Love & Desire

    • Love & Desire

      Nya,ich mal wieder :)
      Das andere Fanfic hab ich abgebrochen,komm nicht mehr weiter.
      Ich versuchs mit nem neuen ^^°

      Prolog: Mein Kind

      Ich verstand es nicht.
      Noch nie hatte ein Mann mich schändlich berührt,doch seit meinem Unfall...bin ich schwanger.Ich war von einem Auto angefahren worden und bin durch den Schmerz bewusstlos geworden.Der Fahrer brachte mich sofort ins Krankenhaus,wo ich wenig später aufwachte.Und doch war ich schwanger geworden.Und das,ohne das die Ärzte auch nur einen Anhaltspunkt hatten,der auf eine Vergewaltigung oder zumindest auf eine sexuelle Handlung hinwies.Und nun trug ich das Kind eines Unbekannten in mir herum.An manchen Tagen wünschte ich mir,ich könnte es rausreißen,würde dieses Monster von einem Arzt entfernen lassen,doch in solchen Momenten habe ich das Gefühl,das Baby schreien zu hören,verzweifelt nach leben schreien zu hören und ich breche weinend über meine grausamen Gedanken zusammen.Wie sollte ich es töten können?Es ist nicht das Kind von einem Mann,den ich liebe oder liebte,aber es ist dennoch auch mein Kind.Und als seine Mutter werde ich es beschützen,vor allem Unheil,vor Hass und Trauer und Angst,wie sie mich in dieser schweren Zeit schon so oft erfasst hat.
      In Träumen kann ich ihn manchmal sehen,den Vater meines Kindes,in Gestalt eines gräulichen Monsters ohne bestimmte Gestalt.Ein riesiges Wesen,ganz in schwarz mit hundert großen Augen,Mäulern und Armen.Es saugt mich leer,bis nur noch Angst in mir ist,redet mit mir und ich verstehe es,obwohl ich nichts verstehe.Dann ist nur noch Schmerz,der Rest ist einfach nur ein traumloser Schlaf.Um das Kind nicht zu gefährden,habe ich jedoch vom Arzt mittlerweile ein leichtes Schlafmittel bekommen,was mir einen ruhigen Schlaf bringt.Ich will warten...Warten und hoffen,das meine Angst,meine Befürchtungen umsonst sind.Die pulsiven Bewegungen in meinem Bauch sind nur die Tritte eines Babys,die Träume nur meine Art,das Geschehen zu verarbeiten,diese Angst vor mir selber und dem Kind völlig umsonst.Wenn es geboren wird,wird alles gut.Es wird ein Kind wie jedes Andere,aufwachsen wie alle Anderen,spielen,lachen,weinen und reden wie jedes andere Kind auf dieser Erde.Es wird einfach alles so,wie es normal ist.


      Kapitel 1:Wie der Vater,so der Sohn

      Klappernd fiel die Tür ins Schloss.Ich nahm die Kapuze ab und atmete einmal tief durch.Da stand ich nun,wie ich schon seit dreizehn Jahren immer an dieser Türe stehe,wenn ich nach Hause komme,gefangen zwischen dem Wunsch,wieder hinauszulaufen und dem Wissen,das ich vor ihm nicht fliehen kann.
      „Mama?“ hörte ich seine Stimme vom oberen Treppenabsatz.Ich rührte mich nicht,drehte mich weder um,noch antwortete ich.Ich wusste so gut wie er,das wir beide wussten,wer der Andere war.Seit dreizehn Jahren...nein,seit jenem Tag war nie wieder ein anderer in dieses Haus gekommen.Nur wir zwei Verdammten,denen nur ein Leben ohne Licht,Gesellschaft und Freiheit gegönnt ist und nichts weiter ausser dem Anderen bleibt.Dann hörte ich ihn näher kommen und wie immer ließ es mir eine Schauer über den Rücken laufen.Dieses glitschig klingende Geräusch,das bei jeder Bewegung von ihm entstand,dazu seine Stimme,die im Gegensatz zum Rest glockenhell,knabenhaft und wunderschön war.Schließlich war er hinter mir,bäumte sich vermutlich auf,wie immer und schon spürte ich seine Arme,wie sie meinen Körper,mein Gesicht und meine Haare abtasteten.Ich sah sie,trotz der Dunkelheit,diese schwarzen,nass glänzenden Arme,wie Tentakeln einer Krake,die sich unheilbringend und grausam über mich legten.
      „Mama...“ seufzte er erleichtert,als wenn er jemand anderen vermutet hätte.Er ließ von mir ab und sank vermutlich,wie immer,in einen kleinen Haufen zusammen,von wo aus er mich mit seinen dreiundzwanzig Augen beobachtete.„Hast du mir was mitgebracht?“ fragte er neugierig,obwohl er die Antwort wusste.Ich erschauderte kurz und zeigte dann mit zitternder Hand auf den Beutel,der neben meinen Füßen stand.Vier Hände,vielleicht auch fünf,streckte er nach dem Beutel aus und zog so diesen zu sich.Er öffnete ihn und sah hinein,fand auch sofort sein Geschenk.Ich hörte,wie er ein Gemisch aus dem glitschigen Geräusch und einem Blubbern von sich gab,sich bedankte und nach oben ging.Als er oben die Tür schloss,wagte ich es erst wieder,mich zu bewegen,zog meinen Mantel aus,nahm den Beutel und setzte mich ins Wohnzimmer.Und als ich ihn oben lachen hörte,wie er sich mit seinem Geschenk vergnügte,seufzte ich erschöpft auf.Jeder Tag mit ihm war Schmerz.Jeder Moment,in dem ich etwas von ihm sah,riss mir fast die Seele raus.Und doch wusste ich,das ich ihn weder allein lassen könnte,noch ihn töten könnte.
      Er war der einzige Mensch,den ich hatte,der mich liebte und akzeptierte.Mich,das Monster,das verlernt hat,seinem eigenen Kind in die Augen zu sehen.Plötzlich krachte es oben,Scherben gingen zu Bruch und ich hörte,wie er weinte,tobte und nach mir rief.Doch ich bewegte mich nicht,ging nicht nach oben,um ihn zu beruhigen und zu trösten und das wusste er auch.Ich habe es noch nie getan und werde es wohl auch nie tun.Schließlich wurde er leiser und schwieg schließlich.Und ich sank wieder entspannt in den Sessel zurück,spürte,wie mich die Müdigkeit übermahnte und langsam einschlief,floh vor meinem Sohn,der seinem Vater,dem Monster meines Traumes,so entsetzlich ähnlich ist.Und obwohl mich der erholsame Schlaf zu sich nahm,würde es nicht helfen.Am nächsten Morgen würde er noch da sein,wie alle Morgen zuvor und alle zukünftige Morgen,bis einer von uns beiden dem ein Ende macht.Und ich würde es nicht tun können.
    • Mädchen?
      Meinst du das kind oder die Frau?
      Nya,wenn du auf das kind anspielst...
      Das ganze spielt nicht wircklich in unserer Zeit,sondern eher zu der,wo bei der geburt nur eine hebamme,manchmal auch ein priester zum taufen da war.Ein Arzt war für Krankheiten und Probleme da ^^°


      Kapitel 2:Mutterpflichten

      Traurig sah ich den letzten Strahlen der untergehenden Sonne zu und wusste,das es Zeit wurde.Und schon hörte ich,wie er die Treppe hinunterglitt und schon auf mich an der Tür wartete.Ich ließ mir Zeit,bis auch das letzte bisschen Sonne sich meinem Blick entzog,ehe ich aufstand und zu ihm ging.Ich nahm meinen Mantel und öffnete die Tür,sah auf das nun finstere Dorf,wo in einigen Fenstern nun Licht brannte.„Bis morgen früh,Mama.“ hörte ich ihn leise sagen,doch ich antwortete nicht,ich schloss nur die Tür hinter mir und ging,ging zur nächsten Nachbarstadt,um dort einzukaufen.Denn hier,hier würde ich nie wieder etwas bekommen können ausser Hohn und Verachtung für die „Missgeburt“,die ich in meinem Haus großzog.Doch in den Nachbarstädten kannte man uns nicht,man sah mich als Kunden,man gab mir,was ich wollte und ließ mich in Ruhe.Doch der Weg war weit,ich brauchte immer bis kurz vorm Morgengrauen,ehe ich zu dem alten Haus zurückkehrte,das mein Heim war.Nachts,in der Dunkelheit,wie ein Dieb,der ein Verbrechen begannen hatte und sich vor dem Gericht versteckt halten musste.Doch diese Nacht war nicht dunkel,zumindest nicht bei meiner Rückkehr.Schon als ich noch auf dem finsteren Waldweg war,konnte ich das Licht sehen...Das Licht von einem großen Feuer.Ich weiß nicht mehr,ob es Angst war,die mich antrieb,doch ich rannte los,lief ins Dorf und starrte auf das gewaltige Feuer,das mein Haus in Besitz nahm.
      „Verbrennt es!Tötet das Ungeheuer!“ schrie die Menge und als einige von ihnen mich sahen,stellten sie sich wie eine Wand vor mich,um mich daran zu hindern,meinem Sohn zu Hilfe zu eilen.Doch das mussten sie gar nicht.Ich stand nur da und starrte auf das oberste Fenster,sein Zimmer.Und plötzlich begann ich zu lachen,ich begann wie eine Wahnsinnige zu lachen und Tränen rannen mir die Wangen runter.Langsam wurden auch die Anderen auf mich aufmerksam und sahen mich misstrauisch an,doch das kümmerte mich nicht.Ich wusste selbst nicht,ob ich in dem Moment aus Trauer,Erleichterung oder einem anderen Grund Tränen lachte,aber ich tat es und es tat mir gut.Plötzlich war ein Krachen zu hören und ich verstummte,starrte gebannt auf das Gebäude,das mein Gefängnis gewesen war und erwartete,das er hinausrennen würde,das er diesen Moment stören würde und einfach nur floh,weg von dem Dorf,von mir und meinem Leben.Doch stattdessen war das Krachen nur eines von vielen gewesen,ehe das Haus einstürzte und alles,was in ihm war,unter sich begrub.Eine Weile herrschte Schweigen,vermutlich erwarteten alle,das er doch noch herausbrach und sich räche,aber nichts geschah.Alle begannen zu jubeln,feierten und lachten mich aus.Langsam erloschen die Flammen und alle gingen zurück in ihre Häuser,ließen mich und das Einzige,was ich gehabt hatte,zurück.Stumm starrte ich auf das verbrannte Holz,sog den Geruch tief ein und seufzte.Plötzlich wurde ich von einem Rascheln aufgeschreckt und starrte direkt in eines der gelben Augen,die mich vom Waldrand hinter dem Haus aus beobachteten.„Mama...?“ hörte ich ihn fragen und ich hörte seine Furcht heraus.Das Abbrennen des Hauses und die aufgehetzte Meute muss ihm wircklich Angst gemacht haben.Langsam stand ich auf,ging zu dem,was von meinem Haus noch übrig war und nahm ein,noch brennendes,Stück Holz.Als er mein Gesicht im Feuerschein erkannte,begann er,auf mich zuzukrabbeln und lachte dabei fröhlich wie ein kleines Kind.Doch innerhalb weniger Sekunden rannte er zurück an den Waldrand und heulte,eine Zunge aus einem der Mäuler leckte über die verbrannte Stelle,die ich mit dem Holzstück getroffen hatte,während mich die Augen verwirrt anstarrten.„Verschwinde,du missgestaltetes Balg,ich kann dich nicht mehr sehen.“ sagte ich finster und griff nach dem nächsten Holzstück,um es wieder nach ihm zu werfen.Doch diesmal wich er aus und floh in die Dunkelheit und vor mir,der einzigen person,die er kannte.Und das war besser so,denn das Einzige,was mir als Mutter noch vergönnt war,war ihm Glück zu wünschen und dafür zu beten,das er einen Ort findet,an dem er glücklich werden kann.Denn bei mir war dieser Ort nicht und wie ich zum ersten Mal in meinem Leben feststellte,bedauerte ich,das er niemals wieder bei mir sein wird.

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    • Traurig ist es schon ein bisschen... hoffendlich schreibst du bald weiter. Auf ein Bild würde ich mich auch freuen, ich hab ja schon gesehen, wie gut du malen kannst :)

      Und gwynnyeth126 bitte ändere deine Signatur, mich nervt es nämlich, dass du nicht einfach sagen kannst, dass ich diesen Satz gesagt habe, ja?
    • Ich kanns ja mal versuchen ^^

      EDIT:Das Ergebnis:

      [Blockierte Grafik: http://i15.photobucket.com/albums/a366/MangakaEngel89/Nait.jpg]

      Kapitel 3:Auf der Flucht

      Weg.
      Ich wollte einfach nur noch weg.Weg von den Leuten,weg von dem Haus...weg von ihr.Die ganze Zeit über hatte ich ich gehofft,das sie mich irgendwann ansieht,das sie mich berührt.Ich hatte nie verlangt,das sie mit mir sprach,ich wusste nicht mal,ob sie es überhaupt konnte.Doch ich hatte immer gehofft,das sie mich beachten würde,ganz egal wie.Doch mich gab es nicht,für sie war ich nur eine Stimme mit Bedürfnissen gewesen.Nur über gelegentliche Geschenke freute ich mich immer sehr.Es waren meistens Bücher,vor allem waren in vielen Bildern.Ich hatte lange gebraucht,bis ich Worte,die ich kannte,mit den Bildern und schließlich den Buchstaben zuordnen konnte.Doch ich konnte alles lernen,wenn ich wollte,das fiel mir schon früh auf.Doch all mein Wissen nützte nichts,sie beachtete mich nicht,das haus war mein gefängnis.Aber ich bin nicht böse,ich verachte sie auch nicht.Letztendlich hatte ich doch bekommen,was ich wollte...Sie hatte mich angesehen und mit mir geredet.Und auch,wenn es das erste und vermutlich letzte Mal gewesen war,spürte ich doch Erleichterung.Ich habe ihr etwas bedeutet,war nicht nur Luft,auch,wenn ich für sie nur ein Monster war.Doch mehr werde ich wohl für niemanden jemals sein.Mit diesen Gedanken rannte ich durch den Wald,immer darauf achtend,nicht auf eine Straße oder in Dörfer zu geraten.Doch mehrmals erlag ich der Verlockung der beleuchteten Häuser oder einfach dem Hunger und betrat die kleinen Städtchen.Manchmal kam ich unentdeckt davon,doch meist sah mich jemand und ich musste wieder fliehen.Ich weiß nicht,wie lange das schon so ging,aber es war mindestens ein Monat vergangen,da war ich mir sicher.Und dann sah ich zum ersten Mal,wenn auch aus einiger Entfernung,eine Stadt.Sie war unglaublich groß und schien den Himmel zu reflektieren,so schön glitzerte sie.Und obwohl ich wusste,wie gefährlich es war,näherte ich mir sie,bis ich fast vor den Toren stand.Doch dann überkam mich wieder die Angst.Einem kleinen Dorf konnte man entkommen,doch wie sah es bei einer Stadt mit vielen Menschen aus?Ich musterte unsicher die Wachen,die Menschen ,die hinein- und hinausgingen,als sei es selbstverständlich.Sehnsüchtig seufzend sah ich dem Treiben zu und wünschte,ich könnte ebenfalls einfach durch die Tore.Einfach ein normaler Mensch sein,einer wie jeder Andere.Ich seufzte nochmal laut,als mich ein Rascheln plötzlich aufschreckte.Ich wollte ein Versteck suchen,als auch schon ein betrunkener,alter Bettler mit purpurroter Nase auftauchte und mir entgegenlachte.
      „Aber,aber,was liegen wir denn hier so rum?Du erkältest dich noch.“ Ungläubig starrte ich ihn an,diesen Mann,der mich wie einen normalen Jungen angesprochen hatte. „Oh,kannst du nicht reden?“ nuschelte er verlegen,als ich nichts sagte.Nach kurzem Überlegen,sah er plötzlich überrascht aus,ehe er grinste und sich neben mich kniete.Er tippte mich mehrmals an,was ein glitschiges Geräusch verursachte. „Sag bloß,du bist ein unerfahrenes Jungtier,kleiner Dämon?“ fragte er mich und ich begriff sofort,das der Kerl Wesen meiner Art schon mal gesehen haben musste,doch gerade das machte mir Angst.Ich wich zurück und wimmerte leise,doch der Mann grinste bloß noch hämischer und strich mir über den imaginären Kopf. „Wer sind sie?“ fragte ich eingeschüchtert,aber auch leicht neugierig. „Mein Name ist Jomar und ab heute werde ich dein Lehrer sein.“

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    • Hört sich gut an. Die geschichte gefällt mir bis jetzt ganz gut. Bin mal gespannt wie´s weiter geht.
      Das einzige was ich zu bemängeln hab ist, dass du nach einem Punkt, oder einem Komma kein freizeichen machst. Ich hab das auch immer Falsch gemacht.
      Mit freizeichen lässt sich die Geschichte besser lesen. Versuchs mal.
      Nach Schreibfehlern hab ich nicht ausschau gehalten.
      Freu mich schon aufs nächste Kapitel.

      Faat vergessen: Das Bild hast du nicht selber gemalt, oder? Sieht dem Wesen aber von der Beschreibung her ähnlich.

      [Blockierte Grafik: http://img44.imageshack.us/img44/9466/angeladustneouu2.png]
      Genieße die schönen Augenblicke
      Die dir dein leben bietet,
      denn sie kommen niemals wieder zurück

    • 1) Danke
      2) Ok,ich versuch mal,mich dran zu halten,nach Satzzeichen frei zu lassen ^^
      3)Doch,das ist mein Bild Ôo Ich zeichne hobbymäßig Mangas,so eine Schleimkugel mit Augen ist da nicht sonderlich schwer...


      Kapitel 3:Jahre eines Lehrers

      Neit, wie ich den kleinen Dämon getauft hatte, lernte sehr schnell. Innerhalb einer Woche schaffte er es, vereinzelte Menschen zu täuschen, so das sie ihn für einen Menschen hielten und er perfektionierte seine Technik immer mehr, konnte sich in jede beliebige Person verwandeln. Sogar ich fiel manchmal auf ihn rein, doch immer seltener,da er eine besondere Vorliebe zu entwickeln schien.
      Schöne Menschen.
      Ich leben am Rand zum Adelsviertel, in der Nähe der großen Bücherei, in der ich mich früher lange über alles mögliche informiert hatte und so auch zu Okkultismus und Sagen kam. Schon früh interessierte ich mich für Monster, je absurder und mächtiger sie waren, desto mehr interessierten sie mich. Unter ihnen auch ein Dämon namens 'Rairetol'. Sie sollen angeblich Meister der Verwandlung und Illusionen sein und in kalten, menschenleeren Gegenden leben, nur zur Paarung kommen sie in bewohnte Gegenden, da sie eine Menschenfrau als Wirt missbrauchen. Und das aussgerechnet ich so einen kleinen Dämon finde, grenzte an einem Wunder. Doch dieser kleine Dämon hatte sich eine sehr gefährliche Vorliebe ausgesucht. Er war völlig fasziniert von dem Reichtum, der Anmut und Schönheit der Adeligen, vor allem schöne Jünglinge in seinem Alter hatten es ihm angetan. Oft genug sah ich einen bildschönen Mann durch mein Haus gehen mit langen, schwarzen Haaren und feiner Kleidung aus Seide, der sich immer wieder selbst beobachtete. Ich gönnte es ihm, endlich zu spüren, wie es ist, genau wie alle anderen auszusehen und doch wollte es mir nicht gefallen. Denn gerade die Stände der Adeligen und Geistlichen waren voller Verschwörungen, Intrigen und Lügen. Aber es war zu spät, ich hatte längst keinen Einfluss mehr auf ihn. Er war meinem Wissen schon lange entwachsen und nun war ich der Schüler, der ihm nur noch ein Heim bot. Doch sogar das würde bald nicht mehr genug sein, er wollte das Leben auskosten, die Welt sehen. Irgendwann würde er weggehen und vermutlich bei einem Fürsten unterkommen. Und so geschah es auch ein halbes Jahr später, nachdem er zu mir gekommen war. Er stand im Flur, als ich nach Hause kam, in Form des schwarzen Jünglings und sah mich wehmütig, aber entschlossen an. Er wollte etwas sagen, doch ich wusste bereits, worum es ging und unterbrach ihn. „Ist schon gut,ich weiß, was du willst.Geh schon, such dein Glück in dieser Welt.“ Tränen bildeten sich in seinen Augen, ehe sich die Illusion auflöste und ich einen jungen Dämon an meiner Taillie spürte,wie dieser mich schluchzend umarmte. „Es tut mir leid, danke für alles.“ wimmerte er, ehe er an mir vorbeiglitt und ein schöner, junger Mann schließlich hinter mir die Türe schloss.

      Kapitel 4:Reise ins Unbekannte

      Und wieder verließ ich eine Stadt, doch diesmal aus freiem Willen. Ich wusste, solange er in der selben Stadt lebte wie ich, würde ich niemals so gut in meiner Magie werden, wie ich wollte, er würde mir immer meine ehemalige Schwäche zeigen. Doch dieser Abschied musste nicht für immer sein, dieser nicht. Ich zog wieder lange umher, auf der Suche nach einer anderen großen Stadt. Diesmal hielt ich mich sogar an die Lehrern Jomars und hielt mein Aussehen unauffällig. Ich zog immer als Bauer umher, darauf achtent, das ich nachts sicher und gut versteckt schlafen konnte. Denn egal, wie sehr ich mich anstrengte, meine Magie war noch zu schwach, um auch nachts meinen Körper nicht in das Aussehen eines Monsters zurückverfallen zu lassen. Ich zog mehrere Tage durch die Gegend, redete auch manchmal mit Wanderern, fragte nach Städten oder allgemeinem. Ich war völlig gefangen von diesem Gefühl der Zusammengehörigkeit und genoss jedes Gespräch, das mir möglich war. Und irgendwann sah ich sie dann. Bestimmt zehn Leute hatten mir von ihr erzählt, aber der Anblick war einfach zu überwältigend, als das ich ihre Beschreibung als ausreichend empfunden hätte. Vor mir lag ein Meer aus Häusern, Türmen, Brücken und Straßen und dieses Meer ging bis zu Horizont. Sofort kam bei mir wieder der Drang, einfach reinzulaufen, die Straßen zu erkunden und Menschen anzusprechen. Ich wählte wieder mein Lieblingsaussehen und ging auf die Tore zu. Es irritierte mich zwar, das sich die Wachen auf einmal bückten, aber ich ignorierte es einfach. Zu sehr nahm mich schon das erste in Anspruch, was ich sah. Ein gewaltiges Gebäude, in einem leicht bräunlichem weiß mit Marmorstatuen am Eingang und einer langen Treppe. Es wirkte, wie ein riesiges Imitat der Häuser aus Jomars Stadt, die in der Nähe seines Hauses waren. Ich ging direkt drauf zu und blieb vor den Stufen stehen, sah mir dieses Kunstwerk aus Stein an, die Menschenmenge um mich herum ignorierend. Und dann hörte ich was durch das Rauschen, Flüstern, Schreien und Lachen der Leute. Eine Anreihung seltsamer, aber wunderschöner Laute, die ich nicht zuordnen konnte. Ich überlegte, ob es möglich wäre, das ein Mensch solche Töne von sich geben konnte, während ich den Klängen folgte, hinein in das imposante Gebäude. Es war recht dunkel, fast schon dämmrig. An der Decke war ein riesiger, glitzernder Ball aus weißen Steinchen in der Kuppel angebracht, direkt über einer weiteren Treppe, die in diesem Saal war. Doch ich achtete nicht sonderlich auf meine Umgebung, sondern folgte nur diesen Klängen.
      Und dann sah ich ihn das erste Mal...