Maskentanz

    • Erstmal eine kleine Einführung...sowas wie ein prolog vielleicht. Ist nicht sehr viel, die nächsten posts werden länger, viel spaß, und kritik ist natürlich erwünscht.


      akinna

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      Eine Erinnerung…

      …Mihó presste die Hände fest auf ihre Ohren. Sie hatte die Augen geschlossen und drückte sich an den Leib ihrer Mutter, die neben ihr stand. Die Schreie der Verurteilten konnte sie jedoch nicht aussperren. Sie drangen zu ihr vor, erschütterten alles in ihr, ließen sie zusammenzucken und vor Angst und Mitleid Qualen leiden. Mihó wollte weg hier. Sie wollte dieses abscheuliche Ritual der Hinrichtung nicht miterleben. Doch als wenn ihr Vater ihre Gedanken gelesen hätte, packte er sie plötzlich fest am Arm und hielt sie fest. Sein Blick war hart und er schüttelte den Kopf als sie ihn bettelnd ansah.
      Plötzlich wurde ein Name verlesen, der ihr sekundenlang den Atem nahm. Erenn Ruen. Sie riss die Augen auf. Sie sah das Gesicht ihres besten Freundes. Er war etwa in ihrem Alter, vielleicht neun Jahre alt, er hatte den Blick gesenkt, sagte kein Wort, schien wie unter Trance. Seine zerrissene Kleidung war über und über mit Blut verschmiert.
      Mihó begriff nicht, warum wurde er auf den Scheiterhaufen zugeführt …? Was geschah hier, er konnte doch nicht, … sie konnten ihn doch nicht, ... was hatte er getan?
      Sie rief seinen Namen, aber er reagierte nicht. Sie rief ihn immer und immer wieder, bis ihre Stimme nichts mehr als ein heiseres Kreischen war. Ihr Vater packte sie fester und redete auf sie ein. Sie begann um sich zu schlagen, sie wollte zu Erenn, wollte ihn da herunter zerren, er hatte dort nichts verloren!
      Jetzt wurde seine Schrift verlesen. Er wurde des Mordes angeklagt, mehr verstand Mihó nicht, denn ihre kindliche Panik machte es ihr unmöglich jetzt genau zuzuhören. Sie weinte hemmungslos als der Henker vor Erenn trat, seinen Hals packte und ihm das Genick brach, bevor er seinen leblosen Körper achtlos auf den Scheiterhaufen warf. Schon wurden die nächsten Anklageschriften verlesen. Um Mihó herum wurde alles schwarz…
    • @ Naboru: nee is schon klar. Der Titel des threads war ein falscher und für die mods ist es einafcher wenn ich nene neuen erstelle unter anderem namen und sie den alten löschen, als wenn sie ihn umbenennen. das ging nich. ist alles abgesprochen ^^


      hier gehts weiter..

      Akt 1

      Die Straßen des kleinen Dorfes waren nicht sehr belebt und die wenigen Menschen, denen Rhias begegnete, würdigten den Fremdling mit keinem zweiten Blick, nachdem sie ihn als solchen abgestempelt hatten, einige wechselten sogar die Straßenseite. Rhias wickelte seinen Mantel fester um seine Schultern und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Ihm graute es mit jedem Schritt, den er in dieses Dorf setzte, mehr davor, hier den Rest seines Lebens verbringen zu müssen.
      Die Fassaden der Häuser waren trostlos, der Lehm und die Steine waren selten verputzt und er sah kein einziges Gebäude, das mit Farbe bestrichen worden war. Die Dächer waren primitiv, die Straße aus groben, unregelmäßigen Steinen gepflastert. Alles in allem fühlte er sich zweihundert Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt.
      Jetzt begann es leicht zu schneien und Rhias blickte auf zum Himmel. Am Horizont ballten sich dunkle Wolken zusammen und türmten sich bizarr auf. Der Wind, der diesen Winter sehr stark war, würde dieses Gewitter schnell auf das Dorf zutreiben. Er wunderte sich, dass ihm die Wolken nicht schon viel früher aufgefallen waren, führte dies jedoch auf seine Nervosität zurück. Und nervös war er wirklich. Ihm war flau im Magen, schon den ganzen Tag, und ein Kloß in seinem Hals brachte ihn fast um den Verstand. Was ihm bevorstand, hier in dieser Einöde, wusste er bereits. Rhias würde eine Lehre bei einem Handwerker angehen und bei diesem einziehen. Er schluckte und blieb einen Moment stehen. Er war zu Fuß tagelang gereist und musste grässlich aussehen. Wollte er so schmutzig und klamm wirklich bei seiner zukünftigen Familie vor der Tür stehen?
      Ein wenig abseits der Straße, so wusste er, schlängelte sich ein Fluss am Dorf vorbei. Das Wasser musste eiskalt sein in dieser Jahreszeit, aber was blieb ihm anderes übrig, wenn er nicht gleich am ersten Abend wieder vor die Tür gesetzt werden wollte? Er tastete über sein Kinn. Er hatte sich schon länger nicht mehr rasiert und seine Fingernägel waren nahezu schwarz.
      „Du musst Rhias sein!“
      Rhias wirbelte völlig perplex herum und sah sich einem jungen Burschen gegenüber, der ihn verschmitzt angrinste. Er war nur unwesentlich jünger als Rhias und war für diese Jahreszeit sehr leicht bekleidet. Als er merkte wie verwundert Rhias über seine Kleidung schien erklärte er: „Ich komme gerade von der Arbeit.“, er deutete auf einen Handwagen, der auf der Straße abgestellt worden und über und über mit Holz beladen war, „Beim ziehen des Karrens behindert mich ein Mantel nur und mir wird bei all der Bewegung nicht schnell kalt.“
      Rhias nickte verwirrt. Nach einem Moment des Schweigens fragte er: „Wer bist du überhaupt?“
      „Oh, mein Name ist Flint. Und ich schätze ich bin dein zukünftiger Schwager."
      Rhias zögerte und sah an seinen schmuddeligen Kleidern hinab. Flint lachte und bedeutete ihm, ihm zu folgen. „Ich versichere dir, egal wie jämmerlich du stinkst, wir haben schon schlimmeres gerochen. Baden kannst du auch zu Haus.“
      Die beiden setzten sich in Bewegung. Rhias mit dem wenigen Hab und Gut, welches er mitgebracht hatte, in einem kleinen Beutel über die Schulter geworfen und Flint den alten Karren hinter sich herziehend.
      Flint war ein groß gewachsener, hagerer Kerl und hatte ein hübsches, ein wenig verschlagenes Gesicht. Er war Rhias nicht unähnlich mit dem halblangen schwarzbraunen Haar, wobei seine Augen dunkel waren und die von Rhias hellgrau hervorstachen. Außerdem hatte sich Rhias nie für besonders hübsch gehalten. Viel zu viele kleinere und größere Narben übersäten seinen Körper und auch sein Gesicht.
      „Du bist nicht sehr gesprächig, was?“, Flint lachte auf. „Da passt du ja vorzüglich zu meiner Schwester.“
      „Nun ja, ich weiß nicht recht was mich hier erwartet. Schlägt mir wohl aufs Gemüt.“, antwortete Rhias etwas verlegen und Flint schenkte ihm ein verständnisvolles Lächeln. Rhias fühlte, wie sich der Knoten in seinem Hals ein wenig lockerte.
      Bald säumten immer weniger Häuser die Straße, die sie entlang gingen, und schließlich wurden sie vollständig von dichtem Laubwald ersetzt. Rhias sah außerdem, dass sich die düsteren Wolken langsam über ihnen ausbreiteten.
      „Es ist nicht mehr weit, vermutlich wird uns das Unwetter nicht erwischen bevor wir zu Haus angekommen sind.“, sagte Flint.
      Er sollte Recht behalten, hinter einer Biegung keine zweihundert Meter weiter ging der weg in einen schmalen, sehr steilen Pfad über, auf dem sie hintereinander weiter laufen mussten. Dann entdeckte Rhias sein neues Heim und es verschlug ihm die Sprache.
      Abrupt endete der Wald auf der rechten Seite des Pfades und wurde durch eine riesige, hölzern getäfelte Ebene ersetzt. Am Ende der Ebene stand ein kleines Haus, dass kaum ein sechstel des rechteckigen Platzes bedeckte. Doch weder das einfache Haus noch der große Platz raubten Rhias den Atem. Über der Fläche war so hoch wie die Baumwipfel ein Gewirr aus Holz aufgetürmt. Wie ein Spinnennetz aus Brettern und Leisten schlängelte sich das Gebilde in den Himmel und endete wie eine Kuppel in einem Punkt.
      Und überall, an jeder Strebe, jedem Ast, jeder freien stelle hingen Masken. Hunderte Masken von verschiedenen Größen, Farben und Formen.
      „Du müsstest dein Gesicht sehen.“ Flint kicherte und zog den Karren mit einem Ruck auf das Holplateau. „Los komm, das Gerüst wirst du ab jetzt jeden Tag sehn.“
      Mit diesen Worten spazierte er quer über die Holzterrasse unter dem maskenbehängten Gerüst hindurch, und musste dabei einige hacken schlagen um mit seinem unhandlichen Karren hindurchzupassen. Rhias folgte ihm mit offenem Mund und erschrak jedes Mal wenn er seinen Blick über eine andere Maske streifen ließ. Denn er war von grinsenden Fratzen, schrecklich düsteren Trauermienen, wütenden Teufelsmasken, gütigen, aggressiven, und vor Angst verzerrten Gesichtern umgeben.
      „So etwas hab ich noch nie gesehen...“, stammelte er. Flint schüttelte nur amüsiert den Kopf.
      Als sie das Gebilde hinter sich gelassen hatten, ließ Flint den Karren einfach vor dem Haus stehen und trat ein. Rhias tat es ihm nach und war ein wenig enttäuscht von der Schlichtheit der Einrichtung. Er hatte nicht etwa mit prunkvollen Möbeln gerechnet, allerdings mit weiteren Masken. Doch hier, in der großen Wohnstube war keine einzige zu entdecken. An der hinteren Wand gab es einen Kamin und unendlich viele Bücher in morsch aussehenden Regalen die bis zu Decke hinaufreichten. Das freute Rhias, er hatte immer sehr gern gelesen, doch nie das Geld gehabt sich eigene Bücher leisten zu können. Hier würde es ihm wenigstens nicht langweilig werden, dachte er. Ansonsten gab es eine Sitzecke, einen Tisch, einige Stühle und eine Kochstelle in der Ecke rechts neben der Eingangstür und überall weitere Bücher. Mannshohe Stapel standen in den ungenutzten Ecken und Nischen.
      „Das ist eine beeindruckende Sammlung.“, sagte Rhias um die Stille zu durchbrechen. Flint blickte kurz auf und ließ dann den blick auf den Regalen verweilen. „Ja. Aber niemand ließt sie, außer meiner Schwester.“
      Rhias hätte gern erfahren, weshalb das so war, doch ein merkwürdiger Unterton in Flints Stimme sagte ihm, er solle lieber nicht weiter fragen. Flint streckte sich und gähnte lange. Dann sah er sich unschlüssig um. „ich zeige dir am besten erst einmal dein Zimmer und den Rest des Hauses. So viel gibt’s da ja nicht zu sehen.“
      „Danke.“
      Flint zeigte auf eine Tür neben dem Kamin. „Da geht’s raus in den Garten hinter dem Haus und in die Werkstatt. Außerdem findest du dort auch das Klo. Hier“, er ging auf eine Tür im linken Teil des Wohnraumes zu und öffnete sie, bis Rhias die untersten Stufen einer Wendeltreppe sehen konnte, „Hier geht’s zu den Schlafräumen unters Dach. Komm mit, dann kannst du deine Sachen ablegen.“
      Sie gingen hinauf und kamen in einem winzigen Flur von dem vier Türen abgingen. Flint fuhr mit seinen Erklärungen fort: „Hier schlafe ich, das ist das Schlafzimmer meiner Eltern, da schläft, na ja, wohnt meine Schwester und der Raum ganz rechts stand immer leer und gehört ab sofort dir. Vater hat vor, die Wand zwischen deinem und ihrem Zimmer einzureißen wenn ihr geheiratet habt--“
      Rhias sah zu Boden. „Ich kenne nicht einmal ihren Namen.“
      „Sie heißt Mihó.“
      Rhias spürte, dass er sich unmerklich entspannte.
      Flint fügte hinzu: „Sie ist ... wie soll ich sagen, einzigartig. Ein echt hübsches Ding, aber du wirst schon noch herausfinden was ich meine.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von braised akinna ()

    • *grad von der arbeit kommt*

      argh.. gut.. ich hab dir versprochen es zu lesen.. und es getan.. aber jetzt will ich mich hinfetzen und nur noch gammeln xD *keine kraft mehr*

      Ich zähl dir dann einfach in icq alles auf... k? ^^"
      Verzeih mir...

      Au revoir
      Taya

      Always
      I wanne be with you
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    • Muha, Maskentanz der Titel, und dann gleich die Masken an dem Haus... spüre ich da einen Hauch von Zusammenhang?! Nu ja, ich mags *chu* Und irgendwie kann ich mich jetzt besser in deine Charaktere hineinversetzen, kA warum... vllt weil er jetzt auch mal "n Kloß im Hals hat" oder so, du machst ja ansonsten immer so coole, kalte Charas ^^
      Außerdem hast du mich dazu bewegt meine Story auch ma wieder hierrein zu stellen =D *werbungmach* xD nu ja, wie auch immer. Ich mag es ^^ ich bin zu sehr auf Drogen um wirklich konstruktive Kritik abzugeben... hmü... xDDD HELMEPPO!!!! xDD


      ich geh weg...
      www.dachterrasse.net - Rock die Scheiße fett! *Rhyme*

      Der Bach - ach.

      Heinz Erhardt

      Mein Gruß geht an: Tayalein, Nayrufan, Lothy, Sirius, Ulyaoth, Anju, braised_akinna, FoWo und des weiteren alle die mich kennen ^^
    • Ich mag das Bild... und sein grinsen... und die masken xD

      das war jetz sehr tiefsinnig xD

      Au revoir
      Taya

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von -Marin- ()

    • Akt 1

      -Teil2-

      Rhias begann kurz darauf, sich in seinem Zimmer einzurichten, das man eher als Kämmerchen bezeichnen könnte. Es war gerade genug Platz für ein schmales Bett, eine art verfallenen Kleiderschrank und ein schiefes, der Dachschräge angepasstes Fenster, dass sich nicht öffnen ließ. Für frische Luft sorgte ein Kopfgroßes Loch direkt darüber. Es begann leicht zu regnen.
      Mit einem Seufzer ließ sich Rhias auf das Bett sinken und schloss für einen Moment die Augen. Nur ganz kurz ausruhen, Bloß zwei Sekunden…
      „Rhias?“, Flints Stimme riss Rhias aus dem Schlaf. Er stand in der geöffneten Tür und zeigte mit dem Daumen hinter sich. „Kommst du runter? Ich hab da was gekocht. Mal sehn ob sie verdaubar ist, was sagst du?“
      „Ich komme sofort, ich hatte auch nicht vor zu schlafen…“
      „Ach was, nach so einer langen Reise kann man kaum erwarten, dass du munter herum springst. Na ja, ich warte auf dich. Ach, vielleicht sollten wir das Loch da reparieren, es regnet auf dein Bett.“
      Mit diesen Worten machte er kehrt und Rhias hörte ihn die Treppe hinunterpoltern. Rhias erhob sich und rieb sich kräftig durchs Gesicht. Ihm pochte der Schädel und er spürte jetzt noch stärker, wie sehr er Schlaf brauchte. Aber seinen Hunger konnte er ebenfalls nicht verleugnen. Außerdem waren seine Füße eiskalt. Durch das Loch hatte es tatsächlich auf seine Beine geregnet.
      Er ging zur Tür und schob sich hindurch, bis er sich plötzlich einem jungen Mädchen gegenüber sah. Er hielt inne und vergaß bei ihrem Anblick zu atmen. Sie stand ebenfalls still, für einen kurzen Augenblick sahen sie sich in die Augen. Ihre langen, pechschwarzen Haare fielen ihr offen über die Schultern und teilweise ins Gesicht. Ihr Blick war düster, fast feindselig. Ihre Haut schneeweiß, als würden die Sonnenstrahlen sie nie berühren.
      Rhias war wie verzaubert, dann, plötzlich, riss sie die Tür ihm gegenüber auf und schlüpfte hinein.
      Verwirrt verharrte er noch einen Augenblick, als erwartete er, dass sie wieder herauskommen würde. Doch schließlich ging er hinunter und setzte sich zu Flint an den Tisch. Dieser schöpfte eine wässrige, mit klumpigen, festeren Stückchen durchsetzte Brühe aus einem dampfenden Kessel auf zwei Teller. Rhias zog bei diesem unappetitlichen Anblick beide Brauen hoch, begann jedoch brav sie auszulöffeln.
      „Du hast Mihó getroffen, stimmt’s?“, fragte Flint nach ein paar Minuten.
      Verwundert sah Rhias auf und nickte.
      „Das kann man geradezu aus deinem Gesicht ablesen.“
      Rhias schwieg verlegen.
      Flint redete munter weiter. „Aber weißt du, das geht jedem so, der sie zum ersten Mal sieht. Ihre Erscheinung hat eine eigenartige Wirkung auf die Menschen.“
      „War das schon immer so?“
      Flints Gesichtsausdruck wurde steif. „Ja, sicher. Schon immer.“
      Eine erdrückende Stille legte sich über die jungen Männer. Dann fragte Rhias: „Wo sind eure Eltern?“
      „Auf dem Markt in der Stadt. Sie kommen in den nächsten Tagen wieder. Dann wirst du auch anfangen bei Vater zu lernen.“
      Rhias widmete sich wieder seinem fragwürdigen Abendessen. Draußen war es schon dunkel geworden und im Kamin knackte ein Feuer und verbreitete eine wohlige Wärme. Er wusste nicht recht wie er sich fühlen sollte. Körperlich war er am Ende seiner Kräfte. Und er war verwirrt, aber schließlich war er gerade erst angekommen.
      „Glaubst du nicht, Mihó ... glaubst du nicht, dass sie auch etwas essen möchte?“
      Flint machte ein grunzendes Geräusch und schluckte. „Sie nimmt sich schon was wenn sie Hunger hat. Ich schätze sie ist gerade am Arbeiten.“
      „Was arbeitet sie?“
      „Sie ist für die Verzierung der Masken zuständig.“
      „Was wird meine Aufgabe sein?“
      „Weißt du, ich denke, dass mein Vater will, dass du alles kennen lernst … Das Holz beschaffen, es zersägen, schleifen, fräsen…und die Bemalung.“
      Rhias wurde mulmig, bei dem Gedanken an die ganzen Fehler die er am Anfang machen würde.
      „Keine Angst. Du wirst schon mit der Arbeit zu Recht kommen. Das tu ja selbst ich.“ Er zwinkerte und stand auf um sich einen Nachschlag zu genehmigen. „Ist diesmal gar nicht schlecht geworden…“
      Die Ruhe die Flint ausstrahlte und die Art wie er sprach, passten so gar nicht zu seinem Äußeren. Rhias war einundzwanzig und er hatte Flint für achtzehn oder neunzehn gehalten. Aber so sicher war er sich da nicht mehr.
      „Flint, wie alt bist du eigentlich?“
      „Haha, schätz mal.“
      „Achtzehn? Neunzehn?“, sagte Rhias unsicher.
      Ein polterndes Lachen ertönte. „Ich werde in drei Monaten dreiundzwanzig.“
      Erstaunt und ein wenig kleinlaut lachte Rhias mit. Um ganze fünf Jahre verschätzt…
      Flint setzte sich wieder, mit einem aufgefüllten Teller, und aß weiter. „Wie wär’s wenn du dich am Brunnen wäschst und dich dann einfach wieder schlafen legst? Hier verpasst du nichts mehr. Und du siehst wirklich schrecklich aus.“
      „Gute Idee.“, sagte Rhias dankbar und stand auf. Er hielt Flint zurück, als er ebenfalls aufstehen wollte um ihm den Weg zu zeigen. „Ich find mich schon zurecht.“

      Später lag Rhias auf einem Futon neben seinem Regen durchtränkten Bett auf dem Boden und betrachtete die Holzbretter, die jetzt das Loch über dem Fenster bedeckten. Außen peitschte das Unwetter gegen die Scheibe und die Wassermassen die von ihr abperlten machten einen Blick nach draußen unmöglich. Aber das gleichmäßige Prasseln der Tropfen hatte er schon immer gemocht.
      Er schloss einige Male die Augen und öffnete sie gleich wieder, denn das ständige Aufheulen des Windes ließ ihn einfach keine Ruhe finden. Es half nichts, das Unwetter und das kalte Wasser aus dem Brunnen hatten ihn wieder ziemlich wach werden lassen.
      Rhias richtete sich auf und lehnte sich gegen sein Bett. Er konnte doch nicht die ganze erste Nacht wach bleiben … außerdem war er so erschöpft wie zuvor, aber wenn er nun einfach nicht schlafen konnte…
      Vielleicht sollte er sich ein Buch von unten holen um sich schläfrig zu lesen? Das schien ihm ein guter Einfall und er schälte sich aus dem warmen, weichen Stoff des Futons.
      So leise er konnte schlich er über den Flur und die Wendeltreppe hinab in die Wohnstube und stutzte. Die Haustür stand einen Spalt offen. Hatte der Wind sie aufgedrückt? Er ging hinüber und öffnete sie ein Stücken mehr um hinauszusehen. Wind und Regen schlugen ihm wie Fäuste entgegen. Er schielte durch die Nacht und betrachtete das Maskengerüst, das gefährlich wankte. Ob die Masken genug befestigt waren? Und die Farben, würden sie nicht herunter laufen?
      Da sah er sie.
      Inmitten des Plateaus, unter dem Gerüst und den aberhunderten Masken stand eine Frau mit langen, schwarzen Haaren, die wild hin und her peitschten. Rhias schluckte und wagte nicht, sich zu bewegen, auch wenn sie ihn niemals wegen einer Bewegung hätte ausmachen können in dem Tosen des Sturms.
      Rhias erkannte ihren Körper nur als hellen Schemen. Sie drehte ihm den Rücken zu und sie war völlig nackt. Mittlerweile war Rhias nass bis auf die Knochen und auch um ihn herum war der Regen in die Stube geweht und benässte den Boden.
      Es konnte nur Mihó sein, die dort draußen stand. Sie regte sich kein einziges Mal, bis sie sich auf einmal bückte und etwas Dunkles um ihr Schultern schlang. Dann konnte Rhias sie kaum noch erkennen, sie wurde ein mit der Dunkelheit der Nacht.
      Mit klopfendem Herzen lehnte er die Tür wieder an und lief die Treppen hinauf in sein Zimmer.
      Er ließ sich auf dem Futon nieder und starrte an die Decke. Er wusste nicht, ob er ihr jemals in die Augen sehen konnte ohne rot zu werden, er wusste ohnehin nicht wie er jemals ohne Heimweh hier leben sollte. Er vermisste seine Eltern und seine Freunde. Doch die waren weit weg … und es gab kein Zurück. Er war jetzt hier … das war sein Schicksal.
      Ohne es zu merken dämmerte er in den Schlaf. Das Letzte, was er noch halb wahrnahm waren Mihós leise Schritte auf dem Flur.
    • Muh... kk..

      Ich machs kurz, weil ich tot bin..

      1. An einigen Stellen fehlen mir persönlich noch beschreibungen... Rhias Faszination für Mihó kommt bei mir nich so richtig an, wenn es so karg erläutert ist.

      2. Das Ende finde ich zu abrupt.. erst sieht er sie nackt, dann denkt er kurz an sie, plötzlich schwenkt alles zu seinen Eltern.. und auch irgendwie zu gefühlsarm. Für mich hat er kein Heimweh.

      Ansonsten sehr schön und die Geschichte gefällt mir bis jetzt. Hast du das mit den Masken aus Conan? oô
      *sich an die folge erinnert*

      Au revoir
      Taya

      Always
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