griff nach den sternen

    • griff nach den sternen

      Wichtig! Zuerst lesen!

      Gut. Etwas in dieser Richtung habe ich bereits schon einmal getan *verweist auf "Shiek-kuns etwas andere Kurzgeschichten"*, aber dort ging es um Kurzgeschichten.
      Besagte Kurzgeschichte liegt vorerst auf Eis. Folgender Grund: Nach längerer Schreibpause fiel mir auf, dass sie - was mMn auch gesagt wurde - diverse logische Fehler vom Handlungsaufbau etc enthält.
      Ich verweise auf die dortigen Regeln, die auch hier Anwendung finden. Falls jemand zu faul ist, den obigen Link anzuklicken:

      Dieses literarische Erzeugnis hat Inhalte, die in den homosexuellen Bereich gehen! Primär in den männlichen! (auch bekannt als 'schwule Literatur')

      Jegliche Personen, die eine Einstellung besitzen, die ich als homophob bezeichnen würde, fordere ich freundlichst auf, diesen Thread zu verlassen. -.- Es sei denn, sie möchten tatsächlich verweilen.
      Ich habe nicht vor, jemanden zum Lesen dieses Textes zu zwingen.

      Im Übrigen wird der Text auch Vulgärsprache enthalten - an einigen Stellen auch äußerst derbe Ausformungen.

      Und: Ja, ich fange wieder was neues an. Und? xD Ich habe zuviele Ideen für eine Story, tut mir ja leid.

      Disclaimer: Alle nachstehenden Inhalte unterstehen meinem Copyright - sollte ich folgenden Text so oder in Variation ohne meine ausdrückliche Erlaubnis andernorts entdecken, kann derjenige sich auf eine gehörige Portion Ärger gefasst machen.

      ~Folgende Geschichte ist frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen und existierenden Orten ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.~

      (nachfolgender Text enthält 8.534 Zeichen (mit Leerzeichen) oder 1.329 Wörter)
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      griff nach den sternen

      kapitel 1

      das rhythmische dröhnen der technobeats betäubte die sinne genauso wie die körperwärme der tanzenden und das schummrige licht. fast reflexartig bewegte sich der eigene körper zum takt der musik, eng an eng mit den anderen, ohne sie jemals zu berühren. es gab so viele verschiedene tanzarten, wie es menschen gab. die einen sahen ihr gegenüber nie an, den kopf wie im rausch nach oben geneigt, was oftmals der wahrheit entsprach. andere starrten ihren tanzpartnern unverwandt in die augen, als hätten sie angst, derjenige würde gleich weglaufen. wieder andere - wie ich - besahen sich ihr gegenüber und schätzten dabei ab, inwieweit er als lustobjekt in frage kam.
      alles, was ich wollte, war das 'schnelle glück', wie es in der szene genannt wurde. meist traf man gleichgesinnte in angesagten discos, denen es ebenso wie mir nur nach einem gefühl gelüstete: der befriedigung beim orgasmus während eines ordentlichen blowjobs im darkroom oder eines geilen arschficks bei mir zuhause. wen ich wollte, bekam ich meist auch, immerhin konnte ich ihnen den besten sex ihres armseligen lebens bieten.
      ich suchte keine 'liebe'. allein bei dem gedanken daran, dass es tatsächlich personen gab, die sich dafür einsetzten, dass schwule und lesben mit heten gleichberechtigt waren, grauste es mir. die vorstellung, dass im städtischen park heten- und homopaare freundlich grüßend aneinander vorbeiliefen, brachte mich zum kotzen. diese fraktion der gleichberechtigung konnte schon froh sein, dass wir nicht mehr wie im mittelalter gehängt wurden und ehrlich gesagt genügte mir das auch.
      heterosexuell… diesen begriff allein fand ich schon mehr als fadenscheinig, denn wie oft war es mir in jungen jahren geglückt, schulkameraden, die angeblich zu hundert prozent hetero waren, in die kiste zu kriegen? alles, was man brauchte, war eine gehörige menge alk, ein freies bett und einen unachtsamen moment - im zustand absoluten rausches machte es für sie kaum noch einen unterschied, wer - oder was - sie befriedigte. wahrscheinlich hätte sogar ein hund sie zum orgasmus gekriegt.
      die meisten erinnerten sich am nächsten tag nicht mehr daran, die einzige 'erinnerung' war ein gehöriger schmerz im gesäß. erzählte man ihnen, was am abend passiert war, taten die meisten es mit einem verlegenen lachen ab und dem satz: "du hast wirklich einen schwarzen humor, maik."
      maik, das bin ich, in fast vier jahren schule jedes mal der einzige schwule der klasse, dementsprechend 'hauptattraktion' der mädchen - mir fällt dazu nur der satz ein: "schwule sind ja soooo süß!" man stelle sich an dieser stelle bitte ein verzücktes mädchengesicht vor, das mit einem ebenso entrückten lächeln an ihre unglaublich tolle yaoi-sammlung dachte - eine japanische zeichenrichtung, die primär auf sex zwischen kerlen abzielt. nun, ich habe solche bilder nicht nötig. stattdessen sehe ich mich an der realität satt. an meiner realität.
      die jungs hingegen… mieden einen meist. sei es, um ihr bild als 'harter kerl' vor sich selbst und ihren kumpels zu bewahren oder in der angst, sie könnten eventuell selbst schwul werden - was natürlich völliger stuss ist, aber was erwartet man von vierzehn- bis fünfzehnjährigen?
      natürlich blieb man dann von beleidigungen nicht verschont. ich erinnere mich gut an ihr schmales reservoir an schimpfwörtern, die sich von 'schwuchtel' über 'schwule sau' (ein paradoxon an sich) und andere 'härtere' dinge wie 'schwanzlutscher' erstreckten.
      ich stand immer über diesen beleidigungen. ich war stolz auf das, was ich war.
      mittlerweile war ich fünfundzwanzig jahre alt und noch immer mit meinem leben zufrieden. warum sollte ich mich auch beschweren? ich hatte geld - als architekt verdiente man recht gut - nahezu jede nacht befriedigenden sex und ich war ungebunden. letzteren zustand wollte ich so lange wie möglich erhalten. meist warf ich meinen 'gast' noch am selben abend hinaus. es gab nie ein zweites treffen, ich nahm den begriff one-night-stand wörtlich.
      heute war wieder so ein abend. den typen hatte ich mir schon ausgesucht. er war vielleicht zwanzig jahre alt, mehr nicht. seine haare waren pechschwarz, seine augen stechend blau. meine nähe schien ihm unangenehm. seine miene war wie versteinert und doch so ausdrucksvoll. er wirkte nicht älter wie sechzehn, obwohl er mit bestimmtheit volljährig war. der schlanke körper unter dem enganliegenden shirt wich zugleich vor mir zurück, wie er sich an mich anzuschmiegen versuchte.
      "bist du das erste mal hier?", fragte ich laut, um die musik zu übertönen.
      er nickte nur. irgendwie war dieser junge anders... obwohl seine gesichtszüge entspannt waren, wirkte seine körperhaltung verkrampft. ich versuchte, ihm noch näher zu kommen, was er zu meiner überraschung zuließ.
      er schien zwei extreme zu vereinen: einmal den unsicheren neuling, andererseits den selbstbewussten burschen. wobei man merkte, dass er dieses extrem zu spielen versuchte. mimik konnte man verstellen, wenn auch schwer. die haltung hingegen... so gut wie niemand war dazu in der lage.
      "entspann dich. wie heißt du?"
      er bewegte die lippen, doch ich verstand kein wort. er merkte selbst, dass er zu leise war und wiederholte sich.
      "eric!"
      "also, eric... du hast noch keine erfahrungen mit kerlen, hab ich recht?" er nickte wieder, diesmal langsamer. "ich bin maik. ist etwas laut hier, oder? lass uns doch woanders hingehen."
      dieser typ war etwas besonders, das hatte ich sofort gemerkt und ich wollte im moment nur seine grenzen austesten.
      er zögerte. ich nahm an, dass er darüber nachdachte, wie weit er mir vertrauten konnte. ich wartete geduldig, während er überlegte. beziehungsweise: ich ging eben zwei drinks besorgen. als ich die ersten schritte tat, spürte ich seine blicke im rücken. wahrscheinlich dachte er mit entsetzen, dass ich das interesse verloren hätte. als ich dann mit den getränken wiederkam, sah ich amüsiert, wie er erleichtert aufatmete.
      "wie ist es jetzt? wollen wir woanders hin?" er nickte. wie unglaublich gesprächig er war! vielleicht lag es auch daran, dass er seine stimme schonen wollte.
      abseits der tanzfläche war es ruhiger, besonders an den tischen, die sich an der wand aufreihten. viele plätze waren frei. ich suchte einen tisch mit zwei stühlen – um zu signalisieren, dass eric mir gehörte. der junge selbst kannte diesen 'code' sicher nicht.
      "so. hier versteht man sich gleich besser, stimmt's?", fragte ich mit einem freundlichen lächeln.
      als er antwortete, konnte ich endlich seine normale stimme hören. sie war weich und melodisch – verdammt, was machte der typ, dass seine stimme so genial klang?
      aber viel mehr fesselte mich sein anblick. sein schlanker körper, die zarten gesichtszüge, die blauen augen, das glänzende, schwarze haar und der angenehme rosmarinduft, den er verströmte. der bursche sah verdammt gut aus, und ich war mir sicher, dass er das wusste.
      mittlerweile schien er lockerer zu werden. er war mit sicherheit kein mensch, der von einem bett zum nächsten robbte. ich musste also versuchen, ihn kennenzulernen. eric war ein seltener schatz. und ich gedachte ihn zu plündern.
      "was treibt dich denn hierher?"
      "eigentlich will ich nur ein paar freunde finden. vielleicht auch mehr, wenn es sich ergibt", fügte er hinzu, wobei er leicht rot wurde.
      zack. der letzte satz war für mich wie ein schlag ins gesicht. es gab wenige schwule, die tatsächlich das prinzip 'no love, no sex' vertraten. und ausgerechnet ich, der ich das prinzip 'no love, just sex' zu meiner lebensphilosophie gemacht hatte, traf auf so einen. ich überlegte kurz. meine chancen waren jetzt zwar mehr als gering, aber es gab sie.
      "seit wann weißt du, dass du schwul bist?"
      "etwa ein jahr. aber ich bin noch nicht geoutet, bleibe deshalb nicht lange."
      so langsam verstand ich, warum er nicht einfach nur sex haben wollte, sondern auf der suche nach einem festen freund war. als outinghilfe sozusagen.
      war ich bereit, diesen preis für eric zu bezahlen? ich hatte überhaupt nicht vor, dem jungen in irgendeiner form hoffnungen zu machen.
      "ähm… ist was?" seine stimme riss mich aus den gedanken. "w-was? natürlich nicht!"
      "gut. ich muss jetzt los. wollen wir handynummern tauschen? aber bitte nur sms schreiben."
      "klar." ich gab ihm meine nummer und er nannte mir seine. danach lächelte er mir noch einmal zu und verschwand in der menge.
      leise fluchend blieb ich zurück. eric schien mein genaues gegenteil zu sein.
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      Ihr könnt euch sparen, alle Wörter aufzulisten, die ich groß schreiben müsste. Es steckt eine Absicht dahinter, dass der Text so vorliegt, wie er es tut.
      Und egal wie verzweifelt die Fragen klingen, was der Titel denn nun mit der Story zu tun habe - aus mir kriegt ihr kein Wort heraus. das wäre ja noch schöner xD'
      Ich hoffe einfach mal, dass der Text euch irgendwie gefallen hat und dass ihr gerne weiterlesen würdet.
      Ich würde mich wirklich über viel, konstruktive und gute Kritik freuen ^^
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • ...was soll man sagen...
      schöner Einstieg, nicht zu direkt auch nicht zu langatmig...
      Sprache ist toll, vorallem wirkt sie nicht als 'Selbstzweck', oder zum schockieren (musste aufrund der unerwarteten Direktheit erstmal etwas lachen^^)
      Charakter ist ok, wirkt etwas wie eines der gängigen Schwulenklischees, was ja noch nichts heißen muss (weder positiv noch negativ)
      Ansosnten werde ich etwas an Queer as Folk errinert aber, des is egal...

      da bisher realtiv wenig geschehen ist, kann ich auch nicht mehr dazu sagen, also noch konstruktiver kann ich nicht werden :P :tongue:
      "There are no happy endings, because nothing ends."


      Quote: 'Schmendrick' gesprochen von 'Alan Arkin', aus dem Film 'The last Unicorn', von Peter S. Beagle
    • Okay, ganz soviele Antworten hab ich zwar noch nicht (yay, eine einzige xD), aber ich hab ja noch ein bisschen mehr Text und den poste ich jetzt einfach xD


      (nachfolgender Text hat 7.029 Zeichen (mit Leerzeichen) oder 1.167 Wörter)
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      Als ich den Club verließ, war ich sicher, den ersten Schritt auf dem steinigen Pfad des Schwulseins getan zu haben. Nächster Halt: Station Traumprinz.
      Jedenfalls hoffte ich das. Bisher waren alle ziemlich nett zu mir gewesen. Aber… viele von ihnen waren älter als ich und ein wenig unsicher war ich dann doch. Ich wollte nicht, dass meine Eltern dann glaubten, er nutze mich aus und ich hätte Angst, die Wahrheit zu sagen. Das wäre natürlich Schwachsinn gewesen. Mädchen interessierten mich nicht im Geringsten. Seit dem letzten Jahr war jeglicher Sportunterricht eine Qual gewesen. Manche mehr als andere: Ums Schwimmen hatte ich mich fast jedes Mal gedrückt.
      Das mag jetzt vielleicht so wirken, als wäre ich unsportlich, aber dem ist nicht so. Es ist unglaublich schwer, jemanden attraktiv zu finden und es ihm unter keinen Umständen erzählen zu können.
      Es gab nur eine Person, die Bescheid wusste, und das auch nur, weil alles andere Betrug gewesen wäre. Jasmin. Sie war diejenige, mit der ich scheinbar zusammen war, um ganz normal zu wirken.
      Offiziell war ich heute bei ihr. Natürlich deckte sie mich. Wir kannten uns seit der Grundschule und waren immer gute Freunde gewesen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass Jasmin so tun musste, als sei sie mit mir zusammen. Zwei, drei Male hatte ein Freund mir gestanden, dass er sich in sie verknallt hätte und dass er es schade finde, dass ich ihr Freund war…
      Ich wusste nie, wie ich darauf antworten sollte. Die Wahrheit konnte ich ja schlecht sagen.
      Deshalb wollte ich so schnell wie möglich einen Freund finden. Wenn ich mich outen wollte, war es mir lieber, dass ich jemanden hatte, bei dem ich Rückhalt finden würde. Okay, das klingt jetzt total armselig, aber ich hatte keine Ahnung, wie meine Familie oder meine Freunde reagieren würden. Wie auch? Das Thema Homosexualität war bei uns nie angesprochen worden.
      Und selbst wenn ich gewusst hätte, dass niemand damit ein Problem gehabt hätte, wäre es mir sehr schwer gefallen, jemanden das zu sagen. Ich meine… der Satz "Ich bin schwul." geht einem ja noch vergleichsweise leicht von den Lippen. Aber was ist, wenn man seinem besten Freund am liebsten sagen würde: "Du, ich bin schwul und hab mich in dich verliebt."
      Fast hätte ich aufgelacht. Entweder würde derjenige mich angewidert anschauen und bis zum Beginn - und wahrscheinlich auch Ende - der Apokalypse nicht mehr mit mir reden. Oder er würde sagen: "Sorry, ich bin hetero und schwul werde ich nie."
      Ein Leben als 'Außenseiter' zu führen, gestaltete sich ziemlich schwierig. Vielleicht war es ganz gut, dass ich eher der schüchterne, zurückhaltende Typ war, der niemals jemandem sagen würde, dass er ihn liebte - vorausgesetzt, dieser Jemand tat nicht den ersten Schritt. Möglicherweise bekam ich aber bald die Gelegenheit, diese Ich-bin-ein-Single-und-das-bleibt-auch-so-Situation zu ändern. Maik war ganz nett gewesen - wenn auch ein paar Jahre älter als ich. Außerdem wusste ich eigentlich gar nichts über ihn - außer, dass er auch schwul war. Ich meine… er sah ziemlich gut aus, mit seinen zerzausten braunen Haaren, den meerblauen Augen und der athletischen Statur. Aber ich wusste nicht, ob ich etwas für ihn empfand - oder jemals empfinden konnte.
      Ich drängte jegliche Gedanken fort, die sich mit meiner Situation oder den 'Erlebnissen' im Club befassten und schloss mein Rad auf. Ich schwang mich auf den Sattel und fuhr los. Der Weg, den ich vor mir hatte, war nicht allzu weit und schon während der Fahrt überlegte ich, ob meine Eltern vielleicht noch wach waren.
      Sofort schüttelte ich den Kopf. Es war spät und sie gingen immer früh zu Bett. Außerdem glaubten sie, ich wäre bei Jasmin. Sorgen würden sie sich also keine machen. Wenn meine Mutter wüsste, wo ich tatsächlich war, hätte sie wahrscheinlich die ganze Nacht kein Auge zugetan. Ich sage aus gutem Grund 'wahrscheinlich', da ich ja eigentlich keine Ahnung hatte, wie sie reagieren würde.
      Es war eine verzwickte Lage. An und für sich wollte ich ganz gern, dass alle Bescheid wussten - andererseits hatte ich einfach Angst vor Ablehnung.
      Ich hatte unseren Hof erreicht und stellte mein Rad achtlos beiseite - morgen früh lag es bestimmt wieder auf dem Rasen. Bevor ich eintrat, schaltete ich mein Handy aus. Ich stellte es nie auf Vibrationsalarm, und der Rufton, den ich hatte, war relativ laut. Da ich völlig ahnungslos war, wann Maik mir eine SMS schreiben würde, wollte ich kein Risiko eingehen. Leise stieg ich die Treppe zu meinem Zimmer empor und kroch ebenso leise in mein Bett.
      Ich lag noch eine Weile wach. Würde Maik überhaupt schreiben? Ich zweifelte. Natürlich kannte ich das Klischee, dass alle Männer, die schwul waren, nur auf die schnelle Nummer aus waren. Das es nicht stimmte, wusste ich - ich war der lebende Beweis. Aber wie stand es mit ihm? Hätte er nicht einfach versucht mich zu nehmen, wenn er so einer war? Ich schauerte. Es gab immer wieder Gerüchte darüber, dass manche deas Objekt ihrer Begierde einfach zum Sex zwangen.
      Bisher hatte er es nicht versucht. Er hatte noch nicht einmal etwas derartiges angedeutet. Wobei ich zugeben muss, dass er auch nicht besonders viel Gelegenheit dazu hatte. Ich warf noch einen letzten Blick auf mein Handydisplay, dann schlief ich ein.

      unverwandt starrte ich auf das display meines handys. ich wusste genau, dass ich, wenn ich diese sms abschickte - beziehungsweise schrieb und dann abschickte - all meine prinzipien verriet. ich hatte den jungen nicht ins bett gekriegt. ich wusste gerade mal seinen namen und seine handynummer. und wenn ich jetzt kontakt mit ihm aufnahm, lief es auf ein zweites treffen raus - was ich sonst immer vermied. im endeffekt war es etwas anderes, wenn nicht ich den kontakt suchte, sondern der junge die initiative ergriff. ich schätzte ihn als schüchtern genug ein, dass er sich nicht innerhalb der nächsten paar tage melden würde. bis dahin hatte ich ihn entweder eh wieder vergessen. war dies nicht der fall, hatte er eventuell etwas wirklich besonderes an sich. bis dahin… nun, es gab genug andere junge kerle, die ich noch nicht gehabt hatte.
      allein bei dem gedanken daran schlich sich ein grinsen auf mein gesicht. eigentlich wusste ich gar nicht, was mich an eric so faszinierte. vielleicht war es der fakt, dass er eine herausforderung darstellte. ich wollte ihn besitzen, jede faser seines körpers für mich haben. aber dafür musste ich sein vertrauen gewinnen. jedoch… hatte ich auch andere möglichkeiten.
      es war für eric zu hoffen, dass er mich nicht dazu zwang, ihn mit gewalt zu nehmen. ich hatte genug zeit, mir würde nichts entgehen.
      ich sah auf die uhr. es war gerade mitternacht durch. eindeutig zu früh, um schlafen zu gehen - allein jedenfalls. aber auch zu spät, um auf die schnelle noch nach einem bettgespielen zu suchen. ich seufzte. zum ersten mal seit drei jahren brach ich mit der tradition, jeden samstag sex zu haben. gelangweilt schaltete ich den fernseher an, schon eine dvd in den player und sah mir einen film an, den ich sicherlich schon zehnmal gesehen hatte…
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      übrigens ist dieser teil auf jeden Fall unter Einfluss von Billy Talent Musik entstanden xD'

      Wahrscheinlich trefft ihr nicht wirklich die Zielgruppe, für die ich das schreibe, aber man kann nicht alles haben xD Ich denke mal, dass der Text nicht zu lang war und deshalb wird der nächste etwa dieselbe Länge haben. Das Schreiben dieses Projektes macht mir auf jeden Fall Spaß (woran mag das wohl liegen? xD') und ich hoffe, dass ich diesen Spaß auch noch länger haben werde. Und selbstverständlich führe ich alles andere auch noch weiter ^.^'
      Am nächsten Kapitel von "Die Legende der Acht Herren" hab ich beispielsweise auch schon wieder gearbeitet ^^ Bei "Project Alejandro" will ich mir erst wieder einen kleinen Vorsprung erschreiben ^^
      "Elemental Guardians" liegt zur Zeit nicht in meiner Verantwortung, Beschwerden darüber bitte an Super-Vegeta xD
      Im Abschnitt, der diesem hier nachfolgt, wird wahrscheinlich der nächste (und letzte) Protagonist eingeführt. Mein Figurenkreis besteht also aus vier Leuten xD (und natürlich jede Menge Nebencharaktere :ugly: )
      Für Klischees entschuldige ich mich, aber es ist ja erst der Anfang und vielleicht beurteilt ihr die Charaktere auch einfach falsch xD
      (Nein. Maik/Eric passen nicht in das klassische Seme/Uke Schema. Glaubt es mir xD)

      Ja… das war's soweit von mir.
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Also, das Prinzip, die Story aus zwei Perspektiven zu schreiben, gefällt mir. Ich kann mich zwar noch immer nicht mit dieser "Kleinbuchstaben"-Schreibweise anfreunden, aber da muss ich wohl durch. xD

      Okay, Zielgruppe... bin ich vielleicht nicht unbedingt. :ugly: Wie klischeehaft die Charaktere sind, kann ich daher auch nicht wirklich beurteilen, aber zumindest klingen sie plausibel. ^^ Viel Spannung gibt es allerdings noch nicht, muss ich zugeben, es läuft alles noch etwas glatt ab. Aber gut, es sind erst zwei Posts und gerade mal der Anfang der Geschichte. ^^

      Ab und zu sind Tippfehler drin ("...dass manche deas Objekt ihrer Begierde..."), aber keine grammatischen Fehlschläge oder so.
      Mal sehen was du draus machst. ^^


      (Ja, man kann draufklicken)
    • nich schlecht, nicht schlecht..
      Grammatik ist in Ordnung, inhaltlich ist es immernoch dünn, was daran liegt, dass eifnach noch nichts wirkliches passiert ist....mal schaun wie es weitergeht...
      die Gedanken von Eric sind so schön naiv, mach weiter so...
      und Maik..du versprichst das es nicht der klischeehafte, altbekannte Mist wird, vom Dauervögler der nicht an Liebe glaubt und sich dann inso nen Jungspund verliebt? (und schon wieder qUEER as Folk...ich sollte aufhäören des zu sehen XD).....wenn nicht, dass mag ich die Geschichte..


      achja...für Sex ist es ni zu spät XD :knuddel:
      "There are no happy endings, because nothing ends."


      Quote: 'Schmendrick' gesprochen von 'Alan Arkin', aus dem Film 'The last Unicorn', von Peter S. Beagle
    • omg… Diese Story geht definitiv zu schnell voran. Ich hab nach dem letzten Post keine einzige Silbe mehr im Dokument stehen gehabt und ich hab nicht einmal eine Stunde für weitere 1.514 Wörter gebraucht O.o
      Es ist, als würde ich Eric sein, nicht als wäre er irgendeine Figur, die ich lenke. (So wie bei Kay, Theodor, Xerac, oder wen auch immer)
      Immer, wenn ich mir das danach noch einmal durchlese, kommt es mir nicht so vor, als hätte ich das geschrieben. Ich sehe schon, Ich-Perspektive ist etwas unglaublich Neues für mich xD' Vielleicht sollte ich dabei bleiben?
      Ich weiß gar nicht, warum ich jetzt schon wieder soviel erzähle xD'
      Aber es ist wirklich phänomenal, das kein einziges Mal nachdenken musste, wie ich die Szene schreiben sollte, sondern es einfach getan habe - und es irgendwie sofort gut war.
      Außerdem kann ich in der Ich-Perspektive mehr in der Figur aufgehen, ohne die ganze Zeit Gedanken schreiben zu müssen. Hach… *im siebten Schreibhimmel is* bitte jetzt nicht auf den Boden der Tatsachen zurückholen xD

      Nein. Kritisiert mich so, wie ihr meint, mich kritisieren zu müssen. Ich hoffe, dass der weitere Verlauf genauso schnell vonstatten geht, und das ich schon bald den nächsten Teil posten kann. Auch wenn es mir Angst macht, dass ich hier jeden Tag fortsetzen kann xD' Jedenfalls bisher. Vielleicht auch weiterhin.
      (Und nein, ich werde auch keine Zeit zum Posten lassen xD Im Notfall poste ich auch doppelt und dreifach :ugly:)
      Wer raten will, was weiterhin passiert, darf das gerne tun, aber ich werde nicht auf Spekulationen eingehen xD' Auch nicht über PN, ICQ, woauchimmer.

      Oh, und übrigens ist mit diesem Post dann auch das erste Kapitel fertig, welches also 4.004 Wörter hat ^^

      ach ja: Musik schon wieder von Billy Talent (bevorzugt Red Flag und Fallen Leaves) <3 (Vielleicht liegt es ja an der Musik? xD')
      (nachfolgender Text hat 9.328 Zeichen (mit Leerzeichen) oder 1.514 Wörter)
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      Den Sonntag verbrachte ich gewissermaßen damit, auf eine SMS zu warten. Leider kam keine an. Ich vermutete, er hatte zu viel zu tun, um sich bei mir zu melden. Aber auch Angst schwang mit. Angst, dass er das Interesse verloren hatte - war ich zu langweilig gewesen?
      Sofort wurde mir klar, dass solche Gedanken armselig waren - und ich wollte nicht armselig sein! Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr hatte ich das Gefühl, von ihm abhängig zu sein, ohne ihn überhaupt zu kennen.
      Als ich vom schrillen Ton meines Handys aus den Gedanken gerissen wurde, ließ ich es vor Schreck fast fallen. Zuerst glaubte ich, es sei Maik, aber dann merkte ich, dass es ein Anruf war, keine SMS. Leicht seufzend nahm ich ab: "Ja, Eric hier?"
      "Hi, ich bin's, Jasmin!"
      "Oh. Morgen. Wie geht's?", fragte ich, mit beinahe tonloser Stimme.
      "Das wollte ich eigentlich dich fragen. Wie war's in der Disco?"
      "Naja…" Ich erzählte ihr alles. Wann ich dort angekommen war, wie viele Leute ich kennengelernt hatte, wann ich gegangen war… Und auch alles über Maik. Ich musste regelrecht von ihm geschwärmt haben, denn sie freute sich, dass ich sofort jemanden gefunden hatte, der mir gefiel. Wobei ich mir darüber selbst nicht einmal völlig im Klaren war. Ich wusste nicht, ob ich etwas für ihn empfand oder ihn nur als jemanden sah, der ein guter Freund sein konnte. Ich war überzeugt, dass ich mir darüber schnell klar werden musste. Sehr schnell.
      Jasmin teilte aber auch meine Bedenken.
      "Warte besser, bis er dich anschreibt. Dann weißt du, ob er es ernst meint."
      "Aber… was, wenn er nicht schreibt?"
      "Dann vergiss ihn und such dir einen anderen. Es gibt genug Schwule in der Stadt, hast du ja gestern selbst gesehen."
      Ich erwiderte nichts. Sie hatte ja Recht. Ich musste damit aufhören, mich immer an eine einzige Gelegenheit festklammern zu wollen!
      "Ach, vergiss nicht: Morgen solltest du dich von deiner Schokoladenseite zeigen.", meinte sie plötzlich.
      "Was? Wovon redest du?"
      "Schon wieder vergessen? Morgen kriegen wir doch diesen Austauschschüler aus Spanien. Vielleicht ist er ja auch…"
      "Manchmal glaube ich, deine Gedanken sollten für illegal erklärt werden. Ja, ich habe ihn vergessen. Warum auch nicht?"
      "Nun, wenn er gut aussieht… und angenommen, er wäre auch schwul… was soll dich daran hindern, mit ihm anzubändeln?"
      "Meine Eltern, meine Klasse, meine Schüchternheit, meine Feigheit…" Ich begann, viele Dinge aufzuzählen, die dem im Weg standen, und eigentlich war die Hälfte davon nur Vorwand. Eigentlich hätte ich meinen Eltern und auch meiner Klasse ohne Probleme sagen können, dass ich schwul war. Ich traute mich bloß nicht. "Außerdem ist er doch eh bloß ein halbes Jahr hier. Selbst wenn ich mich in ihn verlieben würde, und er sich in mich… was hätten wir davon?"
      "Eric, du bist ein Frosch! Jetzt spring doch einmal über deinen Schatten!"
      "Wir werden sehen. Ich kann meine Meinung ja immer noch ändern. Aber bis ich nicht überhaupt die Chance habe, ihn kennen zu lernen, bleibe ich dabei.", erwiderte ich stur.

      Am nächsten Morgen handelte ich tatsächlich entgegen aller Vernunft und 'putzte mich heraus'. Jedenfalls zog ich ein ärmelloses Shirt an, schwarz. Dazu eine weiße Cordhose. So wollte ich in die Schule gehen. Ich wusste nicht, was in mich gefahren war, aber ich zog das tatsächlich durch. Ich war extra früher aufgestanden, und es war nötig gewesen. Fast eine halbe Stunde verbrachte ich im Badezimmer. Schmierte mir zuerst Gel in die Haare, nur um es gleich danach wieder auszuwaschen… strich mir die Haare kühn ins Gesicht, merkte aber, dass es nicht zu mir passte. Geschlagene dreißig Minuten verbrachte ich also damit, mein völlig widerborstiges Haar in den Griff zu kriegen. Und all die Mühe für einen Jungen, von dem ich nur wusste, dass er aus Spanien kam.
      Erstklassig, Eric. Wirklich grandios, dachte ich mir nur. Ich kannte seinen Namen nicht, ich wusste nicht, wie er aussah, ich konnte noch nicht einmal sicher sein, dass ich mich nicht umsonst stylte. In dem Fall hatte ich wenigstens einen Spitzenreiter für meine Top 10 der peinlichsten Aktionen meines Lebens. Davon einmal abgesehen wäre ich natürlich auch geoutet. Schließlich musste ich ihm sagen, dass ich schwul war.
      Ein Schauer des Entsetzens kroch über meinen Rücken. Was, wenn er homophob war? Okay, ganz ruhig, Eric, sagte ich mir in Gedanken. Es ist nicht einmal sicher, dass ich es ihm überhaupt sagen muss! Wenn er mir nicht gefällt, besteht dazu gar kein Grund!
      Ich atmete tief durch. Es gab keine Veranlassung, nervös zu werden.
      In aller Eile frühstückte ich und schnappte mir mein Schulzeug, um loszulaufen - obwohl ich früh aufgestanden war, würde ich mich verspäten, wenn ich mich nicht beeilte!
      Leicht außer Atem traf ich am Schulgebäude ein. Ich war nicht zu spät. Jasmin stand auch noch draußen. Ich lief auf sie zu.
      "Hi!", keuchte ich mehr, als dass ich rief.
      "Eric! Du siehst aus, als hättest du einen Marathon hinter dir! Aber… hey, du siehst gut aus."
      "Findest du?" Ich grinste. "Wollen wir reingehen?"
      Sie nickte. Um den Schein zu wahren, ergriff ich ihre Hand. Anschließend gingen wir, Seite an Seite, in die Schule und zu unserem Klassenraum.
      Jeder wird die sterile Atmosphäre solcher Räume kennen. Die Wände waren schlicht und weiß, an manchen Stellen sah man noch die Versuche der Vorgängerklasse, den Raum zu schmücken. Dunkelgrüner Linoleumboden. Hellbraune Tische und Stühle.
      Wir waren ziemlich wenig Schüler für eine Klasse, deshalb blieben einige Plätze frei. Ausnahmsweise gab es heute niemanden, der zu spät war. Unser Klassenlehrer hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass er auf den Austauschschüler einen guten Eindruck machen wollte.
      Wir warteten geduldig, bis er kam, heute später als sonst. Wahrscheinlich musste er den Schüler erst im Sekretariat abholen…
      Dann wurde die Türklinke nach unten gedrückt und schlagartig war alles still. Man hätte eine Nadel fallen hören können. Die Tür wurde aufgezogen und unser Lehrer trat ein. Hinter ihm der neue Schüler…
      Ich bin ziemlich sicher, dass mir der Mund offen stand, aber dieser Kerl war ohne Zweifel atemberaubend. Seine Statur war eigentlich nur durchschnittlich, aber seine Muskeln zeichneten sich unter dem hautengen T-Shirt ab. Sein Gesicht allerdings machte ihn zu etwas ganz Besonderem… sein Mund war nur eine schmale Linie, obwohl er zu lächeln schien. Seine Augen waren braun, tiefbraun, und musterten den ganzen Raum ausgiebig. Seine Augenbrauen verliehen ihm den Eindruck des 'lächelnden Zweiflers', als könne er nicht glauben, wo er war. Seine Haare waren genauso braun wie seine Augen, mittellang und fielen ungebändigt um sein Gesicht. Während er neben dem Lehrerpult stehen blieb, strich er sich eine besonders verwegene Strähne aus dem Gesicht.
      "Pst. Mach den Mund wieder zu.", flüsterte Jasmin mir von der Seite ins Ohr. Reflexartig gehorchte ich, aber ich nahm den Blick nicht vom Spanier. Unser Lehrer hob die Stimme.
      "Guten Morgen. Das ist Enrico. Enrico Rodriguez. Er wird uns für ein halbes Jahr Gesellschaft leisten." Er wandte sich an Enrico. "Stell dich vor."
      Er nickte und wandte sein Gesicht der Klasse zu. Es wirkt so, als würde er jemanden ansehen, aber eigentlich starrt er über die Klasse weg. Ich kenne das, dachte ich.
      "Hallo. Ich heiße Enrico, bin 18 Jahre alt und komme aus Alcalá. Das liegt östlich von Madrid, falls das jemanden interessiert. Meine Mutter ist Deutsche und wollte, dass ich ein halbes Jahr hier verbringe."
      Sein Deutsch war sehr klar, aber trotzdem hörte ich einen leichten spanischen Akzent heraus. Er schwieg wieder, sein Mund wurde erneut zu dieser schmalen Linie und sein Blick schien ausdruckslos. Aber irgendwie… irgendwie wusste ich, dass er nur kalt und abweisend tat, um Abstand von uns zu halten.
      Verdammt! Jasmin hat Recht gehabt! Er ist geil. Aber das hilft mir nichts. Ich weiß immer noch nichts von ihm.
      "Setz dich irgendwo hin, Enrico. Es sind genug Plätze frei."
      Wieder das wortlose Nicken. Sein Blick schweifte noch einmal umher, dann blieb er an dem Stuhl neben mir hängen. Schweigend lief er darauf zu und setzte sich. Starr blickte er nach vorne zur Tafel, ohne mich eines Blickes zu würdigen.
      Ich blickte zu Jasmin. Auch sie sah ihn an, als sie meinen Blick jedoch auffing, lächelte sie mir zu. Als wolle sie mich ermutigen…
      Scheiße, Eric, dreh dich zu ihm und sag was! Du brauchst ihm ja nicht sofort zu sagen, dass du auf ihn stehst! Aber sag was! Irgendwas! Mach schon!
      Ich schluckte. Ich sah wieder zu ihm und meinte: "Hi. Gefällt es dir hier in Deutschland?"
      Langsam, wie in Zeitlupe wandte er den Blick von der Tafel zu mir und erwiderte: "Nein. Nicht sonderlich. Aber ich bin erst zwei Tage hier."
      Unwillkürlich musste ich grinsen. "Na, wenigstens verstehst du uns!" Er sah mich an, verständnislos, fragend. "Ich war schon mal in Spanien. Ist Jahre her. Ich konnte kein Wort Spanisch und nur wenig Englisch. Es war die Hölle!"
      "Ich verstehe. Stimmt, es ist einfacher, wenn man die Landessprache spricht."
      Ich nickte und reichte ihm die Hand. "Ich bin Eric."
      Er zögerte erst, dann erwiderte er den Gruß. "Freut mich… Eric…"
      Yes! Du hast den verdammten ersten Schritt gemacht! Er ist zurückhaltend, aber das wäre ich an seiner Stelle auch. Ein halbes Jahr! Ich habe ein halbes Jahr Zeit!
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • ...ookay. *lol* Dadurch, dass jetzt noch ein Dritter ins Spiel kommt, verspricht der Plot, schon mal interessanter zu werden (auch wenn ich mit jeglichem Beziehungskram so gar nichts anfangen kann... sicher, dass du nicht noch mutierte Killerzombies einbauen willst? Nein? Schade. -.- )

      Allerdings habe ich ein paar Anmerkungen: Warum um alles in der Welt ist Eric nervös wegen eines Kerls, den er a) noch nie im Leben gesehen hat, b) nicht ansatzweise kennt, c) vielleicht ekelhaft findet und der d) vermutlich/vielleicht nicht einmal schwul ist? xD Wärs nicht realistischer, seine Nervosität erst dann auftreten zu lassen, nachdem er gesehen hat, was für ein Latino-Boy ( :ugly: ) da aufgekreuzt ist? ^^"
      Zweiter Punkt: Die Kerle sind mir zu gutaussehend. *lol* Versteh mich nicht falsch, es müssen keine Quasimodos draus werden, aber du hast bei jedem einzelnen was von athletischer Statur und Muskeln, die sich unter einem hautengen Shirt abzeichnen, geschrieben. Irgendwie driftet mir das zu sehr ins klischeehafte ab - yaoi-Alarm, quasi. xD

      Mehr sag ich da jetzt nicht zu, von dem Genre hab ich eh keine Ahnung. oo


      (Ja, man kann draufklicken)
    • So dann melde ich mich auch mal hier, was eigendlich schon längst fällig gewesen wäre, aber naja...

      Also bisher muss ich sagen, gefällt mir das alles sehr gut, Gefühle sind meiner Meinung nach gut beschrieben, Aussehen ist auch okay und Fehler habe ich eigendlich auch keine gefunden. Also das, was ich von dir gewohnt bin. ;)

      Die Tatsache, dass du die Ich-Perspektive nutzt und es aus den Sichtwinkeln verschiedener Personen schreibst, macht die Geschichte für mich interessant und lesenswert. Auch die Schreibweise finde ich gut, auch wenn es mich am Anfang, trotz der Warnung, doch ein wenig überrascht hat, dass du das so krass schreibst. Aber das lässt das Ganze sehr viel realer wirken.


      Ich freue mich, dass du gerade im "siebten Schreibhimmel" bist, aber beeil dich bitte, weil jetzt wo ich wieder dabei bin, will ich auch wieder was zu tun haben. :ugly: Aber lass mir den heutigen noch Ruhe, ich kann einfach nicht mehr...

      Das war's soweit von mir... Hurra ich bin fertig mit nachholen! Jetzt brauch ich erstmal ne Pause. Untersteh dich, Shiek-kun, heute noch was on zu stellen... Warum schreibe ich das eigendlich? Ich kann dich sowieso nicht aufhalten *sich verzieh*
    • ZIELGRUPPE HIER! *mit Armen ruder wie blöde* xDD

      Ahem. Ja. Was? Ich dachte mir: "Ach Gott, er hat schon wieder was Neues angefangen... Moment, er hat was Neues angefangen, ich kann ja mal versuchen, endlich dran zu bleiben!" Was ich dann auc tat, nachdem ich die Warnung gelesen habe. Weil ich die Thematik mag. Heteros sind doch dumm und engstirnig. xD;

      Hmm. Viel bleibt nicht zu sagen, aber ein paar Sachen hab ich trotzdem auf Lager.
      Zuerst einmal eine Warnung: Geschichten aus der ersten Person sind weitaus schwerer zu schreiben, weil man auf mehr Hürden achten muss als beim auktorialen Erzähler. Also pass auf, dass du's nicht übertreibst...

      (Original von Uly)
      Also, das Prinzip, die Story aus zwei Perspektiven zu schreiben, gefällt mir. Ich kann mich zwar noch immer nicht mit dieser "Kleinbuchstaben"-Schreibweise anfreunden, aber da muss ich wohl durch. xD

      Bei mir ist es umgekehrt. gegen Kleinschreibung hab ich dorch hohen Internetkomsum schon nix mehr, aber der wechselne Icherzähler ist störend, gewissermaßen literarische Anmaßung und in den ersten Sätzen der Absätze erst mal verwirrend. Kannst du nicht wenigstens drüberschreiben, von wem der Absatz ist, damit man sich drauf einstellen kann, BEVOR man liest?

      (Original von Uly)
      Die Kerle sind mir zu gutaussehend. *lol* Versteh mich nicht falsch, es müssen keine Quasimodos draus werden, aber du hast bei jedem einzelnen was von athletischer Statur und Muskeln, die sich unter einem hautengen Shirt abzeichnen, geschrieben. Irgendwie driftet mir das zu sehr ins klischeehafte ab - yaoi-Alarm, quasi. xD

      Sind sie nicht. Männer können nicht sexy genug sein. *grunz* xD Nein, Spaß beiseite. Uly hat schon recht, trotz charakterlischen Schwächen scheinen mir die drei zu schön und perfekt... (UndichhabwasgegenEricsKlamottengeschmack, urghs... xD) Beziehungsweise zu flach beschrieben. (An deinen Beschreibungen wolltest du doch eh arbeiten?) Ich meine, ein mensch kann auch mit Hakennase noch sexy aussehen. Es kommt doch sehr auf den Typus an. :3

      Zum Schluss:
      [/QUOTE]mir fällt dazu nur der satz ein: "schwule sind ja soooo süß!" man stelle sich an dieser stelle bitte ein verzücktes mädchengesicht vor, das mit einem ebenso entrückten lächeln an ihre unglaublich tolle yaoi-sammlung dachte - eine japanische zeichenrichtung, die primär auf sex zwischen kerlen abzielt. nun, ich habe solche bilder nicht nötig.

      Ich hab die Ehre, eine kleine handvoll Schwule zu kennen, die ich allesamt absolut enzückend finde, trotzdem verscherzt du es dir hier definitiv mit deiner weiblichen Leserschaft. xD Ich persönlich musste allerdings lachen, da ich das auch gerne in meinen male/male-Storys schreibe -- nervige, dumme Yaoifangirls, tststs... Wer sich mit sowas nur abgibt... *sich langsam vor ihre Doujinshisammlung schieb und unschuldig guck*

      Bisher ist mir Maik jedenfalls am liebsten. Er erinnert mich an den RP-Chara meiner besten Freundin. Die zwei sind sich in ihren Einstellungen sehhr ähnlich. xD; Und er bringt die Tatsachen wenigstens auf den Punkt und weiß, was er will. Yes, Sir! o.O9

      Noch etwas: Ich stimme Uly (zur AbwechslunG xD) mal darin zu, wenn er sagt, dass Eric sich total unnötigerweise schon bevor er Enrico gesehen hat, so nervös benimmt. Ich meine, klar macht man sich gedanken, aber Eric führt sich auf als wär das ein Blind Date. xD; Was ich für übertrieben halte.

      Ich hab eine Ahnugn, wie es weitergehen könnte, aber da du die ja eh nicht kommentierst, werde ich es auch nicht sagen.
      Jedenfalls Daumen hoch dafür, sowas hier zu posten -- das hab ich mir bisher immer gespart. (Aus Befüchtung an mangelnder Leserschaft. xD; Außerdem sind viele meiner Dinge ja wirklich nicht mehr als jugendfrei zu bezeichnen. *pfeif~*)
      *laber*

      ETA: Da, extra für dich: [Blockierte Grafik: http://fowo.torn-wings.net//dolls/fopproved.gif]
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • *schwebt mittlerweile im ACHTEN Schreibhimmel, was Fo zu verdanken ist* oda so xD'
      Spaß beiseite. Wenn man davon absieht, dass ich schon wieder befürchtet hatte, Fo gefalle das nicht - ich hab schon fast eine Panikattacke gekriegt, als ich sah, dass sie eine Antwort erstellt XD [/ironie] - ist es verständlich, dass ich fröhlich bin ^__^
      Und wie es zu erwarten war, nach einem solchen Anfall von Motivation (sieht man einmal davon ab, dass ich die Hälfte von dem, was jetzt kommt, eh schon vorgeschrieben hatte [in der Schule. ich sollte mich schämen. ja.]) hab ich mich sofort wieder drangesetzt und weitergemacht.
      Ooookay, ich gebe es zu, ich hätte es eh getan xD

      Was den Part mit unterschiedlichen Perspektiven betrifft:
      Ich weiß nicht, inwieweit ich noch einmal in Maiks Perspektive wechseln werde. Kann also sein, dass sowohl Uly keine Kleinschreibung mehr lesen muss (wobei ich dann wesentlich schneller tippe xD') und Fo keine ach so schrecklichen Perspektivwechsel mehr xDb
      Ich hatte meinen Spaß mit der Schreibweise und blah.
      (Wobei ich denke, dass es ziemlich klar ist, wann aus wessen Perspektive geschrieben wird xD' Ich schreib nicht umsonst einmal alles klein und einmal normal *g*)

      Was den Part mit "yaoi-fangirls" betrifft:
      Hey, das ist Maiks Sicht, nicht meine xD' Ich hab dagegen gar nichts ^^ Wo würde ich mir sonst die ganzen tollen Bilder von küssenden und/oder kuschelnden Typen hernehmen - von dem anderen Aspekt gar nicht erst zu sprechen xD *gleitet in nicht-jugendfreie Gefilde ab*
      Naja, wenigstens konntest du drüber lachen xD und genauso ist das ja auch gedacht. Ich wollte diese Gruppe schon immer mal auf die Schippe nehmen XP

      Was den Part mit "zu viele gutaussehende Kerle" betrifft:
      *lol* Euch ist schon klar, dass sowohl Eric als auch Maik eventuell übertrieben haben? xD' Subjektive Einschätzung? Im Endeffekt auch egal *überlegt, was er dagegen unternehmen kann*

      Was den Part mit Erics Nervösität angeht:
      XD Der Trottel ist die Personifikation der Schüchternheit und Nervosität *lol*
      Im Ernst: Das er sich selbst nicht so wirklich leiden kann, ist in seinen Problemen im Badezimmer wahrscheinlich klar geworden, oder? *fragend blick* Das er nicht allzu selbstbewußt ist, doch sicher auch [glaubt ihr, ich hab den "rosmarinduft" umsonst erwähnt xD']
      Eric ist ganz einfach schüchtern wie Heu [wie Heu? xD' notiz an mich selbst: solche Texte nicht spätabends vorbereiten]

      Fo, wenn du willst, darfst du mir gerne sagen, was du meinst, wie es weitergeht xD' Auf harmlose Teile werde ich wahrscheinlich auch wohl antworten, aber bestimmt nicht zu allem xD' Den Fehler hab ich schon bei anderen Stories zu sehr gemacht. Ich kenne den Handlungsverlauf auch noch nicht wirklich von A bis Z, aber das Ende und den Höhepunkt [im wahrsten Sinne des Wortes XD] hab ich schon im Kopf.
      … aiaiai, da wird ich noch ein wenig basteln müssen… *einen vorsichtigen Blick zu Boardregeln werf* aiaiaiaiai…
      *laber*
      Oh, und bevor ich es vergesse: Ich weiß, wie weit ich mit einem solchen Erzähler gehen darf xD Ich weiß, dass Eric nur das wissen kann, was bereits geschehen ist oder Vermutungen anstellen kann. Auktorial ist nicht, das ist mir bewusst ^^

      So. Jetzt wieder zum Text xD *gnihihihi* (ich hoffe, ich habe nichts vergessen xD')
      two words: plot thickens
      (und ich weiß nicht, wie lange ich dieses "one day, one post" noch aufrechterhalten kann xD')
      Musik: Immer noch von Billy Talent [Sucht~]

      (nachfolgender Text hat 9.898 Zeichen (mit Leerzeichen) oder 1.651 Wörter)
      /*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*\

      kapitel 2

      Die Pause verbrachte Enrico mit mir und Jasmin. Er war zu Anfang noch immer leicht abweisend und zurückhaltend, allerdings wurde er schnell warm. Wahrscheinlich war er ganz froh, dass er jemanden hatte, mit dem er reden konnte. Zwar drängten sich ihm auch viele andere Schüler auf, aber die meisten hatten irgendwelche Hintergedanken…
      Na gut. Die hatte ich in gewissem Maße auch, aber das wusste Enrico nicht. Vorerst würde er es auch nicht erfahren. Ich wollte diesen Moment des Sichgeradekennenlernens nicht durch unüberlegte Beichten zerstören. Enrico erzählte eine Menge von Spanien, dem Ort, in dem er aufgewachsen war und von der Mentalität der Leute dort, aber nur wenig von sich selbst.
      "Ich bin sicher, dass dir in dem halben Jahr sämtliche Mädchenherzen zufliegen werden, Enrico!", scherzte ich.
      "Meinst du wirklich?", gab er grinsend zurück. Ich war noch immer überrascht, wie gut er Deutsch konnte. Seine Mutter hatte sicher dafür gesorgt, dass er zweisprachig aufwuchs.
      "Klar! Was sagst du dazu, Jasmin?"
      Sie tat so, als müsste sie ihn von oben bis unten ganz genau betrachten. Dabei spielte sie mit dem Finger in ihren blonden Locken. "Ja, doch, Eric hat schon Recht."
      Enrico lachte. "Wirklich schade! Da bin ich schon Single und begehrt, aber ich will in dem halben Jahr nichts anfangen. Es hätte ja eh keine Zukunft."
      Es war nicht schwer, das Gefühl zu beschreiben, dass sich bei mir einstellte. Am ehesten lässt es sich mit einem Speer vergleichen, der einem unvermittelt durch den Brustkorb gestoßen wird.
      Meine Wünsche zerplatzten wie Seifenblasen. Er war hetero. Und selbst wenn er bi wäre, was sich ja noch nicht ausschließen ließ, er wollte hier nichts anfangen. Ich hatte überhaupt keine Chance.
      "Eric? Ist alles in Ordnung?", fragte Jasmin besorgt.
      "Was? Ähm, ja. Mir fällt bloß gerade ein, dass ich noch zum Sekretariat muss. Wir sehen uns gleich im Klassenraum!" Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging davon. Zwar schnellen Schrittes, aber doch so, dass es nicht nach Flucht aussah.
      Hinter der nächsten Ecke blieb ich stehen und lehnte mich an die Wand. Ich seufzte tief, den Kopf nach oben geneigt. Ich war noch nicht soweit, dass ich heulen würde. Ich war zwar schwul, aber keine Heulsuse.
      Aber in mir, da war etwas zerbrochen. Jedenfalls fühlte es sich so an. Hatte ich mich, nach gerade einmal fünfundvierzig Minute Unterricht, in Enrico verliebt?
      Ich hatte keine Gelegenheit weiter darüber nachzudenken, da jetzt die Pausenklingel ertönte. Ehrlich gesagt wollte ich auch gar nicht darüber nachdenken. Es war besser, wenn ich der Auffassung war - und auch blieb - dass ich mich nicht verliebt hatte. Ich musste ihn erst genauer kennen lernen. Ich kannte ihn doch kaum!
      Langsam ging ich wieder zum Klassenraum. Jasmin und Enrico saßen bereits an ihren Plätzen. Der Stuhl zwischen ihnen war frei, aber ich war nicht einmal sicher, ob ich dort wirklich noch sitzen wollte. Sofort widersprach ich mir in Gedanken. Es war blödsinnig, wegen so einem Kommentar aufzugeben. Oder ihn meiden zu wollen. Es gab auf der Schule noch genug Typen, die auch ganz gut aussahen, und von denen ich nichts wollte. Warum sollte es mir nicht auch gelingen, dasselbe mit Enrico zu erreichen? Außerdem war ein halbes Jahr eine lächerliche Spanne, in der ich unmöglich soweit kommen konnte, dass wir uns lieben würden.
      Genau genommen - in der ich ihn unmöglich dazu bringen könnte, mich zu lieben. So muss es richtig heißen, weil von meiner Seite aus gab es nicht einmal einen Grund, warum ich ihn nicht lieben sollte.
      Ich ging zu meinem Stuhl, genau ihre Blicke verfolgend. Zuerst sahen sie mich an, dann einander, besorgt, so redete ich mir ein, vielleicht bildete ich es mir auch nur ein. Keiner der beiden sagte etwas, als ich mich hinsetzte.
      Mein Blick fiel auf meinen Faulenzer, aus dem ein kleiner Papierfetzen hervorlugte. Ich war völlig sicher, dass ich es zugemacht hatte. War im Endeffekt auch egal. Wahrscheinlich hatte irgendjemand einen Zettel geschrieben und reingesteckt. Ich zog ihn raus und las.
      Sag mal, was war denn vorhin? Du sahst nicht wirklich so aus, als müsstest du zum Sekretariat.
      Es war nicht Jasmins Handschrift, und so kam nur einer in Frage. Ich sah zur Seite. Enrico ließ sich gar nichts anmerken. Um die Wahrheit zu sagen, hatte er sich ins Deutschbuch vertieft, in einen Auszug von Friedrich Nietzsche. Schulterzuckend nahm ich mir einen Stift und kritzelte eine Antwort darunter.
      Warum sollte ich euch anschwindeln? Wie kommst du darauf, dass irgendwas war?
      Unauffällig - die Lehrerin war mittlerweile im Klassenzimmer und begann mit ihrem Unterricht - reichte ich ihm den Zettel rüber. Aus dem Augenwinkel versuchte ich seine Reaktion mitzubekommen. Entweder verpasste ich sie, oder er reagierte überhaupt nicht. Aber auch er kritzelte eine Antwort und gab den Zettel zurück.
      Hältst du mich für blöd? Zuerst lachst du, dann sag ich einen Satz und du siehst aus wie eine Woche schlechtes Wetter. Hab ich was Falsches gesagt?
      Blödsinn, schrieb ich zurück. Es hat überhaupt nichts mit dir zu tun, log ich weiter.
      Womit dann?, war seine Antwort.
      Ich will nicht darüber reden! Lassen wir es dabei.
      Ich dachte, wir würden einander vertrauen. Ich dachte, in dir und Jasmin würde ich Freunde finden.

      Ich starrte verdutzt auf den Zettel. Für einen Moment zögerte ich. Ich konnte es nicht schreiben. Es ging nicht. Es ging ganz einfach nicht. Ich wusste zwar auch, dass es, je länger ich zögerte, umso schwerer würde, aber ich konnte es nicht!
      Enrico, ich… Es gibt Dinge, die sind mir zu privat, um sie dir schon zu erzählen. Vielleicht irgendwann. Vielleicht nie. Es tut mir Leid, ja?
      Diesmal konnte ich seine Reaktion sehen. Er wusste auch, dass ich ihn beobachtete, also nickte er, anstatt noch mal auf dem Zettel zu schreiben. Er knüllte ihn zusammen und stopfte ihn in seinen eigenen Faulenzer. Für den Rest des Unterrichtes wechselten wir kein Wort miteinander. Weder mündlich noch schriftlich.
      Gelangweilt versuchte ich der Lehrerin zu folgen, aber meine Gedanken kreisten immer um dasselbe. Unmöglich. Unmöglich. Unmöglich. Unmöglich. Ich fing an, diesen Ausdruck zu hassen. Ich war noch nicht bereit, aufzugeben. Nicht, bevor ich mich nicht geoutet hatte. Ich hatte jetzt einen Grund, innerhalb eines halben Jahres dieses Geheimnis zu lüften. Einen guten Grund sogar. Was dann daraus wurde, würde man sehen. Natürlich machte ich mir Hoffnungen. Egal, wie idiotisch und naiv das war.
      Wenn es dann nicht so kam, wie ich es mir erhoffte, würde ich wahrscheinlich schon erstmal am Boden zerstört sein und mit der Welt hadern. Aber es gab noch mehr Jungs. Die Welt wimmelte nur so von ihnen. Irgendeiner würde sich schon für mich finden.
      Fast lautlos seufzte ich. Enrico wäre mir aber am liebsten. Ich schnappte mir einen neuen Zettel und kritzelte darauf: Jasmin, hast du heute Nachmittag Zeit?
      Wenig später erhielt ich die Antwort. Klar. Worum geht's?
      Um Enrico. Um mich. Um uns. Ich komme heute Nachmittag. Dann erklär ich es dir.


      Am selben Nachmittag stand ich gegen halb vier vor Jasmins Haustür. Ich kam mir vor wie ein Vollidiot. Aber es war an der Zeit, dass ich es tat. Ich klingelte und wartete, bis Jasmin die Tür öffnete und mich reinließ.
      "Was ist denn so Dringendes? Dass es um dich und Enrico geht, war mir fast klar. Aber warum um uns?"
      "Jasmin, es ist besser, wenn wir diese Farce beenden. Such dir einen richtigen Freund. Solange wir so tun als ob, werde ich mich nie trauen, es zu sagen."
      Ich hatte sie ganz offensichtlich überrascht. Sie hatte wahrscheinlich mit allem gerechnet, aber nicht damit. Sie fing sich wieder.
      "Wie du meinst. Was ist jetzt mit Enrico?"
      "Das wird sich jetzt sicher völlig idiotisch anhören, aber ich glaube, dass ich in ihn verknallt bin."
      "Wie bitte? Du kennst ihn doch gar nicht richtig! Das ist jetzt ein ganz schlechter Scherz."
      "Ich bin mir ja selbst nicht sicher. Deswegen bin ich in der Pause auch 'abgehauen'. Wegen seinem Satz, er wolle hier nichts anfangen."
      "Wollen und tun liegen Meilen auseinander. Glaub mir, wenn er sich hier verliebt, wirft er alle Vorsätze über Bord. Immerhin gibt es Internet und Flugzeuge und so weiter. Entfernungen sind heute nicht mehr so groß wie früher. Wann willst du es ihm sagen?"
      "Ich weiß es nicht. Erstmal nicht. Ich bin mir ja noch nicht mal selbst sicher. Und er wird sich ja kaum einfach in mich verlieben. Du hast ihn ja gehört."
      "Habe ich das? Ich habe ihn das sagen gehört, was man von einem Kerl erwartet. Oder hättest du etwas anderes gesagt?"
      "Damit sie alle Bescheid wissen? Niemals!"
      "Und was sagt dir, dass Enrico nicht genauso gehandelt hat, wie du es getan hättest?"
      "Ich habe ja noch gar nichts ausgeschlossen. Aber ein wenig Realismus ist besser als naiver Optimismus."
      "Wie du meinst. Aber beeil dich mit deinen Überlegungen, ob du dich in ihn verliebt hast oder nicht. Sonst nimmt ihn dir noch jemand weg." Sie lachte. "Eine Menge Mädchen fängt an, blöd rumzukichern und rot zu werden, wenn er vorbeiläuft. Und um ehrlich zu sein… ich find ihn auch ziemlich sexy."
      "Du würdest nicht wirklich…"
      "Doch. Eric, du bist selbst schuld, wenn du zu feige bist, um zu dem zu stehen, was du bist."
      Fast hätte ich gelacht, aber es blieb mir im Hals stecken. Ich wusste, dass Jasmin es völlig ernst meinte. Konnte es vielleicht sein, dass dies ihre Methode war, mich zu Coming-Out zu ermutigen?
      Aber eigentlich fand ich es dreist. Ich hätte nicht gedacht, dass sie versuchen würde, an ihn ranzukommen, obwohl sie genau wusste, dass ich Enrico haben wollte. Wenn andere Mädchen ihn angraben würden, musste ich mich damit abfinden. Aber von Jasmin…
      "Eric, glaubst du wirklich, dass ich das tun würde? Sei kein Idiot."
      Ich lachte - zumindest versuchte ich es. Jasmin hatte wieder einmal versucht, mich reinzulegen. Und wieder einmal war ich völlig auf sie reingefallen. Ich sollte sie mittlerweile besser kennen.
      Ich hatte keine Ahnung, wie all das länger gut gehen sollte. Ich wusste nur, dass die Zeit es zeigen würde.
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Shiek-kun ()

    • Gut das klingt doch schon mal sehr interessant. Eric hat jetzt also vor sich wegen Enrico zu outen. Mal sehen wie er sich anstellt und was das für Reaktionen hervorrufen wird.
      Irgendwo habe ich auch nen Rechtschreibfehler gefunden, aber den finde ich jetzt natürlich nicht wieder :mpf:
      Insgesamt isses wieder gut gelungen, aber es wundert mich schon ein wenig, dass es Enrico so wichtig ist, zu erfahren was mit Eric los ist. Wie du ja erwähntest, die kennen sich etwa... Moment... fünfundvierzig Minute (ich habe den Rechtschreibfehler gerade wiedergefunden :ugly: ) und doch meint Enrico, dass Eric ihm alles erzählen könnte, weil sie ja Freunde sind. Also das macht auf mich einen leicht unglaubwürdigen Eindruck aber naja.

      Den Fake von Jasmin fand ich genial, aber ich hätte es auch lustig gefunden, wenn die Beiden sich nachher um Enrico gestritten hätten. Aber ich denke dafür werden wir uns an anderen Dingen beglücken können, wie z.B. mit dem Höhepunkt der Geschichte... ich frage mich schon wie der aussehen wird :ugly:

      dann warte ich mal auf den nächsten Teil, den ich so bald wie möglich erwarte...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Scripton ()

    • Am Ende hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen....statt Enrico, will Eric sich scheinbar selbst verführen^^..

      Ansonsten herrlich naiv, vielleicht aber etwas zu naiv...gut kann sein, dass ich einfach nicht an diese Form der Liebe oder gar des verknallt seins glaube, die nach ein paar Stunden des kennens entsteht, aber das ganze ist für einen selbstzweifelnden (überforderten?), schüchternen ungeouteten Schwulen doch ein kleines bisschen plötzlich...
      deswegen wirkt das ganze auch ein kleines bisschen überdramatisch...genauso, dass Enrico plötzlich so verdammt nett ist, nachdem seine ersten drei Sätze vor Distanz und Kühle nur sos trotzen..wirkt alles leicht überhetzt (natrülich dann auch seine Zettelaktion)...

      anosnsten echt putzig die Story...freu mich schon auf den 'Höhepunkt' und hoff einfach mal, dass es weitesgehend Klischeefrei bleibt^^
      "There are no happy endings, because nothing ends."


      Quote: 'Schmendrick' gesprochen von 'Alan Arkin', aus dem Film 'The last Unicorn', von Peter S. Beagle

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Creep ()

    • Dank einer spontanen Eingebung [gepriesen sei Senfsamen an dieser Stelle xD] habe ich nach einem Tag Pause (ich hatte Mittwochabend ja keine Zeit zum Schreiben, wegen Kursparty und so) den nächsten Teil fertig (yeha!)
      Kommt mir das nur so vor, oder werden die mit jedem Mal länger? xD'
      Wie auch immer.
      Ich nehme mir Fo's Hinweis einfach mal zu Herzen und kennzeichne die Absätze ab jetzt vorher, damit man weiß, wer erzählt xD' (aber auch nur, weil es eine Planänderung gab - ich weiß keine dritte Schreibvariante xD' soll ich alles groß schreiben? XDD)
      Ähm… ja… so langsam wird der Plot ein wenig ernster. Auch wenn wir noch laaange nicht beim Höhepunkt angekommen sind. Das dauert noch. ^^
      (übrigens hätte ich diesen Teil schon gestern gepostet, aber ich kam nicht ins Netz O.o)

      Musik: High School Musical OST [FRAGT NICHT XD]

      (nachfolgender Text hat 10. 689 Zeichen (mit Leerzeichen) oder 1.784 Wörter)
      /*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*\

      ~enrico~
      Egal, was ich von Deutschland erwartet hatte, nicht das. Als ich das erste Mal in die Klasse trat, hatte ich sofort das Gefühl völlig falsch zu sein. Die Blicke gefielen mir nicht. Interessiert, aber auch geringschätzig. Überrascht, aber auch gleichgültig. Allein diese seltsame Kombination sorgte dafür, dass ich mich unwohl fühlte.
      Wenigstens konnte ich die Sprache gut… Meine Mutter war Deutsche, und ist für meinen Vater nach Spanien gezogen. Beide haben darauf bestanden, dass ich zweisprachig aufwuchs. Dagegen hatte ich nie etwas einzuwenden gehabt, erst als meine Mutter vorschlug, ich solle für ein halbes Jahr nach Deutschland, fing ich an zu protestieren.
      Gewonnen haben sie trotzdem. Als ich an dem Montag in die Klasse trat und mich vorstellte, kam ich mir wie der letzte Depp vor. Als ich mir dann einen Platz suchen sollte, zögerte ich. Wo sollte ich mich hinsetzen? Die Plätze, die frei waren, hatten immer einen Nachbarn und ich wollte eigentlich gar keinen. Einfach, weil sie mir nicht gefielen. Diese abschätzenden Blicke waren mir zuwider. Naja, ich setzte mich dann schließlich neben einen Jungen, der wohl ein Jahr jünger als ich war, und dessen Gesichtsausdruck anders war.
      Ich weiß selbst nicht, warum ich beim ersten Eindruck immer auf den Blick oder die Gesichtszüge achte. Ist wohl so eine Marotte von mir, oder eine fixe Idee, ich weiß nicht. Ich hatte jedenfalls an diesem Morgen schon beschlossen, den kalten, unnahbaren Spanier zu spielen. Was dummerweise so ziemlich meinem eigentlichen Charakter widerspricht. Als mein Nachbar versuchte, ein Gespräch anzufangen, blieb ich noch reserviert. Aber schon in der Pause, in der er mir auch seine Freundin, Jasmin, vorstellte, war es vorbei mit meiner Zurückhaltung. Wenn ich schon sechs geschlagene Monate in einem völlig fremden Land verbringen musste, konnte ich auch das Beste daraus machen. Neue Freunde finden zum Beispiel.
      Wobei ich mir aber auch Erics Reaktion auf den schlichten Satz, dass ich in Deutschland nichts anfangen wolle, nicht erklären kann. Er meinte zuerst, dass nichts sei, aber dann sagte er, es sei ihm zu privat, um es mir zu sagen. Nun gut, damit konnte ich auch leben. Aber es war auf jeden Fall eindeutig, dass er ein Geheimnis hatte. Einer von den anderen, die in derselben Klasse waren, erzählte mir zum Beispiel, dass Eric und Jasmin zusammen seien.
      Ich hatte knapp den gesamten ersten Tag mit ihnen verbracht und meiner Ansicht nach hätte sich ein Liebespaar anders verhalten. Alles in allem war das schon sehr mysteriös. Was ich allerdings zugeben muss… Eric und Jasmin waren sehr nett. Beide waren hilfsbereit und ich muss ja zugeben, dass ich eine Niete in Mathe bin. Eric glänzte dort und fand immer Zeit, mir den Stoff geduldig zu erklären. Eigentlich war er schon wieder fast zu nett zu mir.
      Jedenfalls vergingen zwei Wochen, ohne dass er sich weiter öffnete. War es - was auch immer er verbergen musste - so gravierend, dass er mich besser als sich selbst kennen musste? Dann würde ich es nie erfahren. Fast amüsiert fragte ich mich jedes Mal, ob er mich für so blind hielt, dass ich nicht merkte, dass es ihn quälte. Am liebsten hätte ich ihn ermutigt, es mir zu sagen. Aber das war unmöglich. Wenn er es nicht von alleine tat, würde auch all mein Bemühen nichts bringen.
      Noch viel überraschter war ich, als er und Jasmin mich zur Bergfestparty einluden. Sie fand am dritten Wochenende statt, das ich in Deutschland verbrachte. Wenn ich es nicht falsch verstanden hatte - es ist schwer, etwas zu verstehen, wenn zwei Leute zugleich auf einen einreden - feierte man da den erfolgreichen Abschluss des ersten Schulhalbjahres. Vielleicht bestand ja Hoffnung, dass auch Eric sich endlich dazu aufraffte, es mir zu sagen.
      Wie ich auf den Gedanken kam, wusste ich nicht, aber ich war ziemlich sicher, dass Jasmin Bescheid wusste. Aber bevor ich mich in blödsinnige Erzählerei verliere, sollte ich besser ein wenig mehr ins Detail gehen.
      An dem Wochenende sorgte irgendeine Laune des Schicksals dafür, dass Eric krank war. Magenverstimmung oder etwas in der Art. Wobei ich eher denke, dass er endlich bereit gewesen wäre, es mir zu sagen, aber schlichtweg zu nervös war. Ich hatte sowieso den Eindruck, dass kein Mensch auf der Welt Eric an Nervosität und Schüchternheit überbieten konnte. Jedenfalls ging ich dann mit Jasmin alleine dort hin. Auch viele andere von ihrem Gymnasium - für den Moment kann ich eigentlich auch unserem Gymnasium sagen - waren dort. Sofort machten sich Gerüchte breit, dass Jasmin und ich miteinander ausgehen würden. Diese Gerüchte zerstreuten wir wieder. Sie war nicht hässlich, nicht im Geringsten. Aber sie war schlichtweg nicht mein Typ und wie bereits erwähnt, wollte ich für das halbe Jahr Single bleiben.
      Es herrschte eine ausgelassene Stimmung und auch Bier und andere Getränke flossen in Bächen. Niemand dachte daran, aufzuhören und so wurde es ziemlich spät. Die ganze Feier fand in einer ziemlich bekannten Disco fand, denke ich, jedenfalls war ich der einzige, der eine Wegbeschreibung gebraucht hatte - aber gut, ich kannte die Stadt auch nicht.
      Irgendwann fanden Jasmin und ich uns an der Theke ein. Ich glaube, es war mittlerweile nach Mitternacht und wir waren beide gut angetrunken. Während sie nur Bier getrunken hatte - schließlich war sie erst siebzehn -, ich hingegen Bier, Wodka und Mixgetränke, kann man sich vorstellen, dass ich voller war als sie.
      "Weißt du, es ist schade, dass Eric nicht da ist", fing sie plötzlich an. Der plötzliche Themenwechsel - zuerst war es noch um Musik gegangen - irritierte mich für einen Moment. Dann erwiderte ich:
      "Stimmt schon. Ich bin sicher, dass er hier ziemlich locker geworden wäre."
      Sie nickte nur. "Jasmin, was ich dich auch noch fragen wollte… Weißt du, was Eric so bedrückt? Er wollte es bisher nicht sagen. Zu privat, meinte er. Wenn du es weißt… bitte sag es mir!"
      Sie griff zu ihrem Glas und nahm einen Schluck. Auch als sie es wieder abstellte, hielt sie es fest umklammert und blickte nicht mich an, als wie antwortete.
      "Eigentlich ist das total hinterfotzig, wenn ich es dir sagen würde. Aber ich habe das Gefühl, Eric wird nie den Mut dazu finden. Wie auch immer. Versprichst du mir, so zu tun, als wüsstest du nichts?"
      Ich war verwirrt. Warum verlangte sie das von mir? Okay, es war Privatsache und eigentlich Erics Entscheidung ob er es mir sagte oder nicht. Aber mittlerweile war ich viel zu versessen darauf, es endlich zu wissen, als dass ich es wagte, ihre Bedingung abzuschlagen.
      "Klar. Ich werd so tun, als wär nichts und wenn er es mir dann doch sagt, total überrascht sein." Mit einem breiten Grinsen nahm ich einen Schluck Colabiermix. Wirklich in der Kombination, mehr Cola als Bier. Ich hatte meiner Ansicht nach genug Alkohol gehabt.
      Ich war jedenfalls noch nicht zum Schlucken gekommen, als Jasmin antwortete. Sie hatte sich dabei zu mir herüber gebeugt, als wolle sie, dass nur ich es hören kann.
      "Eric ist schwul und steht total auf dich."
      Ich weiß nicht mehr, was ich traf, ich weiß nur noch, dass ich den großen Schluck Mixgetränk ausprustete.
      "Wie bitte?! Das ist jetzt echt nicht dein Ernst!", zischte ich. Jetzt wusste ich, warum sie so einen Aufwand darum machten.
      "Doch, ist es. Enrico, bitte mach jetzt nichts, was wir beide später bereuen würden! Eric ist echt in Ordnung und du merkst ja, wie es ihn quält. Bisher hat er sich noch nicht getraut, es zu sagen, aber du weißt es schon. Außer ihm wissen nur du und ich es, und bitte halt deine Klappe, ja?"
      "Jasmin, du kannst jetzt echt nicht verlangen, dass ich ruhig bleibe, nach einem solchen Schock! Ich wollte wissen, was mit Eric war, ja, aber ich hätte doch nicht mit so was gerechnet! Eure angebliche Beziehung war auch nur eine Farce, nicht wahr?" Ich leerte den Rest meines Colabiermix' "Ich gehe jetzt. Ich muss darüber nachdenken. Es tut mir Leid." Ich stand auf und ging weg.
      "Enrico! Warte, bitte! Enrico!!"
      Ich beachtete sie nicht mehr. Ich war völlig von der Rolle. Jetzt verstand ich, warum Eric immer so nett gewesen war… jetzt verstand ich, warum er am ersten Tag plötzlich so komisch drauf war. Und jetzt erwartete Jasmin einfach so, dass ich ruhig blieb! Ha! Sie hatte ja keine Ahnung.
      Während ich zurück zum Haus meiner Gastfamilie lief, fluchte ich leise vor mich hin. Wie sollte ich jetzt noch normal mit Eric umgehen können? Ich meine, jede falsche Geste, jedes falsche Wort konnte ihm Hoffnung machen, oder ihm klar machen, dass ich Bescheid wusste!
      Wirklich hervorragend! Obwohl, einen Vorteil hatte es ja. Ich konnte mir jetzt schon mal darüber klar werden, wie ich dazu stand. Ich meine, ich bin nicht schwulenfeindlich oder so, das ist es ja gar nicht, es ist ja schließlich nicht mein Leben und auch bei uns zuhause gibt es genug. Aber es ist schon etwas anderes, wenn man erwartet, dass ein guter Kumpel schwul ist und auch noch auf einen steht! Ich hatte noch nie darüber nachgedacht, wie es mit einem Kerl wäre und ich hatte auch gar keine Lust, es zu tun! Jetzt aber blieb mir keine andere Wahl mehr. Ich musste rausfinden, ob ich damit klar kam, dass Eric auf mich stand, oder nicht. Oder ob ich dann sagen müsste: "Tut mir ja echt leid, ich bin hetero."
      Natürlich war mir klar, dass es nicht nur die Alternativen "hetero" und "homo" gab. Aber nach allem, was ich wusste, war ich hetero. Schwul war ich garantiert nicht, das wüsste ich, aber was war mit bisexuell?
      Ich war noch nie in einer Situation wie dieser gewesen und ich wusste auch, warum Eric es mir bisher noch nie gesagt hatte. Wie hätte er wissen sollen, wie ich reagieren würde, wenn ich es nicht einmal selbst wusste?
      Ich musste zumindest vorläufig damit klarkommen, bis er es mir selbst sagte. Solange hatte ich Zeit, darüber nachzudenken. Ich konnte ihn nicht auffliegen lassen. Trotz allem waren wir gute Freunde und außerdem war ich es Jasmin schuldig. Außer mir hätte sie wahrscheinlich niemandem jemals etwas gesagt. Sie stand aber auch zwischen zwei Stühlen… Sie war mit uns beiden befreundet, wusste von mir nicht wirklich, wie ich dazu stand, weil weshalb hätten wir in den drei Wochen jemals darüber reden sollen? Wenn Jasmin das Thema angesprochen hätte, hätte ich mir wahrscheinlich nichts dabei gedacht, aber zum einen hätte Eric es sicher abgeblockt oder ich hätte ihm jegliche Hoffnungen zunichte gemacht, weil spontan hätte ich geantwortet: "Niemals würde ich was mit einem Kerl anfangen"
      Vielleicht war es ja tatsächlich besser, wenn ich mir diesen Punkt jetzt schon überlegen konnte. Ob ich mir jemals vorstellen konnte, auch mit dem eigenen Geschlecht etwas anzufangen. Ich musste ja nicht schwul werden. Und es ist ja auch nicht so, als wäre das eine Krankheit oder irgendwie abartig…
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Nun ja, jetzt hat Enrico es also erfahren... und ist zumindest nicht total abweisend. Also so schlecht läuft das in meinen Augen gar nicht, Eric scheint sogar noch sowas wie ne reele Chance zu haben.
      Genial fand ich das, mit dem Mixgetränk :D Der arme Typ der das abbekommen hat, das muss doch ziemlich kleben... stelle ich mir abartig vor.

      Fehler habe ich in keine gefunden, egal in welchem Sinne^^

      Was die Länge angeht... ich finds gut, dass die so lang sind, hat man wenigstens ein bisschen was an Stoff zu bearbeiten^^ Kannst es ruhig noch länger machen, ich hätte nichts dagegen.

      Zur Musik: Also wenn du das so gut findest... meiner Erinnerung nach waren da noch mehr Lieder, die ich dir holen könnte, musst nur Bescheid sagen ;) (Das war keine Frage, also kannst du mir gar nichts :tongue: )
    • Also, Maik war für mich bisher auch der sympathischste Chara XD Kann nur leider noch nicht einschätzen, welche Rolle er im weiteren Verlauf der Story spielen wird.
      Und das maaag ich! :3

      Und Jasmin ist in meiner Achtung gesunken. XD
      Okay, sie war angeschippert, aber trotzdem...:/

      Was ich allgemein zu kritisieren gehabt hätte, hat Weirdo schon gesagt, deshalb ist es überflüssig, es nochmal zu schreiben. Ansonsten finde ich die Geschichte recht unterhaltsam und freue mich auf die nächsten Teile. :)

      edit: die nervenden yaoifangirls fand ich übrigens sehr lustig XD ich mags, wenn sie auf die Schippe genommen werden. ^^ Was nicht böse gemeint ist! O_O

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Fibrizo ()

    • meiner Meinung nach hat die Story seit Anfang ziemlich abgenommen.
      Die Charaktere scheinen mir immer klischeehafter und der Plot ist im Endeffekt auch zu voraussehbar.
      Außerdem beschreibst du für mein Empfinden zu wenig. Das alles hört sich für mich einfach alles zu sehr nach nacherzählung oder Zusammenfassung an. Die Szenen sind ganz kurz und wechseln sofort wieder, nichts wird länger ausgebaut, das gefällt mir persönlich nicht so...
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.