Alienas Fanfictions

    • So, Prüfung bestanden.
      Es stimmt was man sagt: Sitzt man erstmal hinter dem Steuer geht eigentlich alles wie auch sonst immer.
      Durchzufallen wäre auch einer meiner schlimmsten Albträume gewesen. Allein was schon eine Prüfung kostet...

      Nun meine Kurzrezension zu den Geschichten 'Kindersorgen' und 'Die Suche nach dem Blutstein':
      Wie angekündigt, las ich beide gestern Abend.
      Ich muss sagen, dass ich durchaus positiv überrascht war.
      Es fanden sich vorallem Schreibfehler - vermutlich einfach beim Tippen entstanden.
      Ich meine noch einen weiteren Fehler entdeckt zu haben, kann mich momentan jedoch nicht dran erinnern.
      Beiden Geschichten gemein ist ihr EInfallsreichtum durch den sie beeindrucken. Keine XY-Gabs-Schon-Tausend-Mal-Zelda-Abklatsch-Geschichten, sondern eigenständige Geschichten. Auch wenn der 'Blutstein' eine interessante Variante bezüglich eines TP-Charakters und seiner Herkunft/Identität öffnet...
      Kurzum: Wunderbar! Mach so weiter!

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    • So, hier die letzten drei Kapitel.
      Fortsetzung nicht ausgeschlossen.


      Kapitel 7

      Einen Moment stand Link unschlüssig vor der Türe. Er fühlte sich an das letzte Mal erinnert, als er hier eine große Holztür durchschritten hatte. Damals war er in die Falle getappt, blindlings. Er schob den Schild auf den Rücken, hielt das Schwert bereit und griff nach der Klinke. Vorsichtig schob er einen Flügel der Tür auf. Knarrend schwang er nach innen. Link trat ein. Ein Saal, gegenüber der Tür hohe Fenster, bunte Scheiben, Bilder, die Szenen eines Krieges darstellten. Ein dicker roter Teppich dämpfte jeden Schritt, Kerzen flackerten im Luftzug, der durch die offene Tür entstand.
      Das Herz des jungen Mannes schlug schneller, die Aufregung wuchs. Am Ende des Saals stand sie, seine Prinzessin. Noch schöner als er sie in Erinnerung gehabt hatte, starrte sie zu ihm herüber, hatte, als sie ihn erblickte, die Luft tief eingesogen und hielt sie nun an.
      "Link", stieß sie schließlich leise hervor, wäre am liebsten losgestürmt und ihm in die Arme gefallen. Doch sie waren nicht alleine.
      Einige Schritte von der Tür entfernt hatte jemand gesessen, in dunklen Umhang und Kapuze gehüllt, hatte er über die Prinzessin gewacht. Bei Erschienen des Helden war er aufgesprungen. Er machte einige Schritte auf den jungen Hylianer zu, hob eine Hand.
      "Nein!" entfuhr es ihm und einen Moment später löste sich ein kleiner Feuerball von der erhobenen Handfläche, schoss auf Link zu.
      Dieser rollte sich zur Seite. Die flammende Kugel verging ohne Wirkung an der nächsten Wand, hinterließ eine feine Rußschicht auf den glatten Steinen. Sofort war Link wieder auf den Beinen, nahm die Distanz zwischen sich und dem Verhüllten mit zwei, drei großen Schritten. Ängstlich wich der Schwarze nach hinten zurück. Ohne seine Kameraden, ohne die Unterstützung der anderen Schwarzen war er nicht in der Lage, gegen den in Grün gekleideten Krieger vorzugehen.
      Link, das Schwert auf Brusthöhe erhoben, kam ihm immer näher. Schließlich plumpste die Gestalt unbeholfen in ihren Sessel zurück, wobei die Kapuze nach hinten rutschte.
      Der junge Held stutze einen Moment. Ein Hylianer. Unter dem schwarzen Gewand versteckte sich ein Hylianer. Link hätte ihm auf dem Marktplatz oder sonst wo in Hyrule über den Weg laufen können, er hätte keinen Unterschied zu allen anderen menschlichen Bewohnern des Landes feststellen können. Vielleicht war er ihm auch schon begegnet. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah ihn der kahlköpfige Mann an, den Mund zu einem stummen Schrei um Gnade oder Hilfe geöffnet.
      Link zögerte nicht länger, trat noch näher und setzte dem Verräter das Schwert an die Kehle und durchtrennte sie mit einen schnellen Schnitt. Nichts anderes war der Hylianer vor ihm, ein Verräter. Er hatte keine Gnade verdient, nicht für die Entführung der Prinzessin, nicht für die Wiederbelebung Ganondorfs und auch nicht für die Qual, sie ihm angetan hatten.
      Mit dem eigenen Körper verwehrte er die Sicht auf den Sterbenden, der in dem Sessel zusammengesunken saß. Link wischte das Blut an der Kutte des Feindes ab und zog ihm die Kapuze wieder über das Gesicht. Die Prinzessin brauchte den Toten nicht zu sehen.
      Als er sich zu ihr umdrehte, war sie schon fast heran. Nur noch wenige Schritte trennten die beiden Liebenden voneinander. Gerne hätte Link sie einfach in den Arm genommen, ihr Trost gespendet, doch der junge Krieger wusste, dass hier und jetzt nicht der richtige Ort dazu war und auch nicht die richtige Zeit.
      Entgeistert starrte die Prinzessin auf den Gestalt im Sesseln, deren Kleidung von Blut feucht wurde, die Farbe des Blutes aber verbarg. Zelda wusste, dass die Kreaturen der Hölle nach ihren Tod, wenn man das Ende so bezeichnen konnte, in die Hölle zurückkehrten. Doch dieser tat das nicht. Fragend sah sie Link an, doch dieser schüttelte nur den Kopf und sie ließ es dabei bewenden.
      "Prinzessin, geht es Euch gut?" fragte er stattdessen. Sie nickte, starrte aber weiter auf den Toten, hoffte, er möge sich doch noch in Luft auflösen und damit ihre Befürchtungen verstreuen. Doch nichts geschah.
      Link griff nach ihrer Hand, weich und warm waren die zarten, feingliedrigen Finger. Er hielt sie einen Moment, streichelte mit dem Daumen über die Finger der Prinzessin. Nun hatte er ihre Aufmerksamkeit, sie blickte ihm tief in die Augen, was ihn fast um den Verstand brachte. Am liebsten hätte er sie hier und jetzt in den Arm genommen und nie mehr losgelassen, und er wusste, sie würde es jetzt zulassen. Doch der Verstand gewann.
      "Wir müssen gehen", meinte er leise und zog sie sanft in Richtung Tür. Zelda warf einen letzten Blick auf ihren verhüllten Bewacher und folgte Link dann so schnell es ihr Kleid zuließ.

      Link eilte mit ihr durch die Gänge der Festung, nahm einen anderen Weg als den, auf dem er gekommen war. Trafen sie auf Wachen, so hielt sich die Prinzessin im Hintergrund, während er sich der Feinde entledigte. War der Weg wieder frei, so zogen die beiden Hylianer hastig weiter. Link wollte keine Zeit verlieren, wollte die Prinzessin von diesem furchtbaren Ort fortbringen, zurück in ihr wunderschönes Hyrule. Dies war kein Ort für so ein schönes, zerbrechliches Geschöpf.
      Erstaunlicherweise waren nicht mehr so viele Wachen in den Gängen des Gemäuers unterwegs wie Link befürchtet hatte. Sie stießen nur auf kleinere Patrouillen, die mehr schlecht als recht ihre Posten verteidigten. Der Instinkt des jungen Mannes meldete sich, warnte vor zu unvorsichtigem Vorgehen.
      Während sie sich ihren Weg durch die labyrinthartigen Gänge suchten, überlegte Link, wie er die Prinzessin unbeschadet aus dem Bauwerk bringen könnte. Der Weg über die Mauer, klettern am Greifhaken war für sie sicher nicht geeignet. Auch eine lange Reise zu Fuß durch die Wüste wollte er ihr ersparen. Also blieb wieder nur das Haupttor. Wie genau die Flucht vonstatten gehen sollte, würde dich der junge Mann zu gegebener Zeit überlegen. Jetzt hatte er Wichtigeres zu tun.
      Wieder stellten sich ihnen einige Wächter in den Weg. Vier Bulblins mit Keulen und Speeren hatten den Zugang zur nächsten Tür versperrt, sahen den beiden Hylianern fast trotzig entgegen. Einer der vier warf der Prinzessin einen viel sagenden Blick zu, der Link nicht verborgen blieb. Zorn stieg in ihm auf. Wie konnte es diese Kreatur nur wagen.
      Er ließ die Hand der Prinzessin los, packte das Schwert mit beiden Händen und stürmte wütend auf die Gruppe los. Sein erstes Opfer war von vorneherein festgelegt. Der grüne Kerl mit dem gierigen Blick hob seine Keule, versuchte die Attacke abzuwehren, doch der Wucht mir der der Hylianer angriff, war er nicht gewachsen. Zuerst zerschlug Link die Keule, dann den Kopf der Kreatur.
      Die anderen drei schlugen und stießen mit ihren Waffen nach dem Helden, welcher sich aber nicht beeindrucken ließ, seine Geschwindigkeit und Wucht nicht bremste. Der erste Speer fiel klirrend zu Boden, eine grüne Klaue klammerte sich noch daran, zuckte ohne den Rest vom Arm noch einige Momente. Der Bulblin schrie laut auf, hielt sich den Armstumpf und rannte schließlich davon. Link beachtete ihn nicht weiter.
      Den anderen zwei Kriegern erging es nicht viel besser. Mit der Wirbelattacke erwischte Link beide zugleich, bevor sie sich wieder fassen, gegen ihren Feind vorgehen konnten. Der Schlag durchtrennte einer Kreatur den Oberkörper, der anderen fehlte die Schädeldecke. Schwer atmend erwachte Link aus seinem Wahn, wie ein Verrückter war er unter die Bulblins gefahren.
      Prinzessin Zelda stand einige Meter von dem Geschehen entfernt, starrte nur den jungen Hylianer an, wunderte sich über seine in ihren Augen entsetzliche Reaktion. Was war nur in ihn gefahren? Sie hatte noch nie so außer sich erlebt. Alle anderen Kämpfe während ihrer Flucht waren auch brutal und gefährlich gewesen, aber nie in diesem Maße.
      Link sah sie an, bemerkte den entsetzen Ausdruck in ihrem Gesicht und wurde sich erst jetzt bewusst, wie sehr er sich hatte gehen lassen. Er bereute den Ausbruch, bereute, dass er seine geliebte Prinzessin so geschockt hatte. Langsam ging er auf sie zu, hielt ihr eine Hand entgegen und lächelte verlegen. Ebenso langsam fasste sich die junge Frau wieder, merkte, was in ihrem Helden vor sich ging und fasste wieder Vertrauen. Sie ließ sich wieder bei der Hand nehmen, sich durch die nächsten Gänge der feindlichen Festung führen.
      Sie brauchten noch eine Weile bis sie das Erdgeschoss erreicht hatten. Auch hier trafen sie nur auf recht wenige Wachen, die Link schnell und gekonnt aus dem Weg räumte. Der nächste Gang war wieder nur schwach beleuchtet, düster, und führte sie bis zu einer weiteren Holztür. Sie war recht klein und unscheinbar, führte offenbar nur in einen Nebengang oder eine Kammer. Da keine weiteren Türen von dem Korridor abgingen, mussten sie es trotzdem hier versuchen oder umdrehen. Wieder ließ Link Zeldas Hand los. Er lauschte einen Moment an dem alten Holz, versuchte Geräusche und damit Feinde hinter der Tür auszumachen. Nichts.
      Entschlossen, den Weg in die Freiheit fortzusetzen, schob der junge Held die Tür auf. Ein leichter Widerstand zeigte, dass sich dahinter etwas befand. Ein kurzer Blick und Link wusste, dass sich der Ausgang hinter einem Wandteppich befand, der beim Öffnen gegen die Tür drückte.
      Der Hylianer ergriff wieder die Hand der Prinzessin und zog sie hinter sich durch die Öffnung. Beide standen nun hinter dem Wandteppich, suchten sich ihren Weg hinter dem dekorativen Stück hervor.
      Link stockte der Atem. Er erkannte den Raum. Rund mit Säulen, die die gewölbte Decke stützten. Links von ihm und der Prinzessin stand noch immer der steinerne Sarg, der Deckel fehlte. Leer. Daneben, in der Mitte des Raumes befand sich der Altar. Das Herz des jungen Mannes raste, ein Kloß bildete sich in seinem Hals und Unbehagen ließ ihn fast frösteln.
      Die Prinzessin merkte, dass Link diesen Raum mit schlechten Erinnerungen verband, trat zu ihm heran. Die drückte die Hand, die sie immer noch hielt etwas fester, mit der anderen strich sie ihm über das blasse Gesicht. Sie ahnte, was hier geschehen war, obwohl er nicht alles über seine Gefangenschaft in der Festung erzählt hatte.
      Link wandte ihr den Kopf zu, riss sich von dem unheimlichen Anblick los und schaute ihr tief in die Augen. Er fand Bedauern und Mitleid. Dankbar nahm er sie doch noch einen Moment in die Arme, ließ dabei das Schwert aber nicht los.


      Kapitel 8

      "Wie herzergreifend!" kannte verhöhnend eine dunkle Stimme von der anderen Seite des Raumes.
      Zelda zuckte zusammen, ließ Link abrupt los. Sie trat einige Schritte zurück.
      Link wirbelte herum, das Schwert voran. Er hatte zwar geahnt, dass sie noch auf ihn treffen würde, doch der Gedanke daran war etwas ganz anderes als das wirkliche Gegenüberstehen. Ganondorf.
      Nur einige Augenblicke hatten die beiden Liebenden miteinander verbracht, einander gehalten und Trost gespendet. Nur wenige Momente der Zweisamkeit waren es gewesen. So jäh wurden sie wieder auseinander gerissen.
      Ganondorf stand jenseits des Altars, hatte den Raum wohl durch eine weitere versteckte Tür betreten und die beiden einen Moment beobachtet. Ihr Entsetzen bereitete ihm Freude, die er durch ein triumphierendes Lachen kund tat.
      Prinzessin Zelda hatte Gänsehaut, wollte nur so schnell wie möglich von hier fort, fliehen so weit weg es eben ging, doch sie wusste, dass ihr Wunsch nicht so einfach zu erfüllen war. Er würde sie aufhalten, töten, wenn er konnte, oder schlimmeres. Link stellte sich schützend vor sie. Er hielt Schild und Schwert bereit, beobachtete sein Gegenüber.
      Ganondorf lachte erneut, zog sein Schwert und schritt gemächlich um den Steinaltar herum. Er hatte nicht mehr das weiß leuchtende Schwert von damals dabei, diese Klinge hier war wesentlich größer, massiver und wirkte wie zum Schlachtfest bereit.
      Link kam ihm entgegen. Er wollte den Kampf möglichst weit weg von seiner Prinzessin halten. Ihr durfte nichts geschehen, er würde sich das nie verzeihen. Zelda hatte sich weiter zurückgezogen, ihr Herz schlug ihr fast bis zum Hals. Ihre Angst wollte sie sich nicht anmerken lassen. Still beobachtete sie die beiden Kontrahenten, hoffte auf Links Sieg und wusste zugleich, dass dieser nicht einfach zu erringen sein würde.
      Die beiden Kämpfer standen einander nun gegenüber, kein Hindernis war zwischen ihnen, trennte sie voneinander. Schweigen herrschte, wie die Ruhe vor dem Sturm. Die Gegner taxierten einander, suchten nach dem eigenen Vorteil.
      Ohne Vorwarnung sprang Ganondorf vorwärts, das Schert zischte durch die Luft, suchte nach seinem Ziel, Links Körper. Der junge Mann duckte sich im letzten Moment unter dem Schlag weg, stellte betroffen fest, dass die mächtige Klinge ihn nur knapp verfehlt hatte und mahnte sich zu mehr Vorsicht und Aufmerksamkeit.
      Der dunkle Herrscher lachte wieder, verhöhnte den jungen Helden damit, wollte ihn reizen. Er war sich sicher, diesmal der Überlegene zu sein. Er würde diesen kleinen Wicht, der es wagte, sich ihm entgegen zu stellen, in seine Schranken weisen, ihn vernichten und sich an seiner Qual erfreuen. Die Prinzessin würde ihm gehören und dazu das ganze Reich Hyrule, so wie es sein Schicksal für ihn vorherbestimmt hatte. Ein fieses Lächeln huschte über das Gesicht des ehemaligen Gerudo-Königs, als er kurz seinen Blick über den Körper der Prinzessin wandern ließ.
      Auch wenn Link der Hintergrund der Ablenkung gar nicht behagte, so nutze er sie trotzdem für seinen ersten Angriff. Er war zu langsam, seine Klinke schlug auf die des Gegners. Sofort zog er den Schild vor sich, nahm das Schwert zurück und versuchte eine neue Attacke. Wieder wehrte der Gerudo den Schlag ab, er schubste den junge Hylianer zurück und ließ wieder ein fieses Lachen hören. Sein Gegner gab sich Mühe, doch ernst nahm er ihn nicht. Er wusste, dass der junge Mann ihm gefährlich werden könnte, die Erinnerung an den letzten Kampf war noch nicht verblasst. Trotzdem war er von seinem Können und seiner Kraft so überzeugt, dass er seinen Gegner nur als kleines Hindernis ansah, ein Insekt, das man mit dem Finger zerquetschte.
      Wieder schlugen Schwert auf Schwert, als sich die beiden Feinde aufeinander stürzten. Schlag folgte auf Schlag, das Klirren der Waffen erfüllte den Raum. Beide Kämpfer keuchten bereits, der Waffengang schien sich ewig hinzuziehen. Die Prinzessin stand weiterhin stumm fern der Kämpfenden, beobachtete das Geschehen und bangte um ihren Helden.
      Link setzte die okkulten Künste ein, doch sein Gegenüber blieb davon unbeeindruckt, alle Mühe schien umsonst. Fast ratlos hielt Link einen Moment inne, holte erschöpft Luft und starrte zu seinem Feind hinüber, der ihm ein gemeines Grinsen zuwarf. Es erschien, als würde der Kampf dem größeren Mann nicht halb so viel zusetzen, wie dem jungen Hylianer. Sein Atem ging schneller, doch mehr ließ sich nicht erkennen.
      Der junge Held schnaufte, sprang dann ohne Vorwarnung auf seinen Feind zu, stieß mit dem Schwert nach ihn. Ganondorf wich der Klinge seines Gegners aus, ließ ihn an sich vorbeistürzen und schwang sein Schwert nach ihm. Link nutzte den Schwung seiner misslungenen Attacke, entging dem Schlag und landete auf dem Altarstein. Sofort wandte er sich seinem gefährlichen Feind zu, hob den Schild zur Deckung.
      Ganondorf hob sein Schwert weit über den Kopf und ließ es mit voller Wucht auf den jungen Krieger zurasen. Link machte einen Rückwärtssalto, verließ den Altar, der einen Moment über unter der Kraft des Schlages zerbrach. Einen so mächtigen Schlag hatte er nicht erwartet, musste zugeben, dass er beeindruckt war. Auch der Gerudo.König war von der Wucht überrascht, zog die große Waffe aus den Trümmern und setzte zum nächsten Stoß an.
      Link wehrte ihn mit dem Schild ab, lief um die Reste des Altars herum und war wieder bereit zum Kampf. Ganondorf ließ ihm sein Schwert folgen, einen bogenförmigen Weg durch die Luft beschreiben, erwischte ihn aber nicht mehr. Stattdessen warf er einen der Fackelständer um, die alle paar Meter an den Wänden standen. Scheppernd fiel der metallene Gegenstand um, verteilte die Glut der Fackel im näheren Umkreis und setzte einen der Wandteppiche in Brand. Gierig fraßen sich die Flammen in das alte Gewebe.
      "Link!" schrie die Prinzessin kurz auf, bereute es aber bald wieder, denn der junge Mann, der ihr sofort einen Blick zu warf, entging nur knapp dem nächsten Hieb seines Gegners. Er hatte keine Zeit für sie, konnte ihr jetzt nicht zuhören. Was auch immer sie ihm mitteilen wollte, musste warten.
      Ganondorf ließ seinem Gegenüber keine Pause, schlug nach ihm, ließ ihn durch die ganze Halle tanzen. Der Hylianer kam kaum dazu, selbst einen Schlag anzubringen. Das Gefühl der Überlegenheit wuchs in dem Gerudo-Krieger, ließ ihn nun wirklich überheblich werden.
      "Du hast keine Chance!" warf er dem jungen Mann entgegen, lachte und fügte dann hinzu, "Hyrule wird mir gehören, das Triforce wird mein sein und deine kleine Prinzessin ebenso." Ein gieriges Leuchten ging durch seine Augen.
      Link schluckte. Im Moment fühlte er sich tatsächlich etwas unterlegen, wusste nicht, wie diesem Feind beizukommen war. Alles, was er bei den vergangenen Kämpfen erlernt hatte, was bei ihrem letzten Zusammentreffen noch gut einzusetzen war, erschien nun wirkungslos.
      "LINK!" rief die Prinzessin wieder, diesmal lauter und nachdringlicher.
      Nachdem er etwas Distanz zwischen sich und Ganondorf gebracht hatte, wandte er sich ihr zu. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der halbe Raum in Flammen stand, die Teppiche, Bilder, einfach alles, was brennbar war, wurde Opfer des Feuers. Auch wurde ihm bewusst, dass seine Lungen vom Einatmen des Rauches brannten, die Augen tränten. Auch Zelda litt bereits unter den Auswirkungen des Feuers, hustete vom Rauch. Er musste sie schnell hier raus bringen.
      "Arrrghhh!"
      Mit diesem Schrei ließ der Gerudo die mächtige Klinge wieder gegen seinen Feind niedersausen. Link parierte den Schlag mit dem eigenen Schwert, nahm alle Kraft und warf seinen Gegner zurück. Dieser taumelte einen Moment.
      Link sprang zur Prinzessin hinüber, griff nach ihrem Arm und schob sie recht grob zur großen Türe hinüber. Ein Blick auf seinen Gegner zeigte, dass auch dieser sich der Gefahr durch das Feuer bewusst geworden war. In diesem Moment wunderte sich Link nicht mal, dass der Gerudo, der nun mal ein Dämon war, sich vor dem Feuer zu fürchten schien.
      Der Hylianer öffnete die Tür, ließ die Prinzessin in den Gang dahinter treten, folgte ihr und verschloss den Raum hinter sich. Einen weiteren Gedanken an seinen Feind jenseits der Holztür verschwendete er nicht. Hastig griff er nach der Hand der Prinzessin, zog sie den Gang entlang, wieder auf der Suche nach einem Ausgang. Die Tür blieb zu, Ganondorf verfolgte sie nicht.
      Offenbar hatte das Feuer schon auf andere Räume übergreifen können. Jedenfalls quoll Rauch unter weiteren Türen hervor, Bulblins und andere Kreaturen stürzten heraus, versuchten den Flammen zu entgehen. Sie beachteten die Flüchtlinge nicht, ihre eigene Existenz war in diesem Augenblick wichtiger.
      Da die Monster wissen mussten, wo der Ausgang war, folgte Link ihnen, die Prinzessin weiterhin an der Hand führend.
      Bald war vor ihnen ein großes Portal, der Haupteingang zu den Gebäuden innerhalb der hohen Mauern. Es stand weit offen, gab den Weg frei in den Hof. Lärm war von draußen zu hören, Link kam es so vor, als wäre es Kampfgeschrei und das Klirren von Waffen.
      Eilig zog er Zelda auf den Hof hinaus, brachte sie aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Ein Lächeln ging ihm über das Gesicht, Erleichterung machte sich breit. Thelma, schoss es ihm durch den Kopf.
      Es waren Tatsächlich die Geräusche eines Kampfes gewesen. Auf den Mauern, am Tor, fast überall waren Gegner miteinander beschäftigt.
      Hylianer und Goronen stürmten auf die Festung ein. Die Verteidiger, eingekeilt zwischen Flammen und Angreifern, reagierten unkoordiniert. Mal hier, mal da stellte sich einer zum Kampf, doch die meisten ergriffen in Panik die Flucht in die Wüste. Ihre Anführer konnten sie nicht mehr kontrollieren, zogen sich bald ebenso zurück und überließen das brennende Bollwerk dem Feind.
      Link beschützte die Prinzessin bis der Hof fest in der Hand der hylianischen Truppen war. Einige Bulblins hatten auf ihren Rückzug versucht, den jungen Mann und seine Begleiterin anzugreifen, aber es blieb nur bei dem Versuch. Links Schwert tat seinen Dienst und erschlug die Kreaturen, die nicht die Flucht ergriffen.
      Schließlich nahm das Geschrei ab, der Waffenlärm wurde leiser und die Lage beruhigte sich.
      Prinzessin Zelda, die sich die ganze Zeit hinter Link gehalten hatte, geschützt von ihrem Helden im Hof abgewartet hatte, war erleichtert. Es war vorbei.


      Kapitel 9

      Es war schon einige Stunden her, dass Zelda und Link in den Palast mitten in Hyrule Stadt gekommen waren. Beide hatten sich von den Strapazen etwas erholt.
      Die Wache, die bei ihrer Entführung Dienst gehabt hatte, hatte sich bei der Prinzessin entschuldig und war freiwillig aus der Palastwache ausgeschieden. Zutiefst betrübt und sich Vorwürfe machend war der Mann in sein Dorf zurückgekehrt. Seine Kameraden taten es ihm gleich. Ihre Ehre war verletzt worden.
      Obwohl sie es nicht gerne sah, dass gute Männer ihren Dienst quittierten, wusste Zelda doch, dass sie die Gruppe nicht würde halten können. Andere Soldaten in ihren Diensten würden den Vorfall nicht so schnell vergessen und die Männer immer wieder mit ihrer Schande konfrontieren.
      Die Prinzessin, frisch gebadet, neu eingekleidet und zurecht gemacht, stand auf einem der großen Balkone, die einen herrlichen Blick über die Stadt boten, stützte sich auf die Balustrade und ließ ihre Gedanken schweifen.
      Leise trat Link zu ihr auf den Balkon hinaus, auch er hatte sich vom Staub der Wüste und Schweiß des Kampfes befreit, war nun bereit zum Aufbruch. Die junge Frau bedauerte, dass er nicht länger bleiben konnte, bei ihr. Seine Nähe tat ihr gut, erfüllte sie mit einem Gefühl von Sicherheit, dass nach der Entführung so dringend gestärkt werden musste. Jede dunkle Ecke im Schloss erfüllte sie mit Angst, verhieß ihr ein weiteres Mal einen Schlag des Schicksals.
      Er würde zur Wehr zurückkehren, denn noch war nicht alles vorbei.
      Sie spürte seine Nähe, seine Wärme, als er neben sie trat, seine Hand wie selbstverständlich auf die ihre legte. Jeder andere hätte von ihr die entsprechende Zurechtweisung zu hören bekommen, doch jetzt, bei ihm, machte sie eine Ausnahme. Sie genoss den Augenblick, Ruhe und Zweisamkeit, Wärme im Herzen.
      „Prinzessin?“ fragte der junge Mann schließlich und unterbrach das wohltuende Schweigen, das auf ewig hätte wehren können, ging es nach dem Willen von Prinzessin Zelda.
      Sie wandte sich ihm zu, senkte verlegen die Lider und ihre glockenhelle Stimme trug die Worte zu ihm herüber:
      „Du gehst schon?“
      Link nickte. Er fand nicht die rechten Worte, sich von der Frau, die er liebte zu verabschieden, streichelte ihr stattdessen sanft über die Wange und ließ sie zurück.
      Mit dem Funkeln einer Träne im Auge drehte sich Zelda herum, sah ihm einen Augenblick nach. Sie wusste, dass er seine Aufgabe noch nicht erfüllt hatte.
      Stumm, mit schwerem Herzen, wandte sie den Blick ab, starrte in die Ferne. Weit hinten am Horizont stiegen die letzten, zarten Rauchschwaden hinauf zum Himmel, verkündeten das endgültige Ende der dunklen Festung. Doch der Kampf war sicherlich noch nicht vorbei, alle waren sich dieser Tatsache bewusst, fürchteten die Zukunft.
      Irgendwo dort draußen waren sie noch, die restlichen Verhüllten. Link und sie waren sich sicher, dass nicht alle ihr Ende in den Flammen gefunden hatten.
      Außerdem war auch er noch dort: Ganondorf.
    • Original von Aliena
      Ach ja, welcher TP-Charakter? Als ich die beiden Geschichten geschrieben habe, kannte ich TP noch gar nicht. ;)

      Nun, bei der Sache mit dem Blutstein...ein Stein, der seinen Besitzer auch nach dem Tod lebendig hält, ihn praktisch bei seinem Ableben in einen Untoten verwandelt. Zum Beispiel in ein großes Skelett...geht man nun davon aus, dass Link 'privat' nach dem Stein suchte und ihn auch behielt, nun, dann kann man den letzten Satz eines für die Story TPs nicht wirklich wichtigen, für die Kämpfe dafür umso bedeuterenden Charakters (mehr oder weniger) wörtlich nehmen...klar jetzt?
      Wenn nicht - ich geb gerne weitere Tipps :D

      Nächstes Kapitel lese ich gleich - hab jetzt erst noch was zu tun.
    • Hallo,

      so, dann gebe ich auch hier noch Bescheid.
      Die ist fertig:
      galerie-nadine.de/zeldat.htm

      Außerdem hab ich noch eine ganz lange Geschcihte geschrieben. Die muss ich aber noch mal überarbeiten und möchte sie auch mit Bildern ausstatten. Das kann also noch etwas dauern.

      Wer Spaß hat, schon mal Teile anderer Geschichten (unkorrigiert und unbeendet) zu lesen, kann sich ja an mich wenden.

      Gruß,
      Aliena