Der Dritte Krieg

    • Der Dritte Krieg

      Korgas, ein junger Hylianischer Offizier, findet sich im normalerweise so friedlichem Hyrule auf einmal inmitten eines verheerenden Krieges wieder, eines Weltkrieges, den man fortan den "Dritten Krieg" nannte...

      ~~~

      Der dritte Krieg


      ..:: Erster Tag - Nacht ::..

      Mit nichts anderem als billigem Wein und weichen Weißbrot hielten sich Hyrules Torwächter nachts wach, während sie sich die Zeit mit Kartenspielen vertrieben. Jeder wusste, dass sowieso nichts Aufregendes passieren würde. Niemand bat um diese Uhrzeit noch um Einlass, die ersten Händler für den wöchentlichen Markt kamen erst bei Morgengrauen und die letzten Besucher waren schon aus der Stadt oder hatten sich ein Zimmer in einem der gut besuchten Gasthöfe der Königsstadt gesucht. Die Häuser und Gassen lagen still da. Ein paar Hunde streunten durch die Straßen. Nirgends brannte mehr Licht, nur in der kleinen Wachstube am Stadttor.
      Vier Soldaten saßen darin, im Schein der stinkenden, rußenden Pechfackel, und sahen zu, dass sie ihre Nachtwache herumbekamen. Zwei von ihnen waren über einer Holzkiste in ein Kartenspiel vertieft, einer saß schweigend beim Fenster, der Hauptmann unter der Fackel und arbeitete.
      „König und gewonnen!“ Lachend warf Gevin, der Jüngste von ihnen, seine abgewetzten Spielkarten auf den Tisch. „Das macht hundert Rubine, und zwar bar auf die Hand!“
      „Bei Nayru, was ist das für eine Abzocke?“, knurrte sein Kollege und fummelte einen kleinen Lederbeutel von seinem Gürtel los, um ihn aufzubinden und einen kleinen, silbernen Stein hervorzuholen. „Das war mein verdammtes letztes Geld, Gevin!“
      Der junge Hylianer fing grinsend den kleinen Edelstein auf und hielt ihn fachmännisch ins Licht der Fackel. „Wer kein Geld hat, sollte nicht darum spielen, mein Lieber“, sagte er und verstaute seine Beute sicher in seinem eigenen Geldbeutel.
      „Ausnahmsweise muss ich dem Jungen mal recht geben, Aphod“, mischte sich ihr Hauptmann ein, der, die Füße auf einen Tonkrug gelegt, in einer Ecke saß und einige Pergamentbögen durchblätterte und sich um den angefallenen Papierkram kümmerte. „Du wusstest, dass Gevin der beste Spieler des dritten Korps ist, da lässt man sich auch nicht auf ein Spiel ein.“ Er lächelte Gevin anerkennend zu und Gevin, der erst seit kurzem in der Königlichen Armee Hyrules diente, war sein Stolz an den Ohrspitzen anzuerkennen.
      „Pah“, machte Aphod grimmig und zückte den Dolch, den jeder Soldat am Gürtel trug. Er griff nach dem Weißbrot, das neben ihm auf der Kiste lag, die ihnen als Tisch diente, und schnitt ein Stück davon ab. „Bis du mal in meinem Alter bist, Kleiner“, sagte er und wedelte mahnend mit der Scheibe Brot vor Gevins Gesicht herum, „wird dir irgend so ein junger Spund wie du es nun bist das letzte Hemd abgezockt haben, da verwette ich-“
      „Wollten wir das mit dem Glücksspiel nicht sein lassen, Aphod?“
      Aphod drehte sich dem Letzten ihre Trupps zu, der bei einer kleinen Schießscharte saß und mit seinem Dolch ein Stück Holz bearbeitete, das den Anfängen nach zu urteilen einmal ein König für ein Schachspiel werden würde. Jetzt sah er mit einem Seitenblick zu ihnen hinüber.
      Gevin betrachtete den Soldaten, der dort seit Anfang der Schicht saß und noch kaum ein Wort gesprochen hatte. Er war noch lange nicht so alt wie der Veteran Aphod, aber er hatte einen strengen Zug um Augen und Mundwinkel, der ihn grimmig und unfreundlich erschienen ließ, obgleich er nicht danach aussah, als sei er ein schlechter Mensch oder jemand, der seine Kameraden im Stich ließe – wenn er denn welche hatte. Besonders gut zugänglich schien er nicht zu sein.
      „Korgas“, mahnte der Hauptmann, ohne aufzublicken. Schweigend widmete der Soldat sich wieder seiner Schnitzerei.
      Auch Gevin wandte sich wieder ab und goss sich und Aphod etwas Wein ein. „Ihr auch etwas, Hauptmann?“, fragte er höflich.
      Ihr Hauptmann winkte ab. „Eigentlich ist der Verzehr von Alkohol während des Dienstes verboten“, grinste er und rieb sich über das schlecht rasierte Kinn, „aber da in der Nachtschicht sowieso nichts passiert, lasse ich es euch mal durchgehen. An eurer Stelle würde ich es damit aber auch nicht übertreiben, und wehe, ihr plaudert herum, dass ich es erlaubt habe.“
      Gevin grinste, stutzte dann und fragte nach einer kurzen Pause: „Willst du etwas Wein haben, Korgas?“
      Ein stummer Blick aus distanzierten, grasgrünen Augen traf ihn, ehe Korgas sich wieder seiner Schnitzerei zuwandte. „Das war wohl ein nein“, murmelte Gevin, hob seinen Kelch und prostete Aphod zu. „Was auch immer. Prost Aphod.“
      „Prost Kleiner.“
      Es wurde still in der kleinen Hütte, nur das Knacken des Feuers in der Pechfackel war zu hören. Ab und zu klirrte eins der Kettenhemden der Soldaten und die Pergamente des Hauptmannes raschelten, wenn er sich bewegte.
      „Aaaah, ist das langweilig!“, beklagte sich Gevin irgendwann und knallte seinen leeren Zinnkelch auf die Holzkiste. „Ist es in der Armee immer so?!“
      Der Hauptmann lachte und strich sich mit seinem Federkiel über das Kinn. „Sei mal froh, dass du so einen leichten Einstieg erwischt hast, Gevin“, sagte er. „Stell dir vor, es wär Krieg!“
      „Krieg, in Hyrule?“ Aphod musste lachen. „Na klar. Hauptmann, wir hatten seit fast fünf Jahrhunderten keinen Krieg mehr. Wer sollte uns denn auch schon angreifen?“
      „Wär langsam wiedermal zeit, oder?“, fragte Gevin grinsend und schüttete sich Wein nach.
      „Wollen wir’s nicht drauf anlegen, Gevin“, sagte der Hauptmann. „Ich war eine Weile außerhalb von hyrule stationiert, weil man die Bürgerkriege nicht unter Kontrolle bekam. Und ich sage dir, das ist keine schöne Sache, wirklich nicht.“
      „Hm“, machte Gevin nachdenklich und betrachtete den billigen Wein, den er in seinem Kelch etwas hin- und herschwenkte.
      „Na ja, ich kann mir vorstellen, dass man sich die Armee aufregender vorstellt, wenn man gerade neu ist... und dann im Nachtdienst zu landen ist sicherlich nicht unbedingt das Wahre.“ Der Hauptmann streute etwas Sand auf seine Dokumente, um die Tinte zu trocknen. „Na, vielleicht wirst du ja versetzt.“
      „Hauptmann.“ Korgas’ ernster, strenger Tonfall ließ alle zusammenzucken.
      „Was denn, Korgas?“, fragte der Hauptmann nach einer kurzen Sekunde Stille, in der sie zu dem schwarzhaarigen Soldaten rübergesehen hatten, der aufgerichtet vor der Schießscharte stand.
      „Hauptmann, Ihr wisst, meine Augen sind nicht die Besten, aber...“ Korgas kniff das linke Auge zu und stierte in die Dunkelheit vor der Stadtmauer, „ich glaube, Ihr solltet Euch das mal ansehen.“
      Der Hauptmann erhob sich stirnrunzelnd und trat zu Korgas, der mit versteinerter Miene nach draußen in die Steppe deutete.
      In der Ferne sah man über den Hügeln den Schein von Fackeln, hunderten, wenn nicht tausenden. Und ihr Schein kam schnell näher.
      „Das... sieht nicht besonders freundlich aus“, murmelte der Hauptmann. „Ein Angriff?“
      „Was? Lasst mich sehen!“ Gevin stolperte nach vorne, schob seinen Hauptmann dreist beiseite und lugte selbst nach draußen. „Bei allen guten Göttinnen!“, entfuhr es ihm. „Das müssen Tausende sein!“
      „Aphod, lösch die Fackeln!“, rief der Hauptmann. „Bewaffnet euch! Korgas!“
      „Ja, Herr!“ Korgas salutierte.
      „Du wirst zum Schloss reiten und den König Bescheid geben!“
      „Was? Aber...“ Korgas Hand sank unsicher zurück nach unten.
      „Nichts aber!“ Der Hauptmann zog die Plakette um seinen Hals ab, und hing sie Korgas um. „Ich ernenne dich hiermit zum Offizier! Nun schnell! Nimm mein Pferd; den weißen Schimmel! Nun mach schon!“
      „Ja, Herr!“ Korgas salutierte, und dann verließ er eilig die kleine Stube und verschwand in Richtung der kleine Stallung in der Nacht.

      Wird fortgesetzt.

      ~~~

      Nein, "Das Chaos" ist nicht vergessen, mir war nur nach Abwechslung.
      Dies hier ist keine wirkliche Zelda-Fanfiction,... ich nenne es "Zelda based fanstory". Spielt in Hyrule, aber ihr werdet kein bekanntes Gesicht zu sehen bekommen.
      Über Meinungen freue ich mich natürlich wie immer.

      Leute, die mich besser kennen, wissen, dass ich in Tayalein eine wundervolle Freundin und Illustratorin gefunden habe, und deswegen gibt es ein schönes Artwork dazu:
      Korgas & Gevin
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Ich bin Erstääär! xD (Ja, das Uly lebt noch. Gerade so. oov)

      Der Anfang gefällt mir jedenfalls, wenn man auch noch nicht viel erfährt, wie du sicher zugeben musst. Aber dafür sind die einzelnen Charaktere schon differenziert herausgearbeitet. :3 Gefällt, man will mehr, man will erfahren, was du dir da ausgedacht hast. xD

      (Btw., "Verzehr von Alkohol" klingt imo nicht ganz richtig. Alkohol kann man schwer verzehren. Trinken oder Konsumieren, wäre mein Vorschlag...)


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Also,

      kaum Rechtschreibfehler im Text, er lässt sich auch schnell noch gut lesen, der Anfang ist relativ unergiebig an Informationen, was mir allerdings sehr gut gefällt.
      Man findet keine unnötigen Wiederholungen.
      Auch logische Fehler findet man nicht wirklich, die Characktere lassen sich deutlich unterscheiden und sind gut ausgearbeitet, wirken lebendig.
      Einziger Kritikpunkt wären da vielleicht ein oder zwei nicht wirklich wichtige Details, welche aber im Nachhinein ein wenig merkwürdig wirken:
      Abgesehen davon, dass man vermutlich gerade am Tor keinen Alkohol durchgehen lassen würde(schließlich sind die Torwächter die ersten 'ofiziellen Repräsentanten' der Stadt, auf die um Einlass Bittende treffen), finde ich folgende Dinge eher merkwürdig:
      1)
      Der Hauptmann zog die Plakette um seinen Hals ab, und hing sie Korgas um. „Ich ernenne dich hiermit zum Offizier! Nun schnell! Nimm mein Pferd; den weißen Schimmel! Nun mach schon!“

      Wieso ernennt dieser Offizier(vermutlich ohne die nötige Befugnis dazu), einen Soldaten plötzlich zum Offizier? Damit er schneller ins Schloss kommt? Eher unwahrscheinlich.
      2)
      „Ja, Herr!“

      Das ist zwar wirklich ein unwichtiger Kritikpunkt, aber 'Ja, Herr!' wirkt eher wie bei einem Dialog zwischen einem Knecht und seinem Herrn als wie ein Dialog zwischen einem Soldaten und seinem Vorgesetzten. Etwas wie 'Ja, Herr Hauptmann!' wäre vorzuziehen.
      3)
      Korgas’ ernster, strenger Tonfall ließ alle zusammenzucken.

      Zusammenzucken, weil jemand einen ernsten Tonfall anschlägt? Nachdem er auch vorher wohl eher kaum wie die pure Lebensfreude klang? Sehr merkwürdig...
      4)
      „Hauptmann, Ihr wisst, meine Augen sind nicht die Besten, aber...“

      Dies könnte sich natürlich später noch aufklären, aber wieso weiß der Hauptmann, dass Korgas Augen 'nicht die Besten' sind, obwohl besagter Korgan doch anscheinend erst kurz bei dieser Abteilung ist? Wie gesagt, vielleicht löst es sich ja noch auf, wirkt nur bisher ein wenig befremdlich.

      Das war's dann aber auch schon mit der Kritik. Hoffe auf ein - hoffentlich ebenso gutes - 2. Kapitel.
    • Wow, FoWo, die Geschichte gefällt mir und könnte sicherlich meinen "Blutdurst", welcher durch die "10LH" von Garo-Meister nicht ganz befriedigt wird, stillen :ugly:

      Fehler fand ich keine, aber die Dinge, die Gastredner als merkwürdig beschrieben hat, sind mir als ebensolches aufgefallen. *sich genauso wie Uly auf das nächste Kapitel freu*

      @Tayalein: Sehr schönes Artwork. *sich wie die meisten im Board wünsch so zeichnen zu können*
    • Das hört sich schonmal verdammt spannend an. Ein paar mal wurde glaub ich sogar ein Komma vergessen, aber das ist nicht weiter störend.

      Die Szene erinnert mich ein bisschen an den ersten TP Trailer wo hundert von diesen Orkviechern auf das Schloss zugeritten sind.
      Bin auf jeden Fall gespannt, ob Hyrule diese Streitmacht abwehren kann. =)
      Grüße: The One called Link, Triforce-Link, dark-linky, Bad Boy, Anubis, MC Flurry, Saku, blue Link ^^



    • Es ist nicht viel, aber mehr bringe ich zur Zeit nicht zustande. *ist sehr schreibunfähig*

      ~~

      Stadt Hyrule galt als uneinnehmbar und das seit Dekaden. Zum Schützengraben kam eine Stadtmauer hinzu aus den härtesten Gesteinen des Todesberges, wie zwei Mann breit. Die Königliche Armee war gut ausgebildet und groß, bestand aus Reiterei und Fußtrupps, aus Schwert-, Lanzen- und Speerkämpfern, aus Bogenschützen und einigen magiekundigen Gelehrten. Hyrules größte Gefahr wäre ein Aufstand innerhalb der Mauern, doch Hyrules Herrscher wussten Aufstände zu verhindern.
      Nachts patrouillierten Nachtwächter durch Stadt Hyrule, damit die Straßen sicher waren, und das waren sie zweifelsohne.
      Doch Hyrules Sicherheit war gleichzeitig seine Schwäche: Wer erwartete schon einen Angriff?
      Korgas’ Schimmel stob durch die Nacht, die Hufe klapperten auf dem groben Kopfsteinpflaster laut durch die menschenleeren Straßen und Gassen; auf kürzestem Weg zum Schloss.
      Korgas’ Stirn war noch mehr gerunzelt als sowieso schon. So wenig er Aphod noch den Hauptmann auch mochte, sie hatten Recht. Niemand brauchte Krieg. Niemand erwartete Krieg! Hyrules Streitmacht mochte noch so groß sein; man würde bis zum Morgengrauen brauchen, um die Armee vorzubereiten. So viel Zeit hatten sie womöglich nicht mehr.
      Das Pferd galoppierte über den Marktplatz und Korgas jagte seinen Hengst mitten durch eine Schar von weißgekleideten Priesterinnen, die ihm im Weg war. Erschrocken aufschreiend stoben die jungen Frauen in den wehenden Gewändern auseinander. Für Korgas sahen sie alle gleich aus; schöne junge Geschöpfe mit langem Haar und Goldschmuck um Stirn und Schultern. Es war nichts ungewöhnliches, nachts noch Priesterinnen auf den Straßen zu sehen; ihre Messen begannen schon bei Morgengrauen.
      Korgas zögerte kurz, zog dann die Zügel an und ließ sein Pferd in mäßigerem Tempo zu den Mädchen zurücktraben. Sie sahen ihm skeptisch entgegen. Als sie seine Offiziersplakette sahen, verkniff sich manch eines die entrüstete Bemerkung, die es auf der Zunge gehabt hatte.
      Nur eine von ihnen trat noch vor. „Was fällt Euch ein, so mitten in uns hinein zu reiten! Wollt Ihr, dass euer Schimmel uns niedertrampelt?!“
      Korgas sah sie an. Sie hatte wilde und aufsässige, ungezähmte graublaue Augen. Das war das einzige an ihr, das Korgas sah. Nicht ihren rosigen Mund, ihr goldblondes Haar oder ihr teures, seidiges Gewand. Nur die Augen, die kämpferisch und, zugegeben, sehr undamenhaft zu ihm starrten. Obwohl Korgas auf seinem Pferd saß, war es, als sei er es, der zu ihr aufsehen müsste.
      „Euer Gnaden“, sagte er und neigte den Kopf ein wenig. „Verzeiht meine Dreistigkeit. Bitte begebt euch so schnell wie möglich in den sicheren Tempel. Wir erwarten einen Angriff.“
      Die Priesterinnen schraken zusammen. Nur ihre Rednerin blickte mit stolzem Blick zu Korgas. „Niemand würde Stadt Hyrule angreifen“, sagte sie.
      „Das dachte ich bis eben auch. Mögen die Göttinnen bei uns sein. Ich muss zum Schloss. Sucht Obdach!“ Und damit schlug Korgas dem Pferd die Hacken in die Flanken und stob wieder davon, in Richtung des Schlosses.

      Wird fortgesetzt.
      Aber nicht vor nächster Woche. xD
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    • Wieder gut geschrieben und praktisch fehlerfrei.
      Inhalktlich gibts auch wieder nur ein paar wenige Sachen zu bemängeln:
      1)
      Zum Schützengraben kam eine Stadtmauer hinzu aus...

      Und im Schlosshof steht die Artillerie...Burggraben hätte es da wohl eher getroffen.
      2)
      ...man würde bis zum Morgengrauen brauchen, um die Armee vorzubereiten.

      '...die Armee (vollständig) zu mobilisieren.' Ist zwar unbedeutend, ist meiner Meinung nach jedoch passender als 'vorzubereiten'.
      3)
      ...eine Schar von weißgekleideten Priesterinnen...

      Hier wäre es vielleicht ganz schön wenn man erfahren würde, wessen Priesterinnen Korgan da fast niederreitet. Also den Namen der Gottheit mit einem Bindestrich vor das 'Priesterinnen' setzen.
      Hat zwar keinerlei Relevants für irgendetwas, hinterließe jedoch einen noch besseren Eindruck.
      4)
      ...stoben die jungen Frauen in den wehenden Gewändern auseinander.

      'stoben die jungen Frauen mit wehenden Gewändern auseinander.' Es wäre vermutlich ein eher merkwürdiges Bild, wenn die Gewänder der Priesterinnen sich andauernd in Bewegung befänden...
      5)
      Als sie seine Offiziersplakette sahen,...

      'Als sie seine Offiziersplakette bemerkten,...'
      'Sahen' wurde bereits im Satz zuvor verwendet, da hört sich 'bemerkten' im nächsten Satz besser an.
      6)
      Nur eine von ihnen trat noch vor.

      Macht nicht allzu viel Sinn. 'Eine von ihnen trat vor.' oder 'Nur eine von ihnen wagte es vorzutreten.' wäre da besser, wobei der letztere Satz allerdings einen falschen Eindruck der Stellug der Preisterinnen gegenüber königlichen Offizieren vermitteln könnte(anscheinend stehen sie ja über Korgan).
      7)
      Sie hatte wilde und aufsässige, ungezähmte graublaue Augen.

      Klingt etwas weniger geschmeidig als 'Sie hatte wilde, aufsässige und ungezähmte graublaue Augen.'
      8)
      „Euer Gnaden“, sagte er und...

      Auch wenn die Priesterin ja offenbar über Korgan steht, ist es doch etwas merkwürdig, dass er sie mit 'Euer Gnaden' anredet. Würde besser zu einem Richter(o. Ä.) passen.
      Etwas wie 'Eure Heiligkeit' waäre da womöglich vorzuziehen(auch wenn es vielleicht ein wenig zu sehr nach Papst klingt). Vielleicht könnte man auch etwas wie 'Madame Priestierin' verwenden, allerdings klingt dies auch ein wenig komisch...
      9)
      Nur ihre Rednerin blickte mit stolzem Blick zu Korgas.

      Abgesehen davon, dass man vielleicht besser 'die Rednerin' geschrieben hätte, sollte man überlegen, ob man nicht besser 'blickte weiterhin mit unerschrockenem Blick zu Korgas.' schreiben sollte. Oder aber vielleicht zweifelnd: 'Nur die Rednerin blickte mit zweifelndem Blick zu Korgas.' Könnte ganz gut zum nachfolgendem Satz passen.
      10)
      ...und stob wieder davon, in Richtung des Schlosses.

      Das würde eher passen, wenn Korgan sich von seinem eigentlichen Weg abgewandt hätte, um die Priestrinnen zu warnen.
      '...und ritt weiter, Richtung Schloss.' Würde sich vielleicht besser anhöhren.

      Das war's soweit. Hoffe, die Fortsetzung kommt möglich bald.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Gastredner ()

    • Nicht schlecht, aber wieso brauchen die denn eine Nacht um die Armee vorzubereiten? Wenn ein Angriff droht muss jede Armee bereit stehen, das ist doch logisch. Auch wäre es besser gewesen, wenn beispielsweise eine riesige Glocke o. ä. auf der Mauer gestanden hätte, so müsste man nicht extra einen Mann ins Schloss schicken, sondern könnte gleich die ganze Stadt vor einem Angriff warnen.
      Grüße: The One called Link, Triforce-Link, dark-linky, Bad Boy, Anubis, MC Flurry, Saku, blue Link ^^



    • Die Zeit für die Moblimachung verstreicht, da man die Soldaten ja wohl schlecht Tag und Nacht in voller Kampfmontur auf einem Bereitschaftsplatz stehen lassen kann.
      Außerdem stands ja auch im Text: Niemand rechnet mit einem Angriff. Stelle dir doch mal vor, du wärst Landeschef eines Landes, dass seit - sagen wir mal 100 Jahren - nicht mehr angegriffen wurde, und man auch keine Bedrohung erkennen kann. Würdest du dann dauerhaft im Alarmzustand bleiben?

      Und das mit der Glocke mag schon stimmen, allerdings waren diese Sturmglocken zumeist an den höchsten Gebäuden(->Kirchtürme, sieht man öfters) befestigt, damit ihr Klang möglich weit reicht. Und selbst, wenn diese Glocken geschlagen wurden, musste man immer noch der Heeresführung kitteilen, wieso sie geschlagen wurde, also jemanden zu Schloss schicken.
    • Tadaa. x3

      [...]
      Die Alarmglocken Hyrules waren über die ganze Steppe zu hören. In der Stadt war seit Korgas’ Mitteilung über eine noch unbekannten Armee vor den Toren der Stadt alle Ordnung wie vom Erdboden verschluckt. Menschen rannten herum, die Armee wurde so schnell wie möglich aufgestellt, man sicherte die fünf Verteidigungsringe der Stadt ab. In den ersten paar Augenblicken war eine heillose Panik ausgebrochen, weil niemand wirklich mit dieser Situation umzugehen wusste. Nur schwer hatte die Armee die Bürger beruhigen können.
      Der König selbst ritt auf seinem schwarzen Hengst, flankiert von seinem General, die Stadtmauern ab. Er regierte das Land erst seit einigen Monaten, seit sein Vater das Zeitliche gesegnet hatte. Er war seinem Volk zugetan, streng, aber gerecht und ein guter Stratege. Das Volk vertraute auf ihn, zumal es hieß, er könne die Stimme Nayrus hören. Außerdem hatte er neben seinem Volk auch seine Frau und seine zwei Söhne zu verteidigen. Solange der König auf dem Thron saß, befand das Volk, würden alle sicher sein.
      Seine Majestät, König Nemon, war zuversichtlich, als er auf den Wällen stand und in die dunkle Nacht starrte. Sein Blick war zielgerichtet und das Schwert hing ihm an der Seite. Er würde Seite an Seite mit seinem Volk kämpfen, das wusste er. Heute würde die Prüfung beginnen, die die Göttinnen für ihn auserwählt hatten. Wenn er sie bestand, war er wirklich würdig, Hyrule zu regieren.
      Nemon sah sich um. Hyrules Angreifer hatten die meisten ihrer Fackeln gelöscht, aber man sah sie unerbittlich näher rücken. Man rechnete in den ersten Morgenstunden mit der ersten Angriffswelle – sofern keine Brandpfeile gezündet wurden. Stadt Hyrule war östlich und westlich von Gebirge eingerahmt, nach Norden hin gab es ebenfalls nichts außer Berge. Zum Süden hin gab es das Stadttor und die Wälle. Diese Festung war zum Verteidigen erbaut und galt nicht umsonst als uneinnehmbar.
      „Was ist mit dem Fluss?“, fragte Nemon, ohne den Blick vom Horizont abzuwenden.
      „Die Gitter werden bewacht, aber ich denke, die Abflusskanäle sind für unsere Gegner keine Option, Sire“, sagte General Arsan, der mit verschränkten Armen neben dem König auf seinem Pferd saß und seiner Armee zusah. Noch immer war es schwer für die amtierenden Offiziere, Ruhe und System in das Chaos zu bringen, das so plötzlich ausgebrochen war, als man die Glocken geläutet hatte. Dennoch schien der König selbst seltsam unberührt von der Tatsache, dass die Stadt angegriffen wurde. Nachdem die Meldung eingegangen war, dass Hyrule vor einem unmittelbaren Angriff stand, hatte er schnell den jungen, wortkargen Offizier vernommen, der der Nachtwache zugeteilt gewesen war und die feindliche Armee als erster gesehen hatte. Danach hatte der König ruhig und routiniert Befehle gegeben, als hätte er nie etwas anderes getan.
      „Man weiß nie, General“, sagte Nemon und strich sich mit einer Hand das glatte, pechschwarze Haar aus der Stirn. Er war noch jung, kaum dreißig Sommer hatte er erlebt.
      General Arsan hatte schon in der Armee gedient, als Nemon geboren worden war, und runzelte ein wenig die Stirn. „Natürlich, Sire“, sagte er nur. „Die einzigen Schwachstellen der Wälle sind die Abflussrohre und die Holztore...“
      „Wir sollten dagegen etwas unternehmen, sobald das hier durchgestanden ist“, beschloss Nemon, griff wieder nach den Zügeln und drückte seinem Hengst die Hacken in die Seiten. Arsan tat es ihm gleich und folgte ihm. „Was ist mit den Zivilisten?“, fragte Nemon, als sie zusammen durch das Durcheinander ritten. Die Soldaten sahen besorgt und etwas planlos aus, als sie an ihnen vorbeiritten. Nur wenige von ihnen trauten sich, zu ihrem König aufzusehen, und auch unter ihnen sah man wenig Hoffnung. Nemon nahm sich vor, eine Rede zu halten um den Männern Mut zu machen. Hyrule war Krieg nicht gewöhnt... und alle fürchteten sich vor dem, was kommen mochte.
      „Werden just in diesen Augenblicken in die Kirchen und Tempel geführt“, antwortete der General und riss Nemon aus seinen Gedankengängen.
      „Wie lange reichen die Vorräte?“, fragte Nemon. „Wie lange können wir einer etwaigen Belagerung standhalten?“
      „Oh... Es war eine gute Ernte die letzten Jahre...“ Arsan rieb sich über seinen ergrauten Vollbart. „Zwei, drei Monate sicherlich. Aber Sire?“
      „Hmm“, machte der König wieder und sah hinauf in den Himmel. Feine Regentropfen trafen sein Gesicht. Auch das noch.
      „Sire, mit Verlaub. Wer greift uns an?“ Arsan ritt vor, sodass er mit dem König auf gleicher Höhe war. „Dass die Zora und Goronen einen nicht enden wollenden Kleinkrieg gegeneinander führen, weiß jedes Kind. Aber wer will Krieg mit uns?“
      Nemon zog sich etwas missmutig die Kapuze seines Überwurfs über. „General, wisst Ihr denn nicht, dass die Gerudo seit zehn Jahren einen neuen König haben?“, fragte er und starrte zurück zum Südtor der Stadt.
      Arsan schauderte unwillkürlich. „Ich hatte Gerüchte gehört... aber Herr. Euer Vater hat einen Waffenstillstand mit der letzten Anführerin der Gerudo ausgehandelt!“
      „Unter dem Sand der Wüste wird jedes Versprechen begraben, General. So sagt man unter den Gerudo... Es ist und bleibt ein verlogenes Diebespack. Und ich werde nicht zögern, ihrem König meine Klinge persönlich in die Brust zu rammen, wenn ich so Hyrules Frieden wiederherstellen kann.“ Nemon warf Arsan einen Blick zu, der jeden Zweifel an seinen Worten vernichtete. Dann gab er seinem Pferd die Sporen und ritt eilig durch den aufkommenden Regen zurück zum Schloss.
      Die Zeit bis zum ersten Angriff verstrich.
      Korgas und seine zwei Kollegen von der Nachtwache waren eingeteilt worden, die Zivilisten in Sicherheit zu bringen und zu beruhigen. Kein einfaches Unterfangen, und die drei hatten alle Hände voll zu tun. Niemand wollte ihren Worten so recht Glauben schenken, und immer wieder brachen Menschen schreiend zusammen oder versuchten, Revolten anzuzetteln.
      „Aphod!“, schrie Korgas, der wieder auf dem Pferd seines Hauptmannes saß, hinüber zu seinem Kollegen, der ein paar Schritt entfernt eine Familie in die Zitadelle der Zeit verschaffte. Es war unglaublich laut auf dem Platz; Babys schrieen, Menschen redeten durcheinander, Hufgetrappel tönte vom Marktplatz her, das Klirren von Waffen war allgegenwärtig und über allem hing die bedrückende Allgegenwärtigkeit der Angst. Auf Korgas’ Rufen hin wandte der Veteran sich um. „Geh zum Schloss und fordere Verstärkung an!“, rief Korgas im Befehlston über die Menge hinweg. „Ich befürchte, die Situation könnte eskalieren! Ein paar Bauern sollen angeblich schon einen Soldaten niedergeschlagen haben und ich habe keine Lust, mir so was bieten zu lassen!“
      Aphod stemmte die Hände in die Seiten. „So, und wer gibt dir die Erlaubnis, mir Befehle zu erteilen, Korgas?“, spuckte er aus.
      Korgas wendete sein Pferd und stob durch die Menschenmenge, die erschrocken auseinander schnellte, auf Aphod zu, sprang ab und packte Aphod am Kragen und rammte ihn gegen die weiße Marmormauer der Zitadelle. „Siehst du das hier?“, zischte er und hob mit der freien Hand seine Offiziersplakette dicht vor Aphods Augen. „Für dich ist es jetzt Offizier Korgas! Und sei es nur temporär, aber du unterstehst meinem Befehl so lange, bis der Hauptmann zurück ist! Und jetzt mach, dass du wegkommst!“ Korgas schleuderte den sichtlich geschockt aussehenden Nachtwächter von sich und ignorierte, dass er von den anwesenden Zivilisten angestarrt wurde. „Los, ab in die Zitadelle, da seid ihr sicher!“, rief er ungeduldig und deutete den Menschen an, sich gefälligst zu beeilen. Erschrocken zuckten die Menschen zusammen, und es kam wieder Bewegung in sie. „Wo ist der Neue?!“
      „Hier, äh...“ Gevin, der sich seinen Weg durch die Menge bahnte, sah etwas planlos aus, als er vor Korgas zu stehen kam. „Wie genau muss ich Euch jetzt nennen, Herr?“
      „Für dich reicht Korgas vollkommen“, sagte Korgas mit einem Schnauben.
      „Ja, Korgas“, sagte Gevin und nickte vorsichtig. „Was befehlt Ihr?“
      „Du. Bitte, du. Bis vor ein paar Stunden war ich nicht ranghöher als du.“
      „Aber habt Ihr... hast du nicht gerade noch...“ Gevin deutete vage in die Richtung, in die Aphod verschwunden war.
      „Aphod hat mich noch nie besonders gut leiden können und keinen Respekt, aber ich hoffe, da bist du ihm voraus“, meinte Korgas. „Ich würde es dir zumindest raten.“
      Gevin nickte mit großen, blauen Augen. Er sah unglaublich hilflos aus, und er tat Korgas Leid. „Wir müssen zum Tempel der Farore“, sagte er schließlich und stieg wieder auf sein Pferd. „Ich habe Meldung bekommen, dass er überfüllt ist, und wenn eine Panik ausbricht, wird es Leichen geben. Wir müssen einen Teil der Zivilisten von dort nach hier verschaffen, und du wirst mir dabei helfen.“
      „Zu zweit?“, fragte Gevin, als Korgas ihm die Hand reichte und ihn hinter sich auf den Schimmel hob.
      „Keine Sorge, der Tempel ist nicht besonders groß – aber natürlich wollen alle Gläubigen jetzt zu Farore beten, und was bietet sich da besser an als ihr Tempel?“ Korgas gab dem Pferd die Sporen und ließ es durch die verregneten Gassen preschen.
      „Und du, Korgas?“, fragte Gevin irgendwann. „Zu wem betest du?“
      Korgas antwortete nicht. Aber als sie vor dem Tempel der Farore, vor dem sich eine beträchtliche Menschentraube angesammelt hatte, ankamen und absaßen, meinte er, als er Gevin die Hand auflegte: „Ich weiß nicht, mit welchen Idealen du in die Armee gekommen bist. Wenn dir Ruhm und Ehre fürs Vaterland versprochen wurde, hat man dich ganz schön verarscht. Du bist die Nachtwache, Kleiner. Die Nachtwache besteht aus einem fahrlässigen Hauptmann, einem fast abgedankten Veteranen und einem halbblinden Soldaten. Und dir – einem Neuling. Unterste Ebene des Soldatenniveaus. Wo, glaubst du denn, sollte das hinführen? Bis an den Thron des Königs als seine Leibwache?“
      Gevin sah nur in Korgas’ grasgrüne Augen und vermochte keine Antwort zu finden. Er senkte entmutigt den Blick. Korgas nahm seine Hand von Gevins Schulter und zog sein Schwert.
      „Jetzt“, sagte er, „ist es eh zu spät. Jetzt ist Krieg. Jetzt ist es egal, ob du nun Nachtwache bist oder General. Versuche, am Leben zu bleiben – egal um welchen Preis.“
      Er drehte sich um und ging mit entschlossenem Blick, das typische Soldatenschwert in der Rechten, auf die Menge zu und trieb sie auseinander. Er wies die leute an, sich auf die Tempel zu verteilen, und wenn sie beten wollten, konnten sie das schließlich überall tun.
      Ganz im Alleingang regelte er den Aufruhr. Die Menschen gehorchten ihm.
      Gevin stand ein paar Schritt entfernt, neben dem weißen Schimmel. Er hatte den Schwertheft mit beiden Händen umschlossen, Regen tropfte von seinem strohblonden Haar und rann seinen Hals herunter, um unter dem bronzenen Kettenhemd zu verschwinden. Wasser sammelte sich in seinem weichen, robusten Lederstiefeln; er fror.
      Und während er Korgas beobachtete, fühlte er sich klein, unbedeutend und ängstlich.

      Vor den Toren der Stadt hatte sich die Armee des Gerudokönigs gesammelt. Fast tausend magisch begabte Bogenschützen in der ersten Reihe, zweitausend Reiter und noch einmal fünftausend Fußsoldaten. Es war Zeit, dass Hyrule fiel.
      Ganz an der Spitze stand eine große, braune Stute, die geduldig ertrug, ihren Herrn so lange in voller Rüstung zu tragen. Eine Öllampe an ihrem Sattel verlosch, als der erste Regentropfen vom Himmel fiel.
      „Regen?“ Der Gerudokönig sah hinauf in den Himmel. Ein weiterer Regentropfen fiel herab, traf ihn auf der Wange. „Wie viele Jahre ist es her, dass ich Regen gespürt habe...“
      „Hier im Norden kommt das häufig vor, Sire“, sagte eine Frau in roter Seide, die neben dem König auf einem schwarzen Pferd saß und sich gerade den Schleier vom Gesicht zog. „Die Hylianer sind Kämpfe im Regen eher gewöhnt als meine Frauen, Sire. Wir haben einen deutlichen Nachteil, Majestät.“
      Der Gerudokönig lachte leise. „Hylianer sind verweichlicht. Die Armee hat doch seit Dekaden nicht mehr gekämpft. Die Soldaten lernen den Schwertkampf an Strohpuppen. Kein Vergleich zu unserem Kampftraining.“
      „Selbstverständlich, Sire“, sagte die Gerudo, neigte den Kopf vor ihrem König und zog sich den Mundschutz wieder über. Sie betrachtete den König, wie er stumm und stolz, mit einem Lächeln auf den Lippen, auf dem Pferd saß und sich kaum regte. Er betrachtete nur die Stadtmauern, die in der Ferne wegen des Regens immer schwerer zu erkennen waren. Wenn die Pferde ganz still waren und kein Waffengeklirr von den Kriegerinnen kam, konnte man Schreie aus der Festung hören. Es hatte schon längst begonnen.
      „Wann greifen wir an, Hoheit?“, fragte die Gerudo neben ihm.
      „Hmm.“ Der König strich sich mit Daumen und Zeigefinger über seinen ordentlich geschnittenen, weinroten Kinnbart. Mittlerweile troff der Regen von seinen schulterlangen, glatten Haaren. „Ich denke, jetzt.“
      „Die Bogenschützen nach vorne!“, brüllte der General in die Reihen der Frauen.
      „Den ersten Verteidigungsring werden wir bis zum Mittag einnehmen“, sagte er, während sich links und rechts von ihm die Bogenschützen aufstellten und Feuerpfeile anspannten. Das Feuer prasselte trotz des Regens, denn kein Wasser vermochte magisches Feuer zu löschen. Er hob die Hand hoch über den Kopf, für alle sichtbar. Er wartete und für einen Augenblick war alles ganz still. Der Schauer prasselte auf den Rasen. Ein paar Pferde scharrten im lehmigen Boden.
      Der König ließ die Hand wieder sinken.
      Feuer!!“
      Die Pfeile zischten über seinen Kopf hinweg, durch die regnerische Nacht und zielstrebig auf die Stadtmauer zu.
      Die ersten Pfeile bohrten sich fest in die hochgezogene Zugbrücke, die anderen schafften es über die Zinnen und schlugen in die Dachstuben der Häuser. Die ersten Funken stoben, und schnell hatte sich das Feuer ausgebreitet.
      Der Gerudokönig blieb lächelnd zurück, als er seine Armee mit einem Wink angreifen ließ.


      Wird fortgesetzt.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Hmm, hat eine feine Schlacht-von-Helms-Klamm-Atmosphäre. Ohne Orks, dafür mit schönen, rothaarigen Frauen, yay! xDv

      Das Problem ist nur, dass es ewig dauern wird, bis ich mir diese vielen Namen merke, aber daran bin ich allein schuld. oo
      Ansonsten... diesmal nicht einmal Tippfehler gefunden, wofür brauchst du mich also noch? xD *wegsneak*


      (Ganz nebenbei: Bei "Nachtwache" dachte ich unwillkürlich an die Nachtwache von Ankh-Mopork, ließ sich nicht verhindern, sorry... xD)


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Wow, verdammt gut beschrieben. Man kann es sich wirklich fast wie in einem Film vorstellen, so realistisch liest sich das. Ich find es etwas seltsam, dass man wenig über die Charactere erfährt und gleich zu Beginn die volle Action losgeht, aber sonst ist alles perfekt. ;)

      @Ulyaoth
      *lol* an diese Idioten hab ich auch erst gedacht. xD
      Grüße: The One called Link, Triforce-Link, dark-linky, Bad Boy, Anubis, MC Flurry, Saku, blue Link ^^



      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von V-K ()

    • Original von FoWo
      „Und du, Korgas?“, fragte Gevin irgendwann. „Zu wem betest du?“
      Korgas antwortete nicht. Aber als sie vor dem Tempel...

      Ich hätte es etwas anders abgesetzt:
      „Und du, Korgas?“, fragte Gevin irgendwann. „Zu wem betest du?“
      Korgas antwortete nicht.
      Als sie vor dem Tempel...

      Außerdem hätte ich das 'aber' weggelassen, es irritiert nur.

      Du bist die Nachtwache, Kleiner.

      Du gehörst zur Nachtwache, Kleiner.
      Passt besser, schließlich bildet Gein nicht alleine die Nachtwache. Alternativ : Du bist eine Nachtwache, Kleiner.

      ...ob du nun Nachtwache bist oder General.

      Siehe oben.

      ...das typische Soldatenschwert in der Rechten,...

      Abgesehen davon, dass man sich fragen könnte, wieso er ein Schwert braucht, um eine friedliche Menge zu zerstreuen, ist es unnötig, von einem 'typischen Soldatenschwert' zu reden. ...sein Schwert in der Rechten,... hätte sich da besser angehört.

      ...unter dem bronzenen Kettenhemd...

      Ich bin kein Experte für mittelalterliche Armeeausstattungen, aber ich habe noch nie von einem bronzenem Kettenhemd gehört. Sollte vielleicht einfach durch ein 'normales' Kettenhemd ersetzt werden.

      Fast tausend magisch begabte Bogenschützen in der ersten Reihe, zweitausend Reiter und noch einmal fünftausend Fußsoldaten.

      Stilistisch vollkommen korrekt, aber ich glaube kaum, dass irgendjemand, der etwas von Kriegsführung versteht, die Bogenschützen in der ersten Reihe platzieren würde. Hier sollte man den Satz dahingehend abändern, dass die Kavallerie in der ersten Reihe steht, und die Bogenschützen direkt dahinter.

      Es war Zeit, dass Hyrule fiel.

      Das würde ich hier auslassen und vielleicht ganz ans Ende des 3. Abschnittes setzen, dort passt es besser.

      Ganz an der Spitze stand eine große, braune Stute, die geduldig ertrug, ihren Herrn so lange in voller Rüstung zu tragen.

      Ganz an der Spitze stand eine große, braune Stute, die geduldig ihren schwer gepanzerten Herren trug.

      Eine Öllampe an ihrem Sattel verlosch, als der erste Regentropfen vom Himmel fiel.

      Irre ich mich, oder sollten Öllampen eigentlich nicht durch Wasser zu löschen sein?


      Hylianer sind verweichlicht.

      Die Hylianer sind verweichlicht.


      „Die Bogenschützen nach vorne!“, brüllte der General in die Reihen der Frauen.

      Abgesehen davon, dass die Bogenschützen doch schon in der ersten Reihe stehen, sollte es sich hierbei doch wohl um eine Generälin, und nicht um einen General handeln, oder?

      Das Feuer prasselte trotz des Regens, denn kein Wasser vermochte magisches Feuer zu löschen.

      Das Feuer prasselte trotz des Regens, denn (kein) Wasser vermochte magisches Feuer nicht zu löschen.
      Das 'kein' rauslassen, klingt besser.


      Die ersten Funken stoben, und schnell hatte sich das Feuer ausgebreitet.

      Die ersten Funken stoben, und schon bald hatte sich eine Feuersbrunst entwickelt, welche sich schnell ausbreitete.

      Der Gerudokönig blieb lächelnd zurück, als er seine Armee mit einem Wink angreifen ließ.

      Hier noch nach einem Absatz dann das 'Es war Zeit, dass Hyrule fiel.' anfügen.

      Wird fortgesetzt.

      Hoffentlich möglichst bald.

      Wieder mal ein schönes Kapitel. Weiter so!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gastredner ()

    • @ Gastredner...

      Okay, die letzten Male hab ich deine Kritik an meinem Stil hingenommen und einige Dinge auch ausgebessert.
      Ich möchte vornerein bemerken, dass ich Kritik sehr schätze, in erster Linie veröffentliche ich meine Sachen deswegen ja hier. Ein Künstler, der keine kritik verträgt, ist kein Künstler.
      Und dass jemand so gründlich analysiert wie du ist auch mal was anderes, da man hier sonst nicht viel kritischer Rückmeldung bekommt.

      Aber ganz ernsthaft -- mir so an meinem Schreibstil rumzumäkeln finde ich ein wenig, wie soll ich sagen, dreist. Es ist mein Schreibstil und das bleibt er. Wenn ich es nicht für nötig halte, etwas stilistisch umzuändern, zu verbessern oder dergleichen, wird sich da nichts tun.
      Ob ich an einen Satzanfang ein "aber" setze oder nicht, ob es ein Schwert ist oder ein Soldatenschwert, ob es ein bronzenes Kettenhemd ist oder ein normales und ob Korgas umgangssprachlich "du bist die Nachtwache" sagt (was sicherlich grammatikalisch nicht stimmt, aber so reden Menschen nunmal, und wenn es etwas gibt, auf das ich stolz bin, ist es meine realistische Darstellung von wörtlicher Rede und Dialogen) -- das ist meine Entscheidung.
      Ich bitte dich, solche Sachen in Zukunft nicht mehr zu kommentieren. Entweder akzeptierst du meinen Schreibstil oder halt nicht.
      (Wenn ich nicht gerade Schachtelsätze baue, die am Ende absolut unverständlich sind oder mich grammatikalisch verhasple oder dergleichen, ist das etwas anderes. Sowas kommt vor, und das überliest man beim korrigieren auch schon mal. Aber du baust ja nahezu jeden zweiten Satz um, vieles dabei aus meiner Sicht überflüssig.)

      Für sinnbezogene Kommentare wie das mit den Öllampen oder der Kriegsführung (von der ich wirklich kaum Ahnung habe) bin ich aber nach wie vor dankbar, denn das sind Dinge, die ich in der Regel einfach nicht besser wusste.
      Ich hoffe, du hast für meine Bitte Verständnis.
      Næhmachinery
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    • Original von Gastredner
      Original von FoWo
      Fast tausend magisch begabte Bogenschützen in der ersten Reihe, zweitausend Reiter und noch einmal fünftausend Fußsoldaten.

      Stilistisch vollkommen korrekt, aber ich glaube kaum, dass irgendjemand, der etwas von Kriegsführung versteht, die Bogenschützen in der ersten Reihe platzieren würde. Hier sollte man den Satz dahingehend abändern, dass die Kavallerie in der ersten Reihe steht, und die Bogenschützen direkt dahinter.


      1. Ich würde eine Belagerung nicht mit Kavallerie durchführen. (Pferde können nicht klettern. Pferde können nicht besonders gut durch grobe Steintrümmer laufen.)
      Auch braucht man für Belagerungen oft eine vielzahl an billigen Streitkräften und Pferde sind, soweit ich da informiert bin, nicht gerade billig.
      2. Ich würde Kavallerie nichtsdestotrotz aufgrund der allgemein schlechteren Panzerung der Pferde nicht vor die Bogenschützen stellen. Dazu eignen sich Infanteristen mit Schilden noch immer am besten. (Allgemeine Angriffsformation: (Schwere) Infanterie vorn, dahinter Bogenschützen, an den Flanken Kavallerie.)
      3. Es fehlt an Artillerie oder weiterem Belagerungsgerät.
      Nun gut. Katapulte, Belagerungstürme und Leitern werden oft vor Ort erbaut, aber das sollte erwähnt werden. Ich denke kaum, dass Bogenschützen, selbst wenn sie magisch begabt sind, eine solche Mauer, wie sie hier beschrieben wird, vernichten können. Man könnte an dieser Stelle ein Batallion Pioniere einfügen, welches in etwa 200 Mann stark ist, das für dieses Gerät sorgt.

      Nun fast das Kommentar vergessen ...
      An sich eine gute Story. Lässt sich gut lesen und bis auf ein paar kleinere Typos ist das ganze auch fehlerfrei.

      @ Gastredner:
      Es handelt sich um einen General und nicht um eine Generälin, da es, wie ich annehme, Ganondorf ist, welcher die Herrschaft über das Amazonenvolk der Gerudos übernommen hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von korgusan ()

    • @ korgusan

      1. du hast folgerichtig eine offene schlacht-taktik beschrieben! ^^
      2. ganondorf wird nich vorkommen, da es fowo schon im ersten post geschrieben hat!

      @ gastredner

      du hast einige sachen falsch argumentiert, aber ich gehe mal nur auf diese hier ein:

      1. bronzenes kettenhemd: in einer fanfiction is es doch egal, ob's bronzen is, fowo hätte ja auch welche aus gold nehmen können!
      2. was die kriegsführung betrifft, schau auf korgusans antwort!
      3. "die bogenschützen nach vorne ...": wenn du den text gelesen hättest, würdest du sehen, daß an allererster stelle immernoch der könig stand und dadurch die schützen nach vorne , also vor den kommandanten, gerufen wurden.
      4. das mit der öllampe: kann es nich sein, daß der tropfen genau auf den docht fiel, dadurch den sauerstoff vertrieb und deshalb die lampe gelöscht wurde?

      @ fowo

      bist jetz liest sich deine geschichte ganz gut, mach weiter so!
    • Original von FoWo
      Ich hoffe, du hast für meine Bitte Verständnis.

      Kein Problem, ich geb auch gerne zu, dass ich manchmal zur Übertreibung neige. Wollte erst auch nur auf zwei oder drei Sachen eingehen, aber dann wurden es irgendwie immer mehr und mehr...

      @korgusan:
      Ich dachte eigentlich eher daran, die Kavallerie nach vorne zu stellen, um bei einem möglichen Ausfall der Hylianer ihnen schnell etwas entgegensetzen zu können. Die Infanterie hätte in dieser Zeit durch die Reihe der Bogenschützen stoßen und vor ihnen Stellung beziehen können. Gut möglich, dass die Kavallerie an der Flanke vielleicht doch besser aufgehoben wäre.

      Und wegen der Generälin...ich hatte es so verstanden, dass der König der einzige Mann in der Gerudoarmee ist(oder zumindest der einzige, der erwähnt wird). Neben sich hat er jedoch anscheinen eine hochrangige Gerudo, die auf seine Befehle wartet. Ich bezog das mit der Generälin deshalb auf diese, denn wenn der König gemeint gewesen wäre, hätte FoWo bestimmt auch König geschrieben...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gastredner ()

    • Also, mein Kommentar zu der Sache mit dem General.
      Ich bin alles andere als ein Feminist. Ich bin in erster Linie Linguist. Die verballhornung der deutschen sprache bezüglich allen Formen mit der Verweiblichung hinten dran, für die sich die feministen einsetzen, finde ich pissbescheuert, wenn ich das mal so sagen darf. Ein paar ausnahmen gibt es; Kriegerin oder Soldatin meinetwegen.

      Des übrigen ist "General" ein Rangname. Auch in der Bundeswehr bleiben die beibehalten, ob der statusinhabende Offizier nun weiblich ist oder nicht. Es heißt ja auch nicht "Hauptfrau". (Allein der Gedanke ist eklig.)

      Es bleibt also beim General.
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    • Also die Story find ich bisher sehr gut :D .

      Also zu dem Thema Formation: Das is schon richtig was FoWo geschrieben hat. Die Bogenschützen kommen bei Belagerungen nach vorne um eine erhöhte Reichweite zu haben. Genauso bei einer"offenen Schlacht", dort werden dann halt, wenn sich der Feind nähert, die Infanteristen vor gestellt. Und das mit dem General/Generälin, dass is eigentlich egal ;).
      War is a matter of vital importance to State; the province of life or death; the road to survival or ruin. It is mandatory that it be thoroughly studied.

      -- Sun Tzu, The Art of War