Homosexualität... *wissen will*

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    • Original von Si'naru
      Spitze ist jedenfalls, dass wir beide auch weiterhin hübsche Kerle anhimmeln können, ohne dass da Eifersucht oder dergleichen aufkommt. Zwei Fangirls auf einem Haufen (talk about typisch weiblich), ich glaube, der ein oder andere hätte doch erhebliche Probleme, sich länger als ein paar Tage mit uns abzugeben. Aber gut, ich schweife ab – und weiß wie du in deinem Beitrag weiter oben gerade eh nicht mehr, worauf ich hinauswollte (oder ob ich überhaupt auf irgendwas hinauswollte), daher cutte ich hier mal am besten.

      ... darf ich mich dazugesellen? :D
    • Original von Si'naru

      Ja, das meinte ich halt. Ich hab' von deiner Beziehung ja nicht viel mitbekommen (und war ganz schockiert, als ich dann über Dritte erfuhr, dass ihr nicht mehr zusammen seid |D), daher hatte ich natürlich keinen Plan, wie die so gestaltet war.


      Ich glaube das hat einige Leute bisschen schockiert bzw ueberrascht xD
      Wir wollten halt ganz unterschiedliche Dinge. Sie wollte was Gemeinsames, am liebsten fuer immer, und mich in ihrer Familie haben und all das; und ich wollte meine Ruhe, keine Kompromisse und einfach frei sein XD Dass sich das ueberhaupt alles so lange hingezogen hat, war mein Fehler, ich haette viel eher den Arsch in der Hose haben sollen, das endlich zu beenden, anstatt alles totzuschweigen und sie permanent mit meiner schlechten Laune ungluecklich zu machen :') Man lernt aus Fehlern.

      Original von Si'naru
      Spitze ist jedenfalls, dass wir beide auch weiterhin hübsche Kerle anhimmeln können, ohne dass da Eifersucht oder dergleichen aufkommt. Zwei Fangirls auf einem Haufen (talk about typisch weiblich), ich glaube, der ein oder andere hätte doch erhebliche Probleme, sich länger als ein paar Tage mit uns abzugeben.


      dsbkjdf YESSSS
      Dieses Rumfangirlen 24/7 macht mir manchmal wirklich Gedanken. Jemanden zu finden, der damit umgehen kann, ist vermutlich nicht leicht, mir ist sehr bewusst wie extrem man damit Leute nerven kann ahaha, andererseits moecht' ich das alles auch niemals aufgeben.
      Was mich wiederum aber gerade auf den Gedanken bringt - ein maennliches, paarungsbereites Fangirl zu finden wird vermutlich noch schwieriger; da connecten Maedchen halt einfach eher ' _'
      Ergibt das Sinn? Ich denke schon.

      Original von Salev

      ... darf ich mich dazugesellen? :D


      Frelich :'D
    • Kandis: als ich 14/15 war hab ichs mal mit nem Jungen versucht ne Beziehung einzugehen... und ich habe gesagt "nie wieder Männer" und seitdem weiß ich daß ich ne "blöde Hete" bin wie es viele Schwule sagen xD

      trotzdem hab ich so einige homo/bisexuelle Personen im Laufe meines Lebens kennengelernt und kam mit so einem oder anderen schwulen wesentlich besser aus als mit den einen oder anderen der wie ich nur auf Frauen steht.

      Anfangs hats mich angekotzt, aber jetzt fühle ich mich irgendwie geehrt, daß mich viele homo/bisexuelle Männer attraktiv finden, auch wenn ichs besser finde wenns eine Frau meines Alters tut.

      nebenbei: ich fand ne Schwulenkneipe in Düsseldorf so ziemlich cool, vor allem die "Biergläser", die eher aussahen wie Reagenzgläser :ugly:
      "Tain was head of the Obsidian Order for twenty years. If he can survive that, he can survive anything"

      Elim Garak

      Star Trek: Deep Space Nine: "In Purgatorys Shadow"
    • Erstmal dickes LOL das es das Thema noch immer gibt da hast du echt die olle Büchse der Pandora geöffnet Kandis ^^

      @ topic: Mir ist beim Lesen aufgefallen das sich hier viele nur über gleichgeschlechtliche Beziehungen zwischen Männern aufregen, geschätzt fast nur Männer , und die Fürsprecher sind fast alles Frauen - das dieser Umstand mit den eigenen Vorlieben der Poster zu tun hat lass ich mal im Raum stehen...

      Bis ich 20 war hatte ich nur Freundinnen , dann fand ich Männer besser und seit 8 Jahren leb ich mit meinem Freund zusammen und mit den Jahren sehe ich diese Dinge in einem anderen Licht.Es ist angenehm das die Gesellschaft gleichgeschlechtliche Beziehungen akzeptiert , doch der Schuss scheint nach hinten los zu gehen , denn z.B. der CSD war einst dazu gedacht für Gleichberechtigung zu demonstrieren , Heute ist er nichts anderes wie die Schwullesbische Variante des Karneval.Genauso wie es letztes Jahr in Köln einen Schwullesbischen Weihnachtsmarkt geben musste. Ich meine die Vorurteile gegen Homosexuelle werden nie aufhören wenn die Schwulen und Lesben sich immer als was besonderes Darstellen , dann aber jammern wenn sie nicht normal behandelt werden.

      Naja zum Abschluss kann ich noch zu sagen das sich mein Leben durchs schwulsein kaum verändert hat , ich steh immer noch auf Zelda und Co, geh mit den gleichen Freunden wie früher aus usw. , und das nur die Tatsache das ich auf einmal nen Mann liebe aus mir ein anderer Mensch geworden sein soll halte ich für Unsinn.Aber ich weiß jetzt was die Ursache für Homosexualität ist:

      Homosexualität ist Mutter Naturs Trick um die Überbevölkerung auszubremsen!

      Den letzten Satz bitte nicht zu ernst nehmen , ich will ja keine Inquisition herrauf beschwören XD
    • Original von Rene_D_Tiger
      Ich meine die Vorurteile gegen Homosexuelle werden nie aufhören wenn die Schwulen und Lesben sich immer als was besonderes Darstellen , dann aber jammern wenn sie nicht normal behandelt werden.

      Sehe ich ähnlich. Ich find' dieses ganze Theater auch überzogen; vor allem gibt es genügend Homosexuelle, die dann auch noch echt in diese Opferrolle springen, obwohl's halt einfach mal nicht nötig wäre. Selbst schuld, denke ich mir dann schon immer, wenn man überall rumposaunt, wie ach-so schwul/lesbisch/bi/whatever man nicht ist, dass es den Leuten irgendwann vielleicht auch einfach mal auf den Sack geht. xD Ich denke mal, dass viele Gegenreaktionen tatsächlich (zumindest hier bei uns, in anderen Ländern/Kulturen sieht das sicher schon anders aus) durch solche Extreme motiviert werden. Ich meine, die meisten Leute haben sicher nichts persönlich gegen diese sexuelle Ausrichtung – solange man sie damit in Ruhe lässt. Ich mein', als Hete rennt man ja auch nicht durch die Gegend und prahlt damit herum – wozu auch, es ist normal. Genauso normal wie Homosexualität, warum also das Ganze zu etwas Besonderem aufbauschen. Unnötig.


      Homosexualität ist Mutter Naturs Trick um die Überbevölkerung auszubremsen!

      Und das nehme ich, ohne Scheiß, ernster als so manche Religion. :D
      Seit ich meine Freundin habe, denke ich jedenfalls auch nicht mehr drüber nach, mich schwängern zu lassen irgendwann. Erst mal ist allein die Vorstellung super-unangenehm (wie, einen fetten Kopf da unten rauspressen? u mad?) und dann hat man ohnehin viel mehr gekonnt, wenn man ein Kind adoptiert, dass die Unterstützung auch braucht. Kriegen wir das also dauerhaft auf die Reihe, schließe ich das keinesfalls aus. So mit… öh, 30 oder so. Reicht ja.

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Original von Rene_D_Tiger
      Ich meine die Vorurteile gegen Homosexuelle werden nie aufhören wenn die Schwulen und Lesben sich immer als was besonderes Darstellen , dann aber jammern wenn sie nicht normal behandelt werden.


      Ist nur denk ich das gleiche Problem wie bei anderen Sachen auch die Leute die sich daneben benehmen und für was besonderes halten auffallen, während der Durchschnitt eben nicht bemerkt wird weil se eben genauso wie jeder andere sind, es wird nur halt standardmässig davon ausgegangen dass jemand hetero ist(auch wenn' keinen Sinn macht).

      "It's just porn, and you take it serious. Why do you take porn so serious?"
    • Original von Rene_D_Tiger
      Erstmal dickes LOL das es das Thema noch immer gibt da hast du echt die olle Büchse der Pandora geöffnet Kandis ^^


      Ist halt das beste Thema seit IMMER xD.

      Ich denke, dieses "sich als etwas Besonderes darstellen" wird irgendwann auch nachlassen. Bis zu einem gewissen Grad kann ich's eh verstehen, denn in vielen Laendern und Hinsichten ist's noch ein weiter Weg bis zur Gleichberechtigung und zu dem Punkt, an dem's einfach als normal akzeptiert wird. Von daher~
      Aber ich denke im kleinen Kreis klappt das schon ziemlich gut? Hier in der Stadt schert sich keiner drum, wenn zwei Maenner Haendchen haltend durch die Strassen ziehen, das ist doch schon mal was. So kenn' ich das von frueher nicht. Kann natuerlich auch sein, dass es an Leipzig liegt, ich weiss es ned xD. Aber dieses "Ihr interessiert mich genauso wenig wie jedes andere Paerchen, das mir ueber den Weg laeuft D:" find' ich gut und ich hoffe, dass sich das einfach ausbreitet und dann Ende und kein Stress mehr wegen dem Scheiss.

      Ueber den schwullesbischen Weihnachtsmarkt lachte ich ehrlich gesagt fuer einen Moment xD. Das ist schon etwas uebertrieben.
    • Ich kann das ganze Gedöns mit "rosa Weihnachtsmarkt" und so auch nicht verstehen... Dort waren wir noch nie, und habe ich auch nicht vor... Finde ich als Homosexueller auch übertrieben und dämlich... naja, wer sowas UNBEDINGT braucht soll gern hin gehen... Nur das wirft eben wieder ein schlechtes Licht auf diejenigen, die sich nicht so in den Vordergrund stellen möchten...
      Zum Thema "schwul und Dorf": mein Freund und ich kommen aus 2 Käffern und sind in Vereinen tätig, als wir uns dann zueinander bekannt haben (man möchte sich ja auch außerhalb einer dunklen Ecke mal küssen und Händchen halten), haben das auch die älteren Fraktionen ziemlich gut aufgenommen... Man muss nur sehen, wie man auf die Leute zugeht... also ich hatte bis jetzt nur sehr wenige schlechte Erfahrungen gemacht mit "Outing" und "Schwul im Kaff"... =)

      sicher gibt es in den Orten und in der Schule den ein oder anderen, der dann dumme Sprüche und Mist labert, aber da muss man einfach drüber stehen, sich seinen Teil denken oder, wenn es zu krass wird, einfach mal passend kontern...
      aber so engstirnige Leute gibt's auch in der Stadt, und nicht nur in den Dörfern, aber das ist ja wieder ein anderes Thema...
      Jährlich sterben Milliarden von Microorganismen, Bakterien, Pilzen, Milben und Würmern aufgrund von HAUSPUTZ!!!
      Das muss nicht sein!!!
      Initiative gegen Hausputz!!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Angel_Link ()

    • Also ich sollte hetero sein :D

      Wobei ich mir schwul sein echt total unkompliziert vorstelle!!!

      Man kann die Person ohne Bedenken zu anderen Typen lassen, da diese anderen Typen wahrscheinlich nicht schwul sind, sondern hetero. Man kann die Person ja auch zu Mädchen lassen ohne dabei zu sein, da der Partner ja eh schwul ist und nix vom weiblichen Geschlecht will. Aber ansonsten kann ichs mir bei meiner Person NICHT vorstellen nen Typen zu küssen oder sonstiges. Aber sonst mit einem z.B. zusammenleben (WG!!!!) oder so fänd ich nich schlimm :D aber Beziehungsmäßig sollte da lieber nix sein :'D
    • Original von Link1122
      Wobei ich mir schwul sein echt total unkompliziert vorstelle!!!

      Man kann die Person ohne Bedenken zu anderen Typen lassen, da diese anderen Typen wahrscheinlich nicht schwul sind, sondern hetero. Man kann die Person ja auch zu Mädchen lassen ohne dabei zu sein, da der Partner ja eh schwul ist und nix vom weiblichen Geschlecht will.


      Also ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich habe genug Vertrauen in meinen andersgeschlechtlichen Partner, sodass wir auch ohne Homosexualität ohne solche Kontrollen auskommen o_o. Finde das Statement gerade was erschreckend.
    • Original von Link1122
      Man kann die Person ohne Bedenken zu anderen Typen lassen, da diese anderen Typen wahrscheinlich nicht schwul sind, sondern hetero.

      Naja das kann man je eigentlich nicht wissen oder? Nicht zu vergessen dass es auch noch Bi gibt bzw. sich die Orientierung auch ändern kann.

      Ich weiss ja nicht wie alt Du bist aber je nachdem ist die Chance gross dass die Mehrheit in deinem Alter doof ist unabhängig vom Geschlecht. Ist auch nicht fies gemeint.

      "It's just porn, and you take it serious. Why do you take porn so serious?"
    • Original von Link1122
      die gaaanzen Mädchen


      meine


      Merkste wat? : D


      Ob es jetzt wirklich komplizierter ist oder unkomplizierter... keine Ahnung.


      Mal ein anderes Thema: Gleichgeschlechtliche Ehe.
      Es scheint so, als würde sich da (zumindest in Europa) dieses Jahr noch ein wenig was tun.

      btw., herzlichen Glückwunsch? : D
      >:3c

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Juandalyn ()

    • Meine Sexueallität ist mir ein Rätsel ಠ_ಠ
      Ich finde in fast allen Fällen Frauen viel hübscher als Männer, aber die paar Männer, die ich attraktiv finde, sind die zu denen ich mich hingezogen fühle. Natürlich hatte ich auch schon Interesse an einem Mädchen, aber ich kann mir nicht Vorstellen mit einem Mädchen eine Beziehung zu führen.

      Allgemein ist diese ständige Diskusion über Homosexuallität manchmal nervtötend ehrlich gesagt D: gut das Thema ist relativ interessant, weil es in der Regel im Alltag nicht erwähnt wird, bzw. darüber gesprochen wird, weil es imemr wieder Leute gibt die sobald man "Homosexuell" sagt endweder rumquitschen und an yaoi denken, oooder es als Beleidigung auffassen. Überhaupt finde ich es doof, dass noch immr so oft darüber so kritisch geredet werden muss, wenn es doch schon tausend mal durchgequatsch und gekaut wurde, dass es völlig ok ist D: Kann aber auch sein dass ich mit dieser Selbstverständlichkeit aufgewachsen bin. Wer weiß? Alles ist möglich. Unsere Generation könnte später auf die zukunfige Jugend runterschauen und die gegenwärtig pedophile "Ära" (sag ich mal) völlig toleriert wird, während unsere Generation es abscheulich findet. Es kommt immer darauf an mit welchen Moralvorstellungen man aufgewachsen ist und diese ändern sich mit der Zeit.
    • Dieser Thread besteht seit etwa 10 Jahren und er erheitert mich jedes Mal, wenn ich über ihn stolpere. Er ist wie Unkraut, das nicht vergeht ;). Als der Thread von der lieben Kandis erstellt wurde, wusste ich bei aller Ehrlichkeit schon längst, dass Frauen nicht so mein Fall sind. Ich brauchte etwas länger, um das rauszufinden. So verlief mein erster Kuss mit 13 desaströs, nachdem ich für das Mädchen von Anfang an nichts empfand und nur aus Neugierde ausprobierte. Nicht nur die romantische Vorstellung über den ersten Kuss wurde zerstört, auch eine damals wichtige Freundschaft, die ich zu diesem Mädchen pflegte.

      Ich bin ein schwuler Mann, der durch Höhen und Tiefen ging und noch immer geht. Jeder Schwule und jede Lesbe in diesem Forum - alle anders sexuell Orientierten, nicht „der Norm entsprechenden" natürlich eingeschlossen - hat bestimmt ebenfalls so seine eigene Geschichte.
      Recht früh empfand ich die Mädchenjagd als öde. Mein Freundeskreis begann irgendwann, sich für das andere Geschlecht zu interessieren und ich zog aus Angst mit dem Strom mit, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Aus Zwang habe ich mich Disko- und Partybesuchen angeschlossen, weil es in meinem Alter normal war, so etwas zu tun. An zwei Dingen stieß ich mich in meiner Pubertätshochphase sehr schnell: Erstens gehörte ich nie zu der besonders extroviertierten Sorte der Menschheit, die sich gerne in engen Räumen bei schlechter Luft in die Menge stürzt. Zweitens stresste mich der primäre Zweck der Diskobesuche, nämlich das Suchen nach einem Weibchen. Jede Nacht, in der ich meistens betrunken vom Ausgehen nach Hause kam, hinterließ einen bitteren Nachgeschmack, weil ich gefühlt der einzige in der Disko war, der nicht wild herumknutschte, aber auch gar kein Interesse darin hatte. Selbstverständlich entfaltete sich der bittere Geschmack nicht nur bei Partys oder Diskobesuchen. Ich bemerkte in normalen Alltagssituationen, dass ich mit dem heteronormen Bild von mir und der Gesellschaft so meine Probleme hatte. Weil es sich so gehörte, machte ich in meiner Jugendzeit trotzdem mit Mädchen und Frauen rum, nur um mich noch mehr zu negieren. Ich fühlte bei jeder Frau körperlich nichts und irgendwann frustrierte mich die Situation so sehr, dass ich als Selbstschutz innerlich vereiste und Emotionen nur bedingt zuließ. Liebe konnte ich aufgrund meines psychischen Zustands keine mehr empfinden. Alle meine Freunde befanden sich schon in einigen Beziehungen und ich hatte das Gefühl, immer hinterherzuhinken. Ich schätze, ich war 18 Jahre alt, als ich ein bisschen zu resignieren begann und still wurde. In dieser Zeit verstärkten sich die vielen sozialen Ängste, die sich im Laufe meines Lebens bis heute als fixer Bestandteil meines Alltags etabliert haben.

      Es vergingen weitere Jahre, die ich rückblickend als substanzlos beschreiben würde. Wenn mich irgendjemand auf das Thema Liebe ansprach, versuchte ich ihm sofort aus dem Weg zu gehen und abzulenken. Meine Mutter fragte mich gelegentlich, ob ich denn eine Freundin habe - das war schrecklich für mich - der Gedanke, dass ich tatsächlich schwul sein könnte, trat das erste Mal mit 18 oder 19 aus den tiefsten Ritzen meiner Gehirnwindungen hervor. Er wurde schnell mit der Annahme abgetötet, das sei nur eine Phase und in ein, zwei Jahren führe ich sicherlich eine herzzerreißende Beziehung mit meiner Zukünftigen. Es ist schwierig zu beschreiben, aber der Gedanke, selbst schwul zu sein, war da und gleichzeitig auch nicht. Ein sehr energieverzehrender Verdrängungsprozess, in dem ich mich befand.

      Ein wichtiger Schritt für meine Selbsterkenntnis war der Umzug nach Wien. Ich verließ das Elternhaus und die Provinz und stand fortan auf meinen eigenen Füßen. Die Selbstständigkeit förderte die Selbstreflexion enorm und ich begann nachzudenken. Positiv wirkten sich neue Freund- und Bekanntschaften aus sowie die Anonymität der Großstadt, in der du nur ein kleiner Furz bist (und nicht einmal das).
      In meiner anfänglichen Studienzeit sah ich mich weiterhin mit ähnlichen Problemen wie in meiner Jugendzeit konfrontiert. Ich war viel mit meinen neuen Freunden unterwegs oder ging weiterhin auf Partys usw., bei denen die Themen Sexualität und Liebe immerwiederkehrende waren. Es begleitete mich also konsequent die Angst, mich mit mir selbst konfrontieren zu müssen. Schließlich befand ich mich zu diesem Zeitpunkt seit Jahren in einer Phase der vollkommen Selbstnegierung, in der ich keine Liebe zulassen konnte. Ich verlor mich als Konsequenz in regelmäßig auftretender Destruktivität, die in Richtung Depressionen tendierte. Jedenfalls ging es mir ab dem Alter 20 sehr schlecht und die Ängste bestimmten meine täglichen Handlungen. Selbstmordgedanken waren nicht selten. Gerne überlegte ich mir theoretisch, wie ich an eine Waffe kommen könnte oder von welchem Wiener Hochhaus der Sprung in den Tod am effektivsten erschien. Zu dieser Zeit wurde mir immer bewusster, dass ich schwul bin und nicht auf Frauen stehe. Trotzdem konnte ich nicht ausbrechen.

      Das allerschlimmste war, wenn sich Frauen in mich verliebten oder ich in Clubs oder Bars angegraben wurde. Klar, schließlich hätte es einer Auseinandersetzung mit mir selbst bedurft. Nach einem sehr einschneidenden Erlebnis vor 3 Jahren brachte ich es schlussendlich zum ersten Mal über die Lippen, „ich bin schwul" einer Person direkt ins Gesicht zu sagen. Ja, ich steh halt nicht auf Frauen. Obwohl ich in diesem Moment psychisch in Ohnmacht fiel und am liebsten für immer im Boden versinken wollte, war dies ein sehr wichtiger Moment, der 30 Hebel gleichzeitig in Bewegung setzte. Monatelang brodelte es in mir, denn ich kam trotz meines ersten Eingeständnisses nicht richtig weiter und die depressiven Abende nahmen erneut ihren Lauf. Als mein seelischer Zustand einen Tiefpunkt erreichte, hatte ich es satt. Ich wollte endlich ein zufriedeneres und besseres Leben führen, weshalb ich unbedingt die Initiative ergreifen musste. Ich suchte nach professioneller Hilfe und begab mich in Psychotherapie. Ich gestand mir ein, alleine nicht mehr weiterzukommen. Vorwiegend ausschlaggebend für diese Entscheidung waren meine Ängste im Leben, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Mit ihnen stark verwoben war meine Sexualität und mein Verständnis von Liebe. Ich hatte Angst davor, ein schwuler Mann zu sein.

      Und so begann ein entscheidender Wendepunkt in meinem Dasein. Ich war motiviert und neugierig, was das Leben für mich noch bereit hält. Ich öffnete mich zum ersten Mal einer Person, die ich gar nicht kannte - nämlich meiner Therapeutin. Das Gespräch befreite mich aus der jahrelangen Selbstgeißelung. Ich outete mich durch neu geschöpften Lebensmut nach und nach im Freundeskreis und erzählte ihnen außerdem, mit welchen Problemen ich so zu kämpfen habe. Die Gespräche waren alle Balsam für die Seele, es fiel mir jedes mal ein Stück Stein mehr vom Herzen.

      Rund 3 Jahre später, also hier und jetzt, gab es das „große Coming-Out" bei meinen Eltern. Ich bin in einem eher konservativen Familienumfeld aufgewachsen, geprägt von Stammtischvorstellungen über das Leben. Ich überforderte sie maßlos mit meinem Coming-Out, das meine Beziehung zu ihnen auf den Prüfstand stellte. Zu all der Schwierigkeit kam hinzu, dass ich zu meinen Eltern kein besonders nahes Verhältnis führe. Dass der eigene Sohn plötzlich über das intimste Thema der Welt mit seinen Eltern sprach, verkomplizierte die Situation. Vor allem bei meinem Vater stieß ich anfangs auf Ablehnung. Der Tag des Coming-Outs bei meinen Eltern war einer der schlimmsten und zugleich besten meines Lebens. Seit das Gespräch geführt wurde, sind 3 Monate vergangen. 3 Monate, die meine Eltern gebraucht haben, um selbst zu reflektieren. Ich werde mit ihnen vermutlich kein näheres Verhältnis als vorher führen, aber für sie ist meine Sexualität Realität und mittlerweile normal geworden, mit dem einen oder anderen Abstrich ;). Es hat ordentlich weh getan und es hat mich einige Tränen gekostet. Gleichzeitig gewann ich an enormer Stärke und fühle mich mittlerweile fast so, als könnte mich ab jetzt nichts mehr aufhalten :).

      Warum erzähle ich hier meine Geschichte eigentlich? Nun, nachdem ich bereits vielen Menschen in meinem Leben von meiner Sexualität und meinen Ängsten erzählte, erhielt ich von einigen die Rückmeldung, sie inspiriert zu haben. Ich habe mit meiner kleinen Geschichte etwas Positives bewegt und viele dazu animiert, sich zu öffnen, zu sich zu stehen oder sich sogar professionelle Hilfe zu holen.
      Ich bin selbst noch lange nicht dort, wo ich einmal sein möchte, halte es aber für ganz gut, meine Geschichte zu teilen. Vielleicht hilft sie einem von euch, der in einer ähnlichen Situation steckt und nicht weiß, wie es weitergehen kann.

      Es kann viel Kraft kosten, zu seiner Homosexualität zu stehen. Das schönste ist, wenn man mit sich selbst im Einklang steht und so etwas Triviales wie die eigene Sexualität an sich selbst akzeptiert. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann schnapp dir einen guten Freund und öffne dich. Dein guter Freund wird Verständnis zeigen und dir vermitteln, dass du vollkommen in Ordnung bist. Es kann nur besser werden. Du bist mit deinen Problemen nicht alleine, jeder von uns trägt seine eigenen Lasten, das ist schon in Ordnung so ;).

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Vas-y ()