Liebe Freunde!
Es wurde geschwitzt, geschrieben, geschunden, es wurde sich gewundert und getuschelt - doch hier sind sie nun, die heiß ersehnten und hart erwarteten 14 Storys der siebten Runde der BFS !!
Zunächst einmal - Applaus allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern! Das meine ich ganz ernst; dass nach so vielen Jahren so viele - 14 an der Zahl! - mitgemacht und eingereicht haben, ist keine Selbstverständlichkeit! Damit haben wir eine saubere Abgabequote von 100%! Saugut!
Doch erstmal genug der Ausrufezeichen und genug der langen Rede und des noch längeren Wartens - die 14 Storys of buttfucken Lebkuchen™ findet ihr nun genau hier:
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--> Als PDF-Dateien fürs Tablet oder Selbstausdrucken:
Din A5-Download: klicke hier
Din A4-Download: klicke hier
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Download der epub-Datei: klicke hier
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--> oooder selbstverständlich zum Lesen im Browser:
lesen hier im ZFB? Klicke unten auf die Spoilertags!
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... doch selbstverständlich findet dieses Jahr ebenso die traditionsreiche Abstimmung statt! Abstimmung? Hierbei gilt, dass die Umfrage nicht im Sinne eines Gut/Schlecht- // Schwarz/Weiß-Denkens verstanden werden soll - sie ist lediglich der Gradmesser dessen, wer es in dieser Runde am ehesten schaffte, das Blut der User in Wallung zu bringen, wer die Gemüter erregte und die Sehnsüchte zu befriedigen. Aber Geschmäcker sind verschieden, es gibt also keinen Grund, einander zu grämen. :)
Wird jemand es schaffen, die Buttfucking Queen Wons von ihrem Thron zu stoßen und den Ehrentitel des Buttfucking Lebkuchen zu erringen? Weihnachten ist vielleicht vorbei, doch Ehrentitel strahlen heller als eine kurze Jahreszeit!
Zu den Regeln der Abstimmung:
-> Jede/r darf abstimmen! Jegliche Schreiberlinge, Nichtschreiberlinge, Forennutzer, Zoobesucher, Kettenraucher, jede/r!
-> pro Person hat man bis zu 3 Stimmen - die Wahl ist traditionell hart und so muss man seine Stimme zumindest nicht auf eine einzelne Story setzen
-> die Umfrage läuft, ich schlage vor, bis zum 3.2.2019, also knapp zweieinhalb Wochen. Sollte sich das alsbald als zu kurz herausstellen, wird ggf. nachkorrigiert.
-> und das wars schon!
Eins sei aber nicht vergessen: Ob ihr teilgenommen habt oder nicht, auch jede/r Leser/in sei herzlich dazu eingeladen, Feedback zu geben, die Schreiberlinge ja sowieso. Jede/r Teilnehmende freut sich von Herzen darüber!
Genug geredet?
Ja.
Los geht's -
HAPPY READING / POSTING / FEEDING!
Der eine Wunsch (Aussie)
Der eine Wunsch
Ihr Zimmer war passend zur Adventszeit mit weihnachtlichem Charme ausgestattet. Naja, der Plastik-Weihnachtsbaum wirkte nicht nur so, als sei er grade unfreiwillig aus der Abstellkammer gezerrt worden, aber sei´s drum. Glühwein, sogar drei selbstgebackene Plätzchen hatten ihren Weg in ihr schick dekoriertes Zimmer geschafft. Der immer schon anwesende Kamin wirkte zusätzlich wie der perfekte Spießertraum aus der Kleinstadt. Warum ausgerechnet Sie in der Weihnachtszeit als erfolgreichste Kollegin im Haus galt war nicht dem Kamin zu verdanken – Sie war schlicht und ergreifend alt. Auf diese Erkenntnis stieß sie ein leicht verzweifeltes Seufzen aus. Hm, immerhin ließ sich dadurch, dass Sie für die Bekämpfung von Mutterkomplexen für die Jungs zuständig war eine Menge Kohle scheffeln. „Deine Zeit ist jetzt leider vorbei, mein Hübscher.“ Mit einem entschuldigenden und gleichzeitig fordernden Lächeln signalisierte Josi, deren Name eigentlich Annika war, Ihrem viel zu jungem Kunden, dass die gemeinsame Zeit nun wirklich abgelaufen war. Fix verschwand er aus dem Zimmer und stürmte verlegen die Treppe hinunter. Kerle wie er sollten um diese Zeit eigentlich bei Ihren Eltern sein und dicke Gans mit viel Sauce und Knoblauch essen und nicht auf St. Paulis Straßen umherirren, aber man wurde dann doch immer wieder erstaunt, was selbst an Heiligabend für heimatlose Gestalten durch die Gassen streiften – Und Sie selbst war Teil dieser Gesellschaft. Hätte Sie wetten müssen, hätte Sie dieses Kaninchenfutter auf 15 geschätzt, aber letztere Minuten hatten dann doch gegenteiliges bewiesen. Die Männer waren auch nicht mehr so ganz das, was Sie mal waren und mit genau diesem schrecklichen Gedanken bestätigte Sie sich abermals Ihr Alter. Verträumt blickte Sie bei diesem Gedankengang aus dem kleinen Fenster, hinaus auf den Platz mit allen seinen Fußgängern. Mit ein wenig Verrenkungen konnte man bis zum Fischmarkt schauen und die vorbeifahrenden Containerschiffe beim Ein- und Ausfahren betrachten, wie Sie dieses und jenes aus der Welt nach Hamburg brachten und von dort wieder zurück. Ein kalter Wind fand seinen Weg durch die das nicht ganz verdichtete Fenster an Ihr warmes Gesicht und lies Sie ruhig ein- und ausatmen. Auch die ganzen Leute ließen sich ganz wunderbar von Ihrem Standpunkt aus betrachten, die Mondsüchtigen, die auf der Suche nach Abenteuer und Adrenalin waren und dieses auch fanden. Warum bloß empfand Sie sich nicht mehr wirklich als Teil dieses Abenteuers? Nur weil es heute Heiligabend war? Sie seufzte – schon wieder. Ja, vielleicht war es wirklich dieser „hochheilige“ Tag, den Sie weniger mit der Geburt eines Zimmermanns, sondern eher mit Streit und Zwist mit der Mutter verband. Wie viele Jahre waren es mittlerweile? Acht? Oder sogar schon mehr, seitdem Sie kein Wort mehr miteinander gewechselt hatten?
In der Ferne trieben die Schiffe leise über das Elbwasser und schienen wie eine willkommene Einladung aufzusteigen und sich in die nächstbeste Stadt treiben zu lassen. Weit weg. Ein Gedanke, der Sie neuerdings nicht mehr losließ. Was schien da am Himmel? Es wirkte ein wenig wie eine Sternenschnuppe, nur viel langsamer. Sachen gab´s. Sie drehte sich um und machte kehrt. All dieses Philosophieren brachte Sie ja irgendwie auch nicht weiter. Der Mantel war schnell angezogen und fix stapfte Sie die Treppen herunter. Sarah grüßte Sie überschwänglich, die böse Hexe, Judith ging grade in Ihr Zimmer und Jackie, das Küken, lachte ausgiebig mit einem älteren Herrn. Der Gedanke, dass der Schuppen auch ohne Sie weiterlaufen würde, schmerzte doch ein wenig. Auf der anderen Seite: Gab es da etwas zu verlieren? Wodka würde Ihren inneren Konflikt lösen, ganz bestimmt.
In der Sputnik Bar war die Welt noch in Ordnung. Wenigstens hier würde sich wahrscheinlich nie etwas ändern. Auch wenn Stillstand nie eine Option für Sie war, war es doch ab und an schön, sich keine Gedanken über Morgen zu machen und die Bar gab Ihr immer das schwummrige Gefühl, in der wohlig irrführenden Konstante zu schweben, bis am nächsten Tag immer wieder aufs Neue das böse Erwachen folgen sollte. Und so setzte Sie sich an die Bar und fand direkt zwei drei bekannte Gesichter mit denen Sie sich in die erstbeste Konversation stürzte. Wie schnell man doch von Gespött über Weihnachten zur nächsten Thematik und Verschwörungstheorie kam. Bald schon folgten die nächsten Träumer, die sich eine Affäre oder vielleicht auch doch nur ein nettes Gespräch erhofften, und das sogar mit einer alten Schachtel wie Sie es eine war. Die Rock Musik wurde aufgedreht, die Bilder verwischten mit jedem Bier und erst recht jeden Kurzen vor Ihrem Gesicht. Gelächter füllte diese Leere, völlig loslösen von der Erde, keine Sorge vor den Tag danach. Das Tanzbein wurde geschwungen, ein Drink mehr, abgelenkt auf einer Insel wo es keinen Zwiespalt gab, ja, noch ein Drink – dann ist aber genug! Ach was soll der Geiz! Heiligabend ist ja nur einmal im Jahr.
Völlig mit allem möglichen Zeug zugedröhnt verschlug es Sie zurück an ihren ach so geliebten Arbeitsplatz. Gottverdammt, warum hatte Sie es bloß innerhalb so weniger Stunden so übertrieben? „Du bist schuld“, schrie sie laut durch den Flur und fiel unbeholfen die Treppe hoch. Autsch, das Zeug vom Schwarzmarkt sollte Sie wirklich echt besser weglassen. Und überhaupt, wen hatte Sie da grade bitte angeschrien? Bei genauerem Nachdenken, sofern man noch davon sprechen konnte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Ihre Mutter, diese Verdammte. Diese Schlampe, diese… Sie nahm Platz auf den Treppen und bekam schon bei den Gedanken an den Streit, den Sie vor acht Jahren hatten eine Gänsehaut. Warum konnte ihre eigene Mutter Sie nicht so akzeptieren, wie Sie nun einmal war? Warum mussten Sie erst im Streit auseinander gehen, um endlich verdammt noch mal frei zu sein? Sie hatte Ihre Mutter geliebt, also warum musste es so enden? Mit einem lauten Ächzen zog Sie sich die Treppe weiter hoch, schwerfällig wie eine alte Frau eben eine Treppe hochkam. Sie könnte einfach zurück nach Berlin, zurück zu Ihrer Mutter, versuchen noch einmal über alles zu reden. Aber nein, was würde es schon bringen, nichts, das war doch klar. Es wurden alle Wörter ausgesprochen. Schluss, Aus, Ende. Und doch… allein bei der Vorstellung wieder durch die Straßen Berlins zu streifen, bekam Sie den Bären-Blues und träumte sich so weiter die Treppe hoch. Sie könnte immer noch neu starten, ein eigenes Café eröffnen, oder nein, besser noch: eine Konditorei! Ja, das wollte Sie doch schon immer eigentlich, oder? Sie wusste eigentlich nicht mehr was Sie wirklich wollte. Josi oder Annika? Hamburg oder Berlin? Oder etwas komplett anderes?
Im Zimmer angekommen schien der Gedankengang wie verflogen, was allerdings nur der Tatsache geschuldet war, dass Sie irgendetwas seltsames auf dem Dach hörte. Was war das? Mit einem lauten Rumms endete die skurrile Geräuschkulisse und hinterließ Sie sprachlos zurück, während ihr Staub ins Gesicht fiel. War es denn schon wieder soweit für den nächsten Weltuntergang? Seltsam. Irgendein Tier lief wohl übers Dach? Vorsichtshalber schnappte Sie sich den Besen aus der kleinen Abstellkammer und wartete. Wo war das Biest? Noch ehe Sie weiter mit schwummrigen Blick umherschaute fiel etwas mit einem lauten Rumms durch den Kamin, plummste mit viel Schwung auf den Boden und wirbelte so viel Staub auf, dass Sie die Hände vors Gesicht schlagen musste und laut losprustete. Doch noch ehe Sie viel Zeit verlor, umklammerte Sie den Besen und holte kräftig aus, ehe Sie dem Untier eins mit dem Besen überhaute. Zu Ihrem Erstaunen packte… das Tier den Besenstiel mit der Hand? Einen Moment, was passierte denn jetzt bitte? Das Tier unterbrach Ihre Verwunderung mit einem langsamen „Ho Ho Ho“. Und noch bevor Sie irgendwas darauf antworten konnte, legte sich der Staub und vor Ihr stand ein Mann mit langem Bart und in einem knallroten Weihnachtsmann Kostüm. Sah ja zum schießen aus! Tatsächlich sah das sogar sowas von bescheuert aus, dass Sie nicht anders konnte als laut loszulachen. Eigentlich sollte Sie ja Angst haben, um Hilfe schreien, oder was man halt in so einer skurrilen Situation machte, aber es war als wären alle Ihre Sinne und Birnen durchgebrannt. Nach einigem Gelächter beruhigte Sie sich wieder ein wenig und betrachtete den etwas gealterten Mann mit einem schmunzelnden Lächeln. Alt war er vielleicht, aber das sollte kein Hindernis für Sie sein, immerhin spielte Sie ja mittlerweile, gefühlt zu mindestens, fast auch in seiner Altersklasse. Passend zum Anzug trug er einen alten Sack, der über die Schultern gehängt war. Sympathisch sah dieser Weihnachtsmann aus, das musste man ihm lassen. „Soso, was verschafft mir denn die Ehre? Ich dachte ja eigentlich immer du wärst schwul, hehe.“, redete Sie mit einem immer noch stark angetrunkenen Wirrwarr. Er antwortete nicht, aber das wunderte Sie auch nicht, denn dann würde er ja seine wahre Identität verraten. „Wer bist du, hm?“ Sie überlegte nicht lange. Es musste der Barkeeper der Sputnik Bar sein Georg sein, er erlaubte sich ja ständig solche dummen Scherze. Aber dafür soviel Aufwand? „Na gut, du willst wohl spielen, nicht wahr?“ Den würde Sie niemals an sich ranlassen, aber bevor Sie ihren Gast hier einfach mir nichts dir nichts rausschmiss, würde Sie in schön aufs Glatteis führen. Und naja, der Hauch von Anziehung war schließlich auch da, irgendwie hatte der Weihnachtsmann ja etwas an sich, dass man ihn nur mögen konnte. Doch noch ehe Sie wirklich etwas machen konnte, griff der Weihnachtsmann in seine Jackentasche und verstreute eine Art Staub mit derartiger Geschwindigkeit auf Sie, dass Sie nicht schnell genug reagieren konnte und blindlings im freien Fall nach hinten aufs Bett fiel. Kurz bevor ihre Augen sich schlossen hörte Sie es erneut: Das tiefe, grummelige „Ho Ho Ho“.
Hupen. Dröhnen. Gestöhne. Langsam, ganz langsam öffneten sich ihre Augen. Für einen langen Moment musste Sie überlegen wo Sie sich überhaupt befand. Der Kamin schloss die klaffende Lücke in Ihrem brüchigen Gedächtnis. Was war passiert? Puzzleteil für Puzzleteil versuchte Sie den vergangenen Abend Revue passieren zu lassen, aber irgendwann verlor Sie immer den Faden. Da waren viele Eindrücke und irgendwo sah Sie ständig einen roten Anzug vor ihrem inneren Auge. Mit einem Zucken realisierte Sie die Masse an Alkohol und diversem anderen Zeug, das Sie sich reingepfiffen hatte. Was ein Scheiß! Das war schon lange nicht mehr passiert. Kaum fähig aufzustehen robbte Sie sich den Weg hoch aus dem Bett. Irgendwie wirkte ihr Zimmer etwas staubig, aber sonst war alles wie Sie es in Erinnerung hatte… Bis Sie das kleine Nachtschränkchen neben Ihrem Bett genauer betrachtete. Ein kleiner weißer Umschlag lag dort – scheinbar unberührt. Zitternd nahm Sie den Brief an sich und öffnete den schneeweißen Umschlag. Dort drin: Ein Zugticket – für den 25. Dezember um 14:39 Uhr von Hamburg Hauptbahnhof nach Berlin Spandau – auf Ihren Namen. Berlin Spandau – genau da, wo Sie herkam. Alles drehte sich erneut und Sie musste sich festhalten. Was passierte hier bitte schön? Leicht gekrümmt ging Sie zu dem Fenster, um dieses zu öffnen und den kalten, klaren Wind in Ihr Zimmer zu lassen. Ein Gedanke durchfuhr Sie, den Sie so schnell nicht loswerden würde. Sie könnte Ihre Sachen packen und zwei Stunden später im Zug nach Berlin sitzen, einfach so, bedingungslos. Ihr blick schweifte gedankenverloren nach draußen, wo alles beim Alten blieb: Die Elbe im Hintergrund, der frühmorgendlich- beißende Duft von Hinterlassenschaften der Nacht. Nur ihr Zimmer wirkte wegen des Briefes wie ausgetauscht, obwohl doch soweit alles so war, wie Sie es kannte. Der staubige Kamin, auf dem Tisch stand eine Flasche Glühwein sowie eine Schale mit zwei selbstgebackenen Keksen. Würde sollte Sie bloß tun?
Es wurde geschwitzt, geschrieben, geschunden, es wurde sich gewundert und getuschelt - doch hier sind sie nun, die heiß ersehnten und hart erwarteten 14 Storys der siebten Runde der BFS !!
Zunächst einmal - Applaus allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern! Das meine ich ganz ernst; dass nach so vielen Jahren so viele - 14 an der Zahl! - mitgemacht und eingereicht haben, ist keine Selbstverständlichkeit! Damit haben wir eine saubere Abgabequote von 100%! Saugut!
Doch erstmal genug der Ausrufezeichen und genug der langen Rede und des noch längeren Wartens - die 14 Storys of buttfucken Lebkuchen™ findet ihr nun genau hier:
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... doch selbstverständlich findet dieses Jahr ebenso die traditionsreiche Abstimmung statt! Abstimmung? Hierbei gilt, dass die Umfrage nicht im Sinne eines Gut/Schlecht- // Schwarz/Weiß-Denkens verstanden werden soll - sie ist lediglich der Gradmesser dessen, wer es in dieser Runde am ehesten schaffte, das Blut der User in Wallung zu bringen, wer die Gemüter erregte und die Sehnsüchte zu befriedigen. Aber Geschmäcker sind verschieden, es gibt also keinen Grund, einander zu grämen. :)
Wird jemand es schaffen, die Buttfucking Queen Wons von ihrem Thron zu stoßen und den Ehrentitel des Buttfucking Lebkuchen zu erringen? Weihnachten ist vielleicht vorbei, doch Ehrentitel strahlen heller als eine kurze Jahreszeit!
Zu den Regeln der Abstimmung:
-> Jede/r darf abstimmen! Jegliche Schreiberlinge, Nichtschreiberlinge, Forennutzer, Zoobesucher, Kettenraucher, jede/r!
-> pro Person hat man bis zu 3 Stimmen - die Wahl ist traditionell hart und so muss man seine Stimme zumindest nicht auf eine einzelne Story setzen
-> die Umfrage läuft, ich schlage vor, bis zum 3.2.2019, also knapp zweieinhalb Wochen. Sollte sich das alsbald als zu kurz herausstellen, wird ggf. nachkorrigiert.
-> und das wars schon!
Eins sei aber nicht vergessen: Ob ihr teilgenommen habt oder nicht, auch jede/r Leser/in sei herzlich dazu eingeladen, Feedback zu geben, die Schreiberlinge ja sowieso. Jede/r Teilnehmende freut sich von Herzen darüber!
Genug geredet?
Ja.
Los geht's -
HAPPY READING / POSTING / FEEDING!
BUTTFUCKING STORY 7
~ Cobwebs In A Christmas Tree ~
~ Cobwebs In A Christmas Tree ~
Der eine Wunsch
Ihr Zimmer war passend zur Adventszeit mit weihnachtlichem Charme ausgestattet. Naja, der Plastik-Weihnachtsbaum wirkte nicht nur so, als sei er grade unfreiwillig aus der Abstellkammer gezerrt worden, aber sei´s drum. Glühwein, sogar drei selbstgebackene Plätzchen hatten ihren Weg in ihr schick dekoriertes Zimmer geschafft. Der immer schon anwesende Kamin wirkte zusätzlich wie der perfekte Spießertraum aus der Kleinstadt. Warum ausgerechnet Sie in der Weihnachtszeit als erfolgreichste Kollegin im Haus galt war nicht dem Kamin zu verdanken – Sie war schlicht und ergreifend alt. Auf diese Erkenntnis stieß sie ein leicht verzweifeltes Seufzen aus. Hm, immerhin ließ sich dadurch, dass Sie für die Bekämpfung von Mutterkomplexen für die Jungs zuständig war eine Menge Kohle scheffeln. „Deine Zeit ist jetzt leider vorbei, mein Hübscher.“ Mit einem entschuldigenden und gleichzeitig fordernden Lächeln signalisierte Josi, deren Name eigentlich Annika war, Ihrem viel zu jungem Kunden, dass die gemeinsame Zeit nun wirklich abgelaufen war. Fix verschwand er aus dem Zimmer und stürmte verlegen die Treppe hinunter. Kerle wie er sollten um diese Zeit eigentlich bei Ihren Eltern sein und dicke Gans mit viel Sauce und Knoblauch essen und nicht auf St. Paulis Straßen umherirren, aber man wurde dann doch immer wieder erstaunt, was selbst an Heiligabend für heimatlose Gestalten durch die Gassen streiften – Und Sie selbst war Teil dieser Gesellschaft. Hätte Sie wetten müssen, hätte Sie dieses Kaninchenfutter auf 15 geschätzt, aber letztere Minuten hatten dann doch gegenteiliges bewiesen. Die Männer waren auch nicht mehr so ganz das, was Sie mal waren und mit genau diesem schrecklichen Gedanken bestätigte Sie sich abermals Ihr Alter. Verträumt blickte Sie bei diesem Gedankengang aus dem kleinen Fenster, hinaus auf den Platz mit allen seinen Fußgängern. Mit ein wenig Verrenkungen konnte man bis zum Fischmarkt schauen und die vorbeifahrenden Containerschiffe beim Ein- und Ausfahren betrachten, wie Sie dieses und jenes aus der Welt nach Hamburg brachten und von dort wieder zurück. Ein kalter Wind fand seinen Weg durch die das nicht ganz verdichtete Fenster an Ihr warmes Gesicht und lies Sie ruhig ein- und ausatmen. Auch die ganzen Leute ließen sich ganz wunderbar von Ihrem Standpunkt aus betrachten, die Mondsüchtigen, die auf der Suche nach Abenteuer und Adrenalin waren und dieses auch fanden. Warum bloß empfand Sie sich nicht mehr wirklich als Teil dieses Abenteuers? Nur weil es heute Heiligabend war? Sie seufzte – schon wieder. Ja, vielleicht war es wirklich dieser „hochheilige“ Tag, den Sie weniger mit der Geburt eines Zimmermanns, sondern eher mit Streit und Zwist mit der Mutter verband. Wie viele Jahre waren es mittlerweile? Acht? Oder sogar schon mehr, seitdem Sie kein Wort mehr miteinander gewechselt hatten?
In der Ferne trieben die Schiffe leise über das Elbwasser und schienen wie eine willkommene Einladung aufzusteigen und sich in die nächstbeste Stadt treiben zu lassen. Weit weg. Ein Gedanke, der Sie neuerdings nicht mehr losließ. Was schien da am Himmel? Es wirkte ein wenig wie eine Sternenschnuppe, nur viel langsamer. Sachen gab´s. Sie drehte sich um und machte kehrt. All dieses Philosophieren brachte Sie ja irgendwie auch nicht weiter. Der Mantel war schnell angezogen und fix stapfte Sie die Treppen herunter. Sarah grüßte Sie überschwänglich, die böse Hexe, Judith ging grade in Ihr Zimmer und Jackie, das Küken, lachte ausgiebig mit einem älteren Herrn. Der Gedanke, dass der Schuppen auch ohne Sie weiterlaufen würde, schmerzte doch ein wenig. Auf der anderen Seite: Gab es da etwas zu verlieren? Wodka würde Ihren inneren Konflikt lösen, ganz bestimmt.
In der Sputnik Bar war die Welt noch in Ordnung. Wenigstens hier würde sich wahrscheinlich nie etwas ändern. Auch wenn Stillstand nie eine Option für Sie war, war es doch ab und an schön, sich keine Gedanken über Morgen zu machen und die Bar gab Ihr immer das schwummrige Gefühl, in der wohlig irrführenden Konstante zu schweben, bis am nächsten Tag immer wieder aufs Neue das böse Erwachen folgen sollte. Und so setzte Sie sich an die Bar und fand direkt zwei drei bekannte Gesichter mit denen Sie sich in die erstbeste Konversation stürzte. Wie schnell man doch von Gespött über Weihnachten zur nächsten Thematik und Verschwörungstheorie kam. Bald schon folgten die nächsten Träumer, die sich eine Affäre oder vielleicht auch doch nur ein nettes Gespräch erhofften, und das sogar mit einer alten Schachtel wie Sie es eine war. Die Rock Musik wurde aufgedreht, die Bilder verwischten mit jedem Bier und erst recht jeden Kurzen vor Ihrem Gesicht. Gelächter füllte diese Leere, völlig loslösen von der Erde, keine Sorge vor den Tag danach. Das Tanzbein wurde geschwungen, ein Drink mehr, abgelenkt auf einer Insel wo es keinen Zwiespalt gab, ja, noch ein Drink – dann ist aber genug! Ach was soll der Geiz! Heiligabend ist ja nur einmal im Jahr.
Völlig mit allem möglichen Zeug zugedröhnt verschlug es Sie zurück an ihren ach so geliebten Arbeitsplatz. Gottverdammt, warum hatte Sie es bloß innerhalb so weniger Stunden so übertrieben? „Du bist schuld“, schrie sie laut durch den Flur und fiel unbeholfen die Treppe hoch. Autsch, das Zeug vom Schwarzmarkt sollte Sie wirklich echt besser weglassen. Und überhaupt, wen hatte Sie da grade bitte angeschrien? Bei genauerem Nachdenken, sofern man noch davon sprechen konnte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Ihre Mutter, diese Verdammte. Diese Schlampe, diese… Sie nahm Platz auf den Treppen und bekam schon bei den Gedanken an den Streit, den Sie vor acht Jahren hatten eine Gänsehaut. Warum konnte ihre eigene Mutter Sie nicht so akzeptieren, wie Sie nun einmal war? Warum mussten Sie erst im Streit auseinander gehen, um endlich verdammt noch mal frei zu sein? Sie hatte Ihre Mutter geliebt, also warum musste es so enden? Mit einem lauten Ächzen zog Sie sich die Treppe weiter hoch, schwerfällig wie eine alte Frau eben eine Treppe hochkam. Sie könnte einfach zurück nach Berlin, zurück zu Ihrer Mutter, versuchen noch einmal über alles zu reden. Aber nein, was würde es schon bringen, nichts, das war doch klar. Es wurden alle Wörter ausgesprochen. Schluss, Aus, Ende. Und doch… allein bei der Vorstellung wieder durch die Straßen Berlins zu streifen, bekam Sie den Bären-Blues und träumte sich so weiter die Treppe hoch. Sie könnte immer noch neu starten, ein eigenes Café eröffnen, oder nein, besser noch: eine Konditorei! Ja, das wollte Sie doch schon immer eigentlich, oder? Sie wusste eigentlich nicht mehr was Sie wirklich wollte. Josi oder Annika? Hamburg oder Berlin? Oder etwas komplett anderes?
Im Zimmer angekommen schien der Gedankengang wie verflogen, was allerdings nur der Tatsache geschuldet war, dass Sie irgendetwas seltsames auf dem Dach hörte. Was war das? Mit einem lauten Rumms endete die skurrile Geräuschkulisse und hinterließ Sie sprachlos zurück, während ihr Staub ins Gesicht fiel. War es denn schon wieder soweit für den nächsten Weltuntergang? Seltsam. Irgendein Tier lief wohl übers Dach? Vorsichtshalber schnappte Sie sich den Besen aus der kleinen Abstellkammer und wartete. Wo war das Biest? Noch ehe Sie weiter mit schwummrigen Blick umherschaute fiel etwas mit einem lauten Rumms durch den Kamin, plummste mit viel Schwung auf den Boden und wirbelte so viel Staub auf, dass Sie die Hände vors Gesicht schlagen musste und laut losprustete. Doch noch ehe Sie viel Zeit verlor, umklammerte Sie den Besen und holte kräftig aus, ehe Sie dem Untier eins mit dem Besen überhaute. Zu Ihrem Erstaunen packte… das Tier den Besenstiel mit der Hand? Einen Moment, was passierte denn jetzt bitte? Das Tier unterbrach Ihre Verwunderung mit einem langsamen „Ho Ho Ho“. Und noch bevor Sie irgendwas darauf antworten konnte, legte sich der Staub und vor Ihr stand ein Mann mit langem Bart und in einem knallroten Weihnachtsmann Kostüm. Sah ja zum schießen aus! Tatsächlich sah das sogar sowas von bescheuert aus, dass Sie nicht anders konnte als laut loszulachen. Eigentlich sollte Sie ja Angst haben, um Hilfe schreien, oder was man halt in so einer skurrilen Situation machte, aber es war als wären alle Ihre Sinne und Birnen durchgebrannt. Nach einigem Gelächter beruhigte Sie sich wieder ein wenig und betrachtete den etwas gealterten Mann mit einem schmunzelnden Lächeln. Alt war er vielleicht, aber das sollte kein Hindernis für Sie sein, immerhin spielte Sie ja mittlerweile, gefühlt zu mindestens, fast auch in seiner Altersklasse. Passend zum Anzug trug er einen alten Sack, der über die Schultern gehängt war. Sympathisch sah dieser Weihnachtsmann aus, das musste man ihm lassen. „Soso, was verschafft mir denn die Ehre? Ich dachte ja eigentlich immer du wärst schwul, hehe.“, redete Sie mit einem immer noch stark angetrunkenen Wirrwarr. Er antwortete nicht, aber das wunderte Sie auch nicht, denn dann würde er ja seine wahre Identität verraten. „Wer bist du, hm?“ Sie überlegte nicht lange. Es musste der Barkeeper der Sputnik Bar sein Georg sein, er erlaubte sich ja ständig solche dummen Scherze. Aber dafür soviel Aufwand? „Na gut, du willst wohl spielen, nicht wahr?“ Den würde Sie niemals an sich ranlassen, aber bevor Sie ihren Gast hier einfach mir nichts dir nichts rausschmiss, würde Sie in schön aufs Glatteis führen. Und naja, der Hauch von Anziehung war schließlich auch da, irgendwie hatte der Weihnachtsmann ja etwas an sich, dass man ihn nur mögen konnte. Doch noch ehe Sie wirklich etwas machen konnte, griff der Weihnachtsmann in seine Jackentasche und verstreute eine Art Staub mit derartiger Geschwindigkeit auf Sie, dass Sie nicht schnell genug reagieren konnte und blindlings im freien Fall nach hinten aufs Bett fiel. Kurz bevor ihre Augen sich schlossen hörte Sie es erneut: Das tiefe, grummelige „Ho Ho Ho“.
Hupen. Dröhnen. Gestöhne. Langsam, ganz langsam öffneten sich ihre Augen. Für einen langen Moment musste Sie überlegen wo Sie sich überhaupt befand. Der Kamin schloss die klaffende Lücke in Ihrem brüchigen Gedächtnis. Was war passiert? Puzzleteil für Puzzleteil versuchte Sie den vergangenen Abend Revue passieren zu lassen, aber irgendwann verlor Sie immer den Faden. Da waren viele Eindrücke und irgendwo sah Sie ständig einen roten Anzug vor ihrem inneren Auge. Mit einem Zucken realisierte Sie die Masse an Alkohol und diversem anderen Zeug, das Sie sich reingepfiffen hatte. Was ein Scheiß! Das war schon lange nicht mehr passiert. Kaum fähig aufzustehen robbte Sie sich den Weg hoch aus dem Bett. Irgendwie wirkte ihr Zimmer etwas staubig, aber sonst war alles wie Sie es in Erinnerung hatte… Bis Sie das kleine Nachtschränkchen neben Ihrem Bett genauer betrachtete. Ein kleiner weißer Umschlag lag dort – scheinbar unberührt. Zitternd nahm Sie den Brief an sich und öffnete den schneeweißen Umschlag. Dort drin: Ein Zugticket – für den 25. Dezember um 14:39 Uhr von Hamburg Hauptbahnhof nach Berlin Spandau – auf Ihren Namen. Berlin Spandau – genau da, wo Sie herkam. Alles drehte sich erneut und Sie musste sich festhalten. Was passierte hier bitte schön? Leicht gekrümmt ging Sie zu dem Fenster, um dieses zu öffnen und den kalten, klaren Wind in Ihr Zimmer zu lassen. Ein Gedanke durchfuhr Sie, den Sie so schnell nicht loswerden würde. Sie könnte Ihre Sachen packen und zwei Stunden später im Zug nach Berlin sitzen, einfach so, bedingungslos. Ihr blick schweifte gedankenverloren nach draußen, wo alles beim Alten blieb: Die Elbe im Hintergrund, der frühmorgendlich- beißende Duft von Hinterlassenschaften der Nacht. Nur ihr Zimmer wirkte wegen des Briefes wie ausgetauscht, obwohl doch soweit alles so war, wie Sie es kannte. Der staubige Kamin, auf dem Tisch stand eine Flasche Glühwein sowie eine Schale mit zwei selbstgebackenen Keksen. Würde sollte Sie bloß tun?
I wasn't playing baseball, no!
I wasn't playing football, no!
I wasn't playing basketball, noo!
I was playing Class War!
I wasn't playing football, no!
I wasn't playing basketball, noo!
I was playing Class War!
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