Die Vier Apocalyptischen Reiter

    • Naja erstmal n nächster Teil (sind ja im Großen und Ganzen schon geschrieben, die nächsten paar Teile)


      Vor Akogarés Augen erstreckte sich eine endlos scheinende schwarze Wand.
      Langsam träufelte Blut an ihr herab. Allmählich benezte es die gesamte Fläche mit einem trüben rot.
      "Wo bin ich...was sind das für Schmerzen in meinem Körper...?"
      Seine müden Augen richteten sich zögerlich nach unten, angsterfüllt vor dem was dort sein möge. Tiefe, gähnende Dunkelheit erstreckte sich zu seinen Füßen, blutige Rinnsale liefen wie strömende Wasserfälle an der Mauer herab und flossen ins Ungewisse. Ihre helle Farbe war noch ein wenig zu erkennen, bis der gierige Schatten sie vollkommen verschlang.
      Plötzlich stürzte Akogaré in die Tiefe. Ein lauter, vergeblich nach Hilfe rufender Schrei begleitete seinen Fall. Es schien als sei die unsichtbare Kraft, die seinen Körper in der Luft gehalten hatte, mit einmal verschwunden.
      Um ihn herum ertönte krankhaftes Lachen, wild durcheinander, gefolgt von gepeinigten Schreien und verzweifelten Schluchzen. Seine Ohren vernahmen nurnoch das Zerbersten seiner Knochen im kalten Nichts, bevor er erneut das Bewusstsein verlor.
      "................................................................"
      Das klirrende Geräusch aufeinanderschlagender Ketten, drang wieder und wieder durch seinen Kopf. Langsam öffnete Akogaré seine Augen, noch war alles sehr verschwommen, vergebens versuchend die verwirrten Gedanken zu ordnen, konnte er jedoch bereits erkennen, dass er in einem dunklen, kellerähnlichen Raum erwacht war und obwohl der gesamte Raum stockfinster war und keine Türe und kein Fenster zu sehen war, wurde er ein wenig von einem rötlichen Nebel erhellt, der in ihm stand.
      Dumpfes Stöhnen entfloh seinen Lippen, als sein Verstand langsam anfing, alles wieder zu realisieren.
      Als Akogaré aufstehen wollte, bemerkte er, dass Arme und Beine an schweren, rostigen Eisenketten gefesselt waren, sein Blick richtete sich müde nach oben und erfasste, nur schemenhaft, eine Person, die weit entfernt, am anderen Ende des Kellers stand.
      "Wer...wer ist dort?", drang ein schwaches Flüstern aus seinen Lippen. Langsam begann die Gestalt, sich auf den gefesselten Akogaré, zu zubewegen. Er versuchte sich von den Ketten los zu reißen, doch weder in seinen Armen, noch in seinen Beinen, konnte er etwas spüren. Der Sturz musste ihm fast sämtliche Knochen gebrochen haben, ein Wunder dass er überhaupt noch die Augen öffnen konnte.
      Das Atmen fiel immer schwerer, der Brustkorb drückte zu stark gegen seine Lunge, während die Gestalt immer näher kam.
      Mit den Schultern versuchte Akogaré seinen Körper nach vorn zu schmeißen, um so irgendwie die Fesseln aus der steinernen Wand zu reißen, in der sie steckten. Die Bewegung die er dazu machte, wirkte unbeholfen, schon krankhaft gestört, aber auch verzweifelt. Doch die dicken Fesseln rührten sich kein noch so kleines Stück. Sein Herz schlug immer kräftiger und schneller, es war die pure Angst, die es dazu anspornte. Die hallenden Schritte auf dem harten Steinboden wurden lauter und lauter, je näher sie kamen.
      Langsam verschwand der schwarze Schleier, der die Person umgab. Die Konturen wurden immer genauerer, die Schritte immer lauter und die Angst immer größer. Obwohl zwecklos, hörte Akogaré nicht auf, sich von seinen Fesseln losreißen zu wollen. Immer schneller und heftiger wurden seine Bewegungen, doch immernoch nicht stark genug.
      "Wer ist dort?", schrie er verzweifelt, "Antworte endlich!"
      Plötzlich verstummte sein lauter Hilferuf. Mit weit aufgerissenen Augen und offenstehenden Mund erblickte Akogaré die Gestalt die nun vor ihm stand.
      Es war er selbst.
    • Original von Lord of Elements
      Normalerweise kommt jetzt eine Psychedelische Philosophenszene :D


      Kennst mich gut ;)
      Aber musst wohl noch einen post lang mit der Szene warten müssen^^'''


      "Was passiert hier...was soll dass alles?"
      Verachtend blickte Akogaré auf sich herab. Seine Augen waren kalt, sein Gesicht starr.
      Akogeré versuchte sich aufzurichten, zu flüchten, sich zu verstecken, doch seine Fesseln hielten ihn gefangen.
      Die Angst stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, als er seinen Henker vor sich wusste.
      Akogaré wandte sich ab und richtete sich zur Wand. Erst jetzt bemerkte der gefesselte ein großes, hölzernes Kreuz, an dem eine junge Frau hing. Ihre Hände, ihre Füße und ihr Hals waren von großen Nägeln durchbohrt und von ihrem eigenem Blut besudelt.
      In ihrer Brust steckte eine lange, schwarze Klinge an deren Griff sich bereits Spinnweben angesetzt hatten und auf der eine dicke Staubschicht lag, ihr kostbarer Lebenssaft darunter war bereits geronnen und kaum mehr als solcher zu erkennen.
      Er konnte nicht genau erkennen, wer diese Frau war, ihr Gesicht verbarg sich im tiefen Schatten.
      Akogaré blieb vor ihr stehen, griff mit seiner Hand nach dem Schwert und zog es mit einer kraftvollen Bewegung heraus.
      Danach strich er mit der anderen Hand über ihre Wange.
      "...ich vermisse dich..."
      Sein Gesicht wirkte sehr traurig, als er dies sagte, der Blick war anders, als jener dem er sich selbst zu warf.
      Mit der Klinge in der Hand lief er erneut auf sein Opfer zu, bereit über es zu richten.
      "Asche zu Asche, Staub zu Staub, Blut zu Blut."
      Akogaré holte aus bevor er weiter sprach.
      "Mögen dir deine Sünden verzeiht werden, möge Gott mit deiner Seele gnädig sein."
      Blitzschnell ließ er die Klinge nach unten gleiten, direkt in den gefesselten Leib seiner selbst.
      Ein lauter, qualvoller Schrei drang durch den Keller. Der brennende Schnitt hinterließ eine tiefe Wunde in seiner Brust.
      Rote Tränen regneten von dem beschmuzten Eisen auf den Boden hinab. Kraftlos hing Akogaré an der Wand herab, den brennenden Schmerz schweigend ertragen.
      Sein Richter jedoch war unlängst bereit, ein weiteres Mal sein Urteil zu vollstrecken.
    • Neues Futter ^^''''

      Ach und voted für mich, falls ich die FF hier in den Contest stellen sollte :D


      Akogaré stieß das Schwert erneut in seiner Selbst, dieses Mal durchstieß es seinen Rücken, direkt zwischen den Schulterblättern, gefolgt von einem langen, lauten Schrei welcher sich sehnlichst die Erlösung durch den Tod wünschte. Akogaré sackte in sich zusammen, und hing wie geschlachtet an der Wand herab. Seinem kratzenden Husten folgte ein langer Faden Blut, der an seinem Mund herab hing. Der Boden zu seinen Füßen war bereits in einem schmutzigen Rot getränkt, doch ließ er immer noch nicht von sich ab. Seine Augen waren leer, in ihnen steckte kein Willen mehr, kein Leben, nur Besessenheit. Die Besessenheit danach sich selbst zu kreuzigen.
      "Wehre dich endlich!", konnte Akogaré eine rufende, aber dennoch leise, weibliche aber auch Wärme und Geborgenheit vermittelnde Stimme tief in seiner Seele hören.
      "..."
      "Diese Stimme...Ich habe sie schoneinmal gehört, doch das ist schon so lange her..."
      "Warum tust du nichts? Warum sitzt du seelenruhig da, während du zu Grunde gehst?", redete die Stimme wieder auf ihn ein.
      "Was...was soll ich denn...tun? Ich...bin angekettet und wehrlos..."
      Akogarés Richter ignorierte das Gerede seines Opfers, seine Aufmerksamkeit galt ganz sich selbst.
      "Zerschlage deine Ketten!", befahl die Stimme.
      "Wie?", fragte er hilflos, "...Sie...sind...zu stark."
      "Das sagst du nur, weil du es noch nie ernsthaft probiert hast. Sieh in dich! Diese Ketten hast du dir selbst angelegt und das weißt du auch!"
      "Habe ich...das wirklich?"
      "Ich war immer eine Geißel meiner Selbst, habe nie versucht mein Leben zu ändern. Doch wann begann sie eigentlich, diese Willenlosigkeit, wann begann ich mein Leben nicht mehr zu mögen...Ab wann war mein Leben nichts mehr wert...Ja...Es muss an jenem Tag vor 9 Jahren gewesen sein..."
      "Wieso kannst du nicht gegen dein Innerstes gewinnen? Warum hälst du sehr an deiner Vergangenheit fest?"
      "Ich versuche es ja...aber ich bin nicht stark genug."
      Akogarés Augen wurden glasig, es war nicht nur der körperliche Schmerz, der ihn quälte, als viel mehr der seelische.
      "Für all die schlimmen Dinge, die mir widerfahren sind, habe ich immer mich selbst verantwortlich gemacht, mir immer wieder Vorwürfe gemacht...und mich letztendlich selbst zu hassen begonnen."
      "Sei nicht so ungerecht zu dir. Du musst dir endlich verzeihen können. Lauf nicht immer davon, stell dich deinen Problemen, verstecke dich nicht vor ihnen! Und vor allem...Hör endlich auf dich selbst zu hassen!"
      Akogaré belächelte sein Bemühen mit einem perversen Grinsen, sah es lediglich als weiteren kläglichen Versuch an, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Er war bereit, den endgültigen Schlag zu vollführen. Die Hände, die Beine immer noch gefesselt, der Körper geschunden...Doch war es der Weg den er gewählt hatte. Wie die Stimme in der Beichtkammer bereits sagte, der Weg des Feiglings. Der der die Schmerzen nicht mehr ertragen kann, sie nicht mehr ertragen will und sich in die ewige Ruhe flüchtet.
      "...Ich bin sicher, dass deine Familie nicht gewollt hätte, dass du diesen Weg wählst..."
      Reflexartig blickte Akogaré auf.
      "...Meine Familie? Mama...Papa...Daráku-chan..."
      In seinen Gedanken kamen all die schönen Erinnerungen wieder zum Vorschein, die er mit ihnen teilte.
      "Ihr hattet immer soviel Vertrauen zu mir...Egal was ich tat, ihr habt mir immer verziehen, mir Wärme und Geborgenheit entgegen gebracht..."
      Akogaré zögerte damit sich nieder zu strecken, seine Hände begannen zu zittern, die Unsicherheit wuchs schlagartig.
      "Was ist nur aus mir geworden...Mama, Papa, Daráku-chan es tut mir so leid..."
      Seine Augen bekamen einen schwachen Glanz, wütend sah er sich an.
      "Doch damit ist jetzt endgültig schluss!"
      "ICH WERDE NICHT STERBEN!"
      Die eisernen Ketten wurden von spröden Rissen durchzogen, ihre einstige Macht versiegte, sie zerfielen noch an seinen Armen zu Staub. Seine Wunden wuchsen zusammen, allmählich konnte er auch seine Arme und Beine wieder spüren. Träge hiefte er sich auf, die Hand elegant zur Seite gestreckt.
      In ihr manifestierte sich ein langes, hellleuchtendes Schwert. Es war das genaue Pendant zu dem, was seine andere Hälfte führte.

      "...Jetzt wird sich zeigen, ob du wirklich nicht sterben willst Akogaré..."
    • Votet für mich im Contest ^^'''''

      Regungslos blickte sich Akogaré in die Augen. Als würde er auf den richtigen Moment warten, um endlich angreifen zu können.
      Sein Körper wurde von der angenehmen Wärme des Schwertes erfüllt, die es verströmte. Dann, wie aus heiterem Himmel, stürmte der geleuterte Akogaré auf sich zu. Ein lauter Angriffsschrei läutete den Kampf ein.
      Akogaré trat mit der schwarzen Klinge in eine abwehrende Position, wartend auf die Attacke seines Widersachers. Schnelle Schritte hallten auf dem kalten Boden, gefolgt von einem lauten, hellen Geräusch. Ein greller Blitz blendete für bruchteilen einer Sekunde den Raum. Nachdem er verschwand, lagen die beiden Klingen bereits ineinander, beide versuchten mit aller Kraft, den Anderen weg zu drücken. In ihren Augen spiegelte sich ihre Kampfeslust wider, die Anstrengung war ihnen deutlich in ihren angespannten Gesichtern abzulesen, keiner wollte nachgeben. Allmählich schien Akogaré aus der Verteidigung heraus sein anderes ich zurück zu drängen. Er machte einen kräftigen Satz nach vorn und warf Akogaré zu Boden. Das weiße Schwert fiel ihm aus der Hand und landete mit einem hellen Klang auf dem Stein. Siegessicher marschierte Akogaré auf seine Beute zu, mit den Händen sicher den Griff umklammert, als er es nach oben hob, um die schwarze Klinge direkt nach unten gleiten zu lassen und dem Kampf entgültig ein Ende zu setzen.
      Ungewissheit und Verwirrung machte sich erneut in Akogaré breit. War es richtig was er tat? Konnte er wirklich so einfach von einem Moment auf den nächsten sein Leben verändern, auch wenn selbiges von eben jener Entscheidung abhing? War es wirklich so leicht gewesen und wenn ja, warum tat er dies nicht schon viel früher? Wollte er es wirklich oder waren es nichts als leere Floskeln welche er sich selbst eingeredet hatte?

      "Endlich" sagte Akogaré erleichtert "nach so vielen Jahren...finde ich endlich Ruhe."
      Seine Augen waren weit aufgerissen, auf seinen Lippen lag ein zufriedenes Lächeln, seiner Klinge dürstete es nach Blut.
      Mit aller Kraft stieß er das Schwert gen Boden, jedoch rollte sich Akogaré schnell zur Seite, beförderte sich mit einem Satz auf die Füße und nahm sein Schwert sofort vom Boden auf. Das schwarze Schwert seines anderen Ichs steckte fest im Gestein des Bodens, zu stark hatte er es nach unten gestoßen, mit den Händen zog er so fest er nur konnte, doch Akogaré hielt seine weiße Klinge unlängst wieder in Händen und schlug ohne zu zögern seinem Gegner die Arme vom Leibe. Benommen torkelte Akogaré Schritt um Schritt zurück. Röchelnd fiel er zu Boden.
      Akogaré stand vor sich, bereit mit der Klinge sein Herz zu durchstoßen, ein elender Anblick, eines schnellen Endes würdig.
      "Die Ewigkeit kann warten!"
      Der letzte Stich war wie eine Erlösung für ihn. Strömend floss das Blut aus seinem Körper heraus, der Körper war gepfählt durch die lange Klinge, auf seinem Gesicht lag ein vor Schmerz schreiender Ausdruck, doch die Schreie Toter bleiben stumm.
      Erschöft ging Akogaré vor dem verstümmelten Leib auf die Knie.
      "Es...Es ist vorbei."
    • Original von Koume und Kotake
      Ziemlich verwirrender Kampf, aber ich hab trotzdem durchblicken können


      Weiß, hab ich auch so beabsichtigt (hoffentlich wars nich zu schlimm ^^''), da sich auch Akogarés Verwirrtheit beim lesen wiederspiegeln soll.
      Fand die Idee eigentlich ganz lustig ^^