Rechtschreibprobleme

    • 1. Iran hatte schon einen Artikel. In dem Punkt gebe ich mich aber geschlagen. Bleiben ja noch die anderen Punkte.

      2. Dir ist wohl unbekannt, daß ein "gräulicher Esel" ein graufarbener ist, während ein "greulicher Esel" ein sehr häßlicher ist. Ist ja schon traurig, wenn Du das Wort "greulich" nicht mehr kennst. :mpf:

      Die Rechtschreibreform hat aus dem "greulich" aber durchweg ein "gräulich" gemacht. Also bitte informieren, bevor Du mir unterstellst, grau nicht zu kennen.
      Des weiteren hätte der Duden als Privatverlag machen können, was logisch ist, nicht was die Schlechtschreibreform sagt.

      Und ein "wohl bekannter Dichter, der einen gräulichen Esel beschreibt" ist nun mal etwas anderes als ein "wohlbekannter Dichter, der einen greulichen Esel" beschreibt.
      Erster Dichter ist wohl (wahrscheinlich) bekannt und beschreibt einen graufarbenen Esel, während der zweite Dichter ein wohlbekannter (von allen gekannter) Dichter ist, der einen besonders häßlichen Esel beschreibt.

      "Rotkäppchen hat selbst (sogar) gebackenen Kuchen mitgenommen" bedeutet, daß sie sogar gebackenen Kuchen mitgenommen hat, zusätzlich zum Wein, zum Brot und den anderen Sachen.
      "Rotkäppchen hat selbstgebackenen Kuchen mitgenommen" heißt wiederum, daß sie einen Kuchen mitnahm, den sie mit ihren eigenen Händen herstellte.

      Und ein "viel versprechender Politiker" ist einer, der viel verspricht und nichts hält, während sein "vielversprechender" Kollege einer ist, von dem man viel erwarten kann.

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    • Warum wilslt du greulich schreiben, wenn es von Grauen kommt? Wie viele Kritiker der Reform, machst du es dir schön einfach und stellst einzelne Sätze einfach so in die Landschaft, ganz so, als ob das Wort Kontext unbekannt sei.

      Was nun deine Ablehnung der Reform damit zu tun haben soll, dass der Duden nur wiedergibt, wie im Moment der Stand der deutschen Sprache ist, entzieht sich mir.
    • Ich mache das, weil die deutsche Sprache 400 Jahre lang einen Unterschied zwischen "greulich" und "gräulich" machte. Dann kamen die hochintelligenten Rechtschreibreformer und wollten etwas an der wohlfunktionierenden Sprache herumtüfteln.

      "greulich" kommt nämlich von "Greuel", und den schrieb man bis 1996 mit "eu". Dann sagten die viel versprechenden Reformer, daran müsse etwas geändert werden, denn "Greuel" komme ja von "Grauen", weshalb man es nun "Gräuel" zu schreiben habe - so verschwand das wohlbekannte und vielversprechende "greulich".
      Weitere tolle Ableitungen sind "Stängel", denn der kommt plötzlich von "Stange", "belämmert" hat, wie natürlich jeder weiß, mit einem "Lamm" zu tun usw.

      Du machst den Fehler, den viele Reformer machen: Du befürwortest die Änderung schwachsinniger Dinge ohne Not. Es hat wunderbar funktioniert, bis irgendwelche Deppen sagte, ab heute schreibt man nur noch "wohl bekannt" und "viel versprechend". (Inzwischen sind die alten Schreibungen wieder zulässig.)

      Die Sprache hat sich immer entwickelt, wenn es Zeit dazu war. Das hat wunderbar geklappt. Dann kamen diese Damen und Herren daher und warfen alles durcheinander. Nun kennt sich keiner mehr aus, niemand will's gewesen sein und die deutsche Sprache ist verarmt. Tiuschiu zuht gat vor in allen - da hat Walther sich wohl geirrt.

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    • Kennt jemand das Wort "raulisch"? Es enstammt dem moselfränkischen Dialekt und hat in etwa die gleiche Bedeutung wie Hyrules 'greulich'. Durch Lautverschiebung (und natürlich den Dialekt) wurde aus 'eu' ein 'au'.
      Ergo schriebe ein Saarländer lieber 'gräulich', wenn er 'raulisch' meint - denn 'raulisch' ist ja leider nicht offiziell anerkannt.

      Im Allgemeinen muss ich ich eines sagen:
      Ich passe mich leidlich der neuen Rechtschreibung an - nicht, weil ich sie als "einfacher" oder (das schon gar nicht) "ästhetischer" erachte - nein, sondern weil mir in einer literarischen Erörterung einmal zwo Punkte abgewertet wurden aufgrund der Tatsache, dass ich konsequent "daß", "muß" etc. schrieb, wie ich es aus dem 'Privatgebrauch' her kannte.
      Also beschloss (<- wie gerne würde ich hier ein 'ß' setzen *sigh* ) ich, komplett auf Neue Rechtschreibung umzusatteln, was mir ärgerliche Punktabzüge in der Schule erspart.
      Subjektiv empfinde ich es als 'Frechheit', mir meine vertraute Sprache zu nehmen und viele (imo sinnfreien) radikale Änderungen vorzunehmen.
    • Ich hab das Glück, bei Worten,bei denen ich mir nicht sicher bin wie man sie richtig schreibt,ein Gespür dafür zu haben.
      Ich guck mir an wie ich es geschrieben habe und wenn ich finde es sieht komisch aus,schreibe ich es anders.Am Ende lasse ich das stehen,was meiner Meinung nach am schönsten aussieht.
      Ich hab damit eine Trefferquote von ca. 90 %.
      Möge das Triforce mit euch sein!

      Das Blut eines Menschen zu vergiessen ist nur halb so Spassig,wie in der Kotze eines anderen herrumzurühren!

      Du sagst,
      man tut halt,was man kann,
      und dir gehts gut,
      DU KOTZT MICH AN!!!

      Die Ärzte: Kopfüber in die Hölle
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