Hi!
Ich bin neu hier und das ist meine erste geschichte, deshalb muss ich durch Kritik eurerseits besser werden.
Viel Spaß beim Lesen:
The Viola of Harmony
Viele Monate war es her, seit Link Ganondorf vernichtet hat. Hyrule erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung und die Bewohner des Landes freuen sich des Reichtums. Der gutmütige Link fasste sich ein Herz und trainierte, auf Wunsch von Zelda, die Soldaten so gut es ging. Die Kokiri, die Kinder des Waldes, hegten und pfelgten den neuen Deku-Sprössling und die Goronen lebten unter ihrem neuen Herrscher Thorino glücklich und in Frieden. Die Weisen berieten im Schloss über die Zukunft des Landes und trafen wichtige Entschidungen. Nun ist Link beinahe 20 Jahre alt und wieder wird er gebraucht...
Teil 1 – Die Weise des Mondes
Der Held der Zeit saß unter einem großen Baum in der hylianischen Steppe. Die Vögel flogen durch den Himmel und die Killeranas bewegten sich kaum, also konnte er gemütlich vor sich hin dösen. Er genoss richtig diese Ruhe, denn ganz Hyrule kannte sein Gesicht. Während die Vögel auf den Bäumen ein Lied pfiffen, träumte Link.
Er selbst stand am Ufer des Hylia-Sees und der Mond schien auf ihn herab. Von seiner Schönheit inspiriert spielte Link auf seiner Okarina einige Melodien und ein paar Feen tänzelten zur fröhlichen Musik an der Wasseroberfläche. Seine Finger taten bereits weh und nach vielen Liedern fühlte sich Link erschöpft und legte sich auf den kühlen und weichen Grasboden. Von der Stille waren die Feen nicht so begeistert, deshalb wollten sie nun mit ihm spielen. Doch dazu kam es nicht. Als die Feen über das Wasser schwebten, erschienen mehrere graue und skelettartige Hände aus dem Wasser und griffen nach ihnen und zerrten sie ins Wasser. Link wollte den Kleinen helfen, doch er war zu schwach. Irgendetwas zehrte an seinen Käften. Als er sich verzweifelt nach der Quelle seiner Schwäche umsah, ertönte ein höhnisches Lachen. Auf der kleinen Insel im Hylia-See stand jemand. Diese Person war groß und hielt einen langen Stab, der zum Mond gerichtet war, in seiner mageren Hand und - das erkannte er erst später - mit der anderen, genauso dürren Hand, zeigte er auf ihn. Obwohl Link weit weg von ihr entfernt war, konnte er doch die Worte, mit denen die Gestalt ihn vermutlich schwächte, wahrnehmen. Ohne Vorwarnung schoss aus der Spitze des Stabes ein seltsamer roter Strahl heraus, der sein Ziel traf. Am Anfang geschah nichts, doch dann drehte sich der Mond, zuerst langsam, dann immer schneller, bis er schließlich so schnell war, dass er in seinen Augen ganz normal schien. Die Stimme lachte wieder und der See fing an zu brodeln. Aus dem Wasser krochen Untote. Zombies und Skelette. Das ganze Unglück, dass aus dem wundervollen See kam, traf Link wie ein Rammbock und nahm seine letzte Kraft. Er wollte schreien, aber seine Kehle war ganz trocken. Hilfe!, dachte er. Hilfe! Aber es kam niemand. Ganz allein sah er zu, wie die Untoten auf ihn einschlugen. Keiner stand ihm jetzt bei ...
"Link...Link...LINK!" Eine kleine Fee schlug ihren Schützling die linke Wange. Mit einem schmerzhaften Schrei wachte Link auf und rieb sie sich. Die kleine, braunhaarige und mit einem hellblauen Kleid bekeidete Navi schwebte vor seiner Nase. Sie musste bei seinem schmollenden Anblick kichern.
Sie erzählte ihm, dass er geschlafen und gesprochen hatte. Doch Link kam dieser Traum ziemlich real vor, aber er wollte nicht widersprechen.
"Ich glaube das ständige Trainig mit den Soldaten im Schloss überfordert dich etwas. Du solltest wieder mal deine Freunde besuchen. Was meinst du?", sagte Navi mit tadelnden Unterton.
Link schüttelte den Kopf. Er holte tief Luft und grinste.
"Siehst du? Mir gehts schon besser! Mach dir keine Sorgen!", meinte er. Auch wenn die Fee die Scheißperlen, die von seiner Stirn bis zu seinen blauen Augen flossen, sah und die Tatsache, dass er schwer atmete, ihr nicht unbemerkt bieb, sagte sie nichts. Gegen seine freundliche Sturheit war sie machtlos. Sie konnte ihn überreden, dass er sich etwas Freizeit gönnt und er beschloss zum Marktplatz einkaufen zu gehen.
Er zückte seine Okarina der Zeit und spielte Eponas Lied . Die wilde und imposante Stute Epona kam auf Link zu gerannt und mit einer schwungvollen Bewegung sprang Link auf ihren Rücken. Das Pferd mit dem rotbraunen Fell wieherte wie verrückt und galoppierte mit solch einer Geschwindigkeit los, dass Navi gar nicht mitkam.
Während die Lon-Lon-Farm und der Rest der Hylianischen Steppe an ihnen vorbeizog, musste Link über diesen Traum nachdenken. Vielleicht hatte seine Begleiterin Recht und er bildete sich das alles nur ein. Aber aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass ein Fünkchen Prophezeihung in seinem Traum steckte.
Vor der Zugbrücke des Schlosses hielt Epona an und ihr Reiter sprang ab. Er streichelte ihren Kopf und sagte nette Worte, danach band er das wilde Reittier mit einem starken Seil an einen Baum in der Nähe des Burggrabens an.
Link ging über die Brücke und begrüßte die Wachen, die sich daraufhin ehrfurchtsvoll verbeugten. Ein Bursche rannte spielend herum und bemerkte Link.
„Seinen Sie gegrüßt, mein Herr! Wollen Sie nicht mit uns ...Moment! Blonde Haare, groß, schlank, Ohrring, grünes Gewand, Fee... Sind Sie Link, der Held der Zeit? Jaaa! Ja, Sie sind es! Arim, komm! Herr Link ist hier. Komm schon!“, rief der schwarzhaarige Bub begeistert.
Man hörte ein Mädchen fluchen und aus einem Beerenbusch herauskommen. Sie hatte rotes Haar und war um einen Kopf größer als der Bursche.
„Ach, was ist denn, Eonis? Kannst du mich nicht einfach such...“, sie brach ab, als sie Link erblickte. „H-h-herr Link! Es ist mir eine Ehre Sie zu treffen.“, sagte sie und machte einen Knicks, wobei sie fast hingefallen wäre.
Link wurde rot. Es war ihm zwar nicht wirklich unangenehm, dass er von vielen bewundert wurde, aber es ging ihm schon bald auf die Nerven. Mit seiner Hand strich er Eonis durch sein dunkles und wildes Haar und ging weiter.
Am Marktplatz war viel los, mehr als sonst. Überall wurde getauscht, gefeilscht und gestritten. Einige Bettler hatten ihre Mützen und Gefäße schon voll und machten ein Nickerchen. Seit Ganondorf weg ist, blühte Hyrules Wirtschaft auf und Händler und Touristen aus allen Nachbarländern kamen nach Hyrule um die friedliche Natur und einzigartige Kost zu genießen und um zu kaufen.
Der Basar hatte geschlossen - vermutlich waren seine Waren bereits weg- und Link suchte einen Stand um Pfeile zu kaufen.
Er hatte Glück, denn ein kleiner alter Mann hatte Bündel voll Pfeile bei sich, die er zum Verkauf anbot. Navi hatte keine Lust ihn beim Kauf zuzusehen, deshalb verabschiedete sie sich kurz von ihm und machte sich auf Erkundungstour. Sie flog hoch in die Lüfte, aber sie versuchte keine Aufmerksamkeit zu erregen, denn ihr Schützling hatte bereits genug Probleme mit seiner Popularität. Und Feen sah man außerhalb des Waldes so gut wie nie.
Doch Navi war nicht die einzige Fee auf dem Marktplatz. Sie sah eine kleine, gelb leuchtende Fee um eine vermummte Gestalt, die auf einer Viola ein Stück zum Besten gab, herumschwirren. Navi näherte sich der Fee, doch die versteckte sich sofort hinter der seltsamen Gestalt.
„Was macht diese Fee hier? Ist diese Person Salia? Nein, ich kenne Salias Fee und das ist sie nicht. Ich werde wohl mit Link reden müssen.“, dachte Navi und sah ihn schon mit einem Bündel Pfeile und einem breiten Grinsen stolzieren.
„Und? Gute Preise erzielt?“, fragte sie ihn. Er nickte zufrieden. Navi erzählte ihm von der Gestalt und der Fee, die sich versteckt hatte.
„Soll ich mir mal diesen Typen ansehen?“, fragte Link seine kleine Fee.
„Ja, bitte! Ich hab so ein seltsames Gefühl was diese Person angeht. Sich so zu verschleiern ist doch nicht normal, oder?", meinte Navi, „Ich werde während-dessen die Fee suchen, okay?“
Link zuckte mit den Schultern und ging in Richtung der vermummten Person, die noch immer auf ihrer Viola spielte.
Die Person war hinter vielen dunkelblauen Tüchern verborgen, sodass Link ihr Gesicht nicht sehen konnte. Das Instrument war beschfarben und hatte eine schöne, mondartige Verzierung. Genau wie der Spieler des Instruments strahlte auch die Viola eine mystische Aura aus.
„Verzeihung, aber Sie haben eine wirklich schöne Viola.“, sprach Link die Gestalt an. Diese hörte auf zu spielen und sah in Links Gesicht. Sie gab sich zu erkennen. Es war eine ältere Frau mit glänzend weißem Haar und einem markantem Muttermal an der rechten Wange. Sie hatte einen großen Zopf am Hinterkopf und zwei kleine, die sie hinter ihre winzige Ohren geschoben hatte. Außerdem hatte sie viele Talismane und Ringe, die Link besonders faszinierten. Ihre kleinen, grünen Augen sahen ihn mit Freude an. Sie musste in den jungen Jahren unglaublich hübsch gewesen sein!, dachte Link.
„Sie scheinen mir eine gute Beobachtungsgabe zu haben. Diese Viola ist etwas besonders und wird auch Viola der Eintracht genannt. Nur wenige können sie wirklich spielen. Wollen Sie es probieren?“, fragte die Frau mit weicher, melodischer Stimme.
„Oh, tut mir leid! Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Tiona.“, stellte sie sich vor und griff nach seiner Hand und schüttelte sie. Er spürte ihre für ihr Alter unglaublich weiche Haut.
„Schön Sie kennen zu lernen, Tiona. Ich bin Link. Und das hier …“, sagte Link und suchte Navi, doch er konnte sie nicht ausfindig machen.
„…hm. Ich sehe Navi nicht. Wo könnte sie jetzt sein? Wissen Sie, sie ist eine Fee. ...Nun, es ist mir irgendwie peinlich das zu sagen, aber sie sagt, sie hätte eine Fee bei Ihnen gesehen.“, erklärte Link. Tiona lachte leise.
„Hahaha! Deine Fee war das also? Zira hat mir erzählt, dass sich noch eine andere Fee hier befindet. Sie ist etwas schüchtern und misstrauisch. Sie kommt bestimmt gleich.“, meinte Tiona und fing an auf ihrer Viola, um die Zeit tot zu schlagen, ein helles und kurzes Stück zu spielen. Link lauschte und genoss die Musik. Sie hatte eine erstaunlich beruhigende Wirkung. Einige Minuten später erschien Navi und eine andere Fee an Tionas Seite.
„Link! Tut mir leid, das ich erst jetzt gekommen bin. Ich habe die andere gefunden! Das hier ist Zira.“, erzählte Navi. Als sie die Weise bemerkte, stellten sie sich gegenseitig vor. Link musterte Zira genauer. Sie hatte goldenes, langes Haar und trug eine violette Robe, die ihr etwas zu kurz war. Sie schien nett und wirkte kindlich. Auch sie musterte ihn, bis sie schließlich sprach.
„Nun, hallo! Es tut mir leid, dass ich euch für gefährlich gehalten habe. Mein Name ist Zira, meines Zeichens Fee und Beschützerin …“, die Fee von Tiona brach ab, als sie einen warnenden Blick von ihr auffing.
Link und Navi tauschten untereinander Blicke aus, bis Zira die Stille brach:
„Navi, lassen wir doch die beiden allein, ich bin mir sicher, dass sie etwas Wichtiges zu besprechen haben. Komm!“ Die kleine Fee flog weg und wartete bei einem Baum auf Navi. Diese verabschiedete sich von den beiden und flog Zira hinterher.
Tiona und Link gingen zur Zitadelle der Zeit, den noch einzigen ruhigen Ort. Als Link das Gebäude sah, kamen alte Erinnerungen hoch. Der Efeu wuchs die Wände hoch und die Fenster waren schmutzig, was die Zitadelle ziemlich schäbig aussehen ließ. Auch die Wände hatten einen neuen Anstrich nötig.
Die Weise riss ihn aus den Erinnerungen.
„Link, ich möchte dich etwas bitten! Würdest du mir wohl helfen?“, fragte sie. Link sah ihr in die kleinen Augen. Er konnte doch nicht einer alten, freundlichen Dame einen Gefallen abschlagen. Er nickte. Sichtlich erfreut fing Tiona an zu erzählen:
„Du musst wissen, ich bin eine Weise. Aber keine von Hyrule! Du kennst das Land nicht, aus dem ich komme, aber das tut sowieso nichts zur Sache. In meinem Land bin ich als die Weise des Mondes bekannt. Mein Weisenstab wurde mir gestohlen und jetzt spielt der Mond vollkommen verrückt. Vielleicht merkst du es nicht, aber es hat sich auch bei euch in Hyrule etwas getan. Die Nacht dauert nun um einiges länger an und die Untoten beherrschen die Nacht.“
„Und wer hat Ihren Stab gestohlen?“, fragte Link die Weise.
„Ich bin dem Dieb gefolgt, hab einige Male seine Spur verloren und wieder gefunden, bis ich schließlich nach Hyrule kam. Wer er ist, weiß ich nicht, aber er ist gefährlich.“, sagte Tiona und hoffte, dass Link trotzdem einwilligte ihr zu helfen.
„Aber wie kann ich den Dieb aufspüren? Haben Sie eine Spur?“
„Nun, ja. Also, du musst wissen, er ist nachtaktiv. Vermutlich ist er ein Skelett oder etwas Ähnliches. Es gibt jemanden, der ihn gesehen haben könnte.“, sagte Tiona. Schweigen. Link wartete, aber sie redete nicht weiter.
„Äh, Tiona? Stimmt etwas nicht?“, fragte Link.
„Link, ich weiß nicht, ob ich dir das anvertrauen darf. Es ist ein Geheimnis, das nur die Weisen meines Landes kennen. Würdest du es also für dich behalten? Auch die Weisen dieses Landes dürfen davon nichts erfahren, okay? Nur Navi darf es wissen, sonst niemand, verstanden?“, sagte Tiona mit plötzlich ernster Stimme. Link nickte und war schon gespannt auf das Geheimnis.
„Der Mond, Link, besitzt eine Seele und einen Geist. Mit einem speziellen Lied kannst du mit ihm Kontakt aufnehmen und ihn fragen, ob er den Dieb meines Stabes gesehen hat. Ich kann mich nicht auf die Suche machen, da der Dieb mitbekommen hat, dass ich ihn verfolge. Wenn mir etwas passiert … Es gibt noch keinen Nachfolger. Also, hilfst du mir Link?“
Er musste erst mal verdauen, was er da gehört hatte. Es klang nach einem aufregenden und gefährlichen Abenteuer.
Er willigte ein und Tiona nahm wieder ihre Viola zur Hand.
„Link, dieses Lied ist sehr wichtig auf deiner Suche nach meinen Stab. Merke es dir gut und spiele es in der Nacht, wenn du mit dem Geist des Mondes reden willst. Man nennt es die Ballade des einsamen Mondes !“ Tiona begann auf der Viola der Eintracht ein trauriges Stück zu spielen. Sie steckte all ihre Trauer über den Verlust ihres Stabes und der potentiellen Folgen in ihr Stück. Dieses bewegte Link so sehr, dass er fast weinen musste und er versprach, nachdem Tiona zu Ende gespielt hatte und ihm die Viola überließ, dieses Lied weise einzusetzen.
Navi kehrte samt Zira zurück. Tiona verabschiedete sich mit Zira an der Seite von Link und Navi und wünschten ihnen viel Glück auf ihrem Abenteuer.
Die Weise und ihre Fee verschwanden in einer dunklen Seitengasse und Link kaufte auf dem Marktplatz noch Proviant und Waffen ein.
Link stand auf der Zugbrücke und sah die beiden Kinder Arim und Eonis im Burggraben spielen. Er hoffte, dass er auch dieses Abenteuer heil übersteht.
Navi und Link gingen zu Epona, die gemütlich auf dem Gras kaute. Link band die Stute los und schwang sich auf ihren Rücken.
„Link, uns steht ein gefährliches Abenteuer bevor. Zira hat mir alles erzählt. Bist du bereit?“, fragte Navi. Link nickte und ritt auf Eponas Rücken der untergehenden Sonne entgegen. Und die Fee flog voraus …
P.S.: Wenn jemand Zeit und Lust hat, könnte jemand ein Titelbild entwerfen? Und zu den jeweiligen kapiteln?
postet einfach hier rein, danke!
Ich bin neu hier und das ist meine erste geschichte, deshalb muss ich durch Kritik eurerseits besser werden.
Viel Spaß beim Lesen:
The Viola of Harmony
Viele Monate war es her, seit Link Ganondorf vernichtet hat. Hyrule erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung und die Bewohner des Landes freuen sich des Reichtums. Der gutmütige Link fasste sich ein Herz und trainierte, auf Wunsch von Zelda, die Soldaten so gut es ging. Die Kokiri, die Kinder des Waldes, hegten und pfelgten den neuen Deku-Sprössling und die Goronen lebten unter ihrem neuen Herrscher Thorino glücklich und in Frieden. Die Weisen berieten im Schloss über die Zukunft des Landes und trafen wichtige Entschidungen. Nun ist Link beinahe 20 Jahre alt und wieder wird er gebraucht...
Teil 1 – Die Weise des Mondes
Der Held der Zeit saß unter einem großen Baum in der hylianischen Steppe. Die Vögel flogen durch den Himmel und die Killeranas bewegten sich kaum, also konnte er gemütlich vor sich hin dösen. Er genoss richtig diese Ruhe, denn ganz Hyrule kannte sein Gesicht. Während die Vögel auf den Bäumen ein Lied pfiffen, träumte Link.
Er selbst stand am Ufer des Hylia-Sees und der Mond schien auf ihn herab. Von seiner Schönheit inspiriert spielte Link auf seiner Okarina einige Melodien und ein paar Feen tänzelten zur fröhlichen Musik an der Wasseroberfläche. Seine Finger taten bereits weh und nach vielen Liedern fühlte sich Link erschöpft und legte sich auf den kühlen und weichen Grasboden. Von der Stille waren die Feen nicht so begeistert, deshalb wollten sie nun mit ihm spielen. Doch dazu kam es nicht. Als die Feen über das Wasser schwebten, erschienen mehrere graue und skelettartige Hände aus dem Wasser und griffen nach ihnen und zerrten sie ins Wasser. Link wollte den Kleinen helfen, doch er war zu schwach. Irgendetwas zehrte an seinen Käften. Als er sich verzweifelt nach der Quelle seiner Schwäche umsah, ertönte ein höhnisches Lachen. Auf der kleinen Insel im Hylia-See stand jemand. Diese Person war groß und hielt einen langen Stab, der zum Mond gerichtet war, in seiner mageren Hand und - das erkannte er erst später - mit der anderen, genauso dürren Hand, zeigte er auf ihn. Obwohl Link weit weg von ihr entfernt war, konnte er doch die Worte, mit denen die Gestalt ihn vermutlich schwächte, wahrnehmen. Ohne Vorwarnung schoss aus der Spitze des Stabes ein seltsamer roter Strahl heraus, der sein Ziel traf. Am Anfang geschah nichts, doch dann drehte sich der Mond, zuerst langsam, dann immer schneller, bis er schließlich so schnell war, dass er in seinen Augen ganz normal schien. Die Stimme lachte wieder und der See fing an zu brodeln. Aus dem Wasser krochen Untote. Zombies und Skelette. Das ganze Unglück, dass aus dem wundervollen See kam, traf Link wie ein Rammbock und nahm seine letzte Kraft. Er wollte schreien, aber seine Kehle war ganz trocken. Hilfe!, dachte er. Hilfe! Aber es kam niemand. Ganz allein sah er zu, wie die Untoten auf ihn einschlugen. Keiner stand ihm jetzt bei ...
"Link...Link...LINK!" Eine kleine Fee schlug ihren Schützling die linke Wange. Mit einem schmerzhaften Schrei wachte Link auf und rieb sie sich. Die kleine, braunhaarige und mit einem hellblauen Kleid bekeidete Navi schwebte vor seiner Nase. Sie musste bei seinem schmollenden Anblick kichern.
Sie erzählte ihm, dass er geschlafen und gesprochen hatte. Doch Link kam dieser Traum ziemlich real vor, aber er wollte nicht widersprechen.
"Ich glaube das ständige Trainig mit den Soldaten im Schloss überfordert dich etwas. Du solltest wieder mal deine Freunde besuchen. Was meinst du?", sagte Navi mit tadelnden Unterton.
Link schüttelte den Kopf. Er holte tief Luft und grinste.
"Siehst du? Mir gehts schon besser! Mach dir keine Sorgen!", meinte er. Auch wenn die Fee die Scheißperlen, die von seiner Stirn bis zu seinen blauen Augen flossen, sah und die Tatsache, dass er schwer atmete, ihr nicht unbemerkt bieb, sagte sie nichts. Gegen seine freundliche Sturheit war sie machtlos. Sie konnte ihn überreden, dass er sich etwas Freizeit gönnt und er beschloss zum Marktplatz einkaufen zu gehen.
Er zückte seine Okarina der Zeit und spielte Eponas Lied . Die wilde und imposante Stute Epona kam auf Link zu gerannt und mit einer schwungvollen Bewegung sprang Link auf ihren Rücken. Das Pferd mit dem rotbraunen Fell wieherte wie verrückt und galoppierte mit solch einer Geschwindigkeit los, dass Navi gar nicht mitkam.
Während die Lon-Lon-Farm und der Rest der Hylianischen Steppe an ihnen vorbeizog, musste Link über diesen Traum nachdenken. Vielleicht hatte seine Begleiterin Recht und er bildete sich das alles nur ein. Aber aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass ein Fünkchen Prophezeihung in seinem Traum steckte.
Vor der Zugbrücke des Schlosses hielt Epona an und ihr Reiter sprang ab. Er streichelte ihren Kopf und sagte nette Worte, danach band er das wilde Reittier mit einem starken Seil an einen Baum in der Nähe des Burggrabens an.
Link ging über die Brücke und begrüßte die Wachen, die sich daraufhin ehrfurchtsvoll verbeugten. Ein Bursche rannte spielend herum und bemerkte Link.
„Seinen Sie gegrüßt, mein Herr! Wollen Sie nicht mit uns ...Moment! Blonde Haare, groß, schlank, Ohrring, grünes Gewand, Fee... Sind Sie Link, der Held der Zeit? Jaaa! Ja, Sie sind es! Arim, komm! Herr Link ist hier. Komm schon!“, rief der schwarzhaarige Bub begeistert.
Man hörte ein Mädchen fluchen und aus einem Beerenbusch herauskommen. Sie hatte rotes Haar und war um einen Kopf größer als der Bursche.
„Ach, was ist denn, Eonis? Kannst du mich nicht einfach such...“, sie brach ab, als sie Link erblickte. „H-h-herr Link! Es ist mir eine Ehre Sie zu treffen.“, sagte sie und machte einen Knicks, wobei sie fast hingefallen wäre.
Link wurde rot. Es war ihm zwar nicht wirklich unangenehm, dass er von vielen bewundert wurde, aber es ging ihm schon bald auf die Nerven. Mit seiner Hand strich er Eonis durch sein dunkles und wildes Haar und ging weiter.
Am Marktplatz war viel los, mehr als sonst. Überall wurde getauscht, gefeilscht und gestritten. Einige Bettler hatten ihre Mützen und Gefäße schon voll und machten ein Nickerchen. Seit Ganondorf weg ist, blühte Hyrules Wirtschaft auf und Händler und Touristen aus allen Nachbarländern kamen nach Hyrule um die friedliche Natur und einzigartige Kost zu genießen und um zu kaufen.
Der Basar hatte geschlossen - vermutlich waren seine Waren bereits weg- und Link suchte einen Stand um Pfeile zu kaufen.
Er hatte Glück, denn ein kleiner alter Mann hatte Bündel voll Pfeile bei sich, die er zum Verkauf anbot. Navi hatte keine Lust ihn beim Kauf zuzusehen, deshalb verabschiedete sie sich kurz von ihm und machte sich auf Erkundungstour. Sie flog hoch in die Lüfte, aber sie versuchte keine Aufmerksamkeit zu erregen, denn ihr Schützling hatte bereits genug Probleme mit seiner Popularität. Und Feen sah man außerhalb des Waldes so gut wie nie.
Doch Navi war nicht die einzige Fee auf dem Marktplatz. Sie sah eine kleine, gelb leuchtende Fee um eine vermummte Gestalt, die auf einer Viola ein Stück zum Besten gab, herumschwirren. Navi näherte sich der Fee, doch die versteckte sich sofort hinter der seltsamen Gestalt.
„Was macht diese Fee hier? Ist diese Person Salia? Nein, ich kenne Salias Fee und das ist sie nicht. Ich werde wohl mit Link reden müssen.“, dachte Navi und sah ihn schon mit einem Bündel Pfeile und einem breiten Grinsen stolzieren.
„Und? Gute Preise erzielt?“, fragte sie ihn. Er nickte zufrieden. Navi erzählte ihm von der Gestalt und der Fee, die sich versteckt hatte.
„Soll ich mir mal diesen Typen ansehen?“, fragte Link seine kleine Fee.
„Ja, bitte! Ich hab so ein seltsames Gefühl was diese Person angeht. Sich so zu verschleiern ist doch nicht normal, oder?", meinte Navi, „Ich werde während-dessen die Fee suchen, okay?“
Link zuckte mit den Schultern und ging in Richtung der vermummten Person, die noch immer auf ihrer Viola spielte.
Die Person war hinter vielen dunkelblauen Tüchern verborgen, sodass Link ihr Gesicht nicht sehen konnte. Das Instrument war beschfarben und hatte eine schöne, mondartige Verzierung. Genau wie der Spieler des Instruments strahlte auch die Viola eine mystische Aura aus.
„Verzeihung, aber Sie haben eine wirklich schöne Viola.“, sprach Link die Gestalt an. Diese hörte auf zu spielen und sah in Links Gesicht. Sie gab sich zu erkennen. Es war eine ältere Frau mit glänzend weißem Haar und einem markantem Muttermal an der rechten Wange. Sie hatte einen großen Zopf am Hinterkopf und zwei kleine, die sie hinter ihre winzige Ohren geschoben hatte. Außerdem hatte sie viele Talismane und Ringe, die Link besonders faszinierten. Ihre kleinen, grünen Augen sahen ihn mit Freude an. Sie musste in den jungen Jahren unglaublich hübsch gewesen sein!, dachte Link.
„Sie scheinen mir eine gute Beobachtungsgabe zu haben. Diese Viola ist etwas besonders und wird auch Viola der Eintracht genannt. Nur wenige können sie wirklich spielen. Wollen Sie es probieren?“, fragte die Frau mit weicher, melodischer Stimme.
„Oh, tut mir leid! Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Tiona.“, stellte sie sich vor und griff nach seiner Hand und schüttelte sie. Er spürte ihre für ihr Alter unglaublich weiche Haut.
„Schön Sie kennen zu lernen, Tiona. Ich bin Link. Und das hier …“, sagte Link und suchte Navi, doch er konnte sie nicht ausfindig machen.
„…hm. Ich sehe Navi nicht. Wo könnte sie jetzt sein? Wissen Sie, sie ist eine Fee. ...Nun, es ist mir irgendwie peinlich das zu sagen, aber sie sagt, sie hätte eine Fee bei Ihnen gesehen.“, erklärte Link. Tiona lachte leise.
„Hahaha! Deine Fee war das also? Zira hat mir erzählt, dass sich noch eine andere Fee hier befindet. Sie ist etwas schüchtern und misstrauisch. Sie kommt bestimmt gleich.“, meinte Tiona und fing an auf ihrer Viola, um die Zeit tot zu schlagen, ein helles und kurzes Stück zu spielen. Link lauschte und genoss die Musik. Sie hatte eine erstaunlich beruhigende Wirkung. Einige Minuten später erschien Navi und eine andere Fee an Tionas Seite.
„Link! Tut mir leid, das ich erst jetzt gekommen bin. Ich habe die andere gefunden! Das hier ist Zira.“, erzählte Navi. Als sie die Weise bemerkte, stellten sie sich gegenseitig vor. Link musterte Zira genauer. Sie hatte goldenes, langes Haar und trug eine violette Robe, die ihr etwas zu kurz war. Sie schien nett und wirkte kindlich. Auch sie musterte ihn, bis sie schließlich sprach.
„Nun, hallo! Es tut mir leid, dass ich euch für gefährlich gehalten habe. Mein Name ist Zira, meines Zeichens Fee und Beschützerin …“, die Fee von Tiona brach ab, als sie einen warnenden Blick von ihr auffing.
Link und Navi tauschten untereinander Blicke aus, bis Zira die Stille brach:
„Navi, lassen wir doch die beiden allein, ich bin mir sicher, dass sie etwas Wichtiges zu besprechen haben. Komm!“ Die kleine Fee flog weg und wartete bei einem Baum auf Navi. Diese verabschiedete sich von den beiden und flog Zira hinterher.
Tiona und Link gingen zur Zitadelle der Zeit, den noch einzigen ruhigen Ort. Als Link das Gebäude sah, kamen alte Erinnerungen hoch. Der Efeu wuchs die Wände hoch und die Fenster waren schmutzig, was die Zitadelle ziemlich schäbig aussehen ließ. Auch die Wände hatten einen neuen Anstrich nötig.
Die Weise riss ihn aus den Erinnerungen.
„Link, ich möchte dich etwas bitten! Würdest du mir wohl helfen?“, fragte sie. Link sah ihr in die kleinen Augen. Er konnte doch nicht einer alten, freundlichen Dame einen Gefallen abschlagen. Er nickte. Sichtlich erfreut fing Tiona an zu erzählen:
„Du musst wissen, ich bin eine Weise. Aber keine von Hyrule! Du kennst das Land nicht, aus dem ich komme, aber das tut sowieso nichts zur Sache. In meinem Land bin ich als die Weise des Mondes bekannt. Mein Weisenstab wurde mir gestohlen und jetzt spielt der Mond vollkommen verrückt. Vielleicht merkst du es nicht, aber es hat sich auch bei euch in Hyrule etwas getan. Die Nacht dauert nun um einiges länger an und die Untoten beherrschen die Nacht.“
„Und wer hat Ihren Stab gestohlen?“, fragte Link die Weise.
„Ich bin dem Dieb gefolgt, hab einige Male seine Spur verloren und wieder gefunden, bis ich schließlich nach Hyrule kam. Wer er ist, weiß ich nicht, aber er ist gefährlich.“, sagte Tiona und hoffte, dass Link trotzdem einwilligte ihr zu helfen.
„Aber wie kann ich den Dieb aufspüren? Haben Sie eine Spur?“
„Nun, ja. Also, du musst wissen, er ist nachtaktiv. Vermutlich ist er ein Skelett oder etwas Ähnliches. Es gibt jemanden, der ihn gesehen haben könnte.“, sagte Tiona. Schweigen. Link wartete, aber sie redete nicht weiter.
„Äh, Tiona? Stimmt etwas nicht?“, fragte Link.
„Link, ich weiß nicht, ob ich dir das anvertrauen darf. Es ist ein Geheimnis, das nur die Weisen meines Landes kennen. Würdest du es also für dich behalten? Auch die Weisen dieses Landes dürfen davon nichts erfahren, okay? Nur Navi darf es wissen, sonst niemand, verstanden?“, sagte Tiona mit plötzlich ernster Stimme. Link nickte und war schon gespannt auf das Geheimnis.
„Der Mond, Link, besitzt eine Seele und einen Geist. Mit einem speziellen Lied kannst du mit ihm Kontakt aufnehmen und ihn fragen, ob er den Dieb meines Stabes gesehen hat. Ich kann mich nicht auf die Suche machen, da der Dieb mitbekommen hat, dass ich ihn verfolge. Wenn mir etwas passiert … Es gibt noch keinen Nachfolger. Also, hilfst du mir Link?“
Er musste erst mal verdauen, was er da gehört hatte. Es klang nach einem aufregenden und gefährlichen Abenteuer.
Er willigte ein und Tiona nahm wieder ihre Viola zur Hand.
„Link, dieses Lied ist sehr wichtig auf deiner Suche nach meinen Stab. Merke es dir gut und spiele es in der Nacht, wenn du mit dem Geist des Mondes reden willst. Man nennt es die Ballade des einsamen Mondes !“ Tiona begann auf der Viola der Eintracht ein trauriges Stück zu spielen. Sie steckte all ihre Trauer über den Verlust ihres Stabes und der potentiellen Folgen in ihr Stück. Dieses bewegte Link so sehr, dass er fast weinen musste und er versprach, nachdem Tiona zu Ende gespielt hatte und ihm die Viola überließ, dieses Lied weise einzusetzen.
Navi kehrte samt Zira zurück. Tiona verabschiedete sich mit Zira an der Seite von Link und Navi und wünschten ihnen viel Glück auf ihrem Abenteuer.
Die Weise und ihre Fee verschwanden in einer dunklen Seitengasse und Link kaufte auf dem Marktplatz noch Proviant und Waffen ein.
Link stand auf der Zugbrücke und sah die beiden Kinder Arim und Eonis im Burggraben spielen. Er hoffte, dass er auch dieses Abenteuer heil übersteht.
Navi und Link gingen zu Epona, die gemütlich auf dem Gras kaute. Link band die Stute los und schwang sich auf ihren Rücken.
„Link, uns steht ein gefährliches Abenteuer bevor. Zira hat mir alles erzählt. Bist du bereit?“, fragte Navi. Link nickte und ritt auf Eponas Rücken der untergehenden Sonne entgegen. Und die Fee flog voraus …
P.S.: Wenn jemand Zeit und Lust hat, könnte jemand ein Titelbild entwerfen? Und zu den jeweiligen kapiteln?
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Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Remiel ()