Trump ist neuer US Präsident

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    • Ulyaoth schrieb:

      Die dadurch entstehende Massenmentalität ist dann auch das, was mir bei der Sache am ehesten Sorgen macht.
      Genau das ist mein Hauptargument gegen Clinton - man hat gesehen, wie sich Gewalt gegen seine Befürworter entladen hat, bevor er überhaupt gewählt wurde. Das kommt daher, dass ihr Wahlkampflager den Leuten durch mithilfe der Medien beigebracht hat, er sei ein Monster, und es dann den Leuten, die gewalttätig wurden, natürlich berechtigt vorkam, gegen Anhänger eines zweiten Hitler loszugehen, die Hillary selbst als "deplorables" bezeichnet hat.
      Für mich ist die Schlussfolgerung, dass wenn diese Geschichten wahr sind und sich Leute durch die Wahl Trumps jetzt bekräftigt fühlen, das genau so ein Produkt dessen ist, dass Trump z.B. als Rassist verkauft wurde. Es Trump in die Schuhe zu schieben ist makaber. Bin aber nach wie vor der Meinung dass die meisten false flags und erfundene Geschichten sind, um etwas an der Hysterie teilhaben zu können. Und ein Kommentar bei Facebook schmerzt sicherlich weniger als das Pfefferspray, das man als Besucher einer Trump-Veranstaltung abbekommt.
      Kleine Erinnerung an dieser Stelle: Es war Hillary, die damals im innerparteilichen Wahlkampf gegen Obama überhaupt erst die Sache mit der Geburtsurkunde auspackte. Ihre dreckigen Methoden spalten das Land damals wie heute.
    • Dass Wahlkämpfe in den USA generell sehr dreckig ablaufen, ist auch eine Sache, aber weil die eine Seite scheiße ist, heißt das noch lange nicht, dass die andere Seite genauso scheiße sein sollte.

      Und Trump hat sich sehr gut selbst schon als Rassist verkauft.
      Aber selbst wenn wir mal so tun, als wäre alles nur erstunken und erlogen und/oder falsch verstanden: Trump wurde zu sicher einem sehr großen Teil genau wegen seiner Aussagen und seiner Präsentation gewählt. Das meinte ich.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Evilitschi schrieb:

      Juandalyn schrieb:

      Das "Leid des kleinen Mannes" entschuldigt für mich aber nicht, Leute zu wählen, die Homosexualität für eine heilbare Krankheit halten. Und falls jetzt jemand sagt "Trump hat sowas nicht gesagt!" - sein Vize Pence hat eine harte Anti-LGBT Vergangenheit. (Und das ist natürlich nur ein Unding.)

      Ich weiß ja auch dass die Mehrheit nicht unbedingt die lauten, agressiven Rassisten sind - aber Mitläuferschaft finde ich richtig, richtig schlecht.
      Das klingt für mich jetzt so als würdest du sagen dass du eine Gruppe für eine andere unter die Räder wirfst, womit ich nicht einverstanden bin. Aber vielleicht habe ich dich nur missverstanden.

      Naja, für die arme Bevölkerung ändert sich ja höchstwahrscheinlich nichts, weder unter Trump noch unter Clinton.
      Für Minderheiten gab es bis jetzt bereits viele verbale Attacken ("Trump schickt euch eh zurück", "raus mit euch aus Amerika", und das waren noch die harmlosen) sowie einige gewalttätige Angriffe.

      Wie gesagt, nicht alle Trump-Wähler sind gewalttätig, und jede Bewegung hat Extremisten, aber gerade das Spiel mit den Feindbildern, die "wir gegen die"-Mentalität (die Trump durchaus angewendet hat) heizt das nochmal auf.
      >:3c
    • Ulyaoth schrieb:

      Und Trump hat sich sehr gut selbst schon als Rassist verkauft.
      Zeig mal bitte was du damit meinst.

      Ulyaoth schrieb:

      Trump wurde zu sicher einem sehr großen Teil genau wegen seiner Aussagen und seiner Präsentation gewählt. Das meinte ich.
      Ja, die sind aber bloß "politisch inkorrekt", nicht rassistisch. Und Leute haben keine Lust mehr, dass das in einen Topf geworfen wird. Ich glaube nicht, dass knapp 50% des Landes verkappte Rassisten sind, und wenn doch, hat sich auch über die Wahlnacht daran nichts geändert.

      Nachtrag, da gleichzeitig geschrieben:

      Juandalyn schrieb:

      Wie gesagt, nicht alle Trump-Wähler sind gewalttätig, und jede Bewegung hat Extremisten, aber gerade das Spiel mit den Feindbildern, die "wir gegen die"-Mentalität (die Trump durchaus angewendet hat) heizt das nochmal auf.
      Der Unterschied ist: Bei Trump ist "wir" die Amerikaner, und "die" Nicht-Amerikaner. Bei Clinton hingegen ist "wir" Leute die sie wählen, und "die" Leute die sie nicht wählen (siehe ihr "deplorables"). Zweiteres spaltet das Land viel mehr.
    • Evilitschi schrieb:

      Zeig mal bitte was du damit meinst.
      Nimm einfach eine x-beliebige Rede von ihm. Ganz typisch rechtspopulistisch wie der durchschnittliche FPÖ-Politiker, nur auf Englisch.

      Natürlich sagt er nicht "Alle Muslime sind Terroristen" oder "Alle Mexikaner stehlen Jobs". Egal was man über die USA denken mag, damit wäre er wohl nicht durchgekommen. Aber die bloße Tatsache, dass er in diese Richtung geht, lockt natürlich einen spezifischen Bevölkerunganteil an. Den, der dann öffentlich Leute anpöbelt oder verletzt, weil sie in seinen Augen nicht amerikanisch genug ist.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Juandalyn schrieb:

      Aber die "Nicht-Amerikaner" sind eben doch Amerikaner. Afroamerikaner, muslimische Amerikaner, Frauen, eben alle Minderheiten die in Amerika leben.
      Aber gegen die hat er doch nie was gesagt. Nicht-Amerikaner sind illegale Einwanderer und Leute die noch einreisen wollen. Letztere möchte er gerne überprüfen um sicherzustellen, dass unter den Muslimen keine Islamisten sind. Ich denke er hat auch gesagt dass Islamisten (nicht Moslems!) generell keine Amerikaner sind, dem würde ich aber auch zustimmen.


      Ulyaoth schrieb:

      Nimm einfach eine x-beliebige Rede von ihm.
      Und da sehe ich es eben nicht, wie er sich als Rassist verkauft.

      Deshalb die Bitte an euch beide: Bitte zeigt mir genau was ihr meint, denn ich sehe es wirklich nicht.
    • Na gut, nehmen wir mal einfach eine seiner Reden. Absichtlich jetzt mal keins von diesen "Stupid things that Trump said"-Videos, von denen es zig auf youtube gibt, einfach bloß eine Aufnahme von einem seiner Wahlkampfauftritte:



      tl;dr: Eine Rede darüber, dass ein Teil der muslimischen Bevölkerung Gewalt gegen Amerikaner gutheißt und die Scharia als Gesetzesgrundlage haben will.
      Auf den ersten Blick durchaus ein berechtigter Einwand und ja, natürlich, solche Leute existieren. Ich verstehe es auch völlig, wenn Menschen Angst vor einer solchen Gruppe haben.

      Jetzt entstehen durch sowas natürlich mehrere Probleme:
      -) Die angesprochene "Die gegen uns!"-Mentalität.
      -) Die Methode aka Einwanderungsstopp für Muslime oder (aus einer anderen Rede) Registrierungspflicht für eben diese schafft keine langfristige Lösung sondern nur eine weitere Abgrenzung. Deradikalisiert man so seine Gegner? Ganz im Gegenteil, damit züchtet man sich seine eigene Untergrundbewegung und in weiterer Folge weitere Terroristen quasi im Vorgarten.
      -) Anstatt Lösungen anzubieten schürt er da noch die Angst mit Aussagen wie "It's just gonna get worse and worse." Und das ist nicht aus dem Konzept gerissen oder falsch verstanden - das ist die politische Linie.
      -) In diesen ...ich will nicht "Säuberungsaktionen" sagen, weil wir da wohl etwas zu weit gehen, aber sagen wir Ausgrenzungen zahlen prinzipiell immer die drauf, die eigentlich nichts dafür können. Der IS-Schläfer wird seinen Kopf unten halten und sich von seinem Ziel nicht davon abbringen lassen. Die syrische Einwanderin, der beim Einkaufen das Kopftuch vom Kopf gezerrt wird oder beschimpft wird, wird dadurch auch nicht amerikanischer als vorher.

      Gut zu wissen wäre natürlich auch, auf welche Umfrage sich Trump da bezieht. Wer wurde befragt? Wann? Wie groß ist die befragte Gruppe?

      Ich mein, dass Gruppierungen wie der KKK eindeutig Trump unterstützen (wollten?) spricht ja auch schon für sich. Ist ja auch kein Zufall, dass zB die FPÖ sehr starken Zuspruch von Neonazis erhält. Wie das mit der AfD ist, weiß ich jetzt nicht genau, da klärt mich vielleicht jemand mit mehr Detailwissen über die deutschen Parteien auf.

      Vielleicht passt dieser Zeitungsausschnitt von 1922 ja auch ein wenig dazu.
      Bilder
      • nytimes.jpg

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      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ich kann gerade das Video nicht schauen, da sowas leider Ton braucht, aber ich kann auf deine Kernaussagen trotzdem eingehen:

      Der Islam beschreibt keine "Rasse", sondern eine Ideologie. Nenn es was du willst, aber rassistisch ist es nicht. Der Zeitungsauschnitt passt dazu nicht, denn Juden sind im Gegensatz dazu eine "ethnisch-religöse Gruppe" (Zitat Wiki). Da ich das Video (noch) nicht gesehen habe, kann ich natürlich nicht sagen, ob er irgendwelche Säuberungen vorschlägt, aber dein "Kopftuch vom Kopf reißen" halte ich im Moment für einen von dir konstruierten Strohmann.

      Und jetzt muss man sich vor Augen halten, dass diese Ideologie für den IS, 9/11, und neulich Orlando verantwortlich ist. Dass es schlimmer wird, wenn man die Leute, die ins Land kommen, nicht kontrolliert, kann man wohl nicht von der Hand weisen. Diese Tatsache wurde auch bei uns mit Rassismus niedergeschrien (was wie gesagt auch überhaupt keinen Sinn ergibt), aber jetzt muss man sich als Befürworter dessen den Tatsachen stellen, dass FPÖ und verwandte Gruppen damit halt recht hatten. Hier ein Zitat aus einem Artikel von heute:

      FAZ.net schrieb:

      Alle neun Täter der Pariser Terroranschläge von vor einem Jahr seien als Flüchtlingegetarnt nach Europa gekommen, schrieb die „WamS“ weiter.

      Zum Rest wohl später, aber der Punkt hier ist dass das schon eine ganz andere Diskussion ist, als die, ob er nun Rassist ist oder nicht.
    • Nochmal: Es geht mir nicht darum, ob jetzt in Gruppe A eine Anzahl B von Terroristen enthalten ist. Es geht mir darum, dass Politik damit gemacht wird, (reale) Ängste auszunutzen und statt zu deeskalieren erst recht den Konflikt anzuschüren.

      Dass Islam keine Rasse ist, ist natürlich richtig. Ich hab einfach das erstbeste Video genommen, dass ich gefunden habe. Aber das Argument bleibt das Gleiche.


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    • Dann nimm halt irgendein anderes Video, meinetwegen die Sache mit dem Mauerbau zu Mexiko. Exakt das Gleiche. Tatsächliches Problem wird genommen, vereinfacht auf den primitivsten Faktor, komplett illusionäre Lösung vorgeschlagen (ich will wirklich wissen, wie er sich das vorstellt, zig Kilometer einer Mauer zu finanzieren geschweige denn zu bauen), lockt genau das Publikum an, von dem ich gesprochen habe.


      Ob ich jetzt unlogisch bin oder nicht will ich hier nicht diskutieren, ich glaube nicht, dass das zu irgendwas führt.


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    • 1/3 der 3000 Kilometer-langen Grenze ist bereits mit Mauern und Zäunen versehen und wird von Grenzschützern, Drohnen und Spezialkräften bewacht. Es geht dabei auch weniger um irgendwelche armen Schweine, die sonst nicht wissen wohin, sondern um die reale Gefahr der mexikanischen Drogenkartelle. Die haben etwa so viel Einfluss und Macht wie ISIL, sind aber nicht durch irgendwelche Ideologien getrieben, als viel mehr durch Einfluss im Drogenanbau und -vertrieb und Geld. Da der "Drogenkrieg" u.a. auch in den Grenzregionen sehr stark ausgefochten wird und mexikanische Polizei und Militär mehr oder weniger kapitulieren, ist es nur schlüssig, dass das "Mauerprojekt" fortgesetzt wird. Es geht nämlich auch darum, die Bevölkerung in dünnbesiedelten Counties besser vor Gewalt zu schützen. Die gründet sonst nämlich Bürgermilizen und macht sich dann selbst auf die Jagd... Viele Gegenden in der Region sind nämlich Privatbesitz und auf selbigen hat der Amerikaner bekanntlich Hausrecht. Stichwort: castle doctrine. Damit also bewaffnete kriminelle Banden aus dem Süden und sich selbst schützen wollende Amerikaner sich keine Schießereien liefern, sichert der Staat lieber seine Grenzen. Das ist völlig normale Sicherheitspolitik. Die Mittel und Wege der legalen Einwanderung bleiben davon unberührt.
    • Natürlich, Grenzschutz ist eine Sache. Und zugegeben, ich bin kein Profi, was Mauerkonstruktion etc entlang einer so langen Grenze betrifft und kA wieviel sowas kosten würde, wieviel schon da steht und was noch dazukäme.


      Was ich eigentlich die ganze Zeit sagen/kritisieren will, ist dass Trump (oder der, der seine Reden schreibt) Politik mit den Ängsten der Bevölkerung macht und teilweise wirklich radikale Gruppen sich in ihrer Einstellung bestätigt fühlen.
      ...drücke ich mich so konfus aus?


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    • Wenn Clinton sagt, man solle jemanden mit Trumps Temperament nicht an die Nuklearcodes lassen, macht sie dann keine Politik mit den Ängsten der Bevölkerung?
      Genau das was gerade passiert - ihn durch Wahlkampf als "racist, sexist" zu bezeichnen, worauf jetzt durch seine Wahl Gruppenkuscheln an Universitäten veranstaltet werden muss, wurden da keine Ängste geschürt?
      Generell gibt es immer Ängste und Lösungen, und am besten ist es, wenn es kein Ende nimmt - neues tolles Beispiel aus Deutschland: Kampf gegen "Hate Speech".
      Das ist ganz normaler Wahlkampf und niemand macht es anders.

      Nachtrag: Damit möchte ich jetzt nicht sagen, es ist in Ordnung, weil es die anderen machen. Ich meinte damit dass die Politik immer und überall von den aktuellen Sorgen der Wähler getragen wird.
    • Ulyaoth schrieb:

      ...drücke ich mich so konfus aus?
      Finde ich nicht, aber wir kommen auch vom gleichen Standpunkt.
      Und deswegen habe ich auch das Gefühl, dass wir (Evilitschi, du, ich, wahrscheinlich auch Colt) aneinander vorbeireden.

      Was rassistisch ist und was nicht ist oftmals eine Sache des Gefühls. Ich persönlich finde es rassistisch, wenn man illegale Einwanderer (insbesondere aus einem bestimmten Land) als erstes als "Kriminelle" und "Vergewaltiger" beschreibt und dann sagt "vielleicht sind ja auch nette dabei" (unter anderem auch weil es die Gründe der Einwanderung verschleiert und ins Lächerliche zieht, aber das ist Stoff für eine andere Diskussion). Selbiges gilt ja auch für Muslime. Wie viele Muslime werden (auch in Deutschland/Europa übrigens) von kurzsichtigen Menschen als Islamisten verurteilt? Vergleich das mal mit den Pegida-Leuten. Ich bin mir sicher, dass die Pegida-Organisation auch nicht von Muslimen sondern vor Islamisten redet, und dennoch richtet sich der Hass der "Zuschauer" und Mitläufer zum großen Teil gegen alles Muslimische.

      Aber nun gut, ein Grund weshalb ich erst so spät antworte ist weil ich tatsächlich Dinge gesucht habe, die Trump mit Rassismus in Verbindung setzen. (Der andere war, dass ich ein Mittagsschläfchen gehalten habe.)
      • Das Zitat "I think that the guy is lazy. And it’s probably not his fault, because laziness is a trait in blacks. It really is, I believe that. It’s not anything they can control.". Angeblich hat Trump das mal zu einem Mitarbeiter gesagt. Ich führe es bewusst als erstes auf, da das Zitat wenn schon lange zurück liegt (es wurde in einem Buch im Jahr 1991 veröffentlicht, er hat es zuerst relativiert, nachher hat er zugegeben "the stuff O’Donnell (der Autor des Buches) wrote about me is probably true.”. [Quelle]
      • Trump hat sich nur halbherzig vom Ku-Klux-Klan distanziert - beziehungsweise nur von einer Person, die zum KKK gehört/e. Beziehungsweise, er hat zuerst behauptet, er wüsste nicht, was das sei. Kann man ernsthaft in den USA leben und den KKK nicht kennen? [Quelle]
      • Er rebloggt antisemtische Tweets wie diesen hier. Falls nicht klar ist was hieran antisemitisch ist: "Crooked" wird/wurde im Englischen oft mit "Jew" verwendet (= "betrügerischer Jude"), der Stern mit der Aufschrift "most corrupt candidate ever" hat die Form eines Davidsterns.
      • Er distanziert sich nicht von Gewalt seiner Anhänger gegen Minderheiten. [Quelle]
      • Ich weiß, das Verhältnis "wer tötet mehr von welcher Gruppe" ist schwierig, aber Trump hat dazu wieder einen Post geretweeted der die Rate von Morden von Schwarzen an Weißen verfälscht. In seinem Bild wurden 81% aller weißen Ermordeten von Schwarzen ermordet, laut FBI sind es allerdings nur 15%. [Quelle]
      • Er behauptete, dass "tausende von Muslimen" am 9/11 feierten. “Hey, I watched when the World Trade Center came tumbling down. And I watched in Jersey City, New Jersey, where thousands and thousands of people were cheering as that building was coming down. Thousands of people were cheering.” Darauf reagierten einige Politiker aus New Jersey; ihre Zahlen beliefen sich auf 6-12 Teenager und 8 Festnahmen. Ein kleiner Unterschied zu "thousands and thousands of people". [Quelle]
      Ich habe diese Beispiele bewusst ausgesucht. Es gibt natürlich weitere, die ich jedoch nicht ausreichend belegen kann - dass Trump seine afroamerikanischen Mitarbeiter schlecht behandelt haben soll, die Ausrichtung seiner Wähler, die nichts über ihn selbst aussagt, dass er Einwanderer besonders gründlich "checken" will - was auch Politiker in Deutschland unterstützen würden. Aber zu den Wählern später.

      Jetzt kommt wahrscheinlich der Punkt: Er selbst hat offiziell nie etwas rassistisches aus erster Hand behauptet, was sich nicht relativieren ließe. Auf Twitter waren die Bilder Retweets, bei der KKK und der Gewalt seiner Anhänger äußert er sich unklar, sodass man ihm nichts ankreiden kann. In der Masse finde ich persönlich aber schon, dass man ihm rassistische Tendenzen anrechnen kann. Oder er ist einfach blöd und weiß wirklich nicht was er sagt und tut. Was jetzt nicht das beste für einen Präsidenten wäre, aber sowas ist ja keine Seltenheit.
      Allerdings glaube ich, dass er sich bewusst wage gehalten hat um Unterstützung in der Bevölkerung zu finden.

      Und jetzt nochmal zu den Wählern: Wie vorher erwähnt, der aktiv rassistische Teil (also der Teil, der tatsächlich Menschen verbal und physisch angeht) ist bestimmt nicht die Mehrheit. Aber eben diese Gruppen sehen sich jetzt bestätigt in dem was sie tun. Dazu gehören der KKK, White Supremacists, Neonazis; aber auch Trittbrettfahrer und Alltagsrassisten, die der nicht-weißen Bevölkerung mit Kleinigkeiten das Leben schwer macht (Sprüche wie "Vielleicht wirst du eh abgeschoben", Behauptungen von Straftaten, allgemeine Ausgrenzung).

      Und das war jetzt nur Rassismus. Ja, ich habe auch ein Beispiel von einer Situation gegen Muslime genutzt, was islamophob wäre und nicht rassistisch nach der Wörterbuchdefinition, aber ich denke gerade Muslime haben ähnliche Probleme wie zum Beispiel Afroamerikaner.

      Was hier jetzt natürlich noch nicht steht sind homophobe und chauvinistisch/sexistische Kommentare... aber ich glaube da müsste man zuerst mal in der Mottenkiste der CDU/CSU graben...


      //Als Edit... Ach, Clinton. Als Sanders noch zur Wahl stand war Clinton auch keine Wahl für mich. Clinton ist auch falsch, aber das habe ich auch vorher schon gesagt (auch in diesem Thread). Allerdings möchte ich mich dazu tatsächlich nochmal zitieren:

      Juandalyn schrieb:

      Ich denke zudem, dass sie verständnisvoller agiert gegenüber Problemen von Frauen und Minderheiten - sonst hätten sie Obama und Sanders nicht unterstützt.

      Ich hatte mich da auf Minderheiten und Frauen bezogen, aber an sich glaube ich, dass Clinton keine Impulsiv-Täterin ist. Das war sie noch nie, sie gilt nicht umsonst als berechnend. Sie würde nicht plötzlich eine Atombombe auf Russland abschicken. Auch ihre Hassbilder sind eben keine hilflosen Minderheiten. Sie ist eine korrupte Politikerin, ja. Vielleicht ist sie ja insgeheim auch Rassistin. Aber immerhin nutzt sie das nicht, um Stimmen zu fangen.
      >:3c

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Juandalyn ()

    • Anstatt auf jeden der Punkte einzeln einzugehen, bringe ich mal etwas vom Interview gestern:

      CBS schrieb:

      “I would say don’t do it, that’s terrible, ‘cause I’m gonna bring this country together,” he responded. Told that they were harassing Latinos and Muslims, he added, “I am so saddened to hear that. And I say, ‘Stop it.’ If it-- if it helps. I will say this, and I will say right to the cameras: Stop it.”
      Ich denke das trumpft (hehe) irgendwas was er angeblich mal gemacht oder nicht gemacht hat.

      Nachtrag zur "Homophobie":

      abcnews schrieb:

      “These cases have gone to the Supreme Court. They’ve been settled. And I’m – I’m fine with that,” he added.
      (Bezieht sich auf die Ehe.)
    • Evilitschi schrieb:

      Anstatt auf jeden der Punkte einzeln einzugehen, bringe ich mal etwas vom Interview gestern:

      CBS schrieb:

      “I would say don’t do it, that’s terrible, ‘cause I’m gonna bring this country together,” he responded. Told that they were harassing Latinos and Muslims, he added, “I am so saddened to hear that. And I say, ‘Stop it.’ If it-- if it helps. I will say this, and I will say right to the cameras: Stop it.”
      Ich denke das trumpft (hehe) irgendwas was er angeblich mal gemacht oder nicht gemacht hat.
      Nö. Er kann nicht so tun als hätte er das nicht gesagt oder getan. Und das ist Trumps gesamter Wahlkampf gewesen: Behaupten, er hätte etwas gar nicht gesagt bzw. nicht so gemeint. Sorry, das ist scheinheilig.
      >:3c
    • Ocarina of Time schrieb:

      @Bereth: Aber man kann doch eine sachliche Diskussion aus einer systemtheoretischen Perspektive heraus führen? Niemand hier hat gesagt: "Yeah, es wurde Trump. Das habt ihr jetzt davon, ihr Homos."
      Was bringt uns eine Diskussion aus systemtheoretischer Perspektive, wenn reale Menschen unter Trumps Propaganda leiden und Leute hierzulande und anderswo das mit "Logik" verharmlosen und einer billigen Rhetorik auf den Leim gehen, die jetzt so tut, als sei der ganze Wahlkampf nur eine Illusion gewesen? Man sieht es an Evilitschis und Colts Ansätzen: Trump ist vielleicht gar nicht so schlimm. Like, what? Klar, Hitler wurde auch als charismatisch angesehen - und dann war es zu spät.

      Zusätzlich bin ich ganz persönlich einfach nicht an Diskussionen mit Leuten oder Argumenten interessiert, die die Ängste meiner LGBT-Brüder und Schwestern (oder Schwarzer/Mexikaner/Muslime/schwangerer Frauen) verharmlosen, indem sie ihnen/uns ernsthaft an den Kopf werfen, dass Trumps Worte während des Wahlkampfes doch gar nicht so gemeint gewesen sind, bloß weil diese Leute nicht sehen, welche Microaggressions in JEDER von Trumps Reden stecken. Wer in irgendeiner Art und Weise privilegiert ist (sei es weiß oder hetero oder cis oder alles zusammen), KANN diese Dinge mitunter einfach gar nicht sehen. Statt dann den Mund aufzureißen und zu proklamieren, hey, gebt Trump eine Chance, wäre es vielleicht einfach mal an der Tagesordnung, denen zuzuhören, die sagen: "Leute, der Mann schadet mir." Und das sagen Hunderttausende. Noch nicht zufrieden? Immer noch am Gegenreden? Dann ist das für mich keine Diskussionsgrundlage, sorry. Minority-Gruppen muss zugehört werden. Andernfalls kann man sich die Diskussion sparen, denn sie läuft dann von einer privilegierten Perspektive und somit mit einem blinden Auge ab.


      Edit: Die Argumente zu Health Care und andere habe ich selbstverständlich gesehen und ich kann nachvollziehen, dass dahingehend durchaus Hoffnungen bestehen. Beim Rest, Stichwort "DAS IST DOCH NICHT RASSISTISCH", fällt mir aber nichts mehr ein. Uly hat detailliert ausgeführt, was Sache ist, Juandalyn umso besser - was es da noch zu diskutieren gibt, entzieht sich mir.

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Bereth ()

    • Ich finde auch erstmal, dass du

      Evilitschi schrieb:

      Anstatt auf jeden der Punkte einzeln einzugehen, bringe ich mal etwas vom Interview gestern:

      [...]


      Ich denke das trumpft (hehe) irgendwas was er angeblich mal gemacht oder nicht gemacht hat.
      Damit machst du es dir denkbar einfach, auf Juandalyns auführlichen Post zu antworten, und wie sie schon sagte, ist das nachträgliche Zurückrudern keineswegs ein Argument, das "übertrumpft". Machen AfD und restliche Populisten doch genauso, erstma was Krasses raushauen und hinterher dann behaupten, das habe man ja gar nicht so gemeint.

      Dieses Verharmlosen ebenjener Mikroaggressionen kann ich deshalb auch nicht nachvollziehen. Die stecken sozusagen überall im Konjunktiv, die ernsthaft zu negieren, halte ich für Schwachsinn. Aber das hat Juandalyn ja alles schon gesagt.


      Bereth schrieb:

      Was bringt uns eine Diskussion aus systemtheoretischer Perspektive, wenn reale Menschen unter Trumps Propaganda leiden und Leute hierzulande und anderswo das mit "Logik" verharmlosen und einer billigen Rhetorik auf den Leim gehen, die jetzt so tut, als sei der ganze Wahlkampf nur eine Illusion gewesen? Man sieht es an Evilitschis und Colts Ansätzen: Trump ist vielleicht gar nicht so schlimm. Like, what? Klar, Hitler wurde auch als charismatisch angesehen - und dann war es zu spät.


      Ich weiß nicht, ob die ganzen Hitler-Vergleiche so förderlich sind, für egal wen. Das ultimative Totschlagargument verhärtet die Fronten. Andererseits finde ich die Parallelen und teils ähnlichen Argumentationsmuster natürlich auch spannend, insb solche Zeitzeugnisse dann wie von Uly weiter oben gepostet, als die Leute in den 20er Jahren damit argumentierten, na ja, Hitler sei mit Radikalität auf Stimmenfang gegangen, aber so schlimm werde es schon nicht werden. Das zeigt - egal, was später für Politik tatsächlich folgen wird -, dass dieses Argument einfach keines ist, womit man radikale Aussagen relativieren kann, nicht zwangsläufig. Man weiß es halt nicht. "Das ist halt Wahlkampf", das ist einfach dumm.

      Darüber hinaus verstehe ich deinen Ärger, und mir ist Trump ebenso zuwider, aber tatsächlich finde ich, dass OoT Recht hat (nicht Evilitschi). Wenn man verstehen will, was zur Wahl von Trump geführt hat, welche Perspektiven es eröffnet, gute wie schlechte, echte und vermeintliche, dann kann man doch von seinen Emotionen zurücktreten und darüber reden. Das ändert ja nix daran, dass man den Typ, dessen Wahl und die Konsequenzen scheiße findet und entsprechende Dinge anprangern kann.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!