Dieses ewige Rumgemecker....

    • Dieses ewige Rumgemecker....

      möp.

      Ich weiß ja nicht, ob es euch scho aufgefallen ist, aber jeder is nur noch am meckern, jammern und motzen.
      Leute, die von der Volljährigkeit und vor allem von der Weisheit im weitesten Sinne noch weit entfernt sind, motzen schon wie schlecht die Regierung is, was Schröder und Co. alles falsch machen und, und, und.

      Die Eltern tun es. Die Kinder tun es. Die Politiker und Nichtpolitiker tun es. Überhaupt jeder tut es!
      Sogar ich selbst genau in diesem Moment.

      Und das beste daran ist ja: KEINER VON DEN MOTZERN KANN ES BESSER!!!

      Auf der anderen Seite kann man natürlich nicht alles einfach so hinnehmen.......

      So, nun seid ihr dran. Erzählt doch, was euch zu diesem Thema einfällt, oder ob ihr Verbesserungsvorschläge habt etc. etc.


      (Der Anhang passt hier wunderbar dazu)
    • Erm?
      Da kann ich ja nur noch den Kopf schütteln oO
      Was soll denn das für ein Topic werden? xD

      Ich denke nicht, dass die ganze Welt rumjammert und ständig am Meckern ist.

      In Sachen Politik usw. sagen viele ihre Meinung, aber motzen doch nicht gleich rum, deswegen verstehe ich deine Aufregung nicht *gg*
    • Naja, kommt aber auch darauf an, wie der- / diejenige "motzt".

      Einige beschweren sich eben wirklich nur, weil alle anderen es tun oder weil die Entscheidungen der Politiker ihnen persöhnlich nicht in den Kram passen. Das sind dann wirklich die Leute, denen selbst nix besseres einfällt.

      Aber es gibt ja auch bessere "Motzer", nennen wir sie besser Kritiker, die zwar die Entscheidungen bemängeln aber dafür auch Vorschläge präsentiern, wie man es besser machen kann. Das ist dann in meinen Augen angebrachte und gerechtfertige Kritik, da sich da wirklich jemand Gedanken zur Besserung gemacht hat und nicht nur Schwarzmalerei betreibt.


      Erm?
      Da kann ich ja nur noch den Kopf schütteln oO
      Was soll denn das für ein Topic werden? xD

      Ich denke nicht, dass die ganze Welt rumjammert und ständig am Meckern ist.

      In Sachen Politik usw. sagen viele ihre Meinung, aber motzen doch nicht gleich rum, deswegen verstehe ich deine Aufregung nicht *gg*


      So ganz unangebracht ist das Topic ja nun nicht. Es ist nun mal so dass z.Z. alle in Deutschland am klagen und jammern sind. Teils angebracht, teils einfach nur weil alle anderen es tun bzw weil sie Aufmerksamkeit wollen...
      Look what I just did...
    • ja..aber leider gibt es zu wenig kritiker, die etwas kritisieren und vorschläge hervorbringen..diese leute werden dann aber von den großen politikern in grund und boden argumentiert (sowas können politiker ja gut..sich was aus den haaren herausziehen und es noch begründen :evil: ) naja..außerdem wirklich gute politiker werden entweder herabgesetzt (wili brandt war des, oder der nach ihm..sry bin da net so fachkundig, war noch vor meiner zeit) oder ermordet wie zb. die kennedys, die ghandis..usw..


      greetz
    • Das Problem ist in einem einzigen Wort zu nennen: Zins.

      Zins sorgt dafür das die Reichen reicher und die Armen zahlreichen werden. Nur wer mehr Geld hat als er braucht kann es überhaupt verleihen. Nur wer schon zuwenig hat muss es sich leihen.

      Deshalb ist es schon seit Ewigkeiten so das immer ein großer Teil der Bevölkerung die untere Schicht bildete, während die oberen ohne zu arbeiten ihr Geld vermehren können. Denn Zins ist Geld für Geld. Und alle anderen müssen ihn bezahlen.

      Auch wer keine Schulden hat bezahlt versteckt die Zinsen anderer. Unser Bund hat über 1,3 Billionen € Schulden. 40 Mrd € Zinsen sind pro Jahr zu zahlen(was in etwa der Neuverschuldung im letzten Jahr entspricht).

      Inzwischen ist der größte Abgabenteil in unseren Steuern der Zins für den riesigen Schuldenberg. Ohne die Zinsen wären unsere Steuern also um über ein drittel niedriger.

      Allerdings ist der Bund nicht der einzige Schuldner. die deutsche Wirtschaft ist in etwa doppelt so hoch verschuldet. Auch sie geben ihre Zinslasten auf die Preise wieder. Der durchschnittliche Zinsanteil in allen Waren und Dienstleistungen beträgt 35-45%. In Wohnungsmieten ist er über 70%.

      Merkt ihr was? Wir alle in Deutschland bezahlen für die oberen 10% (Weltweit nur etwa 2-3%) Nutzniesser der Zinswirtschaft(Kapitalismus).

      Und da bei diesem System irgendwann zwangsweise die eine Seite mittellos dastehen würde, brauchen wir Wirtschaftswachstum. Jedes jahr ist ein immer größeres Stück vom Kuchen schon vorab verteilt. Also muss der Kuchen vergrößert werden.

      Dadurch zerstören wir die Umwelt, unseren Planeten und uns selbst. Unendliches Wachstum ist nicht möglich, doch das schert die Großkapitalisten und Zinsschmarotzer nicht. Wir alle bezahlen dafür.


      Das ist das Problem!

      Überall auf der Welt. Seit ewigen Zeiten.
      Vom Fachmann für Kenner:

      Book: Terry Pratchett – Voll im Bilde
      Music: KMfdM - Tohuvabohu
      Game: Pac Man
      Politician: Evo Morales

      Zitate für die Welt:

      Not anyone turns into the same as his parents. I mean, look at me. My parents were honest hard working people.
      Fry, Futurama
    • Oh bitte so ein Schmarren <.<


      Topic: Nunja , wenn man so liest und hört was die Regierung einen zumuten will, damit es wieder aufwärts geht, aber es wirklich nichts passiert, geht schnell das Gemeckere los.

      Es müsste mal durchgreifende Reformen geben, die nicht in Ausschüssen zu halbherzigen Komprommissen verkümmern.

      Eigentlich müsste man das ganze System reformieren. Es kann doch nicht sein das über 75 % der Gesezte im Bundestag und Bundesrat durchgehen müssen.

      Bei der momentanen Situation kann man davon reden, dass die Regierung praktisch handlungsunfähig ist. Das erinnert mich an 1997/1998 vor dem Regierungswechsel
    • Hat jemand schon mal einen buddistischen Mönch meckern sehen?

      Also ich nicht. Es ist erstens eine Frage der Gesellschaftsform, der gesellschaftlichen Stellung und der Überzeugung vom Leben bzw. seiner Lebensphilosophie/Religion.

      Und es gibt halt Optimisten, Pessimisten, Realisten und was weiss ich nicht alles ~

      Und Kritiker meckern nicht nur, sondern bringen Alternativen. Problem ist aber oft, dass ALLES Vor- und Nachteile hat. Nur muss man schauen, welches Ziel man verfolgt und ob sich die Nachteile mit den Vorteilen aufrechnen *also überwiegen oder auszahlen*. Also umso tiefer man in die Matiere eindringt wird man sich bewusster, dass es im Grunde keine "RICHTIGE" Lösung gibt, sondern nur mehrere Lösungen, die ein Ziel realisierbar machen können. Und jedem kann man es nie Recht machen. So sieht es doch aus - oder liege ich da falsch?
    • @ Pyta

      Kannn es sein, dass du etwas komunistisch veranlagt bist? Ich meine, das wollten Marx und Engels auch, vor etwas längerer Zeit.
      Und, wohin hat das geführt?? Sie dir mal Russland an, und dann merkst du, dass es uns trotz Schulden 100 mal besser geht.


      Im übrigen stimme ich dem zu, ich erlebe es oft, das Null-checker sich über alles aufregen, aber nichts ändern wollen/ können.
    • Rummeckern hat ja nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass man es selbst besser könnte, es handelt sich um bloßes Kritik-Üben, was doch durchaus berechtigt ist... Klar gibt es auch Leute, die's damit etwas übertreiben, aber die Politiker übertreiben doch genauso, von dem her sehe ich darin kein Problem.

      Wenn jemand sagt, dass die derzeitige Politik sch...lecht ist, hat er damit, je nach seiner Sicht, nicht so ganz unrecht. Und was soll er sich groß Gedanken darüber machen, was er selbst machen würde, wenn er doch mit 100%iger Sicherheit weiß, dass er eine solche Entscheidung eh nie treffen werden muss?! Die Politik hat meistens sowieso nicht mal ein offenes Ohr für derartige Anregungen aus der Bevölkerung und zieht es vor, selbst zu arbeiten und das was rauskommt hat dann gut zu sein.

      Als Beispiel nehme ich jetzt mal unser tolles, bildungssteigerndes achtjähriges Gymnasium in Baden-Württemberg, das durch die Verkürzung der aktuellen Schulzeit um ein Jahr von unserer hochgeschätzen Frau Dr. Annette Schavan eingeführt wurde. Trotz etlicher Schüler- und Lehrerkritiken, Unterschriftensammlungen, Diskussionen und anderem ließ die Dame nicht von sich abbringen, der festen Überzeugung, dass ihr Weg der beste für uns alle ist. Kurz zusammengefasst müssen Schüler des achtjährigen Gymnasialzuges fast die selbe Stoffmenge lernen, die bisher auf neun Jahre verteilt war.
      Frau Schavan hielt es nicht für nötig zum Landesschülerkongress zu kommen und ein Mitarbeiter des Schüler Nachrichten Dienstes (SND) sagte mal in meiner Anwesenheit "Hast du schon mal mit der Schavan geredet? Nee? Das ist wie wenn du gegen ne Wand redest!".
      Man hat sich also nicht nur beschwert, sondern auch mehrere Verbesserungsvorschläge gebracht und es wurde nichts berücksichtigt bzw. überhaupt angehört!

      Abgesehen davon gibt es natürlich auch andere Fälle, in denen "Nullchecker" sich beschweren, trotzdem kann man es sich nicht so einfach machen und sagen "Keiner von den Motzern kann es besser", denn ich hab manchmal das Gefühl, dass es die Motzer durchaus besser könnten...
    • Den Deutschen geht es besser, als sie sich einreden. Problem: Keiner kann seine Lage so gut schlecht reden. Darum klappt bei uns auch der Aufschwung nicht. Es liegt nicht daran, dass wir irgendwie langsamer sind oder höhere Steuern haben als unsere Nachbarn, aber wenn die Deutschen auch nur Regen riechen, packen sie schon ihre Zelte zusammen bzw. bringen in diesem Fall ihr Geld zur Bank. Würde mehr konsumiert, dann würde es mehr Jobs geben und auch mehr Steuern ins Staatssäckel. dummerweise kann man Konsum nicht erzwingen :).

      Ach ja, da Pyta es nicht lassen kann, immer mit seiner Freiwirtschaft und der "Pestzwiebel" Zins anzukommen, möchte ich hier mal ein bisschen was zur Theorie der Freiwirtschaft sagen.

      Kein anerkannter Ökonom nimmt die Freiwirtschaft ernst. Freiwirtschaft wird in keinem Lehr- oder Fachbuch erwähnt, mit einer einzigen Ausnahme: Eine Fußnote in einem Werk von John Maynard Keynes verweist auf "Die natürliche Wirtschaftsordnung" von Silvio Gesell, in dem er die Freiwirtschaft vorstellt.

      Warum ist das so? Nun, wenn kein Wirtschaftswissensdchaftler eine solche Theorie vertritt, so ist dies ein recht eindeutiges Indiz dafür, dass diese Theorie entweder einfach schwach ist oder aber zwar theoretisch etwas für sich hat, praktisch aber nicht durchführbar ist.

      EIn anderes Problem ist sicherlich auch, dass Gesell ein Antisemit war. Statements wie: "Rassenpolitik ist ureigene Angelegenheit jedes einzelnen Menschen" oder "Das einzige Volk, das seit Jahrtausenden beharrlich Rassenpolitik treibt, die Juden, hat überhaupt kein eigenes Land, und kennt die Staatshoheit nicht" lassen jeden anständig Denkenden aufhorchen. Frauen sollen "das große Zuchtwahlrecht" erhalten, um die Fehler der Medizin zu korrigieren, welche die "Erhaltung und Fortpflanzung der fehlerhaft geborenen Menschen" betreibt. Solcherlei Gedankengut ist aufgrund unserer Geschichte gefühlrich.

      Woher kommt dieses Gedankengut? Gesell als Antisemit hat den größten Feind natürlich schnell ausfindig gemacht: Er ist voll auf das Klischee des geldraffenden Juden eingeschossen, der alle Ehrlichen ausbeutet und den Leuten das Kapital aus der Tasche zieht: "Die Münzreform [also sein eigener Vorschlag] macht es unmöglich, daß jemand erntet ohne zu säen, und die Juden werden durch dieselbe gezwungen werden, die Verwerthung ihrer großen geistigen Fähigkeiten nicht mehr im unfruchtbaren Schacher zu suchen, sondern in ... der ehrlichen Industrie."

      @Sven:
      Ich hoffe, es wurde deutlich, warum sich gerade Fans von Marx sehr gegen Gesell und seine Befürworter einsetzen, auch wenn beide Theorien einer ähnlichen Wurzel entspringen.
    • Original von Sven
      @ Pyta

      Kannn es sein, dass du etwas komunistisch veranlagt bist? Ich meine, das wollten Marx und Engels auch, vor etwas längerer Zeit.
      Und, wohin hat das geführt?? Sie dir mal Russland an, und dann merkst du, dass es uns trotz Schulden 100 mal besser geht.


      Im übrigen stimme ich dem zu, ich erlebe es oft, das Null-checker sich über alles aufregen, aber nichts ändern wollen/ können.



      Ich hab schon die ganze Zeit auf ein Kommentar gewartet. Am liebsten wäre mir zwar ein "Das ist ja alles richtig so, ist aber ein tolles Beispiel fürs Topic, wo bleiben denn bitte die Lösungsvorschläge?" aber was solls. ;)

      Es gibt nämlich noch einen dritten Weg abseits von Kapitalismus und Kommunismus. Ich bin kein bisschen kommunistisch veranlagt und weiß genauso gut wie du das die Sache fehlgeschlagen ist. Mir ist aber auch klar das der Kapitalismus fehlgeschlagen ist.

      Nun, bevor ich hier noch zu weit aushole, sag ich dir doch einfach was du wissen wolltest: Wie diese oben genannten Probleme gelöst werden können:

      Im heutigen System brauchen wir den Zins(Es gab ihn sogar im Kommunismus). Geld hat eine Funktion, es dient dazu den reibungslosen Tausch von Arbeitskraft, Dienstleistungen, Waren, etc zu bewerkstelligen.

      Dabei muss die Geldmenge immer dem Gegenwert von Waren und Dienstleistungen entsprechen. Ist zuviel Geld im Umlauf, haben wir Inflation, ist zuwenig Geld da(wie heute), haben wir Deflation. Beides schwere Wirtschaftskrisen, die sich in sich selbst verstärken. Deflation ist nur durch 2 Sachen zu beenden. Die eine wurde die letzten Jahrhunderte durchexerziert: Krieg. So beendete der 2. Weltkrieg die große Deflation der 30er Jahre nach dem großen Börsencrash am schwarzen Freitag.

      Die 2. Lösung ist viel eleganter und auch Ziel dessen, was ich dir vorstellen möchte: Eine dritte Wirtschaftsform. Bisher von den Kapitalisten erfolgreich verschwiegen(Obwohl man sich einiger Teile von ihr bediente ohne den Namen des Erfinders zu nennen) und von den Sozialisten beschimpft weil sie es nicht vertragen konnten, dass ihr Kommunismus untergangen ist und diese Wirtschaftsform nun das einzige Bollwerk gegen die Zinsknechtschaft des Kapitalismus ist.

      Der große Mann heißt Silvio Gesell. Er hatte Marx volkommen widerlegt (Auch ein Grund weshalb die Kommis sauer sind).

      Ach, ich verliere mich hier in Worten, dabei ist das System so einfach.

      Aber Geduld, erst müssen wir wissen wie ein Wirtschaftssystem ohne Zinsen funktionieren kann. Sie haben ja auch einen Zweck: Das Geld in den Wirtschaftskreislauf zurück bringen. Denn wenn es zuhause lagert, kann es keine Waren/Dienstleistungen kaufen und es blockiert die Wirtschaft. Also bietet man dem Geldbesitzer Zinsen, damit er das Geld wieder rausrückt. So kommt es heute zurück in die Wirtschaft. Das ist auch der Grund, warum in unserer Volkswirtschaft Verschuldung Zwang ist. Ohne neue Schulden funktioniert das System nicht.

      Aber wie löst man die Situation jetzt?

      Silvio Gesell erkannte schon vor über 100 Jahren diesen schweren Fehler in unserem Geldsystem und kam auch auf die Lösung.

      Man gibt dem Geld einfach eine Umlausicherung, damit es nicht stockt und nicht mehr hortbar ist.

      Wie sieht das Im Detail aus?
      Sagen wir mal die Umlaufgebühr beträgt 6% im Jahr. Das bedeutet in jedem zweiten Monat verliert das Geld 1 Prozentpunkt seines Wertes. Man muss es dann durch Aufkleben einer Marke wieder auf seinen Wert bringen.
      z.B. du hast einen 100€ Schein, nach 2 Monaten verliert er 1% seines wertes, also 1 €. Du musst dir nun ein 1€ Märkchen kaufen und auf das dafür vorgesehe Feld auf dem Schein kleben.

      Da du das nicht möchtest, kaufst du lieber etwas für dieses Geld um der Gebühr zu entgehen. so wird die Wirtschaft angekurbelt weil jeder dem anderen seine Waren abkauft.

      Würde man es nun horten um damit Zinsen zu erpressen, säße man irgendwann dumm da weil es weg wäre.

      Voilá, der Zins ist besiegt.

      Silvio Gesell erkannte das man ihn nur mit den Waren gleichsetzen muss. Waren verrosten, verderrben, werden unmodern, veralten, erzeugen Lagerkosten, usw.
      (Es gibt übrigens auch andere Möglichkeiten dies zu bewerkstelligen, z.B. das Geld mit Verfallsdatum drucken, und es in gewissen Abständen mit leichtem Abschlag umtauschen)

      Silvio Gesell setzte das Geld damit auf die Stufe der Waren. Der Zins war besiegt.

      In der östereichischen Gemeinde wurde dieses System 1930(damals herrschte Deflation) erprobt. Das Geld lief um, die Wirtschaft bekam einen unglaublichen Aufschwung, die Schulden konnten bezahlt werden, Arbeit war wieder da. Die Arbeitslosigkeit reduzierte sich in weniger als einem Jahr um 1/4. (Man stelle sich vor wir hätten im nächsten Jahr nur noch 3 millionen Arbeitslose - Wunschdenken! Im heutigen System.)
      Das ganze funktionierte so gut, dass 170 Nachbargemeinden auch so ein zinsfreihes Geld, ein FREIgeld einführen wollten. Es lief so gut, dass das Freigeld drohte die nationale Währung zu verdrängen. Es kam wie es kommen musste - die Kapitalisten reagierten schnell genug und liessen das neue Geld verbieten.

      Die Deflation nahm ihren Lauf, bis eines Tages die Armut so groß war das die Deutschen 1933 Hitler wählten. Er beendete die Arbeitslosigkeit auf seine Weise: Rüstung und Krieg. Mit Freigeld hätte dies verhindert werden können.


      Falls noch Fragen bezüglich der genauen Umsetzung von Freigeld sind, so mögen sie bitte an mich gestellt werden. Ich werde sie dann so schnell wie möglich beantworten.
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    • Aufgrund von Mads Beitrag muss ich noch einiges klar stellen:

      1. Als Gesell Ausdrücke wie Rasse oder "Brechung der Zinsknechtschaft" benutze, wurden diese Ausdrücke noch nicht von den Nazis missbraucht. Woher hätte Gesell wissen sollen, das einige Jahrzehnte später diese Wörter verpönt wären?
      Er sagte zwar den 2. Weltkrieg voraus als sich nach dem 1. alle hoch und heilig versprachen, dass so etwas nie wieder passieren dürfe, aber Hellseher war er weiß Gott nicht.


      Im Übrigen finde ich es unter aller Sau das du mal wieder versucht etwas schlecht zu machen, indem du dazu irgendwelche Fehler beim Verfasser zu suchen. Ist Einsteins Theorie etwa unwahr weil er keine Socken anziehen wollte? Ist Hitler etwa ein guter Mensch weil er Vegetarier war?

      Also bitte, bleib sachlich.

      Übrigens hatte Gesell die Juden sogar in Schutz genommen. Er schob ihnen nicht wie der Rest seiner Zeitgenossen die Schuld in die Schuhe, sondern erkannte das es der Zins war. Der Jude selbst ist nicht böse. Dies hat er ausdrücklich erwähnt.


      Was den Blödsinn betrifft das Gesell nicht ernst genommen wird ist schlicht und einfach unwahr. Einer der größten Geldtheoretiker des letzten Jahrhunderts erwähnte ihn in seinem größten Werk. Aber du hast es ja bereits gesagt: John Maynard Keynes.

      Der Rest verschweigt ihn, weil eben Geld irgendwo auch Macht ist und die reichstem Menschen somit die wahren Machthaber sind. Wer sich ihnen entgegen stellt wird schnell ausgeschaltet. Wer verzichtet schon gern auf seine Machtstellung?

      Fakt ist: Keiner konnte Gesell bisher widerlegen. Alle Gegner taten nur was du tust: Ihn mit Schmutz bewerfen. Doch seine Theorie blieb sauber.

      Wie sagte einst ein deutscher Notenbanker? "Man kann Gesell nicht widerlegen, aber man kann ihn ignorieren."

      Die Frage ist ob die 5 millionen Arbeitslosen hier in Deutschland das auch können.
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    • Oh mein Gott, nicht das schon wieder :mpf:

      Also, erstmal vorneweg, man muss gar nicht selbst lange überlegen, denn es ist nicht so, dass die ganze Welt aus Kapitalisten und Sozialisten besteht und nur ein paar Jünger des Silvio Gesell die Lösung für alle menschlichen Probleme inkl. Krieg besitzen. Es gibt auch noch andere unparteiische Leute mit Verstand.

      "Das Freigeld drohte die nationale Währung zu verdrängen" - ich denke dieser Satz ist das Lächerlichste, was mir je untergekommen ist! Lies doch Mal in den österreichischen Geschichtsbüchern nach- oh, ich weiß, die sind ja alle von den bösen Kapitalisten geschrieben, die es damals übrigens verboten haben, weil zwei im System verschiedene Währungen in einem Land das Chaos herbeibeschworen hätten - schon gemerkt?

      Hobeln wir doch Mal an der ersten Ecke - gehen wir Mal davon aus, dass wirklich niemand mehr sparen würde und alle ihr Geld brav in den Umlauf bringen. Dann haben wir
      a) den Untergang des Bankenwesens - eine der wichtigsten Wirtschaftstützen
      b) das Ende aller Branchen, die kostenintensivere Produkte und Leistungen anbieten (man denke an das Baugewerbe, die Autoindustrie usw.)
      c) die absolute Mittellosigkeit im Falle einer Krise
      d) das früher oder später unkontrollierbare Geldwertchaos (ach ja, natürlich klebe ich mir freiwillig eine Marke auf einen Schein, um zu zeigen, dass er weniger Wert ist XD)
      ...

      und ich denke, diese Liste könnte man ewig fortführen. Aber höchstwahrscheinlich bin ich ja einer der "intrigantischen Kapitalisten oder angefressen Sozialisten" - :ugly:
      Aufsteigt der Strahl, und fallend gießt
      Er voll der Marmorschale Rund,
      Die, sich verschleiernd, überfließt
      In einer zweiten Schale Grund;
      Die zweite gibt, sie wird zu reich,
      Der dritten wallend ihre Flut,
      Und jede nimmt und gibt zugleich
      Und strömt und ruht.

      "Der Römische Brunnen", Conrad Ferdinand Meyer (1882)
    • Naja, Pyta, aber dieses Freigeld hat doch auch den Nachteil, das irgendwann die Nachfrage nach neuen Waren einfach weg ist. Man kann sich eben doch nicht immer was neues kaufen um der Gebühr zu entgehen. Allein schon weil einige Waren heutzutage sehr lange halten und man irgendwann für ne ganze Weile nichts neues mehr braucht. Abgesehen von Nahrungsmitteln, welche jetzt aber denke ich nicht zur Debatte stehen.

      Auch kann man nach diesem System doch garkeine größeren Konsumgüter mehr kaufen, zB Autos, weil man ja scheinbar garnichts mehr sparen kann. Wie also das Geld zusammenkriegen um etwas zu kaufen ?

      Zudem schafft so ein System doch keine neuen Arbeitsplätze. Wenn ich meine Produktivität steigern will, weil mir die Leute mehr Waren abkaufen wollen, stelle ich doch heutzutage keine Arbeiter mehr ein (Leider) sondern besorge mir ein paar neue Maschienen, die schneller und effizienter arbeiten und daher einige Arbeiter "nutzlos" machen...
      Look what I just did...
    • Oh mein Gott, nicht das schon wieder :mpf:

      Es ging darum das jeder nur meckert und keiner Lösungen bietet. Ich biete sie.

      Also, erstmal vorneweg, man muss gar nicht selbst lange überlegen, denn es ist nicht so, dass die ganze Welt aus Kapitalisten und Sozialisten besteht und nur ein paar Jünger des Silvio Gesell die Lösung für alle menschlichen Probleme inkl. Krieg besitzen. Es gibt auch noch andere unparteiische Leute mit Verstand.

      Und was schlagen diese Leute vor?

      "Das Freigeld droht die nationale Währung zu verdrängen" - ich denke dieser Satz ist das Lächerlichste, was mir je untergekommen ist! Lies doch Mal in den österreichischen Geschichtsbüchern nach- oh, ich weiß, die sind ja alle von den bösen Kapitalisten geschrieben, die es damals übrigens verboten haben, weil zwei im System verschiedene Währungen in einem Land das Chaos herbeibeschworen hätten - schon gemerkt?

      Es ist erwiesen. Du musst nicht probieren an den Fakten zu drehen. Es stimmt einfach. Ich kenne auch die Begründung der Kapitalisten. Es gab und gibt da ein Gesetz, welches der Zentralbank das alleinige recht einräumt Geld zu drucken. Wegen diesem Recht wurden in den USA schon 2 Präsidenten umgebracht: Kennedy und Lincoln. Beide hatten ihr eigenes Geld gedruckt und somit die FED(eine private Aktiengesellschaft) überspielt. Man muss sich das mal vorstellen: Eine Aktiengesellschaft besitzt das Recht Geld zu drucken, nicht aber der Staat. Und der Gipfel: Dieses Geld kommt nur durch Kredit in Umlauf. Ganz recht, der Staat muss es sich von der Notenbank leihen.

      Hobeln wir doch Mal an der ersten Ecke - gehen wir Mal davon aus, dass wirklich niemand mehr sparen würde und alle ihr Geld brav in den Umlauf bringen. Dann haben wir

      Ich bin froh das du Kritik übst, finde es allerdings schade das du dies auf diese Weise tust. Nun, ich versuche mich zurück zu halten und alles sachlich zu erklären. Diese Einwände wurden ja nicht zum ersten Mal in den Raum gestellt.

      Mal vorweg: Es ist in der Freiwirtschaft möglich zu sparen. Nur wenn du dein Geld zu Hause aufbewahrst verliert es an Wert. Du könntest andere wertbeständige Sachen kaufen, z.B. Gold, Schmuck, jede Art von Edelmetallen.

      a) den Untergang des Bankenwesens - eine der wichtigsten Wirtschaftstützen

      Gut das du es ansprichst. Banken wird es auch in der Freiwirtschaft geben. Sie werden ihre ursprüngliche Aufgabe erfüllen: Kredite vermitteln. Wer sparen will, bringt sein Geld zur Bank. Die Bank verleiht es weiter und der, der es leiht, hat dann die Gebühr zu tragen - wenn er es nicht vorher ausgibt. Die Umlaufsicherung wirkt also nur auf das Bargeld. Wer eine großartige Geschäftsidee hat, kommt so billig an das nötige Geld dafür und kann seine Plände in die Tat umsetzen. Es wird nicht der Kredit abgeschafft, sondern der Zins.

      b) das Ende aller Branchen, die kostenintensivere Produkte und Leistungen anbieten (man denke an das Baugewerbe, die Autoindustrie usw.)

      Wie oben beschrieben ist es in der Freiwirtschaft möglich zu sparen. Argument also hinfällig.

      c) die absolute Mittellosigkeit im Falle einer Krise

      Falsch! Während im heutigen System der Geldumlauf bei der kleinsten Krise stockt, weil die Menschen Angst haben und das Geld hamstern, wird der lebenswichtige Warenaustausch in der Freiwirtschaft selbst in der schwersten Krise funktionieren.

      d) das früher oder später unkontrollierbare Geldwertchaos (ach ja, natürlich klebe ich mir freiwillig eine Marke auf einen Schein, um zu zeigen, dass er weniger Wert ist XD)

      Du hast es falsch verstanden, du musst die Marke aufkleben, damit das Geld nicht an Wert verliert.


      und ich denke, diese Liste könnte man ewig fortführen. Aber höchstwahrscheinlich bin ich ja einer der "intrigantischen Kapitalisten oder angefressen Sozialisten" - :ugly:

      Ich verstehe deine anfängliche Skepsis, aber ich hoffe, dass ich sie dir nehmen konnte.

      Wenn du noch etwas nicht verstanden hast, frag ruhig. Aber bitte nicht so feindselig. ;)
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      Zitate für die Welt:

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    • Original von Shino
      Naja, Pyta, aber dieses Freigeld hat doch auch den Nachteil, das irgendwann die Nachfrage nach neuen Waren einfach weg ist. Man kann sich eben doch nicht immer was neues kaufen um der Gebühr zu entgehen. Allein schon weil einige Waren heutzutage sehr lange halten und man irgendwann für ne ganze Weile nichts neues mehr braucht. Abgesehen von Nahrungsmitteln, welche jetzt aber denke ich nicht zur Debatte stehen.

      Auch kann man nach diesem System doch garkeine größeren Konsumgüter mehr kaufen, zB Autos, weil man ja scheinbar garnichts mehr sparen kann. Wie also das Geld zusammenkriegen um etwas zu kaufen ?

      Zudem schafft so ein System doch keine neuen Arbeitsplätze. Wenn ich meine Produktivität steigern will, weil mir die Leute mehr Waren abkaufen wollen, stelle ich doch heutzutage keine Arbeiter mehr ein (Leider) sondern besorge mir ein paar neue Maschienen, die schneller und effizienter arbeiten und daher einige Arbeiter "nutzlos" machen...



      Ok, die Sache mit dem Sparen habe ich ja oben schon erklärt.

      Kommen wir zu dem anderen wichtigen Punkt, den du erkannt hast.
      Was passiert in der Endphase der Freiwirtschaft? Wenn der Bedarf der Menschen gesättigt ist, alle zufrieden sind, die Schulden abbezahlt und alles schön und gut ist.

      Im heutigen System setzt man verstärkt auf Werbung und andere Maßnahmen die Menschen zu beeinflussen und ihnen selbst den sinnlosesten Schund zu verkaufen, damit das nötige Wachstum erreicht wird.

      Es gibt gewissen Dinge, die einfach immer erledigt werden müssen. z.B. Haareschneiden, Renovieren, Grundversorgung(Nahrung), Erneuerung und neue Technik. Doch da in der Freiwirtschaft kein Zwang zum todbringenden exponentiellen Wachstum ist, kann man sich dort auf diese Sachen beschränken.

      Da dieser Zustand sowieso erst eintritt, wenn der Bedarf der Menschen befriedigt ist, wird man dann endlich weniger arbeiten und kann seinen Lebensstandard trotzdem halten.

      Wie sieht es dagegen heute aus? Ein Mann kann heute in einer Arbeitsstunde 6 mal soviel produzieren wie noch vor 50 Jahren, doch arbeiten wir weniger? Können wir uns zurücklehnen?

      Nein, der unersättliche Zinshunger der Großkapitalisten muss gestillt werden.
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      Zitate für die Welt:

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    • Original von Shino
      Naja, Pyta, aber dieses Freigeld hat doch auch den Nachteil, das irgendwann die Nachfrage nach neuen Waren einfach weg ist. Man kann sich eben doch nicht immer was neues kaufen um der Gebühr zu entgehen. Allein schon weil einige Waren heutzutage sehr lange halten und man irgendwann für ne ganze Weile nichts neues mehr braucht.


      Also das stimmt ja wohl überhaupt nicht!
      Wir leben in einer Wegwerfindustrie, wo kein Auto ohne Werkstatt auskommt, sehr viele Gegenstände mindere Qualität haben, um sich langfristig Arbeit in der Produktion zu sichern, weil das Herstellen der Artikel aus der Sicht der Industrie besser ist, als Dinge herzustellen, die mal über 10 Jahre halten oder gar noch länger ...

      Viele Elektrogeräte gehen schon innerhalb ihrer Garantiefrist kaputt oder kurz danach. Das soll etwa schon alles sein ?

      Und wenn etwas 2 Jahre hält, ist das zwar schon länger als erhofft für manchen, aber sollte doch eigentlich echt das Minimum sein an Haltbarkeit von Produkten *ausser Nahrung* ...


      Edit:

      Ausserdem, wer in einer Tauschwarengesellschaft lange nichts braucht *also nicht tauschen muss*, kann sich sogesehen als REICH oder wohlhabend betrachten! so einfach!

      Ich finde im Übrigen die Ansicht von Pyta bezüglich der Währung ähnlich, auch wenn nicht ganz so radikal, aber ein Leben mit ewigen Tausch auf einem Basar kann ich mir sehr gut vorstellen und dieses Prinzip gibt es schon viel länger als Währung!!

      Gewürze waren z.B. "damals" sehr viel wert - Pfeffer mehr als Gold usw. Wer bestimmte Güter besass war ein gemachter mann usw. Wer tauscht kann einerseits seine Jadgtriebe auf Schnäppchen befriedigen und seine kunst im Feilschen beweisen. *oder seine Redegewandheit usw ^^*
    • Mein Thread war mehr wie der anfang von madmans und wolles post gemeint, aber los, zeigts mir, gebt alles was ihr könnt! xD

      Denn wenn man so wie pyta argumentiert ist meckern ja nur dazu da anderen zu helfen, die augen zu öffnen etc. etc.

      Aber wenn dann ein paar solche gehirn-n00bs daher kommen, und die meinung anderer kritisieren, denk ich mir immer: "warum motzt du einfach sinnlos rum? sollte man das wirklich in der lage eines ahnungslosen auf dem niveau eines vorschülers tun?"

      Genau das passiert in deutschland so: "ach, ich mecker einfach mal drauf los, obwohl ich von tuten und blasen keine ahnung hab. Ich kopier einfach mal die meinung eines anderen, der evtl. was von dem thema versteht, nur damit ich meinen senf auch dazugegeben hab."
      So gesehen im "hentai-thread".

      Der pessimissmus regiert ja sowieso hierzulande, so wie es madman auch geschrieben hat. Aber verwunderlich ist doch, dass zB ich, wo ich diese einstellung gar nicht abkann, gerade im moment auch total rummotze und "schwarzmale".


      Eure posts dazu warn echt interessant, bitte schreibt noch mehr davon! (eine niveauvolle "unterhaltung" zu fürhren, mit hieb- und stichfesten argumenten, tut nämlich auch von zeit zu zeit gut ^^)



      Edit: Pyta, die antwort auf mystics punkt c verstehe ich nicht ganz/halte ich für unvollständig/whatever xD.

      Könntest du das noch mal genauer erläutern?

      irgendwie würden die menschen doch weniger geld besitzen, haben also keine möglichkeit, wenn zB eine alleinerziehende mutter chronisch erkrankt und nicht mehr arbeiten kann, wieder an geld zu kommen.
      damit hätten sie wohl auch keine chance auf kredit.
      wenn sie nun von der "stütze" leben müssten könnten sie ja nicht mal übriggebliebenes geld für "notfälle" etc.
      aufheben, da es permanent an wert verlieren würde.
      So hätten sie also überhaupt keine chance, irgendwie aus diesem "kreislauf" zu entkommen.

      entschuldige bitte wenn dir das jetzt grundlos oder unlogisch in der satzverknüpfung oder sonst irendwie komisch vorkommt, aber ich bin einfach hundemüde :)
    • Original von WoLLe
      Ich finde im Übrigen die Ansicht von Pyta bezüglich der Währung ähnlich, auch wenn nicht ganz so radikal, aber ein Leben mit ewigen Tausch auf einem Basar kann ich mir sehr gut vorstellen und dieses Prinzip gibt es schon viel länger als Währung!!


      Ein großer Teil in Gesells Hauptwerk, der Natürlichen Wirtschaftsordnung (NWO), richtet sich zu Anfang auf die Definition von Geld.

      Zu der damaligen Zeit war eine Goldwährung Standard oder zumindest eine Golddeckung des Geldes.

      Gesell stellte klar, dass Geld eine der wichtigsten Erfindungen in der Geschichte der Menschheit war, ganz gleich woraus es besteht. Geld ermöglicht den Tausch von Waren auch über weite Wege, und Leute deren Waren nach kurzer Zeit verdarben und so keine langen Reisen aushalten konnten um zum Tauschpartner zu gelangen, schöpfen unbeschreibliche Vorteile aus dieser Erfindung. Kurz gesagt: Geld vereinfacht und erleichtert den Austausch von Waren und macht ihn in manchen Fällen überhaupt erst möglich.

      Gesell war von Anfang an ein Gegner der Goldwährung, da er erkannte, dass Goldgeld immer Zinsgeld ist. Gold ist leicht zu horten und somit dem Umlauf zu entziehen. Der Grundstein für Zins und zwanghaftes exponentielles Wachstum.

      Wenn mich nicht alles täuscht war er sogar der erste Fürsprecher einer (nicht Gold- gedeckten)Papierwährung. Damals war dies schwer vorzustellen. In den Köpfen der Menschen war fälschlicherweise die Meinung verfestigt, dass Geld einen eigenen Wert haben muss. Doch der Wert des Geldes liegt in den Waren, die man dafür kaufen kann. Man sieht ja heute, dass es funktioniert.

      Anfangs sagte ich, der Kapitalismus hat einiges bei Gesell geklaut. Hier kann ich es jetzt zur Sprache bringen: die Möglichkeit den Geldwert anhand eines Warenkorbes zu ermitteln. Wenn man alle Waren mit ihrem Preis multipliziert und dann den Durchschnitt ermittelt, hat man das Preisniveau. Wenn dieses steigt oder fällt gilt es einzugreifen, die Geldmenge zu erhöhen und zu verringern.

      Die Formel lautet:

      Warenmenge x Preis = Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit
      kurz:

      W x P = G x U

      Wenn dies im Gleichgewicht gehalten wird, herrscht weder Deflation noch Inflation. Gesells Idee, bis heute (sehr erfolgreich) praktiziert.

      Allerdings sind der Zinswirtschaft hier doch erhebliche Grenzen gesetzt. Nirgendwo ist es so einfach den Umlauf und die Menge des Geldes zu kontrollieren, wie in der Freiwirtschaft.

      Man kann ja auch durch die Umlaufgebühr direkt eigreifen, wenn sich das Gleichgewicht verschiebt. erhöht man die Umlaufgebühr, läuft das Geld schneller um(Vermeidung von Deflation), verringert man sie, läuft es langsamer um(Vermeidung von Inflation).

      In der Zinswirtschaft versucht man dies verzweifelt durch den Zins geregelt zu bekommen, doch das Problem: Sinkt der Zins unter ein bestimmtes Niveau(etwa 2-3 %) bringt keiner mehr sein Geld auf die Bank und die Hortung beginnt. Eine gefährliche Deflationsspirale entwickelt sich. Waren und Dienstleistungen werden weniger nachgefragt, die Wirtschaft stockt, muss sparen, Arbeitsplätze abbauen, die Kaufkraft sinkt weiter, mehr Leute müssen entlassen werden, etc (Also das was wir heute im Anfangsstadium beobachten dürfen).

      Steigt der Zins hingegen zu hoch, leiht sich keiner(oder zuwenige) mehr das Geld und es fehlt der Wirtschaft, wieder Deflation.

      Herrmann Benjes hat die Möglichkeiten der Geldsteuerung in der Zinswirtschaft mal "dreieckige Räder" im Vergleich zum runden Rad Gesells' Freiwirtschaft genannt. ;)

      Und damit hat er Recht. es ist schon unglaublich was unsere Währungshüter unternehmen, um das Geld wieder in den Umlauf zu bringen: Sie erzeugen eine künstliche, leichte Inflation. So wird jeder betroffen, auch der Sparer oder der, der sein Geld ausgibt.

      Die Zinsschmarotzer stört es nicht, sie schlagen die Inflationsrate einfach auf den Zins oben drauf.

      Wahrlich, dreieckige Räder. Dabei hat Gesell das Rad doch schon vor 100 Jahren erfunden. Benutzen wir es doch endlich.

      Rücksicht auf die Monopolisten der dreieckigen Räder ist dabei wirklich nicht angebracht. ;)
      Vom Fachmann für Kenner:

      Book: Terry Pratchett – Voll im Bilde
      Music: KMfdM - Tohuvabohu
      Game: Pac Man
      Politician: Evo Morales

      Zitate für die Welt:

      Not anyone turns into the same as his parents. I mean, look at me. My parents were honest hard working people.
      Fry, Futurama
    • Original von Pyta
      In der Zinswirtschaft versucht man dies verzweifelt durch den Zins geregelt zu bekommen, doch das Problem: Sinkt der Zins unter ein bestimmtes Niveau(etwa 2-3 %) bringt keiner mehr sein Geld auf die Bank und die Hortung beginnt.


      Genau diese falsche Grundannahme werfen Ökonomen den Gesellern immer vor. Wenn die EZB die Zinsen senkt, dann bietet dies einen Anreiz für Unternehmen wie Privatleute, Kredite aufzunehmen und zu investieren. Die Folge: Es wird konsumiert und Leute werden eingestellt. Das Problem dabei ist, dass man das nicht ewig machen kann, klar. Aber wer davon ausgeht, dass die Leute bei niedrigen Zinsen ihr Geld unterm Sofa verstecken, der lebt einfach nicht in dieser Welt.