Das Wort zum Sonntag...

    • Das Wort zum Sonntag...

      Ein Text mit ein paar Gedanken, ich bin zufällig drübergestolpert...

      Ein Philosophieprofessor stand vor seinen Studenten und hatte ein paar Dinge vor sich liegen. Als der Unterricht begann, nahm er ein großes Mayonnaiseglas und füllte es bis zum Rand mit großen Steinen. Anschließend fragte er seine Stundenten, ob das Glas voll sei. Sie stimmten ihm zu. Der Professor nahm eine Schachtel mit Kieselsteinen, schüttete sie in das Glas welches er leicht schüttelte. Die Kieselsteine rollten natürlich in die Zwischenräume der größeren Steine. Dann fragte er seine Studenten erneut ob das Glas jetzt voll sei? Sie stimmten wieder zu und lachten.
      Der Professor seinerseits nahm eine Schachtel mit Sand und schüttete ihn in das Glas. Natürlich füllte der Sand die letzten Zwischenräume im Glas aus. "Nun", sagte der Professor zu seinen Studenten. "Ich möchte, dass sie erkennen, dass dieses Glas wie ihr Leben ist! Die Steine sind die wichtigen Dinge im Leben -ihre Familie, ihr Partner, ihre Gesundheit, ihre Kinder - Dinge, die -wenn alles andere wegfiele und nur sie übrig blieben - ihr Leben immer noch erfüllen würden. Die Kieselsteine sind andere, weniger wichtige Dinge wie z.B. ihre Arbeit, ihre Wohnung, ihr Haus oder ihr Auto. Der Sand symbolisiert die ganz kleinen Dinge im Leben.
      Wenn sie den Sand zuerst in das Glas füllen bleibt kein Raum für die Kieselsteine oder die großen Steine. So ist es auch in ihrem Leben - wenn sie all ihre Energie für die kleinen Dinge in ihrem Leben aufwenden, haben sie für die großen keine mehr. Achten sie auf die wichtigen Dinge - nehmen sie sich Zeit für ihre Kinder oder ihren Partner. Achten sie auf ihre Gesundheit. Es wird noch genug Zeit für Arbeit, Haushalt, Partys usw. bleiben. Achten sie zuerst auf die großen Steine, sie sind es die wirklich zählen. Der Rest ist nur Sand."...
      Nach dem Unterricht nahm einer der Studenten das Glas mit den großen Steinen, den Kieseln und dem Sand - bei dem mittlerweile sogar der Professor zustimmte, dass es voll war - und schüttete ein Glas Bier hinein. Das Bier füllte den noch verbliebenen Raum im Glas aus; dann war es wirklich voll.
      Die Moral von der Geschichte ...

      Egal wie erfüllt ihr Leben ist, es ist immer noch Platz für ein Bier... :D

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    • Wiedermal ein Wort zum Sonntag, darüber, das Wissen manchmal auch nicht alles ist...

      Syringen oder der Fluch des Wissens

      Bis vor wenigen Jahren habe ich nicht gewusst, was Syringen sind. Kam ich nie auf die Idee, nachzuschlagen, oder war ich zu faul dazu, ich weiss es nicht mehr - man mag ja auch nicht immer gleich nachschauen im Hausschatz des Wissens.
      Ich glaube, es waren die Syringen selber, die mich daran hinderten. Ich kannte nicht ihre Farbe und ihren Duft, aber das Wort war Duft und Farbe genug!
      Manchmal fand ich sie in Versen und Geschichten. Der Name sang eine Melodie voll wehmütiger Süsse, und die unbekannten Blumen dufteten wie vergessene Gärten. Sie wuchsen und blühten in einer anderen Wirklichkeit, sie waren Märchenblumen. Vielleicht waren sie mattgelb oder von verblasstem Lila, oder auch durchsichtig weiss, aber ich hütete mich davor, mir etwas Bestimmtes vorzustellen, denn ihre Farbe war die des Märchens, ohne allen Vergleich. Wo sie standen, ertönte die feine Musik des Wunderbaren, und die Königin Phantasie kam, die Lieblichste von allen, schritt träumend über verwachsene Wege und schmückte ihr Haar mit Syringen.
      Das ist vorbei. Denn eines Tages plagte mich meine Unwissenheit, der Teufel der Genauigleit ritt mich und ich weiss nun was Syringen sind.
      Syringa vulgaris. Familie der Ölbaumgewächse. Mit gegenständigen, spitz ausgezogenen Blättern, rispenständigen, violetten bis weissen Blüten. Sehr häufiger Zierstrauch. Meist Flieder genannt.
      Das sind also die Syyringen. Die Magie des Namens ist verflogen, der Schmetterlingsstaub des Märchens heruntergeblasen. Ich habe sie zu hart angefasst, zu scharf angesehen. Die Syringen ist der Flieder, der bei uns im Frühjahr in allen Gärten blüht, massenhaft vorhanden, wie Weisskohl, und ebenso üppig, massenhaft gepflückt, billig verkauft, verschenkt, gestohlen und achtlos weggeworfen, längst rüstig verschlagert: Wenn der weisse Flieder wieder blüht, immer immer wieder, wenn der weisse Flieder... Eine Pflanze, die man wirklich vulgaris, gewöhnlich, nennen kann.
      Das klingt nun vielleicht, als hätte ich etwas gegen den Flieder. So ist es aber nicht gemeint. Ich habe ihn gern wie jedermann und freue mich, wie er mit vollen Händen den Frühling an alle verschwendet. Aber nun habe ich keine Syringen mehr. Der Flieder hat mir die Syringen verschluckt.
      Man soll nicht alles wissen wollen...

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    • Zum 1sten: Wie wahr, wie wahr! Die grossen Sachen im Leben um die wir uns eigetlich am meisten kümmern müssen gehen oft unter und wir rennen kleinen, unwichtigen Dingen nach. Hach ja...

      Zum 2ten: auch sehr schön. ich kann nicht mehr dazu sagen, is einfach nur schön. wie das beschrieben ist, wahnsinn =) und doch ist es so etwas simples was das leben schöner machen kann.
    • Ja, ich weiss, heute ist zwar nicht Sonntag aber ich bin grad wieder mal auf was lesenswertes gestossen und da ich die nächsten paar Sonntage ohnehin in Reutlingen verbringe (wo auch immer das sein mag, muss erst nachsehen xD ) möchte ich das Ding nicht vorenthalten, es geht diesmal passenderweise um Job und Geld...

      Ein Investmentbanker stand in einem kleine mexikanischen Fischerdorf am Pier und beobachtete, wie ein kleines Fischerboot mit einem Fischer an Bord anlegte. Er hatte einige riesige Thunfische geladen. Der Banker gratulierte dem Mexikaner zu seinem prachtigen Fang und fragte, wie lange er dazu gebraucht hatte.
      Der Mexikaner antworte: "Ein paar Stunden nur. Nicht lange."
      Daraufhin fragte der Banker, warum er nicht länger auf See geblieben ist, um noch mehr zu fangen.
      Der Mexikaner sagte, die Fische, reichen ihm, um seine Familie die nächsten Tage zu versorgen.
      Der Banker wiederum fragte: "Aber was tun Sie denn mit dem Rest des Tages?"
      Der mexikanische Fischer erklärte: "Ich schlafe morgens aus, gehe ein bisschen fischen, spiele mit meinen Kindern, mache mit meiner Frau Maria nach dem Mittagessen eine Siesta, gehe im Dorf spazieren, trinke dort ein Gläschen Wein und spiele Gitarre mit meinen Freunden. Sie sehen, ich habe ein ausgefülltes Leben."
      Der Banker erklärte: "Ich bin ein Harvard-Absolvent und könnte Ihnen ein bisschen helfen. Sie sollten mehr Zeit mit Fischen verbringen und von dem Erlös ein größeres Boot kaufen. Mit dem Erlös hiervon wiederum könnten Sie mehrere Boote kaufen, bis Sie eine ganz Flotte haben. Statt den Fang an einen Händler zu verkaufen, könnten Sie direkt an eine Fischfabrik verkaufen und schliesslich eine eigene Fischverarbeitungsfabrik eröffnen. Sie könnten Produktion, Verarbeitung und Vertrieb selbst kontrollieren. Sie könnten dann dieses kleine Fischerdorf verlassen und nach Mexiko City oder Los Angeles und vielleicht sogar New York City umziehen, von wo aus Sie dann ihr florierendes Unternehmen leiten."
      Der Mexikaner fragte: "Und wie lange wird dies alles dauern?"
      Der Banker antwortete: "So etwa 15 bis 20 Jahre."
      Der Mexikaner fragte: "Und was dann?"
      Der Banker lachte und sagte: "Dann kommt das Beste. Wenn die Zeit reif ist, konnten Sie mit Ihrem Unternehmen an die Börse gehen; Ihre Unternehmensteile verkaufen und sehr reich werden. Sie könnten Millionen verdienen."
      Der Mexikaner sagte: "Millionen. Und dann?"
      Der Banker sagte: "Dann könnten Sie aufhören zu arbeiten. Sie könnten in ein kleines Fischerdorf an der Küste ziehen, morgens lange ausschlafen, ein bisschen fischen gehen, mit Ihren Kindern spielen, eine Siesta mit Ihrer Frau machen, in das Dorf spazieren, am Abend ein Gläschen Wein genießen und mit ihren Freunden Gitarre spielen."

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    • Da gibts ja den Thread im OffTopic in dem es um Depressionen und die Mittel dagegen geht und da mich dieser Text hier früher mal auf mein Rezept gegen Stimmungstiefs gebracht hat wollte ich ihn euch zeigen.
      Er ist schon etwas älter (und ich musste ihn erstmal suchen gehen zwischen all meinem sonstigen unnützen Kram den ich rumliegen hab xD) aber ich finde ihn ganz gut und immer noch aktuell. Doch lest selbst.

      Seifenblasen

      In einer grossen Stadt stand ein dünner Mann und machte Seifenblasen.
      Er hatte ein Gesicht wie ein fahrender Schüler, und das schnelle Hütchen auf seinem Kopf passte gut zu seiner windigen Beschäftigung. Graziös hielt seine Linke das Büchschen mit der Flüssigkeit, und die Rechte, die einen vorn zum Kreis gebogenen Draht zum Munde führte, tat ihre Arbeit mit dem Schwung eines Zauberkünstlers. Ganze Kolonien von schillernden Bällen schickte er in die Luft, und jeder Serie lachte er nach wie ein Kind.
      Er freute sich daran, obwohl er nicht zu seinem Vergnügen dastand, denn er wollte die Büchschen mit den Drähten verkaufen, fünfzig Pfennig die ganze Ausrüstung.
      Die Seifenblasen schwebten schön und stumm über den Lärm, ohne sich um die Strassenbahnen, Autos, Hausfassaden und Leute zu kümmern, die sich als farbige Abbilder in ihnen spiegelten. Die Leute sahen die bunten Kugeln, und einige betrachteten den Seifenbläser mit wohlwollendem Respekt. Das kam aber nicht daher, weil ihnen sein Werk gefiel, sondern weil sie in aller Eile eine Rechnung aufmachten. Materialkosten, überschlugen sie, fünfzehn Pfennig, kein schlechtes Geschäft! Seifenblasen, die Geld einbrachten, waren schliesslich genauso ernst zu nehmen wie jede andere Ware.
      Man konnte aber auch eine andere Rechnung aufmachen. Zehntausend Seifenblasen für fünfzig Pfennig, das waren zweihundert Seifenblasen für einen Pfennig! Dabei gab es solche, die jede einzelne ihren Pfennig wert waren.
      Das bedachte ich wohl und kaufte solch eine Apparatur.
      Ich wohnte in einer kleinen Pension am Stadtrand und am Sonntagmorgen stellte ich mich auf den Balkon und blies Seife. Ich blies als Amateur, es brachte mir nichts ein. Dennoch hätte ich Besseres nicht tun können, denn es war ein grauer Tag, und ohne die Seifenblasen wäre meine Stimmung ebenso grau gewesen. Seitdem weiss ich gegen Depressionen kein besseres Mittel als Seifenblasen.
      Leise lösten sie sich vom Draht, einige sanken langsam zu Boden, andere stiegen bis übers Dach hinaus und immer höher und liessen sich vom sanften Winde tragen und forttreiben, bis man sie nicht mehr sah. Es war aufregend, ihre Fahrt zu beobachten und zu sehen, wie manche von ihnen jedes Hindernis geschickt umschwebten. Es gab kleine, die in ganzen Scharen hervorgeschossen kamen, und prächtige dicke, um deren Schicksal man zitterte, wenn sie die Pappeln streiften.
      Ich fand heraus, dass man sie auch mit Zigarettenrauch füllen konnte, sie waren dann milchig grau von innen.
      Manchmal trafen sich zwei kleine in der Luft und verbanden sich zu einer grossen. Andere wieder verliessen den Draht als Zwillinge und betrachtete man die Blasen aus der Nähe, so zeigte es sich, dass ihre Oberfläche in ständiger Bewegung war und aus unzähligen Partikelchen bestand, die nach allen Richtungen durcheinanderflossen.
      Ich warf einen Blick in das Büchschen und stellte fest, dass ich kaum etwas verbraucht hatte von der Lösung. Befriedigt machte ich weiter.
      Eben war mir ein Prachtexemplar gelungen, ein grossartiges Gebilde in Orange und Violett, als die Pensionswirtin mit ihrem Sohn über die Strasse kam. Voller Staunen beobachtete sie mein Tun und wechselte mit dem Sohn einen Blick, als ob sie sagen wollte: Der da oben ist verrückt geworden, hoffentlich zieht er bald aus.
      Dann kam ein älterer Herr vorbei. Sein ernster Blick wurde ganz begehrlich und schien mir heraufzuzwinkern: Lassen Sie mich mal! Aber gleich hatte er sich wieder in der Gewalt und ging würdig weiter.
      Einer Dame schwebte eine meiner Kugeln gerade vor der Nase vorüber. Sie wollte lächeln, ich sah es deutlich, aber sie tat es nicht. Sie blickte wieder geradeaus und sah sich nicht mehr um.
      Hinter ihr kamen drei Kinder, die mit ihrem Papa spazierengingen. Der Papa entdeckte die Seifenblasen als erster. Er wollt ihnen eigentlich nicht mehr Beachtung schenken, als ein erwachsener Mann für solche Spielereien zeigen darf. Aber dann fiel ihm ein, dass er sich ja gar nicht zu beherrschen brauchte, er hatte doch die Kinder bei sich! Er beugte sich zu ihnen hinab und zeigte ihnen die Wunderbälle. Sie waren mein dankbarstes Publikum.
      Noch viele Leute sahen meine Seifenblasen, aber die meisten blieben mürrisch und taten, als hätten sie nichts gesehen. Es sind so ernste Zeiten! In ihren Köpfen bewegten sie ernste und wichtige Dinge.
      Vielleicht waren es auch nur Seifenblasen, wenn auch nicht so schöne, dafür halten sie aber länger.

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Irrlicht ()