Deutsche Päpste
In Deutschland begraben, in Gandersheim: Anastasius I. (399-402), Innozenz I. (402-417). 846 von Herzog Ludolf von Sachsen und seiner Frau Oda mit Zustimmung Papst Sergius II. zunächst im Kloster Brunshausen aufbewahrt, ab 881 in der Stiftskirche. Nach der Reformation zunächst entfernt, 1958 in die Krypta verbracht.
Benedikt II, ein Bayer – (684-685)
Der Römer Benedikt V. wurde am 23. 6. 964, nach vier Wochen im Amt von Kaiser Otto I. dem Grossen, abgesetzt und nach Hamburg ins Exil geschickt.
Vorher war Johannes XII. (955-964) von Otto I. d.Gr. abgesetzt und durch Leo VIII (963-965) ersetzt worden. Dieser aber wurde wiederum vom römischen Volk abgesetzt und durch Kardinaldiakon Benedictus ersetzt. Otto setzt diesen Benedikt ab, setzt Leo wieder in sein Amt und verbannt Benedikt in den äussersten Norden eines Reiches. Dort, im kühlen und unwirtlichen Hammaburg stirbt der Römer am 4. Juli 965. Otto III. bringt den Leichnam 999 nach Rom zurück, wo er im Lateran beigesetzt wird. Die Gräber sind inzwischen zerstört, damit verliert sich die Spur des Papstes.
Gregor V. – Bruno von Cavinzia (996-999) - Brun, Sohn des Kärtner Herzogs Otto aus Saliergeschlecht und Vetter des von ihm in Rom 996 gekrönten Otto III. Besuch der Domschule in Worms und Kaplan Ottos. Vom römischen Adel wurde Johannes XVI. als Gegenpapst eingesetzt, von Otto aber vertrieben, der den geflüchteten Gregor 998 restitutierte. Hatte mit schismatischen Prozessen in der Kirche zu kämpfen.
Clemens II – Suitger von Bamberg-Morsleben und Horneburg (1046-1047)
Damasus II – Poppo von Brixen – (17.7. 1048 – 9.8 1048 ) – 24 Tage
Leo IX – Bruno von Egisheim-Dagsburg (1049 –1054) im Elsass geboren , heiliggesprochen, Reform-Papst: Er schuf die Grundlagen für das bis heute als höchstes Beratungsgremium des Papstes wirkende Kardinalskollegium; die Kardinäle übernahmen neben den traditionellen liturgischen Funktionen an den römischen Titelkirchen nun Aufgaben in der Leitung der Gesamtkirche. Er konzentrierte die kirchliche Macht auf die römische Zentrale, insbesondere durch Einschärfung des päpstlichen Primats; ging entschieden gegen das Unwesen der Simonie (Ämterkauf von Bischöfen) vor, sowie die grassierenden Priesterehen und – konkubinate und verfügte den Pflichtzölibat als feste Norm.
Er holt Humbert von Silva Candida nach Rom und macht diesen zum Kardinal (vgl. päpstliche Mission nach Konstantinopel, Morgenländisches Schisma).
Zum Ende seines Pontifikats zeichnet sich das Grosse Morgenländische Schisma (1054), d.h. die Spaltung in eine West- und Ostkirche (Orthodoxie) ab. Als „Reisepapst“ suchte der den Kontakt zu den ortskirchlichen Gemeinden.
Leo IX. fand in dem frommen Heinrich III. (1039-1056) den kongenialen weltlichen Partner zu Erneuerung, d.h. strengeren Ordnung der Kirche, wie sie durch die Reformbewe-gung von Cluny, Gorze und Hirsau in Gang gesetzt worden war. Unter Heinrich beginnt eine kurze wechselvolle Geschichte von Päpsten und aus dem deutschen Kulturraum. Der Kaiser wollte am Haupt des Körpers der Kirche ansetzen, in dem er dem Intrigenspiel des Adels der Stadt Rom um den Papstthron ein Ende setzte.
Auf der Synode von Sutri bei Rom setzt Heinrich die rechtmässigen Päpste Benedikt IX., Sylvester III. und Gregor VI. ab, die durch Simonie an die Macht gekommen waren und liess als „Patricius Romanorum“ das römische Volk zunächst den Bamberger Suitger am 24. 12. 1046 zum Papst wählen. (Klemens II - 1046). Dieser krönte Heinrich noch im selben Jahr zum Kaiser. Auch die drei folgenden Päpste (Poppo von Brixen - Damasus II, Bruno von Egisheim (Bischof von Toul, einem Reichsbistum in Lothringen) - Leo IX. und Gebhard von Dollnstein-Hirschberg - Viktor II. waren deutsche Bischöfe, auf deren Wahl Heinrich Einfluss genommen hatte.
Die „Achse“ deutscher Papst und deutscher Kaiser, provozierte zunehmend das Misstrauen Ost-Roms, zumal durch militärische Bündnispolitik der beiden. Leo erlitt eine vernichtende Niederlage, kehrte geschlagen nach Rom zurück und starb am 19. April 1054. Während seiner Kriegsgefangenschaft hatte er versucht, mit Konstantinopel zu einem Ausgleich zu kommen; dagegen stellte sich der fanatische Feind der lateinischen Kirche, der Patriarch Michael Kerullarius. Er traf auf einen ebenso beinharten Kardinal Humbert aus dem deutschen Beraterstab des Papstes. Das undiplomatische, theologisch fragwürdige Ende: Humbert knallt den Bannfluch gegen Michael auf den Altar der Hagia Sophia (am 16. Juli 1054); der Byzantiner erwidert nahezu postwendend das Anathema. Der definitive Bruch, wenn auch ursprünglich nur zwischen zwei Personen, spaltete die christliche Kirche.
Viktor II – Gebhard von Dollnstein-Hirschberg (1055-1057) , Bischof von Eichstätt
Stephan IX. – Friedrich von Lothringen (1057-1058 ), Benediktiner, Grab im Dom von Florenz.Bruder Hzg. Gottfrieds des Bärtigen. Zunächst Kanoniker an der Domkirche zu Lüttich. Ab 1050 an der römischen Kurie. Zuletzt Kanzler. Reist mit Humbert v. Silva Candida und Petrus von Amalfi als päpstlicher Legat nach Konstantinopel. Trägt zum Ausbruch des Morgenländischen Schismas bei. Wird Abt von Montecassino (weicht Heinrich III. aus); 1057 „handstreichartig“ zum Papst gewählt, mit nachträglicher Zustimmung des deutschen Hofes. Bekämpft Verwandtenheirat und Priesterehe, macht Humbert zum Kanzler und ermöglicht Hildebrand den Aufstieg zum römischen Archidiakon. (später Gregor VII.).
Die „deutschen“ Piccolomini-Päpste:
Pius II. (Enea Silvio de´Piccolomini) 1458-1464. Bedeutender Humanist, dem deutschen Kulturkreis verbunden. Abwehr der Türken-Expansion. 1442, auf dem Reichstag zu Frankfurt, von König Friedrich III. z. Dichter gekrönt.
Pius III. (Francesco de´Piccolomini Todeschini) 22.9. – 18.10. 1503. Eines der kürzesten Pontifikate (26 Tage) Neffe von Pius II. , Bischof von Siena und später auch von Pienza, der von Pius II. ausgebauten Musterstadt seines Geburtsortes. Kardinal-Protektor der deutschen Nation. 1471 päpstlicher Legat auf dem Grossen Christentag in Regensburg. Widersprach als einziger Kardinal der Veräusserung von kirchenstaatlichem Gebiet durch Alexander VI. an dessen Sohn Juan. Förderer der schönen Künste.
Hadrian VI. - Adrian Florensz (1522-1523), , Zimmermannssohn aus Utrecht, Grab in S. Maria dell´Anima. 1507 von Kaiser Maximilian I. als Erzieher seines Enkels, dem spätern Kaiser Karl V. bestellt. Führte zunächst mit Kardinal Cisneros, dann allein die spanischen Regierungsgeschäfte, war Bischof von Tortosa, 1517 Inquisitor und Kardinal. Wurde in Abwesenheit wegen seiner politischen Verdienste, aber auch seines vorbildlichen Lebens zum Nachfolger Leo X. gewählt. Herausgefordert durch die Lutherische Reformation und den Krieg der christlichen Mächte gegen die Türken. Von den Römern mit Misstrauen und Hass begegnet, deren nationale Gesinnung gegen Ausländer auf dem Stuhl Petri eingestellt war.
In Deutschland begraben, in Gandersheim: Anastasius I. (399-402), Innozenz I. (402-417). 846 von Herzog Ludolf von Sachsen und seiner Frau Oda mit Zustimmung Papst Sergius II. zunächst im Kloster Brunshausen aufbewahrt, ab 881 in der Stiftskirche. Nach der Reformation zunächst entfernt, 1958 in die Krypta verbracht.
Benedikt II, ein Bayer – (684-685)
Der Römer Benedikt V. wurde am 23. 6. 964, nach vier Wochen im Amt von Kaiser Otto I. dem Grossen, abgesetzt und nach Hamburg ins Exil geschickt.
Vorher war Johannes XII. (955-964) von Otto I. d.Gr. abgesetzt und durch Leo VIII (963-965) ersetzt worden. Dieser aber wurde wiederum vom römischen Volk abgesetzt und durch Kardinaldiakon Benedictus ersetzt. Otto setzt diesen Benedikt ab, setzt Leo wieder in sein Amt und verbannt Benedikt in den äussersten Norden eines Reiches. Dort, im kühlen und unwirtlichen Hammaburg stirbt der Römer am 4. Juli 965. Otto III. bringt den Leichnam 999 nach Rom zurück, wo er im Lateran beigesetzt wird. Die Gräber sind inzwischen zerstört, damit verliert sich die Spur des Papstes.
Gregor V. – Bruno von Cavinzia (996-999) - Brun, Sohn des Kärtner Herzogs Otto aus Saliergeschlecht und Vetter des von ihm in Rom 996 gekrönten Otto III. Besuch der Domschule in Worms und Kaplan Ottos. Vom römischen Adel wurde Johannes XVI. als Gegenpapst eingesetzt, von Otto aber vertrieben, der den geflüchteten Gregor 998 restitutierte. Hatte mit schismatischen Prozessen in der Kirche zu kämpfen.
Clemens II – Suitger von Bamberg-Morsleben und Horneburg (1046-1047)
Damasus II – Poppo von Brixen – (17.7. 1048 – 9.8 1048 ) – 24 Tage
Leo IX – Bruno von Egisheim-Dagsburg (1049 –1054) im Elsass geboren , heiliggesprochen, Reform-Papst: Er schuf die Grundlagen für das bis heute als höchstes Beratungsgremium des Papstes wirkende Kardinalskollegium; die Kardinäle übernahmen neben den traditionellen liturgischen Funktionen an den römischen Titelkirchen nun Aufgaben in der Leitung der Gesamtkirche. Er konzentrierte die kirchliche Macht auf die römische Zentrale, insbesondere durch Einschärfung des päpstlichen Primats; ging entschieden gegen das Unwesen der Simonie (Ämterkauf von Bischöfen) vor, sowie die grassierenden Priesterehen und – konkubinate und verfügte den Pflichtzölibat als feste Norm.
Er holt Humbert von Silva Candida nach Rom und macht diesen zum Kardinal (vgl. päpstliche Mission nach Konstantinopel, Morgenländisches Schisma).
Zum Ende seines Pontifikats zeichnet sich das Grosse Morgenländische Schisma (1054), d.h. die Spaltung in eine West- und Ostkirche (Orthodoxie) ab. Als „Reisepapst“ suchte der den Kontakt zu den ortskirchlichen Gemeinden.
Leo IX. fand in dem frommen Heinrich III. (1039-1056) den kongenialen weltlichen Partner zu Erneuerung, d.h. strengeren Ordnung der Kirche, wie sie durch die Reformbewe-gung von Cluny, Gorze und Hirsau in Gang gesetzt worden war. Unter Heinrich beginnt eine kurze wechselvolle Geschichte von Päpsten und aus dem deutschen Kulturraum. Der Kaiser wollte am Haupt des Körpers der Kirche ansetzen, in dem er dem Intrigenspiel des Adels der Stadt Rom um den Papstthron ein Ende setzte.
Auf der Synode von Sutri bei Rom setzt Heinrich die rechtmässigen Päpste Benedikt IX., Sylvester III. und Gregor VI. ab, die durch Simonie an die Macht gekommen waren und liess als „Patricius Romanorum“ das römische Volk zunächst den Bamberger Suitger am 24. 12. 1046 zum Papst wählen. (Klemens II - 1046). Dieser krönte Heinrich noch im selben Jahr zum Kaiser. Auch die drei folgenden Päpste (Poppo von Brixen - Damasus II, Bruno von Egisheim (Bischof von Toul, einem Reichsbistum in Lothringen) - Leo IX. und Gebhard von Dollnstein-Hirschberg - Viktor II. waren deutsche Bischöfe, auf deren Wahl Heinrich Einfluss genommen hatte.
Die „Achse“ deutscher Papst und deutscher Kaiser, provozierte zunehmend das Misstrauen Ost-Roms, zumal durch militärische Bündnispolitik der beiden. Leo erlitt eine vernichtende Niederlage, kehrte geschlagen nach Rom zurück und starb am 19. April 1054. Während seiner Kriegsgefangenschaft hatte er versucht, mit Konstantinopel zu einem Ausgleich zu kommen; dagegen stellte sich der fanatische Feind der lateinischen Kirche, der Patriarch Michael Kerullarius. Er traf auf einen ebenso beinharten Kardinal Humbert aus dem deutschen Beraterstab des Papstes. Das undiplomatische, theologisch fragwürdige Ende: Humbert knallt den Bannfluch gegen Michael auf den Altar der Hagia Sophia (am 16. Juli 1054); der Byzantiner erwidert nahezu postwendend das Anathema. Der definitive Bruch, wenn auch ursprünglich nur zwischen zwei Personen, spaltete die christliche Kirche.
Viktor II – Gebhard von Dollnstein-Hirschberg (1055-1057) , Bischof von Eichstätt
Stephan IX. – Friedrich von Lothringen (1057-1058 ), Benediktiner, Grab im Dom von Florenz.Bruder Hzg. Gottfrieds des Bärtigen. Zunächst Kanoniker an der Domkirche zu Lüttich. Ab 1050 an der römischen Kurie. Zuletzt Kanzler. Reist mit Humbert v. Silva Candida und Petrus von Amalfi als päpstlicher Legat nach Konstantinopel. Trägt zum Ausbruch des Morgenländischen Schismas bei. Wird Abt von Montecassino (weicht Heinrich III. aus); 1057 „handstreichartig“ zum Papst gewählt, mit nachträglicher Zustimmung des deutschen Hofes. Bekämpft Verwandtenheirat und Priesterehe, macht Humbert zum Kanzler und ermöglicht Hildebrand den Aufstieg zum römischen Archidiakon. (später Gregor VII.).
Die „deutschen“ Piccolomini-Päpste:
Pius II. (Enea Silvio de´Piccolomini) 1458-1464. Bedeutender Humanist, dem deutschen Kulturkreis verbunden. Abwehr der Türken-Expansion. 1442, auf dem Reichstag zu Frankfurt, von König Friedrich III. z. Dichter gekrönt.
Pius III. (Francesco de´Piccolomini Todeschini) 22.9. – 18.10. 1503. Eines der kürzesten Pontifikate (26 Tage) Neffe von Pius II. , Bischof von Siena und später auch von Pienza, der von Pius II. ausgebauten Musterstadt seines Geburtsortes. Kardinal-Protektor der deutschen Nation. 1471 päpstlicher Legat auf dem Grossen Christentag in Regensburg. Widersprach als einziger Kardinal der Veräusserung von kirchenstaatlichem Gebiet durch Alexander VI. an dessen Sohn Juan. Förderer der schönen Künste.
Hadrian VI. - Adrian Florensz (1522-1523), , Zimmermannssohn aus Utrecht, Grab in S. Maria dell´Anima. 1507 von Kaiser Maximilian I. als Erzieher seines Enkels, dem spätern Kaiser Karl V. bestellt. Führte zunächst mit Kardinal Cisneros, dann allein die spanischen Regierungsgeschäfte, war Bischof von Tortosa, 1517 Inquisitor und Kardinal. Wurde in Abwesenheit wegen seiner politischen Verdienste, aber auch seines vorbildlichen Lebens zum Nachfolger Leo X. gewählt. Herausgefordert durch die Lutherische Reformation und den Krieg der christlichen Mächte gegen die Türken. Von den Römern mit Misstrauen und Hass begegnet, deren nationale Gesinnung gegen Ausländer auf dem Stuhl Petri eingestellt war.
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