Es war ein kalter Wintermorgen, als unser junger Held erwachte. Müde und von der Kälte ergriffen, schaute er auf seine Uhr.
„Scheiße“, stellte er erschrocken fest „ich hab‘ verschlafen!“ Vielleicht dauerte die eine Runde Xenoblade in der Nacht davor doch zu lange. Wer weiß das schon?
Er jedenfalls nicht…

Trotz Unmut in der Magengegend schwang er sich auf, um in die Schule zu gehen.
Zwar wollte er nur schnell einen Happen essen und sich dann auf den Weg machen, doch einem schnüffeln unter seinen Armen entnahm er, dass er vorher noch unter die Dusche müsste.
Er zögerte nicht und entledigte sich seiner feinen Spongebob-Unterhose, um den erschreckend kalten Strahl Wasser über sich ergehen zu lassen.
Ach ja, die Heizung war ausgefallen, weshalb es auch so kalt blieb. Shit happens!

Fröstelnd trat er aus dem Badezimmer und ging Richtung Küche, um sich ein Frühstück zwischen die Backen zu schieben, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Leider musste er feststellen, dass seine liebste Lieblingswurst von seinem Vadder aufgegessen wurde.
Er fluchte laut, zwang sich aber dennoch ein Lächeln auf seine Lippen zu setzen und auf dem Weg zu seinem Gefäng… ich meine natürlich zur Schule zu machen.

Kaum trat er vor die Tür, stellte er fest, dass kalter Nebel über dem ganzen Land lag. So sehr er sich auch anstrengte, konnte er nicht einmal bis zu seinem Auto sehen. „Toll“, beschrieb er die Lage.
Selbstverständlich ohne sarkastischen Unterton. Oh, und er hasst Nebel. Vor allem im Winter, wenn es so rutschig ist.

Die Fahrt war lang und zäh und er ärgerte sich von Minute zu Minute mehr, dass er nicht Zuhause geblieben ist. Einknicken wollte er aber partout nicht. Nicht jetzt, wenn er doch so kurz davor stand nicht mehr von seiner Mutter angemeckert zu werden!
Die riecht es, wenn er nicht zur Schule ging.
Aus 200 Kilometern Entfernung.
Plus Minus 200.

Er erfrierte fast auf dem Weg vom Parkplatz zum Hauptgebäude, denn mittlerweile hatte es angefangen zu schneien und ein bitterkalter Wind ging um.
Nur unter größten Mühen konnte er noch die Tür in den Hörsaal öffnen und wurde sofort von allen angestarrt. Mit einem fröhlichen „Tach!“ auf den Lippen begrüßte er sie und setzte sich heimlich auf seinen Platz.
Immerhin hatte der Lehrer ihn nicht bemerkt.

Er legte seinen Kopf auf den Tisch und wollte gerade etwas Schlaf nachholen (wofür war er denn sonst da?), als plötzlich ein lauter Knall ihn wieder hochschrecken ließ.
Anders als die Anderen sah er sich erstmal um, bevor er verstand, dass er die Decke anschauen sollte. Dort fand die Action statt!

Schnell begriff er, was vor sich ging. Immerhin kannte er dieses Szenario aus vielen Videospielen.
Ein Portal hatte sich über den Köpfen der Klasse geöffnet und scheinbar versuchte etwas durchzukommen…

„Hi Mad!“, sagte der Fischmensch, der aus dem Portal gesprungen kam. Blitzschnell waren alle Augen auf unseren Helden gerichtet. Mal wieder.
Sein Sitznachbar fragte sofort: „Du kennst das da?“ – „ ‘das da‘ ist Kumaru. Er ist ein Zora und ich habe ihn erschaffen!“, antwortete er stolz.
„Erschaffen? Pff“, entgegnete der schuppige Freund „Du hast mich nur gefunden und seitdem geleitet, mehr nicht. Äh… das sollte nicht so unhöflich klingen.“
„Schon okay, aber was machst du hier?“
„Wir!“
„Wir?“
„Ich bin nicht alleine. Allerdings scheinen die Anderen noch-“

Kintaro, der gefiederte Companion, fiel aus dem Portal und konnte sich in letzter Sekunde noch auf seine Füße retten.
Und dann landete Berbert, ein menschlicher Mensch, auf ihm.
Rika, ebenfalls ein Mensch, kam als nächstes und in wenigen Minuten hatte sich eine ganze Truppe versammelt.

„Wa-was macht ihr hier?“, fragte der ‘Entdecker‘ dieser Truppe.
„Wir wollen uns bedanken. Du hast uns allen geholfen und damit eine Chance gegeben. Jemanden wie dich trifft man nicht zweimal.“, antwortete Kumaru und sprach dabei allen aus tiefsten Herzen.
Naja, bis auf einem. „Und ich wollte einfach mit.“, sagte Bertbert.

Tränen stiegen unserem Helden in die Augen. „Das ist einfach unglaublich!“
„Wir haben auch was geplant!“, schrie Rika fröhlich „aber vorher musst du noch mit jemanden reden.“
Alle Abenteuer traten zur Seite und ließen einen alten Mann durch, den Lehrer.

Unser Held, vorhin noch von seinem Platz aufgesprungen, setzte sich wieder und machte sich ganz klein. Mit großen Augen sah zu dem Mann auf, der ihm so viel beigebracht hat. Dieser wollte einmal tief Luft bevor er schrie:
„IN MEINEM UNTERRICHT WIRD NICHT GESCHLAFEN!“

Und plötzlich wurde unserem Helden klar, dass alles nur ein festlicher Traum gewesen war und er noch in seinem Bett liegt.

Allerdings hat er wirklich verschlafen.



Frohe Weihnachten Mad