Elemental Guardians

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    • Original von Shiek-kun
      Wie gesagt: "Halbmensch" wird auch diskriminierend benutzt. Die "politisch korrekte" Fassung kommt noch.


      Ok, dann ist ja gut. Dass du FE nie gespielt hast, ist keine Entschuldigung. Aber dass der richtige Ausdruck folgt schon. Ich bin nämlich Rassisten-Killer, musst du wissen. Egal, ob im realen Leben, oder auf anderer Ebene. Das ist genauso schlimm wie sexuelle Belästigung, find ich.
    • Original von Flagur
      Dass du FE nie gespielt hast, ist keine Entschuldigung.


      O_ô
      Und wieso das nicht?
      Theoretisch hätte ich es dann aber als korrekte Bezeichnung stehen lassen können, wenn ich das von Anfang an vorgehabt hätte.
      Da dies jedoch von Anfang an nicht der Fall war, weiß ich gar nicht, was ihr habt O.o
      Bis der Begriff allerdings aufkreuzt, dauert es noch eine Weile. Der Grund wird verständlicherweise nicht verraten.

      [ Warum fang ich eigentlich schon wieder an zu diskutieren? ]
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Argh, Doppelpost O.o
      naja, wayne...

      nächster Abschnitt. so langsam wird das zweite Kapitel zu lang O.o
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      "Hey, du" Leon vernahm etwas, einen kurzen Moment lang reagierte sein Unterbewusstsein, doch als dem Laut nichts mehr folgte, glitt der Junge erneut in die Traumwelt ab, welche ihn mit eisernen Klauen immer weiter zu sich zog.
      "Hey du, wach auf!" Erneut diese Stimme, doch Leon war nicht gewillt, ihr zu folgen. Gerade gelang es ihm, endlich dem Alptraum dieses Tages zu entkommen, da wollte jemand ihn gnadenlos in diesen zurückzerren. Jemand rüttelte an ihm und brach endgültig die letzten Ketten, die Leon noch im Bann der Müdigkeit hielten.
      Vorsichtig öffnete er die Augen, nur langsam wurde das Bild vor seinen Augen wieder schärfer, doch bevor er im Dämmerlicht des Raumes etwas deutlich erkennen konnte, dauerte es noch einige Augenblicke.
      Direkt vor Leon stand ein seltsam anmutendes Wesen. Es war ein Halbmensch, dessen war Leon sich sicher, doch einen solchen hatte er noch nie gesehen. Es war ein junger Mann, das Gesicht ziemlich menschlich, wenn auch ein wenig spitz wirkend. Ansonsten besaß der Mann in seinem Gesicht Barthaare, wie sie Füchse besaßen und auch seine spitzen, tierischen Ohren ließen keinen Zweifel mehr daran, das dieser Halbmensch ein Fuchsmensch war.
      Noch einen Augenblick lang warf Leon einen genaueren Blick auf sein Gegenüber, wobei er noch die Spitze eines Schwanzes hinter dem Halbmenschen erkennen konnte, die leicht hin und her glitt, aufgeregt, doch trotz allem geschmeidig.
      Erst dann widmete Kays Schützling sich den Kleidungsstücken des Mannes, die allerdings nichts Besonderes waren. Braun und abgewetzt, noch gut genug zum Tragen, doch nichts mehr, was ein Mensch freiwillig tragen würde.
      Anschließend hob Leon seinen Blick wieder und sah in die bernsteinfarbenen Augen seines Gegenübers.
      Dieser legte allerdings ein schelmisches Lächeln auf und sprach erneut zu ihm.
      "Na, hast dich auch sofort mit Okami angelegt?" Das Lächeln auf den Lippen des Fuchsmenschen wurde breiter.
      "Ich wusste ja nicht, dass die Hängematten nur für die höheren Ränge sind.", erwiderte Leon daraufhin etwas kleinlaut. Der Mann vor ihm schien dies allerdings noch amüsanter zu finden als bisher schon und antwortete:
      "Ob absichtlich oder nicht, Okami besitzt unter uns den höchsten Rang, wer es sich mit ihm verscherzt, wird keine angenehme Zeit hier haben.", seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern, "Außerdem ist er Kays Liebling."
      "Was soll das heißen?", hakte Leon nach und wurde dabei etwas lauter, bekam danach allerdings gleich zu hören, dass er gut daran getan hätte, weiter zu flüstern, denn eine dunkle Stimme, ähnlich hart wie die Okamis, schallte durch den Raum: "Ruhe da, verschiebt euren Kaffeeklatsch auf morgen, ich will schlafen, höre ich noch einen Mucks mache ich demjenigen einen Knoten in den Hals!"
      Leon erschrak leicht, flüsterte dann aber wieder, wobei er seinen Satz wiederholte. "Was soll das nun heißen?"
      "Ganz einfach. Egal, was Okami tut, Kay billigt es. Es ist schwer genug, es dem Wolf recht zu machen, aber durch seine Privilegien ist es völlig unmöglich, sich in irgendeiner Weise dagegen aufzulehnen. Du tust gut daran, seine Befehle zu befolgen.", meinte der Fuchs.
      Leon schluckte, was konnte er eigentlich noch alles falsch machen? Innerhalb eines Tages hatte er sich zum Volltrottel gemacht, Kay verärgert, Okamis Zorn auf sich gezogen, konnte es nun noch schlimmer kommen?
      Leon überlegte krampfhaft, bis ihm einfiel, wer schon, in nicht einmal zwei Tagen, sein neuer Herr sein würde, und die Zukunft sah unter der Führung des Halbwolfes keineswegs rosig aus. Doch trotz dieser Aussichten interessierte den Jungen der Bund zwischen Kay und dem Wolf, sodass er weiter fragte: "Weiß man, warum Okami so hoch in Kays Gunst steht?"
      "Wahrscheinlich liegt es an der Zeit, die sie vorher schon miteinander verbrachten. Keiner weiß genau über Kays Vergangenheit Bescheid – jedenfalls wir nicht." Obwohl die Worte des Halbmenschen ernst gemeint waren, zierte das schelmische Lächeln weiterhin seine Lippen.
      "Warum macht Kay so ein Geheimnis um seine Vergangenheit?"
      "Keine Ahnung. Vielleicht will er nicht, dass wir wissen, wer seine Eltern sind, was er früher getan hat, was weiß ich, ich bin nur hier um zu arbeiten, nicht um die Angelegenheiten des Kapitäns auszuspionieren."
      "Das ist doch Blödsinn. Ich kann nicht darüber reden, weil ich mich nicht erinnern kann. Aber er kann es bestimmt!", tat Leon die Erklärung des Fuchsmenschen ab.
      "Wie auch immer. Vielleicht schlafen wir jetzt auch lieber.", erwiderte der Fuchs, zwar lag noch immer ein hämisches Grinsen auf seinen Lippen, doch er schien das Interesse an dem Gespräch verloren zu haben.
      Leon nickte, dann beobachtete er noch, wie der Fuchs durch den Raum ging. Leon fiel jedoch auf, dass er in immer noch nicht wusste, wie dieser Halbmensch überhaupt hieß, und flüsterte so noch dem Fuchs zu: "Wie heißt du eigentlich?"
      Der Mann wandte sich noch einmal um, immer noch dieses Lächeln auf seine Lippen gelegt, wie ein Schutz vor allem, was ihm schaden könnte.
      "Atsuno", antworte er ruhig, bevor er sich wieder umwandte und seinen Schlafplatz aufsuchte. Noch einmal seufzte der Junge und wiederholte leise den Namen des Fuchses, "'Atsuno' also…", bevor auch er eine halbwegs bequeme Stelle auf dem Bretterboden gefunden hatte und sich endlich zum Schlafen hinlegen konnte. Es dauerte nicht lange, da schlief er erneut ein und diesmal sollte ihn tatsächlich nichts mehr stören.


      Die Nacht verging, eine Nacht, in der Leon von Alpträumen geplagt wurde. Immer wieder erschien Okami vor ihm, jedes Mal ebenso hart und erbarmungslos wie am Abend in der Hängematte.
      Der Wolf packte Leon erst am Kragen, dann schlitzte er ihn auf. Der Junge spürte regelrecht, wie die Krallen sich durch sein Fleisch bohrten, tiefer und tiefer, bis das Blut floss und langsam auf den Boden tröpfelte, während er noch immer im Griff dieses Monsters gefangen war.
      Tiefe Wunden, im Dunkeln aufblitzende Krallen und Zähne, Augen, deren Hass und Bosheit Leon das Leben aus dem Körper sogen, ohne ihn verletzen zu müssen, und zu all dem kam diese unaussprechliche Kälte, die ihn in sich einschloss und unerbittlich gefangen hielt. Langsam, lautlos, ein Gegner, der nicht zu besiegen war, ein Widersacher, der den Tod brachte.
      Chaos, Angst, Kälte, die einzigen Empfindungen, die für Leon noch greifbar waren, eine gefährliche Mischung, die seinen Widerstand brach und ihn hilflos dem Wolf auslieferte.
      Ein weiteres Mal holte der Wolf aus, ein weiteres Mal wollte er seine Krallen durch das Fleisch seines Opfers reißen…
      "Hey, Kleiner!"
      Das Traumbild verschwand, was war dort gewesen?
      "Hey, Schädling! Wach endlich auf, oder muss ich dir erst wieder Beine machen?!"
      Langsam erwachte Leon, doch noch ehe er die Augen aufschlug, hatte sich sein Körper schon verkrampft. Diese Stimme hatte sich tief in ihm eingebrannt und ließ nur einen Gedanken zu: Flucht.
      Vorsichtig hob Leon den Blick, während er leicht zögernd die Augen aufschlug. Sofort sah er in das Augenpaar des Halbwolfes, der direkt vor ihm kniete und auf ihn herunter sah. Selbstherrlich und mit einem mehr als zufriedenen Lächeln genoss Okami den Anblick. Die geweiteten Augen, die Haut, die von einem gesunden Farbton in ein totenblasses Weiß überging und die hektischen Bewegungen, um ihm, dem schrecklichen Wolf zu entkommen.
      Erst dann sprach er mit demselben Lächeln weiter.
      "Na, Mistkäfer? Gut geschlafen? Oder bist du mit irgendetwas unzufrieden?"
      Hastig schüttelte Leon den Kopf, bevor er eine Antwort hervorbrachte.
      "N-n-nein, alles bestens.", wo er jedoch die Kraft hergenommen hatte, etwas zu sagen, war selbst ihm unklar.
      Okami behielt noch einen Moment dieses triumphierende und zugleich gehässige Lächeln bei, bevor er Leon mit ernster Miene anblickte. Der Junge schluckte. Was hatte er nun wieder getan?
      So sehr er das überlegene Lächeln des Wolfes auch verfluchte, umso mehr verängstigte ihn dieser Blick, zu frisch war die Erinnerung an den Traum.
      Hilfesuchend sah Leon sich im Raum um, soweit ihm das trotz Okamis massigen Körper möglich war, doch da war niemand, niemand, er ihm helfen konnte, nur er und dieser Halbmensch.
      Was, wenn er mir etwas antut?, schoss es Leon plötzlich durch den Kopf. Es war niemand da, der es verhinderte, nicht einmal jemand, der er bemerkte, und dass es an Bord auch nur eine einzige Person interessieren würde, bezweifelte er noch mehr.
      Während Leon noch um sein Leben fürchtete, griff die Pranke des Wolfes auch schon zu. Ängstlich, nein, fast panisch kniff Leon die Augen zu und wartete auf die Explosion des Schmerzes in seinem Kopf.
      Einige Sekunden verharrte er so, dann spürte er einen Ruck an seinem Hemd. Verwirrt blinzelte der Junge und sah, wie er sich langsam von seiner Schlafstätte entfernte, in dem selben Augenblick, in dem er fühlen musste, wie es war, wenn man mit dem Hintern über raues Holz gezogen wurde.
      Zwar dämpfte seine weite Hose einen Teil, dennoch wirkte die grobe Oberfläche des Holzes wie ein Reibeisen. Leon schenkte diesem Zustand allerdings nicht all zu viel Beachtung, sondern wandte seinem Kopf zum Wolf, der zielstrebig den Ausgang des Schlafsaales aufsuchte.
      "Wohin gehen wir?", fragte Leon noch immer sehr verunsichert. Der Halbmensch verlangsamte jedoch nicht einmal seine Schritte, geschweige denn, dass er sich umwandte, sondern antwortete nur ernst: "Du gehst nirgendwohin. Ich bringe dich."
      "Und wohin bringst du– autsch!"
      Okami war an der Treppe angekommen und zog seine Beute über die erste Stufe, was unter diesen Umständen kein angenehmes Gefühl war. Das Holz rieb hart am Rücken des Jungen vorbei, eher er mit einem Ruck über der Kante landete und auf dem zwar alten, aber nichtsdestotrotz harten Holz aufkam. Im selben Moment klingelten in Leons Kopf zum ersten Mal die Glocken der Pein.
      Der Wolf hatte auch so die Frage des Jungen verstanden und entgegnete ruhig: "Wir gehen zu Kay."
      "Kay?!", brach es aus Leon nach einer weiteren Stufe und einer neuerlichen Welle des Schmerzes heraus.
      "Ja, Kay. Du meinst doch nicht, deine Aktion von gestern Abend sei vergessen, oder? Nun, der Käpt'n wird jetzt auch davon erfahren.", meinte Okami mit einem gehässigen Unterton in der Stimme.
      "Nicht vergessen?" In Leon stieg leichte Wut auf, der Traum, aus dem er – welch Ironie! – durch das Monster des Geschehens entkommen war, sagte ihm nun, dass all das noch nicht genug Strafe war.
      Schnell stellte sich dann statt der Wut Verzweiflung ein.
      Er hatte versucht, Kay um jeden Preis auszuweichen, und nun wurde er von dessen Schoßtier gnadenlos zu ihm geschliffen! Bevor Leon jedoch dazu kam, über das nachzudenken, was ihn dort erwarten würde, standen sie schon vor Kays Kajüte.
      Die schwere Holztür, die in sich schon die Warnung trug, nicht leichtsinnig hier einzutreten, war auch dieses Mal geschlossen, sodass Leon eine kurze Pause blieb, in der sein Peiniger das Oberteil etwas lockerer hielt und so dem Jungen ermöglichte, kurz wieder Luft holen zu können. Einen Moment lang seufzte Leon auf, bevor er hörte, wie der Halbmensch an die Tür klopfte und mit ruhiger Stimme um Eintritt bat.
      Der Junge war verwundert, wie unterwürfig Okami klingen konnte. Noch immer schwebte in seiner Stimme dieses Harte, Gnadenlose, doch während sonst jedes Wort bei ihm wie Gesetz schien, war dies nun eine wohl gewählte Bitte.
      Aus dem Raum ertönte ein Geräusch, das man mit viel gutem Willen als Erlaubnis zum Eintritt verstehen konnte.
      Okami stieß die Tür auf, trat ein, zog Leon hinter sich mit und schlug die Tür zu, ohne darauf zu achten, ob der Junge bereits vollständig im Raum war. Hart prallte das Holz gegen Leons Schienbein, nur knapp konnte er seine Beine davor retten, eingequetscht zu werden, und beinahe hätte er vor Schmerz aufgeschrieen.
      Kurz nachdem diese Aktion Okamis beendet war, und Leon es mehr schlecht als recht geschafft hatte, sie zu überstehen, spürte der Junge auch schon einen Ruck. Der sichere Boden unter ihm, den er bis dahin wegen seiner Härte verflucht hatte, verschwand und mit einem Mal wünschte sich Leon nichts mehr, als sich wieder auf dem Holz befinden zu können.
      Ein weiterer Ruck beförderte Leon schließlich vor den Wolf, allerdings so, das er im Rücken die Blicke seines Peinigers spüren konnte, während er vor sich endlich Kay erblickte. Leon wollte schon zu einem Wort ansetzen, als der Halbmensch ihn losließ und der Junge auf seinen Hintern fiel. Vor Schmerz kniff er noch einmal die Augen zu und rieb über sein gepeinigtes Hinterteil, bevor er sich vorsichtig aufrichtete.
      Dabei holte ihn allerdings auch der Schmerz in den Beinen wieder ein, sodass der Junge nur langsam und recht wacklig wieder auf die Beine kam. Dann endlich stand er aufrecht vor Kay und erwartete seine Bestrafung, wobei ihm momentan selbst diese Recht war, sofern er erstmal Okami entkommen konnte.
      Kay allerdings rührte sich nicht, sondern blickte Leon nur unverwandt an.
      "Herr? Was ist?", fragte Okami mit – so unglaublich dies für Leon klang – besorgtem Unterton.
      Langsam zog der Pirat seinen Säbel und schritt auf Leon zu. Zuerst blieb der Junge stehen und sah den Piraten ungläubig an. Erst, als Kay die Klinge hob und auf Leons Kehle ausrichtete, trat er einen Schritt zurück.
      "Kay, lass den Quatsch. Nimm den Säbel runter!", herrschte Leon ihn an.
      Doch der Pirat machte keinerlei Anstalten, dem "Befehl" des Jungen nachzukommen.
      Leon wich soweit zurück, wie es ging, doch auch als er gegen die Wand stieß, hielt Kay die Klinge immer noch hoch erhoben und schritt weiter auf ihn zu. Erst, als er direkt vor ihm stand und der Stahl nur ein Fingerbreit von Leons Hals entfernt war, hielt er an.
      "Habe ich dir nicht ausdrücklich gesagt, dass du auf dem Boden zu schlafen hast?! Habe ich dir nicht ausdrücklich verboten, mit Halbmenschen zu sprechen?!", brüllte Kay den Jungen an.
      Leon wagte nicht, sich zu bewegen, nicht einmal zu sprechen. Er nickte nur schwach mit dem Kopf.
      "Und trotzdem hast du meine Befehle missachtet. Ich wusste, dass es ein Fehler war, dich mitzunehmen! Am besten setz ich dich bei nächster Gelegenheit an Land ab!"
      Stumm bat Leon Kay, den Säbel wegzunehmen. Zu seiner eigenen Überraschung tat er es tatsächlich.
      "Es tut mir Leid, Kay. Ehrlich, es wird nicht noch einmal passieren.", versuchte er, sich zu verteidigen.
      "Es ist bereits passiert!", entfuhr es Kay, dessen Stimme eiskalt und schneidender klang, als es der Säbel je sein könnte.
      "Ich wusste doch nicht, dass die Hängematten nur für die höheren Ränge sind! Ich war alleine und niemand hat mir gesagt, dass die tabu sind!"
      Okami war nahe dran, sich einzumischen, doch Kay ließ ihn mit einer Handbewegung verstummen. Leon fing an, Kay für seine Autorität gegenüber diesem Monster zu bewundern.
      "Das mag sein. Aber glaubst du, dass ich dir umsonst gesagt habe, dass du auf dem Boden zu schlafen hast?"
      "Ich–", begann Leon, doch jetzt war Okami nicht mehr still.
      "Herr! Warum wird er nicht bestraft?! Er hat gegen die Regeln verstoßen!"
      Zornig wandte Kay sich um. "Okami! Auch du hast meinen Befehl missachtet! Ich habe dir gesagt, nicht zu hart mit ihm umzuspringen! Soll ich dich auch bestrafen?"
      "Nein Herr.", erwiderte Okami unterwürfig und mit gesenktem Kopf.
      "Du kannst gehen! Und wenn ich noch einmal höre, dass du Leon so behandelst, wie du es heute und vermutlich gestern auch schon getan hast, kannst du was erleben!"
      Der Wolf verließ den Raum und Leon fragte vorsichtig: "Kann ich auch gehen?"
      "Nein", gab Kay zurück. Er wartete, bis Okami die Kajüte verlassen hatte, dann setzte er sich an den Tisch, der wie immer mit Seekarten bedeckt war.
      "Leon, Leon. Du machst mir das Leben ganz schön schwer, weißt du das?"
      "Es tut mir Leid."
      "Soll mich das kümmern? Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich Nachsicht mit dir habe. Ich habe mit unserem Smutje geredet. Er und Magda würden sich freuen, wenn du ihnen hilfst. Das bedeutet, dass du nur selten unter Okamis Leitung stehen wirst. Zufrieden? Nur wird unter deinen Aufgabenbereich noch fallen, hin und wieder an den Rudern zu helfen und das Deck zu schrubben. Am Ruder wirst du von Okami beaufsichtigt, also stell dich nicht all zu dumm an. An Deck hingegen wirst du ohne Hilfe putzen, ich denke, das bekommst du noch alleine hin, oder?", fragte der Pirat und hob misstrauisch eine Augenbraue an.
      Leon wusste für einen Moment nicht, was er sagen sollte. Völlig perplex starrte er Kay an. Zwar wurde er diesen Halbmenschen nicht völlig los, doch das war schon mehr, als der Junge von dem Kapitän erwartet hätte.
      "Es gefällt dir, wie ich aus deinem Blick entnehmen kann.", schmunzelte Kay. "Das war jedoch nicht einmal alles. Ich habe dir einen neuen Schlafplatz besorgt, bei meiner menschlichen Crew. Davon abgesehen hebe ich das Verbot, nicht mit Halbmenschen sprechen zu dürfen, auf."
      Stirnrunzelnd sah Leon Kay an. "Und wo ist der Haken bei der Sache?"
      Mit gehobener Augenbraue erwiderte Kay den Blick. "Hältst du mich für so niederträchtig? Ich möchte nur, dass du mir nicht weiterhin Schwierigkeiten machst. Lass Okami in Ruhe und tu einfach was er sagt, fang keinen Streit an und lass dich auch nicht provozieren. Ich denke, dann werden wir alle gut miteinander auskommen."
      "War das alles?"
      "Eigentlich schon. Eine Frage noch: Kannst du Seekarten lesen?"
      "Nein, eigentlich nicht…"
      "Dann bleib noch eine Weile hier. Deine Ausbildung an Bord fängt ab sofort an."
      Mit einer Handbewegung bedeutete Kay dem Jungen, sich neben ihn auf einen Schemel zu setzen.
      ---------------------------------------------------
      ICH WILL KRITIK!!! O.o
      richtige Kritik. kapisch? ^^
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Original von Shiek-kun
      Original von Flagur
      Dass du FE nie gespielt hast, ist keine Entschuldigung.


      O_ô
      Und wieso das nicht?


      Wenn du FE gespielt hättest wüsstest du es. Dort ist es eine Beleidigung, weswegen Kriege ausgebrochen, und Hunderte Menschen (und Laguz) sterben mussten. :(
      Okay, eins geb ich zu: Das musst du nicht wissen. Aber als eingeschworener FE-Spieler ist das schon eine art Reflex. Ich konnte gar nicht anders, als dich zu warnen. (Zumal ich Laguz-Fan bin :dance: )

      Ps: Laguz ist in Fire Emblem der korrekte Ausdruck für H-Mensch. *es nicht gern ausspricht* Beorc der für Mensch. Mensch ist sogar eine Beleidigung von Laguz gegen Beorc. Aber das ist ja eigentlich irrelevant.
    • ICH WILL KRITIK!!!


      Dein Wunsch ist mein Befehl ^^

      Fehler habe ich auch dieses mal keine gefunden. Schön dass diese jetzt nur mehr so selten vorkommen (Oder ich übersehe sie einfach :ugly: ).
      Zum Kapitelteil allgemein kann ich sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat. Endlich war mal etwas los. Und ich hoffe immer noch, dass sich meine Erwartung auf eine Seeschlacht bewahrheitet :D

      Und wegen der Zeichnung von Kay:

      Ich kann das zwar nicht so gut beurteilen (Verstehe leider nicht viel von Zeichnen), aber die Zeichnung sieht in meinen Augen recht gut aus. Hoffe es folgt beizeiten auch eine von Leon, oder Okami.

      So, ich denke die Kritik war angemessen ^^ (Bei Beschwerden bitte eine PN :ugly: )
      [Blockierte Grafik: http://eggmanempire.sonicworld.net/downloads/buddy/004.gif]

      Eggman for Brawl :ugly:

      Oblivion ist ein point&klick-horror-strategie-pferde-angel-sport-adventure-action-aufbau-ego-shooter-baller-rollenspiel xD

      >By Flush and me, entstanden während wir darüber diskutierten welche Genres zu Oblivion gehörten xD<

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DEV ()

    • @ Flagur

      Mit Beta Leser...nun ja wir sind schon zwei und ich find in meinen und seinen Parts keine Fehler und er nicht in meinen, Word sieht auch keine und hier außer dir auch keiner, also eigentlich ist das schon...4 fach abgesichert, oder hab ich die Aussage falsch verstanden?

      Zu diesem FE (was ich ebenfalls nicht kenne) diese Story hat ja damit rein gar nichts zu tun, nichtmal im Ansatz und von daher ist Halbmensch eh OK, gehört eben dazu. ;)

      @ DEV

      Na ja, gewünscht war Gewalt und Mord und da Mord nicht geplant war aber das andere habe ich wenigstens da etwas umgesetzt und dann später auch noch Shiek um Leon etwas "den Rest zu geben". Was noch kommt wird natürlich nicht verraten. ;)

      Vegeta
      [Blockierte Grafik: http://img135.imageshack.us/img135/9180/fhfdl0.png]
      Was einen nicht umbringt macht einen nur stärker und eines ist sicher, ein Saiyajin gibt niemals auf!

      Blicke können schlimmer sein als jeder Schlag ins Gesicht, du kannst sie nicht bekämpfen, nur ertragen. (DB TLW)

      Shiek-kuns und mein FF:
      Elemental Guardians
    • Ach menno, noch immer kein Toter *schmoll*
      Aber sonst ein schöner Teil, auch wenn ich keinen Sinn darin sehe, dass Kay Leon das Seekartenlesen beibringen will o_O" Aber ich gehe mal davon aus, dass sich das noch herausstellen wird, oder?! ^^
    • Ja, es geht auch hier mal weiter O.o
      Und es ist sogar richtig schön lang ^^
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      Kay wartete, bis Leon Platz genommen hatte, dann entfaltete er eine Seekarte. Man sah ihr an, dass sie schon einige Jahre dazu diente, das Schiff zu führen, doch man musste kein Seefahrer sein, um zu erkennen wie detailliert sie alles wieder gab.
      "Das wichtigste am Lesen einer Karte ist es, die eingezeichneten Meerestiefen zu erkennen. Je heller die Farbe auf dem Papier wird, desto seichter ist dort das Wasser. Natürlich sind die Angaben nicht völlig korrekt, aber sie stimmen größtenteils. Ein großes Schiff wie die 'Blaue Unheil' braucht immer etwa denselben Wasserstand unterm Kiel, sonst läuft es auf Grund."
      "Gut. Soweit habe ich das verstanden." Der Junge musterte noch einmal das Wechselspiel der Blautöne auf der Karte, dann fragte er sehr interessiert: "Kommt es aber nicht auch auf die Qualität der Karten an?"
      "Ja, das ist richtig. Allerdings kann ich voll Stolz behaupten, dass ich die besten Karten ganz Tragorans besitze." Über Kays Lippen glitt ein selbstherrliches Lächeln.
      "Warum das?" Leons Blick wurde fragender, während Kays Lächeln verschwand und er in ernstem Tonfall erwiderte:
      "Das braucht dich nicht zu kümmern." Kälte. Das war das einzige, was dem Jungen nun entgegentrat. Aus Gleichgültigkeit war Eis geworden, dicht und undurchdringlich. Doch selbst das hielt Leon nicht davon ab, weiter zu fragen. Er verdrehte die Augen.
      "Warum blockst du solche Themen sofort ab?"
      "Leon, merk dir eins: Ich bin nicht dein bester Freund, klar? Ich habe dir den Gefallen getan, dich mitzunehmen. Dabei bleibt es." Kays Stimme war lauter geworden, nachdrücklicher, wütender, kälter.
      "Du bist wirklich kalt wie Eis."
      "Das hatten wir bereits, nicht wahr?" Diesmal schien Sarkasmus in seiner Stimme zu liegen.
      "Was ist zwischen dir und Okami?"
      "Was?" Kay sah Leon an und hob verwundert eine Augenbraue.
      "Warum hört er nur auf dich?"
      "Das gehört zu einem Thema, das dich nichts angeht: meiner Vergangenheit."
      "Du bist-", wollte der Junge ansetzen, doch der Kapitän unterbrach ihn in einem bestimmten Ton. "Zurück zur Karte. Jede einzelne ist in einem bestimmten Maßstab gezeichnet. Mit dem Zirkel kann man ungefähre Sichtweiten bestimmen", Kay nahm den Zirkel, der auf dem Tisch lag und wog ihn in der Hand. Leon sah ihn kurz an, er war aus Metall gearbeitet, welches konnte er nicht sagen, doch die Spitze am Ende des Messgerätes war noch immer wie neu und wies keinerlei Spuren von Benutzung auf.
      "Das ist sehr nützlich, wenn es neblig ist. Vorausgesetzt natürlich, man hat Landmarken, die man auch auf der Karte findet. Auf offener See ist das völlig nutzlos."
      Mit routinierten Bewegungen setzte der Kapitän den Zirkel an und zeigte Leon, was er damit meinte, bevor er noch ein Lineal dazu holte.
      "Das Lineal dient dazu, die Entfernungen zu messen und den Winkelmesser braucht man, wenn man den Wind nicht völlig ausnutzen kann.", wechselte Kay abrupt das Thema.
      "Wie meinst du das?"
      "Nun, nehmen wir einmal an, wir wollen nach Norden segeln und der Wind weht Richtung Nordosten. Würden wir den Wind vollständig ausnutzen wollen, müssten wir nach Nordosten segeln. Dann nimmt den Winkelmesser zur Hilfe, um berechnen zu können, wie schnell wir maximal segeln können."
      "Wozu braucht man das? Ist es nicht die Hauptsache, dass man ankommt?"
      "Nein. Der Proviant, den wir mitführen, wird meist nicht sehr großzügig ausgelegt. Es wird für Notfälle immer ein wenig mehr mitgenommen, doch wenn das Schiff zu schwer wird, muss man die Tatsache berücksichtigen, dass ein Schiff bei höherem Gewicht auch tiefer im Wasser liegt."
      "Wenn man der Kapitän eines Schiffes ist, muss man viele Dinge berücksichtigen, nicht wahr?" Der Ton in Leons Stimme ähnelte nun dem Tonfall, den ein kleines Kind besaß, das bewundernd das Unbekannte vor sich zu erfassen versuchte. Kay überhörte diesen Tonfall geflissentlich.
      "Ja, allerdings. Zirkel, Lineal und Winkelmesser sind die wichtigsten Werkzeuge, wenn es um das Navigieren geht. Davon abgesehen muss man natürlich auch die entsprechenden Rechnungen beherrschen."
      "Kannst du mir die zeigen?" Ein kindlich interessierter Blick folgte Leons Worten, der Kay anwiderte. Der Pirat ließ sich dennoch nichts anmerken.
      "Sicher." Er lachte kurz auf. "Aber erwarte nicht, dass du sie sofort verstehst."
      Eine Zeitlang rechnete Kay Leon die Gleichungen vor, gleichzeitig erklärte er - so gut er konnte - warum so gerechnet werden musste. Anschließend versuchte Leon es selbst, immer wieder unterliefen ihm leichte Fehler, die von dem Piraten korrigiert wurden und jedes Mal bestand Leon darauf, es erneut zu probieren. Schließlich beherrschte er die Rechnungen so gut, dass er sie schneller und zuverlässiger berechnen konnte als Kay es vermochte.
      "Interessant. In dir steckt doch mehr, als man auf den ersten Blick vermuten mag.", meinte er bewundernd.
      "Danke." Ein Lächeln schien auf Leons Lippen.
      "Dennoch kann ich dich nicht einfach für höhere Arbeiten einteilen."
      Das Lächeln verschwand wieder. "Aber... warum denn nicht?"
      Kay seufzte. "Leon, ich weiß, dass du dazu fähig wärst und ich mich voll auf dich verlassen könnte. Aber du bist nur der Schiffsjunge und stell dir doch einfach vor, wie es auf die anderen wirkt, wenn ich dich schon nach deinem ersten Tag an Bord befördern würde. Zudem bist du ohnehin nur zwei Wochen hier, vergiss das nicht."
      "Ich dachte nur, ich könnte...", wehrte Leon unsicher ab und richtete seinen Blick auf den Holzboden, um Kays Blicken zu entgehen.
      "Du dachtest, du könntest Okami ganz aus dem Weg gehen. So gerne ich dir diesen Gefallen tun würde, ich kann es nicht. Alles, was mir möglich war, habe ich bereits getan."
      "Am Anfang dachte ich, du würdest das alles absichtlich machen, um mich zu vergraulen." Leon hob leicht den Blick und seine Stimme klang nun fester, erwachsener, der Anflug von Naivität und kindlicher Unschuld war völlig verschwunden, erstickt in den ernsten Worten, sie selbst an dem Kapitän nicht völlig vorbei zu gehen schienen.
      Für einen kurzen Moment dachte Leon, dass Kay zusammengezuckt war. Er war sich nicht sicher, ob es nicht doch nur Einbildung gewesen war, denn Kay sprach völlig ungerührt weiter.
      "Nun, ich muss zugeben, dass ich das tatsächlich vorhatte. Vielleicht wollte ich einfach nicht wahrhaben, dass du durchaus zu etwas gut bist, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Um ehrlich zu sein, wir sind uns in gewissen Punkten sogar sehr ähnlich. Auch ich habe an einem bestimmten Punkt meines Lebens auf meinen Willen beharrt. So wie du entschlossen warst, dein Leben zu riskieren, nur um deine Eltern zu finden."
      "Mein Leben zu riskieren? Das Leben, das ich bei Sophia geführt habe, war kaum wert, aufgehoben zu werden. Ich wollte nicht so leben! Deshalb wollte ich um jeden Preis mitkommen. Ich wollte ein neues Leben beginnen. Ob nun als Pirat oder irgendetwas anderes. Wärst du nicht gekommen, wäre ich gestorben. Und ich bin sicher, dass niemand sich darum geschert hätte, höchstens Sophia.", meinte Leon verbittert.
      Kay sah den Jungen an, mit einem Blick, der beinahe nach Mitleid aussah. Aber in einem war Leon sich fast noch sicherer als darin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Er wollte Kays Mitleid nicht. Er wollte niemandes Mitleid.
      "Ich gehe jetzt besser. Am besten fange ich gleich an, in der Kombüse zu arbeiten."
      "Wie du meinst. Wenn du Lust hast, erzähle ich dir heute Abend von meinen Beutezügen."
      "Ich werde es mir überlegen, ja?" Ein gequältes Lächeln erschien auf Leons Lippen, als er noch einmal zurück sah.
      Für Kay mutete die Hektik, die Leon plötzlich an den Tag legte, beinahe wie Flucht an. Ihm war klar, dass es nicht schön war, plötzlich zu hören, dass man bis jetzt nicht für voll genommen wurde, aber was war denn auf einmal mit dem Jungen los?
      Der Pirat wusste genau, dass Leon diese Geschichten mögen würde. Er brauchte nie lange, um Leute zu durchschauen und so hatte er fast sofort gewusst, dass er ihn mit solchen Geschichten in seinen Bann ziehen konnte. Der Junge hatte großes Interesse an dem Wissen, das der Pirat ihm vermitteln konnte, doch vor allem lebte in diesem Jungen noch das Verlangen nach Erzählungen, Abenteuern, Dingen, die seine Phantasie beflügeln konnten.
      Aber er wusste, dass es ihn nichts anging, warum Leon nun so reagierte. Er konnte nicht von dem Jungen verlangen, mit ihm über solche Themen zu reden, wo er seine eigene Gefühlswelt und Vergangenheit doch so nachdrücklich vor ihm verbarg.

      Leon verschwand aus der Kajüte, so schnell er nur konnte.
      "Warum dieser Blick, warum jetzt, ich hasse es!", brachte Leon hervor, als die Tür hinter ihm zuschlug. Er ballte seine Hände zu Fäusten und kniff die Augen zusammen, nichts sehen müssen, nur die Wut besänftigen. Zorn, unbändige Wut, alle Muskeln in seinem Körper schienen sich zu verkrampfen.
      Nur langsam gelang es dem Jungen die Kontrolle über sich zurück zu gewinnen. Mitleid, das war das Letzte, was er wollte. Der Zorn auf Kay brannte sich in ihn wie eine heiße Flamme, doch das Mitleid brannte nicht, es drang in ihn ein; leise, gerissen und unaufhaltsam schnürte es ihm den Hals zu. Nur langsam wich dieses Gefühl wieder, klang ab wie ein fernes Dröhnen, das seine Spuren noch einige Zeit wie ein leiser Protest nachklingen ließ.
      Mit bedächtigem Schritt ging Leon zur Reling und lehnte sich darüber. Der Wind wehte durch sein Haar und der Junge genoss die Stille. Sicher, hier und da war die Arbeit der Piraten zu hören, die schon ihren Dienst angetreten hatten, doch diese Geräusche waren zu dieser Zeit noch gering und erneut hatte Leon vor allen Ruhe.
      Erst, als Schritte auf ihn zukamen, horchte er auf.
      "Hey du! Hey Kleiner, was machst du hier noch?"
      Der Junge war verwundert. Zwar hatte man ihn endlich angesprochen, doch was sollte diese Frage? Endlich kam der Pirat bei ihm an und blieb, sich zu seiner vollen Größe aufrichtend, vor ihm stehen. Einen Moment lang sah Leon sein Gegenüber an. Es war ein recht hagerer Mann, zwar groß gewachsen, doch er wirkte eher schmächtig. Er trug Hosen, die zeigten, dass sie schon seit längerem in Gebrauch waren, eine Weste, die den Blick auf ein weißes Hemd freiließ und um die kurzen, blonden Haare hatte er sich ein rotes Tuch gebunden, nur an wenigen Stellen blitzten noch Strähnen hervor.
      Es dauerte einen Moment, bevor der Pirat ihn wieder fixierte und meinte:
      "Was nun? Was machst du noch hier?"
      "Was meinst du damit?", fragte Leon unsicher.
      "Na, unser Smutje verlangt nach dir!"
      "Der Koch? Ich dachte, ich würde erst morgen arbeiten?"
      Der Pirat wich kein Stück von seiner Meinung ab. "Unser Smutje ist sehr exzentrisch, der will dich vorher sehen, um Kay sagen zu können, ob er dich gebrauchen kann oder nicht. An deiner Stelle würde ich mir Mühe geben, der Kerl hasst Fehler und du wärst nicht die erste Hilfskraft, die er fluchend aus seiner Küche wirft." Der Pirat legte ein Grinsen auf. Leon wollte noch zu einem "Aber..." ansetzen, doch der Seeräuber unterbrach ihn.
      "Keine Widerrede, lass ihn nicht warten, oder willst du ihn sofort verärgern?"
      "N-Nein, natürlich nicht.", stotterte Leon noch, bevor der Pirat ihn schon in Richtung der Luke zu den unteren Decks schob.
      "Dann ist ja alles klar, los Junge, Kindermädchen werde ich bestimmt nicht spielen müssen, oder?"
      Völlig überrumpelt setzte der Junge nicht zu Gegenwehr an, spielte noch einen Moment lang mit der Idee, sich einfach umzudrehen, verwarf diesen Gedanken allerdings und stieg die Treppen hinab, bis er vor der schweren Holztür des Speisesaales stand.
      Erst dort realisierte er, was gerade geschehen war und meinte leise: "Was mache ich hier eigentlich? Na ja, wenn ich schon hier bin, kann ich auch zum Smutje gehen. Immer noch besser, als wieder zu Okami zu müssen. Es sei denn, die sind hier alle so..."
      Mürrisch öffnete Leon die Tür, es war Totenstille darin, alles sauber, alles gepflegt, als würde dieser Saal für Verhandlungen dienen, und nicht, um eine hungrige Seeräubermeute zu füttern.
      Die Tür zur Kombüse befand sich direkt gegenüber, Leon bemühte sich, mit festem Schritt darauf zu zugehen, auch wenn er ein wenig unsicher war, ob das, was ihn dort erwarten würde, besser war als Okamis Gesellschaft. Dann holte er noch einmal tief Luft, drückte die Klinke runter und ließ die Tür aufschwingen.
      Das erste, was er hörte, war das monotone Aufeinandertreffen von Hackmessern auf Holzbrettern. Wenn es verstummte, füllte das Blubbern von kochendem Wasser in schmiedeeisernen Töpfen das Zimmer. Leon trat weiter in den Raum herein und wurde von Magda begrüßt, die beim Zerkleinern von Gemüse innehielt und sich umdrehte. Dann kam aus dem Nebenzimmer, das offensichtlich die Speisekammer war, ein überraschend schlanker Mann heraus. Fast sofort fiel der Blick des Jungen auf die Augenklappe, nur das Holzbein zog seine Aufmerksamkeit noch mehr auf sich. Das Gesicht des Mannes wirkte kantig.
      "So. Du bist Leon, nicht wahr? Du willst also in meiner Küche helfen?", fragte der Smutje in einem finsteren Tonfall, es wirkte schon mehr wie ein Vorwurf, als eine schlichte Frage.
      "Ja, bin ich."
      "Ich warne dich: Ich dulde keine Fehler. Heute kannst du erst einmal zeigen, was du kannst. Was auch immer du heute zustande bringst, es wird nicht serviert."
      "Das heißt, heute werden Fehler nicht bestraft?", wollte Leon sichergehen.
      Der Smutje lachte auf. "Doch, werden sie. Aber ich jage dich nicht sofort davon. Jeder macht am Anfang Fehler, aber es ist wichtig, daraus zu lernen!", mahnte er.
      "Verstanden. Womit soll ich anfangen?"
      "Wir fangen mit einfacher Gemüsesuppe an. Da es sie heute Abend ohnehin gibt, kannst du dich an Magda und mir orientieren."
      Während Leon begann, ein kleines Stück des Arbeitstisches für sich frei zuräumen, überlegte er, was alles in eine solche Suppe gehörte.
      Der Smutje behielt den Jungen im Auge und war halbwegs mit dem zufrieden, was er sah. Leon schien nur wenige Blicke zu brauchen, um fast den gesamten Bestand an Zutaten verinnerlicht zu haben. Als Magda das Gemüse bereits in den Topf geworfen hatte, bat Leon nur ein- oder zweimal, umrühren zu dürfen.
      Der Koch wusste genau, dass der Junge dabei nur einen Hintergedanken hatte: Er wollte prüfen, ob er alle Zutaten hatte. Nachdem auch der Smutje sich überzeugt hatte, dass sein neuer Schützling alle Ingredienzien besorgt hatte, widmete er sich seiner eigenen Suppe.
      Der Junge besah sich das Messerarsenal. Einige davon wurden im Moment nicht gebraucht, doch ein halbwegs großer Teil davon war ohnehin nicht mehr in erstklassigem Zustand. Endlich hatte er gefunden, was er suchte. Er griff das Messer und kehrte an seinen Platz zurück. Leon fing an, das Gemüse zu zerkleinern, natürlich mit dem Ergebnis, dass alle Brocken unterschiedlich groß wurden. Doch er ließ sich nicht entmutigen.
      Nach einer mehr oder minder langen Zeit, ihm selbst schien es wie eine Ewigkeit, waren alle Zutaten zerkleinert und halbwegs gleich groß. Er warf sie nacheinander in den Topf und ließ die Brühe kochen.
      Immer wieder rührte er um, damit sich die Aromen gleichmäßig in der Suppe verteilen, dann schließlich erachtete der Junge die Suppe für fertig. Er schmeckte sie ab und entschied, dass sie noch ein wenig zu fad war, griff zu den Gewürzen und half dem Geschmack auf die Sprünge.
      "So Leon. Bist du fertig?"
      "Ich denke schon. Wollt Ihr probieren?"
      Der Smutje nickte, tauchte den Löffel in die Suppe und führte ihn zum Mund. Einen Moment später griff er nach einem Wasserkrug und leerte ihn, beinahe in einem Zug. Selbst danach keuchte er noch.
      "Was, bei allen Göttern, hast du zusammengekocht? Du hast es mit den scharfen Gewürzen übertrieben!"
      "Tatsächlich? Ich finde nicht, dass es sonderlich scharf ist.", meinte Leon überrascht.
      "Bhandon hilf! Magda, hol Kay! Wenn es für ihn zu scharf ist, dann für alle!"
      Magda nickte und verließ die Küche. Keine zehn Minuten später kehrte sie zurück, mit Kay im Schlepptau.
      "Was ist hier los?", begehrte er zu wissen, kaum war er eingetreten.
      "Testet einmal die Suppe von Leon und sagt, ob sie zu scharf ist."
      Kay zuckte mit den Achseln, ließ sich einen Löffel reichen und probierte. Sofort spuckte er die Brühe in hohem Bogen wieder aus.
      "Was ist das?! Flüssiges Feuer?"
      Leon konnte es nicht glauben. Er nahm sich einen Teller und einen Löffel und goss etwas von der heißen Flüssigkeit in diesen hinein. Vor den Augen aller aß er den gesamten Tellerinhalt auf, ohne einmal mit der Wimper zu zucken.
      Alle starrten ihn mit offenem Mund an.
      Dann durchbrach Kay als erstes die Stille.
      "Leon, du darfst weiter in der Küche helfen. Allerdings wirst du keine Speisen zubereiten. Du kannst servieren und putzen, aber an den Herd kommst du mir nicht länger."
      "Aber ich-", wandte Leon ein.
      "Nichts aber. Du scheinst kein Gefühl für die Gewürze zu haben. Wahrscheinlich hast du früher sehr viel Scharfes gegessen, und kannst jetzt das richtige Verhältnis nicht mehr einschätzen."
      "Aber die Suppe ist doch gar nicht scharf!"
      Kay ging nicht mehr darauf ein. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ die Küche wieder.
      Leon war für einen Moment unschlüssig, ob er Kay folgen sollte. Er stand kurz davor, noch einmal den Teller zu füllen und die heiße Brühe in das verhasste Piratengesicht zu schleudern. Doch er wusste, dass dies seine Situation nicht im Geringsten ändern würde. Im Gegenteil, er konnte sie so nur verschlimmern!
      Und egal welchen Preis er zahlen musste, er würde alles tun, um Okami aus dem Weg zu gehen. So ließ er Kay ziehen.
      Im tiefsten Inneren seiner Seele jedoch brannte das Feuer der Wut noch immer. Derzeit war es nicht mehr als ein Flämmchen, doch es bedurfte nur des geringsten Auslösers, damit sich daraus ein Großbrand entwickelt.
      Erst der sanfte Druck von Magdas Händen zog Leon in die Wirklichkeit zurück.
      "Komm morgen wieder, Junge. Für heute hast du frei."
      Einen kurzen Moment zögerte Leon, dann nickte er und gab der Geste nach. Enttäuscht verließ er die Kombüse.
      Jedenfalls wollte er bei den anderen diesen Anschein erwecken, denn er glühte vor Zorn. Er wusste genau, dass die Suppe nicht scharf gewesen war! Aber der Smutje und Kay wollten nicht, dass er kochte, dessen war er sich sicher. Es hatte ihm Spaß gemacht und offensichtlich wollte Kay um jeden Preis verhindern, dass er auch nur einen Moment lang glücklich war!
      Immer wieder schlossen sich seine Hände zu Fäusten und öffneten sich, so konnte Leon seiner Wut halbwegs Luft machen.
      Je länger der Junge sich an Bord des Schiffes aufhielt, desto stärker wurde der Hass auf Kay. Er konnte es kaum erwarten, wenn sie endlich in Cobol ankamen, dort würde er das Schiff verlassen können und Kay nie wieder sehen müssen.
      "Hey du!"
      Nie wieder müsste er ihn ansehen, nie wieder müsste er tun, was der Pirat verlangte. Ohne Kay würde es sein wie im Paradies, selbst wenn der Weg noch härter würde.
      "Hey, nun hör endlich mal, oder bist du taub?!"
      Leon horchte auf und wand sich zu der recht bekannten Stimme um.
      "Hab vom Käpt'n Anweisung bekommen, dich zum Deckschrubben einzuteilen, wenn du beim Smutje fertig bist. Kannst gleich damit anfangen, oder musst du noch mal in die Kombüse zurück?" Der Pirat mit dem roten Kopftuch lachte.
      "Nein... heut nicht mehr", gab Leon nur zurück und sah dabei zu Boden, doch der kurze Blick, den er dem Piraten zugeworfen hatte, zeigte deutlich, dass immer noch blanker Hass in ihm schwelte, der sich durch ihn frass wie Säure.
      "Schon fertig? Was hast du denn angestellt, Kleiner? Unser Smutje ist streng, aber so schnell hat er noch niemanden wieder rausgeworfen."
      Wieder lachte der Pirat, einfach nur, um die Stimmung aufzulockern, dann blickte er Leon wieder an, unbewusst ein selbstgefälliges Lächeln aufgelegt. Erst schwieg Leon, bevor er die Antwort förmlich herauspresste.
      "Ihm war mein Essen zu scharf."
      "Zu scharf?", entgegnete der Pirat fragend. "Dem ist vieles zu scharf, aber deswegen rausgeschmissen? Musste denn noch jemand anders kosten? Sonst holt er immer jemanden von uns dazu, der den Fraß probieren soll. Irgendwann stirbt noch mal einer von uns an dem Zeug. Nachdem ich einmal an der Reihe war, durfte ich eine Woche lang Eigenballast über die Reling abwerfen, wenn du verstehst, was ich meine."
      Leon sah den Piraten verwundert an, sogar ein leichtes Lächeln brachte er zustande, bevor der Pirat weiter sprach.
      "Ja, der gute alte Jack war danach erstmal die Lachnummer schlechthin, amüsier dich ruhig darüber." Das Lächeln des blonden Mannes wurde zu einem Grinsen. Wenige Sekunden hielt diese Situation an, dann wurde Leons Blick wieder härter und er antwortete:
      "Ja, aber mein Essen war nicht schlecht, Kay hat es getestet und gesagt, es sei zu scharf, das ist doch..."
      Jack unterbrach ihn jedoch in diesem Moment.
      "Der Käpt'n hat es probiert? Also, dann war dein Essen wirklich ein Härtefall und in Sachen Schärfe, da ist Kays Urteil immer richtig, der kann Chilischoten zum Frühstück vertilgen. Keiner von uns kommt da mit."
      Das Erstaunen des Piraten verwandelte sich wieder in ein amüsiertes Lachen. Leon sagte darauf nichts, doch so langsam keimte in ihm der Gedanke auf, das etwas Wahres an dem Urteil seines Peinigers gewesen sein könnte. Einen Moment lang glaubte Leon dies sogar, doch er schleuderte wutentbrannt diesen Gedanken wieder von sich.
      "Nun gut", setzte Jack wieder an, nachdem er sich beruhigt hatte. "Dann schrubb jetzt das Deck, ich hab auch noch genug zu tun, wenn was ist, wend dich an mich. Aber das ist jetzt natürlich keine Einlandung, mir ständig auf die Nerven zu gehen." Das amüsierte Lächeln verweilte daraufhin auf den Lippen des Piraten, ehe er sich nach einem knappen "Mach ich." von Leon wieder auf den Weg zu seiner eigenen Arbeit machte.
      Der Junge hingegen blieb noch einen Moment lang stehen, wobei er stumm Kay verfluchte. Jetzt hatte er jemanden an Bord gefunden, mit dem er reden konnte, doch dank diesem Möchtegernkapitän konnte er sich nicht einmal darüber freuen. Der Zorn flammte wieder auf, doch er war sicher, beim Schrubben seine Ruhe zu haben. Deshalb lief er los, um sich Eimer und Wischmob zu besorgen, mit denen er sich an den Planken abreagieren konnte.
      Er hatte nur wenige Schritte getan, als er auch schon stehen blieb, einen fragenden Blick aufsetzte und sich laut fragte:
      "Wo finde ich die Sachen zum Putzen überhaupt?"
      Hilfesuchend sah er sich um, doch weder ein Hinweis auf die Aufbewahrung der Putzutensilien noch auf Jack war zu finden. Leon blickte sich weiter um, außer einem Piraten im Ausguck und einem weiteren am Ruder konnte er niemanden ausmachen. Im ersten Moment war dem Jungen der Grund ein Rätsel, sonst sah er immer irgendwo Piraten, die arbeiteten. Erst nach reiflicher Überlegung fiel ihm ein, dass langsam Mittagszeit sein musste; Jack hatte zwar von seiner Arbeit geredet, doch Leon wusste mittlerweile, dass immer ein paar Leute noch weiter arbeiteten und dann entweder kurz danach oder ein bis zwei Stunden später aßen. Dabei fiel Leon wieder Kay ein. Er war sicher auch in der Kantine, deshalb missfiel es dem Jungen außerordentlich, dort zu fragen. Er wollte den Kapitän nur sehen müssen, wenn es unbedingt notwendig war. Ferner konnte er sich nicht vorstellen, dass die Piraten sich gern beim Essen stören ließen, um den Weg zu einem Putzeimer zu beschreiben.
      "Verdammt! Was mach ich denn jetzt?"
      --------------------------------------------
      Das übliche halt...
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Shiek-kun ()

    • Na bitte, Frischfleisch :ugly:
      Dann wollen wir mal:

      "Du bist", wollte der Junge ansetzen, doch der Kapitän unterbrach ihn in einem bestimmten Ton.


      Dieses Quadrat ist hier, glaube ich, fehl am Platz.

      Eine Zeitlang rechnete Kay Leon die Gleichungen vor, gleichzeitig erklärte er so gut er konnte warum so gerechnet werden musste.


      Diese Quadrate sind wohl eher als Beistriche gedacht.

      "Aber& warum denn nicht?"


      Und dieses "&" gehört hier auch sicher nicht hin.

      "Ich dachte nur, ich könnte&", wehrte Leon unsicher ab und richtete seinen Blick auf den Holzboden, um Kays Blicken zu entgehen.


      Also so langsam... :ugly:

      Leon hob leicht den Blick und seine Stimme klang nun fester, erwachsener, der Anflug von Naivität und kindlicher Unschuld war völlig verschwunden, erstickt in den ernsten Worten, sie selbst an dem Kapitän nicht völlig vorbei zu gehen schienen.


      Statt "sie" gehört ein "die".

      Leon wollte noch zu einem "Aber&" ansetzen, doch der Seeräuber unterbrach ihn.


      Erklärung ist wohl unnötig...

      Erst dort realisierte er, was gerade geschehen war und meinte leise: "Was mache ich hier eigentlich? Na ja, wenn ich schon hier bin, kann ich auch zum Smutje gehen. Immer noch besser, als wieder zu Okami zu müssen. Es sei denn, die sind hier alle so&"


      Hier wohl auch...

      "Nein& heut nicht mehr", gab Leon nur zurück und sah dabei zu Boden, doch der kurze Blick, den er dem Piraten zugeworfen hatte, zeigte deutlich, dass immer noch blanker Hass in ihm schwelte, der sich durch ihn frass wie Säure.


      ...

      Wenige Sekunden hielt diese Situation an, dann wurde Leons Blick wieder härter und er antwortete:
      "Ja, aber mein Essen war nicht schlecht, Kay hat es getestet und gesagt, es sei zu scharf, das ist doch&"


      ...

      So, das war alles. Sehr langes Kapitel, dafür aber sehr wenige Rechtschreibfehler. Wie die ganzen Quadrate und die "&" in den Text kommen, musst du mir allerdings erst noch erklären. Meiner Meinung stören sie den Lesefluss.
      Dieser blonde Pirat gefällt mir übrigens, hat nen hervorragenden Humor :D
      Wie immer hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung.

      *Sich in Luft auflöst*
      [Blockierte Grafik: http://eggmanempire.sonicworld.net/downloads/buddy/004.gif]

      Eggman for Brawl :ugly:

      Oblivion ist ein point&klick-horror-strategie-pferde-angel-sport-adventure-action-aufbau-ego-shooter-baller-rollenspiel xD

      >By Flush and me, entstanden während wir darüber diskutierten welche Genres zu Oblivion gehörten xD<
    • Also, bis auf den kleinen Verschreiber waren im Word-Dokument alle Quadrate Gedankenstriche "-" und alle & waren Auslassungspunkte "..."
      Ich habe keinen Schimmer, warum das Forum mir das ständig antut, aber ich habe es mal editiert. O.o

      Und wann es weiter geht weiß ich nicht. ^^''
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • *in den raum geschlichen kommt*
      Ähhm ja... sieht aus als hätte ich den Teil übersehen... tja ich hole dann jetzt besser die Kritik nach bevor ich noch mehr Ärger bekomme...
      Also Fehler keine gefunden, wurde ja auch schon alles berichtigt.
      So an sich war der Abschnitt ganz nett, mir hat's eigendlich an nichts gefehlt. (Von sinnloser und blutiger Gewalt mal abgesehen) Schön beschrieben und die Stelle mit der Gemüsesuppe war echt genial :lol:
      Nya großartig mehr habe ich nicht zu sagen. ICh warte dann mal auf den nächsten Abschnitt und werde das nächste Mal auch rechtzeitig posten >.>"
      *sich leise wieder verkrümelz*
    • Na ja der Pirat ist mein Werk...wozu so ein Typ nicht alles gut ist. Ansonsten, wird schon weiter gehen hab noch etwas geplant. (grins)

      Vegeta
      [Blockierte Grafik: http://img135.imageshack.us/img135/9180/fhfdl0.png]
      Was einen nicht umbringt macht einen nur stärker und eines ist sicher, ein Saiyajin gibt niemals auf!

      Blicke können schlimmer sein als jeder Schlag ins Gesicht, du kannst sie nicht bekämpfen, nur ertragen. (DB TLW)

      Shiek-kuns und mein FF:
      Elemental Guardians
    • Ja, diese Story lebt noch xD
      ---------------------------------------------

      Leon wusste genau, dass es Kay nicht gefallen würde, wenn er ihn fragen würde, da dies Unselbstständigkeit bewies. Genauso wenig wäre er zufrieden, würde Leon das Schiff nach Eimer und Wischmob durchsuchen. Egal, was er jetzt tat, es war verkehrt. Verzweifelt versuchte er sich zu erinnern, ob er auf seiner Erkundungstour Putzzeug gesehen hatte, aber es gelang ihm nicht.
      Wenn es allerdings ohnehin Mittagszeit war... würde Leons Anwesenheit im Speisesaal gar nicht auffallen. Er würde sich dort hinsetzen, Kay ignorieren und nach dem Essen jemanden fragen.
      Zielstrebig schritt er auf die Tür zur Kantine zu, trat ein und setzte sich an einen freien Platz, von denen es diesmal genug gab.
      Er ignorierte die Blicke des Kapitäns, die dieser ihm zuwarf. Nur aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Magda gerade Kay auftat. Der Pirat teilte ihr anscheinend etwas mit, denn seine Lippen bewegten sich und Magda nickte, aber Leon konnte nicht verstehen, was Kay gesagt hatte.
      Magda kam auf ihn zu. "Leon, Kay lässt dir ausrichten, dass sich Eimer und Wischmob in der Abstellkammer unter Deck befinden. Außerdem sagt er, dass du erst dann etwas Essen wirst, wenn das Deck geschrubbt ist."
      Leon wusste, dass Magda nichts für diesen Befehl konnte und warf dem Piratenkapitän einen zornigen Blick zu. Dieser hob nur seinen Becher und tat, als würde er dem Jungen zuprosten.
      Zornig erhob Leon sich und verließ die Kantine. Auch wenn ihm momentan nichts lieber war, als sich den Anordnungen des Piraten zu widersetzen, wusste er, dass es das Beste für ihn war, wenn er gehorchte.
      Er hatte sich mittlerweile geschworen, sich irgendwann und irgendwie an Kay zu rächen. Er wusste nicht, wie er dies schaffen sollte, aber er war fest entschlossen.
      Nachdem er Eimer und Wischmob besorgt hatte, widmete er sich seiner Arbeit. Das Deck war von ansehnlicher Größe und Leon ahnte, dass er das Abendessen verpassen würde, wenn er sich nicht beeilen würde. Er seufzte noch einmal, dann legte er los.

      Die Zeit verging und langsam näherte sich die Sonne dem Horizont. Leon hatte ununterbrochen gearbeitet, kaum Pausen gemacht, und doch war er längst nicht fertig.
      Er besah sich die Fläche, die noch vor ihm lag, als er von hinten eine Stimme hörte.
      "Du sollst nicht faulenzen, du sollst arbeiten! Denk dran, Essen gibt's erst, wenn du fertig bist."
      Es war die Stimme von der Person, die Leon noch mehr hasste als Okami. Kay. Der aufgeblasene Piratenkapitän.
      Leon wusste genau, dass der Pirat sich über ihn lustig machen wollte, er hatte die ganze Zeit dessen Blicke im Nacken gespürt und daher wusste Kay sehr wohl, dass Leon nicht gefaulenzt hatte.
      "Lässt sich unser Kapitän dazu herab, die Arbeit seines Sklavens zu begutachten?", fragte Leon zynisch.
      "Du spielst schon wieder mit dem Feuer, Leon. Wenn du fertig bist, komm einfach in die Kantine. Du bekommst Essen, egal wie spät es ist."
      "Wie gnädig. Soll ich dir mal was sagen? Scher dich weg. Ich brauche deine 'Fürsorge' nicht, verstanden?"
      Leon machte sich schon bereit, den Zorn des Käpitäns zu spüren, doch dieser zuckte nur gleichmütig mit den Schultern und ging in seine Kajüte, nur ein "Wie du willst" verließ den Mund des Mannes, den Leon längst als größten Tyrannen des Meeres bezeichnen konnte. Ein Satz, getragen von Überheblichkeit, aber auch von Spott.
      Der Junge sah seinem Peiniger noch einige Sekunden mit zusammengebissenen Zählen nach, bis sich hinter Kay die Tür schloss. Noch beflügelt von seiner Wut schrubbte Leon weiter, der Käpt'n hatte es geschafft, es brauchte nicht mehr viel, um ihn, den eigentlicher sehr friedliebenden Leon, der dazu neigte, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen, wie einen Vulkan explodieren zu lassen.
      Doch noch kontrollierte er sich, noch wahr er nicht mehr als ein Hund, der sein Herrschen anknurrte, da ihm ebenso angekettet, wie auch auch abhängig von ihm, keine Wahl blieb.
      So vergingen die Stunden, Leon schrubbte ohne Unterlass, wobei das Tuch, durch Leons nicht gerade vorsichtige Behandlung, mittlerweile aussah wie ein undefinierbarer Fetzen irgendeiner bräunlichen Masse. Erst dann war er fertig, später hatte er kaum noch gesehen, was er da tat, zwar spendeten Mond und Sterne etwas Licht, doch nicht genug, um zu zeigen, ob eine Stelle noch dreckig oder schon sauber war.
      Geschafft nahm Leon den Eimer und die Überreste des Lappens und ging zur Reling. Einen Moment sah er hinunter und auf das schwarze, kalte Wasser, das immer wieder gegen die Bordwand schwappte. Erst als er einige Sekunden verschnauft hatte, nahm Leon den Eimer hoch und schüttete das Wasser ins Meer, in diese Schwärze, die alles zu verschlingen schien. Der Junge seufzte bei dem Gedanken, das dieses Spielchen morgen weiter gehen würde, er war schon gespannt, womit er dann gequält würde, viel schlimmer konnte es seiner Ansicht nach ohnehin nicht mehr werden.
      Langsam schlurfte er runter zu den Quartieren und dann weiter zum Saal der Halbmenschen. Nicht das er dorthin wollte, allerdings war genau am Ende des Ganges, der auch an ihrem Raum vorbei führte, die kleine Kammer mit den Putzutensilien. Die Tür war wie immer nur angelehnt. Eine schwere Holztür wie überall im Schiff.
      Leon wusste nicht genau, warum man hier immer die Türen aufließ, wahrscheinlich der Einfachheit wegen, schließlich konnte man besser den Raum betreten oder verlassen, wenn man nicht zuvor eine knarrende Tür zu öffnen hatte. Kurz verweilte der Junge vor der Tür und sah hinein, wobei ihm jedoch der Eimer aus den Händen glitt.
      Mit einem lauten blechernen Klang landete er auf dem Holzboden und ließ fast alle im Raum aufschrecken. Leon starrte erschrocken, ja fast panisch in den Saal, das hatte ihm heute noch gefehlt.
      Kurz hörte man nur aufgeregtes Murmeln, bevor jeder erkannt hatte, was geschehen war. Wütend folgten Rufe wie: "Was soll das?!", "Es ist Nacht, wenn du Krach machen willst, tu das tagsüber!" und "Verdammt, ich will schlafen, hau endlich ab!"
      Leon erwachte daraufhin aus seiner Starre und wollte sich gerade bücken, um den Eimer aufzuheben, als eine markerschütternde Stimme durch den Raum schallte: "Du kleine Made, was machst du nun schon wieder, verzieh dich so schnell du kannst, sonst vergesse ich mich!" Dann wandte er sich an seine Leute: "Und ihr haltet jetzt die Klappe, ich will schlafen, wenn ich noch irgendwas höre, wird derjenige von mir persönlich zum Schweigen gebracht, haben wir uns verstanden?!"
      Es war Okamis Stimme, kein anderer konnte so klingen. Seine Wut hatte die sonst schon dunkle und raue Stimme nur noch mehr zu einem Knurren werden lassen. Kays oberster Untergebener war sauer und Leon wusste, dass jetzt irgendein Fehler in sehr teuer zu stehen kommen würde, egal was der Kapitän befahl.
      Gerade war der Wolfsmensch viel zu wütend, um einen Gedanken an das Wort "verschonen" fassen zu können. Noch einen Moment sah der Junge mit weit aufgerissenen Augen in den Raum, in dem nur einige Konturen erkennbar waren, er wusste selbst nicht, warum er auch nur eine Sekunde inne hielt, aber er vermutete, dass seine minimalen Instinkte dumm genug gewesen waren, den Feind ausmachen zu wollen, ehe sie zur Flucht ansetzten. Erst als diese Suche erfolglos blieb und Leons Intellekt wieder die Führung übernahm, schnappte er seinen Eimer, brachte schnell die Sachen weg, wobei ihm diese fast noch einmal weggefallen wären, und rannte schlussendlich zu seiner Kabine.
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • *Nach langer Zeit wieder den Thread betritt*
      So erstmal freut es mich, dass es endlich mal wieder mit der Geschichte weitergeht :D

      Kommen wir gleich zu den Fehlern, die ich entdeckt habe:

      Doch noch kontrollierte er sich, noch wahr er nicht mehr als ein Hund, der sein Herrschen anknurrte, da ihm ebenso angekettet, wie auch auch abhängig von ihm, keine Wahl blieb.


      Hui, zwei Fehler in einem Satz. Lässt deine Schreibkunst etwa wieder nach xD
      "war" ohne "h" und "Herrchen" ohne "s"

      Mehr Fehler habe ich nicht gefunden. Zum Kapitel selbst muss ich sagen, dass es wieder recht gut beschrieben war und auch gut zu lesen. Dass Leon so langsam die Kontrolle verliert und sich nicht alles gefallen lässt gefällt mir. Hoffe, dass er irgendwann die Gelegenheit bekommt sich eiskalt zu rächen. *fiesgrins*
      Von meiner Seite war es das auch schon wieder.
      *winkt und abhaut*
      [Blockierte Grafik: http://eggmanempire.sonicworld.net/downloads/buddy/004.gif]

      Eggman for Brawl :ugly:

      Oblivion ist ein point&klick-horror-strategie-pferde-angel-sport-adventure-action-aufbau-ego-shooter-baller-rollenspiel xD

      >By Flush and me, entstanden während wir darüber diskutierten welche Genres zu Oblivion gehörten xD<
    • Original von DEV
      Hoffe, dass er irgendwann die Gelegenheit bekommt sich eiskalt zu rächen. *fiesgrins*

      Bekommt er. Und dein Wortlaut "eiskalt rächen" passt perfekt zum Geschehnis ^^

      Was die Schreibfehler betrifft - was wollt ihr eigentlich xD''
      Ich habe Super-Vegetas Fassung innerhalb von 45 Minuten überarbeitet, um noch posten zu können - da musste ich schnell tippen und hatte auch keine Zeit mehr zum Kontrolllesen xD''
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Nya, wenn man davon absieht, dass ich mein umherspritzendes Blut, meine herumfliegenden Gedärme und die an Wänden klebende Gehirnmasse vermisse war das Kap recht nett, aber irgendwie.... ereignislos. Leon hasst alle, alle scheinen ihn zu hassen, Leute, Gewalt ist durchaus eine Lösung :ugly:
    • Naja der Teil war gut, wenn auch ein wenig ereignislos.
      Aber mir gefällt, wie sich die Sache zwischen Leon und Kay entwickelt. Hoffentlich explodiert er bald und die Beiden kloppen sich ne Runde. Das wäre mal ne nette Abwechslung.

      Bevor ich es vergesse:

      Noch beflügelt von seiner Wut schrubbte Leon weiter, der Käpt'n hatte es geschafft, es brauchte nicht mehr viel, um ihn, den eigentlicher sehr friedliebenden Leon, der dazu neigte, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen, wie einen Vulkan explodieren zu lassen.


      Also eigendlich bin ich ja ein Fan von langen Sätzen, aber da könnte zwischendurch doch noch ruhig ein Punkt rein, weil so muss man es zwei oder dreimal lesen um es 100%ig (ich bin zu faul um es auszuschreiben) zu verstehen. Kann sein, dass es auch nur mir so geht...

      So ich bin bald fertig mit nachholen... 3 Threads habe ich, der Rest folgt jetzt. *seuftz*

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Scripton ()

    • Jaaa, diese Story leebt noch xD
      Und sie wird jetzt weitergepostet xDD

      *ein gebrochener Mann ist, weil gestern 2000 Wörter überarbeitet hat* *ächz*
      Und das abends xD' Ich hätte noch mehr gemacht, aber so langsam aber sicher taten mir dann doch die Augen weh xD'''
      Extra lang, 3679 Wörter. Vorerst zufrieden? Danke ^^''

      [...]

      Dort angekommen verließ ein tiefer Seufzer Leons Kehle. Er wusste, dass er manchmal zur Tollpatschigkeit neigte, aber warum immer dann, wenn er es am wenigsten gebrauchen konnte?
      Geschafft von der Arbeit des Tages ließ sich Leon auf sein Bett fallen, es war nicht sonderlich bequem und stellte sich als fast ebenso hart wie der Boden heraus, auf dem die Halbmenschen schliefen, doch immerhin gab es hier etwas, was diesen Raum zu einem Paradies werden ließ: Absolute Ruhe vor Okami und Kay.
      Gedankenverloren ließ Leon seinen Blick durch das Zimmer schweifen, doch es war und blieb genau so schmucklos wie die anderen, die er gesehen hatte.
      Ein kleines Schränkchen als Ablage, das am Boden befestigt war und schon ziemlich abgewetzt aussah, und noch ein kleines Fach in der Holzwand, in dem er seine Sachen verstauen konnte. Das waren die einzigen Dinge, die sich außer dem Bett noch hier befanden.
      Von der Erschöpfung endgültig übermannt, schaffte es Leon nur noch, im Halbschlaf die kleine Petroleumlampe in seinem Zimmer zu löschen, ehe er in die seichte Umarmung des Schlafes sank.

      "Kleiner, raus mit dir, wird’s bald!" Eine Stimme dröhnte durch den Raum und ließ Leon so hochschrecken, dass er sich nur wenige Sekunden später neben seinem Bett wieder fand. "Autsch. Was ist denn los?", wandte Leon sich an denjenigen, der ihn gerade so ruppig aus seinen Träumen gerissen hatte und rieb mit schmerzverzerrtem Gesicht sein lädiertes Hinterteil. Erst langsam registrierte er, was für eine Stimme ihn da gerade geweckt hatte.
      Einen Moment lang rief sich der Jungen diesen Satz wieder ins Gedächtnis; Kleiner, eine brüllende, fast knurrende Stimme, überlaut und gefährlich, das ließ nur einen Schluss zu. Erschrocken blickte Leon auf, um gleich in die Augen seines schlimmsten Alptraums zu blicken, in Okamis Augen.
      Dieser stand wütend mitten in der Tür und versperrte den Fluchtweg, den Leon als einzige Chance für sich gesehen hatte. Das Gesicht des Jungen wurde schneeweiß. Ohne, dass er gewusst hätte wie, schaffte Leon es zu schlucken um mit dünner Stimme zu fragen: ""W-was willst du h-hier?"
      Ein Lächeln erschien auf den Lippen des Halbmenschen, der sich offensichtlich an dem Anblick dieses Neulings mit so einer tief verwurzelten Angst nicht satt sehen konnte. Erst einige Sekunden später wich der lähmende Zorn aus seinem Körper und er brachte hervor: "Was wohl, du Made, du sollst arbeiten! Ich brauch' einen Ruderer!"
      "Rudern?", fragte Leon verdutzt.
      "Ja, Rudern. Das heißt, du bist mir den ganzen Tag lang unterstellt." Das Lächeln des Halbwolfes wurde noch breiter.
      "A-aber..."
      "Nichts aber! Ich hab das schon mit meinem Herren Kay geklärt, und jetzt beweg endlich deinen faulen Hintern, steh auf und komm mit!", gab Okami schon wieder leicht zornig zurück.
      Leon setzte noch zu einem weiteren "Aber..." an, doch als der Halbmensch noch einmal zu ihm zurück blickte und der Ausdruck seiner Augen dem Jungen klar sagte "Noch ein aber und du wirst mein Frühstück", erübrigte sich für Leon jede weitere Frage.
      Er ging hinter Okami her, langsam folgte er den kraftvollen Schritten des Wolfsmenschen bis ins unterste Deck zu den Riemen. Dabei wirkte der Junge ziemlich verloren, auch seine Haltung machte es nicht besser. Die Schultern von "Okamis Opfer des Tages" hingen herab, der Blick war stets auf den Boden gerichtet und seine Schritte wirkten, als träge er Eisenkugeln an den Füßen. Für Leon schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis sie an den Rudern ankamen. Nicht einmal hatte der Junge während des Marsches gewagt, den Blick zu heben und seinem Peiniger zu betrachten. Doch nun blieb der Halbmensch abrupt stehen. Leon, dessen Geist sich aus Schutz vor dieser Bestie längst in einen tranceartigen Zustand verabschiedet hatte, nahm dies somit kaum wahr, erst als er gegen den haarigen Körper Okamis geprallt war, bemerkte der Junge sein Missgeschick.
      Ängstlich wie ein Reh hob der Junge den Kopf und blickte in zwei wütende, dunkle Augen. "Pass gefälligst auf, du Schädling, träum nachts und nicht während des Laufens!", stieß Okami zwischen gefletschten Zähnen hervor, wandte sich danach jedoch schon wieder der Tür zu.
      Er schien es für sinnvoller zu halten, sein Opfer endlich zu den Riemen zu bringen, als sich noch weiter mit dessen Tollpatschigkeit zu befassen. Die Tür zu dem großen Raum ging knarrend auf, Leon sah hinein, dies war der einzige Ort, an den er sich während seiner Ausflüge nie getraut hatte, nur einmal war er hier gewesen. Alle anderen Orte, so wusste er recht schnell, waren über Tag nur von den Piraten oder einigen wenigen Halbmenschen ausgefüllt, doch an den Riemen waren fast den gesamten Tag über nur Halbmenschen, einzig wenn der Wind so stark war, dass jedes Rudern völlig seinen Nutzen verlor, war diese mächtige, hölzerne Fortbewegungsmaschinerie unbesetzt.
      Doch nun war er hier, es war ein dunkler Ort, einzig ein paar Petroleumlampen hingen an der Decke und boten genug Licht, um diesen Raum zumindest im Ansatz zu erkennen. Erstaunt sah sich der Junge um. Der Boden war sehr abgenutzt und hölzern, wie alle Böden des Schiffes, die Wände ebenso und sie wirkten im Licht der Lampe nicht weniger unansehnlich wie der Boden. Die Decke allerdings war für Leon nicht zu erkennen, zu sehr lag sie im Dunklen, doch sehr hoch schien auch sie nicht zu sein.
      Er ließ seinen Blick nach links und rechts wandern, zu beiden Seiten standen mehrere Reihen mit hölzernen, modrigen Bänken, auf denen bis zu zwei Halbmenschen Platz fanden. Es waren meist sehr kräftige Wesen, die dort saßen, doch soweit es Leon zu erkennen vermochte, wirkten sie doch schon stark ausgezehrt von der anstrengenden Arbeit.
      Bevor sich der Junge weiter umsehen konnte, packte ihn Okamis Pranke auch schon am Arm. Die selbe Angst wie zuvor kroch in Leon hoch und er sah mit schreckensbleichem Gesicht zu dem Halbwolf hoch. Dieser überging den Blick jedoch und knurrte ihn grimmig an: "Setz dich jetzt links auf den freien Platz und rudere, und ich rate dir, keinen Mist zu bauen, sonst grüßt du die Fische von mir!"
      "Aber Kay sagte doch, du sollst mich..."
      "Was soll ich?" Der Halbmensch beugte sich zu Leon runter, sein großes Maul lag direkt vor dessen Gesicht, sodass er jeden Atemzug dieser Bestie auf seiner Haut spüren konnte. Vorsichtig ließ der Junge seinen Blick von den Zähnen dieses Untiers, die ihn mit einem Biss zu töten vermochten, zu den Augen Okamis gleiten.
      Nur einen Moment lang schaffte Leon es, diesen Blick zu halten, ein Blick, der mehr Stärke und Hass auszudrücken vermochte, als er auch nur ansatzweise zu ertrug.
      Wenn man in diese Augen blickte, war es, als lege sich eine Schwärze um den Körper, eine Schwärze, die einem die Luft aus den Lungen presste und langsam und qualvoll erstickte. Leon blickte weg, versuchte sich dieses Monsters zumindest geistig zu entledigen, damit nur noch sein Körper der Spielball von Okamis Wut wurde, doch es gelang ihm nicht.
      Der Halbmensch war stärker, er ließ weder Körper noch Seele seiner Beute entkommen und riss Leon mit seiner rechten Pranke hoch. Nun hing der Junge am ausgestrecken Arm des Halbwolfes, schmerzhaft drangen die Krallen in Leons bloßes Fleisch ein und rissen ihn grausam in die Wirklichkeit zurück.
      "Ich soll dich nicht so hart rannehmen, aber definiere mir einmal hart, du Wurm. Für mich ist das ganz normal, und solltest du vorhaben, dich bei Kay auszuheulen, wird unser nächstes Aufeinandertreffen wirklich unangenehm für dich. Ich respektiere die Befehle meines Herrn, doch das hier ist meine Arbeit und hier muss ich dafür sorgen, dass alles so läuft, wie es vorgesehen ist."
      Er machte eine Pause, um die Worte wirken zu lassen, dann fuhr er fort:
      "Außerdem bist du nur ein Schädling, es ist eine Verschwendung, dich mitzunehmen, du frisst nur Vorräte weg und machst ein paar Hilfsarbeiten. Du bist eben zu nichts zu gebrauchen, und zumindest das werde ich heute ändern. Und wehe, du machst mir Ärger. Jeder Fehler, den du machst, werde ich zu verantworten haben, und wir wollen doch nicht, dass ich wegen dir in Schwierigkeiten gerate, oder?" Die Stimme des Wolfes trug noch immer die übliche Härte in sich, doch auch Hohn schwang mit. Leon war nur noch ein Spielzeug dieses Tieres und so ertrug er schweigend und in die Dunkelheit des Raumes blickend dieses Martyrium, wie wusste er selbst nicht, doch mit jedem Wort schien seine Seele weiter zu erkalten, starr zu werden, um nicht im Feuer des Hasses dieser Beste zu verbrennen.
      "Haben wir uns verstanden?", fragte Okami noch einmal und das Knurren in der Stimme wurde deutlicher, doch Leon regte sich nicht, als wäre er genauso erstarrt wie sein Geist. "Ich fragte dich, ob du das verstanden hast!" Nun war die Stimme wieder von Wut zerfressen und die noch freie Pranke packte Leons Gesicht, sodass er in die Augen Okamis schauen musste.
      Im ersten Moment ging ein Schmerzensschrei durch die Seele des Jungen, es war, als würden Dornenranken sich tief in die Haut bohren, während er in diese Augen blickte, erst nach einigen Sekunden konnte er den brennenden Schmerz seiner Seele für einen Moment herunter kämpfen und mit heiserer Stimme antworten: "Ja..."
      Es war leise gewesen, kaum hörbar, doch Okamis feines Gehör hatte es aufgenommen und es schien ihm zu reichen. Diese Bestie beherrschte ihr Handwerk, schien zu spüren, bis wohin sie gehen konnte, sodass das Opfer brauchbar blieb. Leon war unklar, ob Kays Diener wusste, was er in ihm anrichtete, aber seine Handlungen waren so präzise, als wäre dies eine Übung, die Okami schon oft angewandte hatte.
      Der Halbmensch ließ Leon los, sodass dieser schon zum zweiten Mal am heutigen Tag auf seinem Hinterteil landete, doch kein Laut verließ die Kehle des Jungen. Wie in Trance bewegte er sich zu seinem Riemen, gefolgt von der Stimme des Halbwolfes, der ihm nach rief: "Und pass auf den Riemen auf! Verlierst du den, werf ich dich über Bord und lass ihn dich wiederholen!"
      Leon hörte diese Worte, nahm sie auf, doch fühlte er sich gleichzeitig so leer, als gäbe es nichts mehr in ihm, keine Erinnerungen, keine Schmerzen, keine Gefühle...
      Mit ein paar Schritten war der Junge bei seinem Platz angelangt, die in der Dunkelheit des Raumes kaum zu erkennenden Halbmenschen hatte er nicht einen Moment angesehen. Er hatte die Augenpaare gespürt, die auf ihm lagen, gespürt, welch Schrecken in ihnen lag, doch es war ihm egal. Es war ihm alles egal.
      Er agierte, weil sein Geist die Anweisung Okamis ausführen wollte. Wollte? Leon verneinte innerlich. Es war wohl nur eine Schutzfunktion, kein Wollen. Er hatte keinen Willen, in diesem Moment besaß er nichts, das ein Zeichen von Persönlichkeit gewesen wäre.
      Schweigend blieb er vor dem Sitzplatz stehen. Vermodertes Holz, dunkel, stinkend und von Schweiß durchtränkt. Noch vor wenigen Minuten hätte er zumindest angewidert das Gesicht verzogen, doch nun?
      Es bedeutete ihm nichts. Gefühle, die ihm früher – es schien Ewigkeiten her – so viel bedeutet hatten, waren nun egal geworden, wie alles andere. War es der Schock? Er wusste es nicht, aber diese Frage war genauso schnell von der Leere seiner Seele geschluckt worden wie der Rest seines Seins. Schweigend setzte er sich ans Ruder, ergriff es mit beiden Händen und führte die Bewegungen durch.
      Er hatte nie zuvor gerudert, doch was zählte das? Bis vor wenigen Minuten hätte ihn das noch verrückt gemacht, in ihm Angst hervorgerufen, wieder etwas falsch zu machen, doch nun ruderte er einfach, wie er es für richtig hielt, egal, was kommen würde.
      Eine ganze Zeit verging so, kein Wort wurde im Raum gesprochen, nur das Holz der Bänke und Riemen konnte man immer wieder knarren hören und das Stöhnen einzelner Halbmenschen, denen die Energie auszugehen schien.
      Einzig wenn schneller gerudert werden sollte, durchdrang eine Stimme den Raum, diejenige des Halbwolfes, die immer wieder Anweisungen erteilte, wenn etwas zu seiner Unzufriedenheit verlief. Es war wie ein Donnern, das durch den Raum rollte und jeden bestrafte, der es wagte, es ausgelöst zu haben.
      Näch längerer Zeit der inneren Starre begann Leon das erste Mal wieder mehr seine Umwelt zu beachten, er hörte wieder die Stimme Okamis, während sie vorher noch dumpf gewesen zu sein schien, hörte er nun ihre Härte.
      Wich der Schock langsam? Leon fragte sich ernsthaft, ob es nicht besser gewesen wäre, deisen Zustand der Gleichgültigkeit zu behalten, zumindest bis die Folter vorbei war, doch je krampfhafter er versuchte, an der Leere festzuhalten, umso schneller entglitt sie ihm. Er stöhnte leise, seine Seele hatte überlebt, zwar nicht ohne weitere Wunden, doch er war noch nicht gebrochen; sein Wille, so tief er sich auch diese ganze Zeit lang in seinem Inneren versteckt hatte, begann sich langsam wieder zu regen. Gefühle drangen wieder an ihn heran, der Schmerz in seinen Armen durch diese Arbeit. Wie lange hatte er diesen Schmerz wohl schon? Wie lange ruderte er?
      All diese Fragen, die bis vor kurzem noch so unwichtig schienen, gingen Leon nun wieder durch den Kopf. Seine Gedanken waren noch langsam, ähnlich einer Maschine, die erst warm laufen muste, um wieder voll tüchtig zu sein.
      Warm... Er nahm etwas Warmes wahr, das seinen Arm hinunter rann. Mit derselben Langsamkeit, in der sein Geist agierte, reagierte nun auch sein Körper, wie in Zeitlupe sah er zu seinem Arm herunter und betrachtete das Blut. Es war ein dünner Faden, der sich langsam seinen Weg zum Ellenbogen gebahnt hatte und von dort heruntertropfte.
      Doch an dem schon getrockneten Blut konnte er erkennen, das es vor einiger Zeit noch bei weitem stärker gewesen war. Okamis Krallen mussten die Ursache gewesen sein, er spürte den Schmerz, der von der Stelle aus zu ihm drang, an der dieser Halbwolf ihn gepackt hatte, doch trotz allem hatte er die Ruderbewegung nicht abgebrochen. Für seine ausgehungerte Seele schienen sich die Gefühle nun zu überschlagen, doch langsam wurde er wieder er selbst.
      Leon dachte über Okamis Worte nach. Seine Stimme und das Gesicht wagte er sich nicht vorzustellen, doch was er sagte... Er sei zu nichts zu gebrauchen... War das so? Leon sah ein, dass er nicht viel helfen konnte, aber leistete nicht auch er seinen Beitrag?
      Jeden Tag ließ er einzeln Revue passieren und kam zu dem Schluss, dass man seine Arbeit als ausreichend bewerten konnte. Die ersten Tage hatte er nichts leisten dürfen und danach wurde er zum Sklaven dieser Barbaren. Er arbeitete, um Kay zumindest nicht zu verärgern und doch wurde er für jeden Fehler bestraft und keine Arbeit wurde gewürdigt. Was war das hier nur für ein Schiff?
      Der Junge wusste, dass er das Leben auf hoher See nicht kannte, doch er hatte zumindest eine Vorstellung davon gehabt.
      Abenteuer, ausgelassene Feste, harte Arbeit, aber doch nicht Sklaverei, Langeweile und lebensgefährliche Halbmenschen. Nur eines kam ihm bei der ganzen Angelegenheit seltsam vor. So sehr er auch versuchte, sich dagegen zu wehren, es kam ihm richtig vor, wie Okami ihn behandelte. Nicht, dass er ihn verletzte oder anbrüllte, als wolle er Leon die Seele aus dem Leibe blasen, aber die Tatsache, dass er dem Halbmenschen unterstellt war.
      Es klang für ihn verrückt, aber das Weltbild, das ihm zu Beginn der Reise bei den versklavten Halbmenschen so verzerrt erschien, war nun durch den Halbwolf wieder ausgeglichen. Als wäre dies Leons wahre Weltordnung, doch was sollte das bedeuten? So sehr er sich auch bemühte, Erinnerungsfetzen zu finden, die ihm diese Gefühle erklärten, so blieb doch nur Leere, nichts, das ihm weiter half.
      "Schlaft nicht ein, ich weiß, es ist hart, aber wir wollen schließlich bald mal an unserem Zielort ankommen, die Vorräte halten nicht ewig, also rudert schneller!" Okamis Stimme donnerte wieder durch den Raum und riss Leon aus seinen Gedanken. Aus der Angst ihm gegenüber schien langsam Hass zu werden, irgendeine Mischung, die selbst Leon nicht verstand. Wenn er sich auf eines freute, dann dieses Gesicht und auch Kays nach seiner Ankunft in... in... er grübelte, wie hieß diese verfluchte Stadt noch mal? Als er auch nach einigen Minuten zu keinem Schluss kam, verwarf er einfach den Namen. Wozu waren sie schon gut, einfach nur lästig, sie zu merken. Auf jeden Fall würde er froh sein, dort das letzte Mal diese beiden Fratzen sehen zu müssen und dann nie wieder.
      Die Stunden vergingen, Leon hatte weiter gerudert, es war ihm zum Schluss schwer gefallen, jeder Muskel tat ihm weh, selbst jene, dessen Existenz er nicht einmal geahnt hatte, doch die Erlösung kam erst, als Okami sie entließ.
      Schnell und geschickt, wie es ihm selten gelang, huschte er an dem Halbmenschen vorbei, die Gänge entlang und in sein Zimmer. Er hatte Hunger, großen Hunger sogar. Während die Halbmenschen sich von Zeit zu Zeit abwechselten, um etwas zu essen, war er immer dort geblieben, er wollte keinesfalls an Okami vorbei. So schrie sein Magen nun umso mehr nach Nahrung.
      Leon überlegte. Im Speisesaal war sicher niemand mehr und in die Küche wollte er nicht, er war froh, wenn er an diesem Tag niemanden mehr sehen musste. Es blieb ihm nur eine Möglichkeit: Direkt in die Vorratskammer des Schiffes zu gelangen. Er war schon einmal dort gewesen. Zwar gab es dort lebende Tiere, um frisches Fleisch zu haben, doch die würden ihn nicht verraten. Außerdem war der Raum sehr verwinkelt und zugestellt, sodass dort in Ruhe zu essen kein Problem sein dürfte, ebenso wenig, wie dort zu schlafen. Nicht, das ihm sein Zimmer nicht gefiel, aber es war einfach untauglich, um dem Halbwolf zu entfliehen und in der Vorratskammer würde ihn dieses Tier nie finden, allein die Gerüche dort würden auch nur die Spur eine Witterungschance vernichten.
      Leon wusste nicht, ob es so war, aber in seiner Fantasie und dem – seiner Meinung nach – genialen Plan, den er soeben erdacht hatte, war für ihn alles logisch und richtig. Er öffnete die Tür einen Spalt. Auf dem Flur war niemand und er konnte auch keine Stimmen oder Schritte ausmachen. Langsam und leise verließ er den Raum und schloss die Tür hinter sich. Noch einmal sah er sich um, ehe er durch die Gänge des Schiffes huschte. Es war dunkel, nur wenige Lampen erhellten die Gänge, doch Okamis Opfer kannte sich gut genug aus, im Dunkeln seinen Weg zu finden, allerdings nicht, ohne einmal über seine eigenen Füße zu stolpern und dem Holzboden einen schmerzlichen Besuch abzustatten.
      "Verdammt, warum passiert sowas immer mir?", fluchte der Junge leise, ehe er weiter ging. Einige Minuten verstrichen, bis er an der dicken Holztür der Vorratskammer ankam. Vorsichtig löste er den Riegel, versicherte sich danach noch einmal, dass niemand ihn gehört oder gesehen hatte und schlüpfte in die Kammer.
      Sofort bahnten sich die ersten Gerüche den Weg in seine Nase. Der Gestank der Tiere und ihres Kotes, dessen sie sich nur hier entledigen konnten. Der von Käse, Kräutern und Fischen, die anscheinend nicht mehr die frischesten waren, und der Geruch des Salzes, in dem einige Lebensmittel eingelegt waren. Leon rümpfte die Nase. Einiges im Raum roch ihm doch zu intensiv, allerdings hatte er Hunger und wollte seine Ruhe, da konnte er nicht das Paradies verlangen. Kurz sah er sich um, der Raum war auch nicht viel heller, nur so, dass die Tiere nicht im absoluten Dunkel standen. Vorsichtig ging er durch die Kammer und sah sich in den Regalen, die eng aneinander gereiht standen, um. Nach diesen gab es einen kleinen Bereich mit ungefähr zwei Dutzend Fässern, Wasser oder ähnliches, die zum Teil gestapelt waren und noch dahinter einen eingezäunten Bereich mit Hühnern in Holzkäfigen, zwei bis drei Ziegen und einem Schwein.
      Suchend sah er sich nach Dingen um, die seinen Gaumen erfreuen würden und griff sich schließlich einige Kleinigkeiten, wie ein Stück Käse, ein halbes Brot und ein Stück Fleisch aus den Fässern, die mit Salz gefüllt waren. Als er sein Mahl zusammengestellt hatte, setzte er sich schließlich in eine kleine Nische auf den Boden und begann, alles in sich hineinzustopfen. Erst beim Fleisch stoppte er. Einmal reinbeissen hatte genügt, um festzustellen, dass es ihm viel zu salzig war. Angewidert spuckte er den Bissen aus, um danach erst einmal zu einem der Wasserfässer zu rennen und einen kräftigen Schluck zu nehmen. Noch einmal sah Leon auf das Fleisch, es war eine einfache kleine Fleischkeule, noch roh, aber das machte ihm nichts. Er stellte sich vor, dass ein gewisser Piratenkapitän wieder die Nase über seinen Geschmack rümpfen würde, doch was sollte es? Der war nicht hier und so scherte der Junge sich nicht darum. Doch eins stand fest, dieses Stück würde er nicht ganz aufessen. Vorsichtig leckte er noch einmal an der Keule, doch der Geschmack wurde nicht besser, sodass er es achtlos zurück ins Salz warf.
      Als Leon satt war, suchte er schließlich einen Platz für die Nacht. Zwischen den Regalen war es zu gefährlich, erwischt zu werden, bei den Tieren wiederum hatte er keine Lust zu schlafen, da er nicht wirklich das Verlangen hatte, in ihren Hinterlassenschaften seine Nacht zu verbringen. Also ging er bis ans Ende des weitläufigen Raumes. Eine kleine Tür, die direkt neben den Fässern gelegen war, bemerkte er dabei gar nicht, doch hätte sie ihn doch nur zu weiteren Fässern geführt, den Notrationen. Am Ende des Raumes angekommen, sah er schließlich einige Ballen mit Heu und Stroh, zumindest wirkte es in der Dunkelheit so. Auch das war kein geeigneter Schlafplatz, darauf hätter er sprichwörtlich auf dem Präsentierteller gelegen, doch daneben schien es einen Freiraum zu geben. Leon tastete in völliger Schwärze danach, um freudig festzustellen, dass seine Vermutung stimmte.
      Vorsichtig nahm er etwas Heu und Stroh und bereitete sich eine kleine Unterlage, um nicht auf dem nackten Holz liegen zu müssen. Seine Bewegungen waren langsam und vom ständigen Gähnen Leons unterbrochen, da die Müdigkeit ihn nun unbarmherzig einholte und danach drängte, ihr Recht nach Schlaf zu befriedigen. Noch einige Minuten musste Leon mit ihr ringen, bevor sein Heubett endlich perfekt genug war und er sich zufrieden hinein legte. Es war nicht so weich wie sein Bett, aber in diesem Moment war es das schönste Erlebnis des Tages, darin zu liegen und langsam aber sicher ins Reich der Träume zu gleiten. Erst versuchte er sich noch dagegen zu wehren, weil er wusste, würde man ihn hier entdecken, wäre das fatal, aber sein Widerstand war schon früh gebrochen. Das einzige, was er bemerkte war, wie die Geräusche der Tiere immer leiser wurden, bis ihn schließlich die Schwärze in ihre Arme nahm und in einen tiefen Schlaf davontrug.
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.

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    • aber warum imer dann, wenn er es am wenigsten gebrauchen konnte?

      Immer schreibt man mit zwei M


      und kam zu dem Schluss, dass man seine Arbeit als ausreichend bewertet werden kann.

      also entweder Du streichst das "man" oder Du ersetzt das "bewertet werden kann" durch ein "bewerten könnte".


      husste er an dem Halbmenschen vorbei, die Gänge entlang und in sein Zimmer.

      husste?! XD


      Zwischen den Regalen war es zu gefährlich, erwiscth zu werden,

      bei dem erwischt hast Du das H und das T durcheinander gebracht

      Ansonsten ja, okay, zugegeben, ich musste erstmal überlegen welche Story das nochmal war, aber als die Erinnerung dann wieder da war, war es ein schöner neuer Teil ^^
      Und diesmal will ich nicht so lange auf einen neuen Teil warten müssten! *böse guck*