Fan-Fic: Band II - Phoenix

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    • Soooo, ik doppelpost. Sorry for that. Aber es gibt endlich einen neuen Abschnitt.
      ## Einlesen at least ab anfang Kapitel 6 wird empfohlen ##

      Los geht's:
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      "Wir müssen doch irgendwie aus diesem verfluchten Kerker ausbrechen können!" meinte Darunia verärgert und schlug mit der Faust gegen die Wand. "Beruhige dich, Gewalt wird uns hier auch nicht weiter helfen." besänftigte ihn Rauru. Er wollte gerade weiter sprechen, als die Kerkertür geöffnet wurde und ein Lizalfos den Kopf hereinsteckte: "Iiihr sssolt zzum König kommen." zischte er und bedeutete ihnen ihm zu folgen. König Hion blieb im Kerker zurück. Rauru kam als erster nach draußen und sah, dass Ganondorf kein Risiko einging: Er hatte gut zwei dutzend Stalfos und fünf Eisenprinzen zu ihrer Eskorte abgestellt. Widerwillig folgten die Weisen den wandelnden Knochenhaufen zum Thronsaal. Darunia murmelte etwas von wegen es würde ihm stinken aus dem Kerker draußen zu sein, und doch nicht fliehen zu können. Salia war nur froh, dass keiner ihrer Bewacher das gehört hatte. Wer weis, was sie getan hätten.
      Einer der Eisenprinzen stieß die Flügeltür auf und stellte sich an die Seite, so dass die Weisen an ihm vorbei in den Raum gehen konnten. In dem Moment, als die Tür geöffnet wurde erhaschte Rauru einen Blick auf Ganondorf, der ihn stutzig machte. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er den Eindruck, Ganondorf hätte sich die Brust gehalten, als würde sie schmerzen, sich aber sofort wieder aufgerichtet, als die Tür auf ging. Rauru schob den Gedanken bei Seite, merkte sich aber, dass er mit den anderen unbedingt darüber sprechen musste, sobald sie wieder allein waren.
      Hinter ihnen Schloss sich die Tür. Naboru glaubte im Moment des Schließens einen dunklen Schatten über den Türspalt huschen zu sehen. Das letzte Mal hatte sie so etwas gesehen, als Ganondorf einen Raum magisch versiegelt hatte. Aber das letzte Mal war der Zauber nur gegen Dämonen wirksam gewesen. Hatte Ganondorf die Weisen damit bannen wollen? Naboru schüttelte den Kopf - Ganondorf musste wissen, dass solch ein Bannzauber gegen sie nichts nutzen würde.
      Die sechs Weisen standen nun vor Ganondorfs Thron, auf welchem der Großmeister des Bösen saß. Links davon stand Oni Link. Steif wie ein Stock. Er regte keinen Muskel, stand einfach nur da und blickte die Weisen aus seinen pupillenlosen Augen an.

      Ganondorf erhob sich - damit er imposanter wirkte, vermutete Naboru, und ging zwei Schritte auf die Weisen zu. "Es gibt einen Grund dafür, dass ihr noch nicht tot seid." erklärte Ganondorf, "Ich hatte gehofft, ich könne mein Problem alleine lösen, aber leider ist es mir nicht vergönnt, auf euch zu verzichten." etwas angewidert von dem Gedanken, sich helfen lassen zu müssen fuhr er fort: "Darum müsst ihr meinem... Wunsch nachgehen."
      Rauru hob eine Augenbraue - hatte Ganondorf sie da gerade wirklich um Hilfe gebeten? "Was für ein Problem hast du denn?" erkundigte sich Darunia mit einem Grinsen auf den Lippen. Ganondorf um Hilfe bitten zu sehen amüsierte ihn.
      Der Gerudo drehte sich langsam um, schritt zu seinem Thron zurück und setzte sich. "Ihr müsst ein Tor zum Hades öffnen und-" Ganondorf wurde von Ruto unterbrochen: "Warum das? Ich dachte Du könntest dich problemlos zwischen den Dimensionen bewegen?" Verärgert fuhr Ganondorf sie an: "Schweig still!" und schlug mit der Faust auf eine Armlehne seines Throns, "Unterbrich mich nicht, wenn ich rede, Weib!" Ruto grummelte etwas vor sich hin, befand es aber für klüger darauf nicht zu antworten. Ganondorf fuhr fort: "Ihr müsst das Tor zum Hades öffnen um den Dämon zu bannen, der in mir wohnt." Rauru brauchte eine Sekunde ehe er nachdenklich entgegnete: "Ich dachte der Dämon, Ganon, sei ein Teil von dir, ohne den du nicht existieren kannst?" Ganondorf sah Rauru an: "Ja, das war ein mal. Ich habe keinerlei Intentionen euch zu erklären, warum ihr das tun müsst, aber Tatsache ist, dass ihr es tun müsst."
      Ganondorf wusste, warum er den Weisen nichts erzählen wollte. Ganon war aus Ganondorfs Bosheit geboren worden. Bei seinem ersten Zusammentreffen mit Link, nutzte Ganondorf das Triforce der Kraft dazu, Ganon zu entfesseln und in seiner Gestalt gegen Link zu kämpfen. Doch nun war das anders. Der Dämon hatte sich von Ganondorfs Bosheit und seinem Zorn genährt und nun war er so mächtig, dass er ohne Ganondorf existieren konnte, schlimmer noch, er wollte es. Der Dämon wollte aus seinem 'Gefängnis' heraus, er wollte die Kontrolle über Ganondorfs Körper und diesen wieder in die Dämonengestalt zurückführen, die er bereits einmal angenommen hatte. Und der Dämon war stark. Und Ganondorf wusste, dass Ganon sogar stärker war als er selbst. Im Grunde ging es um einen Kampf. Einen Kampf um Ganondorfs Körper. Der Gewinner dieser Auseinandersetzung würde den Körper beherrschen, und der Verlierer darin eingesperrt sein, ohnmächtig etwas zu unternehmen.
      Und es war Ganondorfs Körper und unter keinen Umständen wollte er die Kontrolle verlieren. Aber der Dämon in ihm war daran auszubrechen und Ganondorf würde ihn nicht mehr lange halten können. Darum musste er sich von Ganon trennen und den Dämon in den Hades verbannen, wo er als körperloser Geist machtlos die Ewigkeit verbringen würde. Aber er konnte kein Tor zum Hades öffnen und gleichzeitig den Dämon aus ihm heraus und durch das Tor hindurch befördern, das war unmöglich. Überhaupt sich vom Dämon zu trennen war schwierig, da er im Grunde, wie Rauru richtig erfasst hatte, ein Teil von Ganondorf war. Auch konnte er nicht in den Hades gehen, den Dämon dort freisetzen und sich anschließend wieder ins Diesseits teleportieren. Der Dämon würde sich im Hades nur schwer aus Ganondorfs Körper vertreiben lassen, und sofort die Gelegenheit nutzen um wieder dorthin zurück zu kehren, sobald er draußen war. Darum musste er sofort gebannt werden, und das konnte Ganondorf trotz seiner Abneigung dieser Tatsache gegenüber, nur mit Hilfe der Weisen bewerkstelligen.

      "Warum sollten wir dir helfen?" fragte Ruto, "Du hast uns keinerlei Grund dazu gegeben." Ganondorf sah sie mit finsterem Blick an. Er hatte Mühe, sich darauf zu konzentrieren den wütenden Dämon in sich zu zügeln. "Du willst einen Grund? Den gebe ich dir: Ganon denkt nicht wie ich. Er hat keinerlei Ziel. Alles was er will ist zu zerstören. Wird er entfesselt wird die Welt sein Spielplatz und er wird Tod und Verwüstung über sie bringen, bis er alles auf diesem Planeten vernichtet hat. Ist das vielleicht ein Grund? Oh und glaube mir, so mächtig wie ich geworden bin, so mächtig ist auch der Dämon und er ist noch mächtiger. Ihr werdet keine Chance gegen ihn haben, wenn er ausbricht, ihr werdet mit ganz Hyrule zu Grunde ge-argh" Urplötzlich ging Ganondorf ächzend in die Hocke und fasste seine Brust. Er begann zu schnaufen. Dabei war seine Stimme so tief, dass es nicht schwer zu erkennen war, dass dies die Stimme des Dämons war. Ganondorf stöhnte.
      Im Angesicht des Augenblicks ergriff Darunia plötzlich die Initiative: "Lasst ihn uns bannen. Jetzt wo er geschwächt ist, können wir ihn vielleicht bannen!" Salia schüttelte den Kopf: "Nein, er ist zu stark." "Vielleicht wenn wir Zelda bannen?" warf Ruto rücksichtslos ein. Zelda verneinte: "Das funktioniert nicht. Er hat unsere Bindung getrennt, als er zu der Erkenntnis kam, dass ich mich für mein Land opfern würde."
      "Vergesst eure Diskussion, wie ihr mich bannen könnt." unterbrach Ganondorf sie. Er hatte sich wieder aufgerichtet, hielt sich aber immer noch den Brustkorb, "Öffnet das Tor zum Hades, Ganon muss gebannt werden, ehe es zu spät ist!"
      Etwas ratlos, ob sie auf Ganondorfs Forderung eingehen sollten sahen sich die Weisen an. Dann hatte Rauru eine Idee: "Tut mir leid, Ganondorf, aber wir können das Tor nicht öffnen."
      "Was!? Warum nicht?" fragte Ganondorf; und Salia hatte das Gefühl einen Hauch von Entsetzen in seiner Stimme zu hören. Allerdings verstand sie eben so wenig. Sie hatten das Tor doch öffnen können um Ganondorf das letzte Mal zu bannen, warum sollten sie es jetzt nicht können?
      Rauru erklärte: "Nun, wir könnten das Tor öffnen, aber wir sind nicht vollzählig, das Siegel würde nicht halten." Jetzt verstand Salia. Ganondorf hatte Viscen zum Leben erweckt, vielleicht konnte er selbiges auch mit Impa tun! Das war ein Gedanke der fast zu schön war, um wahr zu sein.
      Nach einem kurzen Augenblick begriff Ganondorf, worauf Rauru anspielte. Er seufzte entrüstet: "Also gut, aber ihr müsst dann das Tor öffnen!" Rauru nickte: "Ich gebe dir mein Wort, wir werden es öffnen."
      Ganondorf hob die Hände vor sein Gesicht und formte eine Kugel zwischen ihnen. Er konzentrierte sich und ein violett-schwarzer Energieball erschien dazwischen. Er verharrte ungefähr dreißig Sekunden in dieser Position, dann stieß er die Arme in die Luft und zwischen ihm und den Weisen tauchte Impa auf. Sie stieß die Hände in die Luft und vor ihr Gesicht als wolle sie einen Schlag abwehren. Nach einem Moment senke sie die Arme und blickte sich verwundert um: "Was...? Wie bin ich hier her gekommen? Eben stand noch Ganondorf vor mir und hieb mit dem Schwert nach mir." kommentierte sie und sah die Weisen fragend an. Erschrocken drehte sie sich herum, als sie Ganondorfs Stimme hinter sich hörte: "Das war der letzte Moment, bevor ich dich geköpft habe, Shiekah, du warst vier Jahre lang tot." er grinste. Es machte ihm Spaß ihren perplexen Gesichtsausdruck zu sehen.
      Plötzlich stürzte er mit einem Stöhnen auf die Knie und krampfte zusammen.
      "Schnell das Tor!" rief Rauru, "Impa wir brauchen ein Tor zum Hades, jetzt!" Trotz großer Verwirrung hob impa die Arme gemeinsam mit den anderen Weisen. Sie waren gerade dabei, das Tor zu öffnen, als Ganondorf ächzend erklärte: "Ich kann ihn... nicht mehr länger halten!" Die Weisen brachen ab, als Ganondorf sich unter einem gequälten Schrei aufrichtete und sich mit einem hellen Leuchten in den Dämon verwandelte, den er so lange und schmerzvoll zu bannen versucht hatte. Voller Entsetzen wichen die Weisen zurück. Ganon's Machtzuwachs war ersichtlich, denn er schlug sich auf dessen Größe nieder. Der Dämon war so groß, dass er sich im Thronsaal, dem Raum mit der höchsten Decke im Schloss, nicht aufrichten konnte. Mit glühenden Augen sah er sich um, als müsse er sich zunächst Orientierung verschaffen. Nicht nur seine Größe hatte sich geändert. Offenbar hing Ganons Erscheinungsbild auch von dem Ganondorfs ab, denn so wie Ganondorf sich einen Backenbart hatte stehen lassen, besaß Ganon nun ein bartähnliches Fell, das an seinem Kinn unter den Hauern wuchs.
      Selbst Ganondorfs Diener, die Stalfos und Eisenprinzen bekamen es mit der Angst zu tun und ergriffen die Flucht. Sie mussten Ahnen, dass der Dämon nicht nur Ganondorfs Feinde angreifen würde. Als der erste Stalfos die Tür erreicht hatte und sie aufriss rief Naboru entsetzt: "Nicht!" Doch war es bereits zu spät. Der Stalfos öffnete die Tür und rannte mit den anderen Skeletten nach draußen.
      Rauru sah Naboru etwas verwirrt an, worauf sie erklärte: "Ich glaube Ganondorf hatte damit gerechnet, dass Ganon ausbrechen würde und hat einen Dämonenbann über den Raum gelegt, doch dieser ist außer Kraft gesetzt, wenn die Tür geöffnet ist!" Im selben Moment leuchteten die Augen Ganons auf, als hätte er nur auf Naborus Erklärung gewartet. Er versuchte sich aufzurichten und stieß dabei mit den Hörnern an die Decke, dass Steine davon herunterfielen. Mit der Erkenntnis, dass er geduckt bleiben musste, setzte sich Ganon in Bewegung und steuerte auf die Tür zu.
      Hecktisch und dabei vor Ganons mächtigen Hufen zurückweichend fragte Rauru, ob der Bann wieder wirken würde, wenn die Tür wieder geschlossen wird, worauf Naboru ein panisches 'Ja' verlauten ließ. "Dann zu mit der Tür!" rief Darunia und hastete, so schnell er konnte in Richtung Tür. Als er sie erreicht hatte, schlug er sie mit aller Kraft wieder zu, doch war der Dämon mit seinen großen Schritten genau so schnell wie der Gorone und hielt seine Pranke in die Tür, ehe diese zu fallen konnte. Fluchend sprang Darunia zur Seite, als Ganon, welcher mit seiner Größe natürlich nicht durch die Tür passen konnte, mit einem gewaltigen Hieb kurzerhand die Mauer durchbrach und in den Gang stapfte.
      "Es dürfte nicht schwer sein, ihm zu folgen." bemerkte Salia und betrachtete den Gang, welchen Ganon in Trümmern hinterließ, da er überall anstieß und sich regelrecht durch das Mauerwerk kämpfte.

      Hinter den Weisen erklang ein leises Stöhnen. Sie drehten sich um und sahen Link, wie er die Maske der Grimmigen Gottheit von seinem Gesicht nahm und sich zurückverwandelte. Er sah sich etwas verwundert um: "Wie bin ich hier her gekommen? Und was ist mit dem Thronsaal passiert?" Salia rannte zu Link und umarmte ihn: "Schön, dass du wieder du selbst bist!" "Mit seiner Verwandlung muss Ganon die Kontrolle über die Maske verloren haben." spekulierte Rauru, und Link sah ihn ebenso verwundert an wie Impa, welche immer noch verwirrt im Raum stand. Rauru seufzte und begann den beiden kurz zu erklären, was passiert war, ehe er mit den Worten: "Wir müssen Ganon verfolgen. Nicht auszudenken, welch Chaos er da draußen anrichten wird!" auf die Tür zuging. Die Weisen und Link folgten ihm.

      Viscen stand gerade vor der hochgezogenen Zugbrücke und überlegte, wie er dort hinein kam, als er Lärm von der anderen Seite des Tors hörte. Einen Herzschlag später barst die hölzerne Brücke unter lautem Krachen auseinander und ein riesiges Ungetüm trampelte Viscen beinahe über den Haufen. Erschrocken sprang der Hauptmann zur Seite und entkam nur knapp einem der gigantischen Hufe. Er sah zu, wie das Monster auf die Steppe hinaus rannte und dabei ein Brüllen verlauten ließ, das Viscen durch Mark und Bein ging. Er warf einen Blick hinter sich und sah die zertrümmerte Brücke und dahinter eine völlig verwüstete Stadt. Bei Farore! dachte er und rappelte sich wieder auf.
      Jetzt hatte er im Wald gegen Ganondorfs Heerführer gekämpft und gewonnen. Und dachte schon, dass Ganondorf seinen Heermeister vermissen würde und dann ließ er diese Bestie auf Hyrule los! Er hoffte, dass dieses Ungetüm nicht nach Termina laufen und im Wald wohlmöglich noch Viscens verbliebene Sechs-Mann-Eskorte überraschen würde.
      Er war sich bewusst, dass er allein gegen dieses Monster keine Chance hatte also lief er ins Schloss und in Richtung Kerker um König Hion und die Weisen zu befreien. Auf halber Strecke stieß er fast mit Link zusammen. "Link! Schön, dass du wieder du selbst bist!" stieß Viscen erleichtert aus. Als er die Weisen erblickte fragte er: "Wo ist Hion?" und befürchtete schon das Schlimmste, als Salia den Atem anhielt und die Hände vor den Mund nahm: "Oje den hätten wir fast vergessen!"
      Etwas verwirrt von der ganzen Situation fragte Darunia: "Andere Frage: Wo ist Malon?" Viscen schüttelte mit einem erleichterten Ausdruck den Kopf: "Keine Angst, sie ist in Sicherheit, sie ist in Termina. Wir konnten fliehen." mit Absicht erwähnte er Knaxon nicht. Das letzte was sie jetzt gebrauchen konnten war eine Trauerminute für den Feldherrn. Viscen gab sich selbst das leise Versprechen dafür zu sorgen, dass Knaxon gebührend geehrt werde, wenn all dies hier vorbei wäre.

      Nachdem die Weisen, Link und Viscen König Hion aus dem Kerker befreit hatten machten sie sich auf, Ganon zu verfolgen. Schwer war es nicht, denn abgesehen davon, dass alles was er passierte in Trümmern endete drückte sein Gewicht tiefe Hufabdrücke in den Boden, denen es leicht war zu folgen.
      Ganon hatte mittlerweile die Lon-Lon-Farm komplett dem Erdboden gleich gemacht. Viscen war heil froh, dass sich dort niemand mehr aufhielt, außer vielleicht ein paar Hühnern.
      Als sie an der Farm vorbeikam während sie den spuren folgten, bemerkte Link etwas, was ihn stutzig werden ließ: Das Farmhaus war abgebrannt. Es war nicht zerschlagen worden, sondern abgebrannt. Aber Ganon beherrschte kein Feuer. Oder etwa doch? Link gefiel dieser Gedanke nicht, doch behielt er seine Vermutung vorerst für sich selbst. Die Spuren führten in die Verlorenen Wälder. Salia machte sich sorgen um das Kokiri Dorf, doch führten die Spuren nicht zum Dorf, sondern durch die Wälder in den Sumpf des Todes. Besorgt verfolgte Viscen die Spuren. Ab einem bestimmten Punkt wurde ihm klar, wohin sie führten. Und das gefiel ihm gar nicht. Er blieb stehen und beinahe wären die Weisen in ihn hinein gerannt. "Was ist?" erkundigte sich Darunia verwundert. "Er läuft nach Termina. Malon und ich haben diesen Weg auf unserer Flucht genommen. Der Sumpf des Todes endet in den Sümpfen des Vergessens und somit in die Terminische Steppe." erklärte Viscen. Zelda hob fragend eine Braue: "Seid Ihr sicher?" "Ziemlich, ja." antwortete Viscen mit einem Nicken.
      "Dann können wir Zeit und Kraft sparen und Ganon vielleicht den Weg abschneiden." Rauru hob die Arme, "Wir teleportieren uns nach Termina, los!" verwandelte sich in eine Kugel aus Licht und verschwand. Die anderen Weisen taten es ihm gleich. Impa teleportierte Viscen mit und Zelda kümmerte sich um Link. Darunia nahm den König.

      Hauptmann Siloth erschrak, als neben ihm plötzlich die sieben Weisen und ihre Anhängsel auftauchten. "Wow, wie seid Ihr denn...?" fragte er verwundert. Viscen erklärte kurz, worum es ging. Siloth nickte und wusste, was zu tun war. Er ließ den Großteil seiner Männer Positionen um den Eingang der Sümpfe des Vergessens einnehmen. Link wies ausdrücklich darauf hin, dass die Männer Ganon nicht mit Schwertern oder ähnlichem angreifen sollten. Ganon würde sie alle mit einem einzigen Hieb ausschalten. Stattdessen sollten Siloths Bogenschützen in sicherem Abstand zu den Sümpfen warten, dass Ganon auftauchte und ihn aus sicherer Entfernung beschießen.
      Als alles vorbereitet war und die Weisen gerade überlegten, was sie gegen Ganon unternehmen konnten fing Link an, zu fluchen: "Ach wenn ich doch nur das Masterschwert hätte! Damit wäre Ganon garantiert beizukommen." Zelda sah ihn an. Plötzlich wurde ihr klar, dass er das Schwert in den Sockel gesteckt hatte, weil sie es ihm gesagt hatte. "Es ist nicht zerstört, wie du vielleicht glaubst. Ganondorf hat mich dazu gezwungen, dich dazu zu bringen, das Schwert in den Sockel zu stecken. Nur so konnte er es in den Hades hinab ziehen, um es aus deiner Reichweite zu befördern." erklärte sie. Rauru sah sie an: "Dann existiert das Masterschwert noch?" Zelda nickte. Link dagegen schüttelte den Kopf: "Wenn ihr jetzt denkt, ich würde noch mal in den Hades gehen, um es zu holen, dann irrt ihr euch! Das ist die Hölle!" Zelda sah ihn vorwurfsvoll an: "Ich war 48 Jahre im Hades und du willst keine Minute da runter um dein Schwert zu suchen?" Erst jetzt merkte Link, was Zelda durchgemacht haben musste. Er schämte sich für das was er gesagt hatte. Ja, er wäre fast gestorben im Hades, aber es gab schlimmeres als den Tod. Und 48 Jahre dort mit Ganondorf eingesperrt zu sein… das traf es wahrscheinlich. Link sah Zelda an: "Weißt du denn, wo das Schwert sich befindet?"
      Sie schüttelte den Kopf: "Der Hades ist unendlich groß, und weit und breit gibt es keinerlei Orientierungspunkte. Nachdem Ganondorf die Macht des Schwertes gebrochen hatte und es im Hades erschienen war, gab er es drei großen Krähen, welche damit davon flogen. Ich habe sie nicht verfolgt. Ich dachte, es sei sinnlos." Sie sah zu Boden und verfluchte sich im Stillen dafür, die Vögel nicht verfolgt zu haben.
      Link nickte. Er erinnerte sich daran, wie er den Krähen begegnet war und wie er sie in der trostlosen Einöde des Hades verloren hatte. Rauru schaltete sich ein: "'Als er die Macht des Schwertes gebrochen hatte'? Ich hoffe du meinst nicht, dass es nun nicht mehr als ein gewöhnliches Schwert ist." Er sah Zelda fragend an, denn selbst er hatte noch nie gehört, dass das heilige Masterschwert entmachtet werden könne. "Nein." Zelda schüttelte den Kopf und die Weisen atmeten auf, "Aber es ist geschwächt und teilweise beschädigt. Damit es seine volle Macht wiedererlangt muss es repariert werden." Link erinnerte sich daran, wie der Rubin der sich im Griff des Masterschwertes befand zersplitterte. Fragend hob er die Augenbrauen: "Und wie, oder wer kann eine solche Klinge reparieren?" Zelda sah von Link zu Rauru, welcher wiederum bedeutungsschwer seufzte: "Es gab eine Schmiede in Hyrule-Stadt, wo von Meister zu Lehrling das Geheimnis weitergegeben wurde, wie eine solch heilige Waffe geschmiedet wird. Viele Generationen zuvor ward dort das Masterschwert geschmiedet worden. Ich denke, Ganondorf wusste dies. Denn als er zum ersten Mal Hyrule angriff um sieben Jahre lang zu herrschen ehe er verbannt werden konnte, tötete er alle Mitglieder der Schmiedesgilde von Hyrule. Das kann kein Zufall gewesen sein."
      "Warum habe ich geahnt, dass solch eine Antwort kommen würde?" stöhnte Darunia. Zelda sah den Goronen an: "Das bedeutet nicht, dass es unmöglich zu reparieren ist. Es wird nur aufwendiger sein." Sie wandte sich an die anderen: "Mit der Ocarina der Zeit kann ich Link zurück schicken in die Zeit, als die Schmiedesgilde noch existierte. Aber", Zelda machte eine kurze Pause ehe sie fortfuhr: "ich habe die Ocarina nicht. Sie muss irgendwo im Schloss sein."
      Rauru nickte abermals: "Wir werden sie finden." Naboru, die bisher nur zugehört hatte, schaltete sich in das Gespräch ein: "Aber wird Link, wenn er in die Vergangenheit zurückkehrt nicht wieder ein Kind werden?" "Richtig." Bestätigte Rauru und strich sich über den Bart, "Der Schmied wird einem Kind vermutlich nicht zutrauen solch ein Schwert zu besitzen und es ihm nicht zurückgeben in der Annahme, dass es gestohlen sein könnte." "Es gibt eine Möglichkeit um zu verhindern, dass Link wieder jung wird.", bemerkte Zelda: "Wenn er die Perle der Ewigkeit bei sich trägt, wird er unverändert in der Vergangenheit ankommen."
      "Die Perle der Ewigkeit?" keuchte Impa entsetzt, "Diese Perle liegt verborgen im Tempel der Erhaltung, jenseits der Verbotenen Wälder." Link machte einen entschlossenen Eindruck: "Ich habe schon andere Tempel bezwungen. Das wird kein Problem sein, an diese Perle zu kommen." Rauru nickte nachdenklich: "Ja, das dürfte keine all zu große Hürde für den Helden der Zeit darstellen. Bedenke, was er schon alles gemeistert hat." Erinnerte Rauru Impa und dachte dabei an die fünf Tempel in Hyrule, aus welchen er die Weisen befreit hatte und die vier Tempel in Termina, deren Wächter er bezwang um die Giganten zu wecken. Einsichtig nickte Impa.

      Viscen und Siloth standen nebeneinander und hörten dem Gespräch der Weisen zu. Viscen kam sich dabei etwas deplaziert vor. Tempel erforschen, Wächter bezwingen,... die Welt retten. Er fragte sich, wie ein Junge aus dem Wald in solch eine Rolle hineingeraten konnte. Er war sein Leben lang Soldat gewesen und hatte nie etwas annähernd Heroisches vollbracht. Wäre er nicht so zufrieden mit seiner Rolle als Hauptmann gewesen, er wäre neidisch geworden. Kurz fragte er sich, ob es Siloth wohl auch so ginge, schüttelte den Gedanken dann aber ab.
      "Wo ist dieser Tempel genau?" wollte Link wissen, doch ehe jemand antworten konnte, hallten die krachenden Geräusche von Bäumen, welche wie Streichhölzer abgeknickt wurden, von den Sümpfen her über die Terminische Ebene. Alle wandten sich dem Eingang der Sümpfe zu. Der Dämon Ganon war wirklich größer geworden. Noch ehe er die Ebene erreicht hatte, konnte man seine Rückenmähne aus den Baumwipfeln herausragen sehen. Viscen fasste seinen Speer fester. Er sah zu Siloth, welcher sein Schwert gezogen hatte und nun seine Männer adressierte: "Denkt dran Männer, kommt dem Ungetüm nicht zu nahe!" er stieg auf sein Pferd und ritt ein Stück seinen Soldaten entgegen um sie besser koordinieren zu können: "Bogenschützen – legt an! Zielt auf den Kopf des Monstrums. Wenn er euch zu nahe kommt, weicht zurück und schießt erneut!" Die Schützen spannten ihre Pfeile in die Bögen und zielten dort hin, wo Ganons Kopf jede Sekunde aus dem Bäumen brechen musste.
      Viscen erfasste eine innere Zufriedenheit – Siloth war ein kompetenter Hauptmann, er war ein guter Nachfolger.
      Link wandte den Blick von den Soldaten ab und sah zu den Weisen: "Vielleicht solltet ihr mich jetzt in den Hades schicken um das Masterschwert zu holen. Je eher, desto besser." Keiner hatte Gelegenheit zu antworten, denn kaum hatte Link ausgesprochen, brach Ganon aus den Bäumen hervor auf die Ebene und knickte die dicken Stämme dabei um wie Grashalme. "Feuer!" rief Siloth gerade als Ganon einen wütenden Schrei ausstieß, als er die Soldaten auf der Ebene erblickte. Die Schützen schossen ihre Pfeile ab, welche auf Ganon hinabregneten wie ein Schauer aus Holz und Metall. Der Dämon schrie und schlug mit den mächtigen Schwertern durch die Luft um seinen Kopf zu schützen. Dann rannte er wie im Blutrausch auf die Soldaten zu und hieb mit den Schwertern um sich. Die Männer wichen zurück, wie ihnen befohlen worden war und doch erwischte Ganon immer wieder einige von ihnen, die zu langsam waren. Link verschwendete einen kurzen Moment an den Gedanken, mit welcher Magie die Schwerter Ganons mit dem Dämonen zusammenhingen, denn auch die Schwerter waren wesentlich größer geworden, als sie es beim letzten Erscheinen den Kreatur gewesen waren. Er schüttelte den Gedanken von sich und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. Es steckten bereits dutzende Pfeile im Pelz der Bestie, aber es schien Ganon nicht zu kümmern. Link erinnerte sich, wie nutzlos seine eigenen Pfeile vor sechs Jahren gewesen waren, als er gegen den Dämon gekämpft hatte. Nur die heiligen Lichtpfeile konnten der Bestie etwas anhaben. Und nur das Masterschwert konnte ihn damals bezwingen. Er überlegte gerade, ob er die Lichtpfeile auspacken sollte, als eine rote Energiekugel an ihm vorbei flog und Ganon traf. Das Monster brüllte wild und drehte sich in die Richtung aus der die Kugel gekommen war. Auch Link sah hinter sich. Darunia war bereits dabei eine weitere Energiekugel zu beschwören. "Er hat Recht. Wir müssen versuchen, ihn aufzuhalten." Bemerkte Rauru, und formte seinerseits eine Energiekugel, welche er auf Ganon abfeuerte. Die anderen Weisen taten es den beiden gleich. Link sah wieder zu Ganon, welcher sich einen Arm vors Gesicht hielt, um seinen Kopf zu schützen. Die Energiebälle zerschellten an dem Monster, wie an einer Wand und Ganon schien eher genervt, als verwundet. Als er die Weisen erreicht hatte, hieb er mit seinen mächtigen Schwertern nach ihnen. Link sprang instinktiv auf Zelda und warf sie zu Boden um sie vor dem Schwert des Gegners zu schützen. Impa und Naboru, als geübte Kämpfer sprangen von selbst ein Stück zurück um außer Reichweite zu gelangen, während sich Darunia schützend zu einer Kugel zusammenrollte. Rauru und Salia waren bereits vor Ganons Ankunft zurückgewichen und entgingen somit den Schlägen. Wieder holte der Dämon aus und schlug nach seinen Widersachern, doch auch diesmal verfehlte er. Link rollte sich auf den Rücken und hielt schützend den Hylia-Schild vor sich und Zelda.
      Viscen, welcher ein kleines Stück abseits der Weisen und somit außerhalb Ganons Reichweite gestanden hatte, hatte mittlerweile einen Speer aus einer Vorratskiste genommen und näherte sich Ganon nun von hinten. Als dieser Viscen bemerkte und sich umdrehte, warf der Hauptmann den Speer, welcher den Dämon im Hals traf und stecken blieb. Ganon brüllte wütend und schlug mit der Pranke nach dem störenden Stück holz, welches abbrach und zu Boden fiel. Er hieb mit dem Schwert nach Viscen, wobei dieser gerade noch rechtzeitig weg sprang. Dann drehte sich die Bestie um und stampfte in Richtung Osten davon. Auf dem Weg fuchtelte er wild mit den Schwertern, um etwaige Gegner aus dem Weg zu schaffen.
      Wieder auf den Beinen sahen die Weisen Ganon etwas verwundert nach. "Er versucht nicht, uns zu töten?" fragte Zelda verwundert, und auch die anderen waren davon irritiert, von Ganon ignoriert zu werden. Plötzlich keuchte Salia schockiert. Alle sahen sie an. "Ikana!" sagte sie, "Er läuft nach Ikana! Zu seinem Schloss!" Alle sahen sich an. Warum wollte der Dämon dort hin? Gab es dort eventuell etwas was er brauchte? Oder etwas, das er vernichten wollte? "Hinterher!" murmelte Darunia, während er bereits die Arme hob, um sich wegzuteleportieren. Die anderen Weisen taten es ihm gleich. Zelda schnappte sich dabei Link. Den Hauptmanns-Speer vom Boden auflesend stolperte Viscen auf sie zu: "Nehmt mich mit!" verlangte er, worauf Impa dies tat, kurz bevor sie sich in eine Lichtkugel verwandelte und Richtung Ikana verschwand.

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      So, bald geht's weiter. Bin gerade schön inspiriert :dance: Aber jetzt erst mal Matratzenhorchdienst.
      Hoffe es gefällt euch, sagt mir eure Meinung. Besonders zu der Szene wo Ganon 'ausbricht', die habe ich bereits vor einer ganzen Weile geschrieben, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie so richtig gut ist oder... nur okay :ugly:

      Gewinner der Wahl zur besten Z-FF 2003: Die Vereinigung
      Sequel: Die Vereinigung II - Phoenix
    • "RUUUUUN!! It's Godzilla!!"
      "It looks like Godzilla, but due to international copyright laws, it's not."
      "Still we should run like it is Godzilla!!"
      "Though it isn't."
      Daran musste ich die ganze Zeit denken xDb

      Endlich geht's weiter! ^_____^
      Und du hast nichts von deinen Schreibskills eingebüßt. Sehr mitreißend und nachvollziehbar geschrieben und flüssig zu lesen.
      Lediglich für die Szene, in der Ganon hervorbricht, hätte ich mir eine umfangreichere Beschreibung gewünscht, aber letztlich erfüllt sie ihren Zweck.

      Mach weiter so ^__^
      *chips bereitstell* xD
      "Und so schuf Gott in seinem Zorn
      Enkenbach und Alsenborn"
    • OMG, es geht weiter *____*
      *vor freude quiek*
      XD

      Joah, musste mich auch erstmal wieder einlesen^^
      Muss dkwcman aber auch zustimmen, dass die Stelle mit Ganons Ausbruch doch etwas zu rasch erfolgte.
      Vllt. hätte Ganondorf sich noch etwas mehr rumquälen sollen (ok, ich weiß, ich werd sadistisch :ugly: ) bzw. vllt. hättest du noch in etwa reinbringen können, wie Ganon langsam aus ihm herausbricht z.B. dass ihm Klauen wachsen, Hörner usw.
      Aber ansonsten war das Kapitel wieder echt super^^
      Freu mich echt auf den nächsten Teil.
      Geprüftes Mitglied der Oi-GmbH

      [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v445/Shiekah/TehCloudZombeh.jpg]
      Hiermit grüße ich: C.Q., Darky, The_Kokiri, Extremcool, DekuBaba, Nela², Kathryn, Melee-Master, Veria und natürlich alle anderen im Board
    • Wow. Ich bekomme eine mail da steht "ein neuer Post.... Band II - Phoenix", ich dachte, mir kullern die Augen raus :D

      Freut mich unheimlich, dass die Story noch gelesen wird. Ich werd mal schau'n ob ich Zeit finde; ach wär' das schön, nochmal in die Schule zu gehen und so viel Zeit zu haben xD

      Gewinner der Wahl zur besten Z-FF 2003: Die Vereinigung
      Sequel: Die Vereinigung II - Phoenix