Let´s Dream away...

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    • Kapitel 3 Teil 3 (von 4)

      "Das hätte fast jeder...", seufzte ein Mädel das ich nicht kannte.

      "Alle außer Valentin und mir.", meine Stimme war sehr ruhig und ich musste leicht grinsen, als Valentin rot wurde.

      "Du suchst ja immer noch deinen geheimnisvollen Retter.", sagte Moonlight fröhlich.

      "Ich weiß nicht wonach ich suche."

      "Vielleicht kommen Dragon und Gourry doch noch zusammen. Das perfekte Paar wären sie ja...", mich überraschte, dass Valentin das sagte.

      "Ach was... Dragon will doch gar nichts von ihm, oder?", meinte Moonlight schnell und sah zu mir, doch ich drehte mich nur um, stellte mein Syfco ein und stand auf einmal nackt da. Ohne ihr eine Antwort zu geben, ging ich unter die Dusche. Wenn ich ganz ehrlich war, wusste ich es nicht mal, aber das mussten die anderen ja nicht wissen.

      Endlich war ich fertig, verwandelte mich zurück und traf dann Mike an den Schließfächern. Schnell packte ich meinen Syfco in meine Tasche. Wir gehörten jetzt zu den Huntern, die auch mitten im normalen Leben zum Einsatz kommen könnten und mussten das Syfco immer mit uns Rumtragen.

      "Okay... gehen wir. Immerhin muss ich noch 15 Mathehausaufgaben lösen und in Bio alles über die Zelle auswendig lernen.", murmelte ich und Gou nahm mich wie so oft an die Hand. Langsam wurde es normal und so ließ ich es meistens geschehen.

      Als er dann doch noch meine Hand hob um sie zu küssen, zog ich meine weg. "Lass das!", sagte ich scharf und er sah mich flehend an, doch ich schüttelte den Kopf.


      -----*°*-----


      Es war 20.30 Uhr als ich endlich zuhause ankam und gleich nach oben ging um meine Hausaufgaben zu machen und zu lernen. Mir wurde klar wie anstrengend wieder einmal mein Leben war.

      Irgendwann schlief ich mitten im Lernen ein und wurde erst wieder am nächsten Morgen durch meinen Schwester geweckt. Wie in Trance machte ich mich fertig und ging zu Schule, was für ein scheiß Tag war es nur? Bio schien endlos lange und im Test wusste ich nur die Hälfte. Wenn mein Leben so weiterging würde mein Notendurchschnitt sich weiterhin verschlechtern, aber wenn interessiert das schon, wo man doch die Menschen, die sich solche beschissenen Test ausdenken, beschützen muss.

      Danach hatte ich auch noch zwei Stunden Politische Bildung und das auch noch ganz oben. Irgendwie hatte ich den Wunsch mich zu erschießen, warum war das Leben nur so grausam?

      Ich sah desinteressiert aus dem Fenster, war da nicht eben ein Schatten gewesen? Ich sah noch mal hin, aber es war wieder weg. Wahrscheinlich war ich einfach noch immer müde. Dann hörte ich das wovor ich immer Angst hatte: ein gellender Schrei und hunderte hinterher. Meine Augen hatten sich also nicht getäuscht... ein Dämon oder auch mehr waren in der Schule.

      Sofort sprang ich auf und wollte losrennen, aber mein Lehrer sah mich verständnislos an. "Was ist den?", er sah mich irritiert an und auf einmal wurde mir klar in was für einer Lage ich war.

      Würde ich mich jetzt in einen Hunter verwandeln, wäre mein normales Leben zu Ende. Der Feueralarm brach aus und zögerte meine Entscheidung raus, mein Kurs lief raus, wurde dann aber von hundert anderen Schülern aufgehalten.

      Man erkannte Angst in den Augen der Vorderen und ich kämpfte mich vor. Mein Atem stoppte als ich dort mindestens 20 Dämonen entdeckte die auf den Hof standen und lüstern auf die verängstigten Menschen blicken. Einer hatte einen Blutverschmierten Mund und eine zitterndes Etwas in den Armen, das sich als Schülerin herausstellte, die eine tiefe Wunde am Arm hatte. Er hatte ihr in den Arm gebissen und ein ganzes Stück rausgerissen.

      Mike stand etwas weiter von mir entfernt und suchte meinen Blick. Ich war verzweifelt... was sollte ich tun? Erstmal holte ich meinen Kommunikator hervor. Ich flüsterte als ich schnell unsere Lage schilderte, aber erfahren musste, dass kein Hunter außer mir und Mike in der Nähe war.

      Ich hatte mich schon längst entschieden. Als ein Lehrer mich aufhalten wollte, sah ich ihn nur einmal ernst an und drängelte mich einfach vorbei, Mike tat es mir gleich. Wir standen nun auf den Hof und ich holte mein Syfco raus, kurz drehte ich ihn in meiner Hand. Ich musste schmunzeln und lächelte kurz Mike an, er tat es mir gleich.

      "10 für dich und 10 für mich.", meinte er grinsend, dann kam er auf mich zu und wir tauschten unsere Syfcos. "Jetzt können wir wenigstens länger schlafen.", scherzte er und ich grinste.

      "Und ich find endlich mal Zeit für wichtige Dinge!" Er gab mir einen Handkuss und befestigte mir meinen Syfco am Hals, ich tat es ihm gleich und wir wurden zu Huntern.

      Meine dunklen Haare wehten in dem leichten Wind und ich sah zu den verwunderten Menschen hinter mir. "Hat jemand ein Haarband oder einen Haargummi für mich?", fragte ich und eine junge Schülerin gab mir schnell ihren Haargummi. Ich band mir die Haare zusammen.

      Die Dämonen waren deutlich unruhiger geworden, sie hatten sich das wohl nicht so vorgestellt. Ich zog mir langsam den oberen Stoff meines Gewandes aus und stand nun in etwas kürzeren und luftigeren Sachen da. "Okay... wir können loslegen.", mein Stab erschien in meiner Hand und Gou zückte sein Langschwert. Auch er entledigte sich seiner überflüssigen Sachen und wir stürmten los.

      Die Dämonen erwachten aus ihrer Starre und kamen uns wutschreiend entgegen. Es war kein Kampf, nein, es war ein Gemetzel. Hinterher kann ich mich kaum noch daran erinnern. Überall waren Schwerter, Dolche, Pfeile und andere Waffen. Arme schlugen nach mir und überall loderten meine Flammen. Ich wusste nicht wie lange wir brauchten, aber irgendwann fand ich mich Rücken an Rücken mit Gourry wieder.

      "Es sind nur noch sechs.", meinte er kurz. Er war genauso wie ich vollkommen außer Atem und hatte überall Wunden. Ich konnte nicht mehr sagen ob das Blut was überall an mir klebte von mir oder von den Dämonen war. Aber ich lächelte noch immer.

      "Mir geht's beschissen und dir?", meinte ich mit fröhlichen Ton.

      "Mir geht's auch nicht viel besser Süße. Glaubst du wir schaffen die noch?", antwortete er im gleichen Ton.

      "Ich glaube es sieht mies für uns aus. Wenn wir das hier überleben, darfst du mich küssen."

      "Oh... so ein großer Anreiz! Da kann ich doch gar nicht verlieren.", meinte er scherzend.

      "Dann wollen wir mal...", murmelte ich und stürmte wieder vor. Ich spürte wie mich ein Schwert von hinten durchbohrte, aber ich gab nicht auf und schlug einen mit meinem Schwert den Kopf ab.

      Dann kamen sie: Valentin und Final stürmten rein und erledigten die restlichen Dämonen. Ich war auf die Knie gesunken, mein Schwert in der einen Hand umklammert, den Stab in der anderen. Meine Aufmerksamkeit gewann Gou, der sich zu mir schleppte und vor mir auf die Knie ging. Er lachte.

      "Hey... wir haben es überlebt...", er grinste mich schief an.

      "Hast du etwa je daran gezweifelt?", auch ich grinste.

      "Ich fühl mich als würd ich gleich abkratzen..."

      "Ich kenn das Gefühl, mir geht's nämlich nicht besser!", wir lachten.

      Valentin kam zu uns gerannt und sah uns besorgt an. Sie musterte uns komisch und dachte wohl, dass wir jetzt ganz durchgeknallt waren als wir nur lachten. "Den Schülern geht es gut, nur drei wurden verletzt, aber euch scheint es sehr schwer erwischt zu haben."

      "Ach was... wird schon. So schnell sterben wir nicht!", meinte ich grinsend und ließ mich auf den Boden sinken. "Gott... ich bin so müde. Habt ihr was dagegen, wenn ich mal kurz ein Nickerchen mache?"

      Gou legte sich neben mich. "Du solltest jetzt nicht einschlafen, sonst triffst du noch auf einen langen dunklen Tunnel!", meinte er.

      "Da hast du mal Recht. Also werd ich hier mal so abhängen."

      "Ich leiste dir etwas Gesellschaft, wenn es dich nicht stört.", ich lachte, aber in diesem Moment gab mir Gou einen Kuss.

      Auch wenn ich mich währen hätte wollen, hätte ich es nicht gekonnt. Ich spürte so gut wie nichts mehr in meinen Körper. Der Kuss löste ein angenehmes Kribbeln aus, was sich durch meinen ganzen Körper zog. Ich intensivierte sogar den Kuss und schob meine Zunge in seinen Mund. Wir spielten mit einander und lösten uns erst von einander als wir die aufgeregten Stimmen hörten, die auf uns zukamen.

      Eine davon gehörte Moris, der sich schließlich über uns beugte und uns begutachtete. "Sterbt mir bloß nicht weg, ich will euch auch weiterhin rumkommandieren.", sagte er ernst.

      Ich wusste gar nicht warum sie so einen Aufstand machten, mir ging es gut, ich war glücklich. Der Schmerz den ich erwartete, spürte ich erst als man mich auf eine Trage hob und von Medizinern versorgt wurde. Endlich kam der erlösende Schlaf.
      So... it is just a good old legend....
    • Kapitel 3 Teil 4 (von 4)

      -----*°*-----


      Ich hörte ein leises Piepen was synchron zu meinen Herzschlag auftrat. Meine Augen öffneten sich und ich sah die Decke über mir. Also war ich wohl doch nicht gestorben. Nur schemenhaft erinnerte ich mich an das was passiert war.

      "Bist du endlich wach?", ich drehte meinen Kopf vorsichtig zur Seite und erblickte Valentin, die einen großen bunten Blumenstrauß in den Händen hielt.

      "Wie lange habe ich geschlafen?", fragte ich vorsichtig.

      "Vier Tage.", sie setzte sich auf einen Stuhl, der neben meinen Bett stand und als ich mich zu ihr drehte, erkannte ich das Gourry in einem Bett neben mir lag. Er schien zu schlafen.

      "Wie geht es ihm?", ich nickte kurz in seine Richtung.

      "Besser als dir, komischerweise heilen seine Wunden schneller als deine und er ist schon vor zwei Tagen wieder aufgewacht.", sie lächelte als sie bemerkte, dass sich meine sorgevolle Miene auflöste. "Es ist überhaupt ein Wunder, dass ihr noch lebt.", meinte sie nachdenklich.

      "So schlimm war's bestimmt nicht...", meinte ich nur.

      "Oh doch... Ihr hattet viele tiefe Verletzungen, die stark bluteten und auch ein paar eurer lebenswichtigen Organe waren betroffen, dazu kommen noch mehrere Knochenbrüche. Die Ärzte halten es für ein Wunder und ich persönlich auch. Ihr hattet mehr als nur einen Schutzengel.", sie stellte die Blumen in eine Vase neben meinen Bett, wo auch schon andere Blumensträuße standen. Ich war nachdenklich geworden, komischerweise machte es mir keine Angst zu wissen, dass ich fast gestorben wäre.

      Als ich mich aufrichten wollte, zuckte ich schmerzhaft wieder zusammen. Mein ganzer Körper pochte schmerzhaft und mir war so als würde ich gleich wieder in Ohnmacht fallen.

      "Beweg dich nicht!", sagte Valentin schnell und half mir wieder in eine bequeme liegende Lage. "Geht's wieder?", besorgt sah sie auf mich herab. Ich musste wirklich ein elendes Bild abgeben, doch ich zwang mich wieder zu einem Lächeln und nickte vorsichtig.

      "Achja... bevor ich es vergesse, Moris lässt euch sagen, dass euer bezahlter Urlaub nach hinten verschoben wurde. So bald ihr wieder auf den Beinen seit, findet er wohl statt."

      "Sklavenschinder...", murmelte ich nur und seufzte leise.

      "Valentin!", die Stimme kam von der Tür und Final trat ein. Komischerweise warf er mir auch einen besorgten Blick zu und wendete sich dann zu der Angesprochenen. "Wir müssen los.", meinte er nur knapp.

      "Ich komme gleich.", meinte sie freundlich und wandte sich wieder zu mir. "Versuch noch etwas zu schlafen, ich besuche dich später wieder.", ich nickte nur wieder und sie stand auf um zu gehen.

      "Achja Valentin!", sie drehte sich noch einmal zu mir.

      "Was ist?"

      "Könntest du mir etwas zum Lesen besorgen?" Das warme Lächeln auf ihren Zügen wurde größer und sie nickte stark.

      "Natürlich, ich werde schon etwas für dich finden.", dann ging sie.

      Ich wandte meinen Blick wieder zu Gou und erschrak als ich seine offenen Augen bemerkte. Er lächelte mich fröhlich an, wie immer. "Du bist endlich wach.", sagte er mit Erleichterung in der Stimme.

      "Glaubst du ich sterbe so einfach?", meinte ich schmunzelnd.

      "Nein, ich weiß, dass du nicht klein zu kriegen bist.", jetzt grinste er frech.

      "Das Gleiche gilt ja auch für dich.", antwortete ich mit ebenso einen Grinsen.

      "Dann können wir ja, wenn wir uns wieder richtig bewegen können, da weitermachen wo wir aufgehört haben."

      "Wo haben wir den aufgehört?", fragte ich leicht irritiert.

      "Na bei dem Kuss!", sagte er breiter grinsend.

      "Welcher Kuss?", ich versuchte ehrlich so zu tun als ob ich keine Ahnung hatte und setzte ein fragendes Gesicht auf. Es war wahrscheinlich nur ein Ausrutscher gewesen und ich wollte es lieber dabei belassen.

      "Na zwischen uns Beiden! Als wir am Boden lagen!", er war sichtlich etwas ärgerlich.

      "Ich weiß nicht wovon du redest.", sagte ich nur, dann legte ich mich auf den Rücken und schloss die Augen. Ein paar Sekunden später war ich wieder eingeschlafen.


      -----*°*-----


      Aufgeregte Schritte liefen durch den Counter. Überall hörte man nur drei Worte: "Sie kämpfen gleich!" Die Schritte führten alle in Richtung der großen Trainingshalle.

      Gourry und ich standen kampfbereit Valentin und Final gegenüber. Es sollte eigentlich nur ein einfacher Trainingskampf werden, aber überall standen Leuten und sahen gespannt zu. Selbst Moris war gekommen. Der Kampf in der Schule lag gerade mal 3 Wochen zurück und dennoch waren komischerweise schon alle unsere Wunden verheilt. Es war ein kleines Wunder, nun wollten wir natürlich wieder unsere Fähigkeiten schärfen. Valentin hatte diesen Kampf vorgeschlagen und wir hatten dankbar angenommen.

      Valentin und Final waren ein eingestimmtes Team und daher nicht zu unterschätzen, aber auch Gou und ich hatten unsere Vorzüge auch wenn wir noch nicht solange zusammen kämpften. Wir fingen an im gleichen Takt zu atmen und schon ein paar Sekunden später konnte ich ihn spüren, unsere Herzen schlugen im selben Takt.

      Es wurde still in der Halle, alle spürten die gespannte Lage und dann begann es. Gou und ich bewegten uns im Takt, die Bewegungen verschwommen und das ganze schien mehr einen Tanz. Valentins Magie traf auf meine und auch die Schwerter von Final und Gourry trafen sich Funkensprühend.

      Ich wandte mich von Valentin ab, griff nach Gous Hand leitete meine Feuermagie in sein Schwert. Er führte ein paar Serien von schnellen Feuersprühenden Hieben hintereinander aus und drang so Final in die Ecke um ihn dann das Band um seinen Arm mit einem gezielten Hieb zu zerschneiden.

      Ich hatte mich wieder an Valentin gewandt sie mit Feuer angegriffen, wie erwartet hatte sie geblockt und sich nur auf die Verteidigung konzentriert, mit einen schnellen Tritt in ihre Kniekehlen brachte ich sie zu fallen. Dann berührte ich sie kurz mit dem Stab an ihrem Band am Arm. Dieses verbrannte in wenigen Sekunden und bot ihr meine Hand an. Valentin sah mich überrascht an, nahm aber meine Hand und lächelte dankbar als ich sie hochzog.

      "Ihr scheint stärker als vorher, da hatten wir wenigstens eine gute Chance.", meinte Final, noch immer etwas außer Atem.

      "Da muss ich ihm Recht geben. Nicht nur euere Kraft... nein auch eure Technik und vor allem eure Zusammenarbeit hat sich toll verbessert.", Valentin lächelte warm und ich drehte mich zu Gou um. Er zog mich zu sich und legte seinen Arm um meine Taille.

      "Ich weiß, komischerweise ist unsere Verbindung stärker.", sagte ich lächelnd.

      Gou und ich gingen langsam raus, währenddessen Final Valentin zu sich zog, ihr etwas ins Ohr flüsterte und sie dann leidenschaftlich küsste. Wir wurden von Moris aufgehalten. "Ihr fahrt morgen los.", sagte er in seinem immer währenden Befehlston.

      "Achja... wir sollten ja zu Ostsee...", meinte ich leise.

      "Wir müssen auch noch unsere Sachen holen..." Ich sah fragend zu Gou.

      "Welche Sachen?"

      "Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ein paar meiner Sachen aus meiner Vergangenheit würde ich gerne wiederhaben.", sagte er ernst und ich musste ihn zustimmen. Irgendwie machte es mir Angst noch einmal meine Eltern so nah zu sein.

      "Darum müsst ihr euch nicht kümmern. Ich werde ein paar Hunter schicken, wenn ihr weg seid, werden sie eure Sachen holen. Ihr könnt wenn ihr wieder zurück kommt dann eure Zimmer hier einrichten.", dann ging er auch schon ohne auf eine Antwort abzuwarten.

      Gou wandte sich wieder an mich. "Du hast toll gekämpft mein kleiner Drache.", meinte er warm lächelnd.

      "Nicht nur ich. Du hast es auch gespürt oder?", fragend sah ich auf.

      "Du meinst diese Verbindung? Ja... ich habe dich gespürt, dein Geruch war in meiner Nase und der Klang deines Herzen in meinen Ohren.", ein komischer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.

      Irgendwie bekam ich Angst und setze mich wieder in Bewegung. Wir waren im untersten Stockwerk und nur ein paar Gänge weiter waren unsere Zimmer. Es war ein komisches Gefühl gewesen als ich mein neues Zimmer zum ersten Mal betreten hatte und mir bewusst geworden war, dass dies nun mein neues Zuhause war. Gou wohnte gleich neben mir und wir gingen ohne ein weiteres Wort in unsere Zimmer. Ich wusch mir nur mein Gesicht in dem kleinen Bad, ich war gar nicht verschwitzt. Mein Syfco hatte die Eigenschaft bekommen meine Kleidung individuell zu verändern und so nahm ich ihn um mein Kampfdress gegen ein bequemes Kleid zu tauschen.

      Es klopfte an der Tür und ich machte auf. Moonlight stand vor der Tür und lächelte mich an. "Der Kampf war toll, aber ich bin eigentlich hier um zu fragen ob du mit mir Mittagessen willst.", sagte sie freundlich.

      "Na klar...", ich trat raus und schloss die Tür. Wir gingen zum Aufzug und fuhren dann zur Kantine. Es war gerade mal 12 Uhr und jetzt bemerkte ich wieder, wie mein altes Leben so anders gewesen wäre. Wir unterhielten uns locker. Moonlight schwärmte mir mal wieder vor wie toll Gou doch war und ich hörte nur gelangweilt zu, bis sie dann zu einem Auftrag musste.

      Ich machte mich gelangweilt auf den Weg durch den Counter und entdeckte nach einer Weile Gourry. Er saß auf einer Bank in den kleinen unterirdischen Park und sah irgendwie traurig hinauf auf den See. Ich fasste mir ein Herz, nährte mich ihm langsam und umarmte ihn von hinten. Mir war jetzt klar, dass ich nicht die einzige war, der es schwer fiel ihr neues Leben zu akzeptieren. Und dennoch... ich hatte noch immer Gourry.


      -----*°*-----


      Gourry und ich stiegen in das Taxi was uns vom Huntercounter aus zum Flughafen bringen sollte. Es war Samstag früh und ich war noch nicht richtig ausgeschlafen.

      Ich bemerkte einen Aufruhr als wir losfahren und streifte nur kurz seinen Blick. Dort stand er: Der Mann der mich damals im Park gerettet hatte, doch ich konnte nicht mehr zurück, wir waren schon spät dran.

      Gou sah mich fragend an als er bemerkte wie ich unsicher anfing an meiner Kette zu spielen. "Was ist mit dir Schnuffel?", fragte er neugierig.

      Meine Augen leuchteten. "Er war da... der Mann der mit die Kette geschenkt hat! Er ist im Counter!", ich war fröhlich und bemerkte nicht, dass Gous Blick traurig wurde...
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    • Kapitel 4 Teil 1 (von 4)

      Und weiter gehts...

      4. Kapitel: Feuer und Wasser


      Gelangweilt sah ich hinaus, die Landschaft änderte sich nicht groß: Bäume, Wiesen und ab und zu ein paar Häuser.

      "Hast du Durst?", ich wandte meinen Blick vom Fenster zu Gourry der mir gegenüber saß. Er hielt mir eine Flasche hin und ich nahm einen Schluck. Ich stellte erfreut fest, dass es Fassbrause war, er dachte aber auch an alles. Er nahm die Flasche wieder an sich und trank selbst einen Schluck. Das war irgendwie klar gewesen...

      "An der nächsten Station steigen wir aus.", mit ein paar Handgriffen waren die Zeitschriften und sonstigen Sachen wieder in seinem Rucksack verschwunden und er sah auf seine Uhr. Mein Blick glitt wieder zum Fenster. Moris hatte nicht gelogen, das war echt abgelegen.

      Langsam stoppte der Zug und ich griff nach meinem Rucksack um dann zum Ausgang zu gehen. Gou nahm wie immer meine Hand und wir stiegen aus dem ICE. Auf den Bahnhof war nur der Schaffner zu sehen, hat man uns wie so oft vergessen? Ich ließ mich seufzend auf eine Bank fallen und Gou hockte sich vor mich. "Lass uns doch auf eigene Faust die Gegend erkunden.", meinte er grinsend.

      "Wie ich uns kenne, verirren wir uns nur... warten wir erstmal ab, du wirst schon noch genug Zeit für Spaziergänge haben.", antwortete ich und schloss die Augen.

      "Warum sollen wir hier eigentlich patrouillieren? Dämonen sind hier äußerst selten und uns brauchen die hier bestimmt nicht...", ich gab ihn Recht. Dämonen sammeln sich nur an Orten wo sie auch genug zu Essen bekamen, daher in größeren Dörfern und Städten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass uns Moris nicht alles gesagt hatte.

      Gourry und ich sahen gleichzeitig auf als wir eine Energie spürten. Fünf Personen kamen auf uns zu und ein blondhaariger junger Mann winkte freudig. "Warum schicken die denn so viele?", verwirrt sah ich von den Neuankömmlingen zu Gou, der zuckte aber nur mit der Schulter und stand auf.

      Die vier Männer und eine Frau blieben vor uns stehen und verbeugten sich erstmal. "Entschuldigt unser zu Spätkommen.", meinte ein braunäugiger Mann und lächelte verlegen.

      "Schon okay...", ich stand auf und schnappte mir meinen Rucksack, Gou ließ es sich, wie immer, nicht nehmen einen Arm um meine Hüfte zu legen und wieder einmal versenkte ich meine Fingernägel in diesem. Mit einem kleinen Wimmern zog er den Arm zurück und ich sah ihn böse an. Wir bemerkten erst nach einer Weile, in dem wir unseren stillen Kampf nur durch Blicke fochten, dass die anderen uns komisch ansahen.

      "Sind Stadtmenschen immer so?", flüsterte ein schwarzhaariger Mann zu einem anderen.

      "Glaub nicht...", antwortete der andere.

      "Nein... Gou ist ein Art für sich!", meinte ich lächelnd.

      "Wohl nicht nur ich...", fügte Gou murrend hinzu. Wieder ein stummer Kampf zwischen uns, aber dann gab ich auf und musste lachen. Gou grinste frech.

      "Wir sollten uns wohl erstmal vorstellen.", sagte ich immer noch lächelnd. "Ich bin Dragon und das hier ist..."

      "Mein Name ist Gourry." Unser Begrüßungskomitee sah immer noch verwirrt aus, aber die junge braunhaarige Frau lächelte dann auch.

      "Angenehm. Mein Name ist Rose, das neben mir ist Skydancer.", dabei deutete sie auf den jungen Mann mit den hellbraunen Haaren neben ihr. "Ich bin Goldenlight.", der blonde Mann lächelte warm und ich wurde leicht rot, was Gou aber anscheinend gar nicht gefiel, denn er nahm meine Hand und schenkte Goldenlight einen bösen Blick. "Ich bin Skyfighter und mein Bruder hier ist Blacky." "Black...", ich nickte den beiden schwarzhaarigen Männern zu.

      "Können wir dann?", Gou wollte anscheinend schnell weiter, Skydancer nickte und wir gingen los.


      -----*°*-----


      Keiner sagte was. Wir waren in einem Jeep mit offenem Dach und fuhren schon seit geraumer Zeit durch die Gegend. Hatte man anfangs noch ein paar Häuser gesehen, waren diese nun ganz verschwunden. Nach einer Weile glaubte ich sogar Meeresrauschen zu hören und als ich Blacky, alle nannten ihn so, danach fragte, sah er mich verwundert an und meinte, dass Meer sei noch 5 Kilometer entfernt. Das Rauschen wurde immer lauter und irgendwann sah man einen blauen Streifen am Horizont glitzern. Schließlich kamen wir an den Klippen an und fuhren eine Weile an diesen entlang.

      Verzaubert sah ich auf das Wasser hinaus. Mein Element war zwar das Feuer, aber auch das Wasser hatte es mir schon immer angetan. "Hier scheint es dir ja zu gefallen.", Gourry lächelte mich warm und freudig an, als ich verwundert zu ihm rüber blinzelte. Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab, damit ihm nicht auffiel wie ich rot wurde und betrachtete wieder das Meer.

      "Seit ihr beide ein Paar?", ich sah verwundert zu Goldenlight und schüttelte schnell den Kopf. "Entschuldigt die Frage, aber ihr führt euch so vertraut auf, man könnte neidisch werden."

      Frech grinsend antwortete ich ihm: "Das liegt an Gou... nicht an mir. Aber wir sind Partner und das macht schon viel aus. Obwohl ich es selbst nicht verstehe, vertraue ich ihm."

      "Seit wann den das?", mit einem ehrlich verwunderten Blick sah er zu mir.

      "Keine Ahnung... aber bild dir bloß keine Schwachheiten ein.", meinte ich ernst und sah wieder weg.

      "Ein Bisschen Zuwendung könnte uns Beiden nichts schaden."

      "Dann kauf dir nen Teddy!"

      "Ich will aber...", er stoppte als er die Blicke der anderen auf sich spürte und sah mir tief in die Augen. Verlegen schüttelte ich den Kopf und merkte erst jetzt, dass sich die Landschaft geändert hatte.

      Wir waren in einem kleinen Waldstück und ein großer Komplex von Häusern kam näher. "Ist das euer Huntercounter?", fragte ich neugierig und lenkte die anderen wieder von Gou und mir ab.

      "Könnte man so sagen.", meinte Skyfighter lächelnd und bald darauf hielten wir vorm größten Gebäude.

      "Limura wird sie schon erwarten.", Rose sprang durchs offene Dach und ich ließ es mir nicht nehmen es ihr gleich zu tun.

      "Limura ist der Chef hier?", fragte Gou und stieg aus dem Wagen. Deutlich ein Stück neben mir kam er zum stehen.

      "Die Chefin. Ich bringe euch zu ihr.", Black deutete uns, ihm zu folgen. Die anderen blieben draußen, nachdem wir die schwere Tür passiert hatten.

      Irgendwie erinnerte mich die ganze Atmosphäre an eine Schule und das ganze wurde durch die Anwesenheit von Kindern verstärkt. Schließlich blieb Black vor einer Tür stehen und deutete uns einzutreten, dann ging er auch wieder. Gourry fasste die Türklinke und trat ein, dicht hinter ihm ich.

      "Ahh... ich habe schon auf euch gewartet.", eine Frau sah von ihrem Schreibtisch auf. Ihre goldenen Augen faszinierten mich sofort und ich konnte gar nicht den Blick abwenden.

      "Wir sind..."

      "Dragon und Gourry. Ich weiß, Moris hält ja viel von euch.", Limura sprach ruhig, aber irgendwie hatte sie Moris Namen abfällig ausgesprochen, was mich schon wunderte. "Ihr werdet hier zwei Wochen als Ausbilder tätig sein, wie abgesprochen.", meinte sie ernst und begutachtete uns genau.

      "Ausbilder?", verwirrt sah Gou zu mir, aber ich schüttelte nur verständnislos den Kopf. "Man hat uns nicht gesagt, dass wir hier als Ausbilder fungieren sollen. Moris meinte wir sollen hier nur Patrouillieren.", ich sah sie an und wunderte mich schon wieder als sie komisch lächelte.

      "Typisch für ihn. Ihr wisst wohl auch nicht in was für einer Einrichtung ihr seit?" Wahrheitsgemäß schüttelten wir Beide den Kopf. "Ihr seid in einer Hunterschule für Begabte. Hier wird nur die Elite ausgebildet und weil ihr Level 8 Hunter seid, wurdet ihr hier hingeschickt um zwei Wochen lang als Ausbilder zu fungieren. Wir denken es ist wichtig die Schüler auch mit fremden Huntern in Kontakt zu bringen."

      Innerlich fluchte ich, wusste Moris doch wie sehr ich es hasste mich um Kinder zu kümmern. Das hat er extra gemacht!

      "Hier sind eure Stundenpläne, euer Quartier liegt in der untersten Etage, leider haben wir nicht genug, sodass ihr euch eins teilen müsst." Langsam klappte mir der Mund auch. Jetzt musste ich mir auch noch ein Zimmer mit Gou teilen?! Sie schob uns zwei Stundenpläne und eine Chipkarte hin, die Gou nahm und kurz betrachtete. Dann drehten wir uns um und gingen.

      "Wenn ich Moris das nächste Mal sehe, erteile ich ihn eine Lektion.", zischte ich leise, als ich neben Gou den Gang hinunter lief. Er schmunzelte und fing an leicht zu summen. "Du scheinst dich ja regelrecht zu freuen?", ich sah zu ihm auf, aber er grinste mich nur frech an.

      "Wie oft habe ich denn die Gelegenheit mit dir Urlaub zu machen und mir dabei sogar ein Zimmer mit dir zu teilen?", meinte er fröhlich.
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    • Kapitel 4 Teil 2 (von 4)

      "Ich sehe das nicht wirklich als Urlaub an...", murmelte ich und blieb vorm Eingang eines Liftes stehen. Ich legte meine Hand auf den Scanner und die Lifttür öffnete sich. Warum wunderte mich das nicht... Ich stieg mit Gou ein und wir fuhren in die unterste Ebene. Es überraschte mich auch nicht als ich bemerkte, dass die Schule im Wesentlichen wohl genauso wie unser Counter aufgebaut war. Schließlich blieben wir vor einer Tür stehen und Gou schob die Checkkarte ins Schloss. Mit einem Klicken öffnete sich die Tür und wir traten ein.

      Dahinter lag ein großes Zimmer mit einen Tisch und Stühlen, sowie eine Küche. Eine Tür führte in ein kleines Schlafzimmer mit Doppelbett und eine andere in ein großes Bad. "Links oder Rechts?", fragte Gou freudig.

      "Was meinst du?", ich sah ihn etwas verwirrt an.

      "Willst du links oder rechts schlafen? Von mir aus kannst du auch in der Mitte an mich gekuschelt.", sein Grinsen gefiel mir ganz und gar nicht.

      "Gentlemen wie du bist, wirst du natürlich auf der Couch schlafen.", antwortete ich nur und zog mir meine Stiefel aus, mit meinem Syfco stellte ich mir ein leichtes weißes Kleid ein und nahm meinen Rucksack.

      "Du kannst mich nicht mit der Couch abspeisen. Ich schlafe im Bett!", wobei er Bett besonders betonte.

      "Nun gut...", sein Blick hellte wieder auf. "Dann schlaf ich halt auf der Couch." Ich streckte ihm scherzhaft die Zunge hinaus.

      "Wovor hast du eigentlich Angst? Ich wird schon nicht über dich herfallen und ich habe ja schon öfters mit dir in einem Bett geschlafen!", er sah mich sauer an.

      "Da war ich verletzt und du erschöpft.", meinte ich knapp und ließ meine Sachen auf der Couch fallen.

      "Du hast erst vor Kurzen gesagt, dass du mich vertraust, warum also jetzt nicht?", seinem vorwurfsvollen Blick wich ich aus und ließ mich auf einen Stuhl sinken. Ich sah auf als ich bemerkte wie er seinen Waffengurt ablegte und seinen Zweihändler neben meinen Sachen platzierte. Er setzte sich mir gegenüber und schien mich zu beobachten. "Warum antwortest du mir nicht, hast du damals etwa gelogen?"

      "Nein...", ich hatte nur geflüstert und mein Blick lag stumm auf den Tisch vor mir, aber ich spielte mit einer Hand an meinen Kleid herum.

      "Du scheinst nervös zu sein. Ist etwas?", seine sanfte Stimme ließ mich rot werden und ich sah weiterhin interessiert auf den Tisch vor mir. Ich bemerkte erst, dass er aufgestanden war, als er vor mir stand und mein Gesicht mit einer Hand sanft aber bestimmend hob. "Das liegt doch nicht an mir?", es war ein sanftes Flüstern und ich sah ihn tief in seine dunkelblauen Augen. Ich schien mich in ihnen zu verlieren als ich seine Lippen auf meinen spürte. Langsam schloss ich die Augen und genoss das Kribbeln, welches sich in meinen ganzen Körper ausbreitete.

      Endlich kam ich wieder zu mir und drückte ihn mit Gewalt von mir. Schnell stand ich auf und wich seinem fragenden Blick aus, kurze Zeit später war ich im Badezimmer verschwunden. Ich lehnte mich an die Tür und sank langsam auf den Boden. Das war nicht Richtig gewesen... aber dieses Gefühl... Nein! Ich durfte mich nicht von solchen Gefühlen leiten lassen. Es durfte nicht noch einmal passieren!

      "Bitte komm wieder raus. Es tut mir Leid wenn ich dir wehgetan habe...", seine Stimme drang langsam durch die Tür und ließ mein Herz wieder schneller schlagen.

      "Es ist nicht deine Schuld... es ist nur... es geht einfach nicht...", verzweifelt krümmte ich mich zusammen. Ich wusste nicht warum, aber ich spürte wie er sich gegen die Tür lehnte.

      "Wenn du es wünscht, werde ich dich nie wieder berühren, aber bitte... kapsle dich nicht so von mir ab. Ich ertrage es nicht...", seine Stimme war so schwer und traurig. Mir war zum Heulen zumute, aber ich hatte mir geschworen nie wieder zu weinen, schon vor einer ganzen Weile und daran würde ich mich halten.

      Wovor hatte ich eigentlich Angst? Nähe... Geborgenheit... Liebe? Was war daran so schlimm? Zweifel kamen in mir auf und ich fasste mir ein Herz. Langsam stand ich auf und öffnete die Tür. Gourry, der dagegen gelehnt hatte, konnte sich grad noch so halten und ich umarmte ihn von hinten. Wieder durchströmte mich diese angenehme Wärme, das Prickeln das diese einfache Berührung auslöste, sein Duft in meiner Nase, der mich alles vergessen ließ was um mich herum geschah, und das wunderbare Gefühl von tiefer, ehrlicher Zuneigung.

      Seit wann hatte er mich so verzaubert, fragte ich mich und wusste es schon. Dieses ehrliche Lächeln, das er mir geschenkt hatte, damals... als wir uns noch nicht kannten und ich mich wie eine Verstoßene gefühlt hatte. Seit dem Tag hatte er sich wohl Stück für Stück von meinem Herzen genommen. Aber durfte das überhaupt sein? Mir war es egal. Ich wollte doch nur bei ihm sein. Ob er wohl das gleiche starke Gefühl hatte?

      Irgendwann hatte er sich umgedreht und mich warm angelächelt. Warm aber irgendwie verlegen. "Ich mach uns mal ne Pizza..." Ich musste schmunzeln, dass gerade er einen Rückzieher machte, verwunderte mich schon. Kurz sah ich ihm hinterher als er im Tiefkühlfach kramte und suchte dann kurz mit meinem Blick einen Fernseher. Schließlich fand ich ihn im Schlafzimmer, genau gegenüber dem Bett. Erfreut stellte ich fest, dass es auch einen DVD-Player gab und ziemlich viele DVDs zur Auswahl standen. Nach einigem Suchen zog ich Fluch der Karibik aus der Sammlung. Ich liebte diesen Film einfach, schnell legte ich ihn ein und setze mich gemütlich aufs Bett.

      Gou kam ein paar Sekunden später ins Zimmer und betrachte mich einfach, er hielt in der einen Hand den Teller mit der Pizza und in der anderen eine Flasche Cola. Ich sah ihn lächelnd und sogar etwas verträumt an, damit er sich endlich traute sich zu setzen. Die Sachen stellte er auf einen der beiden Nachttische und setzte sich dann zögerlich zu mir. "Was kucken wir?", fragte er neugierig.

      "Ich hab Fluch der Karibik rausgesucht.", meinte ich freudig und startete den Film.

      "Pizza?", er hielt mir den Teller hin und ich nahm ein Stück, hungrig biss ich hinein und wunderte mich das Gou nicht das Gleiche tat. "Und wie schmeckt sie?"

      "Benutzt du mich gerade als Versuchskaninchen?", fragte ich leicht empört und drehte sauer meinen Kopf weg.

      "Nein... also... ja... aber das darfst du jetzt nicht falsch verstehen.", meinte er schnell. Aber ich warf ihn nur gespielt ärgerlich einen vernichtenden Blick zu, als er dann traurig seinen Blick ab wand, nahm ich den Rest von meinem Pizzastück und steckte sie ihm in den Mund.

      "Probier doch selbst.", meinte ich verzeihend lächelnd. Ich wollte mich nicht mit ihm streiten. Er sah mich nicht minder überrascht an, kam dann aber meinem Vorschlag nach.

      "Schmeckt gut.", ich nickte und kuschelte mich etwas an ihn. Seinen fragenden, irritierenden Blick spürte ich, aber die Berührung schien ihn Mut zu machen, denn er legte den Arm um mich und zog mich enger an sich. Ich spürte seinen schnellen Herzschlag und musste lächeln, war mein Herz doch auch nicht langsamer. Langsam nahm ich seine Hand und drückte sie sanft, ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken und genoss einfach nur noch das warme Gefühl in meinem Körper.

      (Jetzt hasse ich es, dass ich nur aus ihrer Sicht schreibe... *seufz* Ich will mit Gou weitermachen... *auf Stofftier einschlag* *aufgeb* *grummel*)


      -----*°*-----


      "Aufstehen Hasi!", langsam wachte ich auf und gähnte erstmal ausgiebig. Dann öffnete ich langsam, sehr langsam die Augen um zu bemerken, dass Gourry nicht mehr neben mir lag. Etwas verwirrt sah ich mich um und entdeckte ihn im Türrahmen, wie er mich beobachtete.

      Mein Blick glitt zum Wecker und ich seufzte hörbar auf als ich entdeckte, dass es erst 7 Uhr morgens war. "Zu früh...", maulte ich und zog mir die Bettdecke wieder über den Kopf.

      "Wir müssen in einer Stunde in der Trainigshalle sein, laut Stundenplan. Also komm endlich aus dem Federn...", meinte Gou seufzend und zog mir den Decke weg.

      "Nein...", protestierend rollte ich mich auf die andere Seite und verkroch mich unter seiner Bettdecke. Ich wollte doch gar nicht zu diesen Kindern, ich wollte doch nur noch etwas schlafen.

      "Du bist ein typischer Morgenmuffel.", sagte er irgendwie fröhlich, aber diese Art von Fröhlichkeit, die mir nicht gefiel. Eine Sekunde später spürte ich seine Arme, die sich um mich legten. Er hatte sich wieder ins Bett gelegt und zog mich mit sanfter Gewalt zu sich, damit ich mich schließlich auf ihn wieder fand.

      "Lass mich los.", fauchte ich leise und nicht wirklich überzeugend.

      "Nicht bevor du mir versprichst aufzustehen.", meinte er frech grinsend. Ich war zu müde und ließ mich einfach auf ihn sinken, irgendwie würde ich auch so schlafen können. "So hatte ich mir das eigentlich nicht gedacht, auch wenn ich sehr angenehm finde.", sagte er seufzend und strich mir mit einer Hand sanft über denn Rücken. Dann setzte er sich auf, ich sah ihn dabei verwundert an, legte mir die Hände unter den Po, schwang seine Beine übers Bett und stand auf. Schnell schlang ich meine Beine und Arme um ihn um nicht runter zu fallen und sah ihn traurig an, aber er gab mir nur einen Kuss auf die Nase und lächelte. Mürrisch drehte ich meinen Kopf weg. Schließlich setzte er mich auf einen Stuhl ab und ich musste feststellen, dass er schon Frühstück gemacht hatte.
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    • Kapitel 4 Teil 3 (von 4)

      "Seit wann bist du schon wach?", wieder musste ich gähnen. Er setzte sich mir gegenüber hin und grinste leicht.

      "Ich konnte nicht richtig schlafen."

      "Hmn?", mein fragenden Blick schien ihn zu amüsieren, aber er antwortete nicht. Leise frühstückten wir und langsam wachte ich auch auf.

      Als ich fertig war stand ich auf, streckte mich kurz und verzog mich ins Bad. Gou schien ja schon fertig zu sein und so ließ ich mir Zeit beim Duschen und den Versuch meine Haare zu bändigen. Verzweifelt saß ich da und versuchte sie irgendwie durchzubekommen, dass sich, in meinen noch immer etwas schläfrigen Zustand, als ziemlich schwierig herausstellte. Ich tapste aus dem Bad, die Bürste irgendwo im Haar und sah mich Hilfe suchend nach Gourry um. "Gou?"

      "Was hast du denn da angestellt, Mausi?", er hatte wohl grad das Bett gemacht und sah mich kopfschüttelnd an.

      "Was wohl... meine Haare gekämmt oder es wenigstens versucht...", murmelte ich leise.

      "Setz dich.", er deutete mir mich auf einen Stuhl zu setzen und fing an meine Haare durch zukämmen. Schließlich band er sie zusammen und sah zufrieden auf das Ergebnis herab und dann auf die Uhr. "Shit... Wir müssen wohl nen Spurt zur Halle einlegen.", meinte er und griff nach seinen Waffengurt und den Zweihändler, ich konnte gar nicht so schnell kucken, wie er sie schon befestigt hatte und mich schon zum Ausgang zog. Schnell ließ ich meine Füße in die Stiefel gleiten und schnürte sie zu um dann auf meinen Syfco mein normales Huntergewand einzustellen und aus der Tür zu stolpern, weil Gou wieder meine Hand gegriffen hatte und mich hinter sich herzog.


      -----*°*-----


      Wir wurden schon von einem Hunter vor der Halle erwartet. "Ich bin Breeze, ein Ausbilder dieser Schule.", er lächelte freudig und reichte uns die Hand. In der Nähe von ihm fühlte ich mich stärker und mir wurde klar, dass mir ein Windmagier gegenüber stand.

      "Unsere Namen sind Dragon und Gourry.", ich deutete auf mich und Gou.

      "Ich stelle euch eurer Klasse vor und dann müsst ihr selber klarkommen. Leider habe ich nicht viel Zeit", meinte er kurz und ging in die Halle.

      In der Halle warteten elf Schüler, sie unterhielten sich leise, brachen aber ihre Gespräche ab als wir näher kamen. Man konnte erkennen, dass sie aus verschiedenen Gilden waren, was mich schon etwas verwunderte, weil es eigentlich Ausbildungen für jede Gilde extra gab.

      "Das sind Level 5 Hunterschüler, alles Begabte wie ihr sicher wisst. Ihr seid die nächste Woche für ihr Kampftraining verantwortlich. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr euch ruhig an mich wenden.", ich nickte freundlich und er ging auch schon wieder.

      "Miss...", ich sah auf das kleine Mädchen, das mich vorsichtig angesprochen hatte.

      "Ja?", fragte ich freundlich und lächelte.

      "Ich soll euch das hier geben.", schnell drückte sie mir ein Datapad in die Hand und ging wieder zu den anderen.

      "Was ist das?", Gou war interessiert näher gekommen und stand jetzt hinter mir um einen Blick zu erhaschen. Neugierig aktivierte ich das Datapad und erhielt eine Liste mit allen Namen und zusätzliche Informationen zu den einzelnen Schülern.

      "Am besten lassen wir sie nach Gilde und Name erstmal antreten.", meinte ich und er ließ ein leises "Ist gut..." hören.

      "Ich rufe euch auf und ihr stellt euch dann einfach nebeneinander hin.", sagte ich laut um die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen. Ich rief sie nacheinander auf: Air, Dreamwalker, Jupiter, Ribbon, Spark, Sydney, Galeto, Technology, Hope, Shot, Sorrow. Sieben Mädchen und vier Jungs, sechs von ihnen waren in der Kampfgilde, zwei in der Arbeitergilde und drei in der Gelehrtengilde. Kurz stellte ich nun auch noch mich und Gou vor und tauschte einen fragenden Blick mit ihm aus. Und was jetzt?

      Dann lächelte er kurz und deutete mir, dass er eine Idee hätte. "Ihr geht jetzt alle eure Badesachen holen und seit in 10 Minuten vor der Halle wieder angetreten!" Die Schüler kuckten etwas verwirrt zu uns, huschten dann aber los um ihre Aufgabe zu erfüllen.

      Ich wartete bis alle weg waren und wand mich dann an ihn. "Schwimmen?" "Warum nicht? Ist eine gute Erwärmung und ein Kampftraining unter erschwerten Bedingungen ist immer gut. Sie sind Level 5 Hunter, bei uns wären sie schon längst auf der Straße und würden Dämonen bekämpfen.", meinte er ruhig und trottete zum Ausgang der Halle. Doch dann drehte sich noch mal zu mir. "Hast du was dagegen? Du siehst irgendwie traurig aus.", schnell schüttelte ich den Kopf und ging ein paar Schritte auf ihn zu, er schnappte sich meine Hand und zog mich hinter sich her. "Aah... jetzt verstehe ich... es liegt am Wasser! Du bist eine Feuermagierin, ist klar, dass du Wasser nicht magst!", er lächelte mich warm an, aber ich streckte ihm nur die Zunge raus.

      "Ich bin eine ausgezeichnete Schwimmerin und habe einen Tauchschein!", wütend riss ich mich von ihm los und stellte mich ein paar Meter von ihm weg hin.

      "Keine Angst, wenn du untergehst, wird es mir ein Vergnügen sein dich zu retten!", meinte er frech grinsend.

      "Ich ersauf lieber, bevor ich zulasse, dass DU mich rettest!"

      "Und ich rette dich lieber, bevor ich zusehe wie DU ersäufst!", antwortete er tonlos. Wieder fochten wir mit den Augen einen stummen Kampf aus, bis ich schließlich bemerkte, dass die Schüler zurückkamen und ich daher den Augenkontakt abbrach. Die Schüler stellten sich wieder in Rheinfolge vor uns hin und ich deutete ihnen uns zu folgen.


      -----*°*-----


      Der Weg zum Meer war nicht schwer zu finden, da man das Rauschen hören konnte, schnell hatten wir einen Strand gefunden, der mit mehr Steinen als Sand bedeckt war, aber völlig ausreichte. Ich verschwand mit den Mädchen hinter ein paar Bäumen, während Gou sich mit den Jungs am Strand umziehen sollte.

      Mithilfe des Syfcos veränderte ich mein Gewand in einen schwarzen Badeanzug, ich sah wie mich die Mädchen interessiert musterten. "Ihr braucht nicht so scheu zu sein, ich beiße nicht.", meinte ich warm lächelnd.

      "Es ist nur Miss Dragon..." "Dragon reicht." "Dragon... ihr seid so hübsch und so ganz anders als unsere anderen Lehrer.", meinte ein braunhaariges Mädchen mit roten Augen, ich glaubte, dass sie Sydney hieß.

      "Inwiefern?", fragte ich immer noch lächelnd, aber deutlich interessiert.

      "Nun... eigentlich ist es den Schülern nicht gestattet sich mit den Lehrern umzuziehen oder sie ohne direkten Grund anzusprechen. Ihr zeigt auch deutlich Gefühle gegenüber den anderen Lehrern, was wir auch nicht kennen.", antwortete sie leise und fast ängstlich gehört zu werden.

      "Ihr seid wohl sehr auf Disziplin getrimmt...", murmelte ich leise. "Nun... du musst wissen in dem Counter wo ich arbeite ist es normal ein gutes, verständnisvolles Verhältnis zu den anderen zu haben, wir sind wie eine große Familie. So können wir am effektivsten arbeiten."

      Ich wusste nicht wirklich ob sie das verstand, aber ihre Augen schienen auf einmal zu leuchten. "Hoffentlich komme ich irgendwann auch mal in so einen Counter als Hunter.", meinte sie und ein paar andere stimmten ihr zu.

      "Das wünsche ich mir für euch auch.", flüsterte ich leise, irgendwie taten mir diese Mädchen leid.


      -----*°*-----


      Als wir zurück zum Strand kamen, waren die Jungs schon im Wasser und sahen etwas verwirrt aus, anscheinend hatte Gou ihnen keine direkte Aufgabe gestellt und sie wussten nicht was sie tun sollten. Ich spürte den Blick von Gou auf mir als er aus dem Wasser kam. "Geht euch aufwärmen und schwimmt ein paar Runden.", sagte ich den Mädchen, welche daraufhin schnellen Schrittes im Wasser verschwanden, blieb aber erstmal stehen.

      Gourry gesellte sich zu mir. "Hübscher Badeanzug.", meinte er fröhlich, sah aber zu den Schülern.

      "Wenn du meinst.", ich würde mich nicht auf seine Spielchen einlassen.

      "Du solltest dich auch erwärmen, bevor wir richtig beginnen.", jetzt sah er mich doch an, aber ich mied seinen Blick.

      "Mach dir keine Sorgen, ich weiß schon was ich tue." Sein Blick lag weiterhin starr auf mir. "Jaja... ist ja schon gut. Ich gehe...", meinte ich schnell, weil ich es nicht aushielt wenn er mich so ansah. Mit ein paar Schritten war ich am Wasser und setzte meinen ersten Fuß hinein, es war kalt, für meine Verhältnisse zu kalt, aber ich ließ mir nichts anmerken und ging ohne zu stoppen ganz hinein.

      Den restlichen Vormittag verbrachten wir dann mit Kampfübungen im und unter Wasser. Diese Art von Training war gut für die Schnelligkeit und Ausdauer, obwohl ich durch meine Feuermagie meist das Wasser um mich herum verdunsten ließ um mich besser bewegen zu können.
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    • Kapitel 4 Teil 4 (von 4)

      Für die Schüler selbst war es ein Höhepunkt als ich und Gou in unseren normalen Hunterklamotten einen Trainingskampf durchzogen, der damit endete, dass er unglücklich stolperte und sich den rechten Fuß durch einen spitzen Stein aufschnitt. Die Wunde war für uns zwar nicht von großer Bedeutung, aber schien das Salzwasser es schon brennen zu lassen, so dass wir gegen Mittag zur Schule zurückkehrten.


      -----*°*-----


      Unsere Nachmittagsstunde verschoben wir auf den späten Abend mit dem Grund, dass man ja auch wenn die Dunkelheit einen umfangen hatte, kämpfen müsste. Eigentlich hatten Gou und ich nur keinen Bock noch 3 Stunden Lehrer zu spielen und wir wollten uns endlich etwas ausruhen.

      In unserem Quartier angekommen, verband ich ihn erstmal, liebevoll wie ich war, den Fuß. Wobei ich mir sein Gemeckere anhören musste, dass ich zu grob sei und meine feminine Sanftheit mal rausholen sollte. Am Ende hatte er zu seiner Verletzung am Fuß noch ein paar blaue Flecke an den Beinen dazu bekommen.

      Ich verbrachte den Nachmittag damit vor mich hin zu dösen, nachzudenken und mir Milchreis zum Mittag zu machen. Gou war leise geworden, nach meiner kleinen Attacke, und hatte keinen Ton mehr von sich gegeben. Auch am Abend wechselten wir nicht viele Worte und erst als wir hinausgingen um unseren Unterricht fortzusetzen, sahen wir uns wieder an.

      Er wirkte gekränkt und sah nach kurzer Zeit schon wieder weg, aber ich hatte mir vorgenommen mich diesmal wirklich nicht zu entschuldigen. Während der vergangen Stunden hatte ich viel über uns beide nachgedacht, was wir durchgemacht hatten und auch was gestern passiert war. Mir war klar geworden, dass ich Gourry die Chance geben wollte mein Herz zu stellen, wenn er dies nicht eh schon getan hatte. Das säuseln des Windes ließ mich aufsehen und ich merkte nun erst, wie ich wieder aus meinen Überlegungen hoch schreckte.

      Gou stand neben mir und betrachtete den Mond, wir standen zwischen ein paar Bäumen und in einiger Entfernung war ein Abhang, der steil hinunter ging und vom Meer umspült wurde.

      Die Schüler waren in zwei Gruppen geteilt worden und hatten jeweils ein farbiges Band bekommen, das sie sich abnehmen sollten. Der jeweilige Gruppenführer war geheim und besaß ein goldenes Band, er sollte sich im Wald verstecken, während seine Kameraden ihn beschützen sollten. Die jeweils andere Gruppe musste versuchen ihm das Band abzunehmen und somit zu gewinnen. Es war simpel, doch eine gute Übung um das Gruppenverhalten und den Spürsinn zu testen und zu schärfen.


      -----*°*-----


      Ich betrachtete Gou im Mondlicht. Seine Haut wirkte wegen dem blassen Mondlicht, fast wie weißer Marmor und seine schwarzen Haare schimmerten leicht bläulich. Ein paar Strähnen hatten sich aus dem Zopf gelöste und flatterten leicht im Wind, der kalt übers Meer zu uns herüber wehte.

      Der Anblick faszinierte mich und ließ mein Herz schneller schlagen. Ich fühlte mich augenblicklich zu ihm hingezogen und hätte mich am liebsten an ihn gekuschelt um seine Wärme zu spüren, das Kribbeln, welches seine Berührung auslöste und dieses wunderbare Glücksgefühl von tiefster Zufriedenheit.

      Langsam drehte er seinen Kopf zu mir, aber ich wand meinen Blick nicht ab, ich war mir sicher, dass er wusste, dass ich ihn angestarrt hatte. Ich streckte eine Hand aus und berührte sanft seine Wange, während er bei der Berührung genüsslich die Augen schloss. Vorsichtig kam ich näher an ihn heran, aber ließ nicht davon ab von seiner Wange sanft hinab zu seinen Hals zu fahren und wieder hinauf. Dann öffnete er wieder die Augen und wir sahen uns lange an, ich drohte gerade in dem tiefen Blau zu versinken und nie wieder aufzutauchen, als ich die Berührung seiner Lippen auf meinen spürte. Kurz wollte ich zurückweichen, ließ mich aber von meinen Gefühlen gefangen nehmen und schlang die Arme um seinen Hals um ihn näher zu sein. Meine Augen geschlossen, ließ ich mich treiben.


      -----*°*-----


      Ich wusste nicht wie lange wir uns geküsst hatte als wir uns voneinander wieder lösten und ich langsam die Augen öffnete. Er lächelte mich warm und liebevoll an und umarmte mich dann fester. Vielleicht war es nur Einbildung, aber dennoch kam es mir vor, dass er mir leise ins Ohr "Ich lieb dich" geflüstert hatte. Antworten konnte ich nicht, hatte ich Angst diesen Moment, der nur für mich und ihn war, zu zerstören. Doch mir wurde bewusst, dass ich es jetzt und nicht irgendwann sagen sollte. "Ich...", ein Schrei zerschnitt die Stille und blitzartig hatten wir uns voneinander gelöst und lauschten, dann rannten wir los, immer den Schreien hinterher.

      Langsam stieg mir der Geruch von verbrannten Fleisch und Blut in die Nase, ich wurde schneller und kam schließlich an einen Felsvorsprung an. Die meisten Schüler waren von sieben Dämonen zusammengetrieben worden, vier Schüler waren nicht dabei. Eine der Schüler hatte eine Wunde am Rücken, die stark blutete, ich erkannte ihn als Spark wieder. Anscheinend hatte er versucht die Dämonen zu bekämpfen, da einer der Dämonen starke Brandverletzungen am ganzen Körper hatte. Hope, ein Mädchen was zu Medizinerin ausgebildet wurde, versuchte ihm zu helfen.

      Die Situation war gefährlich, wenn wir einfach so angriffen, waren die Schüler in Gefahr. Dennoch mussten wir etwas tun, leise näherten wir uns, die Dämonen schienen so auf die Schüler fixiert, dass sie uns gar nicht bemerkt hatten. Erst als ich zwei mit einem Feuerzauber zurückweichen ließ und Gou einen köpfte, gewannen wir ihre Aufmerksamkeit.

      In dem Augenblick waren die Schüler zu geistesgegenwärtig durch den entstanden Spalt zu uns zu flüchten, man sah deutlich ihre Angst in den Augen. Der angegriffene Junge war nicht mehr bei Bewusstsein und wurde von zwei seiner Mitschüler gestützt. Auch wenn ich keine großen Erfahrungen in Heilkunde besaß, erkannte ich, dass er nicht mehr bewegt werden sollte.

      Ich ließ eine Feuerwand entstehen, woraufhin Gou sich den Jungen griff und ihn mit den anderen Schülern in den Wald hinein trug. Um meine Feuerwand aufrecht zu erhalten und somit den anderen eine Chance zu geben zu fliehen, blieb ich. Nach kurzer Zeit bemerkte ich, aber dass meine Kräfte schwächer wurden. Anscheinend hatte die Dämonen einen Wassermagier unter sich, ich wusste nicht wie lange ich den Zauber noch aufrecht halten konnte.

      Schließlich brach meine Mauer zusammen, ich wurde von einer eiskalten Woge erwischt und gegen einen Baum geschleudert. Alles drehte sich um mich und schien zu verschwimmen.

      "Dragon!", langsam richtete ich mich wieder auf und sah in Gous besorgtes Gesicht.

      "Geht schon wieder...", murmelte ich leise und stand auf. Meine Kleider waren vollkommen durchnässt und der kalte Wind ließ mich erschaudern. Gourry hatte sich in die Dämonen mit einem lauten Schrei gestürzt und säbelte einen nach den anderen nieder, ich versuchte ihn derweil mit meinen schwindenden Feuerkräften den Rücken zu decken, bis mich wieder ein Wasserangriff ablenkte, denn ich gerade so ausweichen konnte.

      Mit einem hämischen Grinsen betrachtete mich eines der Viecher und hob die Hand schon wieder zum erneuten Angriff, diesmal zog ich aber schnell das Schwert und säbelte ihn mit einer schwungvollen Bewegung die Hand ab. Grünes Blut spritzte als ich ihn schließlich mein Schwert auch noch ins Herz rammte und ihn quer durchschnitt.

      Auf einmal spürte ich eine Art Warnung und drehte mich blitzschnell um, ein Dämon hatte sich von hinten angeschlichen und ich schaffte es gerade noch meine Hand zu heben und ihn mit einen Feuerball den Kopf wegzupusten. Ich schaute geschafft zu Gourry, der gerade dabei war mit einem Dämon zu kämpfen, ein weitere hatte sich von hinten angeschlichen. "Pass auf!", er warf den Dämon vor sich um, drehte sich und stieß mit seinem Zweihändler kraftvoll zu.

      Der andere aber hatte sich schon wieder aufgerappelt, zückte einen Dolch und verletzte Gou am Arm. Ich lief so schnell ich konnte zu ihm, aber Gourry hatte bereits sein Schwert fallen gelassen und der Dämon gab ihn einen harten Stoß in Richtung Abgrund. Tränen stiegen mir in die Augen, wie in Zeitlupe sah ich wie er stolperte und fiel, ich schlug zu und zerteilte den Dämon, ließ mich auf die Knie und griff nach seiner Hand.

      Ein starker Schmerz fuhr durch meinen ganzen Arm, aber ich hatte ihn an seinem verletzten Arm gepackt. "Verdammt... diesmal sieht es nicht gut für mich aus.", ich rutschte ein Stück nach vorn und mein Arm wurde langsam taub, ich durfte ihn nicht fallen lassen, ich werde ihn nicht fallen lassen!

      "Wir schaffen das schon, lass einfach nicht los.", ein gezwungenes Lächeln stand auf meinem Gesicht.

      "Du wirst mit hinunter fallen! Lass mich los...", sein Blick war ernst, aber ich schüttelte den Kopf.

      "Es wird gleich jemand kommen... ganz bestimmt... bitte...", meine Stimme war nur ein Flüstern.

      "Der Dolch war vergiftet... diese verdammten Viecher! Ich kann mich nicht mehr halten.", er ließ meine Hand los, aber ich griff mit der zweiten, die ich benutzt hatte um mich abzustützen, zu.

      "Du wirst sehen... in fünf Minuten lachen wir darüber. Ich lass dich nicht los, niemals!", das letzte Wort hatte ich geschrieen, Tränen liefen mir wild übers Gesicht.

      "Dragon... Tine...", er verzog schmerzend das Gesicht als er die andere Hand hob und mit dieser über meine sanft streichelte.

      "Nein..."

      "Ich liebe dich...", flüsterte er leise, bevor er sich ruckartig aus meinen klammernden Fingern befreite und mit einen Lächeln auf dem Gesicht hinunter fiel.

      "Gourry... Mike... NEIN!", wie in Zeitlupe fiel er hinab und ins Meer, das ihn sofort verschlang. Ich lag am Abgrund noch immer die Hände ausgestreckt und weinte. Das Wichtigste in meinem Leben war mir genommen worden und ich wäre am liebsten mit ihm gegangen.
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    • oh wie traurig. die arme tine. dass kannst du doch nicht machen. er hats doch überlebt oder? ich glaub du wirst mir keine antwort darauf geben und deswegen sag ich sollst du schnell weiter posten. es is doch wohl nicht schluss oda. das kannst du uns net antun.
      Cast light upon the darkened earth.
      Save those lost in despair.
      Oh migthy ocean,
      guide us as we journey through
      the darkest pit of night.
      May time, ever fleeting,
      forgive us - we who have forsaken our song
      and buried our future.
    • Kapitel 5 Teil 1 (von 3)

      5. Kapitel: Dunkelheit im Herzen


      Gleich vorweg... Ich hatte leider keine Zeit es jetzt so wie die anderen aufzuteilen und daher kann es schwerer sein es zu lesen. Das es adult eingestuft wurde... wusste ich auch net. Tut mir Leid. (ich finds eigentlich gar net so brutal...)


      -----*°*-----


      Ich hatte die Arme fest um mich geschlungen, noch immer rannen Tränen über mein Gesicht und die Welt war totenstill. Schatten huschten um mich herum und irgendwas berührte mich vorsichtig an der Schulter. Aber ich reagierte nicht, wollte gar nicht reagieren. Dauernd zog vor meinen Augen das lächelnde Gesicht von Gourry vorbei und wie er fiel. Eine unglaubliche Kälte ergriff meinen Körper, ließ mich zittern und schien sich tief in mir einzunisten. Mir wurde klar, dass diese Kälte auf ewig mein Begleiter sein würde, genauso wie das Gefühl von Einsamkeit, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Aber auch dieser Zorn... dieser tiefe Zorn, der sich langsam durch meine Seele und mein Herz fraß, der wollte dass ich aufsprang und alles um mich herum vernichte, zu Asche werden ließ, aber ein taubes Gefühl hatte sich in meinen Gliedern ausgebreitet und vereitelte dies. Immer mehr der Schatten umzingelten mich, berührten mich und irgendwann spürte ich wie ich hochgehoben wurde. Langsam klärte sich mein Blick und ein mir vertrautes Gesicht tat sich vor mir auf, dennoch konnte ich nicht sagen wer er war und obwohl er seinen Mund öffnete und zu mir zu sprechen schien, hörte ich nichts, die Welt um mich herum hatte jeden Ton verloren. Irgendwann schloss ich die Augen, ich war es leid all diese Farben zu sehen, die Dunkelheit umfing mich mit ihren eisigen Fingern. Vergessen... nur vergessen...

      Ab und zu öffnete ich meine Augen, schloss sie aber kurz darauf wieder. Mein Körper fühlte sich taub an und eine starke Müdigkeit hatte mich ergriffen. Immer wieder zwang sie mich in das tiefste Dunkel einzutauchen und ließ mich frieren. Aber auch vergaß ich langsam und dafür war ich ihr dankbar. Sollte sie mich doch gefangen halten, mir was es gleich, wenn ich dafür nur vergessen durfte... die Farben... die Töne... und das Geschehene. Ich brauchte diese Welt nicht mehr... sie war bedeutungslos für mich geworden... ohne ihn war sie eh nichts wert.

      "Dragon... wach doch bitte auf...", ein zartes flehendes Flüstern. Wie ein dünner Faden aus Licht zog er an mir vorbei. Kannte ich diese Stimme? "Dragon... bitte..." Wärme... Wärme durchdrang von meiner Hand aus meinen Körper. Ich will nicht... lass mich allein. Ich will mich nicht erinnern! Doch hatte sich bereits dieser dünne Faden um meinen Körper gelegt. Zog mich mit sich nach oben. Bilder drangen auf mich ein, sowie langsam Töne an mein Ohr. Spürte wie Luft in meine Lungen eindrang, eine warme Hand auf meiner. Eine mir vertraute Silhouette erschien vor mir, wollte nach ihr greifen, wurde aber weiter gezogen. Unbarmherzig bis das Licht sich in meinen Augen brannte und ich mich nicht mehr wehren konnte.
      Meine Augen öffneten sich einen Spalt breit, um mich herum herrschte Zwielicht. Ich hörte leise Stimmen die miteinander redeten, verstand aber kein Wort. Erst langsam begriff ich meine Lage. Unter mir spürte ich etwas Weiches, anscheinend lag ich auf einen Bett. Meine rechte Hand wurde sanft von einer anderen umschlossen, ihr Besitzer schien neben meinem Bett zu sitzen.
      "Du solltest dich etwas ausruhen...", die Stimme gehörte einem Mann und war mir vertraut, auch wenn ich sie noch nicht einordnen konnte.
      "Nein... ich werde warten bis sie aufwacht.", meine Hand wurde leicht gedrückt. Anscheinend gehörte sie einer Frau.
      "Und wenn sie nicht aufwachen will? Ich weiß ich sollte dass nicht sagen, aber du hast sie doch gesehen. Ihr Körper ist wieder geheilt, nur ihre Seele... dort sitzt der Schmerz tiefer. Langsam kommen mir Zweifel, dass sie überhaupt noch aufwachen wird.", ein bitterer trauriger Ton lag in seiner Stimme. "Vielleicht stimmt es... sie braucht dich, aber ich tue das auch. Immer nur hier drin zu sein und warten... es macht mich wahnsinnig!"
      "Final... ich...", ein Lichtstrahl flutet durchs Zimmer, die Tür war aufgegangen.
      "Irgendeine Veränderung?", kurz überlegte ich meine Augen ganz zu öffnen, zögerte aber. Vielleicht könnte ich wieder einschlafen? Nein... das hätte nicht geklappt, irgendetwas in mir weigerte sich. Notgedrungen öffnete ich meine Augen ganz. Gab aber keinen Ton von mir. Über mich beugte sich gerade Moris, endlich erkannte ich ihn. Auf einmal trat ein starkes Funkeln in die gerade noch so matt und traurig aussehenden Augen. Er umarmte mich, ohne dass ich reagieren konnte, und zog mich fest an sich. "Dragon...", seine Stimme war nur ein leises Flüstern, weinte er? Nein... Moris würde nie weinen.
      "Sie ist wach?", Valentins Stimme zitterte deutlich. Dann spürte ich wie sie ihre Hand von meiner löste und mich von hinten umarmte.
      Komischerweise bedeuteten mir diese Berührungen nichts, sie waren unnötig. Ohne Widerstand ließ ich es geschehen und wartete ab was noch geschehen würde. Nach kurzer Zeit entließ mich Moris aus seiner Umarmung und lächelte mich warm an, etwas das ich gar nicht von ihm kannte. Meine Miene jedoch verzog sich nicht.
      "Du hast wohl nicht gut geschlafen, aber Hauptsache ist das du überhaupt aufgewacht bist.", er strich mir über den Kopf, verwuschelte dabei absichtlich meine Haare und stand dann wieder auf. "Wenn du dich gut genug fühlst kommst du bitte zu mir. Wir müssen vieles bereden." Langsam verließ er den Raum, ich sah ihm hinterher.
      "Wie geht's dir?", Valentin sah zu mir, aber ich schien durch sie hindurch zu sehen. "Anscheinend nicht so gut... soll ich einen Arzt holen, willst du etwas zu trinken oder sonst was?" Bei dem Wort trinken hatte ich kurz genickt und Final war schon aufgesprungen um mir ein Glas Wasser zu bringen. Ich nahm das Glas, drehte es kurz in der Hand und nahm dann einen langen Zug. Die Flüssigkeit tat gut in meinem ausgetrockneten Hals und endlich traute ich mich ein Wort zu sagen.
      "Danke...", meinte ich leise und sah zu Final, der mir aber nur kurz zunickte und ich glaubte ein paar Sekunden ein zufriedenes Lächeln auf seinen Zügen zu erkennen. Ohne auf Valentin zu achten, schwang ich meine Beine über die Bettkante und trat zögernd auf. Zwar war noch die Müdigkeit in meinem Körper deutlich vorhanden, dennoch wich sie mit jeder Bewegung, die ich machte. Aber auch wenn sie wich bemerkte ich das etwas nicht weichen wollte: die Einsamkeit und der tiefe Zorn. Ich stand auf und ging barfuss in Richtung Tür. Hinter mir hielt Final Valentin zurück, die mir folgen wollte. Anscheinend spürte er, dass etwas nicht mit mir stimmte.
      Kurz blinzelte ich ein paar Tränen aus meinen Augen als das helle Licht mir entgegen schien. Mir gegenüber lag eine graue Wand und links und rechts führte ein Gang in die Ferne. Anscheinend war ich in meinen Zimmer aufgewacht und wie selbstverständlich tapste ich in Richtung des Fahrstuhls davon. Mir war egal, dass ich nur ein dünnes Nachthemd anhatte und mich die anderen Hunter komisch ansahen. In mir war eine Wut aufgebrannt, die nach Opfern verlangte.
      Mit dem Fahrstuhl fuhr ich auf die oberste Etage und stieg dann aus, langsam schritt ich in Richtung des Ausganges. Man erkannte, dass es bereits tiefe Nacht war und sich wohl jetzt nur noch Besoffene und Idioten auf den Straßen befinden würden.
      "Dragon, was... hey... bleib stehen!", unsanft wurde ich an der Schulter gepackt und herumgedreht. Moonlight sah mich etwas verstört mit ihren blau-grünen Augen an. "Was machst du hier? Und auch noch in dem Aufzug, du solltest dich schonen und nicht halb nackt herumwandeln. Ich bring dich jetzt zurück in dein Quartier."
      Meine Hand ergriff hart ihr Handgelenk, so dass sie mit einem schmerzhaften Ausdruck auf dem Gesicht zusammenzuckte und schnell ihre Hand wegnahm. "Fass mich nicht an.", fast wäre ich selbst erschrocken bei dem Klang meiner hasserfüllten Stimme, Moonlight aber wich vorsichtshalber einen Schritt zurück.
      "Dragon...", ich ignorierte sie und drehte mich wieder um. Mit weit ausschweifenden Schritten trat ich durch die Tür, ein kalter Windhauch kam mir entgegen, aber ich zitterte nicht. An Kälte hatte ich mich gewöhnt. Hinter mir hörte ich ein paar Rufe, ignorierte sie und ging in die Nacht heraus. Es war an der Zeit zu jagen.

      Ich spürte ihn sofort. In einer kleinen engen Gasse stand das Biest und biss gerade herzhaft in eine Katze. Er war es nicht wert sich lange aufzuhalten. Ich formte eine Kugel aus Feuer in meiner Hand und feuerte sie ab. Nach ein paar Sekunden war der Dämon nicht mehr als ein Häufchen Asche, während ich schon weiter zog, getrieben von dem Wunsch zu töten.

      Ich zählte nicht wie viele ich erledigte auf meinem Weg. Jeder getötete Dämon, fachte das Feuer in meiner Brust nur noch mehr an. Schließlich fand ich mich in einen Park wieder, es war stockfinster als ich mich immer noch ruhelos auf eine Bank setzte und in den Nachthimmel starrte.
      "Hab ich dich endlich gefunden...", gelangweilt sah ich gegenüber von mir einen Schatten in der Krone eines Baumes hocken. Ich erwiderte nichts und sah wieder in den Himmel. "Hast du mich schon vergessen?" Ein leises Rascheln erklang als der junge grünhäutige Mann sich ins Gras unter den Baum fallen ließ und gemächlich zu mir rüber ging. Schließlich saß er neben mir auf der Bank und schwieg obwohl ich bemerkte wie er mich aufmerksam beobachtete. "Du hättest nicht gehen dürfen... Es ist zu gefährlich."
      So... it is just a good old legend....
    • Kapitel 5 Teil 2 (von 3)

      "Für wen? Mich? Die Dämonen?", mit einen komischen Grinsen sah ich ihn an. Mir war es egal, wenn etwas mit meinem Körper passieren würde. Ich wollte die Brut nur auslöschen.
      "Für deine Freunde, die dich jetzt da draußen suchen.", antwortete er in ruhigen Ton.
      "Warum bist du zurückgekommen?"
      "Weil ich es dir versprochen hatte. Doch dachte ich nicht einem Dämon gegenüber zu stehen.", ich senkte meinen Blick und fasste mir dann an den Hals. Mit einer kleinen Bewegung hatte ich die Kette darum gelöst und hielt sie ihm hin.
      "Vielleicht bin ich ein Dämon.", ich stand auf und ließ die Kette einfach in seinen Schoß fallen. "Ich verfluche den Tag an dem ich dich traf, hätte mich doch wenigstens dieses Ungeheuer getötet!"
      "Dann hättest du sie nicht getroffen.", langsam griff er nach der Kette und betrachtete den Drachen.
      "Ja... aber das wäre mir lieber gewesen. Jetzt bin ich etwas geworden, was ich nie wollte, aber mich auch nicht gegen wehren werde.", ich drehte mich noch einmal um. "Sag mir... Kannst du mich töten?"
      Er sah lange in meine Augen, schien aber nicht das zu finden was er wollte. Letztendlich schüttelte er den Kopf. "Nein..."
      "Dann solltest du es lernen. Noch kann ich zwischen Tier und Mensch unterscheiden, aber wenn sie mich nicht aufhalten, dann müsst ihr es tun oder das Land wird brennen.", meine Stimme war eisig.
      "Du würdest deine Hand gegen deine Freunde richten?", auch er stand auf.
      "Ich bin gestorben." Langsam ging ich. Ich spürte sie in jeder Faser meines Körpers, wie sie gerade zu darum bettelten getötet zu werden.
      "Dabei schlägt dein Herz noch...", seine sumpfgrünen Augen folgten mir, aber er selber war nicht mehr in der Lage mir zu folgen, zuviel hatte er in meinen Augen gesehen.

      Der Geruch von verbranntem Fleisch lag in der Luft. Ich verzog keine Miene als ich wieder mit meinem Feuer angriff und dabei mehrere Bäume entzündete. Sie rannten weg, alle rannten sie weg, hatten sie doch gehört eine Todesgöttin wütete unter ihnen. Vielleicht hatten sie damit Recht, ich war zu einem Boten des Todes geworden. Aber waren sie nicht selbst Schuld, dachten sie ich wäre blind in meiner Wut? Ich hatte es in seinen Augen gesehen, kurz bevor ich ihn erledigt hatte und erst jetzt war es mir bewusst geworden. Es war geplant gewesen. Nicht umsonst streunen mehrer Dämonen in der Nacht durch einen Wald mit einem Wassermagier unter ihnen, die zu selten sind um zufällig zu sein. Sie hatten gewusst, dass wir da waren und sie hatten gewusst, dass mein Element das Feuer war. Wahrscheinlich wollten sie uns beide töten oder mindestens einen. Und sie hatte es ja geschafft, nur mit einem hatten sie nicht gerechnet: Der Wut! Sie hatten ihren eigenen Untergang beschworen.
      Ein Wimmern ließ mich von den Flammen aufsehen. Ein Junges, schoss es mir durch den Kopf, als ich die kleine zusammengerollte Gestalt neben einer Mülltonne entdeckte. Langsam ging ich auf das winzige Wesen zu, es war über und über mit Haaren bedeckt und erinnerte an eine zu groß geratene Katze. Mit einer Hand zog ich es hoch und betrachtete es kalt. Es versuchte mich mit seinen kurzen Händen mit Krallen zu treffen, fauchte laut und wehrte sich stark. "Hast du Angst?", fragte ich tonlos. Das Wesen in meiner Hand hatte es aufgegeben sich zu wehren und hing wie ein Sack an meiner Hand, hin und wieder erklang ein Wimmern. "Du kannst wohl nicht sprechen oder willst du nicht. Soll ich dich laufen lassen?" Anscheinend verstand sie mich und sah mich mit großen Augen an. "Oder soll ich dich wie den Rest deiner Brut umbringen?" Wieder fing es an, wild um sich zuschlagen. Letztendlich warf ich das fauchende Ding voller Härte gegen die nächste Wand. Angeschlagen blieb es dort liegen und rührte sich nicht. Ich war mir sicher, dass es noch lebte, aber ich hatte keinen Reiz daran es zu töten, sollte es lieber Panik unter seines Gleichen verbreiten.
      Als ich mich umdrehte um zu gehen, bemerkte ich dicht vor mir stehend Valentin. Sie murmelte leise einen Spruch. Ich konnte nicht mehr ausweichen und ein tiefer Schlaf umfing mich.

      Ich öffnete meine Augen, grelles Licht kam mir entgegen und so schloss ich sie sofort wieder. Erst nach einer Weile öffnete ich sie wieder zaghaft und sah mich immer noch etwas benommen um. "Du bist wieder wach?", Moris beugte sie über mich, ein nichteinschätzbarer Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
      "Ja.", antwortete ich tonlos und wand mein Gesicht ab. Meine Glieder fühlten sich komisch schwer an.
      Er seufzte laut und drehte mit einer Hand meinen Kopf zu sich. "Wir müssen reden."
      "Ich habe nichts zu sagen.", wieder klang meine Stimme bösartig und kalt.
      "Was hast du dir dabei gedacht?", er ließ sich nicht beirren und starrte mich weiterhin unergründlich an.
      Ich wehrte mich nicht. "Früher hat es dir nichts ausgemacht, wenn ich Dämonen getötet habe."
      "Früher hast du auch nicht soviel Aufmerksamkeit auf dich gezogen oder so wahllos und gefühlskalt gemordet.", ein schwerer Atemzug, "Du rennst durch die halbe Stadt in einem Nachthemd und achtest nicht mal da drauf, dass du dabei mehrere Bäume in Brand steckst! Was denkst du dir dabei?! Weißt du was dir alles hätte passieren können?!"
      "Ich hätte sterben können, wäre ein ernstzunehmender Gegner dabei gewesen.", stellte ich tonlos fest.
      "Wenn dir das klar ist... warum tust du dann so was?!", nun hörte er auf seinen Ärger zu verstecken.
      "Weil ich die Brut hasse, sie haben es nicht anders verdient. Mir ist es egal ob ich sterbe, Hauptsache ich nehme soviel wie möglich von ihnen mit in die Hölle!"
      "Mir ist das aber nicht egal! Und ich kenne einige Leute, die das genauso sehen wie ich. Gourry hätte das bestimmt nicht gewollt."
      "Halt ihn da raus. Du weißt doch gar nichts... Du musstest nicht ansehen wie ihn diese Tiere in den Tod getrieben haben, wie er mich noch angelächelt hat... Ich hasse sie! Ich hasse sie alle! Sie sollen sterben, sie sollen genauso leiden wie ich!", Verzweiflung stieg in mir hoch und Tränen quollen aus meinen Augen hervor.
      "Dragon... ruhig...", Moris umarmte mich und drückte meinen Körper fest an seinen. Dennoch, es brachte nichts, es berührte mich nicht. Ich wollte nicht mehr leben, warum nur er und nicht ich? "Beruhige dich... Ich weiß es tut weh, aber du musst jetzt stark sein für ihn. Er hätte gewollt, dass du weiterlebst."
      Ich wusste das Moris recht hatte, aber es ging nicht. Der Schmerz zerriss mich von Innen, ich wollte so nicht leben. Unsanft drückte ich ihn von mir. "Es geht nicht...", flüsterte ich leise und ließ mich wieder aufs Bett fallen, meinen Blick starr ans Fenster neben mir geheftet.
      "Es wird lange dauern, aber irgendwann wirst du wieder lächeln. Da bin ich mir sicher.", Moris streichelte mir noch mal sanft über den Kopf, bevor er den Raum verließ und das Licht löschte. Irgendwann überfiel mich dann wieder der Müdigkeit leise und ich verlor mich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

      Ich öffnete meine Augen, grelles Licht kam mir entgegen und so schloss ich sie sofort wieder. Erst nach einer Weile öffnete ich sie wieder zaghaft und sah mich immer noch etwas benommen um. "Du bist wieder wach?", Moris beugte sie über mich, ein nichteinschätzbarer Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
      "Ja.", antwortete ich tonlos und wand mein Gesicht ab. Meine Glieder fühlten sich komisch schwer an.
      Er seufzte laut und drehte mit einer Hand meinen Kopf zu sich. "Wir müssen reden."
      "Ich habe nichts zu sagen.", wieder klang meine Stimme bösartig und kalt.
      "Was hast du dir dabei gedacht?", er ließ sich nicht beirren und starrte mich weiterhin unergründlich an.
      Ich wehrte mich nicht. "Früher hat es dir nichts ausgemacht, wenn ich Dämonen getötet habe."
      "Früher hast du auch nicht soviel Aufmerksamkeit auf dich gezogen oder so wahllos und gefühlskalt gemordet.", ein schwerer Atemzug, "Du rennst durch die halbe Stadt in einem Nachthemd und achtest nicht mal da drauf, dass du dabei mehrere Bäume in Brand steckst! Was denkst du dir dabei?! Weißt du was dir alles hätte passieren können?!"
      "Ich hätte sterben können, wäre ein ernstzunehmender Gegner dabei gewesen.", stellte ich tonlos fest.
      "Wenn dir das klar ist... warum tust du dann so was?!", nun hörte er auf seinen Ärger zu verstecken.
      "Weil ich die Brut hasse, sie haben es nicht anders verdient. Mir ist es egal ob ich sterbe, Hauptsache ich nehme soviel wie möglich von ihnen mit in die Hölle!"
      "Mir ist das aber nicht egal! Und ich kenne einige Leute, die das genauso sehen wie ich. Gourry hätte das bestimmt nicht gewollt."
      "Halt ihn da raus. Du weißt doch gar nichts... Du musstest nicht ansehen wie ihn diese Tiere in den Tod getrieben haben, wie er mich noch angelächelt hat... Ich hasse sie! Ich hasse sie alle! Sie sollen sterben, sie sollen genauso leiden wie ich!", Verzweiflung stieg in mir hoch und Tränen quollen aus meinen Augen hervor.
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    • Kapitel 5 Teil 3 (von 3)

      "Dragon... ruhig...", Moris umarmte mich und drückte meinen Körper fest an seinen. Dennoch, es brachte nichts, es berührte mich nicht. Ich wollte nicht mehr leben, warum nur er und nicht ich? "Beruhige dich... Ich weiß es tut weh, aber du musst jetzt stark sein für ihn. Er hätte gewollt, dass du weiterlebst."
      Ich wusste das Moris recht hatte, aber es ging nicht. Der Schmerz zerriss mich von Innen, ich wollte so nicht leben. Unsanft drückte ich ihn von mir. "Es geht nicht...", flüsterte ich leise und ließ mich wieder aufs Bett fallen, meinen Blick starr ans Fenster neben mir geheftet.
      "Es wird lange dauern, aber irgendwann wirst du wieder lächeln. Da bin ich mir sicher.", Moris streichelte mir noch mal sanft über den Kopf, bevor er den Raum verließ und das Licht löschte. Irgendwann überfiel mich dann wieder der Müdigkeit leise und ich verlor mich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

      Als ich wieder aufwachte, war ich allein. Das Zimmer war dunkel und man konnte nur ab und zu ein paar schnelle Schritte hören die vorbeihuschten. Die Taubheit meiner Glieder war gegangen und so stand ich leise auf. Langsam trat ich ans Fenster und zog die schweren schwarzen Vorhänge auf, Zwielicht herrschte draußen. Der Himmel war über und über von Wolken behangen, nur ab und zu trat ein kleiner Sonnenstrahl daraus hervor um dann nach wenigen Sekunden, wieder zu verschwinden. Mein Blick glitt über den Raum, ich war erst einmal zuvor in diesem Zimmer gewesen. Es war ordentlich und nur notdürftig eingerichtet, aber Moris schien auch nicht mehr als ein Bett und einen kleinen Tisch zu brauchen. Zischend öffnete sich die Tür, ich wandte mich nicht um. Etwas wurde auf den kleinen Tisch abgestellt, dann schloss sich die Tür wieder. Nach einer Weile drehte ich mich dann doch um und ging auf den Tisch zu. Kurz musterte ich die abgestellten Esssachen und nahm mir dann nur einen Apfel.
      Die Stille kam mir falsch und erdrückend vor, mein Verlangen aus diesem Käfig auszubrechen, stieg mit der Erkenntnis, dass ich wohl bewacht wurde und daher nicht einfach gehen konnte. Ein schwarzer Schatten huschte an meinen Fenster vorbei, ich blinzelte leicht und verzog keine Miene als sich von oben herab kopfüber jemand in das Zimmer sah. Ich hatte mir immer so einen Elben aus den Fantasiebüchern, die ich gerne las, vorgestellt. Die spitzen Ohren zuckten leicht, das hellbraune Haare viel glatt nach unten und die dunkelbraunen Augen musterten sie mit einem schelmischen Ausdruck. Sein Gesicht wirkte insgesamt hell und hatte einen fahlen eleganten und edlen Glanz. Ganz allein seine Ausstrahlung und die spitzen Ohren verrieten, dass er kein Mensch war und ließen mich somit doch noch kurz auflächeln. "Suchst du mich?", fragte ich lieb und der Dämonenelb nickte warm lächelnd. "Dann komm doch rein..." Jetzt wandelte seine freundliche Miene und er wirkte irritiert, langsam ging ich aufs Fenster zu und blieb nur wenige Zentimeter davor stehen. Er schien was zu sagen, aber ich hörte nichts, die Fenster waren zu dick und das Blut rauschte in meinen Ohren. Von einen zum anderen Augenblick veränderte sich mein Blick und ich hob die linke Faust. Woher ich diese Kraft hatte, wusste ich nicht und es war mir auch vollkommen egal. Hart schlug ich gegen das Fenster, was nachgab und zersplitterte um dann den erschrockenen Dämonen mit meiner anderen Hand an der Kehle zu greifen und mit einem starken Ruck reinzuschleudern. Schmerzend stöhnte er auf als er hart gegen die Wand krachte und schließlich mit dem Rücken auf den Boden liegen blieb. Benommen versuchte er wieder aufzustehen, aber ich war schon über ihn, drückte ihn zu Boden und ließ mein Gesicht neben seinem Ohr nieder. "Du hättest mich lieber nicht suchen sollen...", zischte ich ihm leise ins Ohr, dann hob ich wieder meinen Kopf, streichelte ich ihn noch mal über die Wange und hob meine rechte Hand. Wie ein Stachel bohrte sie sich an die Stelle seines Fleisches wo normalerweise sein Herz saß, bis sie gegen den Harten Boden stieß. Das Blut spritzte und hinterließ mehrere große rote Flecken auf den frischem, weißem Nachthemd. Schließlich erhob ich mich wieder und wünschte mir die Hand an seinem Hemd ab. Seine geschockten Augen sahen mich immer noch vorwurfsvoll an, obwohl er eindeutig tot war. Ich machte mir nichts draus. Eigentlich war ich ihm dankbar, dass er aufgetaucht war, er hatte mich auf eine Idee gebracht hier endlich auszubrechen.
      Nach kurzem Stöbern in den Schränken fand ich meinen Syfco und ließ mir mein normales Hunteroutfit anlegen. Dann nahm ich ihn wieder ab, das Gerät behinderte mich sonst nur. Kurz wiegte ich meinen Magierstab in der Hand, ließ ihn dann aber zum Boden fallen. Seit letzter Nacht wusste ich, dass ich ihn nicht mehr brauchte. Nur das Schwert behielt ich am Waffengurt und trat dann ans Fenster. Es ging steil nach unten und nur über und unter den Fenster waren kleine Vorsprünge, die aber bei weitem nicht ausreichten um rauf oder runter zu klettern. Was hatte ich schon zu verlieren? Ich machte einfach einen großen Schritt und fiel.
      Ohne mir etwas zu tun, was mich persönlich schon sehr erstaunte landete ich. Als ich auf die Straße trat, ging die Sonne gerade in einem blutroten Ton unter. Ein winziges Lächeln stahl sich auf meine Züge. Das war doch eine sehr schöne Farbe...

      Ich fuhr mit der U-Bahn ans andere Ende der Stadt, dort würde ich nicht wie gestern Abend so schnell gestört werden. Auf den Weg ließ es sich nicht vermeiden zwei Schaffner KO zu schlagen, die mir zu aufdringlich wurden. Irgendwann stand ich dann auf einem Wohnhaus. Es herrschte noch geschäftiges Treiben unter mir auf der Straße. Nun die Frage: Warten oder nicht? Ich entschied mich weiter zu ziehen, hier würden auf jeden Fall nicht so schnell Dämonen auftauchen. Ein ärmeres Viertel verlockte da doch mit mehr Chancen.

      Auf der Straße spielten nur zwei Mädchen mit ein paar Puppen. Als ich neben den Beiden stand, ging ich in die Hocke und lächelte die Beiden an. "Tut ihr mir einen Gefallen?" Die Mädchen sahen sich leicht verunsichert an. "Sagt euren Müttern, dass eine böse Hunterin hier ist und sie schnell ihre Sachen packen soll. Ihr steht gleich alles in Flammen.", bei der eiskalten Stimme gingen die Beiden erst ein paar Schritte los und fingen an zu weinen, dann liefen sie in ein nah stehendes Gebäude. Brennen würden diese Häuser schön so alt und verdreckt die waren. Und es lag ein betäubender Duft in der Luft. Es roch nach Dämonen und zwar nach einer großen Anzahl von ihnen, keiner von ihnen würde entkommen, das schwor ich mir. Das erste Haus sah verlassen und Einsturz gefährdet aus, aber hier war der Geruch am deutlichsten. Die Wache stürzte sich sofort auf mich, wurde aber mit einer lockeren Bewegung meines Schwertes geteilt, wieder spritzte Blut, diesmal aber grünes. Kaum war der eine erledigt, stürmten schon die nächsten ran. Es wurden mehr und mehr, aber ich hielt mich zurück Magie einzusetzen, das waren sie nicht wert. Schließlich schien ich in einer Art Schlachtfeld zu stehen, um mich herum ein Meer aus Dämonenleichen. Beim näheren hinsehen sahen sie aus wie überdimensionale Katzen. Mein Weg führte mich in das Gebäude, die verriegelte Tür trat ich mit ein paar Tritten auf und schon sprang mich ein Weibchen von dieser Dämonengattung an. Meine Finger bohrten sich in ihre Luftröhre und sie erstickte elend am Boden, während ich schon die restliche Brut an der Wand ausmachte. Wimmernd und knurrend, aneinander gedrückt mit gefletschten Zähnen und Todesangst in den Augen. Ich rümpfte die Nase als mir der ekelhafte Geruch von Ausscheidungen entgegenkam. Ich hob meinen Arm, das Knurren wurde lauter, aber es war bereits zu spät für sie. Ehe sie zum Sprung ansetzten konnte, hatte ich schon mit meinen Arm eine Klinge aus Feuer auf sie losgeschickt und die Hälfte von ihnen getroffen. Das Feuer entzündete die Zeitungen, die auf den Boden verteilt lagen und das Letzte das ich von ihnen hörte waren die Todesschreie aus dem brennenden Haus. Das Feuer hatte sich schnell auf andere Häuser ausgebreitet und der Stadtteil brannte schneller als ich es mir vorgestellt hatte. Das Schreien der Menschen wurde lauter und der Feuerwehr gelang es nicht den Brand zu löschen. Wasser schien es sogar noch anzufachen als wäre es Öl. Ich spürte die Hitze auf der Haut nicht und verzog auch kein Gesicht als mir immer mehr schreiende Menschen entgegen kamen. Eine Frau rannte auf mich zu und gab mir eine Ohrfeige, beschimpfte mich laut. Mit einen harten Schlag gegen die Schläfe brachte ich sie zur Ruhe, aber die Aufmerksamkeit von mehreren anderen Menschen war schon auf mich gerichtet. Es wäre ein Leichtes gewesen, sie ohne große Mühe mit meinem Schwert für alle Zeit zum Schweigen zu bringen, aber etwas hielt ich mich zurück und so kämpfte ich mich mit meinen Händen und Füßen frei.
      Ich zählte sechs größere Dämonenfamilien als ich vier Stadtteile weiter eine kurze Rast auf einer Bank einlegte und die Cola aus dem gerade noch frisch demolierten Automaten genoss. Was ich nicht mit eigener Hand erledigte, würden meine Flammen erledigen. Das war das schöne an magischen Flammen, mit einfachen Wasser war ihnen nicht beizukommen. Was die Stadt wohl von oben für ein Bild abgeben würde, immerhin brannte ein gutes Stück von ihr und der Rest würde bald auch einer Flammenhölle gleichen. Menschen waren selbst Schuld wenn sie Verletzungen davon trugen. Die Dose landete gerade zerquetscht hinter mir im Gebüsch als ich den Stahl an meinem Arm fühlte. Ich war zu spät ausgewichen und so hatte ich einen netten, tiefen Kratzer am Oberarm. Der Dämon sah schon etwas angeschlagen aus, aber das er es geschafft hatte mich zu verletzten ließ mich doch etwas Respekt vor der Kreatur aufbauen. Es zischte irgendetwas von Todesgöttin und stürzte sich wieder auf mich. Meine Fingernägel, die um ein schönes Stück in den letzten Tagen gewachsen waren, hinterließen auf seiner Haut eine große Wunde, wie von den Krallen eines Tigers, bevor ich ihn mit meinem Knie gegen die obere Wirbelsäulenpartie trat und das Knacken seines Genickes hörte. Sein Körper fiel schlaf auf den Boden und ich ging weiter meiner Wege.
      Jetzt aber begegnete ich immer mehr Dämonen und ihre Angriffe liefen gezielter ab. Anscheinend hatte sie den Ernst der Lage erkannt und hatten nicht wie erwartet Hals über Kopf gehandelt. Dennoch mehr als kleine Wunde fügten sie mir nicht zu bevor sie ihr Leben aushauchten und ich und mit mir das Feuer weiter zog. Irgendwann fand ich mich schließlich vor einer riesigen Kathedrale wieder. Sie lag nahe beim Alex und hinter mir erhob sich der Fernsehturm. Menschen standen davor, auf Knien gebettet und beteten. Um mich herum lag ein Meer aus Flammen, das immer weiter zu mir vor drang. Ich spürte die Bedrohung von hinten und wich dem Schlag aus indem ich einen Salto nach hinten machte und wie eine Katze auf allen Vieren aufkam. Final stand hinter mir, sichtlich erschöpft. Er schien stark zu schwitzen und die meiste seiner üblichen Rüstung fehlte, dennoch war sein Blick hart und bösartig auf mich gerichtet. Ich erwiderte ihn nicht wirklich. Dann spürte ich die zweite Bedrohung. Wieder sprang ich weg, aber diesmal zur Seite. Die Windböe verfehlte mich ein gutes Stück. "Dragon!", widerwillig wandte ich meinen Kopf zu Valentin. Mich erschreckte was ich in ihren Augen sah. Sie sprühten soviel Trauer, Enttäuschung, Verzweiflung und Leid aus. Aber mein Herz bewegte es nicht. "Warum hast du das getan? Warum mussten so viele Menschen sterben?", ihre Stimme klang verzerrt und voller Schmerz. Ich antwortete nicht sondern stellte mich nur in Abwehrstellung hin. Diesmal würden sie mich nicht mit einem Schlafzauber übermannen. Final und Valentin griffen gleichzeitig an, aber ich wich ihnen geschickt aus, immerhin kannte ich sie schon eine Weile und ihr Kampfstil war für mich nichts Neues. Dann taten sie jedoch etwas nicht Erwartetes: Final schien von oben mit dem Schwert anzugreifen, zog mir aber in Wirklichkeit die Füße Weg. Dann hörte ich den Schuss, konnte aber nicht mehr ausweichen und spürte nur den Schmerz im Rücken. Ich fiel so dass ich noch Moonlight mit roten Augen und entsetzten Gesicht, die Waffe noch immer in meine Richtung haltend sah. Die Welt um mich herum versank nun in Dunkelheit... eiskalte Dunkelheit.
      So... it is just a good old legend....
    • Zwischenspiel

      ~ "Ist das auch richtig?", Valentin sah auf den leblosen Körper den Final komisch vorsichtig auf den Armen trug. "Sie hat uns keine Wahl gelassen." Final klang nicht mal selbst überzeugt und das Einzige was Moonlight in den letzten Stunden rausbekommen hatte, waren Schluchzgeräusche. Sie brach dauernd in Tränen aus, so unfassbar war es für sie, dass sie auf eine ihrer besten Freundinnen geschossen hatte. Moris stand am Eingang und sah den Dreien entgegen. Die Nachricht, dass die Feuer nun langsam erloschen, heiterte sein Gemüt ganz und gar nicht auf. "Wie steht's?", fragte er tonlos, aber Valentin sah nur auf den Boden und Moonlight bekam einen erneuten Heulkrampf, sie hatte sich nun an Valentins Arm gepresst. "Ihr Köper ist wie gedacht eiskalt, aber sie lebt noch.", antwortete notgedrungen Final und wurde langsamer.
      Im Counter war es leise geworden bei ihrem Eintreten und man hörte nur ab und zu ein kurzes Raunen. Niemand wusste wie er reagieren sollte. Dennoch sah man hier und dort Tränen auf dem Gesicht. Leise traten sie in den Fahrstuhl und fuhren auf die zweite Ebene. Auch hier herrschte Totenstille als sie den langen Korridor lang gingen um zu einer stark gesicherten Tür kamen. Moris presste seine Hand auf den Ableser und langsam schob sich die gewaltige Metalltür auf. Dahinter lag ein in Zwielicht gehaltener Raum. Nur ein einziges Gerät war zu entdecken: Eine große, ovale Kapsel mit einer Glasbedeckung. Wie ein Sarg, schoss es allen durch den Kopf. Valentin öffnete die Kapsel und behutsam legte Final Dragon hinein. "Wartet...", meinte Moonlighte leise als Moris im Begriff war die Kapsel zu schließen. Etwas irritiert sah er zu ihr. Langsam ging Moonlight zu dem blassen Körper und legte dessen Syfco in Form des Drachen an. Mit einem Mal schien die noch schmutzig und von blut getränkte Kleidung durch ein sauberes schwarzes langes Kleid getauscht. Dann nahm sie den Syfco wieder weg und legte ihn eine Schatulle neben der Kapsel. Diese schloss sich leise und Moris tippte auf ein paar Tasten. Ein Zischen war zu hören und eine Art Gas hüllte den Körper des jungen Mädchens ein. Ihre Haut wirkte als es wieder klar wurde weiß und ihre Lippen waren blau. Ein paar Eiskristalle hatten sich auf den Haaren niedergelassen. "Wie eine Prinzessin die auf den Kuss ihres Liebsten wartet, der sie aus dem ewigen Schlaf erwachen lässt.", flüsterte Valentin leise und verließ mit eiligen Schritten den Raum, auch Final wand den Blick ab und lief ihr hinterher. Sie brauchte ihn jetzt mehr den je. Moonlight schien nun endgültig kurz vor einem Nervenkollaps und verschwand langsam aus dem Raum. "Aber eins ist anders... ihr Prinz wird nicht kommen." ~


      Zu Träumen ist das Einzige in dieser Welt was glücklich macht…
      Gehasst von den Menschen…
      Verfolgt von Dämonen…
      Schließ deine Augen…
      Let´s Dream away…

      Stehe im Licht des dunklen Mondes…
      Unter mir eine Wiese von Blut…
      Mein Körper von etlichen Wunden geschunden…
      Schließe die Augen…
      Let´s Dream away…

      Blutige Hände vom ewigen Kampf…
      Trübe Augen vom ewigen Leid…
      Klaffende Wunde im Herzen…
      Meine Augen geschlossen…
      Let´s Dream away…

      Let´s Dream away…
      In eine bessere Zeit…
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    • Kapitel 6 Teil 1 (von 2)

      "Faye! Sei gefälligst vorsichtig!" "Ja Meister." Ein rothaariges junges Mädchen versuchte nun schon seit gut einer halben Stunde die gewaltige Stahltür vor sich aufzubekommen, doch jedes Mal wenn sie dachte sie hätte es, ertönte erneut ein durchdringender Piepton und die Sicherheitssysteme, die sie in mühsamer Arbeit entriegelt hatte, verriegelten sich wieder. Wieder war sie an dem Punkt. Nur noch ein Riegel blockierte das Eintreten. Kurz fuhr sie sich mit der Hand über die Stirn, um dann ganz langsam die Schere an den Draht zu legen. Schnipp, der Draht war entzwei und zu hören war ein durchdringender Piepton. "Nein! Verdammte Scheiße!", schon hörte sie, wie sich erneut die Riegel vorschoben. "Hast du es schon wieder nicht geschafft?", wütend sah sie zu ihrem Meister, der hinter ihr im kaputten Gang auf einen Stein saß und sie zuckersüß anlächelte. "Aber Meister! Diese Tür kann man nicht öffnen! Nicht nur das auf ihre hunderte von Zaubern lagen... nein, sie muss auch noch ein verkettetes elektronisches System gesichert sein. Ich bekomme sie SO nicht auf!", wütend ließ sie sich gegen die Tür fallen und sank auf den Boden. "Und wie würdest du sie sonst öffnen?", fragte er listig, immer noch grinsend. "So!" Schnell war Faye wieder aufgesprungen und hielt eine Hand gegen die Tür gedrückt. Kurz drauf konnte man an der Stelle ein rotes Glühen erkennen. "Das schaffst du nicht.", der Kommentar war unnötig gewesen, denn sie sank schon ein paar Sekunden darauf wieder auf die Knie. "Und warum setzt ihr nicht eure Kraft ein?", murmelte sie eher zu sich selbst als zu ihm. "Weil es nicht zu meinem Image passt." Seufzend verdrehte sie die Augen, warum in aller Welt hatte sie SO einen Meister abbekommen? Hätte sie nicht einen normalen bekommen können? Einen der einfach mal die Tür durch einen Zauber pulverisiert hätte OHNE auf sein Image zu achten?! Aber nein... sie musste natürlich den einzigen bekommen der es tat! "Hütte deine Gedanken, junge Dame!", sie erschreckte als sie sein böses Gesicht ganz nah den ihren sah und wieder einmal bemerkt, dass nicht mal ihre Gedanken ihr allein gehörten. "Aber nun gut... vielleicht mache ich heute mal eine Ausnahme." Freudig sah sie zu dem hochgewachsenen, jungen Mann auf, welcher ihr mit einer wirschen Bewegung zeigte, sich einige Meter von der Tür zu entfernen und anschließend die Hand gegen sie richtete. Kurz schloss er die Augen, öffnete sie aber wenige Sekunden später wieder und die Tür fiel vor ihm mit einem dumpfen Ton zusammen.
      Faye ging mutig an ihm vorbei und in den Raum, neugierig näherte sie sich das Kapsel und wagte einen kurzen Blick auf das Wesen im Innern, das anscheinend so ruhig darin schlief. "Seht nur Meister... das ist sie! Wir haben sie wirklich gefunden!", freudig drehte sie sich zu ihrem Meister um, der ihr nur einen skeptischen Blick schenkte und dann selbst zu der Kapsel trat. Kurz schweifte sein Blick über den Anblick der jungen Frau, die ruhig darin ihre Zeit fristete. "Soll ich sie öffnen?", sein Blick huschte hinüber zu dem Rotschopf neben sich und er nickte nur kurz. Faye drückte auf ein paar Knöpfe und die Kapsel öffnete sich mit einem kleinen Zischgeräusch. "Meister Chiaro, was machen wir jetzt mit ihr? Bringen wir sie sofort zu ihm?" "Nein...", war die knappe Antwort von ihm und er wischte sich eine silberschimmernde Strähne aus dem Gesicht, dann hob er den kalten Körper aus der Kapsel. "Vergiss die Schatulle nicht, Faye!", meinte er ungerührt und verließ auch schon den Raum. Die grünen Augen von ihr sahen ihn etwas verwundert hinterher und suchten dann die Gegend ab, schließlich fand sie das Verlangte und lief ihrem Meister schnell hinterher.


      Dunkelheit die mich umgibt... Kälte die nur langsam meinen Körper verlässt um die Leere zu hinterlassen, die mich schon früher gequält hat. Langsam steigt mein Bewusstsein die Stufen hinauf aus der Dunkelheit. Anscheinend habe ich mich geirrt... mein Leben... mein Fluch hat noch kein Ende gefunden. Unsicher öffne ich die Augen, werde von grünen, neugierig dreinblickenden Augen gemustert. "Meister sie ist wach!", höre ich die störenden Laute, die meine als so schön empfundene Stille zerstören. Langsam versuche ich mich aufzusetzen, scheitere. Mein Körper gehorcht mir nicht mehr. "Nicht... du musst erstmal wieder ganz auftauen.", eine rote Strähne fällt mir ins Gesicht und die Augen über mir sehen mich etwas vorwurfsvoll an. Niedlich... durchfährt mich ein Gedanke. Ich erschrecke selbst über mich. Habe ich nicht noch vor ein paar Minuten jeden und alles den Tod gewünscht? Und jetzt... mein ganzer Hass scheint verflogen und hat nur die Trauer um meinen Geliebten hinterlassen. Oder war alles am Ende nur ein böser Traum? Nun verschwindet das junge Mädchengesicht und wird ersetzt durch das eines jungen Mannes. Tiefblaue Augen mustern mich. Ich erschrecke als ich das silberne Haar und die spitzen Ohren erkenne und dennoch der erwartete Hass bleibt aus, nein... ich lächle vielleicht sogar milde. Ob er mich in den Himmel zu ihm schickt?
      "Erstaunlich... eure Aura ist bemerkenswert. Kein Wunder das Er ein Interesse an euch hegt.", die Lippen formen diese Wort fein und geben ihnen einen kindlichen Unterton, der zu der kühlen Aura, die ihn umgibt, nicht passt. Vielleicht bin ich ja auch schon in der Totenwelt und die Augen eines Engels betrachten mich so voller Neugierde? Ich beantworte mir diese Frage selbst mit nein. Denn sonst könnte ich ihn spüren so wie früher. Gourry... Mike... derjenige der mich solange am leben hielt und ohne den ich anscheinend nicht mehr auskommen kann. Wäre das hier das Reich der Toten so wäre die Luft voll von seiner Aura, denn er wäre doch dann da, um mich zu empfangen. Lautlos form ich mit meinen Lippen eine Frage: ,Wo bin ich?' Meine Stimme würde mir nicht gehorchen, das ist mir irgendwie klar.
      Meine Frage scheint ihn zu belustigen und er grinst mich frech an. Sofort ist er mir noch sympathischer. Er erinnert mich stark an Gourry. "Meine Liebe, die Frage ist nicht Wo sondern eher Wann.", antwortet er leise und betrachtet meine Miene. Den Gefallen ihn fragend anzusehen gewähre ich ihm nicht, sondern forme mit meinen Lippen nur ein: ,Wann?' Er nickt geistesabwesend. "Ich habe es gerade ausgerechnet.", er greift nach einem kleinen Stück Papier. "Sie haben genau 23 Jahre, 5 Monate, 13 Tage, 17 Stunden, 32 Minuten und 44 Sekunden in ihrem kalten Schlaf gelegen. Nun sind aber weitere Stunden vergangen und ich würde einfach sagen sie haben rund 23 ½ Jahre verpasst." Ich lasse mir die Worte auf der Zunge zergehen. Eine lange Zeit... kalter Schlaf? Irgendwie erinner ich mich an meine letzten Augenblicke nicht mehr, nur noch die Gefühle von damals scheinen übrig geblieben zu sein und der Blick von zwei roten verschreckten Augen... Valentins Augen. Kurz schließ ich die Augen, will das Bild loswerden und es gelingt mir sogar. "Die Schwäche wird nachlassen und schon bald werdet ihr wieder munter rumkillen können.", hörte ich da einen Hauch von Ironie? Böse öffne ich wieder meine Augen und versuche mein Gegenüber mit Blicken zu töten. Niemand beleidigte mich so einfach ohne es zu bezahlen! Wenn ich mich bewegen könnte, würde ich ihm gehörig Feuer unter dem Hintern machen und das sprichwörtlich! Wieder besinn ich mich selbst zur Ruhe und stellte meine dritte Frage: ,Wer?' Immerhin will ich wissen, wenn ich da gerade zum verbrennen verurteilt habe. "Ah... ich habe mich ganz vergessen vorzustellen ich bin Chiaro, einer der großen Meister, und das Mädchen von eben ist Faye, meine Schülerin. Sie wird sich von heute an um sie kümmern.", ich nicke bestätigend und erfreu mich kurz, dass ich wieder den Kopf bewegen kann. Langsam scheint das Feuer in mir wieder aufzulodern und diesmal ist es heiß, voller Lebenswille, den ich selbst nicht verstehe. "Du solltest jetzt schlafen.", meint Chiaro und wendet den Blick ab, so dass er nicht mein Schmunzeln auf den Lippen sehen konnte. Schlafen? Bitte... nach seinen Auskünften hatte ich schon genug geschlafen und die Lebensgeister in mir weigern sich wieder in die Traumwelt über zu gehen. Ja... das Feuer in mir breitet sich unglaublich schnell aus, so dass ich schon nach kurzer Zeit wieder meinen Körper unter Kontrolle habe und ich mir sicher bin, diesen auch einsetzen zu können. Ohne zu Zögern erheb ich meinen Oberkörper und greif mit einer Hand den jungen Mann hart an der Schulter um ihn umzudrehen. "Sorry... aber ich bin leider nicht müde.", meine leise, kalte Stimme lässt ihn etwas erstaunen und ich genieße das Gefühl ihn zu überfordern. Männer sind doch schon ein Spezies für sich. Ich lasse ihn wieder los, stehe vollkommen auf und bemerkte erst jetzt, dass ich nichts anhabe. Chiaro mustert mich ausführlich und ich will ihn grad eine feurige Idee verpassen als ich bemerke, dass ich es nicht kann. Meine Magie scheint wie blockiert und er erriet meinen Gedanken. "Das Halsband...", sagt er grinsend, ich ziehe es vor mir die Decke zu schnappen und ihn mit meinen Blicken zu ermorden. "Anscheinend sind sie ja munter genug um mit mir zu Abend zu essen.", Chiaro wendet sich um und deutet Faye mit einer schnellen Bewegung zu sich. Undeutlich murmelt er ihr Worte ins Ohr, die ich nicht verstehe, sie nickt und geht zu einem großen Schrank an der Seite des Zimmers. Mit ein paar Sachen auf den Armen kommt sie zurück zu mir und lächelt mich freundlich an. Ich lächle kurz zurück, dieses Mädchen macht mich irgendwie fröhlich. "Soll ich ihnen helfen beim anziehen?", ich verneine mit einem Kopfschütteln und sehe erwartungsvoll zu dem Mann in unserer Runde. Er starrt rücksichtslos zurück ohne auch nur die kleine Andeutung einer Bewegung in Richtung Tür zu machen, doch dann wendet er sich rasch um und verlässt den Raum ohne ein Wort. Ich bleibe verwundert zurück, nehme dann aber doch die frischen Sachen auf den Arm und geh zu der Tür auf die Faye deutet. Dahinter befindet sich ein großes Bad. Die Kacheln scheinen von sich zu strahlen und auch wenn ich kein Fenster entdecken kann, kommt es mir vor, dass von irgendwoher Licht warm auf mich fällt. Ich lege die Sachen auf einen kleinen Hocker neben der Badewanne und schau mir genau die Fliesen an. Auf jeder ist ein kleines, nur sehr schwach zu erkennendes Bild abgebildet. Alle scheinen zusammen eine Geschichte zu erzählen. Bevor ich mich der Zauber der Bilder vollkommen einnimmt, öffnet sich die Tür hinter mir und das rothaarige Mädchen tritt ein. "Mein Meister möchte, dass ihr das hier tragt.", sie hält ein schwarze Schatulle in der Hand und öffnet sie. Erstaunt sehe ich auf den schwarz-roten Drachen darin, der künstlerisch in eine silberne Kette eingefasst war. "Das ist... doch...", zitternd streck ich eine Hand aus, berühr kurz das kalte Metall und rutsch dann auf den Boden. Ich hatte gedacht, ich wäre meiner Vergangenheit entflohen, aber diese Kette beweist, dass ich es wohl nie kann. Der Drache kettet mich an sie, dieser verfluchte Drachen, der mich an die Hunter bindet, ohne dass ich entfliehen kann. Faye hatte den Raum wieder verlassen, hatte die Schatulle einfach neben meine Sachen gelegt und war wortlos verschwunden.
      So... it is just a good old legend....
    • Kapitel 6 Teil 2 (von 2)

      Nach wenigen Augenblicken fasse ich mich wieder und stehe auf. Ich greife nach den neuen Sachen und beginne mich anzuziehen. Es stellt sich als schwieriger als gedacht heraus und schließlich muss Faye mir doch helfen. Als ich schließlich auf mein Spiegelbild blicke, scheine ich in die Augen einer Fremden zu sehen. Das Kleid war eigentlich eher altmodisch, aber ich finde es wunderschön, zu schön für mich. Es ist schwarz mit roten Blumenmustern auf den bis zum Boden reichenden Rock und den fast genauso langen Trompetenärmeln, oben rum liegt eng ein schwarzes Mieder, das hinten mit roten Schnüren gehalten wird. Schließlich legt Faye mir auch noch die Kette an, lässt aber das Halsband um. Kurz kämmt sie mir noch die Haare und deutet mir ihr zu folgen, der Hausherr erwartet mich.
      Wir schreiten durch lange, eintönige Flure, die nur mit ein paar Bildern geschmückt waren und die meisten von denen spiegeln für mich Traurigkeit, Einsamkeit und den Tod wieder. Anscheinend ist der Hausherr auch kein wirklich fröhlicher Menschen, ich habe ihn falsch eingeschätzt. Faye deutet mir auf eine Tür und verlässt durch eine andere den Flur. Ich steh alleine da, greife langsam nach der Tür, die sich, ohne dass ich sie berührt habe, von alleine öffnet und somit den Blick auf ein großen Raum freigibt, in welchem ein langer aus Stein gehauener Tisch steht. Chiaro sitzt am hintersten Ende und sieht mich lange an. "Nehmt doch Platz.", er deutet auf einen Stuhl neben sich und ich folge der Bitte, ohne dass ich ein Wort sage.
      Das Essen vor mir sieht ungewöhnlich aus, aber es schmeckt. Mir ist schnell egal, was ich da esse. Anscheinend habe ich den Hunger vorher nicht bemerkt gehabt, aber ab dem ersten Bissen ist er deutlich da. Schließlich beginnt der silberhaarige Mann von den letzten Jahren zu erzählen, was ich alles verpasst habe und wie alles begann. Er tut es ohne eine Aufforderung von mir und ich bin ihm dankbar dafür.

      Am Ende fass ich es für mich zusammen: Der von mir erzeugte Kampf in Berlin, sahen die Dämonen als Zeichen. Der noch bis heute regierende Dämonenkönig trat ohne Vergangenheit aus dem Schatten und begann in blutigen Schlachten Europa zu unterwerfen. Berlin fiel als eine der letzten Städte und heißt nun Kestal, was soviel wie Hoffnung bedeutet, sie bildet die Hauptstadt und den Mittelpunkt des Dämonenreiches, welches sich über ganz Europa und einen Teil von Asien und Afrika erstreckt. Ich befinde mich in einem Randgebiet von Kestal.
      Die Hunter sind fast vollständig vernichtet und die übrigen Menschen leben in kleinen Dörfern und Städten unter Bewachung von Dämonen. Dennoch scheinen sie kein schlechtes Leben nach Chiaro zu führen. Manche Menschen dienen auch den Dämonen und besitzen dadurch einen gewissen Status in ihrem System.

      Der Dämonenmeister verlässt mich dann und Faye kommt zurück, wartet bis ich aufgegessen habe und führt mich zurück in mein Gemach.
      Ich lass mich auf das bequeme Sofa nieder und fall nach wenigen Sekunden dem Schlaf zum Opfer. Mein Körper kann sich in so kurzer Zeit noch nicht ganz von der Kälte befreien und fordert seinen Tribut.

      Die nächsten Tage, Wochen und sogar Monate zogen sich wie eine zähe Masse an mir vorüber.
      Mein Körper hatte sich nach wenigen Tagen wieder vollständig erholt und Faye fing an mich in der neuen Gesellschaft einzuführen. Ich durfte mit ihr auf dem Markt einkaufen gehen und merkte schnell, dass Chiaro nicht gelogen hatte, den Menschen, die ich traf, ging es gut und sie schienen sogar gerne für ihre Herren zu arbeiten. Ab und zu hörte ich etwas von Hunterangriffen, aber nie wo genau sie waren.
      Nachdem ich mich etwas eingelebt hatte in die neue Welt, musste ich lernen wie man sich in den oberen Clan, oder wie ich ihn den Hochadel nannte, benahm. Mir fiel schnell auf, dass zwar etliche Jahre vergangen waren, aber es eher an alte Zeiten mit Königen, Adel und Bauern erinnerte. Es gab Gesellschaftsabstufungen, wie früher. Menschen galten als minderwertig und wurden meist zur körperlichen Arbeiten genutzt, danach kamen die normalen Dämonen bis hoch zu den Clanoberhäuptern und dem Dämonenkönig, von welchen ich nicht einmal den Namen kannte.
      Chiaro war das Oberhaupt des Windclans und ein angeblich einer der engsten Berater des Königs. Schon bald bemerkte ich, dass er mich nicht als eine Dienerin ausbildete, die wie alle anderen, die die schlichten Halsbänder mit dem Clanwappen ihres Herren tragen, jeden Befehl ihres Herren von den Augen ablas, nein, er machte mich fähig unter Adligen nicht aufzufallen und wie eine von ihnen zu leben. Ich lernte Tanzen, Musizieren und vornehm zu Essen, wie man sich stundenlang über die langweiligsten Themen, wie das Wetter, unterhielt und sich richtig bewegte.
      Nach drei Monaten erkannte ich mich gar nicht mehr wieder als diejenige, welche früher Dämonen gejagt hatte und ständig unter Stress stand. Ich war um einiges ruhiger geworden und oft stand ich gedankenverloren am Fenster und überdachte die alten Zeiten. Ich hatte mich vollkommen angepasst an meine Umgebung und irgendwie gefiel sie mir sogar. Auch wenn wir Menschen hier die Sklaven waren, so war es wie ein kleines friedliches Paradies, welches ich so lange ersehnt hatte. Auch wenn es die früheren Feinde und Ungeheuer aufgebaut hatten, war es nicht schlecht, und ich bemerkte langsam Zweifeln die an mir nagten ob meine früheren Taten nicht falsch gewesen wären. Wir hatten nie versucht mit ihnen zu reden... nein... wir waren blind und arrogant gewesen. Wir hatten es verdient von ihnen unterworfen zu werden.

      Ich bekam an jenen Morgen die Nachricht, dass ich Chiaro auf einen Ball im Palast des Königs begleiten würde. Man hatte mir erlaubt in den nagelegenden Straßen alleine umherzulaufen und somit ein Stück Freiheit wiedergegeben.
      Ich höre den lauten Schrei. Es ist früh... gerade mal sieht die Sonne hervor hinter ein paar Häuserdächer. Ohne dass ich groß nachdenke, renne ich los und bemerke in einer Seitengasse ein paar wolfsähnliche Dämonen, die gerade gegen eine junge Frau mit einem riesigen feuerroten Hut kämpfen. "Euch Höllenbrut mach ich fertig!", knurrte sie laut und ging mit einer Axtähnlichen Waffe auf einen langen Stab auf die Dämonen los. Sie blutet und ist anscheinend schwer verletzt, stell ich mit Bedauern fest. Da ich eh kein Freund von Nachdenken in solch einer Situation bin, pack ich einen der Dämonen am Kopf und breche ihm mit einem Ruck das Genick. Sein grobes Schwert in der Hand greif ich an und erledige eines der Biester nach dem anderen.
      Schließlich steh ich entgeistert in der Gasse und sehe auf die toten Dämonen vor mir. Mir wird jetzt erst klar, was ich getan habe. Angeekelt lass ich die Klinge fallen und schaue zu der Frau. "Danke...", meint sie wirsch. "Ich hätte es zwar auch allein geschafft... aber so hast du mir sehr viel Arbeit abgenommen." Kurz huscht ein Lächeln auf ihr Gesicht, verschwindet aber sofort. "Wir müssen hier weg... bevor noch andere kommen!" Sie greift nach meiner Hand und zieht mich hinter sich her, ich kann mich gar nicht wehren und lande schlussendlich durch einen Gullydeckel in der Kanalisation. "Bist du eine Hunterin? Dein Gesicht kenne ich nicht obwohl ich eigentlich alle in Berlin kenne.", fragt sie etwas ruhiger und mustert mich. "Ich...", mehr bring ich nicht über die Lippen, erstmal will ich nichts sagen. "Na ja... du wirst es schon zu gegebener Zeit sagen, aber wie du gekämpft hast... so etwas habe ich seit der alten Zeit nicht gesehen.", wieder schwieg sie kurz. "Dein Halsband verrät dich als Dienerin des Windclans. Wer ist dein Herr?" Ich antworte nicht, dann fällt sie auf einmal vornüber. Ich spring vor, helf ihr wieder auf und stütze sie. "Ich glaube es ist besser, wir bereden dass wenn du versorgt wurdest.", endlich wage ich etwas zu sagen und zum Glück nickt sie. "Du scheinst mir keine Gefahr... wir müssen nur noch nach links, dann sind wir erstmal in Sicherheit."
      Ich folge ihrer Anweisung und steh nach der Biegung vor ein paar erstaunten Männern. Sie warten nicht auf eine Erklärung und öffnen sofort einen versteckten Eingang in der Wand, nehmen mir die Frau ab und lassen mich eintreten. Dahinter liegt ein großer Saal, ich steh etwas erhöht auf einen Treppenabsatz und sehe mich unruhig um, unsicher was ich jetzt tun soll. Es ist dumm gewesen hierher zu kommen. "Danke, dass du Cursia geholfen hast.", langsam dreh ich mich in die Richtung aus der die Stimme kam. Nur flüchtig sehe ich in die eisblauen Augen des Mannes und wende mich wieder ab. "Mein Name ist Craig. Ich bin einer der Anführer der letzten Widerstandsgruppe der Hunter in Berlin.", meint er ruhig weiter.
      "Ich sollte jetzt gehen.", meine Stimme ist kalt. Es fühlt sich falsch an hier zu sein. Irgendwie kommt es mir so vor als hätte ich sie verraten... Ich will gehen, spür die Hand auf meiner Schulter und will es noch einmal betonen als ich in andere Augen blicke, sanftere Augen, hellbraune Augen, Moris Augen. "Dragon?", seine Stimme zittert leicht und auch ich spür einen Schauder den Rücken runter gleiten. Er zwingt mich ganz zu ihm, umarmt mich stark und ich fühle nur den Schrecken in meinen Knochen. Tränen steigen hoch und ich kämpfe mit meiner Fassung, aber meine Maske ist zerbrochen und mein ganzer Körper bebt. All die aufgestauten Emotionen drehten hervor und ich schluchze tief, press mich an den angenehm warmen Körper vor mir und weine. Ich lasse all die Tränen hervor, die ich mir vorher nicht erlaubt habe, die ich vorher eingesperrt hatte. Meine Knie werden weich, aber er fängt mich sicher auf und trägt mich stumm in ein Nebenzimmer. Ich drücke mich nur fest an ihn, erst jetzt habe ich bemerkt, wie einsam ich doch gewesen bin.
      So... it is just a good old legend....