind soviel Scham auf euch bringt, so gebt es zu mir. Ich werde ihn großziehen und niemand wird von ihm erfahren, der es noch nicht wusste.“ Sie hatte es sehr untergeben gesagt und mein Vater erlaubte es ohne Zögern und fügte noch hinzu, dass er mich niemals wieder sehen oder hören möchte, um nicht an das Unglück denken zu müssen, dass ihm mit mir angetan wurde. Meine Großmutter ging mich sofort holen, ich hatte in der Zwischenzeit durch das Gehörte zu weinen angefangen und wollte nicht mit, doch letztendlich kam ich mit und war nie wieder in dem Haus, dass mal mein Zuhause war.
      Meine Großmutter wohnt bei Esashi im Norden Japans, mir war es unmöglich, ebenso zu versuchen, nach Hause zu kommen. Im Grunde blieb mir keine andere Wahl, als die Situation zu akzeptieren und ich denke, dass ich es auch nur gut geschafft habe, weil ich noch so jung gewesen war. Jedenfalls war es eine ziemliche Umstellung, zumindest für meine Ohren und meine Nase, auf die natürlich ich nun natürlich stark angewiesen und fixiert war. Bei meiner Großmutter war es absolut ruhig, nur im Sommer zirpten die Zikaden und der Wind war deutlicher zu hören. Bei meinen Eltern weiß ich, dass es immer sehr laut war. Autos, Lärm, Musik, Menschengewimmel, alles dröhnte auf mich ein, dazu stank es dort sehr unangenehm, nur wenn Essen gekocht wurde, wurde es angenehm, da dort sehr starke Gewürze verwendet wurden. Bei meiner Oma roch es jedoch fast jeden Tag anders. Süße Düfte, von Pflanzen oder Bäumen. Der salzige Geruch, der von dem Meer herüberwehte, dass man laut meiner Großmutter von der Terasse aus sogar sehen kann. Und dann der Geruch von Feuer, von Holz und Stroh. Ihr Haus ist groß und hat an allen möglichen Seiten Türen nach draußen, dazu viele Zimmer. Das Haus war eines von acht Häusern, die ein Dorf bildeten. Als ich ins Schulalter kam, bezahlte mir meine Großmutter sogar eine Blindenschule, die in einer Stadt weit weg war und wo mich einer unserer Nachbarn jeden Morgen hinfuhr. Mit 12 begann ich dann, mich bei den netten Leuten da zu revangieren, indem ich auf dem Feld beim ernten half. Anfangs hatte ich zwar wegen meiner Blindheit große Probleme, doch irgendwann konnte ich es so gut wie alle Anderen dort. Meine Großmutter lehrte mich auch, mehr auf die Sinne, die ich noch hatte, zu achten. Sie selbst ist fast taub und kann insofern sicher verstehen, wie es ist, etwas eigentlich natürliches nicht zu können.
      Irgendwann, als ich um die 16 war, erfuhr ich, dass meine Blindheit nicht angeboren war, sondern krankheitsbedingt war. Ich informierte mich sehr lange und ausgiebig mit der Krankheit, ließ Freunde im Internet und in Büchern für mich suchen, besuchte Ärzte. Und irgendwann erfuhr ich von einem Projekt in Deutschland, wo ein Chip im Auge die Blindheit rückgängig machen kann. Er war noch nicht fertig, doch die Probanten konnten sehen, auch, wenn nicht wie ein normaler Mensch. Ich setzte mich sofort mit den Ärzten in Regensburg in Verbindung und bekam die Erlaubnis, auch Probant zu sein. Dann bekam ich die Adresse von dieser Klinik. Meiner Großmutter gefiel es nicht, dass ich wegging, aber sie hat mich gelassen, da sie vermutlich verstehen konnte, dass ich nicht wegen einer vielleicht behebbaren Krankheit ewig blind sein will. So kam ich vor zwei Jahren hierher und habe seitdem schon zweimal den Chip zur Probe eingesetzt bekommen. Irgendwann lernte ich Mary per Zufall kennen und jetzt sitze ich hier mit Kaffee und euch beiden.“
      Beide hatten mir anscheinend gefesselt zugehört, da ich sie aufatmen hörte, als ich abschloss und sie sich wohl beide aus dem angespannten Zuhören in eine angenehmere Position wechselten. „Ich liebe deine Geschichte einfach, vor allem das mit den Düften!“ sagte Mary total begeistert, ehe sie weitersprach. „Jetzt will ich, jetzt will ich! Meine Geschichte ist zwar nicht so toll, aber ich will sie trotzdem erzählen!“ Sie kicherte kurz, ehe sie tief Luft holte und begann.
      „Ich komme eigentlich von ganz nah, ich bin aus Oklahoma...“
    • wah weiter. ich will mehr o_O xDD
      keine fehler gefunden, schön spannend und toll ;_;!
      wah ich wiederhol mich. Stellst du sie eigentlich noch woanders on oder schickst du die später irgendwo ein? würde mich mal interessieren oov achja wegen fehlern, man kann noch so oft lesen, nach einer weile überliest man sie. probiers dooch mal von hinten anzufangen zu lesen und jeden satz von hinten zu lesen, am besten jedes wort. verstehst du wie ich meine? so haben wir das früher in diktaten gemacht und ich wende die methode immernoch gerne an :3
      [Blockierte Grafik: http://img693.imageshack.us/img693/9329/signaturzfb1.jpg]
      'Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.'
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    • Der Kaktus

      „Ich komme eigentlich von ganz nah, ich bin aus Oklahoma und wohne in einem großen weißen Haus mit Garten und Garage. Meine Mum arbeitet in einem Second-Hand-Shop, mein Dad ist Layoutdesigner bei 'EFM', dieser Sportzeitschrift. Ich habe auch zwei kleine Brüder, Zwillinge und einen großen Labrador.
      Naja, jedenfalls bin ich mit diesem Aussehen geboren worden, Missbildungen im Gesicht halt. Ein Weichtumor überm Auge, missgewachsene Nase und mein Ohr und Auge ebenfalls, mein Kiefer war benutzungsunfähig, weil er schief war und die Haut ist teilweise unausgebildet. Ein paar Wochen nach meiner Geburt wurde ich am Kiefer operiert, den Schnitt sieht man ja noch. Der Weichtumor, meine Nase, mein Ohr und Teile meiner Haut sollten auch korrigiert werden, aber meine Eltern hatten Angst, dass etwas schief ging, die Kiefernarbe war schließlich sehr unansehnlich und das im ganzen Gesicht hätte mich vielleicht noch schlimmer aussehen lassen. Darum lebe ich halt so weiter. Natürlich bemitleideten oder ärgerten mich die Anderen, aber Mum und Dad sagten dann immer, dass sie denken mir ginge es schlecht und weil mein Gesicht nicht wehtat oder ähnliches, nahm ich solche Kommentare nicht ernst. War zwar manchmal wirklich schwer, solche Leute zu ignorieren, da sie manchmal wirklich gemeine Dinge sagten. Aber dafür war ich ich meist in bestimmten Dingen besser als sie, hätte ihnen also auch gemeine Dinge sagen können, was ich aber nicht wollte, da ich nicht so böse war wie die Anderen. Mit...4, glaube ich, brachte mein Dad mir mal einen Kaktus mit. Er sagte mir, ich solle mich um ihn kümmern und ich tat es auch. Als ich sechs Jahre alt war, hatte er dann eines Tages große wunderschöne Blüten und mein Dad sagte zu mir, dass ich auch ein Kaktus war. Man mochte mich wegen meinem Aussehen nicht, weil ich nicht hübsch bin, aber wenn man etwas Zeit mit mir verbringt, bemerkt man erst, dass ich in mir auch eine schöne Blume habe. Das hatte mich ganz doll glücklich gemacht und mittlerweile habe ich schon eine richtige Kakteensammlung in meinem Zimmer.
      In der Schule hatte ich dann auch ein paar Freunde und als ich acht war, kamen Stan und Kyle, meine kleinen Brüderchen. Naja, ich lebte halt ziemlich normal und es passierte nie sehr viel oder sowas. Aber dann bekam ich vor ungefähr sieben Monaten Post von hier, wo mir angeboten wurde, mein Gesicht operativ zu korrigieren. Da ich kein kleines Kind mehr bin, ist die für mich gefährlicher und sie kostet sehr viel Geld, aber wie man sieht, bin ich jetzt trotzdem hier.“
      Beide hatten mich, während ich gesprochen hatte, angesehen, ehe Masa den Kopf zu Kai drehte, was ich nachmachte.
      „Und? Erfahren wir nun auch deine Geschichte?“ fragte er freundlich und Kais Kopf senkte sich. „Warum wollt ihr das so unbedingt wissen?“ meinte er missmutig, ehe er seufzte. „Na gut... Aber ich erzähle sie nur einmal!“ sagte er und Masa wie auch ich nickten. Er seufzte wieder, ehe er die Stirn auf seine Hände stützte.
      „Naja, ich komme halt...aus Belgien.“