A Hero's Rising (2nd try)

    • Gomen nasai~! ;___;

      Ehm...*hust*..wie war das mit den Herbstferien? ^^''
      Und wann war mein letzter Login hier? Im Februar? ^^''
      *hüstel*

      Jah, ich geh mal davon aus, das mich hier so gut wie niemand mehr kennen wird oder sich noch an diesen Thread hier erinnert, den ich aus den Untiefen des FF-Forums gezogen habe, aber nachdem ich vor diese FF vor kurzem auf Animexx mit nem neuen Kapitel beglückt hab, kam mir der Thread hier in Erinnerung und der Gedanke, dass es hier vielleicht doch noch ein oder zwei hungrige (und mordlustige? XD) Leser gibt, die sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten.
      Weswegen ich das nächste Kapitel jetzt uppen werd.
      Bitte vergebt mir, dass es so lang gedauert hat, aber nach dem letzten Kapitel bin ich in heftige, kreative Krise geraten, weil ich ich einfach nich mehr den Schreibstil, das Niveau aus dem letzten erreichen konnte...u.u
      Gut, es ist zum Teil immer noch so grottig, das ich am liebsten nen fetten Zensurstreifen über manche Stellen kleben möchte...aber meine Lamentierereien gehören ins Nachwort. ^^''

      Kapitel VI

      Licht und Finsternis


      Links Lächeln schwand, als er mit einem prüfenden Blick seine Augen über den Hang vor ihm gleiten ließ.
      Kleine Kiesel und andere, zumeist rotbraune Gesteinsbruchstücke bedeckten die gesamte Böschung und machten es unmöglich zu sagen, wo der Boden darunter fest war und wo er sein Gewicht und das seines Pferdes nicht tragen würde.
      Dieser Abstieg würde nicht einfach werden. Das war seine gesamte Reise nicht gewesen. Oftmals hatte er erfahren, was es heißt an seine Grenzen zu stoßen, hatte Kämpfe geschlagen, in denen ein Sieg nicht selbstverständlich war. Er hatte das Gefühl, seine Reise würde schon mehrere Wochen andauern und doch waren erst wenige Tage verstrichen.
      Die Gefahr, welche von diesem abschüssigen Stück Erde ausging, verblasste dabei geradezu im Angesicht jener, die er bereits durchstanden hatte. Link würde sich nicht von ihr aufhalten lassen, nicht so kurz vor dem Ziel.
      Er drückte sanft seine Fersen in die Flanken der Stute, worauf diese den ersten Huf auf den unsicheren Untergrund setzte.

      Es war vielmehr ein Rutschen denn ein Reiten. Kaum stand Epona mit allen Vieren auf dem Geröllhang, gab der Boden unter den beiden nach und trug sie zum Talgrund. Große Staubwolken tanzten um Pferd und Reiter und lose Gesteinsbrocken rollten neben ihnen einher. Der Hylianer lehnte sich mit aller Macht nach hinten, trieb seine Stute dazu ebenfalls ihr Gewicht zu verlagern, damit sie nicht das Gleichgewicht verloren und stürzten.
      Als sie den Fuß des Hanges erreichten schwitzte Link ob der Anstrengung, die es ihn gekostet hatte, die Balance zu halten.
      Die Stille, die im Tal herrschte, in welchem sie sich jetzt befanden, war erdrückend. Es war, als hätte jemand jegliches Leben, jegliches Geräusch daraus verbannt und ein Brechen dieses Verbotes käme einem Frevel gleich. Selbst die Luft bewegte sich nicht, war heiß und fühlte sich genauso tot an wie es der Rest der Umgebung war. Das Sonnenlicht erschien ihm trüb, obwohl keine Wolke den Himmel bedeckte. Mit einem Gefühl unguter Vorahnung ritt Link weiter.
      Seine Augen fixierten die mächtige Steilwand zu seiner Linken. Er suchte nach markanten Stellen, Unregelmäßigkeiten im Gestein, irgendetwas Auffälligem, das auf die Anwesenheit von Menschen hinwies. Der Goblin hatte von einem unterirdischem Tempel erzählt und es lag nahe, dass man hier irgendwo den Eingang dazu gebaut hatte. Und er fand...

      Nichts. Nur rotbraunen Fels mit wirbelnden Mustern aus gelbem Gestein darauf. Sonst nichts.
      Die Hoffnung des jungen Soldaten schwand zusehends. Er wusste nicht, wie lange er nun schon hier entlang ritt, aber es war lange genug, um seine Nervosität wachsen zu lassen, zeigte sich immer noch nicht der Eingang, der ihn zu seiner Prinzessin führen sollte.
      Aber hier musste einfach etwas sein!
      Unbewusst trieb er Epona an. Er wollte nicht glauben, dass er eine falsche Fährte verfolgt hatte, so viele Stunden damit verloren hatte, nur um wieder mit leeren Händen dazustehen.
      Verzweifelt klammerten sich die Finger des Hylianers um die Zügel seines Pferdes.
      Immer noch kein Hinweis darauf, dass irgendwann einmal Menschen diesen Ort ihr Eigen genannt hatten, geschweige denn, Leben in diesem Tal existiert hatte.
      Link verlangsamte vollkommen entmutigt den scharfen Galopp, in dem er parallel zum Felsmassiv geritten war, bis seine Stute sich nur noch in einem gemächlichen Schritt fortbewegte. Der Hylianer starrte abwesend auf ihre weiße Mähne und hätte am liebsten geweint.
      Er war gescheitert, sein Weg umsonst gewesen. Hier gab es absolut nichts, erst recht keinen unterirdischen Tempel. Sein Glück schien ihn nun endgültig verlassen zu haben. Aber die schmerzhafteste Erkenntnis von allen war, dass er sich nun wieder an dem gleichen Punkt wie zu Beginn seiner Reise befand.

      Doch als er wieder aufsah, verflog seine Trauer augenblicklich und ein heiseres, ungläubiges Lachen entkam seiner Kehle. Die Götter besaßen wirklich eine seltsame Art von Humor, anders konnte Link sich das, was er dort in einiger Entfernung sah, nicht erklären.
      Umfasst von einem Torbogen tat sich ein Spalt in der Felswand auf, zu regelmäßig und glatt um auf natürliche Weise entstanden zu sein.
      Unendliche Erleichterung durchflutete den Schwertkämpfer. Es war tatsächlich die Wahrheit gewesen, die der Goblin gesagt hatte. Vor ihm lag die Bestätigung.
      Doch zum ersten Mal seit Beginn seiner Reise stiegen ernsthafte Zweifel in Link auf.
      War Zelda überhaupt hier?
      Vielleicht hatte ihn der Goblin belogen und die Tempelanlage war verlassen.
      Und derjenige, der Zelda entführt hatte, musste mehr als mächtig sein. Würde er stark genug sein, um gegen ihn zu bestehen?
      Was wenn sie verletzt oder gar...
      Er verbot es sich den Gedanken zu Ende zu führen. Die Prinzessin war, musste wohlauf sein.
      Jede andere Wahrheit würde er nicht verkraften, die Leere, die mit ihrem Tod in ihm Einzug finden würde, würde ihn zerstören.
      Er schüttelte die Hirngespinste ab. Es würde ihm nichts nützen, zweifelnd hier zu stehen.
      Es gab nur einen möglichen Weg, den er zu beschreiten bereit war und jener lag genau vor ihm.

      Er gab seiner Stute einen sanften Stups in die Flanken. Doch Epona verringerte das schnelle Tempo, welches sie aufgenommen hatte, schon nach kurzer Zeit wieder merklich, bis sie schließlich mehrere Meter vor der Felsspalte vollkommen stehen blieb.
      Der Schweiß auf ihrem Fell war trotz der allgegenwärtigen Hitze kalt. Sie schien gegen eine unsichtbare Macht anzukämpfen, scharrte mit ihren Hufen unruhig im sandigen Boden und startete immer wieder erfolglose Versuche, ihren Weg fortzusetzen.
      Link schwang sich aus dem Sattel und legte beruhigend die Hand auf Eponas Widerrist.
      „Es ist in Ordnung“, sagte er.
      Der Kopf seines Pferdes drehte sich in seine Richtung, er konnte spüren, wie es sich entspannte. Liebevoll strich er über die Nüstern der Fuchsstute.
      „Ich weiß, wenn es sein müsste, würdest du mir bis ans Ende der Welt folgen. Aber du musst nicht. Ich schaffe das letzte Stück des Weges auch allein.“
      Epona drückte ihre lange Stirn gegen seine Brust, während er sie am Mähnenansatz kraulte. Da Link nicht sagen konnte, was ihn jenseits dieses Durchgangs erwartete und für seine feinfühlige Stute offensichtlich eine Gefahr davon ausging, fiel es den beiden schwer, Abschied zu nehmen. Schließlich tat er unvermittelt einen Schritt zurück, um sich zum Gehen zu wenden, aber sein fuchsfarbenes Pferd vereitelte dieses Vorhaben, indem es nach seiner Tunika schnappte und seine Zähne darin versenkte.
      „Du willst nicht, dass ich gehe, mh?“ fragte der Krieger mit einem verständnisvollen Lächeln, er wusste, dass sie sich vor irgendetwas in der Felsspalte fürchtete. Epona blickte ihren Herren mit geradezu flehenden Augen an. Er lehnte sich etwas nach vorne.
      „Ich komme wieder. Versprochen“, flüsterte der Hylianer und mit diesen Worten löste sich sein Pferd von ihm, dem Versprechen ihres Besitzers vertrauend, wenngleich keineswegs beruhigt. Link ließ seine Finger noch einmal über das rotbraune Fell seiner treuen Begleiterin gleiten, dann wandte er sich wieder dem Loch im Fels zu, das wie ein Tor ins Nichts vor ihm aufklaffte.

      Er erreichte den Eingang schnell. Spuren einer alten Zivilisation ließen keinen Zweifel daran, dass dieser Ort einst als Kultstätte gedient haben musste. Die Felsöffnung war umschlossen von einem steinern Torbogen, bei dessen Schwung man auf übermäßigen Prunk verzichtet und stattdessen man Segenssprüche darauf eingraviert hatte. Die Lettern ließen sich aber kaum noch erkennen, waren beinah bis zur Unkenntlichkeit verblasst. Link glaubte, dass er die Sprache ohnehin nicht verstanden hätte. Aus den Stützpfeilern waren engelsgleiche Gestalten herausgeschlagen worden, doch ihre Flügel hatten keine Federn mehr – glattgeschliffen vom sandigen Wind – und die Zeit hatte ihre Gesichter zu ausdruckslosen Masken werden lassen.
      Es passte irgendwie zu diesem Ort. Die Macht der Götter war wie die ihnen geltenden Lobpreise auf dem Bogen schon lange verblasst, nun herrschte hier Dunkelheit.
      Link hatte sich dem Durchgang bis auf wenige Schritte genähert. Jetzt konnte auch er das fühlen, was sein Pferd vom Weitergehen abgehalten hatte. Ausdünstungen finsterer Magie verpesteten die trockene Luft, ließen den Hylianer trotz der Hitze schaudern. Obwohl er jemand war, der sich lieber auf die Kraft seines Schwertes als auf jene von Beschwörungsformeln verließ und deswegen auch nie viel Umgang mit diesen gehabt hatte, so konnte selbst er das Prickeln zauberkräftiger Energie auf seiner Haut spüren, ein Zeichen für das Wirken mächtiger Magie, der ein unstillbarer Hass auf alles Lebendige innewohnte.
      Ihr Ursprung lag in der Felsspalte.
      Dennoch nichts, das Link von seinem Entschluss abringen konnte. Er atmete noch einmal tief durch, dann schritt er voran.

      Eisige Dunkelheit empfing den jungen Mann.
      Das einfallende Sonnenlicht erhellte den riesigen Raum nur spärlich, strich zaghaft über die Schemen mächtiger, prachtvoll verzierte Säulen, welche den Komplex augenscheinlich stützten.
      Hinter dem kleinen Lichtfleck, welchen der Eingang auf dem schwarzen Boden abzeichnete, schien die Finsternis beinah lebendig, verschlang gierig die warmen Strahlen und war doch durchwirkt von einer Kälte des Todes.
      Link hatte niemals Angst vor der Dunkelheit und ihren Kreaturen gehabt, aber dies hier hatte nichts mehr mit dem sanften Schatten zu tun, den die Nacht über die Welt legte.
      Dies hier war ein Hohn auf die Natur und wenn an dieser Schwärze jemals etwas Unverfälschtes gewesen war, dann hatte man sie so lang geschändet, bis auch der letzte Funken Unschuld und Reinheit aus ihr entschwunden war.
      Den Soldaten fröstelte.
      Er zog sein Schwert aus der Scheide, nicht, weil ihm unmittelbare Gefahr drohte, es beruhigte den jungen Mann einfach, die Waffe in seiner Hand zu spüren und sich im Ernstfall sofort verteidigen zu können.
      Link verharrte noch einen Moment in der Nähe der Felsöffnung, bis sich seine Augen etwas an die widernatürliche Finsternis gewöhnt hatten.
      Schattenhaft hob sich das Gestein mehrer Pfeiler im sonst leeren Raum ab. Link nutzte sie als Deckung, schlich von einer zur nächsten, um möglichen Wachen auszuweichen, die hier mit Sicherheit ihre Runden gehen würden.
      Diese Vorsicht zehrte an den Nerven des ungestümen Kriegers, er glaubte sich dem Ziel nahe und wäre am liebsten sofort losgerannt, um seine Prinzessin in diesem unterirdischem Tempel zu suchen.

      Link stutzte für einen Moment, als er nach einer gefühlten Ewigkeit des Voranstehlens einen kleinen Durchgang ausmachte, der tiefer in den Berg hineinführte.
      Es war nicht gerade eine kurze Strecke, die zwischen diesem Ort und dem Eingang lag. Egal wie riesig diese Halle auch war, mit mehr als großer Wahrscheinlichkeit hätte er auf seinem Weg zumindest einer Patrouille begegnen müssen. Dieser Komplex aber war von der gleichen Einsamkeit geprägt wie auch schon die Einöde draußen.
      Und das war etwas, dass Link nicht verstehen konnte.
      Hier war definitiv irgendetwas, diese dunkle Magie, die überall an diesem Ort ihre verpesteten Finger nach ihm ausstreckte, erhielt sich nicht von allein aufrecht. Es musste jemanden geben, der sie wirkte. Zumindest soviel verstand der Krieger von den Regeln des Zauberns.
      Hielt diese Person Schutz für unnötig, weil sie sich selbst mächtig genug fühlte oder war sie tatsächlich so leichtsinnig?
      Was immer es sein mochte, der Hylianer sah es mit seinem unverwüstlichen Optimismus für sich als Vorteil, musste so keine kräftezehrenden Kämpfe schlagen, kam schneller voran.
      Den Blick fest auf den Durchgang gerichtet schritt er hindurch.

      Wie lange spurtete er nun schon durch diesen Tunnel?
      Minuten, Stunden, Tage oder gar Wochen?
      Diese unnatürliche Dunkelheit verstand es vortrefflich, Link sein Zeitgefühl zu rauben und die ewige Eintönigkeit dieses Weges verstärkte den Effekt noch um ein Vielfaches.
      Oder lief er vielleicht sogar im Kreis, ohne es zu merken?
      Bei der Fantasielosigkeit, welche die Erbauer des Komplexes bei der Gestaltung der Wände bewiesen hatten, lag dieser Gedanke mehr als nahe, immer wieder beschlich Link das Gefühl, schon einmal an einer bestimmte Nische, welche in den Stein eingelassen waren, vorbeigekommen zu sein, obwohl ihm sein Verstand sagte, dass dies eigentlich unmöglich war.
      Ob dieser Gang dazu gedacht gewesen war, Ungläubige zu entmutigen, vielmehr noch in den Wahnsinn zu treiben und zur Umkehr zu bewegen? Sollte vielleicht auch er...?
      Als die Idee seinen Geist streifte verpasste er sich selbst eine gedankliche Ohrfeige. Nein, er würde bis zum Ende dieses Tunnels gehen und sollte es Jahre dauern.

      Link hatte es inzwischen aufgeben, die verstrichenen Augenblicke in ein annehmbares Zeitmaß zwingen zu wollen. Es hatte ohnehin keinen Sinn, denn egal ob er nun die Stunden zählte oder nicht, irgendwann musste dieser Gang enden. Zumindest hoffte das der ungeduldige Schwertkämpfer.
      Das anfängliche Feuer seines Tatendrangs war zu einem schwachen Glimmen verloschen, sein Schritt langsamer als zuvor, mehr von Trotz als irgendetwas anderem gelenkt. Gelegentlich durchbrachen gemurmelte Flüche an die längst vergangen Bauherrn des Tempels die alles beherrschende Stille, Ausdrücke von Links Frustration.
      Er war bereits kurz davor, seiner Wut ein einem lauten Schrei Luft zu machen, als ein blasses, kaltes Schimmern in der Entfernung aufleuchtete und ihn davon abhielt.
      Das Herz des blondhaarigen Soldaten tat einen Sprung und ein erleichtertes Lächeln tanzte um seine Mundwinkel.
      Licht! Das bedeutete Leben!
      Der junge Mann beschleunigte seinen Schritt wieder, jeglicher Gedanke an Vorsicht wurde von der Welle der Aufregung ertränkt, die seinen Körper durchflutete.
      Der Tunnel mündete in eine Halle, dessen riesiges Ausmaß den Krieger staunend wieder stoppen ließ.
      Seine saphirblauen Augen, denen das eigentlich schwache Licht ob dem starken Kontrast zur tiefen Dunkelheit zunächst unerträglich hell vorkam, glitten über die Konturen des unbekannten Ortes.
      Erhellt wurde sie Umgebung von befremdlichen, gläsernen Kugeln, die in die Hände und Klauen steinernen Fabelgestalten eingelassen waren, welche sich aus Halbsäulen an der dunklen Felswand erhoben.
      Doch sonst wirkte der große Raum beklemmend leer, abgesehen von den schweren, ausgeblichnen Wandteppichen und einem steinernen Thron an der Kopfseite der Halle war auf jegliches Mobiliar verzichtet worden. Und auch hier vermisste man jegliches Leben.
      Dann fiel Links Blick auf einen Käfig, welcher einige Fuß über dem Boden an einer Kette baumelte und stark an einen Vogelkäfig erinnerte, jedoch groteskerweise genug Platz für einen Menschen bot. Die Gittertür stand geöffnet in den Raum hinein, an einem der Stäbe daneben baumelten die Überreste eines violettschimmernden Stoffstrangs, dessen Farbe dem Schwertkämpfer erschreckend vertraut schien und dessen anderes Ende zusammengeknüllt auf dem schwarzen Marmorboden lag.
      Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden hastete er zu der schwebenden Zelle.
      Er kniete nieder, ließ seine zitternden Finger über den feinen Stoff fahren. Diese Farbe und dann noch die Beschaffenheit der edlen Seide, welche sich nur Adlige leisten konnten... Link nur noch wenig Zweifel, das dies Bestandteile jenes Kleides waren, welches Zelda am Tag ihrer Entführung getragen hatte.

      Aber das bedeutete....

      ***


      Das niedrige Kohlebecken verströmte ein warmes, flackerndes Licht in dem kleinen Raum und bildete einen krassen Gegensatz zu den stetig leuchtenden Kugeln, die überall sonst den Komplex erhellten, wirkte beinah rückständig.
      Genauso altmodisch wie die urtümliche Form des Lichtes erschien die Einrichtung des Gemaches.
      Auf dem obsidanfarbenen Steinboden wand sich ein rautenförmiges Muster aus Gold und obwohl schon viele Füße ihn beschritten haben mussten, erstrahlte er immer noch in antikem, unveränderten Glanz. Fenster gab es hier, inmitten des Berges, keine, ihrer Form nachempfunden hatte man spitzbogenförmige Nischen in die Wand eingelassen, aus denen Kerzenständer Sonnenlicht vorgaukelten und die Luft mit ihrem Rauch schwängerten. Die flackernden Flammenkegel ließen die Mineraleinschlüsse in den weißgetünchten und mit Stuck verzierten Wänden schimmern, verliehen dem Raum etwas mystisches, schienen die hier wirkende Magie greifbar zu machen.
      Flüsse aus tiefroten Stoffbahnen ergossen sich wasserfallgleich vor den Raumgrenzen von der Decke bis zum Boden, bildeten einen starken Kontrast zu den hellen Wänden, ebenso wie die Kommoden und Schränke aus dunklen Holz, die mit ihren übermäßigen Schnitzereien fast schon kitschig wirkten.
      Die Mitte des Raumes nahm ein riesiges Bett ein.
      Der Mann, der sich selbst als Meister der dunklen Magie bezeichnete, saß auf einer Kante der Schlafstätte.
      Doch er hatte sie nicht benutzt. Schon lange hatte er sich nicht mehr hier zur Ruhe gelegt. Schlaf war bereits zu einer fernen Erinnerung für ihn geworden. Längst hatte er vergessen, was es hieß zu träumen, wenn er die Augen schloss, erwartete Leere ihn.
      Sein Körper bebte noch unter den Auswirkungen des Anfalls, welche ihn in letzter Zeit immer öfter heimsuchten. Auf seinem entblößten Oberkörper glitzerten Schweißperlen im rötlichen Licht der Flammen. Doch kein Licht vermochte die pulsierenden, schwarzen Male, die sich an vielen Stellen seines durchtrainierten Körpers zeigten, zu vertreiben.
      Sein Atem ging schwer und erschöpft hatte er die Arme auf seine Oberschenkel gebettet.
      Wie lange? Wie lange würde es noch dauern, bis sein Verstand endgültig dem Wahnsinn verfiel?
      Keine Antwort auf diese Frage findend wanderten seine Gedanken zur Prinzessin Hyrules. Er hatte sie unterschätzt. Sie und ihre verdammte hylianische Magie. Und nun irrte sie durch die Wüste und würde wahrscheinlich sterben, bevor er ihr das Geheimnis um das Triforce abringen konnte, seiner einzigen Hoffnung.
      Zwar wuchs seine Macht mit jeder Stunde, aber mit jedem verstrichenen Tag schwand etwas mehr von dem, was ihn ausmachte. Verlor er einen Teil seiner Seele.
      Die Zeit, die er so dringend brauchte, ließ sich nicht anhalten und er hatte das Gefühl, sie würde ihm wie feiner Sand durch die Finger rinnen.
      Alsbald schon würde die namenlose Finsternis in seinem Geist ihn vollkommen verschlungen haben, er nicht mehr die Kraft haben, sich ihrer zu erwehren.
      So waren seine ehrenhaften Ideale, die er vor so langer Zeit feurig vertreten hatte, schon längst zu Asche zerfallen.
      Tatsächlich unterschied sich sein jetziges Wesen vollkommen von seinem einstigen, und die Entwicklung, musste er sich eingestehen, war alles andere als positiv gewesen.
      Aber seine Gefühle waren schon zu abgestumpft, um wirkliche Reue darüber zu spüren.
      Seine Empfindungen kamen ihm immer mehr wie bloße Phantome vor, die einzigen Realitäten schienen Wut und Hass zu sein.
      Wie viel an ihm war tatsächlich noch menschlich?
      Dieser Raum hier war das einzige Zugeständnis an seine Vergangenheit, aber nichtsdestotrotz nur eine Farce, nichts weiter als Blendwerk. Raven konnte seine Veränderung nicht leugnen, und so sehr er sich auch einzureden versuchte, er wäre sein eigener Herr, wusste er gleichzeitig, dass dies die größte Lüge von allen war und mit jedem Tag größer wurde.
      Er entfernte sich immer mehr davon, ein Mensch zu sein – jene Wesen, die er so sehr hasste – aber das, wozu er werden würde, fürchtete er.

      Furcht. Eines der wenigen Gefühle, die ihm noch geblieben waren. Und doch konnte er sich gerade diese nicht erlauben. Ebenso wie die Zweifel daran, dass er die Prinzessin nicht mehr rechtzeitig finden würde. Er musste darauf vertrauen, dass seine Skelettkrieger und die anderen Kreaturen der Finsternis, die ihm untertänig waren, sie zurückbrachten, bevor sie ihre Geheimnisse mit ins Grab nehmen konnte. Ihm blieb auch keine andere Wahl. Sie so ausfindig zu machen, wie er es zuvor getan hatte, war nicht möglich, hatte ihn zuviel Kraft gekostet. Würde den Zerfall nur beschleunigen.
      Mit einem Ächzen erhob er sich. Er war erschöpft, aber er konnte auch nicht untätig hier herumsitzen. Zuviel Zeit schon hatte er mit Warten verschwendet.
      Er ging zu einem der Schränke, worin er seine Kleidung aufbewahrte und öffnete ihn.
      Vielleicht war es dieses Klammern an seine Vergangenheit, was ihn bewog, ein weißes Hemd zu nehmen, obwohl es so unvereinbar mit dem Pfad schien, den er verfolgte. Er wusste es selbst nicht. Er knöpfte es zu und zurrte anschließend wieder sorgsam seinen Brustpanzer fest, den er achtlos in einer Zimmerecke gelöst hatte, als der Anfall begonnen hatte.
      Sein Gesicht wurde wieder zu der kalten Maske, die er sonst immer trug, hinter der er all seine Schwächen und Gefühle – oder das, was davon noch übrig war – versiegelte.
      Anschließend trat er hinaus auf den Gang, der in die große Halle führte. Und spürte es.

      Da war noch etwas anderes, eine andere Energie außer ihm in der Tempelanlage. Sie gehörte nicht zu seinem Gefolge, dazu war sie viel zu rein, glich einem strahlendem Licht. Auch wenn er nicht wusste wie, irgendjemand musste den Weg hierher gefunden haben und trieb sich nun hier rum. Etwas, dass er nicht zulassen konnte.
      Schnellen Schrittes näherte er sich der Tür, die in den Raum führte, in dem er die Prinzessin festgehalten hatte. Der Magier öffnete sie, seine einst blassgrünen Augen streiften unstet durch den Komplex, auf der Suche nach dem Störenfried, welchen er schließlich in Form eines jungen Mannes ausmachte, der unterhalb von Zeldas Käfig kniete. Eines Hylianers. Jener Menschenrasse, auf die sein Hass am stärksten siedete. Dies war genug, seine Wut erneut brodeln zu lassen, in seinen Händen formte sich ein leuchtender Energieball.

      ***


      Link hatte keine Gelegenheit, seinen Gedanken zu Ende zu führen.
      Wenngleich er das Öffnen der Tür auf der anderen Seite in seiner Aufregung nicht wahrgenommen hatte, die überwältigende Woge der Feindseligkeit, welche sich gegen ihn richtete, war genug, um die Sinne des Kriegers in Alarmbereitschaft zu versetzten, ihn die
      strahlende Feuerkugel spüren zu lassen, welche in ihm ihr Ziel gefunden hatte.
      Instinktiv ließ er sich zu Boden fallen, fühlte die Flammen über sich hinwegrasen und hörte den Aufprall des Feuerballs an der Wand hinter ihm. Ein kurzer Blick zu dem Loch, das die Detonation in den Stein gerissen hatte, dann in die Richtung, aus welcher der Angriff erfolgt war.
      Schwarzes Haar, dunkler als die tiefste Nacht, und ein eben so düsterer Umhang wiegten sich im Aufwind einer finsteren Aura, welche den Mann umschloss, den Link als seinen Angreifer erkannte. Er hatte nur einen kurzen Moment um zu realisieren, dass er bereits wieder das Ziel einer erneuten Attacke war, bevor eine weitere der flammenden Sphären auf ihn zuraste. Schnell war er auf den Beinen, wich aus.
      „Wer bist du?!“ grollte die Stimme des Magiers zu ihm herüber. Der Hylianer richtete sich vollends auf, beobachtete seinen Gegenüber aufmerksam, der für einen kurzen Moment seine Angriffe unterbunden hatte.
      „Jemand, der gekommen ist, um Prinzessin Zelda zu befreien“, entgegnete Link. Er hatte zwar mehr als großen Respekt vor den Fähigkeiten seines Kontrahenten, aber ein anderer Teil in ihm war gleichzeitig weit davon entfernt, diesem Mann irgendeine Form der Hochachtung entgegenzubringen.
      Er wusste um den großen Leichtsinn, der es war, seinen Gegner noch mehr anzustacheln, doch er konnte es kaum verhindern, dass seine Lippen sich zu einem beinah spöttischen Lächeln verzogen und die folgenden Worte seinen Mund verließen.
      „ Aber dank den miserablen Fähigkeiten des Entführers hab ich mich wohl umsonst auf den Weg gemacht.“
      Der Hexer antwortete mit einem wütenden Aufschrei, dem ein Strahl aus dunkler Energie folgte.
      Die heftige Reaktion des Magiers bestätigte Links Vermutung, aber der junge Krieger hatte keine Zeit, Freude darüber zu empfinden, musste sich auf den Kampf konzentrieren.
      Mit einer Rolle tauchte unter dem Angriff hinweg, schnellte weiter nach vorne. Er musste die Auseinandersetzung rasch beenden, oder zumindest in die Nähe seines Gegners kommen, um dessen magische Attacken zu unterbinden, andernfalls hatte er keine Chance auf einen Sieg .
      Keine zehn Fuß lagen mehr zwischen ihm und den schwarzhaarigen Mann.
      Noch ein kleines Stück und er würde zurückschlagen können.
      Doch dann enthüllten ihm das selbstgefällige Grinsen seines Feindes und das Leuchten, welches aus der Handfläche des Magiers drang, die Falle, in welche er blindlings getappt war.
      Auf diese Entfernung war es unmöglich, dem Feuerball auszuweichen.
      Alles, was Link noch tun konnte war, sein Schwert schützend vor den Körper zu reißen und zu hoffen, dass die Magie daran abprallte.
      An jenen Stellen, wo die Flammen auf den Stahl trafen, erstrahlte er in einem hellen Rot, welches sich rasend schnell über die gesamte Klinge bis hin zum Heft ausbreite. Link nahm den Geruch verkohlten Leders wahr, wenige Sekunden später spürte er, wie der heiße Griff seine Haut verbrannte. Mit einem schmerzerfüllten Schrei ließ er die glühende Waffe los.
      Seine halbgeöffneten Augen blickten schnell zu seinem Gegner, nahmen verschwommen die ausholende Armbewegung seines Kontrahenten war.
      Bevor er sich fragen konnte, was die Bedeutung dieser Geste sein mochte, traf ihn die Antwort in Form einer mächtigen Welle dunkler Energie, welche ihn von den Füßen riss und gegen die Wand schleuderte.
      Benommen versuchte er sich aufzurichten, sah die dunklen Stiefel des Schwarzhaarigen auf sich zukommen.

      Raven trat vor den jungen Mann, der zusammengekrümmt auf dem Boden lag und die Nachwirkungen seines Zaubers abzuschütteln versuchte, seine empfindungslosen Augen glitten über den Körper des Hylianers, der seiner Erscheinung nach viele Kämpfe bestanden haben musste, um hier her zu gelangen. Es tat dem Magier sogar fast schon ein wenig leid, dass der Krieger jetzt derjenige sein würde, der seinen konzentrierten Hass der letzten Tage zu spüren bekommen würde, obwohl seine bodenlose Respektlosigkeit allen Grund dazu gab.
      Er fasste seinen gestrauchelten Gegner am Kragen, zog ihn hoch und presste ihn gegen die Wand, seine Finger umschlossen die Kehle des Schwertkämpfers.
      „Miserabel, ja?“ wiederholte Raven die Worte seines Gegenübers, seine Stimme scharf und schneidend wie eine Klinge aus reinem Eis.
      Er ließ seine linke Hand ebenfalls zum Hals des Störenfriedes wandern, schwarze Adern hoben sich gegen die blasse Haut ab und ließen die zusammengepressten Fingern mehr und mehr einer Klaue gleichen. Die Veränderung war gewollt und obwohl Raven ihre Nützlichkeit nicht leugnen konnte, musste er den Blick abwenden, konnte nicht dabei zusehen, was die Dunkelheit aus ihm machte, wenn er es zuließ. Ob seines Selbsthasses zog er den Griff um den Hals seines Kontrahenten unwillkürlich enger. „Ich sehe hier nur eine Person, die diesen Titel verdient hat.“
      Ein keuchendes Lachen drang durch den Schleier des goldenen Haares, welcher das Gesicht des jungen Mannes verdeckte.
      „Ja, und sie steht direkt vor mir.“
      Für den Bruchteil eines Augenblicks war Raven gewillt, den Mut des Hylianers in dieser auswegslosen Situation zu bewundern, doch die Wut über den Spott spülte die Regung hinfort und ließ die Klaue des Magiers zur rechten Schulter seines Gegenübers schnellen.
      Mühelos durchdrangen die Finger Tunika und Kettenhemd, gruben sich tief ins Fleisch ein und als er das dumpfe Krachen menschlicher Knochen hörte, wusste der schwarzhaarige Mann, dass er das Schlüsselbein des Schwertkämpfers gebrochen hatte. Der Krieger schrie gepeinigt auf, krümmte und wand sich unter den Schmerzen der Wunde.
      „Und? Immer noch nicht bereit, deine Meinung zu revidieren?“ fragte Raven gefühlskalt, innerlich erstaunt darüber, wie wenig ihn seine eigne Grausamkeit noch berührte.
      Der Atem des Hylianers ging schwer, als er seinen Kopf aufrichtete. Er sah dem Magier direkt ins Gesicht, blickte auf ihn herab. In seinen durchdringenden, saphirblauen Augen lag keine Angst, keine Furcht. Nur Herausforderung.
      „Lieber sterbe ich.“

      „Dann stirb, du sturer Bastard!“ tönte Link die erboste Stimme des Hexers in den Ohren und er sah dessen Klaue zum tödlichen Schlag auf seine Kehle ausholen.
      Link hatte eine Reaktion solcher Art erwartet, nutzte den Moment der Unaufmerksamkeit. Seine Hand umgriff schnell einen der Pfeile aus seinem Köcher und mit einem Aufschrei rammte er die Spitze des Geschosses ins Auge seines Kontrahenten. Blut und etwas anderes Warmes benetzte die Finger des Kriegers.
      Augenblicklich löste der Magier seine Umklammerung, wich mit einem gequälten Brüllen zurück und griff in das verwundete Gesicht.
      Link stolperte nach vorne, sein gesamtes Gewicht wog auf der zerfetzten Schulter , nun da ihn sein Gegenüber nicht mehr stützte, und der stechende Schmerz ließ ihn schwindeln.
      Dennoch durfte er die Gelegenheit zur Flucht nicht verstreichen lassen.
      Er stieß den Magier zur Seite, hielt auf den Durchgang zu, durch welchen er die Halle betreten hatte.
      Einige Fuß neben ihn ging ein Stück der Wand unter der Wucht eines schlecht gezielten Feuerballs zu Bruch, doch der Hylianer drehte sich nicht um, tauchte in die Dunkelheit des Ganges ein und hoffte, dass er den schwarzhaarigen Mann schwer genug verwundet hatte, um sich einen Vorsprung zu verschaffen.

      Der unterirdische Tunnel erschien endlos. Link spürte, wie warmes Blut den Stoff seiner Tunika durchtränkte. Tausende von schmerzhaften Feuern flammten bei jedem seiner Schritte erneut in der Verletzung auf, sein Kopf protestierte gegen die Qualen, indem er die Umgebung des blondhaarigen Kriegers verschwimmen ließ, sie aus ihren Fugen hob.
      Link blieb stehen und lehnte sich gegen die Gangwand. Schnaufend griff er sich an die verletzte Schulterpartie, der Schmerz machte ihm das Atmen schwer.
      Sein Blick wanderte zurück, doch der Weg hinter ihm blieb still, noch schien ihn der Magier nicht zu verfolgen. Der Hylianer kniff die Augen zusammen, als eine Schweißperle den Weg von seiner Stirn dorthin fand, sah dann auf die Strecke, die noch vor ihm lag.
      Hoffentlich war die vermeintliche Endlosigkeit des Tunnels nur seiner Ungeduld entsprungen, er wusste nicht, wie lange er sich mit dieser Wunde noch auf den Beinen halten konnte.
      Link konnte seine Hand im Dunkel des Ganges feucht glänzen sehen, als er sie wieder von der Verletzung nahm. Wenn er den Ausgang nicht schnell erreichte, würde das sein Ende sein.
      Er stieß sich von der Wand ab und zwang er sich zum Weitergehen.

      Der grüngewandete Soldat glaubte sich zuerst einer Halluzination erlegen, als das warme Leuchten der späten Nachmittagsonne durch die Finsternis drang, aber den Schwertkämpfer kümmerte es nicht, er klammerte sich an diesen Hoffnungsschimmer und hielt darauf zu. Seine Erleichterung war umso größer, stellte sich das Licht tatsächlich als der Ausgang heraus, aus dem er erschöpft ins Freie stolperte.
      „Epona!“ keuchte Link heiser, während die Welt um ihn herum sich erneut zu drehen begann und im Dunkel versank.
      Er hörte ein Wiehern und konnte undeutlich sein herangaloppierendes Pferd ausmachen. Der junge Mann wankte einige Schritte nach vorne und streckte wie nach einem Rettungsseil die Arme nach ihm aus.
      Mit letzter Kraft zog er sich in den Sattel. Epona setzte sich ohne sein Zutun in Bewegung und gewann schnell an Tempo, während der Hylianer entkräftet auf ihren Rücken sank und alles um ihn herum schwarz wurde.


      -----------------Ende Kapitel VI---------------

      Dieses Kapitel...hat mich wirklich den LETZTEN Nerv gekostet. x_X
      Und wenn mir meine beiden, größten "Fans" nich so dermaßen in den Hintern getreten hätten, wärs wahrscheinlich nie fertig geworden. XD
      Ich bin mit fast allen Stellen aus Links Sicht mehr oder weniger unzufrieden...aber die Aussicht darauf, die Dinge aus Ravens Sicht zu schildern, hat mich vorangetrieben beim Schreiben. Ich liebe diese Stellen. *__*
      Ich liebe Raven sowieso. *__*
      *vergötter und anfangirl*
      Mit Abstand mein liebster Char in der ganzen FF. X3
      Ok, ihr wisst immer noch nicht alles über ihn, aber das wird sich auch noch ändern. X3
      (Und nen Spin-off zu seiner Vergangenheit iz auch schon in Planung...X3)
      Aber ohne ihn würd ich dieses Kapi wahrscheinlich noch mehr hassen als das III. XD

      Ich hoffe, euch hatts gefallen und das warten sich gelohnt. ^^
      Falls Interesse besteht, uppe ich das nächste Kapitel nächsten Monat...und diesmal ist das keine leere Versprechung, denn es ist schon fertig...weil das ursprüngliche VI. Kapi war knapp 8000 Wörter lang und ich habs auf Anraten meiner lieben Betas geteilt. *die beiden knuddel*
      Also, ich nehms euch nich übel, wenn ihr die FF aus Frustration boykottiert, aber wenn ihr Kritik habt, immer her damit, ich hunger danach. XD

      Achja, BG-Musik war diesmal, neben dem brummenden Fernseher, hauptsächlich Sachen von Janne da Arc und Gackto oder aus dem KH2 OST. ^^

      Und ich hab nochmal ne verbesserte Version vom III. Kapitel hochgeladen. ^^
      *in progress*


      playing: Kingdom Hearts 2, Final Fantasy XII, Tales of Phantasia/Destiny
      writing: A Hero's Rising
      listening to: Janne Da Arc, Miyavi, KH2 OST
      currently reading: diverse Onlinemanga und FFs (Liquid Fire! *__*)
      wanting: zu viel für mein schmales Konto ;__;
    • Also, erst einmal die Fehler die ich gefunden habe:

      Schattenhaft hob sich das Gestein mehrer Pfeiler im sonst leeren Raum ab. Link nutzte sie als Deckung, schlich von einer zur nächsten, um möglichen Wachen auszuweichen, die hier mit Sicherheit ihre Runden gehen würden.


      Sollten denk ich "mehrerer Pfeiler" sein, ansonsten bin ich mir bei dem 2. Satz nicht so sicher. Bezieht sich das "schlich von einer zur nächsten" auf die Pfeiler oder Deckung?

      Wenngleich er das Öffnen der Tür auf der anderen Seite in seiner Aufregung nicht wahrgenommen hatte, die überwältigende Woge der Feindseligkeit, welche sich gegen ihn richtete, war genug, um die Sinne des Kriegers in Alarmbereitschaft zu versetzten, ihn die
      strahlende Feuerkugel spüren zu lassen, welche in ihm ihr Ziel gefunden hatte.


      Was macht denn der Absatz da? ;)

      „Und? Immer noch nicht bereit, deine Meinung zu revidieren?“ fragte Raven gefühlskalt, innerlich erstaunt darüber, wie wenig ihn seine eigne Grausamkeit noch berührte.


      "eigene"

      So, und da wir nun diesen Teil der Kritik beendet haben...


      *AufdieKniefall*

      Ein absolutes Meisterwerk!
      Wundervolle Beschreibungen, ein Bösewicht der nicht "einfach böse" ist, lebendige Gestaltung der Charaktere. Selten gibt es hier so etwas von dem ich so begeistert bin wie von diesem Kapitel ;( War richtig traurig als es plötzlich vorbei war x_X
      Durch die Veröffentlichung dieses anbetungswürdigen Textes sei dir die Verspätung verziehen! *vergötter*
      Lass uns aber bitte nicht allzu lang auf eine Fortsetzung warten, ansonsten geh ich vor meinem PC noch ein >_>
    • Original von Melee-Master
      Also, erst einmal die Fehler die ich gefunden habe:

      Schattenhaft hob sich das Gestein mehrer Pfeiler im sonst leeren Raum ab. Link nutzte sie als Deckung, schlich von einer zur nächsten, um möglichen Wachen auszuweichen, die hier mit Sicherheit ihre Runden gehen würden.


      Sollten denk ich "mehrerer Pfeiler" sein, ansonsten bin ich mir bei dem 2. Satz nicht so sicher. Bezieht sich das "schlich von einer zur nächsten" auf die Pfeiler oder Deckung?


      Ehm, eigentlich auf die Pfeiler...XD
      *Korrektur-Stift zück*

      Original von Melee-Master
      Wenngleich er das Öffnen der Tür auf der anderen Seite in seiner Aufregung nicht wahrgenommen hatte, die überwältigende Woge der Feindseligkeit, welche sich gegen ihn richtete, war genug, um die Sinne des Kriegers in Alarmbereitschaft zu versetzten, ihn die
      strahlende Feuerkugel spüren zu lassen, welche in ihm ihr Ziel gefunden hatte.


      Was macht denn der Absatz da? ;)


      Das...ist eine berechtigte Frage. 8|
      Keine Ahnung. XD
      Also, im Orginaltext hatte das Teil sich wesentlich besser getarnt...XD
      Wird entfernt...^^

      Original von Melee-Master
      „Und? Immer noch nicht bereit, deine Meinung zu revidieren?“ fragte Raven gefühlskalt, innerlich erstaunt darüber, wie wenig ihn seine eigne Grausamkeit noch berührte.


      "eigene"


      Arg, verdammte Umgangssprache, sowas kommt dabei raus, wenn man kurz vorm Schreiben noch ICQt hat...XD
      *tonbandgerät zück*
      Memo an mich selbst: Beim nächsten Kapitel von der Außenwelt abkapseln..XD


      Original von Melee-Master
      So, und da wir nun diesen Teil der Kritik beendet haben...


      *AufdieKniefall*

      Ein absolutes Meisterwerk!
      Wundervolle Beschreibungen, ein Bösewicht der nicht "einfach böse" ist, lebendige Gestaltung der Charaktere. Selten gibt es hier so etwas von dem ich so begeistert bin wie von diesem Kapitel ;( War richtig traurig als es plötzlich vorbei war x_X
      Durch die Veröffentlichung dieses anbetungswürdigen Textes sei dir die Verspätung verziehen! *vergötter*
      Lass uns aber bitte nicht allzu lang auf eine Fortsetzung warten, ansonsten geh ich vor meinem PC noch ein >_>


      O____O
      *total geflasht iz*
      So gut? o.o
      *unsicher frag*

      Ok, es stimmt, dass dieses herrliche Lob runtergeht wie Öl und eine Endorphin-Welle nach der nächsten in mir entfesselt und mich permanent grinsen lässt...aber dass ich solche Gefühle auslöse...*das immer noch nicht so ganz fassen kann*
      Uwahhh...O(>////<)O

      Das ist mit Abstand die schönste Kritik, die ich jemals bekommen habe, danke. ^^
      Zu sehen, dass meine geliebten Chars so gut angenommen werden...*freu*

      Danke für die tolle Kritik...die hat meinen Tag perfekt gemacht. X3
      *ausdruck* XD

      Und ich kann dich beruhigen, nächsten Monat gehts definitiv weiter, das nächste Kapi ist jah schon bis auf ein paar Verbesserungen fertig. ^^
      Und da wirds ein wahres Feuerwerk an Beschreibungen geben. X3
      Will mir halt nur etwas Zeitpuffer zum VIII schaffen...um meine kreativen Ressourcen regenerieren. XD
      Ich hoff jah mal, dass diese Zeitspanne zu kurz zum versauern iz...XD
      *in progress*


      playing: Kingdom Hearts 2, Final Fantasy XII, Tales of Phantasia/Destiny
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      wanting: zu viel für mein schmales Konto ;__;
    • JUHUUUUUUU!
      *laut kreischend durch Zimmer renn*
      ES GEHT WEITER! *freu*

      Also, Fehler hat Melee-Master ja schon genannt... und auch ansonsten kann ich mich ihm eigentlich nur anschließen, der Text ist einfach nur wunderbar, die Leute sind einem so richtig sympatisch und von Deinem Schreibstil kann ich gar nicht mehr genug bekommen *_*
      (Okay, zugegeben, ich bewundere ja Epona, die auch in der heißesten Wüste noch gallopieren kann, aber das fällt unter künstlerische Freiheit... oder darunter, dass mein Pferd so stinkfaul ist und sich eigentlich bei keiner Temperatur und bei keinem Wetter gerne bewegt?! :ugly: )

      Also, schreib weiter! Bitte! BITTE! *auf Knie fall und flehend guck*
    • @GoldEye

      Ich freu mich jah immer über neue Leser aber..etwas konstruktiver wär trozdem nicht schlecht gewesen..^^''
      Trozdem schön das dir meine FF gefällt ^^

      @Kathryn

      Arigato~! ^___^
      Du glaubst nicht wie froh ich bin, dass ich meine treuste Leserin nich verloren hab. ^^
      Und dein Kommi lässt mir echt das Herz aufgehen, danke nochmal...^^

      Und das mit Epona..nuya, die Ärmste iz zwar auch erschöpft, aber Link nun mal hoffnungslos treu ergeben und somit alles für ihren Herrn tut..jah...so ist das..XD
      (Und wer sagt, das hyliansche Pferde nicht robuster sein können als Erden-Pferde? XD)
      Aber du hast ein eigenes Pferd?
      *beneid*


      Und hört endlich auf, euch vor mich auf den Boden zu werfen. XD
      Zum einen schafft ihr es echt noch, dass ich rot werde (wenn ichs nicht schon bin XD) und zum anderen macht ihr es mir damit verdammt schwer, mich mit dem nächsten Kapitel bis nächsten Monat zurückzuhalten. XD
      Und dann habt ihr euch die lange Wartezeit bis zum übernächsten selbst zuzuschreiben. Ich bin mit dem nämlich noch nicht wiklich weit, weil ich dank einer Anregung meines Betas jetzt 3 Möglichkeiten hab, wies weitergehen könnte und mich nicht entscheiden kann. XD

      (Obwohl es jah doch schon etwas Reizvolles hat...XD
      ....
      OMG, ich kling schon wie Kai...XD)
      *in progress*


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      wanting: zu viel für mein schmales Konto ;__;
    • Original von Saria-chan
      @GoldEye

      Ich freu mich jah immer über neue Leser aber..etwas konstruktiver wär trozdem nicht schlecht gewesen..^^''
      Trozdem schön das dir meine FF gefällt ^^


      Na gut, beim nächsten Kapitel versuch ich, ausführlicher, konstruktiver und kritischer zu sein. Wobei Letzteres unwahrscheinlicher ist, weil ich eh nicht so gut schreiben kann. :D
    • Original von Saria-chan
      Arigato~! ^___^
      Du glaubst nicht wie froh ich bin, dass ich meine treuste Leserin nich verloren hab. ^^
      Und dein Kommi lässt mir echt das Herz aufgehen, danke nochmal...^^

      Und das mit Epona..nuya, die Ärmste iz zwar auch erschöpft, aber Link nun mal hoffnungslos treu ergeben und somit alles für ihren Herrn tut..jah...so ist das..XD
      (Und wer sagt, das hyliansche Pferde nicht robuster sein können als Erden-Pferde? XD)
      Aber du hast ein eigenes Pferd?
      *beneid*


      Um Deine Geschichte zu lesen würde ich sogar bis zu Dir nach Hause kommen! Die Story ist viel zu gut, als dass ich sie vor dem Ende aufhören könnte, zu lesen (im Moment brauch ich nur immer etwas, mit Antworten, weil ich am Mittwoch noch die letzte Schulaufgabe schreib und... nya, im Physik kann ich noch immer durchfallen, also ist jetzt halt Lernen angesagt ^^" )

      Und... okay "mein" Pferd ist eigentlich übertrieben, um genau zu sein, es ist nur meine Reitbeteiligung, aber ich spreche irgendwie immer von "meinem" kleinen, süßen Hüahott (er ist aber auch sooooooo knuddelig *schwärm* )
    • @ Kathryn

      Musst du nicht, dafür post ich sie jah hier. *gg*
      Trozdem Danke. ^^

      @ all

      Jah, wir haben Juli und ich hatte für diesen Monat das nächste Kapi angekündigt. ^^
      Tya, und ratet mal was jetzt kommt...
      Genau, das nächste Kapitel. ^^
      Ich halt die Vorrede jetzt auch ganz kurz, weil ich mir meine Schwärmerein fürs Nachwort aufheben will. XD
      Nur soviel sei gesagt: Ich hätte auch noch ein paar Tage gewartet, aber ich konnt mich mal wieder nicht zurückhalten. XD


      Kapitel VII

      Das Erwachen eines Helden


      Das Rauschen von Wasser drang in Links Bewusstsein ein, zuerst beinah unhörbar, doch allmählich immer lauter werdend, bis es zu dem Plätschern eines Flusses angewachsen war.
      Auch der feurige Schmerz seiner Wunde gewann wieder an Heftigkeit, ließ seinen Geist endgültig erwachen.
      Sein Kettenhemd wog schwerer als gewohnt auf seinen Schultern und der Knauf eines Sattels drückte unangenehm in seinen Magen, während seine Hand den Fortsatz des Reitersitzes immer noch verkrampft umklammerte. Pferdehaar kitzelte ihn in der Nase.
      Langsam öffnete er die Augen und richtete sich auf, konnte dabei Spuren seines eigenen Blutes in dem rotbraunen Fell seiner Stute erkennen, auf deren Rücken er sich wie durch ein Wunder immer noch befand.
      Link schüttelte die letzten Spuren seiner Ohnmacht ab, um dann erstaunt seinen Blick über jenen Ort wandern zu lassen, welcher nach den langen Stunden, die er in der Einöde zugebracht hatte, wie eine wahrgewordene Verkörperung des Paradieses erschien.
      Saftiges, hochgewachsenes Gras wogte meeresgleich im Strom einer warmen, sanften Brise und erfüllte die Luft mit einem würzigen Duft, die kleinen, runden Blütenkelche, welchen auf vielen der langen Stängel wippten, erweckten den Eindruck, als hätte jemand kostbare Perlen auf diesen grünen Ozean gelegt.
      In mehreren Metern Entfernung reckten sich die dunklen Stämme eines schattigen Wäldchens gen Himmel, unter dessen Kronen man dann und wann das vielfarbige Licht einer Feenseele aufblitzen sehen konnte und obwohl Link nur wenige Vögel im samtigen Gold des Abendhimmels ausmachen konnte, war die Luft war erfüllt vom Gesang ihrer klaren Stimmen.
      Aus dem Hain hinaus strömte jener kleine Fluss, dessen Rauschen der Schwertkämpfer vorhin schon vernommen hatte und welcher offensichtlich der Quell des Lebens für diesen wundersamen Platz inmitten der kargen Wüste war. Kleine Mückenschwärme tanzten ihre Reigen über der wirbelnden Wasseroberfläche, welche im sanften Schein des rötlichen Abendlichtes, in das die gesamten Szenerie getaucht war, hell schimmerte und blitzte.
      Es war beinahe so, als würden die Götter ihre Hand schützend über diesen friedlichen Ort halten und ihn von der sengenden Hitze des Ödlandes verschonen.

      Link führte Epona, die sichtliche Erleichterung über das Erwachen ihres Herrn zeigte, zum sandigen Ufer des Flussbettes, allein schon der Gedanke an frisches Trinkwasser ließ die Seele des Schwertkämpfers aufjauchzen. Er fühlte sich so ausgetrocknet wie das Dörrobst in den Satteltaschen seines Pferdes, glaubte, seit Jahren nicht mehr in den Genuss des kühlen Nass gekommen zu sein.
      Vorsichtig ließ er sich von Eponas Rücken gleiten. Link hatte jedoch kaum den ersten, unsicheren Schritt getan, als ihn das überwältigende Gewicht, zu dem sein Kettenhemd durch den Blutverlust geworden war, zu Boden zog und seine Beine schwächlich und gefühllos unter ihm nachgaben.
      In einem Reflex klammerte er sich am Sattel fest, um den drohenden Sturz abzuwenden und biss sich dabei heftig auf die Unterlippe, als seine verletzte Schulter gegen das harte Leder des Reitersitzes donnerte und seine Welt für einen kurzen Moment in flimmerndes Weiß verwandelte.
      Der Hylianer ließ sich langsam in den feuchten Sand sinken und beugte sich über die brausende Wasseroberfläche, ließ sein heißes Gesicht von den feinen Tröpfchen benetzen und genoss diesen Augeblick in vollen Zügen.
      Dann tauchte er die Finger in die Strömung und schöpfte in ihre Beuge so viel der reinen Flüssigkeit wie möglich, führte sie zu seinen aufgesprungen Lippen und glaubte sich im Himmel.
      Mehre Hände später war sein Durst gestillt, sein Bauch schmerzte ob der Kälte des Wassers, das er jedoch selbst gegen eine Flasche von Hyrules besten Met nicht hätte tauschen wollen.
      Anschließend machte er sich an die Untersuchung seiner Wunde.
      Jener Teil der Tunika, der seine rechte Schulter bedeckte, schimmerte in einem feuchten, rotbraunen Glanz und zwar hatte die Verletzung selbst aufgehört zu bluten, doch er hatte viel des kostbaren Lebenssaftes verloren.
      Behutsam schob er den klammen Stoff zur Seite und betrachtete das Kettenhemd rund um die zerstörten Muskeln. An einigen Stellen war es unter der unmenschlichen Kraft des Hexers gebrochen und gesplittert, und dort schnitten die einzelnen Ringe tief ins Fleisch ein.
      Deswegen gab er den schmerzhaften Versuch, seine Rüstung zu entfernen, schon nach wenigen Augenblicken auf, besonders weil er den dünnen Schorf, welcher das Blut davon abhielt, seinen Körper zu verlassen, nicht wieder zerstören wollte.
      Link war kein Heiler, aber er wusste, wenn er die Wunde schon nicht verschließen konnte, so musste er wenigstens dafür sorgen, dass kein Schmutz hineingelangte, denn eine Entzündung würde hier in dieser Einsamkeit seinen sicheren Tod bedeuten. Die Opferung seiner beiden Hemdärmel, welche er zu einem behelfsmäßigen Verband fertige und über Kleidung und Verletzung schnürte, schien ihm dagegen gering.
      Der blondhaarige Soldat wartete, bis er sich erholt genug fühlte, um den Ort zu erforschen, an den Epona ihn getragen hatte und kam mühsam auf die Beine.
      Nachdem er sich mit einigen Schritten versichert hatte, dass seine Füße nun auch wirklich sein Gewicht trugen, begann er, durch die sich im Wind wiegenden Grashalme in Richtung des Waldes zu gehen, dem einzigen Gebiet seiner Umgebung, das sich den näheren Blicken seiner saphirblauen Augen entzog.
      Erstaunen festigte sich in einem rauem Ausatmen, als der Hylianer den Forst erreichte. Ein schmaler Pfad, dessen weiße Pflastersteine schon halb von Moos und Gräsern überwuchert waren, führte in den Wald hinein.
      Dies war das Werk von Menschen, die behauenen Quader waren ein stummes Zeugnis ihrer Existenz.
      Und auch wenn es nur eine geringe Hoffnung war, dass jene Menschen immer noch in diesem Wald weilten, so hielt Link doch an ihr fest, das sie das Einzige war, was er hatte und so schlug jenen Weg ein, den die Steine ihm wiesen.

      Es war Nacht geworden. Sein Kopf schwamm vor Schmerz und zwischen jedem seiner Schritte schienen quälende Stunden zu vergehen.
      Das Gewicht, mit dem das Kettenhemd auf seine Schultern drückte, war mittlerweile unerträglich geworden. Ihm war, als bestände es aus Steinplatten denn leichten Stahlringen. Hätten sie sich nicht so tief in seine Wunde gebohrt, hätte er sich ihm schon lange entledigt.
      Er nahm den Weg vor sich durch die flirrenden, bunten Punkte, die vor seinen Augen tanzten, kaum noch wahr, einen Weg, den er eigentlich schon vor Stunden verloren hatte, als er wider besseren Wissens tiefer in den Wald vorgedrungen war, wo der Pfad sein Ende gefunden hatte. Mittlerweile verfluchte er sich – in den kurzen Momenten, wo sein gesamter Wille nicht allein darauf ausgerichtet war, sich auf den Beinen zu halten – für diese Aktion.
      Wie hatte er auch nur so dumm sein können zu glauben, hier menschliches Leben zu finden?
      So dumm sein können zu glauben, schon wieder genug Kraft zu haben, um nicht auf die Hilfe seines Pferdes bei dieser Erkundung angewiesen zu sein?
      Link spürte, wie der behelfsmäßige Verband als ein blutiger Lappen auf seiner Wunde herumrutschte. Unter den Anstrengungen war sie wieder aufgerissen und in einem ständigen, roten Rinnsal floss nun das Leben aus seinem Körper.
      Lange würde er dies nicht mehr durchhalten, und es wäre um so vieles einfacher gewesen, sich hinzulegen und auf den Tod zu warten, aber irgendein trotziger Teil in ihm verbot es dem Hylianer und zwang ihn, weiterzugehen. Aber er machte sich nichts vor: Es war nur eine Frage der Zeit bis er über irgendwas stolpern würde und er wusste nicht, ob er noch die Kraft hatte, wieder aufzustehen.
      Fast wie eine Bestätigung auf seine Gedanken blieb er mit dem Fuß an der Luftwurzel eines Baumes hängen. Einige schreckliche Augenblicke, die Link vorkamen wie eine Ewigkeit, stürzte er und schlug dann hart auf, wobei Tausende glühender Nadeln in seine Verletzung bohrten. Er hatte kaum Zeit zu registrieren, dass er vor einem flachen Abhang aufgeschlagen war, als ein Stück Waldbodens nachgab und ihn die Böschung mit hinunterriss. Er schrie auf, als eine Welle des Schmerzes nach der nächsten durch seinen Körper rollte, bis er schließlich den Fuß des Hang erreichte und benommen liegen blieb.
      Wenn Link noch die Kraft gehabt hätte zu fluchen, er hätte es getan. Aber das einzige, was er zustande brachte, war ein schmerzhaftes Wimmern.
      Der Schwertkämpfer hatte die Augen immer noch vor Schmerz zusammengekniffen und er nahm den vollen Geruch von feuchter Erde und Gras wahr, der so überhaupt nicht mit dem metallischen, blutigem Geschmack in seinem Mund vereinbar schien. Er spürte bereits, wie die Müdigkeit ihre Finger nach ihm ausstreckte, aber er wusste auch, wenn er jetzt einschlief würde ihn Sithor freudig begrüßen.
      Link öffnete unwillig die Augen und stemmte sich in einer letzten Anstrengung hoch um zu sehen, wo er gelandet war.
      Und das was er sah, war überwältigend.
      Unzählige Feenseelen, welche die Lichtung mit ihrem Glanz erhellten, badeten in silbrigen Streifen von Mondlicht, die die blasse Himmelsscheibe durch das dichte Blätterdach des Waldes sandte.
      Schneeweiße Blumen bevölkerten den tiefgrünen Boden, schienen das Licht ihrer Umgebung aufzunehmen und es in einem schwachen Schimmern zurückzusenden. Von den Geschichten seiner Kindheit wusste Link, das dies Mondlilien waren – Pflanzen, die man schon seit Jahrhunderten verloren glaubte und aus jener fernen Zeit der Legenden stammten, in der die Götter selbst noch über das Antlitz der Welt gewandelt sein sollen.
      Die Ruine in der Mitte dieses unwirklichen Ortes war jedoch das, was schnell Links gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog.
      Einst musste hier eine prächtige Kathedrale gestanden haben, deren Bild sich deutlich vor dem inneren Auge des Schwertkämpfers aufbaute.
      Doch die Zeit war nicht milde mit dem kunstvollen Bauwerk umgesprungen, an vielen Stellen war das mächtige Mauerwerk lediglich noch mannshoch und Rankengewächse hatten die alten, hellen Steine bevölkert, neues Leben in die verlassenen Räume des Tempels gebracht.
      Nur der riesige Torbogen, dessen spitzen Schwung selbst drei ausgewachsene Hylianer nicht hätten erreichen können, hielt stolz den Zeichen des Verfalls stand, wenn auch der hölzernen Türen, von denen nur noch die stählernen Angeln berichteten, schon lange beraubt. Überreste meisterhafter Buntglasscheiben malten ihre farbigen Muster auf den Waldboden.
      Link konnte mit Gewissheit sagen, noch niemals hier gewesen zu sein und doch war ihm alles so seltsam vertraut, er hatte das Gefühl, nach einer langen Reise endlich nach Hause zurückzukehren.
      Sein Schmerz war vergessen, der Krieger war vollkommen gefangen vom Zauber dieses Ortes und rappelte sich auf.
      Die einstige Zitadelle übte eine seltsame Anziehungskraft auf den jungen Mann aus.
      Wie in Trance bahnte er sich seinen Weg durch herumliegende Ziegel und die leuchtenden Blumen, deren süßlich betäubender Duft sich mit der kühlen Nachtluft verband und ehe Link überhaupt seine Schritte realisiert hatte, war er bereits an der Außenmauer der Kathedrale angelangt.
      In einer nostalgischen Erinnerung, die nicht seine eigene sein konnte, legte er die Finger auf die alten Steinblöcke, aber anstatt sie ob dieser Feststellung erschreckt zurückzuziehen, ließ er seine Hand darauf ruhen, denn so befremdlich diese Empfindung auch war, sie fühlte sich vollkommen richtig an. Er begann langsam in die Richtung des ehemaligen Tores zu gehen und ließ seine Fingerkuppen die raue, felserne Oberfläche entlang gleiten, bis er es schließlich erreichte.
      Aber er wusste, dass dieser Raum nicht das Ziel seiner Bestimmung war.
      Er schritt durch das breite Kirchenschiff, in dem der Wald ebenfalls dabei war, das ihm von den Menschen geraubte Gebiet zurückzuerobern, die Fugen und Risse zwischen den Marmorfließen mit Grasbüscheln bevölkerte und Efeu die Wände bedecken ließ, sein Blick stetig auf der Suche nach dem, was diese Unruhe, dieses Verlangen in ihm auslöste, was ihn mit stillen Rufen lockte.
      Sein Füße standen für einen Moment still, als er einen schwachen Glanz durch die Brüche der Mauer wahrnehmen konnte, welche die kuppelosen Halle ihm gegenüber hinter einem steinernen Altar begrenzte, dann schlug er ein schnelleres Tempo an.
      Link hastete zu dem Geheimraum, ein breiter, von der Zeit geschaffener Riss ersparte ihm das Lösen des Rätsels, das die einst massive Steinwand umgeben haben musste.
      Der blondhaarige Krieger biss die Zähne zusammen, als er sich hindurchzwängte und schmerzhafte Stöße seiner rechten Schulter gegen den Stein ihm seine Wunde wieder ins Gedächtnis riefen. Aber als er dem gewahr wurde, was man hier zu verbergen versucht hatte, verließ der Gedanke an Schmerz schnell wieder seinen Geist und beinahe hätte er sogar vergessen zu atmen, so sehr nahm ihn dieser Anblick ein.
      In einem Sockel, der die Gravur des Triforce zeigte, steckte ein Schwert, wie es der Hylianer noch nie in seinem Leben gesehen hatte.
      Seine ebenmäßige Klinge glänzte im blassen Mondlicht wie lauteres Silber und warf die Spiegelung des klaren Sternenhimmels um ein Vielfaches zurück, leuchtete in diesem überirdischen Licht. Feine Gravuren zogen sich über das Metall, verliehen ihm eine schlichte Erhabenheit, die jedoch nicht von der tödlichen Effektivität der geschärften Schneiden ablenken konnte. Das Heft war aus einem saphirblauem, opakem Kristall gefertigt und breitete sich den Flügeln eines Vogels nachempfunden zu den Seiten aus, ein glänzender, rautenförmiger Bernstein ruhte in ihrer Mitte und schien das Sonnenfeuer selbst wiederzugeben. Um den Griff selbst war ein weißes Band gewickelt, dessen Enden in einem leichten Luftzug flatterte.
      Zaghaft, wie ein kleiner Junge, bewegte er die Hand auf es zu, als ob er Angst hätte, es könnte wie ein Traum verschwinden, wenn es mit der Wirklichkeit in Berührung käme. Zuerst zog er den Arm ängstlich wieder zurück, doch schließlich überwog seine Neugier und er fasste entschlossen nach dem tiefblauen Schwertheft.
      Nachdem seine Finger das Heft umschlossen hatten, erstrahlte die Klinge in einem hellen, weißen Licht, das schnell Links gesamte Umgebung erfüllte und der Soldat musste die Augen schließen, um nicht geblendet zu werden.

      Er fühlte sich sonderbar leicht und Wärme umschloss ihn wie eine wohlige Umarmung, liebkoste seine sonnenverbrannte Haut, auf der er ein angenehmes Prickeln spürte. Er verspürte eine tiefe, innere Ruhe und sein Kopf schien ungewohnt klar.
      Wo war er? Und was war mit ihm geschehen?
      Link hatte das Gefühl, von Wellen aus Licht getragen zu werden, ließ sich einfach nur in dieser herrlichen Strömung treiben.
      Er konnte sich nicht erinnern, wann er sich das letzte Mal so wohl gefühlt hatte – weswegen er die Augen weiterhin geschlossen hielt, fürchtete er doch, diese wunderbare Illusion könne sonst enden.
      In seine Ruhe mischte sich die sanfte Stimme einer Frau. Sie klang jung wie die ersten Blumen des Frühlings und gleichzeitig alt wie die Welt, schien von überall und nirgendwo zu kommen.
      „Held!“ rief sie.
      Held?
      Link war verwirrt. War er damit gemeint?
      „Held!“ forderte sie erneut und immer noch sprach niemand sonst.
      Der Hylianer entschied sich, eine Antwort zu wagen, etwas in ihm drängte sogar geradezu danach.
      „Ja?“
      Obwohl er die Lider immer noch geschlossen hielt, wusste er, dass sie lächelte, wie ein warmer Sommerregen prasselte das Gefühl ihres Wohlwollens auf ihn hinab.
      „Junger Held, bist du bereit, dein Schicksal anzunehmen?“
      Sein Schicksal? Was war sein Schicksal?
      „Mein...Schicksal?“
      Die Unsicherheit in seiner Stimme stand in vollkommenen Gegensatz zu der in jener der weiblichen Wesenheit.
      „Das Schwert, welches du in der Hand hältst...spürst du es?“
      Die Realität hielt ein wenig Einzug in diese angenehme Traumwelt, als Link tatsächlich fühlte, wie seine Finger das Heft der Klinge umschlossen. Vielmehr noch verwirrte ihn jedoch der erwartungsvolle Puls, der offensichtlich von ihr ausging.
      „Ja, ich spüre es“, antworte er mit einem Nicken.
      „Jenes Schwert ist das Masterschwert, geschmiedet, um das ewige Dunkel erneut hinter die Schranken der lichten Welt bannen. Deine Bestimmung ist es, diese Waffe zu führen. Und ich frage dich:
      Bist du bereit, diese Aufgabe anzunehmen?“
      Alles in dieser Welt zwischen Traum und Wirklichkeit schien stillzustehen, wartete auf die Worte des jungen Mannes.
      Links Gedanken überschlugen sich, als er die Tragweite der ihm gestellten Aufgabe zu erfassen versuchte, ihm wurde schwindelig.
      Ein warmer, wohlriechender Wind strich gleich einer mütterlichen Hand über sein Gesicht, als wolle er sagen ‚Denk nicht nach. Vertraue auf dein Herz.’
      Auf diesen stummen Ratschlag hörend dachte er an das, was ihm wichtig war. Die Menschen, die ihm etwas bedeuteten.
      Die drohende Gefahr, die sich für ihn in Form dieses düsteren Magiers materialisierte.
      Somit fiel ihm die Antwort nicht schwer.
      „Ich bin bereit.“
      Die Stimme der Frau glich einem stolzen Jubelruf, als sie die folgenden Worte ihre unsichtbaren Lippen verließen.
      „Dann nimm das Schwert an dich.“
      Der Krieger schloss seine Faust fester um das kristallene Heft, zog daran.
      Mit rasender Geschwindigkeit kehrte die Realität zurück, während die Waffe schabend aus dem Stein fuhr und er langsam die Augen öffnete.
      Helles Licht, das ihn blendete, wich dem dämmrigen Wald, die Wärme der kühlen Nachtluft.
      Schließlich stand er da, das Schwert über seinen Kopf erhoben und , im klaren Metall spiegelte sich sein erstauntes Antlitz.

      Immer noch zutiefst verwirrt über das, was vor wenigen Augenblicken geschehen war, löste Link sich aus dieser Haltung, sein Schwertarm sank an die Seite seines Körpers. Seine Augen streiften ziellos über diesen heiligen Ort, während sein Verstand die Ereignisse zu verarbeiten versuchte, nach einem Beweis ihrer Wirklichkeit suchte.
      Er hob die Hand erneut, um das Schwert – das wohl greifbarste aus dieser Vision – genauer zu betrachten, aber als sein Blick über seine Kleidung wanderte, hätte er es vor Erschrecken beinah fallen gelassen.
      Stattdessen legte er die Klinge neben sich auf den Steinboden, tastete überrascht über den grünen Stoff seiner Tunika. Kein Riss, kein Blut erzählte mehr von den Kämpfen, die er geschlagen hatte, denn sie waren allesamt verschwunden, die Tracht der Stadtwache wirkte wie das eben erst fertig gestellte Stück eines Schneiders und selbst die verlorengegangne Mütze zierte wieder sein blondes Haar. Das silberblitzende Kettenhemd unter seiner Kleidung war ohne jeden Makel, als hätte ein Schmied vor wenigen Minuten noch Hand angelegt.
      Seine Finger glitten weiter unter die Rüstung und suchten nach der Wunde, welche der Magier ihm zugefügt hatte, doch eine sternförmige Narbe an jener Stelle war alles, was noch daran erinnerte.

      Dennoch war seine Verwunderung nicht groß genug, um lange gegen die Neugier, welcher er für die Waffe neben sich empfand, bestehen zu können. Er kniete nieder, hob sie mit der Erregung kämpferischer Vorfreude auf. Er wollte die Fähigkeiten der Klinge testen, schob sich und das Schwert wieder durch den Riss, um nicht von der Enge des kleinen Raumes behindert zu werden.
      Zunächst ließ er die prachtvolle Waffe in sanften Bewegungen durch den leeren Raum gleiten, ohne seine Augen von dem langsamen Tanz der Klinge abwenden zu können, zu dessen stiller Eleganz seine Hand sie führte.
      Aber als er den herrlichen Gesang hörte, den das Masterschwert in die Nacht sandte, fasste er Mut, zerschnitt mit einigen, kraftvollen Hieben die Luft um ihn. Ein jedes Mal, wenn er dies tat, vermeinte er einen erfreuten Puls zu spüren, die Waffe in seiner Faust sein Ursprung. Nach dem, was vor wenigen Minuten geschehen war, wunderte es Link nicht, dass jenes Schwert von einer Art Leben beseelt war, vielmehr noch empfand er diese Wesenheit der Klinge als etwas Natürliches, hatte das Gefühl, einen alten Freund wiederzutreffen.
      Zudem war das Schwert erstaunlich leicht und das Heft wie für seine Hand geschaffen.
      Seine Freude und Begeisterung wuchs mit jedem Schlag und schon bald hatte er sich vollkommen in seinem Spiel mit dem Masterschwert verloren und führte, umgeben von blitzenden Ring aus Stahl, Paraden und Stöße gegen einen unsichtbaren Gegner.
      Nur schweren Herzens gelang es dem jungen Mann, seinen imaginären Kampf zu beenden, er hätte stundenlang mit der Klinge trainieren können ohne auch nur im Geringsten zu ermüden.
      Noch einmal strichen seine blauen Augen über das meisterhafte Schwert, bevor er es mit einem leisen Seufzer zurück in die Scheide steckte.
      Es war Zeit zu gehen.
      Er machte sich auf den Rückweg und als er die Baumreihen erreicht hatte, welche die Lichtung begrenzten, sah er ein letztes Mal zu diesem schicksalsträchtigen Ort zurück, nahm schweigend Abschied, denn er ahnte, das er nicht hierhin zurückkehren würde.
      Danach kehrte er der heiligen Stätte endgültig den Rücken.

      ---------------Ende Kapitel VII---------------

      So, dies war nun also das VII. Kapitel. Und....ich liebe es! *___*
      (Und das, obwohl noch nicht mal Raven drin vorkommt...XD)
      Nya, gut, mit dem drittletzten Absatz bin ich nicht so ganz zufrieden, aber ansonsten verursacht das Kapi bei mir Dauergrinsen. XD
      Jah, und ihr könnt es ruhig alt und mich einen Wiederholungstäter nennen, aber ich finde, wenn man das Masterschwert bei Zelda weglässt, könnte man genauso gut das Triforce weglassen, es gehört wie Links grünes Gewand einfach dazu. Basta. XD
      Und oke, es iz etwas kürzer als sonst, aber wayne...das nächste würd wahrscheinlich wieder länger. ^^

      Jah, das nächste Kapi..hrm, mal davon abgesehen, das ich noch kein Wort bezüglich dessen geschrieben hab (XD), spätestens Ende der Somerferien, allerspätens in zwei Monaten.
      Kommt darauf an, in wie weit mich andere "Störfaktoren" wie zb mein Riku-Cosplay, meine SO3 AlbelxFayt FF, RPGing und meine Pokemon-Diamant-süchtige Sis davon abhalten. XD
      Cuz Ideen sind nach zwei ausgedehnten 3h Gesprächen mit meinem Beta mehr als vorhanden, nur an der Umsetzung haperts noch etwas. XD
      Dafür könnt ihr euch bei ihm für mindestens zwei zusätzliche Kapis bedanken. *gg*

      Jah, und nun hätt ich wie immer gerne eure Kritik. ^^
      *in progress*


      playing: Kingdom Hearts 2, Final Fantasy XII, Tales of Phantasia/Destiny
      writing: A Hero's Rising
      listening to: Janne Da Arc, Miyavi, KH2 OST
      currently reading: diverse Onlinemanga und FFs (Liquid Fire! *__*)
      wanting: zu viel für mein schmales Konto ;__;
    • Ich werde mich hier jetzt auch einmal einschalten - zum ersten Mal, wenn mich nicht alles täuscht.
      Ich verfolge deine Geschichte schon seit ihrem Beginn - naja, verfolgte, sollte ich wohl sagen, da ich sie schändlicherweise während der langen Pause vergessen hatte. Mittlerweile ist aber wieder alles da und die Begeisterung neu entflammt.
      Ein paar Worte vorweg: Generell bin ich mit dem Werke sehr zufrieden. Bisher hatte ich eigentlich kaum Grund zu Kritik. Das, was mir aufgefallen wäre, wurde ja bereits von den anderen Lesern und Leserinnen korrigiert.
      Ich weiß nicht, ob es schon vorher da war, jedoch sind mir im neuen Kapitel einige Dinge aufgefallen - eines davon ganz besonders, dem ich mich jedoch erst am Ende zuwenden möchte. Zuvor erfolgt die Korrektur der von mir gefundenen "regulären" Fehler - es sind übrigens erfreulich wenige.

      Hätten sie sich nicht so tief in seine Wunde gebohrt, hätte er sich ihm schon lange entledigt.

      Dieses "ihm" sorgte bei mir für ziemliches Kopfzerbrechen. Ich musste lange überlegen, bin mir mittlerweile aber sehr sicher, dass es hier ebenfalls "sich seiner entledigen" heißen müsste. Dies scheint zwar eher auf eine Person hinzudeuten(und wird auch häufig so benutzt), ist aber meiner Ansicht nach die einzig korrekte Form, auch für Dinge. Gut möglich, dass ich mich dabei vertue - aber von all dem Text, der bereits durch meinen Kopf wanderte, kann ich mit Sicherheit sagen, dass noch nie diese Konstruktion dabei war.
      Kleiner Hinweis: Es gibt keine Reihenfolge - es ist also möglich, dass die erste Korrektur am Ende des Textes steht oder umgekehrt.


      Seine Augen streiften ziellos über diesen heiligen Ort, während sein Verstand die Ereignisse zu verarbeiten versuchte, nach einem Beweis ihrer Wirklichkeit suchte.

      Hier ist es kein eigentlicher Fehler, sondern eine Ausdrucksangelegenheit.
      Das "versuchte" wiederholt sich unangenehm im dem "suchte" am Ende des Satzes. Deshalb würde ich dir empfehlen, dass du das "versuchte" aus dem Satz herausnimmst. Das mag dann zwar ein wenig ungewöhnlich klingen("zu verarbeiten, nach einem Beweis ihrer Wirklichkeit suchte."), ist meiner Meinung nach jedoch hundertprozentig grammatikalisch korrekt. Und in meinen Ohren auch klangvoller als die jetzige Konstuktion.


      An einigen Stellen war es unter der unmenschlichen Kraft des Hexers gebrochen und gesplittert, und dort schnitten die einzelnen Ringe tief ins Fleisch ein.

      Wieder eine Ausdruckssache. Diesmal die Konstruktion mit dem "dort". Es klingt einfach überaus unschön. Und das "und" gleich mit. Schreibe doch z. B. einfach: "...und gesplittert, wo ihm die einzelnen Ringe nun tief ins Fleisch schnitten."


      Ihm war, als bestände es aus Steinplatten denn leichten Stahlringen.

      Es muss "bestünde" heißen.


      Schließlich stand er da, das Schwert über seinen Kopf erhoben und , im klaren Metall spiegelte sich sein erstauntes Antlitz.

      Dieses Komma ist zu viel.


      ...hatte die Verletzung selbst aufgehört zu bluten, doch er hatte viel des kostbaren Lebenssaftes verloren.

      Hier geht es um das "doch er hatte". Wieder etwas, das für mich merkwürdig klingt. Vertrauter wäre es wohl, würden "er" und "hatte" die Position tauschen.
      Allerdings gibt es da noch etwas anderes, auf das ich dann jetzt auch - wie angekündigt - eingehen möchte.
      Es viel mir jetzt bereits bei mehreren Texten auf, so wie jetzt hier oder auch in Ulys Buch.
      Es scheint ein Schreckgespenst umzugehen in den deutschen Landen. Etwas, dass noch vor wenigen Jahren etwas vollkommen Normales, pure Routine im Leben der Schreiberlinge war, scheint mittlerweile ein Objekt der allgemeinen Angst zu sein.
      Als sähe man in ihm die Schriftversion der Atropos, der Zerstörerin.
      Die Rede ist vom Punkt. Dem ganz normalen, gemeinen Punkt.
      Er scheint verdrängt worden zu sein - vom Komma, diesem intriganten Strich.
      Was ich damit sagen will?
      Es fällt mir einfach nur auf, dass immer mehr Menschen ein Komma an einen Ort setzen, an den - so zumindest meiner bescheidenen Meinung nach - ein Punkt gehört!
      Doch nicht nur das! Es scheint wirklich eine wahre Intrige zu sein! Nicht nur der Punkt ist davon betroffen - auch Gedankenstrich und das Wörtchen "und" zählen wohl zu den Opfern des egozentrischen Strichs!
      Denn immer öfter sehe ich Konstruktionen, die geradezu danach schreien, von Punkt, Gedankenstrich oder "und" beseelt zu werden - und sich letzten Endes dann mit einem Komma in der immer mehr zum Striche-Wald verkommenden Text wiederzufinden.
      Konstruktionen, bei denen ich nie auch nur auf die Idee käme, dort ein Komma zu platzieren, werden immer wieder mit einem solchen besetzt.
      Natürlich, ich bin nicht der Großmeister der deutschen Sprache oder der Guru der Zeichensetzung - dennoch denke ich, dass man mir hierbei zustimmen muss.
      Eins noch vorweg: Dies ist jetzt nicht allein gegen dich und deinen Text gerichtet, Saria-Chan. Ich fand nur, dass es eine passende Gelegenheit sei, dieses Problem anzusprechen.
      Zur Verdeutlichung dessen, was ich meine, will ich nochmals den Satz oben verwenden:

      ...hatte die Verletzung selbst aufgehört zu bluten, doch hatte er viel des kostbaren Lebenssaftes verloren.

      Ich habe es mir mal erlaubt, die Stellung von "hatte" und "er" an meinen Vorschlag anzugleichen.
      Was ich jedoch wirklich meine, ist das oben fett markierte Komma.
      Lest den Satz doch einmal laut vor. Was fällt auf?
      Ich sage es euch: An der Stelle des Kommas ist eine Pause. Warum steht diese so also nicht im Text? Wieso steht dort ein Komma, am Ende eines eigentlich abgeschlossenen Satzes? Warum kein Punkt? Oder ein Gedankenstrich? Diese Komstruktion wäre so wunderbar, so passend! Es würde die Betonung ausdrücken, jederman zuschrein: "Hier ist eine Pause, betone den nächsten Teil stärker!"! Wieso steht es dort also nicht?
      Anderes Beispiel:

      Doch die Zeit war nicht milde mit dem kunstvollen Bauwerk umgesprungen, an vielen Stellen war das mächtige Mauerwerk lediglich noch mannshoch und Rankengewächse hatten die alten, hellen Steine bevölkert, neues Leben in die verlassenen Räume des Tempels gebracht.

      Wieder das fett markierte Komma.
      Wieso steht dort kein Punkt? Zwischen dem ersten Satz und dem nachfolgenden besteht eine kalre Pause. Der erste Satz bildet doch bereits einen vollständigen Sinn, der Rest ist nur Ergänzung. Warum also kein Punkt an diesere Stelle? Ein Gedankenstrich wäre auch möglich, hier würde ich jedoch eher zum Punkt tendieren. Ganz mutige könnten vielleicht sogar ein Semikolon verwenden!
      Aber nein, wir sehen hier ein Komma vor uns. Ich kann fast schon sehen, wie es mir böse entegegenlacht, belustigt angesichts meiner Eskapaden zur Rettung von Punkt und Gedankenstrich.

      Ich könnte noch lange so weitermachen, mir noch weitere Referenzen aus anderen Texten holen. Aber ich denke nicht, dass dies nötig ist. Mittlerweile sollte klar sein, was ich meine.
      Viel interessanter ist ja auch die Frage, wieso dies so ist.
      Ich gestehe: Ich habe keine Ahnung. Ich verstehe es nicht.

      Wobei...könnte es sein, dass ich hierbei das Problem bin? Manchmal habe ich das Gefühl, bei der Schrift stark nach Betonung vorzugehen, dem Leser genau mitzuteilen, wie ich diesen Satz gesprochen, ja auch gedacht haben will. Ist dies bei anderen Autoren nicht so?
      Es mag arrogant klingen, aber: Ganz sicher nicht. Ich habe viel gelesen, sowohl von professionellen Autoren sowie von diversen Hobbyschriftstellern. Dennoch ist mir etwas derartiges, ein derartiger Hand zum Komma in all den Jahren des Lesens niemals vorgekommen. Ich kenne eigentlich nur sie, diese Betonungs-betonte Art des Schreibens. Anders ist es für mich gar nicht möglich, gar nicht sinnvoll - schließlich könnte man dann ja gleich alle Satzzeichen durch eines ersetzen!
      Nein, der Fehler liegt wohl nicht bei mir. Aber wo dann?
      Auch dies ist etwas, dass ich nicht weiß. Aber vielleicht konnte ich hiermit ja jemanden zu ein paar Gedanken anregen, die das Ganze erhellen können.

      Dir direkt, Saria-chan, würde ich einfach mal empfehlen, nochmals durch den gesamten Text zu gehen und fragliche Stellen auszubessern. Wenn du dabei vielleicht Hilfe brauchen solltest, könnte ich auch mal durchgehen. Zeit und Interesse hätte ich eigentlich fast immer genug.

      Abseits dieser unschönen Sache: Mach weiter so! Die Geschichte gefällt mri wirklich sehr, sehr gut.

      In diesem Sinne,

      ~Gastredner
    • ES GEHT WEITER *total happy durch Zimmer renn*
      Also, ich find die Geschichte toll... und ich hab auch keine Fehler entdeckt (aber solche Sachen wie ein "ihm" statt "seiner" fallen mir auch nicht auf, solange der Satz Sinn ergibt wird da nicht weiter drüber nachgedacht XD ).
      Und gegen die vielen Kommas, unds und Gedankenstriche habe ich eigentlich auch Nichts (Nichts gegen Dich, Gastredner), bin ein Fan von verschachtelten Sätzen und nya... kA, bin wohl auch als Komma-Kind erzogen worden und mach nur dann einen Punkt wenn es umbedingt sein muss und sonst Keiner mehr in der Lage wäre, bei dem Satz auch nur annähernd zu verstehen um wen/was es gerade geht (kann aber auch daran liegen, dass ich der Ansicht bin, dass jeder, wenn er/sie einen Text ließt, wohl für sich selbst die Betonungen setzt und man IMO dazu mehr Möglichkeiten hat, wenn die Sätze einfach... "gleichwertig" sind, also ohne Punkt oder Gedankenstrich hintereinander stehen. Speziell der Gedankenstrich ist bei mir eine Art von Hilfsmittel, wenn ich irgendwas, umbedingt betonen möchte, aber das bleibt jedem selbst überlassen wie er/sie sowas macht ^^ )

      In diesem Sinne: Schreib weiter, egal ob mit Komma, mit Punkt oder mit Gedankenstrich zwischen den Sätzen/Satzteilen/sonstigen Was-weiß-ich
    • Original von Kathryn
      ES GEHT WEITER *total happy durch Zimmer renn*
      Und gegen die vielen Kommas, unds und Gedankenstriche habe ich eigentlich auch Nichts (Nichts gegen Dich, Gastredner), bin ein Fan von verschachtelten Sätzen und nya... kA, bin wohl auch als Komma-Kind erzogen worden und mach nur dann einen Punkt wenn es umbedingt sein muss und sonst Keiner mehr in der Lage wäre, bei dem Satz auch nur annähernd zu verstehen um wen/was es gerade geht

      Es sind ja nciht zu viele "unds" oder Gedankenstriche - ganz im Gegenteil!
      Und ja, ich liebe ebenfalls verschachtelte Sätze - nur hört der Spaß da auf, wo ein Komma steht, wo ganz eindeutig ein Punkt, "Und" oder Gedankenstrich gefragt wäre.
      Alles andere ist mir ebenfalls herzlich willkommen. Eben das ist es ja, was ich am Deutschen so sehr liebe: Die Fähigkeit, alles auf eine andere Weise auszudrücken.
    • @ Gastredner


      Hätten sie sich nicht so tief in seine Wunde gebohrt, hätte er sich ihm schon lange entledigt.


      Dieses "ihm" sorgte bei mir für ziemliches Kopfzerbrechen. Ich musste lange überlegen, bin mir mittlerweile aber sehr sicher, dass es hier ebenfalls "sich seiner entledigen" heißen müsste. Dies scheint zwar eher auf eine Person hinzudeuten(und wird auch häufig so benutzt), ist aber meiner Ansicht nach die einzig korrekte Form, auch für Dinge. Gut möglich, dass ich mich dabei vertue - aber von all dem Text, der bereits durch meinen Kopf wanderte, kann ich mit Sicherheit sagen, dass noch nie diese Konstruktion dabei war.
      Kleiner Hinweis: Es gibt keine Reihenfolge - es ist also möglich, dass die erste Korrektur am Ende des Textes steht oder umgekehrt.


      Die Stelle hab ich auch nie so wirklich gemocht. XD
      Bin dann allerdings auf die Idee gekommen, das "ihm" durch "seiner Rüstung" zu ersetzten.

      Deine restlichen Vorschläge hab ich mehr oder weniger so umgesetzt. ^^

      Ansonsten...ich glaube, ich hatte noch nie ein so unterhaltsames Kommentar, es hat richtig Spaß gemacht, das zu lesen. *gg*

      Aber ich war für diese Massen von Kommas echt schon blind geworden und mir isses erst durch deinen Hinweis aufgefallen. ^^''
      Für den ich übrigens dankbar bin. ^^

      Erklärungsversuche, jah...warum dieser nahzu unbezwingbare Berg an Kommas?
      Bei mir hab ich die Vermutung, das Chris Wooding die Schuld ist. XD
      Der Herr benutzt nämlich bei seinen Beschreibungen auch oft Kommas und hat auch allgemein meinen Stil beinflusst...nur bei mir hat es dann irgendwann unmerklich überhand genommen. XD

      Aber beim heiligen Gott der FFs gelobe ich Besserung. XD

      @Kathryn

      Ahh, ich liebe deine Beigeisterungsstürme immer wieder. XD
      Und ich werd mich die nächsten Tage (wenns nichmer so brechend heiß iz, dass sich meine gedanken innen zähflüssigen brei verwandeln <.<) auf jeden Fall dransetzten und weiterschreiben, hab jetzt endlich ne vorstellung, wie's weitergehen soll. ^^
      *in progress*


      playing: Kingdom Hearts 2, Final Fantasy XII, Tales of Phantasia/Destiny
      writing: A Hero's Rising
      listening to: Janne Da Arc, Miyavi, KH2 OST
      currently reading: diverse Onlinemanga und FFs (Liquid Fire! *__*)
      wanting: zu viel für mein schmales Konto ;__;
    • Original von Saria-chan
      Bin dann allerdings auf die Idee gekommen, das "ihm" durch "seiner Rüstung" zu ersetzten.

      Hm, kreativ. Gefällt mir. :D

      Ansonsten...ich glaube, ich hatte noch nie ein so unterhaltsames Kommentar, es hat richtig Spaß gemacht, das zu lesen. *gg*

      Danke für die Blumen.
      Aber ich glaube, das Lob gehört eher dem Herrn Sick - rückblickend habe ich das Gefühl, dass der Test fast schon aus einem seiner Bücher hätte stammen können(und sich auch ganz eindeutig Formulierungen aus eben jenen entlehnt hat).
      Eines muss man ihm jedoch zu Gute halten: Mit seinen Büchern macht Grammatik Spaß. Und ich denke, da kann man sich ruhig mal was für das Fanworks von ausleihen - muss ja nicht alles immer so trocken sein, oder?
      ;)

      Bei mir hab ich die Vermutung, das Chris Wooding die Schuld ist.

      Wooding? Sagt mir nichts. Werd mal nachsehen...hm, kann nichts finden.
      Was schreibt der denn so?
      Ach, und zuerst übersehen: Das "die" hinter "Wooding" muss weg. :tongue:
      Hach, ich kanns halt nicht lassen...

      Und ich werd mich die nächsten Tage (wenns nichmer so brechend heiß iz, dass sich meine gedanken innen zähflüssigen brei verwandeln <.<) auf jeden Fall dransetzten und weiterschreiben, hab jetzt endlich ne vorstellung, wie's weitergehen soll. ^^

      Immer schön zu hören.
      Und lass dich nicht entmutigen: Die Hitze ist bald vorrüber(heute wars 38°C im Halbschatten :()

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gastredner ()

    • Original von Saria-chan
      Ahh, ich liebe deine Beigeisterungsstürme immer wieder. XD

      Für irgendwas muss man ja gut sein - im schlimmsten Fall eben um die Autorin aufzuheitern :ugly:
      Aber das freut mich, wenn Du bald (und trotz der Hitze - IMO sehr bewunderswert) weiterschreiben willst ^^
    • Und es lebt doch! XD

      Und mal wieder bewahrheit sich das das alte Sprichwort:
      Totgeglaubte leben eben doch länger! XD
      (Falls das hier überhaupt noch jemanden interessiert..^^'')
      Oder, wie einst jemand sagte: "Was lange währt, wird endlich gut."
      Und so unwahrscheinlich es auch klingt, dies trifft nun sogar auf diese FF zu.
      Jah, wie er sehen könnt, gibt es nun definitiv das nächste Kapitel.
      Obwohl ich wohl selten so unzufrieden mit einem Kapitel war wie diesem hier... ich weiß, für die lange Wartezeit hättet ihr eigentlich was besseres verdient, aber selbst ich hab meine Grenzen. Oder mein Hirn ist einfach zu beschränkt. u.u
      Es liegt noch nicht einmal großartig am Inhalt.. vielmehr daran, dass sich mein Schreibstil etwas in dem halben Jahr verändert hat (ich hoffe, dass fällt nicht zu sehr auf und ins Gewicht) und ich unfähig war, auf meinen alten Status zurückzukehren...*sigh*
      Nein, der Inhalt war eher für dieses absolute KreaTief der letzten Monate verantwortlich... oder noch besser, mein Beta, als lasst an ihm euren Frust aus. XD
      Tolle Idee zusammen ausgearbeit, sich mahr als nur ereifert das zu schreiben.. und danach, die große Leere. *drop*
      (Dafür allerdings ein Schreibflash an ner anderen FF..<.<)
      Ich hab's einfach nicht hinbekommen, egal was ich versuchte scheiterte immer wieder an meiner eigenen Unfähigkeit.>.<
      Tya~, aber nun hab ich mich selbst mal kräftig in den Hintern getreten, alles an kreativer Energie mobilisiert, ausgiebig von 18 -24 Uhr Klassik Radio dudeln gehabt (und ALMATERIA von Kawai Eri...ahh~ dieses Lied ist pure liebe *___*).. und das Ergebnis dieser Arbeit seht ihr nun.
      Tut mir leid, dass ihr schon wieder ein halbes Jahr auf das nächste Kapitel warten musstet.. ich weiß, in dem Bezug bin ich euch ne furchtbar schlechte Autorin. u.u


      Aber nya~.. bevor ich euch hier nur noch weiter mit Ausreden und Erlärungsversuchen zuschwall, post ich lieber das nächste Kapi.. hat jah auch lang genug gedauert. ^^''


      Kapitel VIII

      Begegnungen



      Link war erstaunt, wie übersichtlich und weitläufig sich das Wäldchen ohne die unmittelbare Einwirkung seiner zuvor quälenden Schmerzen um ihn erschloss. Silbernes Mondlicht hing wie ein fein gewebter Schleier zwischen den fächernden Kronen der einsamen Baumriesen, deren dunkle Stämme die Pfeiler dieser natürlichen Halle bildeten.
      Selbst hier war die Magie des unwirklichen Ortes noch greifbar. Flimmernde Kugeln aus regebogenfarbenen Licht tanzten zwischen dem tiefgrünen Dickicht und der Fluss in der Nähe sang mit seiner reinen Stimme ein rasches, hellklingendes Lied.
      Der Hylianer folgte seinem Gesang, weil er sich erinnerte, dass der Strom bald die schützende Umarmung des Forstes verlassen würde.
      Die Schritte des jungen Mannes waren schnell und sicher – der hier wirkende Zauber schien seinen gesamten Körper zu durchströmen und jegliche Müdigkeit hinwegzuspülen.
      Es war ein gutes Gefühl, ebenso wie jenes, das Masterschwert auf seinem Rücken zu spüren und um seine Nähe zu wissen. Zwar vermochte es nicht die Leere auszufüllen, welche Zeldas Verlust in sein Inneres geschlagen hatte, aber etwas anderes in ihm hatte auf das Erlangen dieser Klinge gewartet. Eine ferne Sehnsucht, verschüttet und die Jahre über wohl verborgen in seinem Herzen.
      Zelda....
      Die Erinnerung an seine Liebste ließ Links federnden Gang schwer werden und ihn schlussendlich vollkommen an einem Baumstamm verharren.
      Wie hatte er bloß vergessen können? Wie hatte er SIE bloß vergessen können?
      Gleich einem kleinen Jungen über sein neues Spielzeug hatte der Krieger sich über den Erhalt des magischen Schwertes gefreut, während die Gedanken an die Prinzessin aus seinem Geist gewichen waren. Er kam sich wie ein übler Verräter vor.
      Er wünschte sich, dass ihn irgendjemand bestrafen würde.
      Ihm ging es gut und die Frau seines Herzens irrte vielleicht ohne Hoffnung auf Hilfe ziellos durch die Wüste. Die Gewissheit, sie nicht mehr in den Klauen dieses schwarzhaarigen Scheusals zu wissen, vermochte sein Schuldempfinden kaum zu lindern. Wie ein feindliches Heer stürmten die Gefühle auf ihn ein und er war ein einsamer Krieger auf verlorenem Posten. Ihm war plötzlich ganz übel vor Sorge. Wann war sie überhaupt von dort geflohen? Hatte sie zuvor Möglichkeiten gehabt, sich mit Wasser und Proviant zu versorgen? Konnte sie überhaupt so lange bei diesen extremen Temperaturen überle...?
      Link atmete scharf ein und rammte seine Faust hart in den rauen Stamm des Baumes neben ihm. Der sengende Schmerz löschte alle Gedanken aus.
      Wie schon vor dem Tempel des Magiers wiederholte er still immer wieder das Mantra, dass es ihr einfach gut gehen musste. Jede negative Idee nährte die Wahrscheinlichkeit einer grausamen Realität und jedes Wort gab ihr Macht. Nein, sie war in Ordnung. Am Leben.
      „Es geht ihr gut“, flüsterte der grüngewandete Soldat leise. Er wollte die Worte ausgesprochen hören, um sie zu glauben. Es ging ihr gut. Er würde sie finden und retten. Es ging ihr gut.

      Der Weg durch den Wald kam Link erstaunlich kurz vor und die Nacht hatte ihren Zenit noch nicht überschritten, als er hinaus auf den schmalen Uferstreifen in das blassgrüne Meer aus wogenden Gräsern trat.
      Vielleicht war es seine Sorge gewesen, die seinen Schritt solcherart beschleunigt hatte, vielleicht aber auch nur die Tatsache, dass er bei seiner Rückkehr nicht mehr einer wandelnden Leiche geglichen hatte – aber als der Schwertkämpfer nun ins Freie trat und das samtene Tuch des Nachthimmels über seinem Haupt erblickte, fühlte er sich auf eine seltsame Art und Weise erleichtert. Aus seiner Hoffnung auf Zeldas Wohlergehen wurde Sicherheit und etwas tief in seinem Herzen beruhigte dessen raschen Schlag, welchen die brennende Sorge in seiner Brust angefacht hatten.
      Beinah fragend wanderte sein Blick über den Griff des Masterschwerts in das sternbesetzte Firmament, dann folgte ein Kopfschütteln. Er konnte sich das abrupte Verebben seiner Unruhe nicht erklären. Es war einfach so.
      Seine saphirfarbenen Augen suchten Epona und fanden sie an eben jener Stelle, wo der Hylianer sie zurückgelassen hatte. Ihr Kopf verschwand in den grünen Wellen und es wirkte so, als würde sie immer noch grasen.
      Doch als Link sich ihr näherte, konnte er ihre geschlossen Augen erkennen. Sie schlief.
      Ein leichtes Lächeln zeichnete sich um seine Lippen, während er seine Hand auf den muskulösen Hals der Stute legte und durch das fuchsfarbene Fell strich.
      Müde klappte eines der Lider nach oben und gab das Tiefbraun dahinter preis, das ihn verwirrt und orientierungslos anblickte. Als die Stute ihren Herrn erkannte, schien sie die Müdigkeit abschütteln zu wollen, doch Link bewegte verneinend den Kopf. „Schlaf weiter.“
      Sie hatte es sich wahrlich verdient. Ungezählte Meilen hatte sie ihn schon auf seiner Suche getragen, sich selbst an den Rand der Erschöpfung getrieben und trotzdem weitergetrabt und ihm mit unerschütterlicher Treue zur Seite gestanden. Er hätte sich keine bessere Begleiterin auf dieser Reise wünschen können.
      Selbst jetzt versuchte die Stute ihm etwas anderes vorzumachen, wenn der Versuch auch mehr als kläglich war. Epona war am Ende ihrer Kräfte und hatte diese Rast bitter nötig.
      So sehr sich der junge Mann wünschte, sofort wieder aufzubrechen – diese gottgegebene Gewissheit um Zeldas Wohlergehen konnte vielleicht seinen Herz beruhigen, nicht jedoch seinen Verstand– er konnte seinem Pferd die Pause weder verwehren, noch wollte er es.
      Dankbar ließ die Stute ihren Kopf wieder sinken und folgte zufrieden Links Anweisung, welcher anschließend von ihr abließ und einige Schritte durch die hüfthohen Gräser watete.
      Sein Blick strich über das helle Band des kahlen Wüstenbodens, das sich jenseits dieses wundersamen Ortes am Ende der großen Wiese abzeichnete.
      Irgendwo dort draußen....
      Der Heroe atmete tief aus, wobei sein Herz entgegen aller Gewissheit in einem wilden Sturm aus Sorge und banger Erwartung erneut zu tanzen begann und senkte den Kopf. Mit einem schwermütigen Seufzer auf den Lippen setzte er sich und gab sich so der Umarmung der grünen Wogen hin. Die Pflanzen umhüllten ihn als wohlduftenden Kokon, aus dem der Schwertkämpfer das glitzernde Sternenmeer über sich betrachtete.
      Wie kostbare Juwelen lagen die strahlenden Himmelkörper in das tiefe Blau gebettet und leuchteten mit unvergänglicher Schönheit. Im Volksmund hieß es, dass jeder Stern eine erstarrte Träne Natamas verkörperte, die sie um den Verlust ihrer liebsten Kinder vergossen hatte. Einst sollte der Nachthimmel von reinem Blau gewesen sein. Doch in einem schrecklichen Streit, der zwischen der Göttin und ihrem Gemahl Sithor entbrannt war, hatte sich Gebieter des Todes zu einer furchtbaren Bluttat hinreißen lassen. Der sonst so gerechte Wächter über die Seelen der Verstorbenen hatte in blinder Wut seinem Weib die Liebsten unter den Menschenkindern genommen. Natamas Tränen waren ohne Zahl gewesen und hatten sich im dunklen Netz des nächtlichen Firmaments verfangen. So wurden die ersten Sterne geboren und jeder weitere kündigte vom Vergehen einer reinen Seele.
      Ob diese Geschichte stimmte, konnte Link nur mutmaßen. Er war nie ein sonderlich religiöser Mensch gewesen und das Innere eines Tempels hatte er das letzte Mal vor einigen Jahren bei der Hochzeit eines Onkels gesehen. Selbst nach jenem schicksalsträchtigen Ereignis auf der Waldlichtung würde sich diese Einstellung nicht ändern.
      Denn die Veränderung, welche er erfahren hatte, war nicht nur äußerlicher Natur gewesen. Da war weder Erschütterung, noch Ehrfurcht noch irgendein anderes Gefühl in ihm, das er nach der Begegnung mit einem göttergleichen Wesen von sich erwartet hatte. Dem allen hier wohnte eine Vertrautheit inne, die es ihm geradezu unmöglich machte, die jüngsten Geschehnisse in Frage zu stellen und sie nicht als selbstverständlich zu akzeptieren.
      Er war Teil jener vielbesungenen Götter- und Sagenwelt geworden, das stimmte. Wie unglaubwürdig und bewundernswert diese Feststellung in den Ohren eines Fremden auch klingen mochte. Ihm selbst jedoch war es schlicht und ergreifend.... egal. Ein ungläubiges Lächeln ließ seine Mundwinkel nach oben wandern. Einen schönen Helden hatten sich die Götter da ausgesucht.
      Sicher, er hasste nichts mehr, als Unrecht mit anzusehen müssen und Ritterlichkeit war ihm ein Begriff – nicht zuletzt dank Raul, der während Links Ausbildung wohl einen guten Teil dieser Tugendhaftigkeit in ihn hineingeprügelt hatte. Aber der Grund, warum er den Kampf und die Reise eigentlich auf sich genommen hatte, war ein recht egoistischer gewesen und stand unveränderlich fest. Er wollte die Frau retten, die er liebte. Ihm ging es weder um Ehre oder Ruhm, noch um die Aufmerksamkeit und Führung eines Volkes. Der letzte Aspekt ließ seinen Magen sogar schon allein bei dem Gedanken daran krampfen. Er war ein einfacher Mann, der die Menschen, die ihm wichtig waren, beschützen wollte.
      Seine edelsteingleichen Augen ruhten gedankenverloren im Nachthimmel. Fast so, als hätte er Angst, einen neuen Stern erscheinen zu sehen.
      Irgendwo dort draußen war sie. Womöglich betrachtete sie in eben jenem Moment ebenfalls das leuchtende Firmament. Der Gedanke, sich unter dem selben Himmel vereint zu fühlen, hatte gleichzeitig etwas Beruhigendes wie Tröstendes. Irgendwo dort draußen war sie. Und er würde sie finden.

      Die Morgensonne zeichnete ein blasses Band aus Gold und zarten Rosa an den Horizont und schenkte mit dem ersten trüben Licht der Umgebung ihre Farbe wieder, welche die Nacht gestohlen hatte.
      Link kniete gerade am Ufer und versuchte, durch beständiges Reiben wieder Leben in die von Kälte und Nebel klammgewordenen Finger zu bringen. Vor ihm im eisigen Wasser schlingerte gerade unstet der letzte Wasserschlauch, den er noch befüllen musste. Danach würde seine Reise ihre Fortsetzung erfahren.
      Er blickte zurück über die Schulter. Feiner Dunst war aus dem Bachlauf gekrochen und hatte die langen Gräser mit weiteren, kristallenen Perlen gekrönt, welche unter dem Schein der ersten Sonnenstrahlen beständig funkelten.
      Epona schien als Pferd keinen Blick für diese Schönheit zu haben, sie tänzelte ausgelassen wie ein junges Füllen über die Wiese, wobei sie den Tau als sanften Regen zerstäuben ließ und in Luft und Fell verspritzte.
      Anscheinend hatte seine Stute auch etwas von der regenerierenden Energie dieses Ortes erfahren; sie wirkte ausgeruht und lebendig wie schon lange nicht mehr.
      Der Hylianer zog den vollen Wasserschlauch aus dem kleinen Fluss, ohne ein Schaudern ob der Kälte nicht vollkommen unterdrücken zu können. Anschließend stieß er einen langgezogenen Pfiff durch die Zähne, um seine Stute auf sich aufmerksam zu machen. Es war soweit. Sie würden aufbrechen.
      Allein der Gedanke daran ließ sein Herz schneller schlagen.
      Er befestigte die Lederbehälter mit dem Garant für ihr Überleben in der Einöde darin an Eponas Sattel, als sie vor ihm zum Stehen kam. Dann legte er eine Hand in ihre weiße Mähne und begegnete dem tiefen Braun ihrer Augen.
      „Heute finden wir sie. Und dann gehen wir nach Hause. Gemeinsam“, versprach der blondhaarige Schwertkämpfer. Sein Pferd schien ebenfalls mehr angetan von diesem Vorschlag und warf mit einem ungeduldigen Wiehern den Kopf in den Nacken. Link wusste, dass es keineswegs so einfach werden würde, denn immer noch stand die Bedrohung durch den namenlosen Magier aus, der mit Sicherheit genauso wenig bereit war die Suche nach der Prinzessin aufzugeben wie Link selbst. Doch für solcherlei Gedanken war hier kein Platz. Zumindest einstweilen. So lange, bis er Zelda sicher in seinem Armen wusste.
      Der junge Mann schwang sich in den Sattel und stieß kurz drauf ein leises Wimmern aus; sein Tatendrang erhielt für einige Sekunden einen herben Dämpfer.
      Wenn das so weiterging, würde er bald einen neuen Sattel oder ein neues Hinterteil brauchen. Je nachdem, was zuerst durchgescheuert war.
      Beinah klagend sah er auf einen unbestimmten Punkt im Morgenhimmel, der wie das filigrane Pastell eines Meisterkünstlers vor ihm lag.
      Es war gerade so, als wäre dies eine Mahnung jener weiblichen Wesenheit aus seiner Vision, nach seiner Heilung nicht übermütig zu werden. Aber ausgerechnet dieses Körperteil nicht wieder genesen zu lassen...
      Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck, hinter dem er den Ausdruck seiner Schmerzen versiegelte, rückte er sich auf dem Reitersitz in Position. Dann presste er die Schenkel in Eponas Flanken, wie er schon so oft getan hatte. Fest entschlossen, Zelda zu finden.

      Der Zauber des Waldes verlor sich schnell in der Einöde. Gierig verschlang das tote Land die lebensspendende Magie der kleinen Oase. Die wippenden Gräser um die Hufe der Stute wurden beständig kürzer, bis sich schließlich nur noch vertrocknete, dürre Büschel aus Braun und Gelb aus dem aufgesprungenen Boden erhoben. Der morgendliche Wind, welcher über die Ebene wehte, schien die Kälte des Todes selbst einzufangen und hinterließ einen übelschmeckenden Geschmack in der Kehle. Weiße Wolken aus feinen Kristallen tanzten vor dem Mund des Helden und den Nüstern Eponas. Selbst die Farben der Umgebung wirkten im Morgenlicht blass und verwaschen.
      Es war wahrlich keine Gegend, in die man gerne zurückkehrte. Besonders, wenn man um den Quell des Lebens in seinem Rücken wusste. Manche würden solch einen Menschen sogar als verrückt bezeichnen.
      Doch etwas verweilte in diesem Ödland, das Links Herz weitaus mehr Frieden versprach als ein Aufenthalt in der Nähe des Flusses. Der blondhaarige Soldat lehnte sich im Sattel nach vorne. Es wurde Zeit, die kühlen Temperaturen auszunutzen, bevor die Sonne ihr sengendes Antlitz wieder über die Wüste erhob. Die Ebene lag weit und endlos vor seinen Augen, als wolle sie seine Absichten und Hoffungen verhöhnen.
      Die Möglichkeit, hier einen Menschen zu finden, war so unendlich gering, dass es selbst mit dem unverwüstlichen Optimismus des Hylianers schwer war, den Glauben aufrecht zu erhalten.
      „Bring mich zu ihr“, flüsterte er seinem Pferd zu und ließ die Zügel fliegen. Er spürte, wie Epona Tempo aufnahm und ihm der eisige Wind Dolchen gleich ins erhitzte Gesicht schnitt.
      Zweifel waren hier fehl am Platz. Er musste einfach darauf vertrauen, dass ihn sein Glück nicht doch noch so kurz vor dem Ziel verließ.

      Krähen kreisten über einem Punkt des Ödlandes. Das erste Lebendige überhaupt, was Link in diesem sonst leblosen Land erblickte. Dennoch war es kein Anblick, über welchen der Krieger sich freuen konnte.
      Diese Vögel hatten etwas Unheilvolles an sich. Sie galten in fast allen Kulturen dieser Welt als Vorboten des Todes.
      Welches arme Geschöpf der Hitze wohl zum Opfer gefallen war?
      Link kniff die Augen zusammen und versuchte etwas zu erkennen, aber es war im trüben Morgenlicht auf diese Entfernung nicht auszumachen, an was die Krähen sich gütlich taten.
      Der von den Göttern auserwählte Held verdrängte die Bilder von einer Grausamkeit, welche schmerzhaft in das Herz des Schwertkämpfers stachen. An so etwas durfte er gar nicht erst denken.
      Obgleich in banger Vorahnung, lenkte er Epona nichtsdestotrotz in diese Richtung. Er brauchte die Gewissheit, dass es nicht Zelda war, die von den Schnäbeln dieser Tiere gerade zerfleischt wurde.

      Die schwarzen Vögel bedeckten den Körper des toten Tieres, welcher ein Festmahl für die Aasfresser versprach, fast vollständig. Verwesungsgestank hing schwer in der kühlen Luft, während die Krähen gierig das Fleisch aus dem Kadaver rissen.
      Link schwang sich aus dem Sattel und obwohl er wusste, das dies der Lauf der Natur war, machte ihn dieses Bild wütend. Keiner hatte es verdient, nach seinem Tod auf solche Art geschändet zu werden, und wenn er bedachte, dass seine Liebste ein ähnliches Schicksal ereilen könnte....
      Mit einem lauten Aufschrei und drohenden Armbewegungen verscheuchte er die gefiederten Tiere von ihrer Tafel.
      Das Pferd, welches der zerfetzte Torso einmal gewesen war, hatte nur noch geringe Ähnlichkeit mit einem der stolzen Reittiere.
      Muskeln hingen in losen Strängen aus klaffenden Wunden und weiße Knochen ragten blankgenagt aus vielen Stellen des Körpers. Eingetrocknetes Blut zeichnete tiefrote Flüsse auf den staubigen Boden und Fellstücke des Falben lagen wie helle Inseln dazwischen.
      Obwohl die Augenhöhlen des Tieres leer und lichtlos waren, schienen sie Link klagend anzustarren.
      Der grüngewandete Hylianer spürte, wie sich sein Magen unter diesem Anblick aufbäumte und war sich ziemlich sicher, dass Epona hinter ihm so etwas wie ein Wimmern ausstieß.
      Ein plötzliches Geräusch ließ den Krieger aufschrecken und die Hand rasch zu seiner neuen Waffe wandern. Seine saphirfarbenen Augen wanderten suchend durch die Umgebung und kamen schließlich auf einem der großen Findlinge in seiner unmittelbaren Nähe zur Ruhe. Er wartete.
      Dann löste sich die Gestalt einer Frau aus dem Schatten des Steins.
      Tiefrotes Haar loderte feuergleich um ihr sonnengebräuntes Gesicht, genauso wild und ungezähmt wie die Flammen, deren Ebenbild sie waren.
      Dass die zumeist schulterlangen Strähnen schon lange Bürste und Schere missen mussten und Link unweigerlich den Vorstellung vermittelten, als schnitte sich die Fremde die Haare selbst mit einer Waffe, verstärkte diesen Eindruck lediglich noch.
      Ein abgetragener Umhang, auf den sich Schmutz und Staub wie ein zweiter Mantel gelegt hatten, verhüllte ihren Körper und ließ außer kniehohen Stiefeln die Kleidung darunter nur erahnen.
      Doch das war es nicht, was Links meergleiches Blau gefangen nahm.
      Es waren ihre Augen. Blutrote Augen. Fast schien es so, als hätte jemand den karmesinroten Schein eines heißen Feuers hinter ihre Pupillen gebannt. Noch nie hatte der Krieger solche rubingleiche Lichter bei einem Menschen gesehen. Selbst jetzt noch schienen sie sich in ihrer matten Glanzlosigkeit tief in seine Seele zu brennen und er fühlte sich nackt und schutzlos unter dem durchdringenden Blick.
      Dem jungen Mann fiel es schwer, sich dem Bann dieser Seelenspiegel zu entziehen und so fielen ihm erst nach einigen Augenblicken die alten Spuren des Blutes auf, die sich wie tiefrote Male über ihre Hände und um ihren Mund zogen und den blonden Soldaten scharf einatmen ließen.
      „Dachte schon, es kommt niemand mehr“, sagte sie mit einem schiefen Lächeln und einer heiseren Stimme, welche hohl und ausgebrannt von der sengenden Wüstenhitze war und auch sonst nicht an den Gebrauch vieler Worte gewohnt wirkte.
      Link ließ seinen Schwertarm sinken, immer noch zu erstaunt um eine Erwiderung hervorzubringen.
      „... Taubstumm?“, schloss die Fremde aus Links Reaktion und zog fragend eine ihrer Augenbrauen in die Höhe. Erst dieser Kommentar machte dem Hylianer bewusst, dass er die rothaarige Frau wie ein sabbernder Irrer anstarren musste.
      Rasch ließ er seine Waffe zurück in die Scheide gleiten und richtete die Augen peinlich berührt in eine andere Richtung.
      „Verzeiht“, murmelte er, während sein Verstand immer noch die unerwartete Begegnung in dieser Einöde verarbeitete und zahllose Fragen aufwarf.
      „Kein Problem“ erwiderte sie schulterzuckend.
      „Ihr hättet nicht zufällig einen Schluck Wass...“
      Die Fremde verstummte abrupt, als sie einen Schritt auf Link zutat. Der blonde Soldat konnte kurzes Erschrecken und Verwirrung in ihren Augen aufflackern sehen, bevor ihr ausgezehrter Körper ihrer Erschöpfung nachgab und sie nach vorne stürzte.
      Link konnte nicht verhindern, dass ihr Körper hart auf den Boden aufschlug – davor war die Entfernung zu groß, als dass er sein diesen kurzem Moment hätte überwinden können – und musst ihren Sturz hilflos mit ansehen.
      Schnell war er bei ihr. Die rothaarige Frau regte sich und schien sich aufrichten zu wollen und der Heroe half ihr, indem er sie stützte. Er konnte ein tonloses „Erbärmlich“ ihre Lippen verlassen hören, welches wohl vielmehr an sie selbst gerichtet war statt an die spitzen Ohren ihres Retters.
      Da sie nicht mehr imstande schien, aus eigner Kraft stehen zu können, lehnte Link sie vorsichtig an den Stein des riesigen Felsens. „Wartet hier“, wies der Hylianer die Fremde an und eilte zu Epona. Es wäre dumm und überflüssig gewesen, die Frage nach ihrem Befinden zu stellen. Selbst ein Blinder konnte deutlich erkennen, dass sie mehrere harte Tage in dieser Einöde durchgemacht haben musste.
      Der Schwertkämpfer löste seinen Wasserbeutel vom Sattel seines Reittieres und kehrte zu der rothaarigen Frau zurück, welche sich am Fels niedergelassen hatte und stumm die Rückkehr des Soldaten beobachtete.
      „Danke. Diesmal hatte ich wirklich schon mit allem abgeschlossen“, erwiderte sie, während sie die Lederflasche entgegennahm, an ihre blutverschmierten Lippen setzte und mit gierigen Zügen die lebensspendende Flüssigkeit daraus trank.
      „Bitte, ...“, entgegnete Link, hielt jedoch inne, weil ihm ihr Name unbekannt war.
      Die Augen der rothaarigen Frau, welche im Licht des erwachenden Tages wie zwei wertvolle Rubine schimmerten, wanderten ob der unbeendeten Aussage in seine Richtung.
      „Sheera“, stellte sie sich vor, seine Gedanken erratend.
      „Sheera“, wiederholte der grüngewandete Hylianer und nach einem bestätigendem Nicken der Fremden fügte er mit einem Handzeichen auf sich selbst hinzu: „Link. Was tut Ihr hier draußen? Allein in dieser Wüste?“
      Er hatte beschlossen, endlich jene Fragen zu klären, die seit ihrem Auftauchen beständig Kreise in seinen Gedanken zogen und ihm keine Ruhe ließen.
      „Ich war auf dem Weg nach Al-Tuvis, einer Oasenstadt hier in der Nähe. Vor fünf Tagen allerdings...“ erklärte sie und richtete den Blick auf den zerfetzten Kadaver in der Nähe „.... brach sich mein Pferd ein Bein.“
      „Eine Stadt?“ fragte Link ungläubig, während seine Vorstellungen sich überschlugen. Er konnte sein Glück kaum fassen und das Feuer seiner Hoffnungen brannte mit neuer Stärke. Wenn diese Einöde tatsächlich bewohnt war – und nicht jene unwirtliche Todeszone, der sie Link bisher erschienen war – dann hatte es womöglich auch Zelda an einen dieser Orte verschlagen. Womöglich sogar in jenes Al-Tuvis, von dem Sheera sprach.
      „Ja. Etwa drei Tagesritte von hier entfernt“, erwiderte die rothaarige Frau etwas verwirrt über die unverständliche Aufregung ihres Gegenübers.
      „Würdet Ihr mir den Weg dorthin zeigen?“ bat der Hylianer sie. Alles in ihm klammerte sich an diese Idee, egal wie naiv sein Verstand sie auch erklärte. Sie war alles, was er hatte. Der Hylianer wollte an diese Möglichkeit glauben, wollte Zeldas schmerzlich vermisstes Antlitz endlich wiedersehen.
      Sheera stemmte sich gegen das graue Gestein des großen Felsens, schob ihren entkräfteten Körper in die Höhe und kam auf schwachen Beinen zum stehen. Ein schwaches Lächeln der Erleichterung und des Übereinkommens umspielte ihre blutigen Lippen.
      „Ich bin Euch ohnehin etwas schuldig, richtig? Abgemacht.“

      ***


      Der Wind zerrte grimmig an Ravens dunklem Umhang und verwandelte sein schwarzes Haar in einen wirbelnden Schatten.
      Mit seinem gesunden Auge blickte er in das helle Blau des Morgenhimmels, der sich wolkenlos über die gesamte Umgebung spannte.
      Obwohl noch schwach und nicht zu voller Stärke erwachsen, brannte das klare Licht bereits jetzt wie ein sengendes Feuer in seinem verschleierten Grün. Er war den natürlichen Schein der Sonne einfach nicht mehr gewöhnt, verließ den Tempel dieser Tage nur noch selten.
      Der Magier wusste auch warum, als seine Verletzung hinter dem hellen Verband mahnend zu pulsieren begann.
      Er legte eine Hand auf jene Stelle, welche der grüngewandete Hylianer mit einem Pfeil verletzt hatte. Die Heilung ging nur langsam voran... zu langsam.
      Es würde noch mehrere Tage dauern, bis er sein Auge wieder benutzen konnte.
      Zwar stand es in seiner Macht, die Regeneration zu beschleunigen. Aber das bedeutete, sich noch mehr der Dunkelheit hinzugeben und einen weiteren Teil jener Kontrolle zu verlieren, welche er so hart mit dem Erhalt seiner Seele umfocht. Nein, er würde warten.
      Eine weitere Böe strich über seine blasse Haut und in einer alten Erinnerung atmete er tief die Luft ein. Wollte noch einmal etwas von dem Leben spüren, dass er verloren hatte.
      Der Wind war durchwirkt von den tödlichen Ausdünstungen finsterer Energie, kalt und leblos, und doch begann sich sein Körper sofort gegen das wenig Natürliche, das der Luft noch innewohnte, zu wehren.
      Seine Lunge krampfte und er begann zu husten. Phantome vergangener Verletzungen schmerzten mit neuer Heftigkeit und Übelkeit stieg in ihm auf. Keuchend richtete er sich wieder auf.
      „Noch nicht einmal mehr das...“ murmelte Raven bitter und ein müdes Lächeln zeichnete sich um seine schmalen Lippen ab.
      Dann erinnerte er sich, warum er hier war: Das Unheil zu entfesseln, welches die hyliansche Prinzessin über ihr Land beschworen hatte.
      Der Magier hatte versucht menschlich zu sein. In Erinnerung an seine alten und verloschenen Ideale sogar zu einem Kompromiss bereit gewesen, sein Feuer des Hasses bis zu einem gewissen Grad gezügelt.
      Jetzt brannten die vernichtenden Flammen mit neuer Stärke. Dieser Anflug von Sentimentalität war ihm teuer zu stehen gekommen. Es war ein Fehler von ihm gewesen zu glauben, dass Zeit das Wesen der Königsfamilie verändern würde. Sie waren alle gleich. Ausnahmslos.
      Mit ihrer Flucht hatte Prinzessin Zelda das Schicksal ihres Volkes endgültig besiegelt. Er würde mit der gleichen Gnadenlosigkeit gegen die ihr so teuren Untertanen vorgehen, wie man gegen ihn vorgegangen war. Ihn und...
      Ein quälender Stich fuhr ob der Erinnerung durch sein Herz und er war erstaunt, dass sie selbst jetzt noch solche Emotionen in ihm wachzurufen vermochte.
      Er würde die Rache nehmen, die ihm zustand. Das Triforce finden, ob seine Diener die hyliansche Herrschrein nun zurückbrachten oder nicht – und wenn er jeden Stein einzeln in diesem gottverdammten Land umdrehte. Er brauchte es, um der Finsternis in seinem Geist Herr zu werden. Wollte nicht als Marionette einer fremden Macht enden.
      Er würde kämpfen und nicht eher ruhen, bis er bei diesem Versuch als Sieger hervorging oder sein Leben ließ. Das war Ravens fester Entschluss und die einzige Schuld, die es hieß vergolten zu machen. Vielleicht war es ihm dann auch möglich, jenen lang erhofften Frieden zu finden. Selbst wenn das hieß, ein ganzes Volk auszulöschen.
      Wenn dies der Weg war, dann würde der Magier ihn auch beschreiten. Bis zu jedwedem Ende.

      ***


      Ihr Körper schien zu brennen. Tausende Feuer loderten in ihren Venen, durch welche zähe Ströme kochenden Blutes flossen und sie sich wundern ließen, dass sie in diesem Zustand überhaupt noch lebte.
      Dass sie... noch lebte?!
      Als Zelda die Bedeutung dieses flüchtigen Gedankens bewusst wurde, erwachte auch ihr übriges Bewusstsein vollkommen und ließ ihre azurnen Augen auffliegen. Nur um sie unter der Einwirkung des schmerzhaft hellen Lichtes unter einem Stöhnen gleich wieder zu schließen.
      Die Prinzessin Hyrules versuchte, ihre Erinnerungen zu ordnen, obwohl ihr Kopf von schwerem Fiebernebel umhüllt war.
      Ihr rasch schlagendes Herz, welches so im Gegensatz zu ihrem ausgezehrten Körper stand, fand keine Ruhe und verwandelten den tiefroten Lebenssaft in ihren Adern in einen reißenden Strom, der jegliche Klarheit hinfort spülte. Die langen Stunden, welche sie geschlafen haben musste, hatten ihr keine Erholung gebracht.
      Es war schwer, unter diesen Umständen einen klaren Gedanken zu fassen. Die Flammen ihrer entzündeten Verletzungen auf ihrer Haut und jene des offensichtlichen Fiebers in ihrem Inneren schienen jede Idee im Ansatz zu verbrennen.
      Sie wusste nicht, welche Geschehnisse ihrem Zusammenbruch gefolgt waren. Geschweige denn, wie viel Zeit verstrichen war.
      Mit einer nahezu untragbaren Last ruhte jene Furcht auf ihr, beim erneuten Öffnen der Augen wieder in das kühle Dämmerlicht zu blicken, welches den riesigen Komplex des finsteren Mannes erhellte und der Alptraum sie mit raschen Schritten wieder eingeholt hatte.
      Aber es gab lediglich eine Möglichkeit, sich dieser Sache zu versichern.
      Beinah ängstlich krallten sich ihre Finger in den weichen Stoff der Decke, welche ihren Körper bedeckte und vorsichtig ließ sie ihre Lider nach oben wandern, um ihre himmelgleichen Augen allmählich an die unbekannte Helligkeit zu gewöhnen.
      Schon bald wich der grelle Schein festen Formen.
      Fremdländische Ornamente und die Abbilder funkelnder Sterne schimmerten golden im tiefen Blau der Zimmerdecke, die sich als Ebenbild des Nachthimmels zeigte und sich – umfangen in einer Schmuckborte des edlen Metalls – gegen die hellen Zimmerwände abhob. Das Weiß, in dem man den Mörtel getüncht hatte, erweckte den Eindruck, als befände sie sich in einer offenen Kammer aus frischgefallnem Schnee. Durch ein schmales Fenster in ihrer Nähe webte die Sonne ein klares Band aus ihren Strahlen, in dem feine Staubkörner schwerelos in der trocknen Luft schwebten.
      Die Wogen ihrer nagenden Zweifel glätten sich etwas und als sie die Kraft fand, sich aufzurichten, verebbten sie vollkommen.
      Mit der Einrichtung des Raumes hatte sich jemand größte Mühe gegeben und viel Liebe in die Wahl und Positionierung des Inventars gesteckt.
      Um einen niedrigen Tisch gruppierten sich zahllose Kissen in kräftigen und strahlenden Farben. Der Granitboden darunter wurde fast vollständig von einem Teppich bedeckt, dessen verschlungene Muster von dem handwerklichen Können seines Erschaffers kündete und in ihren hylianschen Augen von den Geschichten eines fernen Landes erzählte. Schränke suchte sie hier vergebens, eine große Truhe mit Bronzeverschlägen schien für die Kleinodien des Raumbewohners gedacht und im Durchbruch zu einem weiteren Zimmer tanzten eisblaue Vorhänge gleich Kaskaden in einem Windhauch.
      Nein, Raven konnte unmöglich der Erschaffer dieses Zimmers sein. Alles, was diesen Mann dazu befähigen hätte können, war schon lange in ihm gestorben.
      Während die Herrscherin weiterhin über ihren Aufenthaltsort rätselte, bemerkte sie die feuchten Stoffumschläge um ihre Arme und Beine – die wohl bewährteste Waffe im Kampf gegen ein hohes Fieber, unter dessen Ausläufern sie immer noch litt. Erschöpft ließ sie sich ins Kissen zurücksinken. Sie war gerettet.
      Doch die Erleichterung über diese Feststellung verging schnell zu einem bedeutungslosen Nichts.
      Ravens Drohung klang noch so deutlich in ihren Ohren, als hätte der Magier sie erst vor wenigen Sekunden ausgesprochen. Er würde Hyrule angreifen. Mit tödlicher Sicherheit würde er nun Hyrule angreifen und sie konnte es nicht verhindern. War gar Auslöser für das schreckliche Schicksal, welches ihr Volk erwartete.
      Welch glorreiche Prinzessin sie doch war, die den Untergang ihres eigenen Reiches fern von ihr hinaufbeschwor und geschehen ließ, dachte sie bitter.

      Eine flüchtige Bewegung hinter den Flüssen aus hellem Stoff erregte ihre Aufmerksamkeit und beendete einstweilen ihre Hasspredigt gegen sich selbst. Zierliche Füße huschten über den Boden auf der anderen Seite und verschwanden.
      „Wartet!“ rief Zelda und setzte sich ruckartig auf, um jene erste Person aufzuhalten, die sich ihr an diesem fremden Ort offenbarte und ihr vielleicht sagen konnte, wohin sie das Schicksal auf ihrer Reise getragen hatte.
      Eine Tat, die sie nur wenige Sekunden später bereute, als sich grelle Lichter vor ihr Blickfeld schoben und schmerzhafte Feuer in ihrem Kopf entzündeten. Sie legte eine Hand auf ihre erhitzte Stirn, die unter dem raschen Fluss ihres heißen Blutes zu pulsieren schien und atmete gezwungen tief ein. Warum bloß war sie so schwach?
      Die junge Frau hob den Kopf und blickte erneut zu den Vorhängen, in der Hoffnung, jemand weiteres würde auf der anderen Seite vorbeischreiten und ihr sagen können, wo sie sich befand.
      Die langen Minuten der Stille schienen die Zeit des Wartens um ein Vielfaches zu verlängern, bis sich endlich eine weitere Regung hinter dem Stoff zeigte und tatsächlich – entgegen aller ihrer Hoffungen – sogar jemand durch die blauen Wasserfälle schritt.

      Die Gestalt des Mannes war schlank und hochgewachsen und er konnte nur wenige Jahre älter als sie selbst sein, obwohl sie keinen Schwur auf diese Schätzung hätte abgeben wollen.
      Er hielt ein hölzernes Tablett in seinen schlanken Fingern, auf dem glänzende Schalen mit herrlich duftenden Speisen drängten.
      Seine prüfende Mine verwandelte sich in ein charmantes Lächeln.
      „Es stimmt also. Unsere schlafende Schönheit ist aufgewacht“, erwiderte er und seine Stimme klang tief und warm wie der sanfte Wind eines vergehenden Wüstentages. Der starke Akzent seines Hylianisch unterstrich lediglich die für Zelda so fremdländische Erscheinung seines Gegenübers.
      Seine Haut hatte die Farbe frisch gebrannten Tons und sein Haar, welches sein kantiges Gesicht mit einer auffallend großen Nase einrahmte und von einem lockeren, weißen Turban zum Teil verborgen wurde, schien sich nicht entscheiden zu können, ob es blond oder braun sein wollte, sondern schimmerte in einer undefinierbaren Nuance dazwischen.
      Hinter goldenen Augen flackerten zwei helle Sonnenfeuer, die von einem wachen Verstand zeugten.
      Der Fremde stellte die verschiedenen Gerichte auf dem nahen Tisch ab und trat neben das Bett. „Wie geht es Euch?“
      „Ich lebe. Das ist mehr, als ich zu hoffen wagte“, erwiderte die Prinzessin mit einem dankbaren Lächeln.
      „Ihr sprecht mir aus der Seele. Als meine Karawane Euch fand, wart Ihr mehr tot als lebendig. Es grenzt überhaupt an ein Wunder, dass ihr noch lebt. Natama muss Euch sehr gern haben, wenn sie euch noch einmal ihrem Gemahl abringen konnte.“
      „Eure Karawane?“, fragte Zelda, während ihr die letzten Worte ihres Gegenübers vielmehr wie ein Hohn erschienen. Die jüngsten Ereignisse ließen ihr jene fernen Gotteswesen eher wie die Meister eines grausamen Spiels erscheinen, die eine krankhafte Freude an ihrem Leid zeigten.
      „Ich bin Amon Qal’at Bisha und verkaufe Euch die erlesensten Gewürze, die Ihr zwischen Hyrule und Termina jemals finden werdet. Aber für gute Freunde und hübsche Frauen bin ich schlicht Amon.“
      Die schimmernden Seen seiner Augen forderten sie mit einem verschmitzten Leuchten stumm dazu auf, sich für die letztere seiner beiden Aufzählungen zu entscheiden.
      „Ihr befindet Euch in meinem Anwesen in Al-Tuvis.“

      -----------------------Ende Kapitel VIII----------

      Das ist nun also das langerwartete VIII. Kapitel.. ich hoff, die Katastrophe war nicht zu groß. XD
      Zumindest was den Teil mit Link angeht, würd ich einfach gerne mal wieder einfach nur dick und fett "ZENSIERT" drüberschreiben, weil man das einfach niemanden so zumuten kann.
      Meine Liebe für Raven ist allerdings ungebrochen, dementsprechend gefällt mir natürlich auch sein teil. X3
      Jahh~, gott verdammter, ich weiß, ich sollte meine Own-Chars nicht so anfangirlen, aber bei ihm kann ich einfach nicht anders. XD
      Bei Zelda bin ich allerdings auch noch relativ zufrieden... aber wenn ich von anfang an gewusst hätte, dass es auf sowas hinausläuft, hätt ich meine ff-interne Zeitplanung um einiges großzügiger gewählt. X_x
      Das nächste Kapitel bereitet mir allein deswegen schon kopfzerbrechen. X_x
      Zum Postdatum von Kapi IX will ich lieber keine angaben machen... ich komm zwar relativ gut voran, aber da ich nächsten Monat Abi schreib, ist wohl eher erst um anfang April mit dem nächsten zu rechnen...u.u

      Nya~, das wars im Grunde auch... Kommis sind erwünscht, aber nicht zwingend und wie sagt man so schön?
      Man liest sich. ^^
      *in progress*


      playing: Kingdom Hearts 2, Final Fantasy XII, Tales of Phantasia/Destiny
      writing: A Hero's Rising
      listening to: Janne Da Arc, Miyavi, KH2 OST
      currently reading: diverse Onlinemanga und FFs (Liquid Fire! *__*)
      wanting: zu viel für mein schmales Konto ;__;

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Saria-chan ()

    • Sie lebt...
      LEUTE! SIE LEBT!
      SARIA-CHAN LEBT!!!
      *Trommelschlagend durch die Gegend renn*
      SIE LEBT! ES IST EIN WUNDER! EIN WUNDER!

      Wurde aber auch Zeit, dass Du was von Dir hören lässt! *vorwurfsvoll schau*
      Aber dafür gab's n neues Kap - und ich versteh gar nicht was Du hast, ich fand's schööön, auch wenn die Einrichtung des Zimmers, in dem Zelda aufgewacht ist, eindeuig Geschmackssache ist *lalala*
      Aber wirklich, was hast Du speziell gegen den Link-Teil? Ich fand den schön! So richtig zum träumen!

      Und lass Dir ruhig Zeit mit dem nächsten Kap (aber bitte nicht wieder so ewig viel, ja? *unschuldig guck* ) und... äh, ja, schon mal im Vorraus viel Glück für's Abi ^^
    • Und ich hatte diese Fanfiction schon beerdigt >_>
      Erst einmal: Willkommen zurück Saria-chan :)
      Nun musst du mir aber mal wirklich erklären was dein Problem mit Links Abschnitt ist. Ich kann keinen wirklichen Unterschied zwischen seinem, Ravens oder Zeldas Text finden. Und zu diesen drei Werken sei gesagt: Wundervoll.
      Jeder von ihnen hat seine eigene Gefühlswelt, wobei mir Raven insofern wirklich gefällt das er nicht einfach stupide böse ist sondern schon fast aus Zwang heraus handelt.
      Mit Kritik kann ich leider nicht dienen. So bleibt mir nur noch auf den nächsten Teil zu warten, egal wie lange er braucht. Hauptsache du bleibst dran. :)
    • @ Kathryn

      Yay, es ist ein Wunder! Ich bin ein Wunder! XD

      Nee~, Spaß mal beiseite.
      Schön, dass du immer noch dabei bist. ^^
      Obwohl.. irgendwie hab ich jah doch schon geahnt, das dein Kommi das erste nach meiner "Wiederauferstehung" sein würde. XD
      Und ich weiß... *schuldbewusst Augen senk*... ich hätte von mir hören lassen sollen. Aber im letzten Jahr hat ein termin den nächsten gejagt udn ich hatte nie so wirklich nerv für gar nix.. und da sich dann irgendwann auch noch die Schuldgefühle aufgrund nichtpostings dazugesellten und ich auch keine falschen Versprechungen machen sollten, hab ich mich erst wieder mit kompletten kapi hergetraut. u.u

      Was hast du denn gegen das Zimmer? 8|
      Schlecht beschrieben oder liegts an Einrichtung allgemein? 8|

      @Melee-Master

      Und ich hab auch nicht wirklich dran gelaubt, dass ich das VIII. kapi nochmal iwann fertig bekomm...<.<
      Glücklicherweise hab ichs jah dann doch... oh, ihr wunderbaren schuldgefühle~... XD
      Freut mich, dass dir das Kapi so gut gefällt, auch wenn diese Kritik-Armut seitens meiner Leser irgendwie.. ungewohnt ist. 8|
      Jah~, das ist wohl auch einer der gründe, warum ich Raven so mag... ich kann diese 08/15-Bösewichte mit Weltherrschaftsambitionen einfach nicht mehr sehen. <.<
      So einen wollte ich unbedingt vermeiden, wesegen sich Link nun mit unserem netten schwarzmagier rumschlagen darf. XD
      (Obwohl.. wenn ich die Anfangszeiten der FF bedenke.. da hatte der gute noch so wenig Tiefe, dass sein Char mit viel Platz durch ne Papierwalze gepasst hatte...XD)

      @ Beide

      Der Link-Teil jahh~... wahrscheinlich hege ich deswegen so wenig Symphatie für den Teil, weil ich mich mit ihm am meisten gequält hab.
      Der Teil war ein purer Kampf... teilweise hab ich ganze Passagen 5 mal oder mehr neu gechrieben und überarbeitet, bis ich einigermaßen zufrieden war.. da hat ichs mit Zelda und Raven doch schon leichter. X_x
      Wär zumindest jetzt meine Erklärung, wenn ich so drüber nachdenk..o.O

      Und dranbleiben werd ich mit dem Schreiben ganz bestimmt.. das IX. Kapitel hat jah jetzt scho über 2000 Wörter... ^^
      (Was macht das Sari, wenn es Abi lernen sollte? Genau, Schreiben! XD)

      Btw.. ich hab doch tatsächlich ein FA zu AHR zustande gebracht... das das allerdings grade SO werden würde...XD
      *weglach*
      *in progress*


      playing: Kingdom Hearts 2, Final Fantasy XII, Tales of Phantasia/Destiny
      writing: A Hero's Rising
      listening to: Janne Da Arc, Miyavi, KH2 OST
      currently reading: diverse Onlinemanga und FFs (Liquid Fire! *__*)
      wanting: zu viel für mein schmales Konto ;__;