Kritik an unfähigen Moderatoren

    • Kritik an unfähigen Moderatoren

      So^^
      Mit diesem Titel erhoffe ich mir, zahlreiche Leute angelockt zu haben, von denen sich bitte nicht alle wieder verziehen mögen, wenn sie feststellen, dass es eigentlich nur um einen kleinen Text geht, den ich gestern verfasst habe.
      Also, bitte dranbleiben:

      Karneval in Ottweiler

      Gerne sitze ich nachts als schemenhafter, dürrer Schatten
      Als Schutzpatron - fast gottköniggleich - und Kind dieser Stadt
      Auf ihren Dächern, feixe und jauchze herum.
      "Leben für immer - für alle!", schreie ich dem Mond entgegen
      Und frage mich,
      Warum sich der Nachbar immer noch nicht erhängt hat.
      "Pech im Unglück" habe er, sagt er.
      "Das Leben ist hart, aber ungerecht", so spricht er.
      Meines nicht, denke ich dann.
      Hart ist es zwar manchmal schon, aber ich verdiene irgendwie
      Auch jeden Schlag in die Fresse.
      Von der grauen Masse, von dem gemeinen, schwarzen Mob,
      Der sich tagtäglich durch dreckigbraune Gassen kämpft,
      Um mit erlauchten Fackeln und gerechten Mistgabeln
      Mich, durch die triste und neblige Stadt hüpfend,
      Auf duftende, lehmige Äcker zu treiben,
      Weil ich ganz gerne mal meine Farben wechsele.

      Täglich um halb acht (ich stehe immer schon um sieben auf
      Weil gegen acht das Aldi schließt)
      Schaue ich aus meinem Fenster, lehne gramgebeugt
      Über dessen Brett und erstrahle in scharlachrotem Glanz
      Von allein vordergründiger Natur
      Weil das Licht immer so durch die Jalousien fällt, weißte?
      So stehe ich da, illuminiert durch ein Wechselspiel des Helios
      Und soner Ikea-Gardine namens Eugen,
      Schüttele mich, teils schon durch außerweltliche Sphären
      Nach Phantásien strebend,
      Teils im fauligen Moder verhaftet, eingeengt und bis zu Hüfte steckend
      Im Uterus der Sozietät.
      Entsage diesem Ort, diesem Moment und wandle gen Norden
      Um die Ecke, wo das Aldi steht.
      Ich bin nämlich Musiker. Helau.

      Danke an alle, die's gelesen haben - zerrupft es, zerreißt es, übt Kritik wie ihr wollt - Feedback wäre nur sehr schön, da ich mich einmal einschätzen können möchte ;)

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    • RE: Kritik an unfähigen Moderatoren

      Der Threadtitel wurde mit Bedacht gewählt. -_-


      EDIT: Nagut. Feedback. Ähm... naja, cool. Allerdings find' ich, dass Aldi ein Männchen ist. ^^ Ach, und es hat mich an einer Stelle an Resident Evil 4 erinnert. Ansonsten sehr gelungen alles.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Oni ()

    • Dito (in Bezug auf Threadtitel) - aber davon mal abgesehen...
      Ja, ich in pingelig, was Gedichte angeht... deswegen schreibe ich keine, weil ich meine eigenen Kritikpunkte nicht erfüllen kann.
      Daher fass es nicht zu hart auf, was ich schreibe, ist nur meine Meinung.

      Der Anfang wirkt eigentlich ziemlich gut, aber du einigst dich nicht auf eine Sprachebene... Umgangsspache, Alltagssprache, Fremdworte...
      Dieses "in die Fresse hauen" kommt irgendwie ziemlich plötzlich und macht die erste Strophe kaputt.
      In der zweiten wird es dann nur noch kryptisch mit einer Aneinanderreihung von in meinen Augen sinnlos gewählten Fremdworten. ?Uterus der Sozietät? Was willst du damit aussagen?
      Was willst du überhaupt mit dem Gedicht aussagen?
      Ich finde eine zentrale Aussage sollte jedem Gedicht zu eigen sein (es sei denn es ist dadaistisch, aber das willst du sicher nicht)
      Zum Nachdenken Anregen ist okay, aber hier erschließen sich mir die Sinnzusammenhänge einfach nicht.
      Eben auch durch die Abwechslung von Umgangssprache "soner Ikea Gardine" und Fremdworten...
      Von daher: es sind gute Ansätze drin, aber bitte übe noch ein wenig.
      Ich hoffe, ich klang jetzt nicht zu hart, ich hab mir Mühe gegeben konstruktiv zu sein. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von CAMIR ()

    • RE: Kritik an unfähigen Moderatoren

      @ Oni-Ganon: Was?! O.o
      "Das" Aldi ist ein Männchen?! Heißt es in der Tat "der Aldi"?
      Kann es sein, dass dies von Region zu Region verschieden ist? Hier im Saarland heißt es jedenfalls "es Aldi", also "das Aldi" auf deutsch...
      Naja, egtl isses egal.
      Was mich mehr interessiert: Welche Stelle hat dich an Resi erinnert? Die mit den Fackeln und Mistgabeln eventuell? Beim Schreiben dachte ich eher an ein Szenario à la Doktor Frankenstein, aber nun gut, Resi kommt auch hin, seh ich grade :lol:

      @CAMIR:
      Eines kann ich dir versichern, meine Liebe :)
      Sinnfrei wurden diese "Fremdworte" sicherlich nicht aneinandergereiht. Der "Uterus der Sozietät" stellt genau das dar, was das Bild zeigt, das beim Lesen entsteht - das Zusammenleben in seiner Reinform, in seinem Ursprung und seiner ganzen Qual.
      Ich kann nachvollziehen, wenn's dir größtenteils sinnfrei erscheint. Es kann sein, stelle ich im Nachhinein fest, dass es ein Fehler sein könnte, ausgerechnet dieses Gedicht zu posten - allein der Titel wirft im Zusammenspiel mit dem Inhalt Fragen auf. Was hat Karneval mit dem diesen Szenarien zu tun?
      Und dies ist eben der springende Punkt:
      Das Gedicht spiegelt sehr persönliche Erfahrungen und Erlebnisse wieder. Einerseits mich selbst, wie ich nächtens auf meinem Dach rumklettere, andererseits einen mir bekannten Obdachlosen, der mir jene Aldi-Geschichte mitteilte.
      Einerseits mein Drang nach stilistischen Kapriolen, der durch farbige Sprachbilder und übersetzt und teilweise skurril klingende Formulierungen gestillt wird, und andererseits das pure Vermitteln von Gefühlseindrücken und Empfindungen, was durch Umgangssprache in meinen Augen direkter erreicht wird als durch hochgestochenes Psycho-Geschwafel.
      Diese letzten beiden Punkte stellen bewusste Eckpfeiler des Gedichtes dar. So empfinde ich den Stilbruch keinesfalls als störend, vielmehr belebt er das Gedicht und gibt ihm in meinen Augen Charme.

      Alles in allem kann ich nachvollziehen, wenn du nur schwer Zugang finden kannst. Zuviel "ich" steckt da drin, als dass jemand völlig Fremdes die zahllosen kleinen, versteckten Anspielungen, Annekdoten und Feinheiten entsprechend würdigen kann. Dass das ein grundlegendes Problem bezüglich Veröffentlichung ist, ist mir leider (oder zum Glück?) klar.
      Zu der Sache mit dem Üben:
      Natürlich wird geübt, ich habe ab Anfang März einen Fachhochschulkurs für junge Autoren belegt. Also, natürlich wird da was getan ;)

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    • Mich haut nur der letzte Satz kaputt, da er meine ganze Theorie über die Themenwahl ruiniert. Ansonsten würde ich das Ganze nicht so eng sehen. Dieser ganze Stilmix scheint mir gezielt als Stilmittel benutzt worden zu sein, so komisch es auch klingen mag und letztendlich ist es Kunst und Kunst verfolgt keine Ziele, sondern Kunst ist.
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    • Original von Oni Ganon
      Mich haut nur der letzte Satz kaputt, da er meine ganze Theorie über die Themenwahl ruiniert. Ansonsten würde ich das Ganze nicht so eng sehen. Dieser ganze Stilmix scheint mir gezielt als Stilmittel benutzt worden zu sein, so komisch es auch klingen mag und letztendlich ist es Kunst und Kunst verfolgt keine Ziele, sondern Kunst ist.


      ...was ich im obigen Edit zu CAMIRs Kommentar darlegte, dankeschön dass jemand anderes es auch erkannte :)
      Jaja, der letzte Satz...
      So stellte sich der oben erwähnte Obdachlose namens Roman vor, dem ich dieses Gedicht zu einem kleinen Teil widmete. Mich haute der Satz aus den Socken, so vollkommen zusammenhanglos eingefügt, hat er (wohl nicht nur auf mich) eine sehr eigene Wirkung. Wichtig ist er, der Satz, ja.
    • RE: Kritik an unfähigen Moderatoren

      Original von Acrobat reader
      @CAMIR:
      Eines kann ich dir versichern, meine Liebe :)


      Wie bereits angedeutet - ich habe große Ansprüche an Lyrik und nehme so gut wie jedes Gedicht auseinander. (Auch die von Goethe und so...) Also ist meine Meinung wie gesagt nicht wirklich ausschlaggebend. Ich bin da kleinkariert und das gebe ich auch zu. :)
      Also lass dich von mir nicht entmutigen - ich bin wirklich kritisch und vielleicht auch ein wenig seicht angehaucht - ich mag E.A. Poe...

      Sinnfrei wurden diese "Fremdworte" sicherlich nicht aneinandergereiht. Der "Uterus der Sozietät" stellt genau das dar, was das Bild zeigt, das beim Lesen entsteht - das Zusammenleben in seiner Reinform, in seinem Ursprung und seiner ganzen Qual.


      Wirken aber so für mich, sorry... Ich weiß, dass er Autor sich (meistens) was dabei denkt, gerade wenn er zu Fremdworten greift, aber hier scheint zumindest für mich die Wirkung verfehlt... Und naja ein Bild hatte ich da ehrlich gesagt nicht im Kopf... mir erschien die Kombi dafür zu abstrakt. Wäre vllt. "Schoß" nicht die geeignetere Wahl, statt Uterus? Das wirkt so medizinisch und übermittelt so gar nicht was du sagen willst, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach..., nach der ist es eher das, was man im Aufsatz als "Ausdrucksfehler" anstreicht.. :tongue:

      Ich kann nachvollziehen, wenn's dir größtenteils sinnfrei erscheint. Es kann sein, stelle ich im Nachhinein fest, dass es ein Fehler sein könnte, ausgerechnet dieses Gedicht zu posten - allein der Titel wirft im Zusammenspiel mit dem Inhalt Fragen auf. Was hat Karneval mit dem diesen Szenarien zu tun?


      Ja, das ist eine der Fragen, die offen blieb. *g* Unter anderem, zumal es zeitweilig sehr mittelalterlich (Hatz mit Mistgabeln) wirkte und dann sehr modern wirkte...

      Und dies ist eben der springende Punkt:
      Das Gedicht spiegelt sehr persönliche Erfahrungen und Erlebnisse wieder. Einerseits mich selbst, wie ich nächtens auf meinem Dach rumklettere, andererseits einen mir bekannten Obdachlosen, der mir jene Aldi-Geschichte mitteilte.


      Und das ist halt immer die Frage, inwieweit du das kolportieren willst.
      Niemand außer dir kennt diese Erlebnisse. Du kannst sie jetzt entweder kryptisch verschlüsseln, sodass niemand außer dir was davon hat, oder irgendwie dem Leser zugänglich machen.
      Natürlich hat es was, die Leute zum Nachdenken anzuregen, indem du nicht konkret wirst und ich muss zugeben, nach dem Rausrücken dieser Infos ergibt das Ganze mehr Sinn. Aber die Frage ist halt, ob das notwendig ist. Ob das Gedicht nicht als Gesamtkunstwerk alleine stehen kann, ohne dass diese Infos zum Verständnis nötig sind.
      Ich finde, dem sollte so sein, aber es ist dein Werk, du musst das für dich entscheiden.

      Einerseits mein Drang nach stilistischen Kapriolen, der durch farbige Sprachbilder und übersetzt und teilweise skurril klingende Formulierungen gestillt wird, und andererseits das pure Vermitteln von Gefühlseindrücken und Empfindungen, was durch Umgangssprache in meinen Augen direkter erreicht wird als durch hochgestochenes Psycho-Geschwafel.
      Diese letzten beiden Punkte stellen bewusste Eckpfeiler des Gedichtes dar. So empfinde ich den Stilbruch keinesfalls als störend, vielmehr belebt er das Gedicht und gibt ihm in meinen Augen Charme.


      Ich finde halt nur du setzt diese Stilbrüche ein bisschen zu holzhammermäßig ein. Ein ganz klein wenig.
      Ich bin übrigens die letzte die gegen Umgangssprache in Gedichten ist (es gibt da ein paar schöne von Ernst Jandl), aber du solltest dich vielleicht entscheiden. Stilbruch allein macht keine Kunst und sollte daher mit Bedacht gewählt werden um zu wirken...

      Alles in allem kann ich nachvollziehen, wenn du nur schwer Zugang finden kannst. Zuviel "ich" steckt da drin, als dass jemand völlig Fremdes die zahllosen kleinen, versteckten Anspielungen, Annekdoten und Feinheiten entsprechend würdigen kann. Dass das ein grundlegendes Problem bezüglich Veröffentlichung ist, ist mir leider (oder zum Glück?) klar.
      Zu der Sache mit dem Üben:
      Natürlich wird geübt, ich habe ab Anfang März einen Fachhochschulkurs für junge Autoren belegt. Also, natürlich wird da was getan ;)


      Dazu habe ich dir ja oben schon etwas gesagt. Und der Kurs wird dir sicher helfen, da bin ich mir sicher. Ich unterstelle dir jetzt auch einfach mal Talent. Du wirst sicher noch einiges dazulernen.
      Wie gesagt ich bin auch kein guter Lyriker, darum schreibe ich nicht, zumindest keine Gedichte. Ich würde mir selbst nicht genügen. Darum lass dich auch von mir nicht entmutigen. Das spiegelt nur mein persönliches Empfinden wider und ist nicht repräsentativ. Und weiterhin viel Glück.. :)