Ein interessanter Artikel aus dem Systemfehlerforum:
>Hallo Forumsteilnehmer,
>die Financal Times Deutschland bringt heute folgenden Artikel:
>Deutsche horten so viel Geld wie nie zuvor
>Wer nun glaubt, dass sich Sparstrümpfe überquellend füllen, Matratzen nicht mehr mit Rosshaar, sondern mit Euro gestopft werden und unter jeder Bodendiele ein Bündel Banknoten liegt, täuscht sich.
>FTD meint damit, dass die Bundesbürger mittlerweile „4.067 Mrd. Euro auf Bankkonten, in Wertpapieren und Versicherungen geparkt“ haben. Das sei „fast zweimal so viel wie die jährliche Wirtschaftsleistung und eine Verdopplung gegenüber Anfang der 90er Jahre“. Interessant ist hier die Verwendung des Wortes „geparkt“, das in gleicher Weise verwendet wird wie das Wort „horten“ im Titel: Geld, das der Wirtschaft entzogen wird.
>Weiter im Text heißt es, dass „[d]er Anstieg des Geldvermögens [...] allerdings die geringe Konsumneigung der Verbraucher wider[spiegelt] – was konjunkturell als problematisch gilt“. Und man liest gar: „Zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte haben die Deutschen mehr Geld zur Tilgung von Krediten zurückgezahlt als ausgeliehen.“
>Als ein wesentlicher Faktor des Konsumverzichts wird angeführt, dass mehr Geld für die private Altersvorsorge gespart werde. Allerdings sei die Sparneigung, laut Bundesbank, nur in den höheren Einkommen ausgeprägt (20% über dem Durchschnitt), „[w]ährend private Haushalte mit unterdurchschnittlichen Einkommen nur wenig Konsumverzicht übten oder gar entsparten“. (Hm, woher das wohl kommt?)
>Die Sparerei mache auch vor den Unternehmen nicht halt, die zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung nicht einmal die einbehaltenen Gewinne für Investitionen ausgeben würden. Nur der Staat gibt nach wie vor mehr aus als er einnimmt.
>Der Autor des Artikels missversteht natürlich das „Horten“ und das „Geld Parken“. Hier wird kein Geld der Wirtschaft entzogen. Aber, und das lässt sich aus den Angaben ablesen, die Nachfrage nach Kredit der Wirtschaft ist zunehmend geringer als die Sparleistung der Privaten. D.h. auch im Zusammenhang mit der Investitionszurückhaltung der Unternehmen, dass die Merkmale einer Deflation nun wirklich nicht mehr zu übersehen sind. Falls auch noch Sektor Staat auf die Idee kommen sollte, zumindest tendenziell an die Tilgung seiner Schulden zu gehen, na, dann gute Nacht. Die einzigen, die derzeit das Schiff noch auf dem Wasser halten sind eben der Staat und die Bezieher „unterdurchschnittlicher Einkommen“, der eine Teil bereits bis zur Lähmung verschuldet, der andere prinzipiell kaum kreditwürdig. Warum der Autor des Artikels die logischen Schlüsse nicht zieht bzw. warum er sie, falls er sie gezogen hat, nicht niederschreibt, ist eine Frage für sich.
>Viele Grüße
>Michael
Das bedeutet nichts anderes, als das Sparen in der heutigen Situation tödlich ist. Auf der überstaatlichen Ebene hält quasi die USA mit ihrer Verschuldung die ganze Weltwirtschaft am Leben.
Schulden kann man insgesamt nur mit einem umlaufgesicherten Geld tilgen. Sonst kommt das Geld nicht mehr in den Umlauf und die Wirtschaft bricht zusammen.
>Hallo Forumsteilnehmer,
>die Financal Times Deutschland bringt heute folgenden Artikel:
>Deutsche horten so viel Geld wie nie zuvor
>Wer nun glaubt, dass sich Sparstrümpfe überquellend füllen, Matratzen nicht mehr mit Rosshaar, sondern mit Euro gestopft werden und unter jeder Bodendiele ein Bündel Banknoten liegt, täuscht sich.
>FTD meint damit, dass die Bundesbürger mittlerweile „4.067 Mrd. Euro auf Bankkonten, in Wertpapieren und Versicherungen geparkt“ haben. Das sei „fast zweimal so viel wie die jährliche Wirtschaftsleistung und eine Verdopplung gegenüber Anfang der 90er Jahre“. Interessant ist hier die Verwendung des Wortes „geparkt“, das in gleicher Weise verwendet wird wie das Wort „horten“ im Titel: Geld, das der Wirtschaft entzogen wird.
>Weiter im Text heißt es, dass „[d]er Anstieg des Geldvermögens [...] allerdings die geringe Konsumneigung der Verbraucher wider[spiegelt] – was konjunkturell als problematisch gilt“. Und man liest gar: „Zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte haben die Deutschen mehr Geld zur Tilgung von Krediten zurückgezahlt als ausgeliehen.“
>Als ein wesentlicher Faktor des Konsumverzichts wird angeführt, dass mehr Geld für die private Altersvorsorge gespart werde. Allerdings sei die Sparneigung, laut Bundesbank, nur in den höheren Einkommen ausgeprägt (20% über dem Durchschnitt), „[w]ährend private Haushalte mit unterdurchschnittlichen Einkommen nur wenig Konsumverzicht übten oder gar entsparten“. (Hm, woher das wohl kommt?)
>Die Sparerei mache auch vor den Unternehmen nicht halt, die zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung nicht einmal die einbehaltenen Gewinne für Investitionen ausgeben würden. Nur der Staat gibt nach wie vor mehr aus als er einnimmt.
>Der Autor des Artikels missversteht natürlich das „Horten“ und das „Geld Parken“. Hier wird kein Geld der Wirtschaft entzogen. Aber, und das lässt sich aus den Angaben ablesen, die Nachfrage nach Kredit der Wirtschaft ist zunehmend geringer als die Sparleistung der Privaten. D.h. auch im Zusammenhang mit der Investitionszurückhaltung der Unternehmen, dass die Merkmale einer Deflation nun wirklich nicht mehr zu übersehen sind. Falls auch noch Sektor Staat auf die Idee kommen sollte, zumindest tendenziell an die Tilgung seiner Schulden zu gehen, na, dann gute Nacht. Die einzigen, die derzeit das Schiff noch auf dem Wasser halten sind eben der Staat und die Bezieher „unterdurchschnittlicher Einkommen“, der eine Teil bereits bis zur Lähmung verschuldet, der andere prinzipiell kaum kreditwürdig. Warum der Autor des Artikels die logischen Schlüsse nicht zieht bzw. warum er sie, falls er sie gezogen hat, nicht niederschreibt, ist eine Frage für sich.
>Viele Grüße
>Michael
Das bedeutet nichts anderes, als das Sparen in der heutigen Situation tödlich ist. Auf der überstaatlichen Ebene hält quasi die USA mit ihrer Verschuldung die ganze Weltwirtschaft am Leben.
Schulden kann man insgesamt nur mit einem umlaufgesicherten Geld tilgen. Sonst kommt das Geld nicht mehr in den Umlauf und die Wirtschaft bricht zusammen.
Vom Fachmann für Kenner:
Book: Terry Pratchett – Voll im Bilde
Music: KMfdM - Tohuvabohu
Game: Pac Man
Politician: Evo Morales
Zitate für die Welt:
Not anyone turns into the same as his parents. I mean, look at me. My parents were honest hard working people.
Fry, Futurama
Book: Terry Pratchett – Voll im Bilde
Music: KMfdM - Tohuvabohu
Game: Pac Man
Politician: Evo Morales
Zitate für die Welt:
Not anyone turns into the same as his parents. I mean, look at me. My parents were honest hard working people.
Fry, Futurama