Co-Works mit dem Tinchen

    • Co-Works mit dem Tinchen

      Ich hab mal wieder meine Dateien etwas gesichtet und bin auf eines meiner Lieblingswerke gestossen. Ganz ehrlich finde ich ja wirklich Co-Works genial, weil die bei mir immer um die unmöglichsten Zeiten entstehen und einen ganz eigenen Charakter entwickeln. Aber lasst es mich auf die Weise vorstellen, wir ich es am 1.11.2004 in einen anderen Board tat:

      Wir sind jung... wir sind kreativ und gehen viel zu spät ins Bett. Kurz um ein Freund hatte seine erste schriftliche Arbeit mit Partnerin. Hehe... wie sich jeder denken kann sind Coworks mit mir besonder lustig, nehmen wir noch den Faktor hinzu, dass es um die 2 Uhr morgens war... kann man fast erahnen, was da entstanden ist. Ich sage nur... es ist noch schwachsinniger! ^^

      Aber ich denke, jeder kann etwas Schwannsinn vertragen und deswegen präsentiere ich euch eine neue Kurzgeschichte, die zu einem guten Teil von mir stammt.

      Viel Spaß beim lesen... *eine in die Runde grins*

      (PS: Fehler dürft ihr großzügigerweise behalten... hatte keinen Elan es noch zu korrigieren.)

      Das rosa Karnickel


      Der Barkeeper sah misstrauisch zu ihr. Ihr Gesicht lag auf dem Tresen und sie schien ein ziemliches Interesse daran zu haben ein Whiskeyglas anzugaffen. „Noch einen?“, fragte er mit ruhiger Stimme.
      Sie sah erst gar nicht auf und tippte nur mit dem Finger gegen das Glas vor ihr. „Sehen sie das Rosakarnickel dahinten?“, ihre Stimme war vollkommen ruhig und fast schien sie nüchtern, wären da nicht der Inhalt der Worte. Welches Rosa Kaninchen bitte? „Na das da… da steht es doch und grinst sie an. Ich glaub ich könnt noch einen gebrauchen…“, murmelte sie und sah jetzt doch auf.
      Der Mann nickte. Wenn man schon rosa Karnickel sah… brauchte man wirklich noch einen.
      „Grüß dich!“, meinte eine kräftige Männerstimme. Eine kurze, aber sehr sanfte Berührung folgte und sie ruckte mit den Kopf zur Seite. „Geht’s dir nicht gut?“ Das erneute Glas schien die gewünschte Wirkung nicht zu erzielen und etwas verwirrt starrte sie ihn an. Er war in ihren Augen vollkommen blau. Blaue Haut… blaue Augen… blaue Haare. Und im Hintergrund hüpfte das Rosa Karnickel, was übrigens auch noch ziemlich groß war.
      „Geh weg… du bist nichts weiter als eine kranke Illusion, hervorgerufen durch den Mangel an Whisky.“, knurrte sie leicht mürrisch.
      Er blinzelte fragend. „Ich würde dir eher Wodka empfehlen… hilft besser.“
      „Hey… wir sind hier in Schottland… da gibt’s sonen Suff nicht!“, mischte sich jetzt der Wirt ein.
      „Natürlich muss es hier auch das russische Allheilmittel geben!“, brüllte ihn empört der blaue Mann an, während die Frau nur noch zur Flasche griff und den Rest mit einem Zug leerte. Gott… die Welt war echt zum knutschen. Jetzt war da auch noch ne überdimensionale grüne Miezekatze und tanzte mit dem rosaroten Karnickel.
      „Hey…haste noch etwas Härteres? Irgendwie wirkt das Zeug nicht… ist doch wohl nicht verdünnt?“, ein empörter Laut antwortete ihr. Toll… also doch zukippen und hoffen, dass es irgendwann wirkte bevor noch nen orangefarbener Wehrhamster auftauchte.
      Der Wirt zog an seiner Zigarette und beobachte misstrauisch seine zwei Gäste. Sie kannte er, aber der da war ihn sicher nicht geheuer. Immerhin schien der Typ schon voll.
      „Blaumann… sei so nett und verscheuch mal die komischen Teile hinter dir, sonst denk ich noch, ich wär irre.“, ihr Kopf landete auf der Theke und sie starrte wieder ihr leeres Glas an.
      „Du bist nicht irre… die gibt’s wirklich.“, lächelnd sah er zu ihr, was sie dazu brachte ihren Kopf wegzudrehen. „Du solltest nicht dahin gucken.“
      Im selben Augenblick tauchte der orangefarbene Wehrhamster mit schwarzer Kutte plus überlanger Sense auf und blickte sie aus seinen großen schwarzen Augen komisch an. „Ui… wird ja immer besser…“, ihre Stimme klang zynisch. Wo war nur der verdammte Alkohol?! „Noch einen…“
      „Für mich auch!“, meldete sich sofort der Fremde.
      Der Wirt sah von einem zum anderen. Naja… Hauptsache er bekam sein Geld, was er sich wohl am Ende selber aus den Taschen abgreifen konnte, natürlich mit einem kräftigen Trinkgeld fürs Rausschleifen auf die Straße. Also füllte er nur das Glas der alten Bekannte und holte ein Neues für den Mann.
      Sie kippte es wieder ohne eine Mine zu verziehen runter. „Bin ich wenigsten schon so gut wie tot?“, fragte sie dann den Wehrhamster. Der schüttelte nur wehleidig den Kopf und setzte sich neben sie.
      Der Mann setzte sich endlich an den Tresen, kippte das Getränk runter und hustete etwas als es sich in seinen Hals brannte. „Uuhh… das hab ich gebraucht.“, er überlegte noch einmal kurz. Wodka wäre besser gewesen.
      „Toll… ich sitze in ner Bar… neben mir der Tod… auf der anderen Seite nen blauer Alien und hinter mir tanzen ein rosanes Kaninchen und eine grüne Miezekatze Walzer. Herr Wirt… bitte geben sie mir gleich ne neue Flasche. Vielleicht bekomm ich dann auch noch das Leben an den Tresen.“
      „Das wird nicht kommen. Hat heute ne extralange Schicht. Denk an die ganze Überbevölkerung in der Welt. Weißt du eigentlich wie lange es gebraucht hat diese zu produzieren?“, neben ihm murrte der Wehrhamster.
      „Erstmal wieder die zu beseitigen…“
      „Noch besser… es spricht.“, langsam begann sie mit dem Kopf gegen das dunkle Holz zu hämmern.
      „Und das kommt von Miss apokalyptische Reiterin mit Feuerschwert.“, meinte nur wieder der blaue Alien.
      Vielleicht sollte er den Laden doch schon schließen und sie rausschmeißen? Obwohl sie sich bewusstlos nicht mehr wehren könnten… Aber die schienen ja nun mehr als nur weggetreten.
      „Darf ich zum Tanz bitten?“, fragte jetzt der Tod.
      Sie nickte. Warum auch nicht? Noch einmal sah sie zum Wirt, der säuerlich die Augen verdrehte.
      Während sich jetzt also vier Personen durch die Stühle und Tische tanzten, beobachtete sie mit grinsender Miene das Unglück, auch blauer Alien genannt. „Seien sie doch froh, dass sie noch so gut drauf sind. Bald geht’s mit der Welt zu Ende.“
      „Wie Ende… ist doch erst der Anfang!“, protestierte die Frau. Alles drehte sich um sie herum in so schönen Farben. Hui… immer weiter mit dem Tod im Wehrhamstergestalt.
      Der Mann lachte. „Ist doch ganz einfach. Ihr drei seid da. Der Tod auch. Und ich erst recht.“
      „Wieso wir drei?“, fragte sie verwirrt.
      „Stimmt doch alles… du der Krieg, der Tod, der Hunger und die Pest. Was will man mehr?“, leicht wippte er mit dem Fuß, die ungespielte Melodie mit, in deren Takt die Vier tanzten.
      Der Wirt knurrte leicht. „Raus! Ich will so ein Gesindel wie euch hier nicht haben!“ Ihn machten jetzt die Anwandlungen der Beiden Angst.
      Das Unglück sah nur zu ihm und augenblicklich rutschte er auf einer Lache Whisky aus, schlidderte gegen ein Regal voll Whiskyfässer und wurde prompt darunter begraben.
      Im Hintergrund war es still geworden. Sie tanzten nicht mehr.
      „Ist es schon aus?“, fragte das rosa Kaninchen.
      „Japp… er ist tot.“, antworte der Tod. „Noch mehr Arbeit…“ Sein Blick glitt tadelnd über das Unglück.
      „Hey! Guck nicht so. Gestorben wäre er so oder so. Ob jetzt oder in wenigen Minuten, wenn interessiert´s?“
      Sie sah in die Runde. „Wann bekomm ich meinen nächsten Whisky?“
      „Den brauchst du nicht mehr…“


      Tine
      So... it is just a good old legend....