Christentum - alles nur Lüge?

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    • Liebe gänsehaut, also das mit der Informationsdichte, da meinst du echt das wäre Zufall? Soweit ich weiß gibt es einen bestimmten Wert, ab dem man in der Wissenschaft Ereignisse als 'unmöglich' bezeichnet. Die Wahrscheinlichkeit ist dabei nicht 0, sondern einfach so gering, dass es cniht vorkommen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Welt durch Zufall entstanden ist genauso ein 'unmöglich'-Fall ist.

      Stell dir mal ein Fahrrad und einen Menschen vor. Was ist komplizierter? Ein Mensch. Kannst du dir vorstellen, dass aus einem Fahrrad ein Mensch wird? Nein. Wie soll dann aus Erde ein Mensch werden? (Falls du an die Evolution glaubst)
    • Original von IceLink
      Liebe gänsehaut, also das mit der Informationsdichte, da meinst du echt das wäre Zufall? Soweit ich weiß gibt es einen bestimmten Wert, ab dem man in der Wissenschaft Ereignisse als 'unmöglich' bezeichnet. Die Wahrscheinlichkeit ist dabei nicht 0, sondern einfach so gering, dass es cniht vorkommen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Welt durch Zufall entstanden ist genauso ein 'unmöglich'-Fall ist.

      Stell dir mal ein Fahrrad und einen Menschen vor. Was ist komplizierter? Ein Mensch. Kannst du dir vorstellen, dass aus einem Fahrrad ein Mensch wird? Nein. Wie soll dann aus Erde ein Mensch werden? (Falls du an die Evolution glaubst)


      Naja, ich glaube, du hast das mit der Evolution nicht so ganz verstanden. NATÜRLICH kann nicht aus "Dreck" mal eben so ein Mensch entstehen, die Wahrscheinlichkeit hat schon was von Unendlichkeit (obwohl sie auch endlich wäre).
      Das, was wirklich zufällig enstanden sind, waren bloß riesige, komplizierte Moleküle, die sich durch Zufall selbst reproduzieren. Diese Moleküle waren auch noch lange nicht so komplex wie die DNS. Die Wahrscheinlichkeit, dass sowas entsteht ist zwar auch gering, aber da du existierst, haben wir den Beweis, dass es passiert ist. Denn du und alle Lebewesen sind bloß in Millionen von Jahren weiterentwickelte Formen und Zusammenschlüsse von diesem Molekül. (Wenn du wissen willst, wie die Weiterentwicklung funktionieren soll, dann schreib mir ne PN. Das würde zu weit führen)
      Warum sollte Gott auch die Menschen direkt schaffen; und dann noch ein ganzes Universum dazu? Nein, es ist ziemlich offensichtlich, dass sich die Welt entwickelt, wie sie will. Gott greift NIE ein (deswegen gibt es auch Kriege etc.) Er hat mit dem Urknall (der wie gesagt ziemlich sicher passiert ist) quasi aus nichts, alles geschaffen. Aus einem Punkt fliegt alles auseinander. Und in diesem Tohuwabohu (schreibt man das so? :ugly: ) haben sich Sterne, Planeten, Galaxien und schließlich auch wir gebildet. Alles nur wegen dem ersten Anstoß, dem Urknall. Aber Gott greift nicht in die Welt ein. Wenn er das tun würde, wäre die Welt nicht so wie sie ist. Deswegen finde ich es auch völligen Quatsch zu sagen, dass z.B. Gott manche Menschen bevorzugt und ihnen hilft oder sowas. Der Glaube kann eine Hilfe sein, aber nur eine psychische. Gott "macht" nicht, dass man im Lotto gewinnt, oder einen Unfall um Haares Breite überlebt. Das ist alles uns Menschen überlassen.
      Noch ein Argument dafür wäre die Zeit. Zeit ist etwas unkonstantes, dass zusammen mit dem Urknall enstanden ist. Gott existiert jenseits der Zeit. Für ihn sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft das gleiche. Er weiß alles, unabhängig von Zeiten. Wie sollte er da in unser Zeitsystem eingreifen? Alles, was er bewirken würde, wäre außerdem sowieso schon geschehen, denn für ihn gibt es keine Folge aus Ursache und Wirkung. Sowas existiert nur, wenn Zeit vergeht.
      So glaube ich das. Und jeder, der sich mit Naturwissenschaften objektiv auseinandersetzt, müsste eigentlich auf das selbe oder auf etwas ganz ähnliches kommen. Der Rest ist etwas naiv, wie ich finde.
      Was nach dem Tod ist, darüber wage ich gar nicht zu spekulieren. Darüber haben wir nämlich ÜBERHAUPT KEINEN Anhaltspunkt (vergesst diese "Nahtoderfahrungen". Entweder man ist tot oder lebendig, man kann nicht beides mal so halb sein :rolleyes: )

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von gänsehaut ()

    • Original von IceLink
      Liebe gänsehaut, also das mit der Informationsdichte, da meinst du echt das wäre Zufall? Soweit ich weiß gibt es einen bestimmten Wert, ab dem man in der Wissenschaft Ereignisse als 'unmöglich' bezeichnet. Die Wahrscheinlichkeit ist dabei nicht 0, sondern einfach so gering, dass es cniht vorkommen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Welt durch Zufall entstanden ist genauso ein 'unmöglich'-Fall ist.

      Stell dir mal ein Fahrrad und einen Menschen vor. Was ist komplizierter? Ein Mensch. Kannst du dir vorstellen, dass aus einem Fahrrad ein Mensch wird? Nein. Wie soll dann aus Erde ein Mensch werden? (Falls du an die Evolution glaubst)


      Darf ich fragen ob du schon etwas von Darwin gehört hast? Natürlich ist unsere nahezu perfekte physische Konstruktion kein Zufall, aber das impliziert ja nicht da Mitwirken eines Gottes.

      Die Seite strotzt nur so vor Ignoranz, Dummheit, logischer Trugschlüsse und Grammatikfehlern. Du kannst selbst eindeutig besser argumentieren IceLink. :)

      @gänsehaut: Danke! :)

      @Hänschenkleinmann: Nein, ganze Zahlen sind nur unendlich (abzählbar), deswegen nie größer, egal wie viel man addiert. Nur die Menge der rationalen zahlen ist größer.
      when in doubt, do it.

      Homepage! / Youtube-Channel

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Titania ()

    • Die Seite habe ich nur so zum Nachdenken gegeben, ich habe sie mir selber nicht ganz angeschaut.

      Habe ich nicht schon mal das miot den Spielregeln erwähnt? Da kann der Autor auch eingreifen! Wieso sollte Gott nichts mit Zeit zu tun haben können, bloß weil er außerhalb davon steht? Wer sagt, dass Gott manche Menschen bevorzugt?
    • Original von IceLink
      Die Seite habe ich nur so zum Nachdenken gegeben, ich habe sie mir selber nicht ganz angeschaut.

      Habe ich nicht schon mal das miot den Spielregeln erwähnt? Da kann der Autor auch eingreifen! Wieso sollte Gott nichts mit Zeit zu tun haben können, bloß weil er außerhalb davon steht? Wer sagt, dass Gott manche Menschen bevorzugt?


      WENN Gott eingreift, warum lässt er dann Terror und Völkermord zu? Hasst er die Menschen? :rolleyes:
      Die einzig vernünftige Erklärung ist, dass er NICHT eingreift. Er hat uns eben volkommene Freiheit gewährt, deswegen macht er auch nichts.

      Und das mit dem Bevorzugen: Ich kenne Menschen, die behaupten, dass Michael Jackson in Gottes Gunst steht und deshalb so ein Star wurde :rolleyes:
      Ich hab ja nicht behauptet, dass du sowas sagst.
    • Original von gänsehaut
      Original von IceLink
      Die Seite habe ich nur so zum Nachdenken gegeben, ich habe sie mir selber nicht ganz angeschaut.

      Habe ich nicht schon mal das miot den Spielregeln erwähnt? Da kann der Autor auch eingreifen! Wieso sollte Gott nichts mit Zeit zu tun haben können, bloß weil er außerhalb davon steht? Wer sagt, dass Gott manche Menschen bevorzugt?


      WENN Gott eingreift, warum lässt er dann Terror und Völkermord zu? Hasst er die Menschen? :rolleyes:
      Die einzig vernünftige Erklärung ist, dass er NICHT eingreift. Er hat uns eben volkommene Freiheit gewährt, deswegen macht er auch nichts.

      Und das mit dem Bevorzugen: Ich kenne Menschen, die behaupten, dass Michael Jackson in Gottes Gunst steht und deshalb so ein Star wurde :rolleyes:
      Ich hab ja nicht behauptet, dass du sowas sagst.


      Richtig, wir sind selber Schuld.

      Ich gehöre nicht zu den Menschen, die das denken. Frag doch mal die Leute, ob sie das biblisch belegen können, dass Stars oder so, eben LEute, die nix mit Gott am Hut haben, bevorzugt werden. Und wenn ja, dann hat es einen Sinn.
    • Original von gänsehaut

      WENN Gott eingreift, warum lässt er dann Terror und Völkermord zu? Hasst er die Menschen? :rolleyes:
      Die einzig vernünftige Erklärung ist, dass er NICHT eingreift. Er hat uns eben volkommene Freiheit gewährt, deswegen macht er auch nichts.


      Das ist die sogenannte "Theodizéefrage", die Frage nach dem Leid, welche das Bild, welches die christliche Kirche von Gott hat, der Allmacht und der Allgüte Gottes in Frage stellt.

      Entweder ist Gott allmächtig, oder er ist allgütig.
      Wäre Gott allgütig, würde er die Menschen nicht in Naturkatastrophen und Kriegen sterben lassen, weil er die Menschen liebt, was sich verhindern lassen würde, wen er allmächtig wäre. (so in etwa ist der Ansatz dieser Frage)
      Eine "entweder-oder-Entscheidung".
      Gegenargumente der Kirche fangen dann mit so fadenscheinigen Argumenten wie "Gott denkt sich seinen Teil dabei" an und enden dann in einer, durch diese Frage leicht zu brechende Schlussfolgerung haben.
    • Auch das kirchliche Lehramt wird auf die Theodizee-Frage keine Antwort geben können, die die Problematik lösen könnte.

      Die Frage beginnt ja schon am Kreuz. Musste Jesus am Kreuz sterben, um die Welt zu erlösen? Und gleichzeitig scheint hier auch eine Antwortmöglichkeit auf. Denn wenn Gott nciht die Möglichkeit hätte, selbst dieses Böse (und das ist das größte Böse, dass überhaupt vorstellbar ist - die Ermordung des Gottessohnes) in Gutes zu wenden, dann würde er es verhindern.

      Aber nun ist aus dem größten Übel das größte Heil geworden. Warum sollte es dann Gott nicht möglich sein, auch das kleinste Übel noch so zu wenden, dass es dem "Opfer" der Ungerechtigkeit zum Heil wird?
      "Mit dem Aufhören der Gottesfurcht beginnt die Entfesselung der Leidenschaften und die Herrschaft einer Sinnesart, welche die Welt mit einer Sündflut von Blut überschwemmen wird."
      Gottfried Wilhelm Leibniz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Michael ()

    • Original von Michael
      Auch das kirchliche Lehramt wird auf die Theodizee-Frage keine Antwort geben können, die die Problematik lösen könnte.

      Die Frage beginnt ja schon am Kreuz. Musste Jesus am Kreuz sterben, um die Welt zu erlösen? Und gleichzeitig scheint hier auch eine Antwortmöglichkeit auf. Denn wenn Gott nciht die Möglichkeit hätte, selbst dieses Böse (und das ist das größte Böse, dass überhaupt vorstellbar ist - die Ermordung des Gottessohnes) in Gutes zu wenden, dann würde er es verhindern.

      Aber nun ist aus dem größten Übel das größte Heil geworden. Warum sollte es dann Gott nicht möglich sein, auch das kleinste Übel noch so zu wenden, dass es dem "Opfer" der Ungerechtigkeit zum Heil wird?


      Das mit dem "größten Heil" verstehe ich nicht so ganz. Welches größte Heil für wen?

      @IceLink: Biblisch belegen? Die Bibel wurde von Menschen geschrieben, ist deswegen unperfekt und hat Fehler. Sie ist zwar ein Schatz für die Menschheit aus philosophischer und kulturhistorischer Hinsicht, aber man kann nicht ALLES aus der Bibel ableiten. Eben weil sie nicht auf jede Frage die richtige Antwort liefert (sonst wäre sie in einer Beziehung perfekt)
      Mit Belegen aus der Bibel kann man nur Leute überzeugen, die daran glauben, dass die Bibel von Gott kommt. Und manchmal nicht mal die, weil sie jede Bibelstelle so auslegen, dass sie ihrer Meinung entspricht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von gänsehaut ()

    • Original von gänsehaut
      Das mit dem "größten Heil" verstehe ich nicht so ganz. Welches größte Heil für wen?


      Für jeden einzelnen natürlich. Durch die Ursünde hat sich der Mensch der sicheren Gnade Gottes entzogen. Seine Freiheit verleitet ihn immer wieder dazu, sich der Liebe Gottes zu widersetzen, was sich ja in der Geschichte Adam und Evas ausdrückt. Was könnte denn schon sooo schlimm sein, die verbotene Frucht zu essen? Die folgen sind ja bekannt.

      Gott hat jedoch die Menschen nie aufgegeben, sondern das, was einst den Mensch von Gott gerennt hat, ins Gute gewendet durch den Kreuzestod seines Sohnes und dessen Auferstehung.

      Durch die Sünde kam der Tod, doch der Tod ist nun besiegt. Das heißt natürlich nicht, dass Menschen nicht mehr sterben. Diese Welt bleibt weiter endlich und somit auch der Mensch in seiner sterblichen Hülle.

      Als aus der Seite Jesu Blut und Wasser floß, sind der christlichen Gemeinschaft die Sakramente geschenkt worden. In der Taufe wird der Urmakel abgewaschen, jedoch bleibt die Konkupiszens (die Neigung zur Sünde) bestehen. Es fällt deshalb auch heute noch so schwer, die Spielregeln Gottes zu befolgen, weil diese Neigung immer wieder dagegen anrennt. Da geht es mir nicht anders.

      Man kann also sagen, dass aus dem größten Bösen, dass der Mensch begehen konnte, ohne sein Zutun das größte Heil geweorden ist: Die Befreiung vom letztgültigen Tod als sicheres Geschenk, wenn man sich Gott zuwendet. Der einzige, der sich doch noch dem Tod ausliefern kann, ist der Mensch selber.

      Früher haben die Menschen 40 Jahre + ewig gelebt.
      Heute leben sie 90 Jahre. Das ist nicht unwesentlich kürzer.

      Klingt zwar alles nach Vertröstung auf ein Jenseits, aber warum sollte es auch anders sein? Was macht es für einen Sinn, die "heile Welt" in dieser vergänglichen Welt zu erschaffen?
      "Mit dem Aufhören der Gottesfurcht beginnt die Entfesselung der Leidenschaften und die Herrschaft einer Sinnesart, welche die Welt mit einer Sündflut von Blut überschwemmen wird."
      Gottfried Wilhelm Leibniz
    • Original von Michael
      Original von gänsehaut
      Das mit dem "größten Heil" verstehe ich nicht so ganz. Welches größte Heil für wen?


      Für jeden einzelnen natürlich.


      Für jeden einzelnen? Und was haben Hinduisten davon, dass sich ein Jude vor 2000 Jahren geopfert hat? Sie haben ihre eigene Religion und wir können nicht beweisen, dass SIE falsch liegen und WIR richtig. Für sie hat Jesus keine Bedeutung, so wenig wie für uns (also für Christen) das Nirvana von Bedeutung ist.

      Das heißt, sie haben keinen Anteil am "größten Heil". Ist das nicht ungerecht?
    • Es ist doch ingesammt so das man nicht sagen kann,der hat Recht oder die anderen. Der Glaube ist für viele als Stütze da und da kann man glauben was man will so lange man es nicht übetreibt ob nun an Gott, Budda, Alah etc. meinetwegen sogar an grüne Aliens. Ein Glaube darf nicht auf der Frage beruhen ob es alles wirklich so stimmt (Hinterfragen kann man natürlich aber Fragen wie "Gibt es Gott wirklich" und Co. wer will die schon beantworten können?), sonst hieß es nicht Glaube. Der Glaube ist ja grade etwas das man nicht bis ins Detail beweisen kann man muss darauf vertrauen wenn man sich einem anschließt. Ich bin auch nicht sonderlich gläubig aber der Glaube ist immer eine eigene Sache und viele Menschen brauchen und wollen ihn als Stütze, Hilfe, Anleitung etc.

      Vegeta
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      Was einen nicht umbringt macht einen nur stärker und eines ist sicher, ein Saiyajin gibt niemals auf!

      Blicke können schlimmer sein als jeder Schlag ins Gesicht, du kannst sie nicht bekämpfen, nur ertragen. (DB TLW)

      Shiek-kuns und mein FF:
      Elemental Guardians
    • Original von gänsehaut
      Für jeden einzelnen? Und was haben Hinduisten davon, dass sich ein Jude vor 2000 Jahren geopfert hat? Sie haben ihre eigene Religion und wir können nicht beweisen, dass SIE falsch liegen und WIR richtig. Für sie hat Jesus keine Bedeutung, so wenig wie für uns (also für Christen) das Nirvana von Bedeutung ist.

      Das heißt, sie haben keinen Anteil am "größten Heil". Ist das nicht ungerecht?



      Nein ist es nicht. Denn sie sind ja nicht ausgeschlossen. Der Tod wurde ja nicht nur für Christen besiegt, sondern für alle.

      Es ist jedoch ein Unterschied, ob man von diesem Glauben wahre Kenntnis hat, oder ob man ihn nie kennengelernt hat. Wenn man ihn nicht kennengelernt hat, konnte man natürlich auch kein Christ werden. Und dafür kann ja auch ernstlich kein Mensch bestraft werden. Darum werden auch Hindus, die ein möglichst gutes Leben führen, um als etwas Besseres wiedergeboren zu werden, im Tod dann merken, dass es nur ein Leben gibt, es sich aber dennoch gelohnt hat, ein gutes Leben zu führen.

      Wer aber es aber bewusst ablehnt, sich taufen zu lassen, trotz des Wissens um das, was damals geschehen ist, oder sich vom Glauben abwendet, obwohl er getauft ist...für den sieht die Sache natürlich anders aus.

      Aber das wird jeder für sich selbst früh genug erfahren. Ich für meinen Teil sehe keinen Nachteil darin, einen festen Glauben zu haben, der das Leben prägt; denn das macht wirklich frei.
      "Mit dem Aufhören der Gottesfurcht beginnt die Entfesselung der Leidenschaften und die Herrschaft einer Sinnesart, welche die Welt mit einer Sündflut von Blut überschwemmen wird."
      Gottfried Wilhelm Leibniz
    • Ich stimme zu, die Hauptsache ist, dass man ein gutes Leben führt. Wer ein gutes Leben führt und dieses Leben nach Jesu Lehre ausrichtet (sofern man nicht einer anderen Religion angehört), der kommt in den Himmel. Eigentlich kann dann gar nichts schief gehen, oder?

      Das einzige Problem ist jetzt nur eigentlich, was genau denn jetzt ein gutes Leben ist.
      Nehmen wir das alte Thema "Sex vor der Ehe".
      In der Bibel steht zwar "kein Sex vor der Ehe" und der Vatikan sagt das gleiche. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, was Gott dagegen haben soll...
      Dass Gott die körperliche Liebe bzw. Sex nur "erfunden" haben soll, um uns in Versuchung zu führen, klingt für mich unwahrscheinlich und ziemlich... naja, dämlich. Tiere paaren sich auch. Wir haben eben dank unseres Verstandes mehr davon. Dass Sex etwas "Schlimmes" sein soll, das man nur zum Zweck der Zeugung machen sollte, klingt für mich so, als ob es sich ein Mensch schlicht ausgedacht hat. Im Übrigen bin ich einer von denen, die es für höchstwahrscheinlich halten, dass Jesus selbst auch Sex und eine Frau hatte. Und vielleicht auch Kinder.
      Aber darüber kann man verschiedener Meinung sein. Es lässt sich ja nichts beweisen.
      Worauf ich hinaus will: Der alte Spruch der katholischen Kirche "Sex vor der Ehe ist böse" ist längst überholt. Und ich finde, zu recht und das ist gut so. Wenn doch nur die Kirche selbst es einsehen würde...
    • Ja ja. Ein sehr leidiges Thema :)

      Nur leider zeigt sich wieder, dass wieder nur "allgemeines Rumgerede" in den Köpfen der Leute steckt.

      Die Kirche sagt nämlich nicht, dass Sex vor der Ehe böse ist, sondern dass es völlig sinnlos ist.

      Gott hat natürlich dem Menschen die Sexualität nicht gegeben, nur um uns in Versuchung zu führen. Es ist eine Gabe, ein Geschenk, dass es zwei Menschen ermöglicht, die gegenseitigen Grenzen körperlicher Distanz zu lösen und sich einander völlig hinzugeben. Und es stellt sich einfach die Frage, ob diese völlige Hingabe nicht auch einen Rahmen braucht, der diesem Geschehen angemessen ist?

      Du würdest ja auch keiner Frau die Geheimnummer deiner EC-Karte sagen, wenn du ihr nicht voll und ganz Vertrauen würdest? Oder deine wertvollsten Erinnerungen anvertrauen, wenn du nicht sicher wärst, dass sie bei ihr sicher wären?
      Sexualität ist wie Goldstaub. Eigentlich sollte man im Umgang mit ihr bedacht sein. Aber stattdessen wirft man damit lieber um sich. Und am Ende steht man leer da. Schau doch mal ne Durchschnittliche Talk-Show. "Ja, wir haben uns getrennt weil es im Bett nicht mehr klappte." Wenn die schönste Nebensache der Welt zur Grundlage, bzw. zu einer Hauptsache einer Beziehung zwischen Menschen geht, dann ist etwas verkehrt.

      Die Kirche stellt also fest, dass allein die Bereitschaft, das Leben miteinander zu teilen im Bund der Ehe der einzig angemessene Rahmen ist für dieses wunderbare und die Ganzheit des Menschseins erfassende Geschenk Gottes.

      Als weiteres sollte man feststellen, dass der Mensch gegenüber den Tieren einen klaren Vorteil hat. Er ist zwölf Monate im Jahr geschlechtsfähig. Das bedeutet mehr Freiheit, aber auch mehr Verantwortung.

      Selbst wenn Jesus verheiratet gewesen wäre und Kinder gehabt hätte, muss das ja nicht automatisch bedeuten, dass er vor der Ehe Sex gehabt hätte ;)


      Man kann also sagen, dass es den Spruch "Sex vor der Ehe ist böse" nie gegeben hat, aber ich würde es durchaus nicht abstreiten, dass früher doch sehr penetrant versucht wurde, dass den Leuten einzubläuen. Aber ich sehe darin nur die Sorge der Kirche um das Seelenheil der Menschen und würde das daher auch nicht an die große Glocke hängen.

      Es ist also einfach eine Frage der Wertschätzung der Sexualität. Heute meint ja jeder, dass man sie nur schätzt, wenn man möglichst oft Sex hat. Aber erkennt man die Wertschätzung eines Objektes daran, wie gut es gepflegt ist oder wie oft man es benutzt hat?
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      Gottfried Wilhelm Leibniz
    • Original von IceLink
      Ein sehr guter Beitrag Michael, ich bin echt baff was du hier alles von dir gibst. Respekt!


      Also, wenn man sich mal selbst etwas genauer mit dem beschäftigt, was das römische Lehramt sagt, statt immer nur auf das allgemeine Geschwätz zu hören, dann kommt man von alleine auf so etwas.

      Es ist nicht alles perfekt, was aus rom kommt, aber es ist auch nicht alles so schlecht, wie es gerne suggeriert wird.
      "Mit dem Aufhören der Gottesfurcht beginnt die Entfesselung der Leidenschaften und die Herrschaft einer Sinnesart, welche die Welt mit einer Sündflut von Blut überschwemmen wird."
      Gottfried Wilhelm Leibniz
    • Original von IceLink
      Ein sehr guter Beitrag Michael, ich bin echt baff was du hier alles von dir gibst. Respekt!


      Ich muss auch sagen, dass ich der katholischen Kirche vielleicht ein bisschen unrecht getan habe.
      Es gehört nämlich auch meiner Meinung nach diese "Entzauberung" von Sex, weil man ihn einfach viel zu oft mit unterschiedlichen Partnern hat, zu den Problemen unserer Gesellschaft. Leute, die früher jedes Wochenende mit jemand anderem Sex hatten, werden später niemals eine glückliche, dauerhafte Beziehung führen können. Das ist jedenfalls meine Überzeugung.

      Aber etwas ist mir immer noch ein Dorn im Auge: Die Meinung der katholischen Kirche über Homosexualität.
      Du sagst ja, dass die katholische Kirche mit ihrem "Sex nur in der Ehe" dem Sex einen vernünftigen Rahmen geben wollen. Und was ist dann mit homosexuellen Menschen? Wie ist das, wenn zwei Frauen sich lieben? Sie können ja nichts dafür, dass sie so sind. Jetzt wollen sie von diesem Geschenk Gottes der körperlichen Vereinigung (sprich: Sex) gebrauch machen. Dafür müssten sie ja erst mal heiraten. Ich verstehe da auch die Argumentation der Kirche: Erst sich verbinden und dann der Sex. Damit auch keine Beziehung nur auf Sex aufgebaut ist. Aber leider DÜRFEN diese beiden Frauen ja nicht heiraten und werden dann fast schon gezwungen, das "kein Sex vor der Ehe" zu übertreten.
      Man könnte natürlich sagen, dass sie halt enthaltsam bleiben müssen, aber das ist erstens total ungerecht, weil sie für ihre Homosexualität nichts können und wie andere Menschen auch Sex haben wollen, und zweitens kann man von keinem Menschen verlangen, nie Sex zu haben. Wenn einzelne Menschen sich für das Zölibat entscheiden, ist das deren Sache, aber man kann es einem Menschen doch nicht verbieten. Was wäre das für eine enorme Einschränkung der Freiheit? Ein Leben ohne Sex ist ein menschenunwürdiges Leben, wie ich finde (wie gesagt, wenn man sich dafür entscheidet ist es völlig okay). Also werden Homosexuelle von der katholischen Kirche zu Sündern gemacht, die keine andere Wahl (zumindest keine vertretbare, wie ich finde) haben, als zu sündigen.
      Ich weiß nicht, ich sehe hier ganz klar die Homosexuellen als "arme Opfer" und die Kirche als "verstockte Täter"
    • Da hast du natürlich das nächste komplexe Thema rausgesucht.

      Das ist auch nicht ganz so einfach. Ich versuche einfach mal vorne anzufangen.

      Gott hat zuerst einen Menschen geschaffen, Adam. Weil es aber nicht gut war, dass der Mensch alleine ist, hat er versucht, ihm eine entsprechende Hilfe zu finden. Da die Tiere keine dem Menschen entsprechende Hilfe waren, hat er den Menschen in tiefen Schlaf fallen lassen und aus seiner Seite eine Rippe genommen, und darum die Frau geformt. Das ist nach biblischer Tradition die Entstehung der Geschlechter. Ich möchte hier anmerken, dass durch das Hinwegnehmen der Rippe und der Aufsplittung in zwei Geschlechter der Mensch nicht jeweils defizitär geworden ist, sondern gerade durch diese Aufteilung, die auch wieder aufeinander verweist, zu seiner vollen Größe erschaffen.

      An Mann und Frau ist die Gabe der Fruchtbarkeit verliehen worden mit dem Auftrag, fruchtbar zu sein und sich zu mehren. Das geht natürlich nur in der Verbindung von Mann und Frau. Das zeugen eines Kindes ist die höchste Ausdrucksform der Liebe zwischen Mann und Frau, in der auch ein Funke des göttlichen Ursprungs der Liebe aufleuchtet, nämlich die Schaffung neuen Lebens. Man kann sich jetzt darüber streiten, ob das die einzige Funktion sein sollte oder nicht. Fakt ist jedenfalls, dass man diesen Aspekt von der Sexualität nicht trennen kann.

      Nun gibt es das Phänomen der Homosexualität. Zwei Männer oder zwei Frauen lieben sich. Sollen sie nun Sex haben, oder nicht? Schließlich ist die Sexualität ja auch eine Ausdrucksform der Liebe. Aber was ist mit dem Auftrag der Fruchtbarkeit? Kann der überhaupt wahrgenommen werden? Und wenn man ehrlich ist, ist es auf natürlichem Wege unmöglich, dass zwei Männer oder zwei Frauen diesem Auftrag nachkommen können.

      Nun stand die Gesellschaft des Judentums, später auch des Christentums dieser Problematik gegenüber und hat sich gefragt, wie man damit umgehen sollte. Und für solche Fragen gibt es das Lehramt, das versucht, eine Lösung zu finden.

      Man muss hier versuchen, die Kirche als eine Art Mutterfigur zu begreifen. Sie möchte das Beste für ihre Kinder; möchte, dass sie möglichst heil durch das Leben kommen. Was ist da natürlicher? Dass sie bei Dingen, die man nicht ganz durchschaut zur Vorsicht aufruft, oder sagt: "Ja, macht ihr mal."

      Ich möchte das an einem anderen Beispiel klar machen. Mutter geht mit Kindern durch urch einen Wald und sie finden Früchte, die sie nicht kennen. Die Kinder haben aber Hunger. Was macht die Mutter nun. Gibt sie den Kindern von den Früchten, obwohl sie nicht weiß, ob sie giftig sind, oder nicht? Eine vernünftige Mutter wird ihren Kindern wohl nicht von der Frucht geben.

      So darf man auch die Gebote der Kirche nicht als Verbote verstehen, sondern immer als Ausdruck der Sorge um das Heil der Menschen. Es ist eine gut gemeinte Empfehlung. Ob man sich letztlich daran hält, ist ja jedem seine Sache, wenn ich das mal so sagen darf. Aber jeder muss auch für sein Tun die Verantwortung tragen.

      Und über diese Frage hat man sich ja nun doch auch viele Jahre und Jahrhunderte den Kopf zerbrochen und ich sehe in dieser Entscheidung keinesfalls ein bloßes Abwiegeln von etwas Unbekanntem, keine Böswilligkeit,sondern die mütterliche Sorge um das Heil jedes einzelnen, der vor dieser Frucht steht und sich entscheiden muss.
      "Mit dem Aufhören der Gottesfurcht beginnt die Entfesselung der Leidenschaften und die Herrschaft einer Sinnesart, welche die Welt mit einer Sündflut von Blut überschwemmen wird."
      Gottfried Wilhelm Leibniz