Der Untergang

    • Ich werde ihn mir definitiv nicht anschauen, auch nicht auf DVD oder was auch immer.

      Ich meine, ich weiß wie grausig das damals war usw. Wir haben in der Schule ab der 9. Klasse bis zur 13. eigentlich in Geschichte gar nichts anderes mehr behandelt als das Dritte Reich hier und das Dritte Reich da, das hat mir eindeutig gelangt. Und bei meinem Studium musste ich auch leider Neue Geschichte mitbelegen und wie es aussieht steht mir schon bald wieder etwas über diese Zeit bevor.

      Das war alles ganz furchtbar und schrecklich, aber Filme wie diesen oder auch Schindlers Liste o.ä. muss ich dann nicht auch noch haben. Das soll jetzt kein Angriff auf diejenigen sein, die ihn sehen wollen bzw. gut fanden, sondern einfach nur meine Meinung, ich geb mein Geld dann lieber für etwas anderes aus. :)
    • Ein sehr guter Film. Einzig im letzten Drittel hätte ich mir gewünscht, dass nicht immer noch mehr nachkommt. Es hätte also nicht Überlänge sein müssen. Ich denke, dieser Film gehört zur Allgemeinbildung wie auch Schindlers Liste. Vor allem die Idioten, die letzte Woche NPD und DVU gewählt haben sowie die lästigen Onkelz-Fans, die gestern abend auf der anderen Straßenseite vor der Halle Münsterland auf den Konzertbeginn warteten und dumpf herumbrüllten und -pöbelten.

      Original von Laures
      Ich meine, ich weiß wie grausig das damals war usw. (...) Und bei meinem Studium musste ich auch leider [!]Neue Geschichte mitbelegen und wie es aussieht steht mir schon bald wieder etwas über diese Zeit bevor.

      Das war alles ganz furchtbar und schrecklich, aber Filme wie diesen oder auch Schindlers Liste o.ä. muss ich dann nicht auch noch haben.


      Eine reichlich eigenartige Einstellung, zumal für einen Geschichtsstudenten. Geschichte als Belastung, vor der man flieht.
    • Original von The Madman 13h
      Eine reichlich eigenartige Einstellung, zumal für einen Geschichtsstudenten. Geschichte als Belastung, vor der man flieht.


      Nein, keine eigenartige sondern meine Einstellung auch wenn sie nicht mit deiner konform gehen mag.
      Die Geschichte der Neuzeit interessiert mich eben am wenigsten, besonders das Dritte Reich, weil ich davon wie gesagt, ich der Schule schon mehr als genug gehört habe zudem ich als Hauptfach Student der Alten Geschichte sprich der Antike bin.

      Ich denke aber, dass ich meine Einstellung nicht rechtfertigen muss, zumal ich damit ja niemanden angegriffen habe, sondern einfach nur meine Meinung gesagt habe, ist ja nicht verboten ;)
    • Ich hab mir den Film gestern auch angesehen, unser Jahrgang ist hingefahren.
      Der Film war wirklich erstklassig gemacht, das muss man zugeben. Was mich ein wenig gestört hat war, dass die Leute sich alle so ähnlich sahen und ich irgendwann kaum noch jemanden eindeutig identifizieren konnte. Gegen Ende hab ich nur noch Hitler, die Frauen, Goebbels und diesen komischen Arzt zu 100% wiedeerkannt.
      Und Goebbels soll laut unserem Geschichts-Lehrer seinem Vorbild nicht wirklich ähnlich gewesen sein, weil der in Wirklichkeit nur 1,60m war und nicht so ein Riese wie im Film, aber ich fand ihn ziemlich gut dagestellt, besonders nachdem Hitler sich erschossen hatte.
      Sehr beeindruckend fand ich wie Eva Braun und Frau Goebbels gespielt wurden, besonders letztere, wie sie so fanatisch war und nicht wollte, dass ihre Kinder in einer Welt ohne Natinalsozialismus aufwüchsen...
      Was mir persönlich nicht so zusagte waren Szenen, in denen viel Blut floss, da fällt mir vor allem die Szene ein, als dieser Eine Offizier (oder was auch immer oO) gesagt hat "ich gehe nirgendwo mehr hin" und daraufhin gezeigt wird, wie er sich in den Mund schießt. Da hat bei uns im Kino keiner mit gerechnet und alle waren verjagt. Sowas mag ich eigentlich nicht so, das ist aber Geschmackssache :) .
      Insgesamt finde ich aber schon, dass es ein Film ist, den man unbesdingt gesehen haben sollte, um zu sehen, wie schrecklich das alles war.
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      Grüße an meine Lieben. :>
    • Seitdem das französische Ministerium für Kommunikation und Medien den Import deutscher Kinofilme verboten hat, bekomm' ich so einen Film in Frankreich bestimmt nicht zu sehen. Schade drum. Auch wenn der "liebe" Herr Hitler, um den es in diesen Film geht, Ursache für das Importverbot ist.
    • Fabbl (bin bei Nirvi und hab vergessen mich einzuloggen *g*):

      Ich war mit Beji und 2 weiteren Freunden am Samstag in der Spätvorstellung drin und ich muss schon sagen, dass er natürlich absolut hart ist, aber dafür auch wahnsinnig gut.

      Klar, einige Szenen waren wirklich krass, aber so war es nunmal. Auch würde ich aber keinen 12-jährigen rein schicken, obwohl er ab 12 Jahren freigegeben ist (weil man ja nur die Folgen der Gewalt zeigt bzw. es nicht gewaltverherrlichend darstellt)


      Aber was ich mich während des Films mal gefragt hab (als man das Modell von Berlin gesehen hat): Mich würde gern interessieren, wie Deutschland in der heutigen Zeit (also heute und nicht damals) aussehen würde, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte..
    • Original von Nirvana
      Mich würde gern interessieren, wie Deutschland in der heutigen Zeit (also heute und nicht damals) aussehen würde, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte..



      Ich wüprde mal tippen, dass das Deutsche Reich dann Europa, Westrussland, den Nahen Osten und mindestens Nordafrika umfassen würde. *lol* Jedenfalls hätte sich das Problem der geringen Walbeteiligung gelöst :ugly:


      Ich fand den Film auch recht interessant, jedoch meine ich, dass es am Ende ziemlich langwierig geworden ist.
      "Mit dem Aufhören der Gottesfurcht beginnt die Entfesselung der Leidenschaften und die Herrschaft einer Sinnesart, welche die Welt mit einer Sündflut von Blut überschwemmen wird."
      Gottfried Wilhelm Leibniz
    • Ich hab mir der Untergang letztes Wochenende im Kino angeguckt und bin der Meinung, jeder sollte ihn gesehen haben. Nicht das ihr jetzt denkt ich hätte Mitleid mit Hitler, mir geht es nur um die Kriegsbilder. Viele können sich das aus Erzählungen gar nicht vorstellen. Dafür ist der Film optimal.

      Man kapiert endlich, wie es damals war.
    • Original von Nirvana
      Fabbl (bin bei Nirvi und hab vergessen mich einzuloggen *g*):

      Ich war mit Beji und 2 weiteren Freunden am Samstag in der Spätvorstellung drin und ich muss schon sagen, dass er natürlich absolut hart ist, aber dafür auch wahnsinnig gut.

      Klar, einige Szenen waren wirklich krass, aber so war es nunmal. Auch würde ich aber keinen 12-jährigen rein schicken, obwohl er ab 12 Jahren freigegeben ist (weil man ja nur die Folgen der Gewalt zeigt bzw. es nicht gewaltverherrlichend darstellt)


      Aber was ich mich während des Films mal gefragt hab (als man das Modell von Berlin gesehen hat): Mich würde gern interessieren, wie Deutschland in der heutigen Zeit (also heute und nicht damals) aussehen würde, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte..


      Dazu gibts ein sehr gutes Buch von Ralph Giordano: "Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte". Ist wirklich sehr interessant. In der Rezension zu dem Buch werden schon einige deiner Fragen geklärt: :)



      Was wäre wenn? Über ungelegte Eier zu gackern ist bekannter Maßen recht sinnlos. Wozu dann also so ein Buch? Es scheint Giordano sichtlich schwer gefallen zu sein, unter der Prämisse solcher Überlegungen sein Buch zu schreiben.

      Im Vorwort verbreitet er sich ausführlich, fast akribisch, über das Zustandekommen des Titels, warum er statt „die Nazis“ nicht „wir“ oder „die Deutschen“ wählte. Er argumentiert dabei sehr vorsichtig und scheint sehr bedächtig über jede seiner Formulierungen und Begriffe reflektiert zu haben. - Giordano der Grübler.

      Was dann folgt, ist ähnlich erschütternd wie Daniel Goldhagens „Hitlers willige Vollstrekker“. Giordano hat, das zeigen Quellen- und Literaturverzeichnis, eine gewaltige Menge an inhaltlich sehr heterogenem Material bearbeitet und versucht, zu einem schlüssigen und anschaulichen Bild der Pläne der Nazis nach dem Endsieg zusammenzustellen. Er beginnt damit darzustellen, welche Stufen bis zum Endsieg der Deutschen geplant waren. Die vorgestellten Pläne erscheinen einem als Fantastereien, die vor Größenwahn und Realitätsfremde sprühen, aber von Fachleuten des Militärs, der Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sorgfältig so ausgearbeitet wurden, dass man sie in vielen Fällen tatsächlich hätte umsetzen können.

      Ebenso wie Deutschland hätte auch die Welt ihr Gesicht nachhaltig und total geändert, die Gaskammern von Auschwitz wären zu einem unbedeutenden Rädchen im Getriebe einer viel größeren Maschinerie des Wahnsinns geworden. Wichtig waren damals wie heute immer schon die Symbole. Hitler träumte von der totalen Umgestaltung Berlins, Münchens, Nürnbergs und Hamburgs und vieler anderer deutscher Städte. Sie sollten durch Monumentalarchitektur, riesige Hallen, Brücken, Hochhäuser und Aufmarschplätze Macht und Ewigkeit der nationalsozialistischen Bewegung demonstrieren.

      Albert Speer hatte alles bis ins kleinste Detail geplant und die praktische Umsetzung begann bereits relativ kurze Zeit nach der Machtübertragung an Hitler. In einem kleinen Exkurs entlarvt Giordano mit subtiler Präzision Speers scheinbare Reue als feige Verdrängung seiner Schuld.

      Zu den Plänen gehörte auch ein riesiges Kolonialreich in Afrika. Deutsche Experten hatten bereits frühzeitig Ämter verteilt, Vorschriften ausgearbeitet und bereits sogar das notwendige Fachpersonal für eine Kolonialverwaltung ausgebildet. So wahnwitzig die Ziele Hitlerdeutschlands auch waren, sie wurden von ungelegten Eiern sehr schnell zu konkreten, alltagstauglichen Plänen, die auch schon teilweise umgesetzt wurden.
      Spätestens hier entfernen sich der Inhalt des Buches vom Titel. Giordano beschreibt die nationalsozialistische Wirklichkeit und geht auf viele wenig bekannte Ereignisse und Zusammenhänge ein. Es wäre allerdings falsch, dies als eine Schwäche des Buches zu verstehen, denn ein Charakteristikum des Nationalsozialismus war seine Dynamik, die darin bestand, jede durch ihn bewirkte Veränderung nur als Vorbereitung des nächsten Schritts zur Erringung deutscher Allmacht zu begreifen. Die Pläne der Nazis nach dem Endsieg sind deshalb auch gleichzeitig Teil des Alltages in Hitlerdeutschland, wo sie erprobt und z.T. auch schon angewandt wurden.

      Wahnsinn mit Methode.
      Erschreckender als alle gescheiterten Pläne der Nazis, sind die, die auch ohne ihr Zutun verwirklicht wurden. An vorderster Front standen dabei Banken, Versicherungen und Industrielle. Sie entwickelten Visionen eines geeinten Europas unter deutscher Wirtschaftsvorherrschaft. Nahtlos wurde der Antibolschewismus in die neue deutsche Republik übernommen. Unterstützt wurden die neuen alten deutschen Eliten von britischen und amerikanischen Besatzungsregierungen, die zwar eine Entnazifizierung begannen, diese jedoch dort beendeten, wo sie wirtschaftlichen und machtpolitischen Interessen im Wege standen. Deshalb mussten sich Angehörige der deutschen Führungsschicht, v.a. der wirtschaftlichen, keine Sorgen über ihre Zukunft machen. Es gab keine „Stunde Null“, in der mit der Vergangenheit gebrochen wurde, sondern vieles von dem, was Adolf recht war, war Adenauer ebenso billig.

      Damit hat Giordano keine überraschend neue Erkenntnisse zu Tage gefördert. Er hat es allerdings wesentlich sachlicher und damit glaubwürdiger dargelegt als manch einer, der sicherlich berechtigte Empörung zu sehr in seine Darstellungen einfließen ließ. Dies ist eine ziemliche Leistung, denn Giordano hätte als Verfolgter des Naziregimes allen Grund gehabt, Wut und Fassungslosigkeit darüber zu äußern, dass ehemalige Braunbären wie Ludwig Erhard oder Globke sich plötzlich als Schild und Schwert einer freiheitlich- demokratischen Grundordnung verstanden.
      Aber Giordano widersteht der Versuchung und schreibt wie mancher deutsche Professor: kompliziert, nüchtern, akribisch, langweilig. Ja, langweilig! Das nervt mitunter gewaltig. Es ist sicherlich einfacher, Konsalik oder Arztromane zu lesen. Vielleicht hat der olle Fuchs das aber auch absichtlich getan. Keiner kann ihm eigentlich so richtig am Zeug flicken. Sein Buch hat das Niveau einer wissenschaftlichen Arbeit. Inhaltlich kann man ihn also kaum widerlegen. Er moralisiert auch nicht, also kann der liebe Walser ihm auch nicht den Gebrauch der Faschismuskeule vorwerfen. Dadurch dass er dann schließlich auch noch ganz unaufgeregt darlegt, welche überaus starken Parallelen neoliberales „Wirtschaft, Wirtschaft über alles“-Gedankengut zu den ökonomischen Konzepten der NS-Zeit bestehen, kann man ihm noch nicht mal vorwerfen, er behandle ein Thema, dass ja schon längst erledigt und vergessen sei. Vielleicht sollte man mal Merz, Möllemann, Koch oder Schill fragen. Die Jungs haben ja Erfahrung, wie man mit solchen Nestbeschmutzern umgeht.

      Giordano, Ralph: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Die Pläne der Nazis nach dem Endsieg,
      Kiepenheuer&Witsch, Köln, 2000. ISBN
      3-462-02944-4. Preis 24,90 DM.
    • @ Mischa: Dass Deutschland dann "etwas" größer wär wär mir auch klar, ich meinte das jetzt auf besagte Städte bezogen. Mich würd interessieren, ob jetzt, 60 Jahre danach (und wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte und Deutschland derartig verändert hätte auch Jahrzehnte nach der Fertigstellung dieser Bauten), Deutschland immer noch so aussehen würde oder ob sich das im Laufe der Zeit gewandelt hätte (aus "Modegründen" oder um die Erinnerungen an Hitler auszulöschen oder so)
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      *Zwutschgi ganz arg ur lüp hap*


      "Ich mache so gerne Computerspiele, ich würde es auch ohne Gehalt machen. Aber sagt es nicht meinem Chef."
      - Shigeru Miyamoto

      "No matter where Reggie is - I can always beat him!"
      - Satoru Iwata, May 17th, 2005

      "V-Vater... er.. Ist so... Mama?"
      - Alja (Fire Emblem - Path of Radiance)
    • Ich musste mir den Film mit meiner Schulklasse angucken, und ich rate jedem von diesem Scheiß ab. Es ist aufgarkeinen Fall ein Film für 12 jährige! Dort werden Kinder umgebracht, Arme und Beine amputiert,Menschen jagen sich Kugeln durch den Kopf...
      Liebe Filmproduzenten... macht Komödien aber nich so ne Kacke!!!! X(
    • Meine Schulklasse sieht sich den Film am Mittwoch im Kino an. Und daß das fast Not tut, kann palma bezeugen. In meiner Klasse ist nämlich ein 15jähriger namens "Godi", der Adolf Hitler nicht kannte! Er wußte nichts mit dem Namen anzufangen, erkannte ihn auf keinen Foto, usw. Das muß man sich mal vorstellen: er kannte Adolf Hitler nicht. Jeder Mensch kennt ihn - außer er.

      @ The Madman 13h:
      Nun ja, ob man DVU oder NPD wählt, hängt herzlich wenig davon ab, ob man sich der Greueltaten der Nazis bewußt ist.
      1. Die eine Hälfte der Wähler sind überzeugte Nazis, so daß sie Hitlers Taten gutheißen.
      2. Die ander Hälfte wählt die NPD entweder in dem Glauben, sie sei schon nicht so nationalsozialistisch, oder sie wählen sie, weil sie den großen Parteien eines "auswischen wollen". Also: Nicht jeder, der NPD und DVU wählt, ist ein Nazi, denn auch nicht jeder, der SPD wählt, ist ein dreckiger Sozialist, der 1949 den Sozialismus in der BRD einführen wollte, so wie es die SPD wollte - wo wir jetzt wären, kann man ganz einfach an der "DDR" sehen. Also sind die SPDler an sich genauso schlimm, denn ob ich eine nationalsozialistische oder eine sozialistische Diktatur schaffe: Diktatur bleibt Diktatur.