Auf Gute Freunde

    • Auf Gute Freunde

      eine meiner Shortstories...


      Auf gute Freunde

      Es war ein Freitag, wie jeder andere. Er freute sich auf das gemeinsame Wochenende mit seiner Freundin. Sie hatten so einiges geplant. Ein Kinobesuch war auch dabei. Er war schon die ganze Woche über aufgeregt gewesen. Seitdem sie umgezogen war, hatte er sie nicht mehr zu Gesicht bekommen. Das war nun zwei Wochen her. Für Verliebte eine unerträglich lange Zeit.

      Er war so voller Vorfreude, dass die langweiligen Stunden des Unterrichts nur so an ihm vorbeiflogen. Selbst auf dem Weg nach Hause dachte er ununterbrochen an sie.
      Kaum zu Hause angekommen warf er seine Schulsachen in die Ecke und setzte sich auf das Sofa zum Telefon. Die zwei hatten abgemacht, dass sie ihn vom Handy aus anrufen würde, kurz vor ihrer Ankunft. Nach zwei Stunden des Wartens rief er sie an. Vergebens. Es war ausgeschaltet. Warum ist das Handy aus? Ist ihr etwas zugestoßen?
      Voller Sorge machte er sich auf den Weg zu seinem besten Freund, den er schon kannte, seit dem die zwei zusammen im Kindergarten waren. Mit ihm kann ich über alles reden. Er weiß sicher Rat.

      Es regnete. Durchnässt und frierend stand er nun vor der Haustür seines Freundes. Doch niemand öffnete die Tür. Ist er nicht da oder hört er mich nicht?
      Er ging um das Haus, um vom Garten aus in das Haus hineinschauen zu können. Erst konnte
      er nicht erkennen, was in dem Haus vor sich ging.

      Als er es dann jedoch erkannte, ließ das was er sah, ihn innerlich zusammenbrechen. Da lagen sie. Er und sie. Nackt. Arm in Arm.

      Er spürte den nassen Regen nicht mehr während er durch die Straßen rannte. Er wollte ihn nicht spüren...er wollte gar nichts mehr spüren oder fühlen...nur der Schmerz sollte endlich aufhören. Die zwei wichtigsten Personen seines Lebens betrogen ihn. Alles war verloren. Er hatte nichts mehr. Er wollte nur noch das dieser Schmerz verschwand. Er wollte, dass es vorbei ist.

      Es war so weit. Die Badewanne war voll, gefüllt mit heißem Wasser. Er kniete sich hin und beugte sich leicht über die Wanne. Erst hielt er den linken Arm ins Wasser und dann setzte er das sich nach Blut sehnende Küchenmesser an. Es war so einfach. Ein sauberer Schnitt und er spürte wie sein Blut seinen Körper verließ, erst langsam, dann immer schneller. Es sah so wundervoll aus, wie es sich mit dem heißen Wasser vermischte. Langsam wurde alles um ihn herum unscharf und ihm wurde schwindelig. Er schloss die Augen. Seine Gliedmaßen wurden schwer und er senkte den Kopf langsam auf den Beckenrand. Mit einem Wort auf den Lippen verließ er unsere Welt:

      WARUM???
    • Der letzte Abschnitt (also der Selbstmord) hat mir sehr gut gefallen. Also vom Stil her meine ich jetzt. Aber insgesamt, war das ganze etwas zu unausführlich und "langweilig" geschrieben. Vielleicht hast du dieses etwas "monotonen" Stil extra gewählt, da er zu dem Thema irgendwie auch passt. Aber mir gefällt ein solcher Stil nicht und eine ausgearbeitetere Geschichte würde mich eher bewegen oder mitfühlen lassen. Aber der letzte Absatz ist wirklich genial geworden. Hier kommt das Feeling richtig rüber. Vielleicht hätte man insgesamt noch ein paar Gedankengänge einbauen können, aber einer sehr schöne Shortstory, eine der interessantesten, die ich je gelesen habe.