Und noch ne Fortsetzung... die vllt aufgrund der Uhrzeit vor Fehlern strotzt. Ich poste sie dennoch mal... (auch aus schlechtem Gewissen, meine Leser so lange vernachlässigt zu haben...)
Der Anfall verging genauso schnell, wie er gekommen war, dennoch blieb ein flaues Gefühl in der Magengrube zurück. Ich versuchte mir zwar einzureden, dass ich falsch lag, dass Simon nichts damit zu tun haben konnte, nach allem, was er mit gesagt und für mich getan hatte, aber ganz konnte ich den Gedanken, das „Was wäre wenn“ nicht abschütteln. Ich fuhr mir über die Stirn und atmete einmal tief ein und aus. Ich musste sortierten, was ich erfahren hatte, das Ganze nüchterner angehen, dann würde sich vielleicht auch der Nebel um die ganze Angelegenheit lichten. Ich musste nur zusammentragen, was ich bisher in Erfahrung gebracht hatte, und es ein wenig wissenschaftlicher betrachten. Ich musste...
Eine fließende Bewegung holte mich aus meinen Gedanken und ich sah, wie jene Krankenschwester, die mich eben „gerettet“ hatte, an mir vorbeirauschte, ohne mich groß zu beachten. Sie hatte mich zwar leicht gestreift, schien aber ansonsten kein großes Interesse an mir zu zeigen.
Ich sah ihr nach und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Dann schloss ich ihn wieder. Es war sinnlos, ihr hinterherzurufen, das würde nur unnötig auf mich aufmerksam machen. Für meinen Geschmack hatte ich sowieso schon genug Aufregung gestiftet.
Stattdessen machte ich mich unverrichteter Dinge wieder auf den Heimweg.
Es gab nichts mehr, was ich am Krankenhaus noch erledigen konnte, zumindest momentan. Auf lange Sicht war es essentiell, an die Dokumente aus jenem Büro zu gelangen, aber das konnte ich unmöglich noch an diesem Tag erledigen.
Ein wenig enttäuscht war ich schon. Ich hatte mir mehr von alledem versprochen, oder um es ein wenig gewählter auszudrücken, mehr Information in weniger Zeit. Ich begann zu ahnen, gerade die Spitze eines Eisberges angeschnitten zu haben, konnte aber nicht weiter durchbrechen. Dafür begannen andere Dinge plötzlich Sinn zu ergeben.
Unter anderem, dass Simon mir kaum wirklich etwas sagen konnte, bis auf einen Ordner, der sich auch nicht besonders hilfreich erwies. Dennoch wehrte sich jede Faser in mir, zu glauben, dass er tiefer mit alledem zu tun hatte. Es war einfach unmöglich… Wenn nur dieser bohrender Zweifel nicht wäre.
Genauso ärgerte mich das Verhalten der Krankenschwester. Was hatte sie mit dieser Aktion bezweckt, wenn sie mich danach keines Blickes mehr würdigte. Ich hatte zumindest eine Erklärung verdient.
Mit diesen bitteren Gedanken im Hinterkopf bog ich in die Einfahrt vor meiner Wohnung ein, parkte das Auto bei der nächstbesten Gelegenheit. Verbittert stieg ich aus und schleppte mich in die Wohnung, wo meine erste Amtshandlung war, den Arztkittel auszuziehen und über einen Stuhl zu werfen.
Der Anrufbeantworter blinkte und ich stöhnte auf. Es war unglaublich, wie gefragt ich trotz allem noch war. Um mich abzulenken, drückte ich auf den Knopf. Es waren zwei Nachrichten und die erste war von Simon.
„Hallo Artemis, hier ist Simon. Ich weiß, seit ich fortgefahren bin, haben wir kein einziges Mal miteinander gesprochen und ich muss gestehen, dass ich langsam ein schlechtes Gewissen bekomme. Es ist nicht gelogen, wenn ich sage dass du mir fehlst und ich mich auf ein Wiedersehen mit dir freue. Ich bedauere es sehr, dich nicht persönlich angetroffen zu haben und versuche es vielleicht später noch einmal. Auf jeden Fall hoffe ich, es geht dir gut und die Studenten tanzen dir nicht so sehr auf der Nase herum. Alles Liebe.“
Mir wurde schlecht.
Warum meldete er sich ausgerechnet jetzt? Jetzt, da ich am allerwenigsten mit ihm konfrontiert werden wollte. Die Uhrzeit zeigte mir ein, dass er angerufen haben musste, als ich auf dem Heimweg war. Durchaus genügend Zeit für Thorwald, ihn zu verständigen und ihm zu sagen, was passiert war.
Ich atmete erneut ein und aus. Nein, das bildete ich mir alles nur ein. Das würde zu gut passen, um wahr zu sein und ich befürchtete mit alledem furchtbar über das Ziel hinauszuschießen.
Zur Beruhigung hörte ich mir die zweite Nachricht an. Sie war von Christian.
„Oh, du bist nicht Zuhause…“ Nervöses Lachen. „Natürlich, ich vergesse immer wieder, was für eine vielbeschäftigte Frau du bist, Artemis. Entschuldige das dumme Wortspiel… Warum ich eigentlich anrufe. Mein Verhalten war unverzeihlich….Ich möchte noch einmal gerne mit dir darüber reden. Nicht am Telefon, das mag ich nicht, sondern unter vier Augen. Melde dich doch einfach, wenn du daran Interesse hast. Wenn nicht, ist das auch in Ordnung. Christian.“
Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Es war klar, dass die Geschichte mit Christian noch nicht ausgestanden war, aber dass es so schnell gehen würde, hätte ich nicht geglaubt.
Ich überlegte, ihn sofort zurückzurufen, entschied mich aber dagegen, weil ich erst noch ein wenig meiner Arbeit erledigen wollte. Unter anderem den Arztkittel wegräumen.
Ich ging dorthin, wo ich ihn abgelegt hatte, nahm ihn und griff in die Taschen, um Erics Schlüssel herauszunehmen.
Erst jetzt fiel mir die kleine, eckige Karte auf, die ebenfalls in der Tasche steckte.
Ich holte sie heraus und war seltsamerweise wenig überrascht, darauf den Namen Bianca Helbig zu lesen. Irgendwie hatte ich es doch geahnt. So einfach konnte mich die Schwester nicht ignorieren. Sie hatte mir ihre Visitenkarte zugesteckt, was es nun zu meiner Angelegenheit machte, sie zu kontaktieren.
Der Rückruf von Christian war erst einmal vergessen.
Der Anfall verging genauso schnell, wie er gekommen war, dennoch blieb ein flaues Gefühl in der Magengrube zurück. Ich versuchte mir zwar einzureden, dass ich falsch lag, dass Simon nichts damit zu tun haben konnte, nach allem, was er mit gesagt und für mich getan hatte, aber ganz konnte ich den Gedanken, das „Was wäre wenn“ nicht abschütteln. Ich fuhr mir über die Stirn und atmete einmal tief ein und aus. Ich musste sortierten, was ich erfahren hatte, das Ganze nüchterner angehen, dann würde sich vielleicht auch der Nebel um die ganze Angelegenheit lichten. Ich musste nur zusammentragen, was ich bisher in Erfahrung gebracht hatte, und es ein wenig wissenschaftlicher betrachten. Ich musste...
Eine fließende Bewegung holte mich aus meinen Gedanken und ich sah, wie jene Krankenschwester, die mich eben „gerettet“ hatte, an mir vorbeirauschte, ohne mich groß zu beachten. Sie hatte mich zwar leicht gestreift, schien aber ansonsten kein großes Interesse an mir zu zeigen.
Ich sah ihr nach und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Dann schloss ich ihn wieder. Es war sinnlos, ihr hinterherzurufen, das würde nur unnötig auf mich aufmerksam machen. Für meinen Geschmack hatte ich sowieso schon genug Aufregung gestiftet.
Stattdessen machte ich mich unverrichteter Dinge wieder auf den Heimweg.
Es gab nichts mehr, was ich am Krankenhaus noch erledigen konnte, zumindest momentan. Auf lange Sicht war es essentiell, an die Dokumente aus jenem Büro zu gelangen, aber das konnte ich unmöglich noch an diesem Tag erledigen.
Ein wenig enttäuscht war ich schon. Ich hatte mir mehr von alledem versprochen, oder um es ein wenig gewählter auszudrücken, mehr Information in weniger Zeit. Ich begann zu ahnen, gerade die Spitze eines Eisberges angeschnitten zu haben, konnte aber nicht weiter durchbrechen. Dafür begannen andere Dinge plötzlich Sinn zu ergeben.
Unter anderem, dass Simon mir kaum wirklich etwas sagen konnte, bis auf einen Ordner, der sich auch nicht besonders hilfreich erwies. Dennoch wehrte sich jede Faser in mir, zu glauben, dass er tiefer mit alledem zu tun hatte. Es war einfach unmöglich… Wenn nur dieser bohrender Zweifel nicht wäre.
Genauso ärgerte mich das Verhalten der Krankenschwester. Was hatte sie mit dieser Aktion bezweckt, wenn sie mich danach keines Blickes mehr würdigte. Ich hatte zumindest eine Erklärung verdient.
Mit diesen bitteren Gedanken im Hinterkopf bog ich in die Einfahrt vor meiner Wohnung ein, parkte das Auto bei der nächstbesten Gelegenheit. Verbittert stieg ich aus und schleppte mich in die Wohnung, wo meine erste Amtshandlung war, den Arztkittel auszuziehen und über einen Stuhl zu werfen.
Der Anrufbeantworter blinkte und ich stöhnte auf. Es war unglaublich, wie gefragt ich trotz allem noch war. Um mich abzulenken, drückte ich auf den Knopf. Es waren zwei Nachrichten und die erste war von Simon.
„Hallo Artemis, hier ist Simon. Ich weiß, seit ich fortgefahren bin, haben wir kein einziges Mal miteinander gesprochen und ich muss gestehen, dass ich langsam ein schlechtes Gewissen bekomme. Es ist nicht gelogen, wenn ich sage dass du mir fehlst und ich mich auf ein Wiedersehen mit dir freue. Ich bedauere es sehr, dich nicht persönlich angetroffen zu haben und versuche es vielleicht später noch einmal. Auf jeden Fall hoffe ich, es geht dir gut und die Studenten tanzen dir nicht so sehr auf der Nase herum. Alles Liebe.“
Mir wurde schlecht.
Warum meldete er sich ausgerechnet jetzt? Jetzt, da ich am allerwenigsten mit ihm konfrontiert werden wollte. Die Uhrzeit zeigte mir ein, dass er angerufen haben musste, als ich auf dem Heimweg war. Durchaus genügend Zeit für Thorwald, ihn zu verständigen und ihm zu sagen, was passiert war.
Ich atmete erneut ein und aus. Nein, das bildete ich mir alles nur ein. Das würde zu gut passen, um wahr zu sein und ich befürchtete mit alledem furchtbar über das Ziel hinauszuschießen.
Zur Beruhigung hörte ich mir die zweite Nachricht an. Sie war von Christian.
„Oh, du bist nicht Zuhause…“ Nervöses Lachen. „Natürlich, ich vergesse immer wieder, was für eine vielbeschäftigte Frau du bist, Artemis. Entschuldige das dumme Wortspiel… Warum ich eigentlich anrufe. Mein Verhalten war unverzeihlich….Ich möchte noch einmal gerne mit dir darüber reden. Nicht am Telefon, das mag ich nicht, sondern unter vier Augen. Melde dich doch einfach, wenn du daran Interesse hast. Wenn nicht, ist das auch in Ordnung. Christian.“
Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Es war klar, dass die Geschichte mit Christian noch nicht ausgestanden war, aber dass es so schnell gehen würde, hätte ich nicht geglaubt.
Ich überlegte, ihn sofort zurückzurufen, entschied mich aber dagegen, weil ich erst noch ein wenig meiner Arbeit erledigen wollte. Unter anderem den Arztkittel wegräumen.
Ich ging dorthin, wo ich ihn abgelegt hatte, nahm ihn und griff in die Taschen, um Erics Schlüssel herauszunehmen.
Erst jetzt fiel mir die kleine, eckige Karte auf, die ebenfalls in der Tasche steckte.
Ich holte sie heraus und war seltsamerweise wenig überrascht, darauf den Namen Bianca Helbig zu lesen. Irgendwie hatte ich es doch geahnt. So einfach konnte mich die Schwester nicht ignorieren. Sie hatte mir ihre Visitenkarte zugesteckt, was es nun zu meiner Angelegenheit machte, sie zu kontaktieren.
Der Rückruf von Christian war erst einmal vergessen.