Folgendes richtet sich nicht nur an neue Mitglieder, sondern an alle. Ich hoffe trotzdem, dass gerade die sich das hier durchlesen, für die das ZFB das erste Forum ist, in dem sie aktiv sind.
In diesen Thread soll es um den Intellekt, die Intelligenz, Demokratie, Foren und unsere Zukunft gehen.
Ich werde gleich zu Beginn etwas versuchen, womit manche vielleicht nicht ganz zufrieden sein werden, nämlich Leute in Schubladen stecken.
Ich kann nach eigenen Beobachtungen sagen, dass wir zumindest in diesem Forum auf 3 unterschiedliche Typen von Menschen treffen. Da sind einmal die Bornierten, die einmal etwas gehört haben und es, ohne selbst darüber nachgedacht zu haben, auf ewig glauben. Alle BILD-Leser fallen hierunter.
Dann wiederum gibt es die Phantasievollen. Ich erkenne sie daran, dass sie zu gern ihre Meinung sagen, diese aber schlecht untermauern können. Von der Sorte gibt es in letzter Zeit ziemlich viele hier. Ich denke da vor allem an neue Mitglieder, die sich durch ständiges Eröffnen neuer Threads abzeichnen.
Beide gerade beschriebenen Typen sind Radikale. Die Bornierten legen Wert auf das, was von außen kommt, und vernachlässigen ihre eigenen Ideen. Die Phantasievollen - genau andersherum - beschützen ihre eigenen Meinungen und missachten die Äußerungen anderer.
Was jetzt kommt, sollte logisch sein: Die dritte Gruppe von Menschen versucht, diese beiden grundlegenden Einstellungen zu verbinden. Ich nenne sie die Intellektuellen. Sie brauchen niemanden, der ihnen das Wissen mundgerecht vorkaut, sondern produzieren es sich praktisch von Innen heraus, indem sie versuchen, ihre Umwelt zu verstehen und diese mit ihren eigenen Gedanken zu vereinen. In diese Sparte fallen z. B. The Madman 13h, Pyta, Ark, Nickychan, und Hyrule ist auf dem besten Weg dorthin.
Nanu, habe ich mich etwa selbst gelobt?
Nein.
Niemand ist perfekt, auch ich nicht. Überhaupt ist keine der drei genannten Typen einfach nur "gut" oder "schlecht", genauso wenig lässt sich jemand nach diesen 3 Schemata eindeutig beschreiben. Mein Intellekt (um mal auf das Schlagwort zu Beginn zurückzukommen) fordert auch, dass ich meine Schattenseiten erkennen können muss, und die gibt es tatsächlich. So kann ich mir schlecht Jahreszahlen oder sogar genaue Daten von irgendwelchen Ereignissen merken (Typ 1). Aber auch im Schreiben von fiktionalen Texten oder bei Gedichtanalysen bin ich vergleichsweise schlecht (Typ 2). Dafür bin ich im Erörtern einsame Spitze (Typ 3). (Heute habe ich meine Deutschklausur zurückbekommen, mit der einzigen 1 des ganzen Kurses!)
Das ist wichtig! Ihr müsst versuchen zu erkennen, welche Stärken ihr habt und wo eure Schwächen liegen.
Wann wart ihr mal stolz auf eure eigenen geistigen Fähigkeiten?
Manche sagen, dass Eigenlob stinkt. Ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter und behaupte, dass gerade diese Leute andere als dumm bezeichnen, wenn sie zum Duden greifen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Menschen, die solche Nachschlagewerke verwenden, sind hochintelligent! Und mit jedem nachgeschlagenen Wort werden sie noch intelligenter und erweitern so ihren Horizont, um ihren Intellekt noch weiter auszubauen!
Dazu ist ein Forum wie dieses da. Ein Forum ist Demokratie zum Anfassen. Nur wenn der Wortschatz wächst, wächst auch das Demokratieverständnis. Der Nationalsozialismus hatte den Wortschatz der Menschen extra eingeschränkt, damit dieses Verständnis verloren ging.
Darum sei nochmal darauf hingewiesen: Schlagt nach, wenn ihr irgendetwas nicht versteht! Nur so kann Demokratie erhalten werden.
Intelligenz (etwa: geistige Fähigkeit, Klugheit) und Intellekt (etwa: Verstand, Erkenntnisvermögen, Denkvermögen) sind nicht unbedingt das Gleiche, aber auch nicht grundverschieden. Beide Größen sind voneinander abhängig und prägen sich gegenseitig. Wer also sein Dasein als Intelligenzbestie im Spezialgebiet Computer, Handys & Co. fristet, ist noch lange kein Intellektueller.
Andersherum setzt der Intellekt eine gewisses Potential an Intelligenz voraus. Die wichtigste Voraussetzung aber, damit Intelligenz und Intellekt wachsen können, ist, dass man sich Fehler eingesteht und versucht, aus diesen Fehlern zu lernen. Andererseits bedingt das natürlich, dass man sich versucht und nicht vor der Angst zurückschreckt, auch mal selbst Fehler zu machen.
Es geht in einem Forum nicht darum, jemanden zu überreden. Aber man sollte sich wenigstens davon überzeugen lassen, dass auch die Gegenfraktion Argumente hat. Diese Argumente sollte man erkennen können und sie sollten zahlreich vorhanden sein. Viele Sprüche, die zunächst widersinnig erscheinen, stammen von Intellektuellen, hier ein Beispiel:
Augen gab uns Gott ein Paar,
daß wir schauen rein und klar;
um zu glauben, was wir lesen,
wär ein Aug genug gewesen. (Heine)
Lasst euch das bitte durch den Kopf gehen. Diese vier Verse zielen auf das Gleiche ab, was ich gerade versuche zu erklären. Und wie gerade gesagt, sind die Äußerungen geistreich, die auf dem ersten Blick paradox klingen ("Bildung statt Ausbildung").
Die Form ist ebenfalls wichtig. Wer auf Rechtschreibung und Grammatik keinen Wert legt, kommt hier genauso an wie ein typischer Dorftrottel. Auch die Wortwahl sollte überlegt sein. Wer schreit, hat Unrecht. Das gilt auch auf dem Papier und in anderen mündlichen oder schriftlichen Diskussionen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, um zu lernen: Zuhören und Lesen. Wichtig dabei ist, dass ihr nicht einfach glaubt, was ihr lest oder hört (siehe Heine), auch diesen Beitrag nicht! Viele unserer Politiker (wohlgemerkt: viele, nicht alle!) sind gerade schlechte Beispiele, sie reden viel und sagen trotzdem nichts. Man kann sie sofort daran erkennen, dass ihre "Erörterungen" immer bei der eigenen Position stehenbleiben. Nehmt euch stattdessen ein Beispiel an den oben genannten Mitgliedern. (Wer glaubt, dass er auch zu ihnen gehört, kann das ruhig sagen.)
Alle Persönlichkeiten, die die Welt veränderten, sind Intellektuelle. Besonders Studenten sind dafür bekannt. Und was ging ihrem Studium voraus? Wohl das Gymnasium.
Wer also
sich in einem Forum wie diesem angemeldet hat,
sich bis hierhin alles durchgelesen hat,
alles nachgeschlagen hat, was er nicht verstanden hat,
dann wirklich alles verstanden hat, was ich sagte,
alles mitnimmt,
sich seinen eigenen Kopf darüber macht,
nicht einfach alles glaubt, was ich sagte,
zum Gesagten Stellung nimmt,
und nicht auf ein Gymnasium ging oder geht,
hat sein Können ganz klar unterschätzt.
In diesen Thread soll es um den Intellekt, die Intelligenz, Demokratie, Foren und unsere Zukunft gehen.
Ich werde gleich zu Beginn etwas versuchen, womit manche vielleicht nicht ganz zufrieden sein werden, nämlich Leute in Schubladen stecken.
Ich kann nach eigenen Beobachtungen sagen, dass wir zumindest in diesem Forum auf 3 unterschiedliche Typen von Menschen treffen. Da sind einmal die Bornierten, die einmal etwas gehört haben und es, ohne selbst darüber nachgedacht zu haben, auf ewig glauben. Alle BILD-Leser fallen hierunter.
Dann wiederum gibt es die Phantasievollen. Ich erkenne sie daran, dass sie zu gern ihre Meinung sagen, diese aber schlecht untermauern können. Von der Sorte gibt es in letzter Zeit ziemlich viele hier. Ich denke da vor allem an neue Mitglieder, die sich durch ständiges Eröffnen neuer Threads abzeichnen.
Beide gerade beschriebenen Typen sind Radikale. Die Bornierten legen Wert auf das, was von außen kommt, und vernachlässigen ihre eigenen Ideen. Die Phantasievollen - genau andersherum - beschützen ihre eigenen Meinungen und missachten die Äußerungen anderer.
Was jetzt kommt, sollte logisch sein: Die dritte Gruppe von Menschen versucht, diese beiden grundlegenden Einstellungen zu verbinden. Ich nenne sie die Intellektuellen. Sie brauchen niemanden, der ihnen das Wissen mundgerecht vorkaut, sondern produzieren es sich praktisch von Innen heraus, indem sie versuchen, ihre Umwelt zu verstehen und diese mit ihren eigenen Gedanken zu vereinen. In diese Sparte fallen z. B. The Madman 13h, Pyta, Ark, Nickychan, und Hyrule ist auf dem besten Weg dorthin.
Nanu, habe ich mich etwa selbst gelobt?
Nein.
Niemand ist perfekt, auch ich nicht. Überhaupt ist keine der drei genannten Typen einfach nur "gut" oder "schlecht", genauso wenig lässt sich jemand nach diesen 3 Schemata eindeutig beschreiben. Mein Intellekt (um mal auf das Schlagwort zu Beginn zurückzukommen) fordert auch, dass ich meine Schattenseiten erkennen können muss, und die gibt es tatsächlich. So kann ich mir schlecht Jahreszahlen oder sogar genaue Daten von irgendwelchen Ereignissen merken (Typ 1). Aber auch im Schreiben von fiktionalen Texten oder bei Gedichtanalysen bin ich vergleichsweise schlecht (Typ 2). Dafür bin ich im Erörtern einsame Spitze (Typ 3). (Heute habe ich meine Deutschklausur zurückbekommen, mit der einzigen 1 des ganzen Kurses!)
Das ist wichtig! Ihr müsst versuchen zu erkennen, welche Stärken ihr habt und wo eure Schwächen liegen.
Wann wart ihr mal stolz auf eure eigenen geistigen Fähigkeiten?
Manche sagen, dass Eigenlob stinkt. Ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter und behaupte, dass gerade diese Leute andere als dumm bezeichnen, wenn sie zum Duden greifen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Menschen, die solche Nachschlagewerke verwenden, sind hochintelligent! Und mit jedem nachgeschlagenen Wort werden sie noch intelligenter und erweitern so ihren Horizont, um ihren Intellekt noch weiter auszubauen!
Dazu ist ein Forum wie dieses da. Ein Forum ist Demokratie zum Anfassen. Nur wenn der Wortschatz wächst, wächst auch das Demokratieverständnis. Der Nationalsozialismus hatte den Wortschatz der Menschen extra eingeschränkt, damit dieses Verständnis verloren ging.
Darum sei nochmal darauf hingewiesen: Schlagt nach, wenn ihr irgendetwas nicht versteht! Nur so kann Demokratie erhalten werden.
Intelligenz (etwa: geistige Fähigkeit, Klugheit) und Intellekt (etwa: Verstand, Erkenntnisvermögen, Denkvermögen) sind nicht unbedingt das Gleiche, aber auch nicht grundverschieden. Beide Größen sind voneinander abhängig und prägen sich gegenseitig. Wer also sein Dasein als Intelligenzbestie im Spezialgebiet Computer, Handys & Co. fristet, ist noch lange kein Intellektueller.
Andersherum setzt der Intellekt eine gewisses Potential an Intelligenz voraus. Die wichtigste Voraussetzung aber, damit Intelligenz und Intellekt wachsen können, ist, dass man sich Fehler eingesteht und versucht, aus diesen Fehlern zu lernen. Andererseits bedingt das natürlich, dass man sich versucht und nicht vor der Angst zurückschreckt, auch mal selbst Fehler zu machen.
Es geht in einem Forum nicht darum, jemanden zu überreden. Aber man sollte sich wenigstens davon überzeugen lassen, dass auch die Gegenfraktion Argumente hat. Diese Argumente sollte man erkennen können und sie sollten zahlreich vorhanden sein. Viele Sprüche, die zunächst widersinnig erscheinen, stammen von Intellektuellen, hier ein Beispiel:
Augen gab uns Gott ein Paar,
daß wir schauen rein und klar;
um zu glauben, was wir lesen,
wär ein Aug genug gewesen. (Heine)
Lasst euch das bitte durch den Kopf gehen. Diese vier Verse zielen auf das Gleiche ab, was ich gerade versuche zu erklären. Und wie gerade gesagt, sind die Äußerungen geistreich, die auf dem ersten Blick paradox klingen ("Bildung statt Ausbildung").
Die Form ist ebenfalls wichtig. Wer auf Rechtschreibung und Grammatik keinen Wert legt, kommt hier genauso an wie ein typischer Dorftrottel. Auch die Wortwahl sollte überlegt sein. Wer schreit, hat Unrecht. Das gilt auch auf dem Papier und in anderen mündlichen oder schriftlichen Diskussionen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, um zu lernen: Zuhören und Lesen. Wichtig dabei ist, dass ihr nicht einfach glaubt, was ihr lest oder hört (siehe Heine), auch diesen Beitrag nicht! Viele unserer Politiker (wohlgemerkt: viele, nicht alle!) sind gerade schlechte Beispiele, sie reden viel und sagen trotzdem nichts. Man kann sie sofort daran erkennen, dass ihre "Erörterungen" immer bei der eigenen Position stehenbleiben. Nehmt euch stattdessen ein Beispiel an den oben genannten Mitgliedern. (Wer glaubt, dass er auch zu ihnen gehört, kann das ruhig sagen.)
Alle Persönlichkeiten, die die Welt veränderten, sind Intellektuelle. Besonders Studenten sind dafür bekannt. Und was ging ihrem Studium voraus? Wohl das Gymnasium.
Wer also
sich in einem Forum wie diesem angemeldet hat,
sich bis hierhin alles durchgelesen hat,
alles nachgeschlagen hat, was er nicht verstanden hat,
dann wirklich alles verstanden hat, was ich sagte,
alles mitnimmt,
sich seinen eigenen Kopf darüber macht,
nicht einfach alles glaubt, was ich sagte,
zum Gesagten Stellung nimmt,
und nicht auf ein Gymnasium ging oder geht,
hat sein Können ganz klar unterschätzt.
Quelle
"Das ist so schrecklich, dass heute jeder Idiot zu allem eine Meinung hat. Ich glaube, das ist damals falsch verstanden worden mit der Demokratie: Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."