Rücktritt von Karl- Theodor zu Guttenberg

    • Rücktritt von Karl- Theodor zu Guttenberg

      Gerade eben kam es in den Nachrichten.
      Unser Verteidigungsminister Karl- Theodor zu Guttenberg tritt von all seinen Ämtern zurück.
      Nun würde mich ganz ehrlich interessieren, was ihr davon haltet.
      Ich zu meinem Teil finde, dass Deutschland es mal wieder geschafft hat, sich selbst ein Armutszeugnis auszustellen. Anstatt sich mit wichtigen Dingen zu befassen, wurde nun schon seit Wochen auf unseren Verteidigungsminister eingehackt. Dabei finde ich auch, dass die Medien wirklich ihr Bestes noch dazu gegeben haben, so dass dem armen Kerl gar nichts anderes mehr übrig blieb.
      Man überlege sich mal, wie es in der Vergangenheit war. Unser ehemalige Außenminister Joschka Fischer hatte nicht mal Abitur und die Doktorarbeit von unserem Altkanzler Kohl ist bis heute noch verschollen...
      Ich bin nun dafür, dass auch die Doktorarbeiten aller anderer Politiker überprüft werden sollen. Es gilt schließlich gleiches Recht für Alle!
    • Frage vorweg: Wieso sollte man ein Abitur haben um ein guter Politiker zu sein? Das eine hat mit dem anderen doch mal garnichts zu tun? Oo

      Ich stimme allerdings insofern mit dir überein, als dass die Presse den gesamten Vorfall zu sehr ausgebreitet hat. Das hätte wirklich nicht sein müssen.

      Was mich nur an der Berichterstattung und dem möchtegern politischem Gelaber von politikverdrossenen, aber sensationsgeilen Mibürgern stört ist, dass bei dieser "Affäre" fast immer vorenthalten wird, dass, wenn die Vorwürfe richtig sind, er sich damit strafbar gemacht hat.

      Und ich erwarte von einem Politiker, auch wenn es naiv ist, dass er mit gutem Beispiel voran geht und sich an die Gesetze hält. Tut er dies nicht und es wird publik, so hat er meiner Meinung nach von seinen Ämtern zurückzutreten oder ihm muss die diplomatische Immunität zum Zwecke der Strafverfolgung entzogen werden.

      Mich stört es, wenn ein Politiker sich strafbar macht und dann nur mit einem blauen Auge davon kommen soll, während ein Otto Normalbürger bei Erfüllung derselben Straftatbeständen und einer anschließenden Verurteilung ein paar Monate in den Vollzug und/oder eine saftige Geldstrafe bezahlen müsste.
      Original von Sirius
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    • "Frage vorweg: Wieso sollte man ein Abitur haben um ein guter Politiker zu sein? Das eine hat mit dem anderen doch mal garnichts zu tun? Oo"



      Das ist es doch, was ich damit sagen will.
      Es ist arm, wenn man einen Poltiker aus seinem Amt vertreibt, nur weil er keinen Doktortitel hat. Das ist es aber, was unsere netten Politiker getan haben.

      "Und ich erwarte von einem Politiker, auch wenn es naiv ist, dass er mit gutem Beispiel voran geht und sich an die Gesetze hält. Tut er dies nicht und es wird publik, so hat er meiner Meinung nach von seinen Ämtern zurückzutreten oder ihm muss die diplomatische Immunität zum Zwecke der Strafverfolgung entzogen werden."

      In diesem Punkt vertrete ich die selbe Meinung. Jedoch bin ich auch davon überzeugt, dass dieses Thema bezüglich des "Plagiats" ein wenig übertrieben wurde. Man muss sich mal überlegen, wie lang so eine Doktorarbeit ist. Die hat mal eben 500 Seiten und wenn da mal ein paar Zitate nicht rechtmäßig gekennzeichnet wurden, halte ich das für reine Schikane
    • Onox hat schon recht, mit dem, was er sagt. Trotzdem fällt es mir schwer, dem Gutti seine Bescheißung so übel zu nehmen, nachdem jetzt Wochenlang auf ihm rumgehakt wurde. Ich finde, man sollte die Uni bzw. den Doktorvater ein bisschen mehr in den Schwitzkasten nehmen, die haben das Ding dorch begläubigt.
      Mal davon abgesehen glaub ich auch, dass Gutti einfach nicht gegengelesen hat, was sein Ghostwriter ihm da lieferte. Er wirkte ehrlich bestürzt, als die Vorwürfe des Plagiats aufkamen. xD

      Sei's wie's sei, wir haben damit den einzig einigermaßen fähigen Politiker verloren, den wir so haben. Ich hätt' nix gegen ihn als Kanzler gehabt. Und was sind schon unsere Alternativen? Puh.
      Ja, Politikverdrossenheit ist ein gutes Stichwort. Wie mich das alles nervt.

      ETA@*Nauryu*: Es geht nicht darum, dass er keinen Doktor mehr hat, sondern dass er sich den Titel erschummelt hat, und das in ganz großem Stil.
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    • Tja, dass das unnötigerweise von den Medien breitgetreten wurde, muss man ja wohl nicht noch mal erwähnen. Mir ging das ehrlich gesagt schon auf die Nerven, als es noch "nur" um die Gorch Fock ging...btw, DARÜBER redet jetzt keiner mehr, hat sich da jetzt eigentlich was geklärt?

      Schade finde ich das schon, tut mir auch irgendwie leid für den Guttenberg, weil ich den eigentlich immer ganz gut fand (das klingt ziemlich blöd ausgedrückt^^). aber wie Onox schon gesagt hat, wenn er gegen das Gesetz verstößt hat er mit denKonsequenzen zu rechnen und sein Rücktritt war demnach nur eine Frage der Zeit.

      Schade :/
      "drei arten von männern versagen im verstehen der frauen:
      junge männer, männer mittleren alters und alte männer."
    • Was die Bildung mit der Faehigkeit, gute Politik zu machen, zu tun hat, frage ich mich auch - eigentlich sollte doch inzwischen bekannt sein, dass Noten ein viel zu kleines Spektrum sind, um die Faehigkeiten und die tatsaechliche Intelligenz eines Menschen zu beurteilen.

      Was Guttenberg angeht... Ich haette auf den ganzen Medienrummel verzichten koennen, aber es ist ja nichts Neues, dass sowas ausgebreitet und breitgetreten wird.
      Ich finde es allerdings voellig richtig, dass der Herr nun zurueckgetreten ist (zuruecktreten "musste"). Jeder andere haette sofort seinen Doktortitel aberkannt und womoeglich noch weitere Schwierigkeiten bekommen, waere festgestellt worden, dass so dreist in der Abschlussarbeit kopiert wurde. Und wenn man sich mal anschaut, wie viel wirklich einfach nur uebernommen wurde, dann sollte klar sein, dass man fuer sowas alles andere als einen Doktortitel verdient. Aber selbst ueber das Aberkennen des Doktortitels wurde erst mal heiss diskutiert, statt wie bei jeder anderen Person einfach kurzen Prozess zu machen.

      Ein Politiker hat eine gewisse Vorbildfunktion, da -darf- sowas einfach nicht vorkommen. Dass Guttenberg ueberhaupt mit so einer Abschlussarbeit durchgekommen ist, ist erschreckend.
      Nun muss er eben dazu stehen, was er getan hat. Haette sich vermeiden lassen, haette er von Anfang an wie jeder andere Student seine Abschlussarbeit selbst muehsam erarbeitet, anstatt sich in so einem Ausmass an anderer Leute Arbeit zu bedienen. Wer sowas tut, ist meiner Meinung nach nicht geeignet fuer wichtige politische Positionen. Allein schon der Versuch, sich den Titel zu erschleichen, ist schlimm genug.

      Ueber die Einwaende, dass das jetzt nur wegen der anstehenden Wahl ausgebuddelt und so aufgebauscht wurde, kann ich nur lachen. Ist fuer Guttenberg und seine Partei vielleicht ein unguenstiger Zeitpunkt, aber hey, wenn alle so grosskotzig behaupten, dass andere genauso viel Dreck am Stecken haben, hindert sie keiner daran, ihrerseits was auszugraben und ebenfalls in die Medien zu bringen.
      Guttenberg ist ganz alleine schuld an seiner Lage. Er haette sich denken koennen, dass das irgendwann rauskommt. Sein Gelaber von wegen "Mitleid darf ich jetzt keines erwarten blahblah" fand ich vorhin doch etwas armselig, weil er genau damit unterschwellig Mitleid bei seinen Sympathisanten provoziert. Schien mir ein verzweifeltes mit den Armen Wedeln und sich um Kopf und Kragen reden, um sich noch mal als moeglichst armes, unschuldiges Kerlchen darzustellen, obwohl er es voellig verdient hat, jetzt weg vom Fenster zu sein.

      Sicher muss man an anderen Stellen genauso ansetzen (siehe FoWos Post), aber ich habe wenig Mitleid mit Guttenberg. Haette von uns jemand sowas gebracht und waere erwischt worden, da waere nicht mal diskutiert worden, sondern man haette sofort Konsequenzen gezogen.


      @*Nayru*: Ich glaube, du hast die Sache nicht so recht verfolgt? "Vertrieben" wurde Guttenberg wegen seinem dreisten Betrug und es handelt sich da nicht nur um "ein paar wenige Zitate", sondern um einen Grossteil seiner Doktorarbeit. Siehe auch hier, GuttenPlag Wiki. Vielleicht solltest du dich erst mal genauer informieren, bevor du von Uebertreibung sprichst. (;
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    • Original von FoWo
      ETA@*Nauryu*: Es geht nicht darum, dass er keinen Doktor mehr hat, sondern dass er sich den Titel erschummelt hat, und das in ganz großem Stil.


      Okay, das stimmt wohl, wenn ein Autonormalverbraucher etwas illegales macht, wird es schließlich auch bestraft. Aber ungerecht ist die Welt sowieso mittlerweile.
      Währenddessen kleine Firmen Insolvenz beantragen müssen, bekommen große Firmen a la Banken und Automobilbranchen nur so das Geld reingestopft. Klar, es geht um die große Wirtschaft und so weiter und so fort... aber wo bleibt da die Gerechtigkeit?

      Oder man betrachte den Fall, der vor ca 2 Monaten für Aufruhr gesorgt hat, als Polizisten in dem Fall der Hells Angels mit Drogen versorgt wurde, nur um den Mund zu halten.
      Die Welt ist korrupt und wenn man nun schon so einen Fall an die große Glocke hängt, dann bin ich nun auch dafür, dass alle anderen Doktortitel überprüft werden!

      @ Luna: Ich habe das Thema sehr wohl schon von Anfang an verfolgt. Nur erschien es mir von Beginn an übertrieben und von der Poltik hausgemacht. Außerdem biegen einen die Medien immer in die richtige Richtung ;) Hat jemand denn von euch die Doktorarbeit von ihm gelesen und das alles überprüft?
    • Original von FoWo
      Onox hat schon recht, mit dem, was er sagt. Trotzdem fällt es mir schwer, dem Gutti seine Bescheißung so übel zu nehmen, nachdem jetzt Wochenlang auf ihm rumgehakt wurde. Ich finde, man sollte die Uni bzw. den Doktorvater ein bisschen mehr in den Schwitzkasten nehmen, die haben das Ding dorch begläubigt.

      lol, ne ne. wenn man selbst scheisse baut, dann kann doch jetzt nicht bei den beglaeubigern die schuld gesucht werden. im sinne von "naja, jetzt wurd die doktorarbeit ja angenommen, nun kann mir nichts mehr passieren". selbst schuld, ganz ehrlich.
      dazu auch zustimmung fuer onox: politiker muessen mit gutem beispiel vorangehen. normalsterbliche kaemen mit sowas auch nicht so einfach davon.

      Original von *Nayru*
      In diesem Punkt vertrete ich die selbe Meinung. Jedoch bin ich auch davon überzeugt, dass dieses Thema bezüglich des "Plagiats" ein wenig übertrieben wurde. Man muss sich mal überlegen, wie lang so eine Doktorarbeit ist. Die hat mal eben 500 Seiten und wenn da mal ein paar Zitate nicht rechtmäßig gekennzeichnet wurden, halte ich das für reine Schikane

      ein paar zitate? naja.
      ausserdem ist es eben so, dass fuer doktorarbeiten klare regeln gelten- quellen muessen angegeben werden und zitate gekennzeichnet. wissenschaftliches arbeiten ist das erste, was man an der uni lernt. und einen doktor soll man ja auch nicht "hinterhergeworfen" bekommen.

      ja, ansonsten denke ich auch, dass es ziemlich traurig ist, dass sich politische berichterstattung in vielen medien so sehr auf die diesen vorfall konzentrierte. natuerlich muessen medien in ihrer funktion als vierte gewalt davon berichten, aber es passiert ja auch noch anderes in der welt. aber das ist eben das problem mit aktualitaet und nationaler praeferenz, etc.
      bloed gelaufen, mal sehen, wer nachfolger wird.

      EDIT
      was ich noch ergaenzen wollte: guttberg war sehr populaer und wusste, sich sympathisch zu verkaufen. es ist nur menschlich, dass sympathisanten jetzt recht nachsichtig mit ihm sind und von einem "armen kerl" etc. sprechen. das ist mit allen zwischenmenschlichen kontakten so. nem guten freund verzeiht man auch mehr, als dem idioten von gegenueber. trotzdem sollte man guttenberg im nachhinein nicht zu sehr glorifizieren. so ein plagiat ist einfach kein kavaliersdelikt.
      »Denn wir können, wenn wir nur die Entschlossenheit besitzen,
      die Hure Erinnerung und ihr ganzes Gelumpe und Gesindel aus dem Haus weisen.«

      - Virginia Woolf -
    • @*Nayru*: Siehe das Wiki. Die Arbeit wurde inzwischen von vielen gelesen und ueberprueft. Das ist alles andere als aufgebauscht, wenn man sich die Masse ansieht. Und allein schon die anfangs aufgetauchten 2 Seiten, die wirklich 1:1 geklaut waren, sind Grund genug, jemanden zur Rechenschaft zu ziehen, denn sowas ist ohne Quellenangabe und Markierung als Zitat einfach nicht erlaubt.
      Siehe auch Maybes Beitrag. Vollste Zustimmung.
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    • Original von Maybe
      Original von FoWo
      Onox hat schon recht, mit dem, was er sagt. Trotzdem fällt es mir schwer, dem Gutti seine Bescheißung so übel zu nehmen, nachdem jetzt Wochenlang auf ihm rumgehakt wurde. Ich finde, man sollte die Uni bzw. den Doktorvater ein bisschen mehr in den Schwitzkasten nehmen, die haben das Ding dorch begläubigt.

      lol, ne ne. wenn man selbst scheisse baut, dann kann doch jetzt nicht bei den beglaeubigern die schuld gesucht werden. im sinne von "naja, jetzt wurd die doktorarbeit ja angenommen, nun kann mir nichts mehr passieren". selbst schuld, ganz ehrlich.

      Nein, so mein ich das auch nicht. Dass er selbst, und 100%, schuld ist, ist klar. Trotzdem frage ich mich, wie, da er doch offenbar wirklich extremst abgeschrieben hat (lassen), sowas überhaupt übersehen werden konnte. Da drängt sich mir einfach das Gefühl auf, dass da doch irgendwas nicht stimmt...
      Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie das ganze überhaupt aufgedeckt wurde; kann mich da jemand briefen? Soweit ich die Sache sehe, hat doch einfach irgendwer das Ding durch google gejagt und so kam das raus?

      Die ganze Breittretung der Sache im/durchs netz ist auch so 'ne Sache. Oder wie eine Nachrichtensprecherin eben sagte: "Wahnsinn, was das Internet für eine Macht erlangt hat." Recht hatse, wobei uns, einer Generation drunter, das wohl klarer war.

      ich bin mir generell nicht sicher, was ich von der Sache halte. Scheiße hat er gebaut und gewaltige, andererseits haben das doch alle -- und irgendwie vermag ich das Plagiat nicht schlimmer zu finden als irendwelche Spendenaffären in Millionenhöhe.
      Außerdem fand ich, dass Guttenberg trotz allem gute Politik gemacht hat. Vor allem bei Antretung seines Amts als Verteidigungsministers hat er meiner Meinung nach richtig gehandelt. Dass er weg vom Fenster ist, lässt mich -- und das ist er, klar, selber Schuld -- wieder ein wenig meine Hoffnung in die deutsche Politik verlieren.

      Everybody lies.
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    • RE: Rücktritt von Karl- Theodor zu Guttenberg

      (Ohne mich jetzt mal mit den restlichen Beiträgen befasst zu haben, außer dem ersten. Ich brauch viel zu lang zum schreiben, ey. /o\ )

      Zuerst mal: die Behauptung, dass das Bestätigen der Plagiatsvorwürfe trivial und "unwesentlich" sei, ist grob falsch. Es geht nicht rein um den Unterschied wissenschaftlicher Tätigkeiten, und das Wahren wissenschaftlicher Standards in Bezug auf wissenschaftlicher Arbeiten ist völlig unabhängig von Guttis politischer Karriere. Man muss sich im Sinn bewahren, dass es im Rahmen einer Rezension dieser Arbeit eines gewissen Professors Andreas Fischer-Lescano aufkam, und da hätte es jeden treffen müssen. Aber auch das, seine Fahrlässigkeit gegenüber bzw. grobe Vernachlässigung wissenschaftlicher Standards, ist kein Umstand, den man ohne weiteres tolerieren darf - vor allem Aussagen wie "jeder hat doch mal früher abgeschrieben" lassen mich jedes Mal ein weiteres Stück innerlich sterben.

      Davon unabhängig - seine politische Laufbahn hat ja nun tatsächlich nichts mit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit zu tun - darf man trotzdem nicht vergessen, dass Guttenberg als Politiker auch gewissermaßen eine Vorbildfunktion zu erfüllen hat, vor allem, wenn er so lustige Ansprüche auf Moral und Sittung stellt. Wenn er dann auch noch bis aufs Blut die Vorwürfe ablehnt (und bzw. auch wenn er anscheinend - man kann's auslegen, wie man will - entweder aus Respekt oder zur Gesichtswahrung den Doktor vorläufig abgelegt hat) und es anschließend rauskommt, was für einen Scheiß er eigentlich auf "Moral" gibt - er hätte sich zumindest zu seinen Fehlern bekennen können, ohne, dass es "gewaltvoll" hätte aufgedeckt werden müssen - dann ist's ganz klar, dass sein Ruf eine drastische Kürzung erfährt und er in absoluter Unglaubwürdigkeit versinkt. Ich mein, was soll der Kack? Mit so 'ner eklatanten Doppelmoral kann man kein Ministerium und auch keine Regierung gut leiten (was wir leider zu oft auch aktuell erleben).

      Ich persönlich hab'n sehr zwiegespaltenes Verhältnis zum ollen Freiherrn - mir ging jeder Aspekt seiner Medieneuphorie und -glorifizierung ganz offen auf dem Sack; man konnte dem echt nicht ausweichen, vorbildlich hier, adelig und schön dort, glanzvolles Ehepaar und blah blah. Mal ernsthaft, verpass ich was oder sind wir auf geradem Wege zurück in die Aristokratie, wenn sich die Medienberichterstattung so unseriös mit dieser Person befasst, ihm quasi aus der Hand fraßen? Soweit mir bekannt ist, hat er nicht viel Spektakuläreres bzw. Bedeutenderes als seine Vorgänger getan - außer die Aussetzung der Wehrpflicht sowie Heeresreform, die aber beide schon so überfällig waren, dass das nur 'ne Frage der Zeit war, bis das mal endlich jemand anschubst. Trotzdem wurde er als einer der beliebtesten Politiker Deutschlands gehandelt. Wieso? Weil ihm die Medien 'nen schönen Ruf angeredet haben?

      Genauso ärgere ich mich aber auch über den derzeitigen Medientrubel, weil es anscheinend jetzt Medientenor ist, den Mann, vielleicht sogar mit Grund, aber keinesfalls mit Anlass, von seinem hohen Thron über Diffamierung zu stürzen (oder Mitleid für unseren armen Bundeskanzler der Herzen zu erzeugen). Einerseits zeugt das doch von Desillusion, die wieder im Versuch steht, in subjektivem illusorischem Hetzen zu eskalieren. Das Problem ist daran, dass anscheinend der Herr zu Guttenberg als Spezialfall gewertet wird, gerade weil er sich einer großen medienerbauten Beliebtheit erfreuen durfte und der Sturz dementsprechend tief ist; und wie die Geier muss man sich natürlich darauf stürzen, es ist aktuell, es macht Meinung, es polarisiert, es lässt sich verkaufen. Als Medienfigur hat er sich etabliert, als Medienfigur ist er auch geblieben. Andererseits besteht eventuell sogar durch diesen Zwischenfall die Gefahr, dass die allgemeine Darstellungsweise von Politik in den Medien, die ohnehin zumindest in den bekanntesten Blättern nicht ganz rein ist (wundervoller Euphemismus, oder?), einen bedeutenden Wandel ins Negative erfahren könnte; da will ich mich aber auch nicht zu sehr konkretisieren, weil alles in dem Umfang reine Spekulation wäre.

      Oh man, scheiß drauf. Jedenfalls befürworte ich seinen Rücktritt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Graf Ganon ()

    • Also, ums mal gleich vorweg ganz polemisch zu sagen: Ich bin froh, dass dieser Scheißtyp weg ist.


      Original von *Nayru*
      Das ist es doch, was ich damit sagen will.
      Es ist arm, wenn man einen Poltiker aus seinem Amt vertreibt, nur weil er keinen Doktortitel hat. Das ist es aber, was unsere netten Politiker getan haben.


      In diesem Punkt vertrete ich die selbe Meinung. Jedoch bin ich auch davon überzeugt, dass dieses Thema bezüglich des "Plagiats" ein wenig übertrieben wurde. Man muss sich mal überlegen, wie lang so eine Doktorarbeit ist. Die hat mal eben 500 Seiten und wenn da mal ein paar Zitate nicht rechtmäßig gekennzeichnet wurden, halte ich das für reine Schikane


      Also.. Wenn du die Debatte tatsächlich von den Anfängen her mitverfolgt hast (und das nicht nur über die BILD), dann kannst du soclhe Aussagen einfach nicht raushauen.
      Guttenberg wurde ja nicht "aus dem Amt vertrieben", weil er nun doktorlos dasteht - es stimmt natürlich, dass ein Doktor nicht für einen Ministerposten notwendig ist. Aber wenn die Promotion ihm zu anstrengend war, dann hätte er sie einfach gleich bleiben lassen sollen, das hätte ihm politisch niemand übelgenommen. Der Vorwurf ist ja nicht, dass er keinen Doktor mehr hat, sondern wie er einst gehandelt hat, um diesen Titel führen zu dürfen, und wie er mit den Vorwürfen, seine Dissertation sei ein Plagiat, umgegangen ist. Da hat er enorme charakterliche Mängel gezeigt. Schon dass er in so erheblichem Maße beschiss, zeigt, dass er lieber eine Abkürzung zu einem, ich sag mal, guten Ruf genommen hat, als ihn sich tatsächlich zu erarbeiten. Da hielte ich schon die Unterstellung, er sei bequem und selbstgerecht, für gerechtfertigt.

      Darüber hinaus hat er aber mit einer Arroganz und Egoismus seine Arbeit verteidigt, die kaum noch zu überbieten sind. Zuerst hieß es, die Vorwüfe seien abstrus, dann hat er "handwerkliche Fehler" eingeräumt und irgendwann sei seine Arbeit "Blödsinn", in dem er gravierende Fehler gemacht habe, aber ohne Vorsatz. Ohne Vorsatz. Ohne Vorsatz. Hat er immer fleißig betont, und immer nur so viel zugegeben, wie er aufgrund der jeweiig momentanen Aufdeckungen und Beweise musste. Mittlerweile ist aber leider herausgekommen, dass seine Dissertation eine Collage von Fremdtexten ist, er sogar als Bundestagsabgeordneter den wissenschaftlichen Dienst in großem Ausmaß (drei Arbeiten sind eingeflossen gänzlich ohne Angabe) ausgenutzt hat, die Teile seiner Dissertation quasi ausgearbeitet haben. Bei all dem zu sagen, er habe das nicht bewusst gemacht, zeugt entweder von krasser Realitätsferne oder von Lügerei, um sich aus der Affäre zu ziehen. Beides ist nicht tragbar für einen Minister, vor allem (!) für jemanden, der Ehrlichkeit und Authentizität so groß auf seine Fahnen geschrieben hat.

      Und ich finde es unverschämt, wie er sich generell verhalten hat. Es stimmt schon, dass es krassen Medienrummel gegeben hat, den ich anfangs auch nicht verstehen konnte. Inzwischen bin ich froh, dass die Öffentlcihkeit da nicht lockergelassen hat. Vorzuwerfen, "die Medien sind ja so fies, nur weil sie die Wahrheit über mich sagen, biuhuhu", ist Unsinn, weils deren Pflicht ist, entsprechend zu berichten ist, es ist Aufgabe und Verantwortung der Medien. Dass er dann noch Sachen sagte wie "jetzt kümmert euch mal nicht um mich ihr fiesen Medien, siehet da, dort sind Menschen gestorben", ist für mich dreist unverschämt, weil er damit die Soldaten als Schutz vor sich schiebt und letztlich missbraucht. Das find ich ungeheuer anmaßend. Wenn er von Anfang an reinen Tisch gemacht hätte, wäre das auch nicht passiert. Dass er in der Bundestagsdebatte dann noch großspurig sagte, man könne sich an seiner Art, mit der fehlerhaften Dissertation umzugehen, ja ein Beispiel nehmen und als Vorbild gelten, trifft voll und ganz zu, was Trittin dazu dann sagte: Arroganz in der Geste der Demut. Und das ist einfach stellvertretend für unsern heißgeliebten Guttenberg. Bis heute hat er nicht eingestanden, dass er vorsätzlich getäuscht hat (worüber sich mittlerweile quasi alle einig sind.), stattdessen hat er die Uni Bayreuth dazu gebracht (wie er es auch immer geschafft hat, ein Schelm, wer hier Böses denkt), seinen Titel ohne genaue Plagiatsprüfung (auf Vorsatz eben) abzuerkennen. Die wollte sich halt auch aus den Schlagzeilen halten. Aber so geht das einfach nicht.

      Wer nun das mit Aussagen wie "jeder hat ja mal abgeschrieben" kleinredet, verkennt die akademische Verantwortung, die eine Promotion, wodurch in neue (deshalb ja "Promotion") Wissensgebiete vorgedrungen werden soll, mit sich bringt. Es handelt sich eben nicht um ein Diktat in der Grundschule. Die wissenschaftliche Authentizität dann so mit Füßen zu treten, wie er es tat, hat ihn dahin gebracht, wo er nun ist - im Niedergang. Völlig zu Recht.
      Dass er da jetzt auf die Tränendrüse drückt, anstatt seine Fehler einzuräumen (kein Wort davon in seiner Abtrittserklärung!), und anderen die Schuld zuzuschieben, mag rührselig anmuten, zeigt aber nur, dass es richtig war, dass er gefeuert wurde.



      Dann mal zum Guttenberg generell.
      Original von FoWo
      Sei's wie's sei, wir haben damit den einzig einigermaßen fähigen Politiker verloren, den wir so haben. Ich hätt' nix gegen ihn als Kanzler gehabt. Und was sind schon unsere Alternativen? Puh.
      Ja, Politikverdrossenheit ist ein gutes Stichwort. Wie mich das alles nervt.


      Wieso? Was hat ihn denn ausgezeichnet? Franz Walter hat von einer "Refeudalisierung der Politik" gesprochen, ich finde, das trifft es ganz gut. Er ist ein gewandter Redner und kann sich medial extrem gut verkaufen (zumal die bescheuerte Opposition ihm das aucvh recht leicht gemacht hat, imo). Aber hat er denn tatsächlich irgendwas Bewegendes bewerkstelligt? Da war die Kunduz-Affäre, die Debatte um die Gorch Fock und andere Sachen, wo er lautstark seine Meinung kundgab, um sie hinterher zu revidieren und anderer Leute Köpfe rollen zu lassen. Nun kann er nur sich selbst dafür verantwortlich machen. Ich hätte mir gewünscht, dass er noch ein bisschen ehrlicher gewesen wäre, aber gut. Jedenfalls - was hat ihn als Politiker so besodners gemacht? Weder als Wirtschaftsminister in der Großen Koalition noch als Verteidigungsminister hat er Herausragendes geleistet. Er hat es vor allem geschafft, Leute zu begeistern, ein bisschen Glamour in die öde Welt der Politik der Sesselpfurzer zu bringen. Solch einen Menschen wünscht man sich, klar, ich mir auch. Aber die Euphorie über einen solchen Liebling muss langfristig auch durch dessen Politik getragen werden, und da hat er noch nichts besonderes geleistet, weder im Guten noch im Schlechten. Außer die Bundeswehrreform, das kann man ihm zugute halten. Aber letztlich war sie eh überfällig, durch die FDP schon seit Jahren propagiert und damit auch zu erwarten gewesen. Seine Leistung war es, das auch in der Union verkaufen zu können durch seinen Glanz. Opel pleite gehen lassen zu wollen, war noch ne besondere Entscheidung, die sich damals 2008 von der Gleichmacherei abhob, die ja so glücklicherweise aber keinen Anklang fand. Aber sonst. Der Lack ist nun ab, und was darunter verborgen ist, find ich nicht sonderlich lobenswert. Eher im Gegenteil. Gut, dass dieser selbstgefällige Kotzbrocken weg ist (der sich übrigens darüber hinaus schon früher mit fremden Federn geschmückt hat), auch wenn ich gleichwohl sagen muss, dass er auch mir anfangs sehr sympathisch war.

      Ich wünsche mir, dass er nun weg vom Fenster und die ganze Sache damit beendet ist. Denn mich nervt dieser ganze Hype auch sehr, er hätte meines Erachtens nur schneller zurücktreten sollen. Aber ging wohl nur so.

      Original von FoWo
      Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie das ganze überhaupt aufgedeckt wurde; kann mich da jemand briefen? Soweit ich die Sache sehe, hat doch einfach irgendwer das Ding durch google gejagt und so kam das raus?


      Der Andreas Fischer-Lescano ist darauf gestoßen, wie auch Graf Ganon sagte. Dazu sollte man vielelicht sagen, dass dieser Professor für jenes Rechtsgebiet ist, in dem Guttenberg mit Bestnote promoviert hat, da hat er die Arbeita us Interesse gelesen und einer Routinekontrolle unterworfen. Sagt er jedenfalls. Der Fischer-Lescano ist jedenfalls auch Mitherausgeber der "Kritischen Justiz", einer wohl sehr linksgerichteten Zeitschrift, was ihm den Vorwurf der Schmutzkampagne eingebracht hat. Allerdings sollte man einem Professor von jenem Rechtsgebiet wohl zutrauen können, so eine Arbeit tatsächlich aus Interesse gelesen zu haben. Wobei - was sind akademische Titel heute noch wert...? ;D

      ach so, edit2
      Original von FoWo
      ich bin mir generell nicht sicher, was ich von der Sache halte. Scheiße hat er gebaut und gewaltige, andererseits haben das doch alle -- und irgendwie vermag ich das Plagiat nicht schlimmer zu finden als irendwelche Spendenaffären in Millionenhöhe.


      Ist es auch nicht, nur ließen sich solche Dinge in vergangenen Tagen leichter verschleiern. Es gibt viel zu viele Arschlöcher in der Politik, dieses Mal hats eben auch eins zu Recht getroffen. Ist ja aber keine Generalamnestie für die anderen.


      Ach so, edit3, weil Nayru vorhin den Vergleich mit Joschka Fischer brachte -- dass Fischer kein Abitur hatte, ist ja völlig egal. Viel interessanter ist da aber noch der Vergleich zu der Debatte um seine Rolle als ehemaligen Steineschmeißer, zu der er sich einer Befragung stellen musste und er ja auch sagte "Ja, ich habe die Steine nur so in die Luft geworfen, ohne jemanden treffen zu wollen", was ja auch offenkundig nicht stimmt. Lässt sich natürlich nur bedingt vergleichen, weils bei Fischer n Leben lang bekannt war, wo er herkam, und nicht von vornherein falsche Tatsachen vorgetäiuscht hat. Aber wenn, so sollte man wohl eher diesen Vergleich bemühen.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von pondo ()

    • ich hatte von dem Herren nie eine hohe Meinung. Ich fand ihn von Anfang an schleimig. Er hat einen auf beliebt gemacht, ohne dass wirklich etwas dahintersteckte. Das bestätigt jetzt auch dieser Plagiatsskandal. Es geht auch nicht darum, ob ein guter Politiker jetzt Abitur oder sonst was haben muss, es geht einfach ums Prinzip, wie hier schon mehrmals richtig gesagt wurde. Ich bescheinige dem werten Herrn "Gutti" (Verniedlichungen hat der Typ nun wirklich nicht vedient) außerdem ein relativ großes Maß an Eitelkeit und Selbstverliebtheit, wenn ich mir seine argumentarmen Ausreden anhöre, warum er geschwindelt hat. Da war nichts dahinter, bis auf den Fakt, dass er halt gefaked hat. Und Amtsniederlegeung war da auch noch gar kein Thema. Und jetzt plötzlich doch? Dass er jetzt zurücktritt ist sicherlich nicht auf seinen Mist gewachsen, sondern wurde ihm garantiert eher "nahegelegt", wie es heißt. Dass die Deutschen ihn so geil finden ist schon traurig. Was hat er denn nun ach so Tolles oder gar "Revolutionäres" in seiner Amtszeit als Verteidigungsminister erreicht? Reicht ein bisschen Rumgefiepe nun schon aus, um ein guter Politiker sein?! Ich mein, mich geht es ja nicht wirklich was an, ich zähle mich ohnehin zu den Nihilisten, aber armseelig ist das Ganze im Allgemeinen trotzdem. Wie schnell kann man denn bitte heutzutage ohne trifftigen Grund beliebt werden?

      Weiterhin schließe ich mich Onox und Maybe an.
      -
    • Warum muss jeder Politiker ein absoluter Saubermann und ein perfektes Vorbild sein? Man wird in jeder Führungsposition Persönlichkeiten finden, die nicht perfekt sind und ihre Ecken und Kanten haben, aber trotzdem absolut fähige Leute sind.
      Er hat schlichtweg moralisch und gesetzlich falsch gehandelt, aber das alleine ist ja keine Voraussetzung für gute Arbeit in seinem Bereich.

      Die politischen Gegner stürzen sich zweifelsohne wie die Aasgeier auf das Thema, weil es um Macht und Popularität geht. Selbst hier im Thread scheint die persönliche Meinung mehr Einfluss zu haben als der Tatbestand selbst ;) ('Er nervt mich.' 'Zu viel Medienrummel um ihn.') Scheinbar hagelte es aber auch immer mehr Kritik aus den eigenen Reihen, wo Werte und Anstand noch hochgehalten werden. Man darf nun gespannt sein, ob noch mal von ihm zu hören ist in Zukunft...
    • Original von Lüffel
      Warum muss jeder Politiker ein absoluter Saubermann und ein perfektes Vorbild sein? Man wird in jeder Führungsposition Persönlichkeiten finden, die nicht perfekt sind und ihre Ecken und Kanten haben, aber trotzdem absolut fähige Leute sind.
      Er hat schlichtweg moralisch und gesetzlich falsch gehandelt, aber das alleine ist ja keine Voraussetzung für gute Arbeit in seinem Bereich.

      Die politischen Gegner stürzen sich zweifelsohne wie die Aasgeier auf das Thema, weil es um Macht und Popularität geht. Selbst hier im Thread scheint die persönliche Meinung mehr Einfluss zu haben als der Tatbestand selbst ;) ('Er nervt mich.' 'Zu viel Medienrummel um ihn.') Scheinbar hagelte es aber auch immer mehr Kritik aus den eigenen Reihen, wo Werte und Anstand noch hochgehalten werden. Man darf nun gespannt sein, ob noch mal von ihm zu hören ist in Zukunft...


      Danke, endlich mal jemand, der mir aus der Seele spricht :)
    • Original von Lüffel
      Warum muss jeder Politiker ein absoluter Saubermann und ein perfektes Vorbild sein? Man wird in jeder Führungsposition Persönlichkeiten finden, die nicht perfekt sind und ihre Ecken und Kanten haben, aber trotzdem absolut fähige Leute sind.
      Er hat schlichtweg moralisch und gesetzlich falsch gehandelt, aber das alleine ist ja keine Voraussetzung für gute Arbeit in seinem Bereich.


      Oo Ich finde das ein wenig widersprüchlich und irgendwie .. erschreckend.
      Also, ich habe eigentlich keine Lust von Verbrechern, Ganuern und Lügnern regiert zu werden.
      Dass dies Gang und Gebe in der Politik aber ist, ist wohl nicht zweifelbar.
      Kanten und Ecken hin oder her, Herr zu Guttenberg hat sich strafbar gemacht und zieht dazu jede wissenschaftliche Wertigkeit herunter, sowas hat meiner Auffassung nichts in der Politik zu suchen.
      Graf Ganon und pondo haben es aber schon auf den Punkt gebracht, besser als ich mich ausdrücken kann und daher kann ich mich dem sonst nur anschließen.

      Fish and plankton and sea greens and protein from the sea.
    • Original von Floyd
      Original von Lüffel
      Warum muss jeder Politiker ein absoluter Saubermann und ein perfektes Vorbild sein? Man wird in jeder Führungsposition Persönlichkeiten finden, die nicht perfekt sind und ihre Ecken und Kanten haben, aber trotzdem absolut fähige Leute sind.
      Er hat schlichtweg moralisch und gesetzlich falsch gehandelt, aber das alleine ist ja keine Voraussetzung für gute Arbeit in seinem Bereich.


      Oo Ich finde das ein wenig widersprüchlich und irgendwie .. erschreckend.
      Also, ich habe eigentlich keine Lust von Verbrechern, Ganuern und Lügnern regiert zu werden.
      Dass dies Gang und Gebe in der Politik aber ist, ist wohl nicht zweifelbar.
      Kanten und Ecken hin oder her, Herr zu Guttenberg hat sich strafbar gemacht und zieht dazu jede wissenschaftliche Wertigkeit herunter, sowas hat meiner Auffassung nichts in der Politik zu suchen.
      Graf Ganon und pondo haben es aber schon auf den Punkt gebracht, besser als ich mich ausdrücken kann und daher kann ich mich dem sonst nur anschließen.

      Sicher kannst du ab einem gewissen Punkt diskutieren, ob es noch moralisch verkraftbar ist. Extrembeispiel: einen Massenmörder im Amt behalten, nur weil er ein guter Politiker ist?
      Aber bei Guttenberg reden wir nicht von hochkrimineller Energie, darf ich behaupten. Die hier angesetzten moralischen Ansprüche sind also sehr streng und ich persönlich halte das für überzogen.
    • Vielleicht sollte ich es nochmal wiederholen, aber es war eine Doktorarbeit. Er hat niemanden umgebracht oder vergewaltigt. Er hat seine Aufgabe als Minister sehr gut gemacht. Das ist so typisch Deutsch. Alles muss bürokratisch und kleinlich überprüft werden. Gibt es keine anderen Probleme, mit denen wir uns beschäftigen können? Man schaue sich mal in anderen Ländern um. Da geht's um ganz andere Probleme a la Berlusconi...
    • Original von *Nayru*
      Vielleicht sollte ich es nochmal wiederholen, aber es war eine Doktorarbeit. Er hat niemanden umgebracht oder vergewaltigt. Er hat seine Aufgabe als Minister sehr gut gemacht. Das ist so typisch Deutsch. Alles muss bürokratisch und kleinlich überprüft werden. Gibt es keine anderen Probleme, mit denen wir uns beschäftigen können? Man schaue sich mal in anderen Ländern um. Da geht's um ganz andere Probleme a la Berlusconi...


      Natürlich gibt es weitaus "schwerwiegendere" Probleme als die Doktorarbeit Guttenbergs, vielleicht war es zu viel mediale Beachtung, aber wie bereits gesagt wurde, finde ich es zu einem gewissen Grade auch gut, dass von der Öffentlichkeit her nicht losgelassen wurde.

      Mag sein, dass es für viele "nur" eine Doktorarbeit ist, die niemanden tötet, allerdings schon der Gedanke, andere Menschen um ihr eigenes Gedankengut zu beklauen und selbst dafür Bravur zu erlangen, finde ich einfach unbeschreiblich unverschämt.
      Da kann man doch genauso sagen, die Leute die in einem Laden etwas klauen, müssten nicht bestraft werden. Warum soll ausgerechnet ein Politiker Sonderrechte bekommen?

      Was das für Auswirkungen auf wissenschaftliche Arbeit und ihre Bedeutung hat, scheint wohl aber keinen zu interessieren.

      Fish and plankton and sea greens and protein from the sea.