Die heilige Klinge

    • Such in deiner hinteren Hosentasche, Zalure! ;)
      Aber, ja, du weist ja eh, dass ich von deinem Schreibstiel begeistert bin, also, was soll ich noch mehr sagen, außer:
      Weiter! :))

      Obwohl... ja, eine gank kleine Kleinigkeit will ich jetzt doch noch dazu sagen, du hättest vielleicht Lins verschwinden ein bisschen näher beschreiben können... ja, die üblichen Gefühle und gadanken halt...
      und eine Frage hätte ich noch, was bedeutet:sie träumte alb ?
    • Gut, dass hat nun etwas sehr lange gedauert, ich schäme mich ja auch, aber zerfleischt mich bitte nicht.
      Um euch zu besänftigen, stelle ich jetzt das nächste Kapitel rein.

      Kapitel 20
      Am Hof des Königs


      Der Weise blickte Zalure fragend an. »Nun? Ich warte.« »Es tut mir leid, weiser Mann, ich muss sie verloren haben.« »Dann suche er sie. Und kehre er nicht zurück, ehe er sie gefunden hat.« Zähneknirschend verließ Zalure die Kirche. Als er ins Freie trat, stieß er mit einem Mann zusammen. »Entschuldigen Sie bitte.« »Das macht doch nichts. Du scheinst nicht von hier zu sein.« »Nein, ich bin nur auf der Durchreise. Eigentlich wollte ich die Schriftrolle lesen, aber ich habe die Genehmigung verloren.« »Soso. Was hast du dann jetzt vor?« »Ich gehe erst einmal ins Wirtshaus. Genug Geld habe ich ja noch…« Er stutzte. In seinen Taschen war gar nichts mehr. Weder die Nachricht, noch das Geld. »Was ist?« »So ein Mist. Irgendjemand hat mir das Geld gestohlen!« »Macht doch nichts. Du bist mir sympathisch. Komm, ich lade dich zu mir ein.« Zalure wusste nicht, was er sagen sollte. »Äh… Danke.« Der Fremde führte Zalure zu sich nach Hause. »Da fällt mir ein, wie heißt du eigentlich?« »Zalure. Und Sie?« »Ach, hör doch mit diesem steifen „Sie“ auf. Ich heiße Halsa. Meistens bin ich sowieso nicht zu Hause, da ich Wache halten muss. Ich gehöre zur Leibwache des Königs hier.« »Wirklich? Ist es nicht so, dass der König Personen die Erlaubnis geben kann, die Schriftrollen einzusehen?« »Ja, das stimmt.« Halsa stoppte. »Moment. Wenn du glaubst, ich frage für dich, ob du die Schriftrollen lesen darfst, täuschst du dich. Das musst du schon selbst machen.« »Ach und wie? Ich komme doch gar nicht bis zum König hin.« »Kannst du kämpfen?« »Was hat das denn damit zu tun? Aber, ja, ich kann schon kämpfen.« »Prima. Lust auf eine kleine ritterliche Ausbildung?« »Du meinst doch nicht wirklich, dass ich…« »Doch, genau das.« Zalure jubelte innerlich. Ritter am Hofe wollte er schon immer sein. »Aber jetzt noch nicht. Schau dich erst einmal in der Stadt um. Und wenn du Hunger hast, geh einfach ins Gasthaus und lass es auf den Namen Halsa anschreiben.«
      Damit verabschiedete Halsa sich. Zalure schlenderte erneut durch die Stadt, sah sich alles an und aß, wenn er hungrig wurde. So verging der Tag und als die Nacht hereinbrach, kehrte Zalure zu seinem Gastgeber zurück. Halsa war noch nicht wieder da und Zalure legte sich in ein Bett, das Halsa wohl bereitgestellt haben musste. Kaum hatte er sich auf das Bett gelegt, da war er auch schon eingeschlafen. Auch als Zalure am nächsten Tag wieder aufwachte, war Halsa noch nicht wieder zurückgekehrt. Nun, eigentlich hatten sie sich verabredet. Sie wollten zum Schloss. Dann gehe ich halt alleine dorthin, dachte Zalure grimmig. Er verließ das Haus, fragte einen Händler nach dem Weg zum Schloss und schlug eben diesen ein. Vor ihm ragte das Schloss auf. Zinnen, Türme, Erker, alles aus feinst behauenem Stein. Er lief die Zugbrücke entlang und trat in den Hof der Burg. Gegenüber fand sich bereits der Korridor, der zum Thronsaal führte. Langsam schritt er den kostbaren Teppich entlang, betrachtete staunend die Bildergalerie, die sich den Gang entlangzog, die wertvollen Schwerter und Hellebarden, die in den Händen von mindestens ebenso kostbaren Rüstungen ruhten. Dann öffnete sich der Gang nach oben hin und er trat in den Thronsaal. Auf seinem Thronsitz hatte sich der König niedergelassen. Rechts und links von ihm seine Leibgarde, einer davon war Halsa, wie Zalure wusste. Vor dem König kniete jemand. Er hatte schwarze Haare und einen stechenden Blick. Zalure war nah genug, um die Konversation verfolgen zu können.
      »Mein König, die Friedensverhandlungen mit den Elben sind gescheitert. Sie wollten mir gar nicht zuhören. Geschweige denn, auf Eure Angebote eingehen.« »Das ist schade. Ich danke Euch. Bitte, geht jetzt.« »Natürlich, mein König.« Er drehte sich um und lief mit einem teuflisch wirkenden Grinsen an Zalure vorbei. Dieser merkte sich das Gesicht dieser Gestalt. Vielleicht würde er ihr noch einmal begegnen…
      Zalure trat nun vor. Der Regent sah ihn erstaunt an. »Was willst du?« »Eure Majestät, ich biete um die Erlaubnis, ein Ritter zu werden.« »So einfach ist das nicht. Erst einmal benötigst du einen Fürsprecher, der sich für dich einsetzt.« Halsa trat vor. »Das bin ich. Ich habe diesen jungen Mann gestern kennengelernt. Ich bin überzeugt, dass er ein exzellenter Ritter sein wird!« »Die erste Bedingung wäre somit erfüllt. Aber vielleicht hättest du dir einen anderen Fürsprecher wählen sollen. Denn du musst dich noch im Kampf gegen ihn beweisen.«
      Zalure schluckte. Wenn Halsa zur Leibwache gehörte, musste er ein hervorragender Kämpfer sein. Halsa trat auf ihn zu. »Worauf wartest du noch? Zieh deine Waffe!« Zalure zog sein Schwert aus der Scheide. Halsa ebenso. Dann stürzte er ohne eine Vorwarnung auf Zalure los. Ein kräftig angesetzter Schwerthieb sauste auf Zalure herab. Dieser hob sein Schwert, legte es horizontal und fing den Hieb ab. Mit einem lauten Klirren stießen die Klingen aufeinander. Funken sprühten und Zalure musste seine ganze Kraft aufwenden, um seine Verteidigung aufrechtzuerhalten. Kraft allein führt nie zum Sieg. Du musst auch Verstand haben, um ein Gefecht für dich zu entscheiden. Diese Worte schossen Zalure durch den Kopf. Yuth hatte sie ihm mitgegeben. Ohne seine Verteidigung aufzugeben, sammelte Zalure ein wenig Mana, um seinen Gegner mit einer Druckwelle zu überraschen. Endlich! Genug Mana hatte sich gesammelt. Zalure löste die Welle aus und Halsa fegte es mit einem erstaunten Gesichtsausdruck davon. Mit einer scharfen Handbewegung ließ er seinen Kontrahent erstarren. Blitzschnell raste er auf ihn zu und wollte gerade einen Schwerthieb plazieren, als Halsa wieder aufstand und ihm die Klinge an die Kehle hielt. »Gib auf, Zalure.« »Niemals.« Zalure knickte in den Beinen zusammen, hielt den Kopf nach hinten und entkam Halsas Klinge so. Der erstaunte Halsa reagierte nicht schnell genug und Zalure hatte Gelegenheit, Halsas Beine vom Boden zu lösen. Sein Rivale stürzte zu Boden und blieb liegen. Zalure setzte seine Klinge am Kehlkopf seines Gegenspielers an. »Wie wäre es, wenn du aufgibst?« »Ok, du hast gewonnen. Und jetzt nimm die Waffe da weg.« Der König applaudierte. »Sehr gut! Wenn du Halsa besiegen konntest, musst du wirklich ein exzellenter Kämpfer sein. So sei es denn. Ich gestatte dir, ein Ritter zu werden!«
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.

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    • Gott, du hällst mich vielleicht auf Trab, erst hier schreiben, dann da, aber das ist ja jetzt auch nicht so tragisch.
      Aber dieser Mann mit den schwarzen Haaren, ich weis nicht, aber irgendwie beschleicht mich bie dem ein ungutes Gefühl :evil:
      Ja, also bitte, schreib weiter, ich will jetzt wissen, was es mit den Elben auf sich hat!
    • Tja, so schnell kommen die aber nicht wieder vor :D

      Kapitel 21
      Zu Füßen des Dämons


      Der Wald, in dem Lin herumirrte, war unheimlich. Irgendwie war es in der Nacht über sie gekommen, zu gehen und die Genehmigung sowie das Geld von Zalure mitzunehmen. Eine innere Stimme rief sie nun an eine bestimmte Stelle im Wald…
      Als sie dort angelangt war, stand bereits eine unheilvolle Gestalt auf der Lichtung. »Gut gemacht, Lin. Ich wusste, du würdest mich nicht enttäuschen. Während der Gefangenschaft im Schloss habe ich dich zu meinen Untertanen gemacht. Dieser Zalure, mit dem du geflohen bist, wäre auch bald dran gewesen, aber nun kann er mir ja nicht mehr gefährlich werden. Schließlich habe ich seine Genehmigung.­« Er hielt das kostbare Stück Pergament in die Höhe und zerriss es!
      »Und Geld hat er auch nicht mehr. Du hast wirklich gute Arbeit geleistet.« Lin nickte stumm. »Und nun lass uns nach Schloss Xantha zurückkehren! Ich werde eine richtige Magierin aus dir machen! So wie Godwina…« Die Gestalt wandte sich um und Lin folgte ihr…
      Im Schloss folgte Lin immer noch der seltsamen Gestalt. Die Soldaten des Schlosses verneigten sich. »Ruhm und Ehre dem großen Anthosy!«, hallte es über den Schlosshof. Anthosy schritt voran, Lin hinterher. Im Thronsaal – beziehungsweise dem Raum, der früher der Thronsaal gewesen sein musste – hielt Anthosy an. Er drehte sich nach Lin um. »So. Deine magischen Fähigkeiten sind nicht zu verachten, doch sie sind nicht vollständig. Der wichtigste Zweig fehlt dir. Die schwarze Magie…« Er wandte seinen Blick den Bildern an den Wänden zu. Sie zeigten eine Frau.
      Ihr Gesicht hatte einen blassen Teint, ihre Augen leuchteten in tiefem Blau. Ihre schwarzen Haare fielen ihr auf die Schultern. Sie trug ein Gewand, das mit altertümlichen Runen verziert war. Die Tracht eines Schwarzmagiers.
      »Ihr Name war Godwina. Doch in einer entsetzlichen Schlacht ist sie ums Leben gekommen und unser Kind ist spurlos verschwunden…«
      Lins Blick blieb ausdruckslos. »Doch jetzt habe ich dich gefunden. Du bist Godwina zwar nicht ähnlich, doch du verfügst über die Gabe der Magie. Und ich werde die mächtigste Schwarzmagierin aller Zeiten aus dir machen.« Er lachte triumphierend und wandte seine Schritte dann aus dem Saal. Lin ließ er stehen…
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

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    • Irgendwie komme ich mir hier in letzter Zeit ein wenig vereinsamt vor... HALLO?! Wo sind denn alle hin??? ?(

      Aber der Teil war schön, zwar ein bisschen kurz, aber dennoch nciht zu verachten!
      Also bitte, weiter :))
      Ich will jetzt wissen, was passiert!
    • Kapitel 22
      Der verbotene Zweig der Magie


      Lin hatte ein Luxuszimmer bekommen, angefüllt mit Zauberbüchern, Bildern dieser mysteriösen Godwina und anderem Zeug. Derzeit interessierte sie sich nur für das Himmelbett, in dem sie gerade lag. Sie war entsetzlich müde. Seit sie im Wald gerastet hatten, war sie nicht mehr zur Ruhe gekommen.
      Sie verstand sich selbst nicht mehr. Warum habe ich nur Zalure bestohlen?, fragte sie sich. Er ist doch mein Freund!
      Nein, er ist nicht dein Freund, wisperte eine Stimme in ihrem Inneren. Du bist ein Anhänger Anthosys, des größten Dämons aller Zeiten und Zalure will ihn vernichten. Also ist er dein Feind, flüsterte die Stimme weiter. Lin war verwirrt. War das wirklich sie, die solche Gedanken hatte? Nein! Es war dieser Bann, den Er auf sie ausgesprochen hatte, genau wie auf jeden anderen Gefangenen…
      … bis auf Zalure. Hoffentlich wird er einen Weg finden, die Schriftrollen zu lesen, dachte sie trübsinnig.
      Erst viel später schlief sie ein, gefallen in einen traumlosen Schlaf, der ihr nicht vor Augen führte, was sie getan hatte…
      Am nächsten Morgen klopfte es laut gegen ihre Tür. Sie schreckte hoch, irritiert. Wo bin ich?, fragte sie sich. Dann klopfte es erneut. »Herein!«, rief sie mit verschlafener Stimme. Die Tür öffnete sich mit einem Knarren und Er stand dort. »Ich hoffe, du hast gut geschlafen. Heute beginnt deine Ausbildung zur Schwarzmagierin.« »Geh. Ich will dich nicht sehen! Bei deinem Anblick wird mir übel!« »Nicht so unfreundlich. Du hast gar keine andere Wahl, als zu gehorchen. Aber iss erst mal. Wer hungrig ist, lernt nur halb so gut.« Er ließ ein Tablett hereintragen, das mit Köstlichkeiten beladen war. Der Diener stellte es unmittelbar vor ihr ab.
      Der Geruch der Delikatessen strömte in ihre Nase. Anthosy samt Gefolge verließen den Raum. Lin stand vor ihrem Essen – überlegend, ob sie ihm trauen konnte. Doch was hatte sie schon groß zu verlieren? Also griff sie zu, um ihren knurrenden Magen zu besänftigen.
      Doch mit jedem Bissen, den sie zu sich nahm, drang das Gift der Bosheit in ihre Venen ein, durchströmte ihren Körper, bestimmte ihre Gedanken...
      Nach kurzer Zeit war die gute Lin nicht mehr existent…

      Zalure saß auf einem harten Stuhl. Direkt vor ihm das strenge Gesicht seines neuen Ausbilders, Halsa. »Warum hast du dich schon wieder nicht vorbereitet? Das Leben eines Ritters besteht nicht nur aus Kämpfen!« Zalure stöhnte und ließ seinen Kopf auf die Schultern sinken. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Das erinnerte ihn auf unangenehme Weise an Yuth. Er schweifte mit seinen Gedanken in die Vergangenheit ab. Dann horchte er auf. Halsa hatte etwas von einem Beherrschungszauber geredet. »Wie macht man den?«, fragte er interessiert nach.
      Halsa hörte plötzlich auf zu reden, mit einem vorwurfsvollen Miene, die Bände sprach. »Du hast mir schon wieder nicht zugehört, nicht wahr? Das ist ein Verbotener Zauber! Früher benutzten nur Schwarzmagier diesen Spruch, er garantiert völlige Kontrolle über den Verzauberten. Heute jedoch wird er nicht mehr angewandt, bis auf ein paar Ausnahmen. Kennst du Schloss Xantha?« »Klar, ich war eine Weile dort gefangen.« »Du warst was?!« Halsa stürzte vor und knallte die Handflächen auf Zalures Tisch. Der wich erschrocken zurück. »Aber nicht lange, nur einen Tag!«, fügte er eilig hinzu. Halsa entspannte sich sichtlich. »Gut. Jeder Gefangene wird nach ein paar Tagen unter diesen Zauber gebracht. Und du warst wirklich nur einen Tag dort?« »Natürlich, wäre Lin jetzt hier, würde sie…« Er brach ab. »Was würde sie?« »Lin! Sie war mindestens eine Woche dort!« »Dann glaube ich nicht, dass du sie als Freundin wiedersehen wirst…«
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

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    • Bitte sehr. Ich habe mich doch entschieden, die Elben zu einem festen Bestandteil zu machen.

      Kapitel 23
      Der Auftrag


      Zalure hatte nun zwei Wochen damit verbracht, – seiner Meinung nach – öden Lesestoff durchzugehen. Er seufzte. Wann würde er endlich zum Kämpfen kommen? Wenn das zur Aufnahmeprüfung gehörte, warum schien es dann nicht im Training inbegriffen? Halsa öffnete seine Zimmertür. »Komm, der König will dich sprechen.« Zalure schluckte. War ich etwa nicht gut genug?, fragte er sich, während er den Weg in den Thronsaal antrat.
      Dort angekommen, kniete er sich nieder. »Erhebe dich Zalure. Du hast die Theorie wirklich gut absolviert, nun kommt die Praxis an die Reihe. Wahrscheinlich hast du bei deiner Aufnahme das Gespräch mitbekommen, dass ich geführt habe?« »Ja Majestät – es ging um Friedensverträge mit den Elben, nicht wahr?« »Ich sehe, du verfügst auch noch über ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Nun, ich habe einen Auftrag für dich. Kundschafte aus, ob sich die Elben auf einen Krieg vorbereiten. Falls dies nicht der Fall sein sollte, finde heraus, warum sie den Frieden ablehnen. Dafür brauchst du all dein Geschick und deine Kampfeskunst.« »Kampfeskunst? Mein Kampftraining hat doch noch gar nicht begonnen!« »Du konntest Halsa besiegen. Er ist mein bester Mann. Wer soll dir denn dann das Kämpfen beibringen? Du bist schon gut genug. Doch vorher sollst du auch Gelegenheit haben, das Anliegen zu Ende zu bringen, mit dem du in dieser Stadt angekommen bist. Ich gestatte dir, die Schriftrolle dieser Stadt zu lesen. Die nächste Schriftrolle wirst du in der Stadt der Elben finden. Allerdings kann ich dir keine Genehmigung mitgeben. Um die elbische Rolle zu lesen, musst du alleine einen Weg finden.« »Danke Majestät.«
      Er verließ den Thronsaal und lenkte seine Schritte direkt zur Kirche. Er öffnete das riesige Tor und trat ein. Der Weise wandte sich um.
      »Hat er seine Berechtigung gefunden?« »Nein, aber ich besitze die königliche Erlaubnis.« »Nun denn. So folge er mir. Doch beweise er mir zuerst, dass er ein Ritter ist.« »Überzeugt Euch meine Rüstung denn nicht? Sie besitzt das Wappen der Ritter.« »Folgt mir, junger Freund.«
      Er führte Zalure in eine verborgene Kammer, die nur ein einzelnes Kästchen beherbergte. Vorsichtig öffnete der Weise es und holte eine Rolle hervor, die er vor Zalure ausbreitete. Dieser neigte sich über das Pergament und las es…
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

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    • Das mit doppelt war ein Versehen und wurde korrigiert.
      Und zu deiner anderen Frage:
      Es geht jetzt weiter!

      Kapitel 24
      Rache ist süß


      Anthosy schleppte sich zur Oase. Gierig trank er aus dem Tümpel. Er verzog das Gesicht. Das Wasser war leicht sandig, aber es war Wasser. Er stillte seinen Durst vollkommen. Als er fertig war, legte er sich unter eine Palme, um auszuruhen. Er schloß die Augen und döste ein…
      Einige Zeit später schreckte er wieder hoch und sah sich um. Er hatte Schritte gehört. Wo hatte der Verursacher sich versteckt. Vor ihm nichts. Neben ihm auch nichts. Anthosy drehte sich schnell um, damit er nicht überrascht werden konnte. Da stand er. Doch er kam ihm auch gleich irgendwie bekannt vor…
      Wer war das bloß? Blonde, kurze Haare, eine markante Nase. Tiefschwarze Kleidung.
      Anthosy keuchte, als er ihn erkannte. »Alreg?!« Nein, das konnte nicht sein, dachte Anthosy bei sich. Ich habe ihn doch damals umgebracht. »Ganz recht, Anthosy.« Seine Stimme klang wie sehr weit entfernt. Als würde sie… aus dem Reich der Toten kommen. »Du brachtest mich um. Doch nun ist die Zeit der Rache gekommen! Wie ich durch deine Hand starb, wirst du durch meine sterben!« In Anthosys Augen sah man die Furcht aufblitzen. Sollte er jetzt sterben? Wenn ja, würde er für immer ruhelos in der Welt umherirren, denn er hatte seinen Schwur nicht erfüllt. Anthosy zog sein Schwert. Alreg sog scharf die Luft ein. »Mit diesem Schwert besiegeltest du dein und mein Schicksal. Nun wird es sich erfüllen.« Ohne Vorwarnung stürzte Alreg sich auf seinen Gegner. Anthosy schaffte es gerade eben, mit der stumpfen Seite den Hieb seines Gegenspielers zu parieren. Die unbändige Kraft, die Alreg besaß, prellte Anthosy das Schwert aus der Hand. Es segelte durch die Luft und landete – mit der Spitze voran – im Wüstensand. Anthosy blickte seinen Gegner staunend an. Er führte keine Waffe und war doch so stark? »Die Kraft des Geisterreiches übersteigt alles, was du dir vorstellen kannst. Ich besitze nur einen Bruchteil dieser Macht, doch sie wird ausreichen, um dich zu vernichten!« Anthosy schwieg, sprachlos durch die Erkenntnis, dass Alreg ungleich mächtiger war, als vor seinem Tod. Doch ich werde nicht untergehen!, rief er sich in Erinnerung. Ich kann noch nicht sterben!, dieser Satz wiederholte er sich immer und immer wieder. Er gab ihm den Mut noch weiterzukämpfen und sich nicht in sein Schicksal zu fügen. Er blickte nach seiner Klinge. Sie war vielleicht fünf, sechs Meter von ihm entfernt. Zuviel, um nach ihr zu greifen, ohne Alreg auf sein Vorhaben aufmerksam zu machen. So blieb er einfach stehen. Hoffentlich funktioniert es, dachte er bei sich. Alreg lachte. »So schnell gibt der mächtige Anthosy auf? Das ist ja leichter, als ich es mir vorgestellt hatte!« Anthosy dachte nach. Kann ich Alreg überhaupt mit meinem Schwert bezwingen? Er ist ein Geist, nicht mehr aus Fleisch und Blut. Aber ich muss es probieren! Ich habe sowieso nichts zu verlieren. Alreg rannte auf Anthosy zu. Er hob die Faust und schlug zu. Anthosy wartete bis zum letzten Moment und rollte sich zur Seite, in Richtung seines Schwertes. Perfekt. Sein Schwung reichte aus, um im Aufstehen das Schwert erreichen zu können. Er griff danach und bekam es zu fassen. Mit einem Ruck zog er es aus dem heißen Sand. Die Wüstenluft brannte in Anthosys Lunge. Ohne es zu merken, hatten die Kontrahenten sich von der Oase entfernt und Anthosy bekam erneut den Zorn der Natur zu spüren. Alreg riss erstaunt die Augen auf. Damit hatte er nicht gerechnet. Durch den Vorwärtsdrall, den er in seine Faust gelegt hatte, wurde er nach vorne gezogen. Er kam ins Straucheln, verlor das Gleichgewicht und fiel hin. Anthosy bemerkte die Schwäche seines Gegners, rannte auf ihn zu und stieß – so unehrenhaft es auch war – Alreg das Schwert zum zweiten Mal in den Rücken. Dann schloß er erwartungsvoll die Augen. Bitte, lass es funktionieren, bat er.
      Und tatsächlich. Mit lauten Schreien des Schmerzes und der Pein verging Alreg. Langsam löste er sich zu Staub auf. Mit letzter Kraft presst er einen Racheschwur heraus. »Anthosy, sei versichert, dass ich dich verfolgen werde, bis ich dich getötet habe! Und merke dir eins: Ich werde dich überall finden! Nirgendwo bist du vor meiner Rache sicher!«
      Anthosy ließ sich zu Boden sinken. Erschöpft schleppte er sich zur Oase zurück und schlief ein…
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    • Hier kommt Kapitel 25
      (Wann 26 kommt, weiß ich nicht, weil ich das erst noch abtippen muss)

      Kapitel 25
      Die Elbenhügel


      Der Weise schaute Zalure an. »Hast du erfahren, was du wissen wolltest?« »Nicht ganz. Aber ich kenne bereits den Aufenthaltsort der nächsten Schriftrolle.« »Du meinst das Pergament der Elben. Nun, ich denke im Moment werden sie nicht also zu gut auf Menschen zu sprechen zu sein. Ich habe gehört, dass unser König ihr Friedensangebot abgelehnt hat. Sie werden glauben, du wärst ein Spion.« Zalure horchte auf. Da war etwas faul. Vielleicht hatte es etwas mit der zwielichtigen Gestalt zu tun, die er am Tag des Kampfes gegen Halsa gesehen hatte. »Lasst das meine Sorge sein. Ich werde schon einen Weg finden, um ihr Vertrauen zu gewinnen.«
      Mit diesen Worten verließ Zalure die Kirche und schritt durch das westliche Stadttor. Es war der kürzeste Weg zum Reich der Elben, allerdings musste man auf diesem Weg eine Gebirgskette überwinden, die Elbenhügel genannt wurde. Der andere Weg, den man über das südliche Stadttor erreichte, führt um dieses Gebirge herum, allerdings muss man dabei einen Sumpf durchqueren. Außerdem schien Zalure ein Sumpf leichter zu bewachen zu sein, als ein Gebirge. Als er nach wenigen Stunden vor den Bergen stand, wurde ihm sofort klar, dass ihm eine gewaltige Kletterpartie bevorstand. Den Pass konnte er nicht nehmen, denn dieser war sicherlich bewacht. So blieb nur der Weg über die Steilwände, die viele Verstecke boten. Gegen Abend hatte das erste Hochplateau erreicht. Drei lagen noch vor ihm. Die Kraxelei hatte sehr an seinen Kraftreserven gezerrt, sodass er beschloss, die Nacht hier zu verbringen. So ganz gefiel ihm dieser Rastplatz nicht, denn er lag ziemlich dicht am Pass. Sollten Wachtrupps hier lang kommen, würden sie ihn mit Bestimmtheit entdecken.
      Da er jedoch zu erschöpft war, um heute noch weiterzugehen, nahm er dieses Risiko in Kauf.

      Es war Mitternacht. In den Bergen herrschte völlige Stille. Alles schlief. Alles? Nicht ganz. Zwei mit Speeren bewaffnete Männer schritten den Pfad entlang. Sie passierten das erste Plateau, als ihnen etwas auffiel. Sie wandten sich vom Pfad ab.
      »Sieh mal, ein Mensch. Wahrscheinlich ein Spion. Was machen wir mit dem?« »Ich bin dafür, dass wir ihn in die Stadt bringen. Dort soll er unserem Anführer Rede und Antwort stehen.« Die beiden Männer waren Elben, zu erkennen daran, dass ihre Ohren spitz zuliefen, anders als beim Menschen. Die beiden brieten Zalure noch zur Sicherheit eins über, dann hoben sie ihn hoch und trugen ihn nach Envirela, der Stadt der Elben.

      Gegen Morgen schlug Zalure die Augen auf. Er erwartete den Himmel zu sehen und auf Steinen zu liegen. Nun, er lag auch auf Steinen, sah aber keinen Himmel. Schnell stand er auf und sah sich um. »Das darf doch nicht wahr sein!«, fluchte er. Das einzige Fenster des Raumes war vergittert, und auch die Tür war nicht von der Sorte, die man nach Belieben durchqueren durfte. Frustriert setzte er sich wieder hin und wartete ab, was man mit ihm vorhatte…
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    • Der hat aber einen verdammt festen Schlaf!
      Also ich würde schätzungsweise aufwachen, wenn mich jemand packen und woanders hinschleppen würde :ugly:
      Aber na ja, wenn du meinst *Schulter zuck*
      Und lass dir mit dem nächsten Teil ruhig Zeit, denn einen Meister soll man ja nicht hetzten
    • Kapitel 28
      Xanthas’ Katakomben

      Tan’sal und Zalure hatten sich sofort auf den Weg gemacht. Jedenfalls gleich, nachdem Tan’sal sich am Buffet gütlich getan hatte. Schließlich »habe ich eine lange Reise hinter mir und leerer Bauch marschiert nicht gern.«, um es in seinen Worten auszudrücken. Jetzt lag der Palast der Elben schon weit hinter ihnen. Tan’sal zweifelte immer noch an den Fähigkeiten Zalures. »Kennst du überhaupt den Weg zu diesem Schloss?« »Natürlich. Schließlich war ich schon mal dort.« »Du warst in diesem verfluchten Schloss?!« »Ja. Aber nur kurz. Ich konnte fliehen.« »Wie das? Bisher ist es noch nie jemanden gelungen, von dort zu flüchten.« »Wie du siehst, gibt es immer ein erstes Mal.« »Erzähl doch mal, dass würde mich interessieren.« »So sensationell ist das auch nicht. Es gelang mir nur, weil ich in meinem Kindheit eine magische Ausbildung genossen habe.« »Du beherrschst Magie?« »Ja. Du doch auch. Bei Elben ist das doch angeboren, oder nicht?« Tan’sal senkte den Kopf. »In gewisser Weise hast du recht. Aber nur wenige wissen, dass dieses magische Gen von der Mutter vererbt wird. Ich bin ein Halbelb. Meine Mutter war ein Mensch. Deswegen bin ich Krieger geworden.« »Oh. Das tut mir leid für dich. Ist das bei Menschen auch so?« »Ich denke schon.« »Dann muss meine Mutter Magierin gewesen sein…« »Aber du weißt damit nicht, ob sie Weiße oder Schwarze Magie praktizierte. Magie an sich ist neutral.« »Wir sind bald in Per. Lass uns dort Rast machen.« »Aber die Prinzessin…« »In diesem Schloss wird man nach drei Tagen unterworfen. Vielleicht, um die Opfer vorher gefügig zu machen. Elben sind jedoch sehr widerstandsfähig und der Erfolg eines Zaubers hängt immer von der Willensstärke seiner Opfer ab. Deshalb kann das auch länger dauern. Wir werden bestimmt nicht zu spät kommen.« »Bist du wirklich sicher, dass wir nicht…« »Wenn wir nicht rasten würden, könnten wir es in zwei Tagen schaffen. Aber deiner Prinzessin würden zwei unausgeruhte Helden nicht viel helfen, oder?« »Da hast du wiederum Recht. Lass uns in Per Rast machen.« Es war gegen Abend, als sie endlich in Per ankamen. »Kennst du eine gute Gaststätte? Ich habe keine Lust, die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen.« »Klar. Komm mit.« Zalure führte seinen neuen Freund zu einem Gasthaus, das den Namen »Zum goldenen Ritter« trug. »Zalure, ich will ja nicht meckern, aber diese Gaststätte ist Rittern vorbehalten.« »Eben.« »Du meinst, du bist…« »Genau. Ich stehe in Diensten des Königs von Per. Aber jetzt komm.« Sie betraten das Haus. Der Wirt kam ihnen entgegen. »Meine Herren, seid ihr Ritter?« Misstrauisch beäugte er den Elben. »Herr Wirt, wie ihr an meinem Wappen sehen könnt, bin ich Mitglied des Ritterordens seiner Majestät.« »So könnt ihr euch ein Zimmer nehmen, doch dieser Elb«¬ das Wort sprach er mit deutlicher Abscheu aus »muss dieses Gasthaus verlassen.« »Ich bin in Auftrag seiner Majestät unterwegs. Diese Mission liegt auch in Interesse des Elbenherrschers, daher begleitet dieser elbische Krieger mich. Habt ihr kein Zimmer für uns beide, muss ich die Dienste eines anderen Gasthauses ersuchen.¬« Er wandte sich zum Gehen. »Wartet, edler Herr. Natürlich kann auch euer Freund ein Zimmer belegen.« »Gut.« »Das macht dann…« »Als Ritter erwarte ich selbstverständlich freie Kost und Logis für meinen Freund und mich.« »Aber…« Zalure ließ den Wirt stehen und schritt davon. Tan’sal folgte ihm. Als sie außer Hörweite waren, fragte er ihn, ob er nicht etwas hart gewesen wäre. »Diese Gaststätte wird vom König versorgt – kostenlos. Dennoch verlangt dieser geldgierige Hai Wucherpreise. Unterkunft und Verpflegung sind allerdings vorzüglich.«
      Die Nacht verlief ruhig. Zalure hatte zur Abwechslung einen Schlaf, ohne dass er befürchten musste, beim Aufwachen eine Überraschung zu erleben. Am nächsten Morgen stand Zalure als erster auf – dachte er. Der Sonne war gerade erst aufgegangen, aber Tan’sal schien schon länger auf zu sein. »Schon wach?« »Ja. Wir Elben haben einen anderen Schlaf als die Menschen. Wir schlafen nicht so lange, dafür aber tiefer und erholsamer.« »Wenn du willst, können wir uns gleich auf den Weg machen. Aber zuerst wollte ich noch kurz beim König vorbeischauen.«
      Tan’sal nickte nur. Gemeinsam verließen sie die Gaststätte und machten sich auf den Weg zum Schloss. Zalures Ritterwappen öffnete ihm Tor und Tür bis zum Thronsaal. Dort erwartete ihn der König bereits.
      »Sei gegrüßt, Zalure. Der Friedensvertrag wurde gestern endlich unterzeichnet. Das verdanken wir allein dir. Kann ich dich dafür irgendwie entlohnen?« »Im Moment würde es mir reichen, wenn Eure Majestät mich vorübergehend von meinen Pflichten entbinden wurde, denn ich muss eine wichtige Mission erfüllen.« »Tatsächlich? Du scheinst die Aufträge regelrecht zu suchen, mein Freund. Worum geht es?« »Um die Prinzessin der Elben. Sie wurde entführt und nach Schloss Xanthas gebracht. Bevor sie dem Herrscher des Schlosses gefügig gemacht wird, wollen wir sie erretten.« »Arbeitet man dort mit Gewalt?« »Nein, mit Magie.« Der König sprang erzürnt auf. »Was?! Die Magie, die ich seinerzeit verbat, wird noch praktiziert?! Das kann und werde ich nicht tolerieren. Hört zu, mein Rittersmann. Ich werde eine schlagkräftige Armee aufstellen. Während diese das Schloss belagert, werdet ihr euch durch die Katakomben ins Schloss einschleichen und die Prinzessin retten. Seid ihr wohlbehalten aus dem Schloss entkommen, so ahmt den Ruf eines Adlers nach.« »Einen Adler? Aber ich habe noch nie einen Adler gehört…« »Aber ich.« Tan’sal ergriff das Wort. »Lasst es uns so verabreden: Ein Ruf bedeutet Erfolg. Zweimal kurz hintereinander bedeutet Flucht – und drei lang gezogene Schreie bedeuten unser Versagen.« Der König nickte. Dann wandte er sich einem seiner Leibwächter zu. »Sucht Halsa und richtet ihm aus, er solle seine besten Krieger nehmen und Zalure und seinen Freund nach Schloss Xanthas begleiten. Überlasst alles Weitere Zalure.«
      Der Wächter nickte und entfernte sich. Zalure bedeutete Tan’sal, ihm zu folgen. Er nahm den Weg in den Schlossgarten. Er war eine Pracht. Ein kleiner Teich, beinahe schon ein See, befand sich in der Mitte der Anlage. Die Sonne schickte ihre warmen Strahlen in fast jeden Winkel, nur unter den hohen Bäumen an der Ostseite dieses Parkes fand sich kühler Schatten. Viele verschiedene Arten von Blumen waren in passender farblicher Komposition gepflanzt worden. In seiner Gesamtheit bildete er einen Kontrast zum Marmor des Schlosses und strahlte eine Frische und Vollkommenheit, die – außer in der Natur selbst – ihresgleichen suchte. Viele meinten, von allen Schlossgärten im Land wäre dieser der schönste. Zalure konnte dem nur beipflichten.
      »Meinst du, das war eine gute Idee?« »Was?« »Das Schloss belagern zu wollen.« »Klar. So gibt er uns Gelegenheit, unbemerkt in das Schloss einzudringen, denn alle werden damit beschäftigt sein, die Angreifer abzuwehren.« »Was wolltest du eigentlich wirklich vom König?« »Tja,«, er grinste seinen Freund an. » eigentlich so was wie eine Universal-Strategie. Und die haben wir ja bekommen, oder?« Tan’sal musste lachen. »Ja, die haben wir.« Sie unterhielten sich noch, da kam auch schon Halsa in den Garten geschritten. »Zalure, so schnell wird man vom Niemand zum Befehlshaber, nicht wahr?« »Wieso?« »Dir unterstehen 500 ausgezeichnete Leute, die schon lange einen Groll gegen die Machenschaften auf Schloss Xanthas hegen, und am Besten wäre es, wenn wir sofort aufbrechen.«
      »Kein Problem. Auf nach Schloss Xanthas!« Zalure schritt voran, ihm hinterher insgesamt 502 Mann, die alle das gleiche Ziel hatten: Die Welt von den Dämonen zu befreien. Und jeder von ihnen wollte seinen Teil zur Rettung seiner Heimat beitragen.

      Zwei Tage später war es soweit. Sie standen vor den Toren des Schlosses und warteten auf Zalures Befehl, anzugreifen. Auf dem Weg war nicht sonderlich viel passiert, zwei kleine Angriffe wilder Tiere, die sich gestört fühlten. Sie wurden auf Flehen Tan’sals nicht getötet, sondern nur vertrieben.
      Zalure nickte Tan’sal zu. Der erwiderte es. Zalure wandte sich Halsa zu. »Warte 10 Minuten. Bis dahin dürften wir es geschafft haben, den geheimen Katakombeneingang zu finden. Versucht, das Schloss zu stürmen. Solltet ihr es tatsächlich schaffen, versucht, die Gefangenen zu befreien. Bindet sie aber fest, sonst würden sie versuchen zu fliehen. Solltet ihr vor uns die Prinzessin finden, bringt sie zum König. Riskiert nicht zuviel! Eure Aufgabe ist nur, die Wachen und den Schlossherrn von unserem wirklichen Plan abzulenken.« Halsa nickte. Dann wandte sich Zalure um und machte sich, gefolgt von Tan’sal auf den Weg, um den Geheimzugang zu finden. Tan’sal hatte keinen Erfolg – der Geheimgang blieb verborgen. Auch Zalure konnte ihn nicht finden. »Das gibt’s doch gar nicht! Irgendwo muss der doch se – aaaaaaah!« Plötzlich war Zalure verschwunden. Tan’sal begab sich zu der Stelle, an der sein Freund verschwunden war – und musste laut lachen. Zalure hatte den Geheimweg gefunden. Er musste wohl unter einem Busch verborgen gewesen sein, denn Blätter hingen in Zalures Gesicht, die er nun mit grimmiger Miene wegzupfte. »Lach nicht. Das ist nicht witzig!« Tan’sal konnte nur mit größter Anstrengung ein Lächeln verkneifen. »Denkst du.« Zalure rappelte sich auf. »Worauf wartest du noch? Deine Prinzessin wartet.«
      Tan’sal stieg runter und sie folgten dem sich windenden Weg in die Tiefe unter dem Schloss. Es war modrig und es stank. Angewidert verzog Tan’sal das Gesicht. »Die könnten sich ruhig mehr um diesen Gang kümmern. Das ist ja schrecklich hier.« »Vergiss nicht, dass die meisten nichts von diesem Gang wissen. Früher wurde er vielleicht öfters benutzt, aber je weniger er verwendet wurde, desto mehr geriet er in Vergessenheit.« »Trotzdem.« So schnell es nur ging verließen sie diesen Ort, und landeten in einer kleinen Kammer, nachdem sie eine Felsplatte hochgehoben hatten. »Das darf doch gar nicht wahr sein!!«, rief Zalure aus. »Hm? Wieso, was ist denn?« »In dieser Zelle hier habe ich eine Nacht lang geschlafen! Ich hatte den Fluchtweg direkt unter mir!« »Das ist wohl Pech…« »Nein, das ist schrecklich! Wenn die Tür abgeschlossen ist, hat sich unsere Rettungsmission erledigt!« Zalure versuchte sein Glück, und zog an der Tür. Nichts. Er rüttelte noch mal. Nichts. »So ein Mist!« »Warte, lass mich mal ran.« Tan’sal zog sein Schwert und fing an, im Schloss der Tür herumzustochern. Kurz darauf sprang diese auf. »Wie hast du das gemacht?« » Mein Schwert besitzt magische Kräfte. Ich selbst dagegen nicht, wie ich dir schon erzählt habe.« »Das wird uns noch nützlich sein.«
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Kapitel 29
      Die Prinzessin


      Leise schlichen die beiden sich durch die Kerkergänge. »Warum suchen wir nicht hier?« »Einer Gefangenen von der Wichtigkeit eurer Prinzessin würden sie ja wohl kaum in einem dreckigen Loch Unterkunft bieten wollen. Das kann nämlich als Beleidigung gewertet werden, was Krieg bedeuten könnte.« »Ach so.« Am Ende des Ganges führte eine Wendeltreppe ein Stockwerk höher. Sie stiegen die Stufen empor und landeten in der Küche. Auf dem Herd standen einige Töpfe, in denen Kohlsuppe kochte. Jedenfalls dem penetranten Gestank nach zu urteilen. So schnell es ging, verließen sie diesen Ort durch die hintere Tür, die in einen Lagerraum führte. Sackgasse. Sie kehrten um und fanden in der Küche noch eine Treppe, die nach oben führte. Dieser folgten sie und gelangten in eine kleine Kammer, die nur eine Tür nach draußen, auf den Schlosshof besaß – vorsichtig spähte Zalure auf den Hof und sah, dass sein Plan perfekt aufgegangen war. Leise verließen sie die Kammer und begaben sich in den Raum hinter der größten Tür des Hofes, der Tür, aus der bei der Zählung der Schlossherr geschritten war. Er hatte große Ähnlichkeit mit einem Thronsaal. Jedoch war er nicht mit rotem Samt ausgelegt, sondern mit nachtschwarzem. Am Ende des Saales standen zwei Personen. Die eine in der Kluft der Schwarzmagier gekleidet – Lin. Die andere in einem weißen Kleid mit einem Gesicht, das Lins ähnelte, aber nicht die Grausamkeit ihrer Züge wiedergab. Ihr Blick war traurig, aber dennoch heiter und freundlich. Ihr Name war Sonnenwind. Tan’sal erblickte sie und rannte sofort auf sie zu. »Sonnenwind! Geht es Euch gut?« Die Angesprochene schaute in seine Richtung und bedeutete ihm stumm, zu verschwinden. Aber er lief einfach weiter und kümmerte sich nicht darum. Ihm war nur wichtig, seine Prinzessin vor den Klauen der Dämonen zu retten. Auch Lin hatte die Eindringlinge inzwischen bemerkt. Als Tan’sal ihr näher kam, führte sie eine energische Handbewegung durch. Tan’sal wurde von einer unsichtbaren Kraft ergriffen und hinweg geschleudert. Er prallte gegen eine Wand und rappelte sich danach wieder auf. »Was war das?« »Magie. In diesem speziellen Fall auch Telekinese genannt.« »Und was ist das genau?« »Die Fähigkeit, allein mit Gedankenkraft Dinge zu bewegen.« »Ach so.«
      Lin fing an zu lachen. »Ein Elb, der noch nicht mal weiß, was Magie ist, will seine Prinzessin aus den Klauen eines Dämons und einer Schwarzmagierin retten? Wie amüsant! Wenn du glaubst Zalure, dass du diese Prinzessin retten kannst, dann bist du schief gewickelt. Denn dazu müsstest du erstmal an mir vorbei!« »Vergiss nicht, dass auch ich die Magie beherrsche, Lin! Und ich kenne jeden deiner Tricks auswendig!« »Dann versuch es doch!«
      Zalure überlegte. Er kannte zwar jeden ihrer Tricks, aber sie auch jeden seiner. Folglich musste er sich etwas neues einfallen lassen. Sonnenwind war mit einer Kette an ein Bein des Thrones gefesselt worden. Vielleicht konnte er die Kette teleportieren, dass sie an Lins Bein befestigt ist. Ein Versuch konnte nicht schaden. Er murmelte einen Zauberspruch und langsam dematerialisierte sich die Kette – Lin merkte das allerdings nicht, sie lachte nur. »Dein Spruch hat wohl nicht gewirkt, was? Du hast nachgelassen, Zalure!« Dieser wartete noch mit seiner Antwort. Als die Kette endlich ihren Ort gewechselt hatte – was Sonnenwind mit Begeisterung verfolgt hat – antwortete er: »Und wenn du gar nicht mein Ziel warst? Flieh, Sonnenwind!« Lin sah sich um. Dann merkte sie, dass die Kette an ihrem Fuß saß. »Nein! Wie hast du das gemacht?« »Berufsgeheimnis.« Sonnenwind war inzwischen bei Tan’sal angelangt. »Ihr habt es geschafft! Lasst uns fliehen!« Zalure nickte. Er lief auf den Ausgang zu. Tan’sal ergriff die Prinzessin an der Hand und eilte seinem Gefährten hinterher. Erneut quer über den Hof, zurück in die kleine Kammer. Plötzlich hörten sie Wutschreie, die vom Hof kamen. Zalure wagte einen Blick…
      Sofort zog er den Kopf zurück, als ein Pfeil auf ihn zugezischt kam. Gerade noch rechtzeitig, der Pfeil blieb hinter ihm in der Wand stecken. Er forderte seine Freunde auf, vorzulaufen. »Ich komme gleich nach, lauft!« Tan’sal schüttelte den Kopf. »Nein. Du hast eine Aufgabe zu erfüllen. Würdest du umkommen, würde das uns allen nicht helfen. Ich werde hierbleiben.« Sonnenwind warf Zalure flehende Blicke zu, aber er konnte nichts machen. Tan’sal hatte es sich in den Kopf gesetzt, und wich keinen Millimeter von seinem Plan ab. Widerwillig trat Zalure in Begleitung von Sonnenwind den Rückzug an. »Bleib am Leben, ja?« »Ich werde mich bemühen.« Sein Blick sagte jedoch etwas ganz anderes…
      Zalure und Sonnenwind rannten zur Treppe, die sie in die Küche führte. Die nächste Treppe runter zu den Katakomben und den Kerkern. Man konnte die Kampfgeräusche aus den oberen Stockwerk hören. Sie kamen langsam näher. Sie rannten zu Zalures ehemaliger Zelle und öffneten den Geheimgang. Sonnenwind stieg als erste hinab, gefolgt von Zalure. Den sich windenden Gängen folgend, gelangten sie wieder ans Tageslicht.
      Sie hatten eine große Gefahr gebannt, aber was war mit Tan’sal? Sie blieben beim Geheimgang stehen, in der Hoffnung, dass Tan’sal überlebt hatte. Nach fünf Minuten unerträglichem Wartens kam er aus dem Geheimgang – mehr gekrochen, als gelaufen. Sonnenwind eilte zu ihm. »Ihr habt es geschafft! Bin ich froh!« »Ja, ich auch. Ich dachte schon, mein letztes Stündlein hätte geschlagen.« Sonnenwind beugte sich vor und küsste ihn innig. Tan’sal erwiderte ihren Kuss. Verlegen unterbrach Zalure die beiden. »Sagt mal, hab ich irgendwas verpasst?« Tan’sal lachte. »Nein, wir sind schon länger ein Paar. Aber eigentlich darf das niemand wissen, ich bin ja nur ein Halbelb. Aber Liebe kennt keine Grenzen.« »Soll ich vielleicht ein gutes Wort für dich einlegen? Dann hättest allein du die Prinzessin vor entsetzlicher Folter gerettet und sie gegen alle Angreifer verteidigt, oder so was – dann könnte es gut sein, dass er dir die Hand seiner Tochter anbietet. Das ist bei Herrschern so üblich.« »Das würdest du tun?« »Klar doch. Wir sind doch Freunde, oder etwa nicht?« »Doch, sind wir.«
      Nachdem Tan’sal den Ruf eines Adlers ausgestoßen hatte, liefen sie zurück zum Schlosstor. Dort erwartete sie Halsa mitsamt dem Rest seiner Truppe. Grob geschätzt waren noch die Hälfte der Soldaten übrig, aber sie hatten Erfolg gehabt, das war das wichtigste. »Lass uns zum Schloss zurückkehren. Unsere Aufgabe ist erfüllt.«
      Wieder warteten zwei Tage Fußmarsch auf die Truppe, doch für Zalure sollte es noch ein langer Weg bis ans Ziel werden…
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Eine dumme? ^^
      Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber als kleine Entschädigung kommen hier Kapitel 30 und 31 ^^

      Kapitel 30
      Zwei Elben vereint


      Es war nicht leicht, den Weg durch den verschlungenen Wald zu finden, der nach den Elbenhügel folgte. Von Envirela aus war es leichter, den Weg zu finden. Zalure fragte Tan’sal und Sonnenwind, warum dies so war. »Die Menschen haben eine Menge Vorurteile gegen Elben, Zalure. Das dürftest du an der Reaktion des Wirtes gemerkt haben, als wir ein Zimmer nehmen wollten.« Tan’sal erklärte es ihm. »Aber keiner weiß, warum dies so ist. Vielleicht sind es unsere stark ausgeprägten magischen Kräfte, die bei reinrassigen Elben immer vorkommen. Nur bei gewissen Arten von Halbelben kann es vorkommen, dass sie keine magischen Kräfte besitzen.« Sonnenwind hatte die Erklärung weitergeführt, doch nach diesem Satz senkte Tan’sal den Kopf. Sonnenwind ließ sich nicht beirren und sprach weiter. »Vielleicht sind es auch unsere Ohren, vielleicht unsere Sprache, vielleicht unsere Gebräuche. Mittlerweile liegt der Grund im Dunkeln, dennoch meiden wir Elben die Menschen. Deswegen ist der Wald mit einem Zauber belegt. Nur Elben können den Weg finden, selten auch Menschen, wenn sie in Begleitung von Elben unterwegs sind.« »Moment mal. Wie ist Skare dann in eure Stadt gelangt?« Sonnenwind sah ihn verdutzt an. »Du hast Recht… Er war nicht in Begleitung von Elben, oder Tan’sal?« »Nein.« »Gibt es noch eine Sorte von Wesen, die durch die Wälder gelangen können, Sonnenwind?« »Eigentlich nur Tiere… oder Dämonen…« Zalure grübelte. War Skare ein Dämon? Oder hatte er dämonische Hilfe gehabt? Woher kannte er diesen Namen? Er hatte ihn schon mal gehört… oder hatte er ihn gelesen…? »Jetzt weiß ich wieder!!« »Was weißt du?« »Wer Skare ist. In einer der Schriftrollen wurde er erwähnt. Er war der König, der von seinem Volk verhasst war. Aber das kann nicht sein. Er hat vor 300 Jahren gelebt!« »Bist du sicher Zalure?« Sonnenwind lächelte. »Der äußere Schein kann trügen. Mein Vater ist auch schon 250 Jahre alt. Und wer weiß, vielleicht ist er wirklich ein Dämon. Und die leben noch viel länger als wir Elben.« Zalure wollte noch etwas erwidern, doch sie standen bereits vor den Toren Envirelas. »Moment mal. Wir standen doch gerade noch im dichten Wald!« »Tja«, bemerkte Sonnenwind mit einem geheimnisvollen Lächeln, »manchmal sind die Wälder voller Mysterien...« Zalure begriff. »Ihr wollt nicht, dass ich den Weg später noch mal finde. Deswegen habt ihr mich in ein Gespräch verwickelt…« »Nicht ganz.« Tan’sal sah traurig aus. »Es musste so sein. Hätten wir dich nicht abgelenkt, hätten wir in fünf Wochen noch unterwegs sein können. Solange man sich als Mensch auf den Weg konzentriert, kann man in selbst in elbischer Begleitung nicht finden.« Die großen Tore öffneten sich und der König kam ihnen entgegen. Sein Gesicht hellte sich auf, als er Sonnenwind erblickte. »Sonnenwind! Meine Tochter!« »Vater!« Sie rannte auf ihn zu und umarmte ihn. »Ihr könnt euch meines Dankes und dem meines gesamten Volkes gewiss sein. Auch du, Tan’sal, hast wieder gute Dienst geleistet. »Vater? Tan’sal und ich, wir wollen dir etwas sagen.« »Was denn?« Er sah sie freundlich an. »Wir haben uns ineinander verliebt.« Zalure erschrak. Das war anders geplant gewesen. Der Blick des Königs verhärtete sich. »WAS?! Tan’sal! Nie hätte ich dir dies zugetraut!« »Nein, Vater! Es ist unser beider Wille!« »Schweig! Tan’sal! Als Halbelb wirst du nie würdig sein, meine Tochter zur Frau zu erhalten! Schätze dich glücklich, an meinem Hof gewohnt haben zu dürfen, denn ich verbanne dich aus Envirela!« Sonnenwind warf sich auf Knien vor ihrem Vater nieder. »Nein, nicht Vater. Bitte nicht.« Sie schluchzte herzzerreißend. »Bestrafe mich an seiner Statt!« Jetzt griff Zalure ein. »Majestät, dürfte ich kurz mit Euch sprechen?« »Folge er mir.« Er versuchte, dies freundlich zu sagen, doch es gelang ihm nicht. Sie gingen einige Schritte. »Tan’sal ist ein mutiger Mann, er hat in Xanthas sein Leben riskiert, um die Prinzessin zu retten.« »Und?« Der Tonfall des Königs war abfällig und verachtend »Begreift Ihr denn nicht? Es ist ihm ernst! Und Sonnenwind erwidert seine Gefühle! Ich flehe Euch an, gebt ihnen Euren Segen!« »Er ist ein Halbelb! Es ist gegen die Tradition!« »Ihr seid der König! Es liegt in Eurem Ermessen, Traditionen aufrechtzuerhalten oder sie zu brechen! Wenn wir an unseren veralteten Idealen festhalten, wird diese Welt untergehen, begreift das endlich!« Der Herrscher blickte ihn staunend an. »Noch nie wagte jemand, so mit mir zu sprechen. Aus euch spricht der Mut, junger Freund. Ich gestatte euch nicht nur, die elbische Rolle zu lesen, sondern werde das Flehen meiner Tochter erhören. Aber nur unter einer Bedingung.« Zalure wollte etwas sagen, doch er winkte ab. »Tan’sal wird euch weiterhin begleiten. Ich bin sicher, dass ihr beide lebend zurückkehren werdet, denn die Aussicht auf eine Heirat mit Sonnenwind wird seine Kräfte beflügeln. Seid ohne Sorge.«
      Er führte Zalure zu einem großen Gebäude. »Tretet ein, mein Freund. Der Hüter weiß bereits Bescheid.« Zalure nickte. Dann betrat er das Gebäude. Ein weiß gewandeter Elb schritt auf ihn zu. Er musterte Zalure, dann nickte er. »Folgt mir.« Zalure gehorchte. Der Elb führte ihn zu einem goldverzierten Kästchen. Er öffnete es und überreichte eine Schriftrolle an Zalure. Dieser öffnete sie vorsichtig und begann zu lesen.

      Kapitel 31
      Die Dämonenarmee


      Skare hatte sich durch die Wüste der Zweifel gequält, auf der Suche nach Anthosy, seinem Meister. Er wusste, dass er hier gelandet war, hatte aber keine Ahnung wo. Dann fand auch er die Oase, doch er musste sich nicht mit seinen Taten auseinandersetzen. Im Gegensatz zu Anthosy, der immer noch ein Mensch war, wurde Skare beim Auslösen des Fluches, der im Schwert eingeschlossen war, ein vollwertiger Dämon. Er plante die Weltherrschaft an sich zu reißen. Doch dazu brauchte er die Macht des Schwertes und nur Anthosy konnte es führen. Als er die Oase erreichte, sah er aus der Ferne schon Anthosy an einem Baum lehnen. Erst befürchtete er das Schlimmste, doch als er Anthosy näher kam, konnte er spüren, dass das Leben noch in ihm strömte. Er schüttelte ihn wach. »Skare? Was willst du hier? Was willst du von mir?« »Meister, ihr müsst uns anführen. Wir sind bereit, doch wir brauchen einen Leiter, der uns zusammenhält.« »Verschwinde! Ich werde nie wieder irgendjemanden anführen! Lass mich in Ruhe mit deinen schändlichen Vorhaben!« »Euch wird nichts anderes übrig bleiben… Es ist euer Schicksal…« Skare blickte Anthosy tief in die Augen, sein Gegenüber versank in Trance. »Es… ist… mein… Schicksal… Du hast Recht…« Skare hatte Anthosy seinem Willen unterworfen. Für alle anderen würde es nun so aussehen, als ob Anthosy das Kommando hat, doch in Wirklichkeit würde Skare die Befehle erteilen. Er hatte sich seine Stellung als König sozusagen zurückgeholt…
      Einige Wochen nach diesem Vorfall hatte Anthosy eine riesige, schlagkräftige Dämonenarmee aufgestellt, mit der er – bzw. König Skare – nun die Welt erobern wollte. Sein Streifzug führte ihn durch diverse Städte, in denen nichts übrig blieb – außer die Häuserfassaden – alles Leben, ob nun das Vieh der Bauern, die Händler, Adligen, ja sogar die Bettler tötete er unter dem Einfluss Skares. Doch selbst die größte Reue, derer ein Mensch fähig ist, könnte ihn jetzt nicht mehr retten. Sein Schicksal hat sich nun erfüllt…
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.