Und wieder mal der Absturz
Es war Freitagnacht, die Kirchturmuhr schlug 4 Uhr, und zeitgleich klingelte ein Johanniter bei einer ledigen Frau mittleren Standes, die mit ihrem 18 Jahre alten Sohn zusammen wohnte.
Nach einer Minute öffnete die Frau schlaftrunken die Tür, völlig perplex, wer denn noch so spät, man könnte auch sagen so früh, ein Anliegen hatte.
Die Müdigkeit verfiel rasch als sie sah, dass ein Sanitäter vor ihr stand, der jemanden mitbrachte, der vorgab, in dieser Wohnung zu wohnen – und natürlich war es mal wieder ihr betrunkener Sohn, wer auch sonst.
Ständig trieb er sich auf Partys rum, trank viel Alkohol, war Kettenraucher und zog auch mal an einem Joint, wenn es sich denn anbot. Er war unermüdlich, tingelte von einer Fete zur nächsten, ohne an jegliche Konsequenzen zu denken, ohne sich darum zu scheren, was passieren könnte. Er lebte für den Moment, wollte jeden Augenblick genießen und dabei nichts verpassen, er war auf der ständigen Suche nach einer guten Zeit.
Und nun stand er bedröppelt vor seiner Mutter, während der Johanniter der Mutter erklärte, was sich zugetragen hatte. Ihr Sohn habe sich anscheinend auf der Party volllaufen lassen, wollte anschließend mit dem Rad nach Hause fahren, hatte Wahnvorstellungen und flog vom Rad. Anstatt aufzustehen blieb er dann auf dem Boden liegen und schlief dort ein, mitten auf der Straße. Jemand hat das gesehen und einen Krankenwagen gerufen, welcher ihn dann nach Hause brachte. „Ihr Sohn hat einen Riss im Trommelfell und eine leichte Gehirnerschütterung, sorgen Sie dafür, dass er sich ausruht, dann sollte es ihm bald besser gehen.“ sagte der Arzt, wandte sich um und war im Inbegriff zu gehen, als er sich noch mal umdrehte und sagte: „Und seien sie froh, dass wir gerufen wurden, und nicht die Polizei.“
Das saß.
Die Mutter dankte dem Sanitäter und zog ihren Sohn am zerrissenen Armzipfel in die Wohnung. „Was hast du dir denn dabei wieder gedacht?! Meine Güte, was da hätte passieren können.. Und wäre die Polizei vorbeigekommen, wärst du deinen Lappen auch los gewesen. Na, geh erstmal schlafen, wir reden morgen!“
Der Junge zog sich langsam aus und putzte sich traurig die Zähne. War das wirklich so schlimm gewesen? War er wirklich zu leichtsinnig? Sein Vater sprach oft davon, dass man seine eigenen Grenzen erkennen können müsse. Konnte er dies nicht?
Vor 5 Jahren brach er sich einmal den Hals, als er mit Freunden im Schwimmbad war und Schabernack trieb. Schon damals waren seine Eltern sehr besorgt um ihn und erklärten ihm, dass er vorausschauend handeln müsse. Dies sagte ihm auch immer und immer wieder sein Fahrlehrer, da er besonders in seinen ersten Fahrstunden ein grauenhafter Autofahrer war.
Und nun, 5 Jahre nach dem Halsbruch hatte er nichts dazu gelernt? Gut, er hätte auch einen Unfall haben können, wo niemand ihn gesehen, und dementsprechend nicht den Krankenwagen gerufen hätte. Es hätte auch einfach ein Auto kommen können, dessen Fahrer genauso rücksichtslos gewesen sein könnte wie er selbst. Als er sich ins Bett gelegt hatte, grübelte und grübelte er, während die Zeit für seinen Geschmack recht schnell verstrich. Er bekam eine Gänsehaut, als er an die Worte seiner Mutter dachte, was wirklich hätte passieren können. Ein weniger glücklicher Unfall hätte ihm kein besonders schönes Leben beschert…
Wirkliches „Leben“, was war das schon? War das nicht eben Zufriedenheit, Geborgenheit, körperliche und geistige Gesundheit und Anerkennung bei seinen Freunden? Ja, dachte er, ja, das wird es wohl sein.
Mit diesen Worten im Kopf hallend schloss er die Augen, mit dem nun neu gefassten Vorhaben, sich zu ändern.
Während die ersten Sonnenstrahlen auf sein Gesicht fielen, schlief er langsam mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen ein; insgeheim aber wohlwissend, dass er auf der nächsten Party wieder ordentlich betrunken sein wird.
____
Kommentare erwünscht
Es war Freitagnacht, die Kirchturmuhr schlug 4 Uhr, und zeitgleich klingelte ein Johanniter bei einer ledigen Frau mittleren Standes, die mit ihrem 18 Jahre alten Sohn zusammen wohnte.
Nach einer Minute öffnete die Frau schlaftrunken die Tür, völlig perplex, wer denn noch so spät, man könnte auch sagen so früh, ein Anliegen hatte.
Die Müdigkeit verfiel rasch als sie sah, dass ein Sanitäter vor ihr stand, der jemanden mitbrachte, der vorgab, in dieser Wohnung zu wohnen – und natürlich war es mal wieder ihr betrunkener Sohn, wer auch sonst.
Ständig trieb er sich auf Partys rum, trank viel Alkohol, war Kettenraucher und zog auch mal an einem Joint, wenn es sich denn anbot. Er war unermüdlich, tingelte von einer Fete zur nächsten, ohne an jegliche Konsequenzen zu denken, ohne sich darum zu scheren, was passieren könnte. Er lebte für den Moment, wollte jeden Augenblick genießen und dabei nichts verpassen, er war auf der ständigen Suche nach einer guten Zeit.
Und nun stand er bedröppelt vor seiner Mutter, während der Johanniter der Mutter erklärte, was sich zugetragen hatte. Ihr Sohn habe sich anscheinend auf der Party volllaufen lassen, wollte anschließend mit dem Rad nach Hause fahren, hatte Wahnvorstellungen und flog vom Rad. Anstatt aufzustehen blieb er dann auf dem Boden liegen und schlief dort ein, mitten auf der Straße. Jemand hat das gesehen und einen Krankenwagen gerufen, welcher ihn dann nach Hause brachte. „Ihr Sohn hat einen Riss im Trommelfell und eine leichte Gehirnerschütterung, sorgen Sie dafür, dass er sich ausruht, dann sollte es ihm bald besser gehen.“ sagte der Arzt, wandte sich um und war im Inbegriff zu gehen, als er sich noch mal umdrehte und sagte: „Und seien sie froh, dass wir gerufen wurden, und nicht die Polizei.“
Das saß.
Die Mutter dankte dem Sanitäter und zog ihren Sohn am zerrissenen Armzipfel in die Wohnung. „Was hast du dir denn dabei wieder gedacht?! Meine Güte, was da hätte passieren können.. Und wäre die Polizei vorbeigekommen, wärst du deinen Lappen auch los gewesen. Na, geh erstmal schlafen, wir reden morgen!“
Der Junge zog sich langsam aus und putzte sich traurig die Zähne. War das wirklich so schlimm gewesen? War er wirklich zu leichtsinnig? Sein Vater sprach oft davon, dass man seine eigenen Grenzen erkennen können müsse. Konnte er dies nicht?
Vor 5 Jahren brach er sich einmal den Hals, als er mit Freunden im Schwimmbad war und Schabernack trieb. Schon damals waren seine Eltern sehr besorgt um ihn und erklärten ihm, dass er vorausschauend handeln müsse. Dies sagte ihm auch immer und immer wieder sein Fahrlehrer, da er besonders in seinen ersten Fahrstunden ein grauenhafter Autofahrer war.
Und nun, 5 Jahre nach dem Halsbruch hatte er nichts dazu gelernt? Gut, er hätte auch einen Unfall haben können, wo niemand ihn gesehen, und dementsprechend nicht den Krankenwagen gerufen hätte. Es hätte auch einfach ein Auto kommen können, dessen Fahrer genauso rücksichtslos gewesen sein könnte wie er selbst. Als er sich ins Bett gelegt hatte, grübelte und grübelte er, während die Zeit für seinen Geschmack recht schnell verstrich. Er bekam eine Gänsehaut, als er an die Worte seiner Mutter dachte, was wirklich hätte passieren können. Ein weniger glücklicher Unfall hätte ihm kein besonders schönes Leben beschert…
Wirkliches „Leben“, was war das schon? War das nicht eben Zufriedenheit, Geborgenheit, körperliche und geistige Gesundheit und Anerkennung bei seinen Freunden? Ja, dachte er, ja, das wird es wohl sein.
Mit diesen Worten im Kopf hallend schloss er die Augen, mit dem nun neu gefassten Vorhaben, sich zu ändern.
Während die ersten Sonnenstrahlen auf sein Gesicht fielen, schlief er langsam mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen ein; insgeheim aber wohlwissend, dass er auf der nächsten Party wieder ordentlich betrunken sein wird.
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I wasn't playing baseball, no!
I wasn't playing football, no!
I wasn't playing basketball, noo!
I was playing Class War!
I wasn't playing football, no!
I wasn't playing basketball, noo!
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