Der Naga

    • Ich hab einige storytechnische Probleme mit der Story. (Dr Showdown nähert sich und ich habe da einige, äh, Komplikationen.)
      Aber ich und meine Mitarbeiter (XD) arbeiten auf Hochtouren an diesem problem, und ich denke, bald hab ich es...
      (Es ist nicht einfach, Halbdämonen zu töten, wisst ihr?)

      Aber weil ich nichts besseres zu tun habe: Ein keines Gekritzel. Wehe jemand bemägelt die fehlende Qualität der Haare; ich hab mehr wert auf das gesicht gelegt. xD;; (Es wird zeit, dass ich mal ein paar Illus zeichne. xD)

      [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v354/FoWo69/06.png]
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Letzter Absatz von Kapitel sieben, Ladies and Gents. :3
      (Ja, ich verbringe Silvester allein vor dem PC. Ganz schön traurig, was?)
      Guten Rutsch euch...

      EDIT: OMG. Ich hab gesehen, dass meine ersten Einträge flöten gegangen sind! Aaargh. OO; Wie dov. .___." (Na ja, war nur die Erstversion, aber die hatte ich nicht gespeichert! DX Dooov. DOOOV.)


      Lomeelinde wippte leicht mit einem Fuß und strich sich nervös die langen Haare hinter die Ohren, ehe sie wieder ihre Arme fröstelnd verschränkte. Es war kalt geworden und ihr war mulmig zumute, so allein in diesem Wald zu sein. Und Angoe blieb verschwunden. Sie lehnte sich gegen den Baumstamm in ihren Rücken und starrte in die Leere. Wie lange mochte er schon fort sein? Ihm war doch hoffentlich nichts passiert? Sie war schon ein paar mal so besorgt gewesen, dass sie aufgestanden war, um ihm nachzugehen, aber die Angst hatte sie noch jedes mal in die Knie gezwungen und sie blieb resignierend zurück.
      Sie schauderte in der Kälte und stand auf, ging ein paar Schritte, drehte sich wieder um, ging zurück, drehte sich wieder um. Ihre Zehen waren klamm, sie hatte eine Gänsehaut.
      „Ich gebe ihm noch eine Weile, wenn er dann nicht wiederkommt...“ Sie starrte in die Dunkelheit, in der Angoe verschwunden war. Und schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich hat er sich verlaufen, dieser dumme Trottel.“ Sie blieb eine Weile dort stehen, ausdruckslos in den Wald starrend, die Arme um den Oberkörper geschlungen und versuchte, die Kälte und Angst zu unterdrücken.
      Aber Angoe kam nicht.
      „Dem werd ich was erzählen, mich hier warten zu lassen“, sagte Lomeelinde in die Stille hinein und jagte mit einer Hand einen der goldenen Lichtpunkte von ihrer Nase. „Ich geh jetzt zurück, mir egal, was er dann macht!“
      Sie wartete.
      Und wartete noch etwas.
      Ihr Magen knurrte, sie fror und hatte Angst, fühlte sich allein. Aber dennoch wartete sie.
      Angoe kam nicht.
      Lomeelinde starrte in die Dunkelheit. „Angoe?“, rief sie. Keine Antwort. Noch einmal rief sie nach ihm. Alles blieb still. Sie merkte, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Verärgert wischte sie sich über das Gesicht, raffte ihre Sachen zusammen, drehte sich um und ging.
      Obwohl sie immer wieder stehen blieb, sich umdrehte, wartete und nach Angoe rief, beeilte sie sich. Und als der Wald endlich, nach Stunden, wieder lichter wurde, sah sie, dass die Sonne schon wieder aufgegangen war. Sie hatte die ganze Nacht schlaflos vor der Brücke auf Angoe gewartet. Und er war einfach nicht zurückgekommen; was bildete er sich eigentlich ein!
      Verärgert folgte sie dem Trampelpfad, der sie und Angoe schon von Fakhas Haus in den Wald geführt hatte, zurück. Als sie endlich aus dem Unterholz trat, stockte sie.
      Das Steinhaus des Dämonologen war umstellt von Soldaten des Königs. Lomeelinde sah sein Wappen
      im Wind flattern. Überall Soldaten, zu Fuß, zu Pferd. Und bis an die Zähne bewaffnet. Das war eine Armee, mit der man einen Krieg hätte gewinnen können. Und die Pferde hatten sein Kürbisbeet zertrampelt, worüber der Magiermeister sicherlich nicht erfreut sein würde.
      „Was zum...“, begann sie. Und dann begriff sie.
      Aber es war schon zu spät, man hatte sie schon gesehen. Sie ließ ihren Beutel einfach fallen, drehte sich um und floh in den Wald. Sie hörte Soldaten rufen, und dann das Hufgetrappel von Pferden. Sie lief weiter, einfach in den Wand hinein. Aber schon hörte sie das Schnauben des Pferdes hinter sich, und dann streckte ein Stoß an den Kopf sie nieder.
      Lomeelinde schlug bewusstlos auf den Boden auf.

      To be continued... :3
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Original von FoWo
      Und die Pferde hatten sein Kürbisbeet zertrampelt, worüber der Magiermeister sicherlich nicht erfreut sein würde.

      Den Satz find ich genial, auch wenn ich mir an Lomeelindes Stelle (YAY, ich konnte mir den Namen merken XD) über andere Dinge Sorgen gemacht hätte... xD

      Nya, wie auch immer.
      Schönschön, nicht mal grossartige Schreibfehler sind mir aufgefallen... ;( (~> Das Ich findet es traurig, wenns nur wenig Fehler ausmachen kann. XD)
      Nur eins noch: Warum genau hast du das 'einbilden' im dritt- oder viertletzten Absatz kursiv geschrieben? Das hat mich doch etwas irritiert... *schulterzuck*

      ...
      Wenn du Silvester schon alleine und ungestört am Pc verbringst, dann hast du doch sicher Zeit fürs Schreiben...? XD

      Ehm, ja. Lass dich von mir nicht stressen und ein schönes Neues ~.^b
    • *strich auf Liste mach*
      Und schon wieder jemand, wo die ersten längeren Posting fehlen...

      Aber ansonsten finde ich den Teil schön, hab nicht mal was zu kritisieren (außer dass die verdammte E-Mail-Benachrichtigungn mal wieder nicht gefunzt hat, aber dafür kannst du ja nix ^^)
    • Es ist nicht viel... aber ich muss mich jetzt langsam an den Showdown herantasten. Das braucht Zeit. :rolleyes:


      Kapitel 8
      Angoe wachte, wie so häufig, seit er Lomeelinde kannte, mit dem Gesicht auf dem Boden auf. Er verzog den Mund und spuckte Morast und Lehm auf den Boden. „Wundervoll, wirklich wundervoll“, knurrte er und klopfte sich den Körper notgedrungen sauber. Selbst seine Mutter hätte ihn nicht wiedererkannt; dreckig, voller Schrammen und missmutig, wie er geworden war. Da war sein Schlangenleib wirklich das kleinere Extra.
      Er richtete sich auf und sah um sich. Ah, ja, richtig... Der Wald, die Brücke. Es kam alles wieder und Angoe stöhnte auf. Daem, sein Schwur, das Stigma! Angoe tastete sich an die Stirn, die noch vor ein paar Stunden so geschmerzt hatte, dass es ihn in die Ohnmacht gezwungen hatte. Und nun hatte er nicht nur sein Zeitgefühl, sondern auch seine Orientierung komplett verloren. Er sah sich ratlos um, aber bevor er komplett resignierte, machte er sich einfach blindlings auf. Irgendwo, fand er, würde er schon auskommen, und als nach einer Weile der Wald lichter wurde, fühlte er sich durchaus bestätigt.
      Lomeelinde war allerdings nirgendwo aufzufinden. Er rief ein paar Mal ihren Namen, doch er bekam nie eine Antwort. Wahrscheinlich, dachte er, war es ihr zu dumm geworden und sie hatte sich auf den Rückweg gemacht. Es war ihr nicht zu verübeln; nach dem Stand der Sonne war Angoe die ganze Nacht und den folgenden Morgen fort gewesen. Hoffentlich war ihr nichts passiert. Angoe seufzte und beeilte sich, aus dem Wald herauszufinden.
      Aber als er den Schatten der Bäume endlich hinter sich hatte und auf Fakhas Haus hinabsah, fuhr ihm eine eiskalte, schreckliche Angst in die Knochen: Das Haus des Dämonologen war niedergebrannt. Beißender Rauch lag in der Luft und letzte Funken glimmten in der Asche. Der Rasen, das Kürbisbeet, alles verbrannt oder niedergetrampelt. Angoe konnte die Spuren der Reiter sehen, die nach Norden führten. Hier war eine ganze Armee entlangmarschiert. Sein Blick wanderte wieder zum Haus. Das Dach war komplett verschwunden, nur die Grundfesten standen noch. Den Göttern sei Dank, dass es ein Steinhaus gewesen war, aber alleine der Gedanke an die unzähligen Bücher ließ Angoe schlecht werden.
      Endlich fähig zu einer Reaktion, setzte er sich entsetzt in Bewegung. „Meister? Meister Fakha, seid Ihr hier irgendwo?“ Er wedelte den Rauch etwas beiseite und fand Fakha, auf dem abgebrannten Boden kniend, vor dem Haus. Die Robe des alten Mannes war teilweise angekokelt, aber er schien wohlauf. „Meister...“ Angoes Blick wanderte vor der Gestalt vor dem Dämonologen und zu seinem Entsetzen erkannte er Margarete, das Dienstmädchen. Sie war tot.
      Fakha strich dem Mädchen liebevoll eine schwarze Haarsträhne aus den Augen, ohne Angoe weiter zu beachten. „Ich kannte sie, seit sie klein war“, sagte er leise. „Habe sie bei mir aufgenommen und sie ernährt... Und nun ist sie tot, und ich konnte nichts tun. Sie ist erstickt, weil sie versucht hat, meine Bücher zu retten. Dummes Kind. Es waren doch nur Bücher. So kostbar und selten sie gewesen sein mögen und nun ist ihr Wissen auf immer verloren, aber es waren nur Bücher. Und Wissen kann nicht das Leben eines geliebten Menschen ersetzen.“
      Angoe sah Fakhas Rücken an und wusste nicht, was er sagen sollte.
      „Sie haben deine Begleiterin mitgenommen“, sagte Fakha irgendwann, wie zu sich selbst. „Ich soll dir ausrichten, dass dein Bruder im Schloss auf dich wartet.“
      „Zoasis hat das getan?“ Angoe hatte es befürchtet. Aber es auszusprechen war wie ein Schlag ins Gesicht. Hass schwelte in Angoes Brust hoch, und auf einmal begann das Mal auf seiner Stirn an zu brennen, sodass er sich schnell zur Ruhe rief. Noch nicht, noch nicht, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Heb dir deine Wut auf.
      „Fakha... ich wollte nicht... Wenn ich gewusst hätte...“ Angoe rang nach Worten. Hinter ihm knackte und knisterten in der Glut und die letzten Flammenzungen leckten über das Holz.
      „Geh schon! Geh endlich! Hier kannst du nichts mehr tun, sie ist tot!“ Fakha kam auf die Beine und drehte sich zu Angoe um, der erschrocken etwas zurückwich. „Geh und hol dir deinen Thron! Oder willst du zulassen, dass dein Bruder weiterhin die Leute umbringt, Dörfer und Häuser niederbrennt und das Volk tyrannisiert!“
      „Nein, natürlich nicht“, murmelte Angoe.
      „Dann geh!“, schrie Fakha. „Geh, und bete zu den Göttern, dass einer von euch beiden das Zeitliche segnet, damit dieser Fluch ein Ende hat! Denn bevor nicht einer von euch beiden tot ist, werden wir niemals Ruhe haben! Und nun geh endlich!!“
      Angoe starrte Fakha einen Augenblick lang an, unsicher, ob er erzürnt, verletzt oder einfach nur geschockt sein sollte.
      „Deine Reise wird kein gutes Ende nehmen“, sagte Fakha eise. „Geh endlich, Prinz. Rette dein Mädchen – und das Königreich.“
      Angoe starrte Fakha noch einen Augenblick an, dann drehte er sich um und eilte davon. Und je weiter er Fakhas Haus hinter sich ließ, desto stärker brannte der Hass in seinem Herzen und die Stimme in seinem Kopf konnte nicht verhindern, dass Angoe mit jedem Meter, den er zurücklegte, immer mehr seinen Rest Menschlichkeit verlor.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Hui, na da geht es ja zu. oO Mich uberrascht nur, dass es schon so schnell in Richtung Showdown geht, ich hatte eigentlich erwartet, dass es noch etwas dauert bis dahin. ^^

      Aber wuza, es wird interessant. OO Muss jetzt naturlich spontan den Highlander zitieren - "Es kann nur einen geben...."


      (Ja, man kann draufklicken)
    • So. Kurz und schmerzlos.
      Was soll ich sagen -- hab wiedermal "I stand alone" gehört, das PoP:WW Ending, da MUSSTE sowas ja bei herauskommen! (Sinnlose Gewalt gegen Prinzen und Frauen! Yaaaay!! :ugly: )


      Lomeelindes Geschrei konnte man wahrscheinlich in der ganzen Stadt hören. Vollkommen elfenuntypisch schrie und keifte, biss und trat sie, als sie von zwei Wachen und Zoasis’ Berater in die Kerker des Schlosses gebracht wurde. Sie mochte ihre Hohe Magie verloren haben und körperlich ein schwaches, zartes Wesen sein, aber die Wut, der Hass und Angst setzten solche Kräfte in ihr frei, dass die zwei Wachen ihre liebe Not hatten, sie zu bändigen.
      „Ihr menschlichen Ekel! Widerlinge! Triebmenschen! Lasst mich los oder ich jage euch einen Zauber nach dem anderen auf euren Leib!“ Lomeelinde strampelte, als sei sie von einem Teufel besessen. „Wenn Angoe das mitbekommt, wird er euch zerquetschen, ihr dummen, kleinen, mickrigen Menschen! Wartet nur, bis er hier auftaucht, um mich zu retten, und das wird er!“
      So ging das weiter, während man sie eine Treppe nach der anderen tiefer ins Schloss brachte, vorbei an vergitterten Türen, aus denen sich die Hände der Gefangenen streckten und um Gnade bettelten. Niemand wollte zu Zieten von Zoasis’ Herrschaft im Kerker sitzen. Mittlerweile wusste jeder, dass der neue König dem Wahnsinn verfallen war.
      Am Ende eines Ganges, der weitab von allen anderen lag, öffnete Zoasis’ Berater eine Kerkertüre, die sich laut schnarrend öffnete. Lomeelinde wurde unsanft geradezu in die winzige Zelle dahinter geprügelt, und die Türe knallte vor ihrer Nase wieder zu. Alles, was sie hatte, war ein winziger keiner Schlitz in der massiven Eisentüre, durch den sie in den Gang spähen konnte. Und langsam wurde ihr bewusst, in welcher Gefahr sie schwebte.
      „Lasst mich raus, lasst mich raus!“, weinte sie und schlug mit den Fäusten gegen die Türe. „Ich hab doch mit euch dummen Menschen gar nichts zu tun! Ich kenne euren dummen Prinzen ja noch nicht einmal!“
      Der Berater schickte die zwei Wachen mit einem Kopfnicken fort und trat näher an den Sehschlitz in der Türe heran. „Hör zu, Elfe“, sagte er, und seine Stimme zitterte. „Du bist auf Befehl des Königs hier. Der dumme Dämonologe sagte, du seiest Angoes Begleiterin. Und wir kennen den Thronfolger. Er wird eine Frau nicht im Stich lassen. Der König meinte, es sei die beste Möglichkeit, Angoe zum Schloss zu locken. Sobald er hier ist und Zoasis ihn getötet hat, lässt er dich vielleicht laufen.“
      „Angoe wird Zoasis zerquetschen!“, heulte Lomeelinde und schlug mit den flachen Handflächen gegen das kalte Metall der Türe. „Er ist kein Mensch mehr! Angoe ist kein Mensch mehr!“ Wenn er denn überhaupt die Brücke überlebt hatte, schoss es ihr durch den Kopf, doch sie wischte diesen Gedanken fort. Angoe musste leben! Um sie zu retten! Er war es ihr schuldig! „Dein dummer König hat keine Chance gegen ihn!“
      „Kein Mensch mehr?“, fragte der Berater und wurde hellhörig. Doch Lomeelinde hüllte sich plötzlich in Schweigen, wich vom Sehschlitz fort und weinte leise. „Wie dem auch sei. Zoasis sollte in der Lage sein, Angoe zu vernichten, und vielleicht wird er dann wieder normal. Der Hass frisst ihn auf, und ehrlich gesagt fürchte ich immer mehr um mein Leben. Hör zu, kleine Elfe – hätte ich gewusst, dass es so endet, ich hätte ihn niemals dazu gebracht, König und Thronfolger umbringen zu wollen. Zoasis hatte so viele Qualitäten, viel mehr als sein Bruder. Er ist klüger, bedachter, ruhiger. Er wäre ein wirklich guter Herrscher und Politiker geworden, leider stand er immer im Schatten dieses dummen, hirnlosen Schönlings, der sich Thronfolger schimpfen lässt. Niemand hätte voraussehen können, dass Angoe irgendwie das Attentat überlebt und Zoasis daraufhin komplett den Verstand verliert. Ich habe das nie gewollt. Und jetzt übe dich in Geduld.“
      Lomeelinde antwortete nicht. Sie saß im Dunkeln ihrer Zelle auf dem Boden, das Gesicht in den Händen vergraben, und hörte das Weinen und Flehen der anderen Gefangenen bis zu sich durchdringen und die Schritte des Beraters, die sich entfernten.
      Und in der verzweifelten Stille ihrer winzigen Zelle fing sie an, für Angoe zur Göttin des Lichtes zu beten.

      Angoe stand im Schatten des kleinen Hains, in dem er erst vor einigen Tagen mit Lomeelinde Schutz vor den Wachen und der Dunkelheit gesucht hatte. Als sie gerade den Stadtmauern entkommen waren und sie erschöpft in seinen Armen geschlafen hatte.
      Nichts schien sich in der Stadt verändert zu haben. Auf den ersten Blick schien alles so friedlich, so normal. Auffällig war nur, dass die Leute nur gingen, nicht kamen. Sie flohen, flohen vor ihrem neuen Herrscher. Angoe ballte die Hände zu Fäusten, bis seine Krallen ihm in die Haut schnitten. Der Handel in seiner Heimatstadt war immer blühend gewesen, Waren aus aller Welt gab es hier, von fremdartigen Speisen zu soliden Möbeln, Kleidung, Handwerkszeug, Vieh, alles! Und Zoasis trieb diese blühende Wirtschaft in den Ruin, dieser Tor.
      Das musste ein Ende haben.
      Angoe sah zur Sonne, die schon wieder im Westen unterging. Ohne Pause war er durchs Unterholz geprescht, hatte Abkürzungen genommen, sich an seine Grenzen getrieben, um rechtzeitig anzukommen, um Zoasis keine Chance zu geben, Lomeelinde etwas anzutun. Wie konnte er es wagen. Wenn er ihr auch nur ein Haar krümmte, Angoe würde ihn zerfetzen, würde ihn erwürgen oder köpfen oder erschlagen, irgendwas. Sein Herz pumpte ihm laut pochend das Blut durch die Adern, während Angoe dort stand und seine Wut und Kraft für einen Angriff sammelte. Die Stimme in seinem Kopf war verstummt, und Angoe war es egal, dass er den selben primitiven Beweggrund hatte wie sein Zoasis: Grenzenloser, schwarzer Hass auf seinen Bruder und der Wunsch, ihn endlich mit den eigenen Händen umbringen zu können.
      Sobald die Sonne untergegangen war, zog Angoe das Schwert, das er noch immer mit sich trug, obwohl er es bisher noch nicht gebraucht hatte, und glitt den Hügel hinab zum Haupttor der Stadt. Sollten sie ihn sehen. Sollten sie ihn doch aufzuhalten versuchen. Es war ihm egal. Er würde den kürzesten Weg zum Schloss nehmen. Kein Verstecken mehr, kein Weglaufen. Zoasis Tod und Lomeelindes Leben – nichts anderes zählte.
      Angoe blieb stehen, als er sich dem Lichtpegel der Fackeln vor dem Schoss näherte. „Macht das Tor auf!“, befahl er.
      „Wer will noch zu so später Stunde in die Stadt?!“, erschall von einem Wachturm der typische Ruf der Nachtwächter.
      „Der rechtmäßige König dieser Stadt“, rief Angoe und streifte seine Kapuze ab. Ein Aufatmen ging durch die Reihen der Wächter. Das war definitiv das Antlitz ihres Prinzen Angoe II, auch wenn das Gesicht fahl und farblos war, geradezu grau wirke.
      „Macht das Tor auf!“, sagte der befehlende Hauptmann zu einem unterstehenden Wächter.
      „Aber Herr... wird der Prinz nicht wegen Königsmord gesucht? Wir müssen ihn festnehmen und König Zoasis...“
      „Das war ein Befehl, Mann!“, sagte der Hauptmann unwirsch. „Lieber lasse ich einen Königsmörder die Stadt regieren als dieses irre Kind Zoasis!“
      „Herr!“ Der Wächter salutierte. Vor Angoe wurde das Stadttor geöffnet. Man ließ ihn ein.
      Er zog sich die Kapuze wieder über den Kopf und musterte die Gesichter der Wächter, die die Tore flankierten. Angst spiegelte sich in ihren Augen wieder, Unglaube, aber auch ein Funken Hoffnung.
      Und dann schoss er vor und war im Dunkeln der Straßen verschwunden, ehe einer der Wachen hatte regieren können.
      Wieder einmal führte sein Weg durch die dunkelsten Gassen der Stadt, denn er vermied die Nachtwächter mit ihren Fackeln. Aber er kannte die Stadt von seinen Streifzügen durch die Straßen der Bürger auswendig, und er war schnell an dem hohen Zaun angekommen, der das Schloss umgab. Er blieb im Dunkeln neben einem Baum stehen und betrachtete das riesige, weiße Schloss mit den viele, spitzen Türmen, auf denen das schwarze Wappen seines Vaters im Wind flatterte. Dass Zoasis sich noch kein eigenes Wappen hatte entwerfen lassen, überraschte Angoe auf eine bitterböse Weise.
      Aber etwas stimmte nicht.
      Nirgendwo im Schloss brannte Licht. Da war nicht dieser einladende Schein aus den Fensterläden, den Angoe von früher gewöhnt war. Es war, als wäre das Schloss wie ausgestorben.
      Nun, ihn sollte das nicht kümmern. Sein Ziel war es, Zoasis umzubringen. Er konnte schon die Knochen seines Bruders knacken und bersten hören unter dem Gewicht seines Schlangenleibes. Daem hatte gesagt, es könnte klappen. Und er spürte eine Kraft von dem Blutsiegel auf seiner Stirn ausgehen spüren, die ihm einerseits Mut gab und andererseits alle Vernunft mit einem schwarzen Schleier bedeckte.
      Angoe machte sich einfach geradeaus auf den Weg. Nicht einmal die Eingänge des Schlosses waren bewacht. Angoe drückte einen Flügel der schweren Türen auf, das Schwert in der Hand. Er erinnerte sich daran, wie schwer es ihm gefallen war, diese Türen ohne fremde Hilfe zu öffnen, und nun konnte er sie mit einer Hand aufdrücken. Dieser Körper brachte wirklich mehr Gutes als Schlechtes mit sich...
      Angoe verschwand in der Düsternis des Schlosses. Es war, als würde die ganze Stadt den Atem anhalten. Kein Geräusch war zu hören außer Angoes Bewegungen über die samtenen Teppichböden. Während er die Gänge des Schlosses durchforstete, überkam ihn immer mehr die Gewissheit, dass alles Personal, vom Küchenmädchen bis zur letzten Thronwache, geflohen war.
      Angoe drückte die Flügeltüren zum Thronsaal auf. Hier brannten noch einige Fackeln. Die Vorhänge und Wandteppiche waren zerrissen und zerfetzt, als hätte man ein hungriges Raubtier hier wüten lassen.
      Angoe sah sich um. Wo konnte sein Bruder sein, wenn nicht im Thronsaal?
      „Die Bibliothek“, murmelte er leise. „Im Ostflügel. Das ist dein Todesurteil, Bruder. Eine Sackgasse. Du kannst nicht einmal fliehen.“
      Angoe drehte sich um. Es führte nur eine Treppe hinauf zur Bibliothek, und das war eine steile, enge Wendeltreppe im alten Teil des Schlosses, den sein Vater nie hatte renovieren lassen.
      Angoe war überrascht, als er die Tür aus den Angel gerissen vorfand. Aber er dachte nicht weiter darüber nach, sondern trat in die Bibliothek. Sie war ein Schlachtfeld wie der Thronsaal, nur tausend mal schlimmer. Hier stand kaum noch ein Regal, Bücher lagen herum, Fackeln waren umgestoßen, herausgerissene Bücherseiten lagen herum und zuckten panisch im Lufthauch, als Angoe an ihnen vorüberglitt.
      „Bruderherz!“, schrie Angoe in die Stille hinein. „Hier bin ich!“ Keine Antwort. „Komm schon, Zoe! Das wolltest du doch, oder? Wolltest mir deine Messer in den Rücken rammen. Mein Blut vergießen um über dieses Land zu herrschen, du Aas! Du kleiner Parasit! Hätte ich gewusst, wie es mit dir endet, ich hätte dir schon viel eher deinen dünnen, weißen Hals umdrehen sollen!“ Angoe suchte mit den Augen die Trümmer ab. Er spürte Zoasis’ Präsenz. Er war hier. „Komm schon raus, Zoe, kein Versteckspielen mehr!“
      „Dazu bist du zu schwach, Angoe.“ Zoasis Stimme war wie ein Todeshauch, als er hinter einem Regal hervortrat. „Du hast doch noch nie jemanden umg-...“
      Sie erstarrten beide und wichen voreinander zurück.
      „Was bei allen guten Geistern...!“, flüsterte Angoe und presste sich den Handrücken gegen die Nase, als Faulgeruch ihm entgegenschlug wie eine große, schwarze Wolke. Zoasis’ gesamte linke Körperhälfte hatte sich verfärbt, schwarze und violette Adern pulsierten unter seiner Haut und gaben ihm ein groteskes Aussehen. Seine Kleidung war blut- und eiterverschmiert. Arm und Bein schienen mutiert; Zoasis’ linke Hand glich der Kralle eines Dämonen mehr als einer normalen Menschenhand, ebenso das Bein. Schuhe trug er keine mehr, und seine Kleidung war zum größten Teil zerrissen.
      Zoasis schenke seinem Bruder ein verrücktes Grinsen, das spitze Eckzähne offenbarte, die weiß in der Dunkelheit zu schimmern schienen. Aus seinen goldenen Augen lachte Angoe blanker Wahnsinn entgegen. „Ein Schlangenleib!“, sagte Zoasis entzückt. „Mein Bruder ist eine Schlange! Nein, wie passend, du falsche Natter!“ Er lachte begeistert auf.
      „Ich dachte, mich hätte es schwer getroffen, aber du bist ja noch viel schlimmer dran.“ Für einen Moment schaffte Angoes Geist es, sich aus seinen Rachegelüsten zu befreien. „Und das soll dir Daems Magie angetan haben...? Wenn ich gewusst hätte...“
      „Wovon redest du?! Das war ich, ich allein! Ich habe mir Magie angeeignet und werde schon bald in meiner Verwandlung abgeschlossen haben! Dann hat niemand mehr eine Chance gegen mich, und niemand wird sich mir noch in den Weg stellen!“ Zoasis Lachen war viel zu schrill. „Nur du, Angoe... nur du bist mir noch ein Dorn im Auge...“
      „Du bist ja vollkommen wahnsinnig“, flüsterte Angoe entsetzt, der Zoasis nur anstarren konnte.
      „Genug Reden geschwungen, Angoe! Lass es uns zuende bringen! Hier und jetzt.“ Zoasis’ Augen funkelten, als er sich zusammenkauerte wie ein Raubtier vor dem Angriff.
      Dies war es also. Angoe umklammerte das Kurzschwert in seiner Rechten. Aber er konnte sich nicht einmal auf Zoasis’ ersten Schlag vorbereiten, als er schon getroffen wurde. Zoasis platzte die Haut an der rechten Hand auf, mit der er Angoes Kiefer getroffen hatte, und umfasste Angoes Hals mit der Linken.
      „Überrascht?“, flüsterte Zoasis zärtlich. „Du kannst deine Spielchen nicht mehr mit mir treiben, Bruderherz. Du wirst sterben.“
      Angoe krallte eine Hand um Zoasis’ Finger und versuchte verzweifelt, diesen eiskalten Griff zu lockern, der ihm die Luft abschnürte. Zu seinem Entsetzen sah er, dass Zoasis’ aufgeplatzte Haut an den Fingern schon wieder verheilte. Dunkle Adern pulsierten unter der Haut, und es blieb eine dunkle Färbung dort zurück, wo eben die Wunde gewesen war.
      Zoasis’ Druck wurde stärker.
      Angoe ließ das Schwert fallen, und während er beide Hände fest um Zoasis’ Griff schloss, um seine Finger zu lockern und wieder atmen zu können, holte er zu einem Schlag mit dem Schwanz aus. Sein Hieb traf Zoasis vor die Brust, endlich löste sich sein Griff um Angoes Hals, sie stolperten auseinander.
      Angoe fiel hustend und keuchend zu Boden, Zoasis kam schnell wieder zu sich und sah zu, wie sein Bruder über den Boden kroch und das Schwert wieder ergriff.
      „Rührend, wie du dich um mich kümmerst“, sagte er lächelnd. „Sieh es ein, Angoe. Du hast keine Chance gegen mich. Zu schade, dass es zu spät für Gnade ist.“
      „Spuck nicht so große Töne“, knurrte Angoe und erhob sich wieder, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. „Noch lebe ich.“
      „Angoe, Angoe, mein kleiner Lieblingsbruder.“ Zoasis schüttete den Kopf und kam wieder auf Angoe zu, der sicherheitshalber zurückwich. „Das ist deine große Schwäche. Du denkst nicht rational! Du stehst einfach nicht mit beiden Beinen auf dem Boden.“ Zoasis stutzte, dann fing er an zu lachen. „Oh, verzeih, Bruderherz! Dieses kleine Wortspiel war vollkommen unbeabsichtigt! Du hast ja gar keine Beine mehr!“
      Anstelle einer Antwort preschte diesmal Angoe zum Angriff vor. Mit einem Schrei stürzte er sich auf seinen Bruder und riss ihn von den Füßen, sie landeten zusammen auf einem Trümmerhaufen. Angoe, der Zoasis Füße mit dem Schwanz umschossen hatte und Zoasis so die Flucht nicht ermöglichte, holte mit dem Schwert aus, zu einem Schlag direkt auf Zoasis’ Hals – aber sein Bruder fing die Klinge in der Luft mit seiner linken Hand ab.
      „Was.... zum...“, presste Angoe zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er hatte das Schwert mit beiden Händen umklammert und konnte weder vor und zurück, nur, weil Zoasis die Klinge mit bloßer Hand festhielt?!
      Zoasis lächelte. „Du wirst sterben, Angoe“, sagte er leise. „Du bist der dumme Tor von uns beiden. Du wirst sterben.“ Er stieß Angoe von sich, mit einer Hand.
      Angoe fiel rücklings auf den Boden, vollkommen überrascht davon, dass Zoasis seinem Griff entkommen war. Er sah, dass Zoasis über ihm stand, das Schwert erhoben, nur einen Augenblick später, und Angoe hätte seinen Kopf verloren. Er hatte sich zur Seite gerollt und war in weiteres Mal aufgestanden. Er starrte seinen Bruder an, der so ruhig und gelassen dastand, mit seinem irren Lächeln. Angoe selbst spürte Schmerzen und Erschöpfung an seinem Körper ziehen und zerren. Wie sollte er seinen Bruder umbringen, wenn der nahezu unverwundbar war? Was war seine Schwachstelle?!
      Und immer noch war da dieses aufdringliche, schmerzhafte Pochen auf seiner Stirn, ausgelöst von dem magischen Blutstigma, das Daem ihm aufgemalt hatte.
      Und die leise Stimme ins einem Kopf hatte allen Widerspruch eingestellt und flüsterte leise: Töte ihn.

      To be continued...
      Sehr wahrscheinlich sogar nicht in Form eines neuen Absatzes sondern direkt an diesen dran gehängt. Ich musste heute überstürzt mit dem Schreiben aufhören, als innerhab von drei Sekunden meine Motivation und Inspiration auf 0 gesunen sind. ^^"
      Bis demnächst also! Und wehe, einer beschwert sich, dass das zu wenig ist! XD
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Original von FoWo
      Bis demnächst also! Und wehe, einer beschwert sich, dass das zu wenig ist! XD


      *holt Luft, klappt den Mund aber noch rechtzeitig wieder zu* ...okay, dann halt nicht. *hust*


      Wunderschoner Teil, ehrlich wahr. ^^ Blut, Gewalt, Spass fur die ganze Familie! XD Zoasis ist ja mal ein nettes Kerlchen. Und ich kann mir die Szene in der Bibliothek so richtig toll ausmalen - sie stehen sich gegenuber und starren sich einfach nur an, wahrend ringsherum einige Bucherseiten durch den Raum flattern... *___* Licht, Kamera, Action!

      Ich habe nur ein wenig das Gefuhl, als kame der Showdown zu schnell. oO Ich meine namlich, mich zu erinnern, dass da noch irgendwas war - mit einer Nixe? *nicht mehr sicher*


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von Ulyaoth
      Ich habe nur ein wenig das Gefuhl, als kame der Showdown zu schnell. oO Ich meine namlich, mich zu erinnern, dass da noch irgendwas war - mit einer Nixe? *nicht mehr sicher*

      Ja, ich weiß auch nicht, mein Roman ist eher eine... Novelle? xD Aber sobald ich die Story fertig hab, fängt die Arbeit ja auch erst richtig an -- überarbeiten, ausarbeiten, Sachen dazupacen, wegstreichen, blaba...
      Was die Nixe angeht: Ja, war geplant. Dafür habt ihr jetzt einen Gott. Das ist ein faier Tausch, finde ich! xD
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • *Blut von Fingern leck*
      *Unauffällig die Leiche davonschaff*
      *Schwert wieder in den Schrank stell*

      GEIL!
      Wirklich! Absolut geil! Herrgott da könnte ich EWIG weiterlesen! Sag mir ja, wenn du noch was anfügst, ja?! Ja?! JA?! *lechts*

      Aber wirklich, das ist so genial, vorallem Zoasis! Du, wenn du ihn nicht mehr brauchst, verkauft du ihn mir dann? Ich stopfe ihn mir dann aus und stelle ihn in mein Zimmer :ugly:
    • Genial *.* mag weiterleseeen X(

      Lediglich das "patzte" iritiert mich o_ô Kann mit dem Begiriff irgendwie nichts anfangen ^.^; erklrät mir den jemand? ._.

      Ich musste heute überstürzt mit dem Schreiben aufhören, als innerhab von drei Sekunden meine Motivation und Inspiration auf 0 gesunen sind. ^^"


      kenn ich zu gut ^^; Krea-tiefs unso x3
      wird scho :3 *anfeuer*

      EDIT:
      btw.
      [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v354/FoWo69/06.png]
      genial ^-^b
      Yay4teh pseudo-sig

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Thayet ()

    • Original von dark-linky
      Ja,ich hab meinen Krieg :ugly:
      Das war echt genial.Irgendwie mag ich diesen Zoasis.Und das mit seiner mutierten Körperhälfte ist echt super.
      Aber was zur Hölle bedeutet "aufpatzen"?


      Das bedeutet gar nichts, sondern ist ein Typo meinerseits. xD *l dazueditier*
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Yay for Finalkämpfe! Ich liebe sie ja so. :3

      Erst einmal finde ich Angoe im Berserk Mode gut gelungen. ^^b Im friedlichen Zustand mit Lomee zusammen war er mir ja noch ein Stück lieber, aber... hach. x3 In seinem Zustand wirkt er im Gegensatz zu so manchem Amateurheroen in diversen Stories und Games durchaus gefährlich (halb Mensch, halb Dämon und mit Schwert... erinnert mich spontan an Darc, falls jemand was mit dem Namen anfangen kann. xD).
      Und Zoasis ist jetzt endgültig mein... zweitliebster Chara geworden. xD Er ist so toll bösartig, paranoid und vollkommen bescheuert aka durchgedreht. Hach. *lieb* ;___;
      Ich hab zwar irgendwo einen kleinen Sinnfehler gefunden, aber der war so klein, dass ich ihn gleich wieder vergessen habe. xDb

      Was ich gut finde: dass du den Showdown nicht noch weiter herausgezögert hast, denn es ist extrem schwer, das zu tun, ohne so zu wirken, als wären einem unterwegs die Ideen ausgegangen und man wolle die Lesezeit jetzt künstlich in die Länge ziehen (ich erwähne da nur mal gewisse Splitter von gewissen göttlichen Artefakten in gewissen Zelda-Teilen mit Booten oO).

      Und ich freu mich eine große Sahnetorte auf den nächsten Teil. Yay for Angoe! xD

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

      Twitter | DIE BASIS
    • Gott, ich hoffe, es ist lesbar!! TT____TT


      [...]
      Angoe musste mitansehen, wie Zoasis das Schwert achtlos beiseite warf und sich wieder in eine lauernde Stellung begab, als würde er jede Sekunde angreifen.
      „Zoasis“, begann Angoe langsam, die Zunge lahm als würde sie ihm am Gaumen kleben.
      Töte ihn! Brich ihm das Genick, reiß ihm das Herz bei lebendigem Leibe heraus, töte ihn, töte ihn! Zögere nicht länger!
      „Zoasis“, sagte Angoe noch einmal und verengte seine Augen zu dünnen Schlitzen. Die Stimme, die in seinem pochenden Kopf tobte, war lauter als alles andere.
      „Es ist zu spät zum Verhandeln, Angoe. Einer von uns beiden wird heute sterben. Und ich weiß, dass nicht ich es bin.“ Zoasis sprang plötzlich nach vorne, aber diesmal war Angoe darauf vorbereitet. Innerhalb von einem einzigen Augenblick hatte er sich auf den Boden fallen lassen, sich mit dem Schwanz abgestoßen, glitt unter Zoasis hindurch und fing sich mit den Armen ab, machte eine Rolle und ergriff gleichzeitig sein Schwert wieder. Das ganze war so schnell gegangen, dass er wieder aufrecht stand, ehe Zoasis wieder auf die Beine kam.
      „Respekt. Du bist sehr schnell“, sagte Zoasis und staubte sich pikiert sein zerfetztes Sakko ab.
      Angoe erwiderte nichts. Er hatte die Bedeutung von Daems Worten verstanden: Ein menschlicher Körper wäre niemals gegen Zoasis angekommen; er war zu stark. Aber so, als Naga, hatte Angoe zusätzliche Schnelligkeit und zumindest gesteigerte Körperkraft. Aber ohne zu wissen, wie er Zoasis besiegen konnte, hatte er wohl doch keine Chance.
      Seine Augen blieben genau in diesem Moment an Zoasis linker Wade hängen. Die Wunde, die dort prangte, hatte er vorher schon bemerkt, ihr aber kaum Beachtung zukommen lassen. Nun sah er, dass die Schnitte die Form eines Klauenhiebes hatten. Jemand schien nach Zoasis’ Bein gegriffen und ihn dabei verletzt zu haben. Jemand mit einer menschlich geformten Hand und Krallen. Ganz wie Angoe selbst.
      Daem.
      Angoe hob den Blick wieder. „Zoe, Zoe“, flüsterte er leise. „Du kleiner Stümper.“
      Und er war gerade rechtzeitig zwischen einigen noch stehenden Regalen verschwunden, ehe Zoasis mit einem Aufschrei ein Lesepult nach ihm warf.
      Das ist es!, dachte Angoe, als er sich durch die Regalreihen schlug, tiefer in die riesige Bibliothek hinein. Sein Bein, die Wunde! Daem hat ihn dort verletzt, als Zoasis ihn beschworen hat, und von dieser Wunde zieht Zoasis seine Kraft. Von seinem Bein geht seine ganze Verwandlung aus! Und wenn ich ihm das Bein abschlagen kann...
      „Komm raus!“, brüllte Zoasis irgendwo hinter ihm und fegte ein Regal nach dem anderen um. „Kein Versteckspielen mehr, Angoe, du hast es selbst gesagt! Hat dich etwa der Mut verlassen, Bruderherz?! Zeig dich, elender Feigling!“
      Angoe aber blieb versteckt. Er war bei der engen Wendeltreppe angekommen, die zu zwei Erhebungen führte, auf denen einige Lesepulte standen und Vitrinen mit besonders kostbaren Büchern. Überall lag der Staub fingerdick, und Angoe hinterließ eine deutlich sichtbare Spur, aber das kümmerte ihn gerade nicht. Dicht am Boden schlängelte er sich bis zum Wand der Etage, achtete sorgsam darauf, im Schatten zu bleiben, als er sich nach Zoasis umsah, der unten ein Regal nach dem anderen umstieß, auf der Suche nach seinem Bruder. Zoasis wirkte vollkommen außer sich, wie ein Tier auf der Jagd, den Blick von Hass und Furcht getrübt.
      Angoe beobachtete ihn eine Weile, um selbst wieder zu Kräften zu kommen. Vor allem wartete er aber auf den richtigen Zeitpunkt. Er hatte das Schwert fest mit der Hand umklammert, seine Krallen bohrten sich ein ums andere Mal in sein Fleisch.
      Töte ihn, schrie es in seinem Kopf. Töte ihn! Du hast es geschworen! Töte ihn!
      Zoasis hielt inne, keuchend. Mit einer Hand warf er Trümmer des letzten Tisches den er gerade zerschmettert hatte, fort und sah sich um, schwer atmend. „Wo bist du? Wo bist du?“, rief er in die Bibliothek und drehte sich einmal um sich selbst. Und dann erblickte er Angoe in einer Spiegelscherbe.
      Er wirbelte herum, rettete so seinen Hals vor dem tödlichen Streich, den Angoe gegen ihn ausgeführt hatte, als er sich von der zweiten Etage auf seinen Bruder hatte fallen lassen. Angoe riss Zoasis zu Boden, sie landeten über- und aufeinander, wild miteinander ringend tobten sie über den Boden. Viehisch fauchend schlug Zoasis um sich und Angoe musste viele Schläge einstecken, ehe er einen Rückzug machte.
      Sie sprangen auseinander, aber Angoe, vollkommen im Kampfrausch, schrie auf, holte mit dem Schwert aus und führte einen kräftigen Hieb gegen Zoasis’ Bein, der ihm den Oberschenkel abgespalten hätte – doch die Klinge schmolz, ehe sie Zoasis’ Fleisch berührte. Fassungslos starrte Angoe auf den Schwertheft in seiner Hand. Das Eisen warf Blasen und tropfte zu Boden.
      Zoasis grinste. „Sieh es doch ein, Angoe. Ich kann nicht sterben!“
      „Das werden wir ja noch sehen!“, knurrte Angoe und warf den Schwertgriff einfach über die Schulter und sprang mit einem Satz auf Zoasis zu, packte ihn bei den Schultern und riss ihn wieder zu Boden. Mit dem Schwanz umfasste er Zoasis’ linken Knöchel, hob ihn in die Luft und schmetterte ihn gegen die nächstbeste Wand, gab Zoasis aber keine Chance, wieder zu sich zu kommen. Er umpackte Zoasis’ dürre Handgelenke mit beiden Händen und schlang den Schwanz wieder um Zoasis’ Bein. Und dann streckte er sich, zog Zoasis’ Körper in zwei verschiedene Richtungen auseinander. Knochen knackten gefährlich, Zoasis schrie gellend auf. Angoe hatte die Zähne fest zusammengebissen und verstärkte seine Bemühungen, und dann knackte es laut.
      Angoe ließ seinen Bruder los. Zoasis’ konnte sich nicht auf den Beinen halten, er fiel einfach um wie eine Puppe. Auch seine Arme gehorchten ihm nicht mehr. Es tat ihm nichts weh, sein Hass und der Blutdurst hatten ihn vollkommen taub und blind für alle körperlichen Empfindungen gemacht, aber er konnte sich nicht mehr wehren. „Du hast mir die Gelenke ausgekugelt!“, heulte er und versuchte von Angoe wegzurücken, als der sich ihm wieder näherte und mit erstarrtem Blick zu seinem Bruder hinabstarrte. „Du wirst doch keinen Wehrlosen töten, oder, Angoe?!“
      „Keine Sorge.“ Angoes Grinsen war verzerrt, mit dem Schwanz umfasste er Zoasis leblosen Körper und zog ihn zu sich hoch. Langsam legte er die Hände um Zoasis’ Hals, einen Finger nach dem anderen, als wolle er den Augenblick ganz auskosten. „Ich werde deinen Tod noch etwas hinauszögern, damit du Zeit hast, alles zu bereuen.“
      Sein Griff um Zoasis’ Hals wurde fester und er schnürte ihm mit seinem Unterleib langsam den Körper ein, quetschte die Beine zusammen, spürte die Hüftknochen knacken. Zoasis schrie wie ein Wahnsinniger, als Angoe seinen Körper langsam von den Knöcheln an zerquetschte, erst die Beine, dann die Hüfte, die ersten Rippen. Angoes Schlangenleib zersplitterte jeden Knochen in Zoasis’ Leib, während seine Hände noch immer um dessen Hals geklammert waren, die Krallen tief in das Fleisch geschlagen, dunkles Blut tropfte über Angoes Finger.
      „Du wirst sterben, Brüderchen“, flüsterte Angoe in einem Augenblick, als Zoasis nach Luft rang.
      Töte ihn endlich! Beende es!!
      Angoe lächelte Zoasis ein letztes Mal an. „Fahr zur Hölle“, flüsterte er, dann schloss er die Fäuste. Zoasis röchelte, Muskeln in seinem Körper zuckten, aber er hatte keine Gewalt mehr über seinen Körper. Alle Knochen waren zerborsten, seine Extremitäten ausgekugelt. Sein Widerstand wurde weniger und hörte irgendwann ganz auf.
      Angoe ließ Zoasis’ Leiche erst los, als er sich ganz sicher war, dass er erstickt war. Der leblose, geschundene Körper seines Bruders fiel plump zu Boden und blieb seltsam verrenkt auf den Trümmern der Bibliothek liegen. Angoe sank zu Boden, Erschöpfung streckte ihn nieder. Ihm wurde schwarz vor Augen und einen Moment lang befürchtete er, ohnmächtig zu werden, aber er kämpfte dagegen an.
      „Lomeelinde“, flüsterte er. Sie war noch hier, hier irgendwo, und hoffentlich lebendig. Die ganze Zeit über hatte er nicht die Zeit dazu gehabt, sich um sie zu sorgen, doch jetzt kam die Angst mit einem Schlag.
      Angoe rappelte sich auf, irgendwie. Jede Faser in ihm schrie gepeinigt auf, als er sich in Bewegung setzte, und er zog sich mühevoll an den Wänden aus der Bibliothek, alles schmerzte, alles in ihm wollte ohnmächtig werden und ruhen, endlich ruhen. Und Angoe kämpfte sich vorwärts, die Kiefer fest aufeinandergepresst.
      Aber über allem anderen stand der Schmerz auf seiner Stirn. Sein Stigma schien ihn von innen verbrennen zu wollen. Daems Siegel war weniger ein Segen als ein Fluch gewesen.
      Angoes erstes Ziel waren die Kerker. Kein Zeichen eines Wachmannes, die Gefangenen – es waren so viele! – waren vollkommen unbeaufsichtigt. Aber anstelle dass sie die Hände nach ihm zu strecken und um ihre Freiheit zu betten, schrieen sie auf, wichen vor ihm zurück, an die Kerkerwände, in den Schatten ihrer Zellen. Ein schwarzer Schatten schien Angoe zu folgen, den selbst ordinäre Menschen spürten.
      Angoe kümmerte sich nicht darum. Seine Schläfen pochten rhythmisch wie das Innere eines Uhrwerkes, der Schmerz machte ihn blind. So manches mal hielt er inne, sank zu Boden und musste wieder gegen die Ohnmacht kämpfen. Er war mit den Kräften am Ende.
      Aber seine Vermutung stellte sich als Richtig heraus. Das tiefste Verließ des Schlosses, eigentlich nicht mehr genutzt, war verschlossen.
      „Lomeelinde?“, fragte Angoe schwach, die Stimme gebrochen. Er schwankte auf das kleine Fensterchen zu. „Lomee... Bist du da?“
      „Angoe?!“ Im schwachen Licht, dass in die Zelle fiel, tauchten Lomeelindes blasse, grüne Augen auf. „Den Göttern sei Dank, du bist gekommen! Oh Angoe, ich hatte solche Angst!“
      „Du bist in Sicherheit“, flüsterte Angoe und seufzte erleichtert auf. Ihr war nichts passiert, sie sah gesund aus, wenn auch stark verweint und verängstigt. „Ich hole dich da raus...“
      „Hast du den Schlüssel?“, fragte Lomeelinde von hinter der Tür.
      „Nein“, sagte Angoe, umfasste die Gitterstäbe des Fensters mit beiden Händen, sammelte einen Augenblick lang seine Kräfte und riss die Türe mit einem Ruck aus den Angeln, ließ sie dann einfach fallen. Er machte sich keine Gedanken mehr darüber, wie viel Kraft er mit diesem Körper dazubekommen hatte, wichtig war, dass es Lomeelinde gut geht. „Ich hatte solche Angst um dich“, sagte er leise und zog sie in seine Arme und umarmte sie fest, ganz egal, wie sie reagierte. „Wenn dir etwas passiert wäre...“, hauchte er und vergrub sein Gesicht in ihrem langen Haar.
      Lomeelinde stand zuerst stocksteif da, dann entspannte sie sich etwas und legte sacht die Arme um seinen Körper. „Mir geht es gut“, versicherte sie ihm. „Mir ist nichts passiert.“ Als Angoe sie aber noch immer nicht losließ, fragte sie irgendwann leise: „Was... ist mit deinem Bruder?“
      „Ich habe ihn umgebracht“, sagte Angoe einfach, das Gesicht noch immer in Lomeelindes Haaren vergraben. Er war müde, so müde. Wenn er nur einfach die Augen zumachen und schlafen könnte...
      „Lass uns gehen“, sagte er irgendwann leise, löste sich von ihr und griff sachte nach ihrer Hand, ah ihr in die Augen und strich ihr über das Haar. Lomeelinde sah zu ihm hinauf, und erschrak.
      „Was zum...!“, entfuhr es ihr. „Angoe... was...“ Sie streckte die Hand nach seinem Gesicht aus, strich über seine Stirn. „Dieses Siegel...“
      „Es ist ein Schwur“, sagte Angoe leise. „Ich habe einen Pakt mit dem Schlangengott. Ich habe ihm versprochen, ihm seine Kraft wieder zu bringen. Dafür macht er mich wieder zu einem Menschen.“
      Lomeelinde starrte Angoe einen Moment lang an, als würde sie erwarten, dass er ihr sagte, es handle sich um einen Scherz. Oder ein Anzeichen dafür, dass er halluzinierte. Aber er sah sie nur an, aus unendlich müden, trüben Augen.
      „Ein Pakt... mit einem Gott?“, fragte Lomeelinde. „Du bist einem Gott begegnet?“
      „An der Brücke, ja.“ Angoe seufzte. „Ich erzähl es dir später... Lass uns jetzt gehen.“

      TBC...
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Wuza! oOv Kann jetzt leider keinen Fehler entdecken, so leid es mir tut. XD Ruhe in Frieden, Zoe... (aber wie lange noch..? :D )

      Nein, ist eigentlich alles okay so. ^^ Keine Brüche im Lesefluss, keine unklaren Beschreibungen und massig Action. XD I'm loving it, obwohl es nicht mal ungesund ist und dick macht. oOv
      Vielleicht wäre ein kleiner Szenenwechsel zwischen Zoes Tod und der Suche nach Lomee nicht schlecht, um das Ende des Halbdämonen etwas mehr in den Mittelpunkt zu rücken, aber sonst wirklich gut. ^^ Was soll denn daran schlecht sein? oO

      Weiter so. oOv


      (Ja, man kann draufklicken)