Ahrimans Seuche

Tut mir echt leid, Leute, aber der nächste Teil folgt wohl etwas später, frühestens übernächste Woche. (Wie inzwischen alle wissen, kann ich in den Ferien nicht ins Netz....)
Aber ich verspreche hoch und heilig, dass ich in den Ferien brav weiterschreibe und euch Ende der Ferien mit einem schönen, langen Abschnitt beglücken kann, okay?

@FoWo: Man dankt. Allerdings ist der Showdown noch weit entfernt, ein paar böse Storywendungen sind da schon noch drin *hehe*
Ach, und Sam und Jakob (der urprünglich nur der "Overmind" war), stammen von hier. Aber leider sind auf Seite 2 ein paar Abschnitte einfach verschwunden, weiß der Teufel wieso, also fehlt der Teil, in dem Sam einen Unfall hat, sich so richtig durchbohrt, es überlebt und deshalb Ziel von Verschwörungen aller Art wird und im Krankenhaus von Jaques - respektive Vlad, aber man will ja nicht zuviel verraten - bedrängt wird. Ab da passt dann wieder alles.

Argh...ich weiß, in letzter Zeit lasse ich mir zuviel davon. Sorry, Leute, aber ich habe leider auch noch ein Leben außerhalb vom Internet - das hindert mich natürlich nicht daran, trotzdem weiterzumachen, aber...seid mir halt nicht zu böse, wenn es mal wieder länger dauert. Schnappt euch dann halt ein Snickers oder so...

So, blöde Rede, null Sinn, weiter geht's:


Kapitel 6 (Fortsetzung)

-20:30-


Langsam näherte sich die Welt dem Zusammenbruch. Wäre an der Oberfläche der Welt noch irgendjemand am Leben gewesen, wäre ihm aufgefallen, dass Dinge wie Farben, Gerüche oder Wind nicht mehr existierten. Grau in grau war die Welt nun, farblos und blass wie ein Werbeplakat, das seit drei Wochen im Freien steht.
Einzig der Flughafen von Los Angeles strahlte noch Farbe aus - die Farbe des Feuers.
Der Flughafen war komplett zerstört, außer den nackten Betonwänden war alles zu Asche zerfallen und fortgewirbelt worden, was die Milliarden an schwarzen Engeln keineswegs daran hinderte, immer und immer wieder hineinzustürmen, nur um von einer Feuerwalze erfasst und pulverisiert zu werden.
In der Mitte der Lobby schwebte Sam über dem Boden, Kern einer Supernova, die alles um sie herum auf der Stelle zerfraß, selbst der Beton rann in Strömen zu Boden und wurde fortgespült. Nur an einem kleinen Fleck direkt unter ihr schien der Boden völlig unberührt - und in der Mitte des Flecks lag Jakob, regungslos.
Sams Gesichtsausdruck war nichts als sengender Haß und Zorn, vermischt mit Panik. Gruppen von Mutanten stürmten auf sie zu, eine Handbewegung, eine Flammenpeitsche halbierte sie in der Mitte und schleuderte sie als glühende Kometen fort, eine weitere Gruppe wurde von Feuerströmen erfasst und in die Luft gejagt, Sam brannte hier und pulverisierte dort, doch der Angreiferstrom ließ nicht nach.
Dafür Sams Ausdauer.
Sie hätte es nie im Leben zugegeben, doch sie war erschöpft. Es fiel ihr immer schwerer, das Höllenfeuer aufrecht zu erhalten, sie sank langsam, aber beständig näher zu Boden und, als konnten es die Wesen spüren, fielen ihre Atacken immer härter und gnadenloser aus. Noch konnte sie sie zurückhalten, aber für wie lange noch?
Und wofür?
Jakob war tot, alle Menschen in der Nähe zweifellos auch. Und ob es überhaupt noch Menschen gab, die überleben konnten, wagte sie zu bezweifeln. Lohnte es sich denn überhaupt noch, sich zu wehren? Eine rasche Handbewegung äscherte eine weitere Gruppe Monster ein, die sich von hinten herangeschlichen hatten, doch sie waren schon unangenehm nahe gekommen. Außerdem schienen es nicht weniger zu werden, sondern mehr.
Helft mir! Was soll ich tun?
Doch es kam keine Antwort - niemand mehr war da, der antworten konnte.
Sam fühlte sich fürchterlich allein gelassen, umzingelt von geflügelten, unangenehm widerstandskräftigen Vampirmutanten und kurz, wirklich nur sehr kurz, flackerte vor ihr die Luft und gab den Blick auf ein Auge frei, ein Auge mit dem leersten Blick, den sie je gesehen hatte. In der Pupille konnten Universen versinken, kam ihr vor.
....Vorbei, Höllenengel, vorbei....vorbei ist das Leben, die Hoffnung, das Licht. Kehre zurück ins Nichts.....
Sam schloss die Augen.

"Das war's, der ist hinüber!" Maximilian pustete grimmig den Dampf vom Lauf der Waffe. "Der macht uns wohl keinen....Fina? Was ist los?"
Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich ihm, statt der kühlen und selbstsicheren Fina sah er ein verängstigtes, eingeschüchtertes und verwirrtes Mädchen, das zitternd ein paar Meter von ihm entfernt stand und offensichtlich jegliche Orientierung verloren hatte. Immer wieder wanderten ihre Augen von Anubis' reglosem Körper zu Maximilian, zu Jeff, Kim und Erikson, die hinter ihm auftauchten, zu dem Abgrund und wieder zurück.
"Fina? Ist...etwas passiert?"
Sie kniff die Augen zu. "Ich...weiß nicht, ich....kenne ihn, ich kenne ihn, aber weiß nicht, wieso!"
"Woher....?"
"Ich weiß es nicht!" schrie sie mit tränenblinden Augen, "Es muss etwas sein, bevor du mich gefunden hast, aber ich kann mich an nichts erinnern! An gar nichts!"
Ein unangenehmes Gefühl beschlich Maximilian, als er das hörte. Er hatte sich schon oft gefragt, warum er sie in einer Steppe in Afrika gefunden hatte und langsam schwante ihm, dass das möglicherweise wichtig war.
"Konzentrier dich, Fina!" flehte er, "Du bist die Einzige, die uns helfen kann!"
"Nein, kann sie nicht." Eine kalte, tonlose Stimme unterbrach ihn, hinter Fina stieg eine dunkle Shilouette aus dem Abgrund. "Niemand mehr kann euch helfen, es ist zu spät!"
Mit Schrecken erkannte Maximilian die Gestalt von Corinna.


Kapitel 7

Aus dem Nichts seid ihr entstanden -
kehrt nun ins Nichts zurück.
Die Leere soll alles verschlingen,
vergehen soll alles, das existiert....

Es war nicht mehr wirklich Corinna, das erkannte Jeff sofort - sie bewegte sich nicht einmal im Ansatz so wie sie, eher wie eine Maschine, wie etwas, das so etwas wie Arme und Beine nicht besaß und nicht genau wusste, wie man damit umging.
"Ahriman, nicht wahr?" Das kam von Maximilian, der sein Gewehr sofort fester umklammerte.
"Korrekt, Mensch." Auch die Stimme klang unecht, geliehen. "Aber das ist egal. Nichts mehr ist wichtig, jetzt, da die Auserwählte da ist."
"Sie wird dich zur Strecke bringen!"
"Nein, wird sie nicht. Sie hätte es tun können, aber nun ist es zu spät. Ich brauche nur noch ihren von den Göttern gesegneten Körper, dann ist es vollbracht."
"Versuche es!" Maximilian schien jegliche Furcht verloren zu haben, er hob die Waffe und richtete sie auf Corinnas/Ahrimans Kopf. "Solange ich noch stehen kann, kommst du an mir nicht vorbei!"
Ahriman blieb stehen und schüttelte wie bedauernd den Kopf, was ihm kläglich mißlang und nur mechanisch wirkte. "Du brauchst keine Angst zu haben, Mensch. Die Leere tut nicht weh. Alles ist bald vorüber."
Für einen Augenblick hatte Maximilian das Gefühl, direkt in eine Pupille zu blicken, die wie ein Schwarzes Loch alles aufzehrte und er musste die Augen zukneifen. Er ließ sie Waffe sinken und erwartete einen blitzschnellen Angriff, der sie ihm aus der Hand schlagen würde, aber Ahriman bewegte sich nicht.
"Du bist es nicht wert, getötet zu werden. Du bist unwichtig. Wichtig ist nur die Auserwählte." Er richtete seinen glasigen Blick auf Fina. "Bist du bereit?"
Fina starrte nur stumm zurück, entweder völlig selbstbeherrscht oder völlig perplex - niemand konnte sagen, was der Fall war.
Doch dann nickte Fina. "Bereit."


Fortsetzung Folgt......



Ein dummer Zeitpunkt zum Aufhören.... Aber ich muss den nächsten Teil noch einmal überarbeiten.....

Jaaa, ich weiß, inzwischen hasst ihr mich alle, weil es hier nur im Zwei-Wochen-Rythmus weitergeht. Sorry nochmal, Leute, aber....ich hab halt viel zu tun. Es nervt mich ja eh, am liebsten würde ich ja NUR Stories schreiben, aber das geht halt nicht. X_X

@DaHöd: Zu deiner Frage zu Legion: Er war nicht von echten Dämonen besessen, aber a) hat er mit jedem Körperwechsel die Persönlichkeit und Erinnerung seines Wirts aufgenommen (und ab drei oder vier dreht man wohl oder übel durch o_O ) und b) hatte er einen Priester intus, der sich mit alten Geschichten, der Bibel und Dämonen ganz gut ausgekannt hat. Legion hat sich in der Rolle des Besessenen wohl ganz gut gefallen Außerdem hatte er wohl das, was man im Volksmund einen "totalen Sprung in der Schüssel" nennt
Soviel zur Psychoanalyse nach Freud... *hehehe*

(*lol* Wenn ich mir das so durchlese, sollte ich wohl bald mit einer Fortsetzung zu Engel der Hölle antanzen, wie?)

@FoWo: Darf Ahri den Kopf nicht schütteln? O_O Na okay, ich nehms mir zu Herzen. Aber keine Sorge, sonderlich gebärdenfreudig war er/es sowieso nie geplant....


Kapitel 7 (Fortsetzung)

Jeffs Blick wanderte nervös von Corinna zu Fina und wieder zurück, die sich einfach nur gegenüberstanden, ohne die winzigste Emotion zu zeigen. Fina hatte sich wieder in das unnahbare Wesen von vorher verwandelt und nichts wies darauf hin, dass sie beinahe einen Nervenzusammenbruch gehabt hätte. Ein wenig erschreckte es ihn - was wohl in ihrem Kopf vorging? Er wollte sich nicht vorstellen, wie er sich gefühlt hätte, müsste er ein Wesen zurückschlagen, dass scheinbar jenseits aller Vorstellungskraft lag. Falls man bei Ahriman überhaupt von "Wesen" sprechen konnte...
"So, mir reichts jetzt endgültig!" Maximilian riss seine Waffe wieder hoch. "Fahr zur Hölle, du Miststück!" Er richtete den Lauf des Gewehres auf Corinna, doch Kim kam ihm zuvor, sogar noch bevor Jeff reagieren konnte, und drückte den Lauf zu Boden.
"Warte, tu es nicht!"
"Und warum nicht?" Maximilian stieß Kim grob beiseite, seine Augen glänzten wie im Fieber. "Wieso sollte ich es nicht tun?"
Kim öffnete den Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, brüllte der Mann auch schon wütend los: "Sie ist nicht mehr die Frau, die sie vorher war! Sie ist tot, begreif das, Junge!"
"Nein, das meine ich doch gar nicht!" brüllte der sonst sehr ruhige Kim zurück, obwohl das Glitzern in seinem Augenwinkel etwas anderes sagte. "Wer weiß denn, ob du nicht alles verdirbst, wenn du Cori...Ahrimans Körper zerstörst! Vielleicht braucht er ja einen greifbaren Körper, damit Fina etwas tun kann!"
"Verdammt, hört auf, euch zu streiten!" zischte Erikson dazwischen, "Das hilft alles nichts, tut lieber etwas....ach du meine Güte!" Er sah zu der Stelle hinüber, an der Fina und Corinna standen, Kim und Maximilian taten es ihm gleich - und stutzten.
"Wo sind sie denn hingekommen?"
"Die können doch nicht einfach weg sein!"
"Doch, können sie." Jeff lachte nervös. "Du lieber Himmel, das habe ich noch nie gesehen - sie sind einfach....durchsichtig geworden und verschwunden..."
"Elender... Mist!" Maximilian knallte sein Gewehr wütend zu Boden - was er sofort bereute, da sich ein Schuss löste und eine wertvolle Kugel irgendwo im Dunkel der Halle verschwand, glücklicherweise, ohne jemanden zu verletzen. "Was sollen wir tun? Was können wir tun?"
"Gar nichts. Nicht das geringste Bisschen." Jeff ließ sich müde zu Boden sinken. "Ich glaube, wir haben ausgespielt. Endstation, bitte alles aussteigen. Der Rest bleibt Fina überlassen."
"Nun, sie sollte sich aber beeilen, wenn möglich..." Kim sah nach oben, schemenhaft die Kuppel der riesigen Halle betrachtend. Sand und kleine Steine rieselten von ihr hinab, gleichzeitig bildeten sich feine Risse im steinernen Steg, auf dem sie standen - ohne das geringste Geräusch zu verursachen.
Gleichzeitig begannen alle etwas zu spüren - einen schwachen Sog in Richtung des Zentrums des Mausoleums, zwar noch relativ schwach, aber wer sagte, dass das so bleiben musste?
"Oh, Shit!" Maximilian biss sich in den Daumen. "War ich das? War das die Kugel?"
Kim schüttelte den Kopf. "Nein, das hat nichts damit zu tun." Er beobachtete, wie der Sand von der Decke nicht mehr gerade zu Boden rieselte, sondern weggezogen wurde, in eine Art Strudel aus Staub, der sich langsam dort bildete, wo Corinna aus dem Abgrund gestiegen war. "Ich glaube, es ist eine Art Riss..."
"Ein Riss....worin?" Eriksons Stimme klang lauernd.
"Ein Riss in der Realität...wie ein Schwarzes Loch...." Kim nahm die Brille von der Nase und stierte in Richtung des Strudels. "Und wenn das so....ach du meine Güte, ich würde mich festhalten, an eurer Stelle!"
Urplötzlich wurde der Sog stärker, geistesgegenwärtig warfen sich alle zu Boden und hielten sich an allem fest, was sie zu greifen bekamen - was allerdings kaum mehr war als Unebenheiten im steinernen Boden.
"Na, das ist mal ein interessantes Ende!" knirschte Jeff. "Jetzt weiß ich, wie sich die Staubflocken unter meinem Bett fühlen, wenn ich mit dem Staubsauger drunterfahre!"
"Nur, dass die in einem Staubsaugerbeutel landen, und wir wahrscheinlich im Nirgendwo...."
Mit einem kaum hörbaren Knirschen senkte sich der gesamte Steg, wurde unangenehm steil und zeigte nun direkt auf die Mitte der Halle. Kim spürte, wie er langsam zu rutschen begann.
"Fina...egal ob du mich hörst oder nicht....leg einen Zahn zu!"

-20.56-


"Wo sind wir hier?"
Fina öffnete die Augen und fand sich im leeren Raum wieder, ohne Boden unter den Füßen, ohne Gefühl für oben oder unten, ohne Luft... es war weder warm noch kalt, er war nicht hell - aber dunkel war es auch nicht. Eigentlich war es gar nichts.
Sie blickte an sich herab, sie selbst war noch deutlich zu sehen, wenn auch verschwommen. Aber was ihr auffiel - die Blässe war verschwunden, genauso wie ihre Flügel und das blutverschmierte Gewand. Sie trug nun eine knielange, ausgefranste Jeans und ein schwarzes Top, wie ein völlig normales Mädchen.
Erschrocken betastete sie ihr Gesicht - sie trug eine Sonnenbrille - aber nicht die, die sie getragen hatte, sondern ein dünneres, weitaus modischeres Modell.
"Was zur Hölle...." Völlig verwirrt drehte sie sich im Kreis, blinzelte, betaste sich selbst - sie trug sogar eine Armbanduhr! - aber alles blieb, wie es war. Keine Flügel. Kein kaltes Gefühl um das Herz - es schlug, wenn auch etwas hektisch. Keine Klauen und keine kalkweiße Haut. "Was ist passiert? Was hast du mit mir gemacht!" Fina wandte sich wie verrückt in alle Richtungen, doch in der Leere konnte sie nichts erblicken. "Was hast du mit mir gemacht!" brüllte sie noch einmal.
"Ich habe nichts mit dir gemacht." Eine Frauenstimme, aus undefinierbarer Richtung. "Das bist du."
"Das bin ich nicht!"
"Doch, genau so siehst du aus. Oder besser, so hast du einmal ausgesehen."
"Aber...wann?"
"Bevor du gestorben bist."
Fina schluckte. Was war los? Wo war Ahriman? Und wo war sie hier?
"Du bist hier, in meinem Reich. Ein Reich, in dem die ewige Leere herrscht - es gibt weder Raum, noch Zeit hier. Keine Welten, keine Elemente, keine Aggregatzustände, keine Entfernungen....das, was du siehst, ist nur eine geistige Projektion deiner selbst. Nicht einmal du existierst hier."
"Aber...."
"Du bist gesegnet, von den Wesen, die meine Welt zwischen die Zeiten geschoben haben - deshalb kann ich deinen Geist nicht so einfach verschlingen. Deshalb haben die A-Zellen dich nicht kontrollieren können. Aber genau deshalb brauche ich dich. Du bist der Schlüssel zu allen anderen Welten."
"Andere Welten?" Fina sah sich weiter nervös um, doch da war nichts - im wahrsten Sinne des Wortes. "Was für andere Welten?"
"Denkst du, dein winziges Universum ist das Einzige? Eure bedeutungslose Erde die Hochburg der Existenz? Nein, Amelie, es gibt Milliarden und Abermilliarden anderer Welten - solche, von denen du nicht einmal träumst! Welten, die um das millionenfache größer sind als deine!"
"...Andere....Welten...."
"Und sie alle, alle, werden sich dem Nichts beugen müssen - denn Nichts ist unendlich. Alles, was der Zeit und dem Raum unterworfen ist, erliegt früher oder später einmal meiner Macht. Die Zeit erdrückt sich selbst mit ihrer Last, alles endet einmal, manches früher, manches später. Aus dem Nichts sind sie alle gekommen, ins Nichts werden sie zurückkehren."
Langsam materialisierte sich etwas vor Fina, erst nur blass und verschwommen, dann immer deutlicher. Es war Corinna, mit wehendem Haar, obwohl kein Wind wehte, statt der Augen hatte sie nur schwarze Löcher.
Und in der Hand hielt sie ein Schwert.
Fast hätte Fina aufgelacht. "Ein Schwert? Warum bildest du dir ein, mich mit einem Schwert bezwingen zu können?"
"Ich bilde mir nichts ein. Ich wähle nur aus der Fantasie meines Wirts. Im Übrigen...." Corinna/Ahriman schien näher zu kommen. "...hier ist alles geistig, auch das Schwert. Und jetzt wollen wir einmal sehen, ob der Wille eines einzelnen Menschen gegen die Unendliche Leere etwas ausrichten kann!"

Jeff versuchte, sich weiterzuziehen, in die Richtung des Ausgangs, aber er kam nicht voran. Mehr, als sich festzuhalten, blieb ihm nicht. Der Sog war zwar noch nicht stark genug, um ihn ernsthaft mitzureißen, aber erstens wurde sein Arm langsam lahm, zweitens neigte sich der Steg immer weiter und drittens wurde der Sog nicht unbedingt schwächer.
"Das ist wohl wirklich das Ende..." stellte er nüchtern fest und schnaubte. "Und man stelle sich vor: Zwei Frauen prügeln sich irgendwo um das Schicksal dieser Welt..."
"Na, wir wollen doch nicht gleich politisch inkorrekt werden!" versuchte sich Kim gequält lächelnd an Endzeit-Humor und zog sich ein Stück weg vom Abgrund.
"He, ich verrecke hier jede Minute, da darf ich so frauenfeindlich sein, wie ich will! Es hört mich ja keiner!"
"Spar dir deine Kräfte für etwas Besseres als dumme Witze, Jeff!"
Im selben Moment sürzte die gesamte Halle ein, das gesamte Mausoleum verschwand in in einer gigantischen Schuttwolke...und versank.

Fortsetzung Folgt....



Keine Sorge: Sie leben noch!

Original von FoWo
Oh Gott, dafür könnte ich dir den Hals umdrehen! Schriftstelerische Stümperei! Augh! Willst du auf J.K. Rowlings Niveau landen? Ewww!

*HalsausSchlingezieh* Ehre, wem Ehre gebührt! Das hab ich nicht von Rowling, sondern von King geklaut!
(Aber so schlecht ist Rowling doch gar nicht... oO)
Die Kritik nehme ich mir natürlich zu Herzen, werde es in weiteren Arbeiten berücksichtigen. (wie das jetzt klingt.... )

@Kathryn: Das Auge des Wahnsinns...*hust* Na ja, meine Meinung dazu ist nicht sonderlich hoch. Es ist eher ein...äh... frühes Werk, nicht sehr ausgereift....
Aber trotzdem danke!

Der weiteren möchte ich mich auch wieder entschuldigen, dass es nur noch langsam weitergeht, aber ich verspreche euch: Wenn die ganzen Prüfungen vorbei sind, geht's dafür doppelt so schnell voran. Deal?

Da fällt mir noch was ein: Zu EdH2 könnte ich ein paar Tipps gebrauchen. Theorethisch hätte ich die Möglichkeit, Vlad wiederzubeleben - aber ich weiß nicht...ist das dann nicht ein wenig zu trashig? (Legion bleibt aber tot, daran gibt es nix zu rütteln! )
Na ja, für gute Ideen bin ich sowieso immer offen (Ja, FoWo, eine Variation von "69, Wind" ist schon integriert! )

So, der Laberei genug, langsam sollte ich jetzt anfangen zu tippen... ^^"


Kapitel 7 (Fortsetzung)

"Also, jetzt brat mir doch einer einen Storch!" Jeff setzte sich auf und schüttelte sich den Staub aus den Haaren. "Ich dachte ja vorhin, schräger kann es nun wirklich nicht werden, aber Mister Ahriman sorgt für Unterhaltung, und das nicht zu knapp!"
Der Steg schwebte im leeren Raum.
Kuppel, Halle und Mausoleum waren verschwunden, genauso wie der Weg zurück zur Kirche, es gab nur noch diesen einen Steg, der irgendwo im Nirgendwo vor sich hin trudelte.
Nein, das stimmte nicht ganz, stellte er kurz darauf fest, neben der schwebenden Plattform wirbelten noch weitere Brocken und Plattformen durch die Gegend, er sah eine ganze Wendeltreppe, die sich wie ein Kreisel drehend an ihnen vorbeizog und ein halbes Kirchenfenster, das langsam über ihnen hinwegschlingerte.
Kim hustete und kam auf die Beine, mit einem Gesichtsausdruck, als sei die Szenerie das Normalste der Welt. "Fällt euch etwas auf?" meine er nüchtern, "Der Sog ist verschwunden."
"Natürlich ist er das!" bellte Erikson gereizt. "Immerhin sind wir jetzt ja mitten drin in diesem....Wirbelwind, oder was auch immer!"
Kim zuckte mit den Schultern. "Ich meine ja nur. Wir müssten trotzdem noch etwas spüren - von all den Dingen, die noch hier hineingesaugt werden..."
"Vergiss deine Logik, Junge." Maximilian seufzte und strich sich durch das Haar. "Das hat schon überhaupt nichts mehr mit Logik, Wissenschaft oder Vernunft zu tun. Die Welt bricht zusammen, mit ihr auch die Naturgesetze."
"Na fabelhaft." Jeff streckte sich. "Jetzt ist auch alles egal. Fina hat versagt, die Welt ist schon hinüber." Er sah sich um. "Nun, um ehrlich zu sein, die Ewige Leere hätte ich mir etwas ...nun ja, leerer vorgestellt."
Als er nur verwunderte Blick erntete, zuckte er mit den Schultern. "Na, ich meine: Dieser seltsame Steg ist noch hier, ihr seid noch hier, es gibt noch Luft zum Atmen und Licht zum Sehen....versteht ihr?"
Kim seufzte resigniert und setzte sich zu Boden. "Ist doch gleichgültig, oder? Was gibt es denn jetzt noch zu retten? Selbst wenn das hier noch nicht das Ende ist und selbst wenn Fina die Welt rettet...was ist denn verdammt noch mal übrig von der Welt?" Er zog eine kleine Münze aus der Tasche, schnippte sie über den Rand der Insel hinaus und beobachtete, wie sie fortsegelte. "Seht ihr das? Das ist nicht mehr unsere Welt! Das ist ein...Schrottplatz!"
"Und nicht einmal mehr das..." murmelte Maximilian.
Stille breitete sich aus, jeder sah betreten in eine andere Richtung.
"Und das Schlimmste:" Kim ballte die Fäuste, "Wir sitzen hier wie ein Haufen Idioten und können nur warten, dass wir hier krepieren, früher oder später!"
"Hey, hör mal...."
"Nein, ich höre nicht! Es ist doch sowieso alles für die Katz!"
"Nicht zwangsläufig."
Maximilian, Jeff, Kim und Erikson fuhren erschrocken in die Höhe, als sie die Stimme vernahmen, aber nicht ausmachen konnten, von woher sie kam.
"Hey, wer ist da?" Jeff drehte sich im Kreis. "Komm raus, wer auch immer du bist."
Ein Gräusch, als schlug Metall gegen Stein, dann plötzlich streckte jemand einen künstlichen Arm über den Rand des Stegs in die Höhe und zog sich auf die Plattform. Jeff wich zurück, als er Anubis erkannte.
"Aber was zum....das ist doch...."
"...nicht möglich, willst du sagen?" Anubis richtete sich auf. "Mein Freund, ich will dir einmal etwas sagen: Wenn mein Körper zu etwa achtzig Prozent aus Kunststoff und Metall besteht und der Rest mit A-Zellen vollgepumpt ist - denkst du tatsächlich, ein paar Gramm Blei können mir ernsthaft etwas anhaben?"
Nun, das dachte Jeff in der Tat, immerhin hatte der Sprecher ein faustgroßes Loch im Hinterkopf, sein mechanisches Auge schien nicht mehr zu funktionieren und außerdem schien er Öl oder sonst etwas Schmieriges zu verlieren, aber Jeff beschloss trotzdem, den Mund zu halten.
"Was willst du hier!" Erikson verschränkte die Arme. "Soweit ich mich erinnere, bist du der Irre, der die Katastrophe erst einmal ausgelöst hat, oder?"
"Das stimmt," war die kalte Antwort. "Ich an eurer Stelle würde aber nicht vorschnell urteilen. Hört mich erst einmal an!"
"Wieso sollten wir?" Jeff kniff ein Auge zu. "Woher soll der plötzliche Sinneswandel denn nun kommen? Wo du doch nun fast die gesamte Menschheit auf dem Gewissen hast?"
Anubis' Tonfall blieb so frostig wie zuvor. "Ich mache das nicht für euch Idioten, sondern für Amelie. Sie soll keine Marionette Ahrimans werden, die nur dazu benutzt wird, alle existierenden Welten zu vernichten. Nicht sie." Er fing an, an seinem mechanischen Auge zu drehen. "Meinetwegen kann das jemand anderer übernehmen, irgendeine andere Marionette - aber das darf Ahriman schon selbst erledigen." Er blickte auf und unter Qualmen und Funkensprühen fing das Auge wieder an, sich zu bewegen. "Außerdem: Habt ihr denn eine andere Wahl?"
Er hatte recht, das hatten sie nicht. Lange starrten sie sich an, dann ergriff Kim das Wort.
"Okay, nehmen wir einmal an, du hilfst uns tatsächlich - was bitte kann man denn noch retten? Die Menschheit dürfte schon längst ausgelöscht sein, oder nicht?"
"Natürlich ist sie das. Aber wenn Ahriman scheitert, wird alles, was er verursacht hat, nie passiert sein. So wie die Welt nie existiert haben wird, wenn er siegt - versteht ihr?"
Das hatte Kim nicht, aber er seufzte nur. "Gut, meinetwegen. Zu verlieren haben wir ohnehin nichts mehr. Und was haben Eure Hochwürden, der Große Sprecher jetzt vor? Alleine Ahriman aufhalten?"
"Nein. Ahriman aufzuhalten ist für uns Menschen ein Ding der Unmöglichkeit." Anubis streckte seine künstliche Hand aus, die Klinge schoss ein weiteres Mal hervor. "Und es ist auch gar nicht nötig, er klammert sich doch nur mit einem Zipfel Kraft am Geist eines Menschen fest."
"Also was um alles in der Welt hast du vor?"
"Ich werde Amelie aufhalten."
Anubis sprang über den Rand des Stegs in den leeren Raum.

Ahriman griff an.
Es war ein Kampf des reinen Willens, ein Kampf, auf den Fina eigentlich vorbereitet gewesen war, doch es gab ein entscheidendes Problem: Sie traf nicht auf Widerstand. Es war einfach so, als wäre ihr Gegner nicht vorhanden - war er auch nicht, wie sie frustriert feststellte, das Geheimnis von Ahrimans Sein war bekanntlich das Nicht-Sein. Es gab einfach nichts, das sie hätte angreifen können.
Ein Problem, das Ahriman nicht hatte.
Mit voller Wucht wurde Fina von Ahrimans Willen in Form eines Schwerts getroffen und wäre sie nicht anders gewesen als andere Menschen, wäre ihr Selbst einfach zerschellt. So schaffte sie es aber knapp, sich noch einmal zu fangen und mit kurzer Konzentration selbst eine imaginäre Klinge zu beschwören.
Ein weiterer Angriff, zwei Klingen prallten aneinander, diesmal flackerte Ahrimans Gestalt kurz.
"Gar nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass du nur ein Mensch bist!"
"Gar nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass du überhaupt nichts bist!" gab Fina bissig zurück und stellte in der selben Sekunde fest, dass sie vielleicht doch eine reelle Chance hatte - Ahriman nutzte Corinnas Geist, um sie anzugreifen. Könnte er sie denn ohne Corinna überhaupt atackieren? Was, wenn sie versuchte, Corinna zu töten, ihre Seele zu befreien? Würde dann der Parasit ebenfalls verschwinden?
Wieder prallten die Klingen aneinander, wieder und wieder und Ahriman schien mit jedem Angriff an Kraft zu verlieren, als löse sich Corinnas Geist langsam auf. Das war auch vermutlich der Grund, warum Ahriman ihren Körper - oder vielmehr Geist - benötigte, einfach, weil sie durch den Einfluss der A-Zellen nicht einfach zerfiel, wie die anderen Menschen.
Ein weiterer Angriff, diesesmal zersplitterte Ahrimans Schwert und löste sich auf, Corinnas Gestalt flackerte, wurde durchsichtig und verschwand beinahe, bis auf ein paar Umrisse, die kaum zu erkennen waren.
"Du verschwindest, Ahriman, nicht wahr? Corinna zerfällt, und bei all deiner Macht bist du nicht fähig, dir selbst eine Gestalt auszudenken." Fina schlug nach ihm, doch er wich knapp aus. "Soviel Macht, die Macht, alles zu verschlingen, aber du scheiterst daran, dir Dinge auszudenken, weil es dir einfach an Dingen wie Fantasie oder Kreativität fehlt!"
Ahriman erhob noch einmal die Stimme, aber sie klang sehr dumpf und verzerrt, außerdem war nun kaum mehr menschliches darin zu entdecken. "Tod. Leben. Geist. Besitz. Vernichtung. Sieg."
"Was faselst du da?"
"Versagen. Zerstörung."
Mit einem letzten Seufzen verschwand Corinnas Silhouette, mit ihr auch Ahriman.
War es vorbei?
Sollte sie gesiegt haben? So einfach?
Fina wandte sich um, doch da war nichts mehr. Sie war alleine mit sich selbst, in einer Traumwelt.

Irgendwo, weit unter - oder über? - dem Steg, auf dem die letzten Menschen festsaßen, schlingerten Finas und Corinnas Körper eng umschlungen durch den Raum. Niemand außer dem nahenden Anubis konnte sehen, wie das letzte bisschen Leben aus Corinnas Körper wich und sich dieser zu einem der abscheulichen schwarzen geflügelten Monster verformte. Das Monster, das einmal Corinna gewesen war, breitete die Flügel aus und umschloss damit Finas Körper, bis sie komplett darin eingeschlossen war, wie in einem Spinnennetz. Blubbernd verschmolzen die Flügel miteinander, bis Fina wirklich komplett in einem nahtlosen Kokon gefangen war.
Langsam näherte sich der schwarze zuckende Klumpen, Ahrimans Essenz.

Plötzlich war sie nicht mehr allein.
Fina spürte es, die völlige Einsamkeit schlug um, sie spürte, wie etwas an ihr zerrte, wie sich etwas Gewaltiges näherte, etwas so Gewaltiges, dass es keine menschlichen Worte dafür gab. Etwas so Gewaltiges, das keine Dinge wie leben oder sterben, wie gut oder böse kannte.
Etwas so Gewaltiges wie ein Gott.
Mit Entsetzen begriff Fina, dass sie die ganze Zeit im Irrtum gewesen war, Ahriman war nicht die Leere, er war das Gegenteil aller Existenz, deshalb war der einzige Ort, in dem er existieren konnte, das absolute Nichts.
Deshalb musste er die Existenz vernichten, denn Beide zusammen konnten nicht sein. Außerdem wurde Fina noch etwas klar: sie hatte nicht gewonnen, ganz im Gegenteil, sie hatte verloren!

Vor ihr öffnete sich ein gigantisches Auge, ein Auge, dessen Pupille so groß wie ein ganzes Universum war und in dem Myriaden von Welten verschwinden konnten.
Und ebendieses Auge richtete seinen starren Blick direkt auf Fina.
Auserwählte
"Der Herr möge mir beistehen...." Es war nur mehr ein Flüstern.

Fortsetzung Folgt....