Ainu-Hafen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Der Ainu-Hafen ist eine große und mit vielen Anlegestellen bestückte Handelsstadt im Süden des Gerudo-Reiches. Viele Piraten und Gerudos handeln hier die verschiedensten Güter. Von hier aus werden auch die Städte des Gerudo-Reiches über den Flussweg entlang des Sergion mit Waren beliefert; Geruda ist z.B. eine der Städte, die davon sehr profitieren.
    • Kintaro Windschneider [Orni]
      Ainu-Hafen - etwas außerhalb der Stadt
      Fast Mitternacht


      Es war eine schöne, kühle Nacht am Ainu-Hafen. Na ja, zumindest so schön, wie eine Nacht mit solch vielem Gesindel eben sein konnte. Diese Nacht war Sternenklar und der Vollmond strahlte hell über dem Land, keine Wolke war mehr zu sehen. Aber noch schöner als solch eine Nacht war die gemütliche Gemeinschaft mit den anderen. Wäre der Sturm am Nachmittag noch stärker geworden, hätten sie den Ainu-Hafen höchstwahrscheinlich erst morgen früh erreicht und das wollte wirklich keiner hier. Valoo sei Dank, dass sie es heil überstanden hatten. Jeder sang im Chor einen Shanty; sofern man so ein wirres und schiefes Gesinge überhaupt „Gesang“ nennen konnte. Aber trotzdem konnte man verstehen, was gesungen wurde und auch mitsingen – Kintaro tat dies nicht.
      Mit einem Krug Rum in der Hand und einem saftigen Stück Fleisch auf dem Teller konnte dieser Abend nur schön werden. Gut, dass die Gerudos am Hafen so gütig waren, einen riesigen Tisch und Stühle für jeden bereitzustellen, damit diese letzte Feier auch wirklich etwas besonderes werden konnte (sieht ihnen irgendwie gar nicht ähnlich, so etwas zu tun...).
      Kintaro saß neben Sunn Mi und Sand, während Murzu ihm direkt gegenüber saß. Storm machte es sich gerade neben Sand bequem und Xu kam auch schon angestiefelt, um sich neben Mi zu platzieren. Steinlöffel und Alfons standen gerade noch am Kochtopf und machten das, was sie am Besten konnten: Kochen. Aber da alle mehr als nur wunderbar bedient wurden, konnten auch sie sich bald setzen und etwas essen. Steinlöffel setzte sich ohne zu zögern neben Murzu hin, während Alfons etwas zögerte, aber sich dann doch nah an Steinlöffel heransetzte und sich ein dickes Stück Fleisch nahm.
      Kintaro genoss diese angenehme Wärme, die von den verschieden platzierten Fackeln ausging und der Rum schmeckte heute auch ganz besonders gut. Allerdings schmeckte das geröstete Gemüse so, als ob es gerade frisch aus dem Abfall gefischt wurde. Muss wohl Alfons gekocht haben? Von Steinlöffel kann das jedenfalls unmöglich stammen. Als Murzu von dem Gemüse probierte, machte er beim Kauen eine Pause und schaute langsam zu Kintaro herüber. „Wehe dir, Federhalter, wenn das Gemüse gleich in meinem Mund explodiert. Wir alle hier wissen ja, wie du kochst.“ sagte er plötzlich, von den anderen ging ein leises Gekicher aus. Kintaro erwiderte: „Das hoff ich doch. Ohne Zunge würdest du mir nämlich besser gefallen.“
      Das Lied, was gerade noch gesungen wurde, war zu Ende und alle lachten. Plötzlich stand Storm auf und verkündete, dass sie mit Sand ein Rülpswettbewerb veranstalten wollte; nur ein Versuch, die Lauteste gewinnt. Da roch Kintaro doch schon wieder eine Wette, auf die er gleich eingehen würde. Diese Vermutung bestätigte sich, als Mi ihn schon schief ansah. Nun gut, Kintaro wusste, was als nächstes kommen würde...
      „10 Rubine auf Sand!“ sagte Kintaro, während er in seinem Geldbeutel rumstöberte und dann einen gelben Rubin auf den Tisch knallte. Natürlich konnte Mi es nicht lassen und erwiderte laut: „Seit wann so wenig, Federhalter!? 25 Rubine auf Storm!“
      So ein Kotzbrocken; vor der großen Reise noch Kintaro abzocken? Das würde für ihn nicht in Frage kommen, immerhin würde er das Geld benötigen. Andererseits kann er eine gute Wette nicht ausschlagen.
      „50 Rubine!“ rief er, aber Mi knallte daraufhin viele grüne, ein paar blaue Rubine und einen roten Rubin hinterher auf den Tisch. „So wenig!? Haha, ich setze 100 Rubine – der Gewinner behält alles!“ rief er munter in die Runde, woraufhin die Meisten am Tisch ein lautes „Ooohh!“ wiedergaben, als ob sie alle sagen wollten: „Jetzt geht das Wetten wieder los; mal sehen, wer dieses Mal gewinnt.“
      „Das ist doch der Sinn einer Wette, nicht wahr? Aber gut, ich gehe mit – 100 Rubine.“ erwiderte Kintaro laut.
      Nun gut, da das jetzt abgeschlossen war, kam nun der Moment der Wahrheit. Sand nahm einen tiefen Schluck Rum und entfesselte ihren Rülpser. Der war verdammt laut, der könnte sogar gewinnen, aber noch ist nicht aller Tage Abend – Storm war ja noch dran. Auch sie nahm einen tiefen Schluck, doch was sie als Ergebnis ablieferte, war nicht gerade weltbewegend. Alle erhoben plötzlich ihre Krüge und stießen gleichzeitig einen Freudenschrei aus.
      „Tja, dein Geld gehört somit wohl mir. Danke für deine ach so nette Spende.“ sagte Kintaro spöttisch mit einem leichten Lächeln. Er genoss es, wie Mi sich an seinen Kopf fasste und sich auf seinen Stuhl fallen ließ, der daraufhin leicht kippte. Diese Gelegenheit konnte sich Kintaro einfach nicht entgehen lassen und zog an der Lehne von Mis Stuhl, der daraufhin nach hinten fiel. Die Meisten lachten und tranken dann ihren Rum weiter. Sogar Kintaro musste kurz kichern und half Mi wieder auf.
      „Wann meinst du wirst du fertig?“ fragte Mi nach einigen Minuten. Kintaro dachte für 'ne Sekunde nach und antwortete: „Keine Ahnung. Ich bin dann fertig, wenn ich fertig bin, den Rest teile ich dir womöglich über Post mit.“
      Und das Gerede fand auch nach dieser Antwort kein Ende, denn Kapitän Big Grin kam vorbei und holte Kintaro vom Tisch weg. Kintaro trank schnell aus und entfernte sich dann einige Schritte mit Big Grin vom Tisch weg. Big Grin wollte nämlich mit jedem noch ein Mal vor Abreise sprechen, und anscheinend war er jetzt dran. „Und?“ fing er an, „Hast du mir den Kurs eingezeichnet?“ „Aye, liegt fertig in Eurer Kajüte, Captain. Brauchen ihn nur noch abzufahren.“ erwiderte Kintaro. Kintaro sollte für Big Grin eine Karte vorbereiten, die einen Kurs enthält, um alle Inseln und Reiche auf dem Meer ein Mal abfahren zu können. 2 Nächte lang brauchte Kintaro dafür, um eine sinnvolle Route hinzubekommen, aber letztendlich schaffte er es. Big Grin fuhr mit seinen Worten fort: „Gut, hehe. Nimm diese hier mit. Auf dieser Karte markierte ich alle deine Ziele. Oder anders: Die, die du aufsuchen sollst - unsere Verbündeten. Diese Karte ist wichtig und einmalig zugleich, also wehe dir, wenn du sie verlierst!“
      Als Kumaru besagtes Stück Pergament aufrollte, war er leicht überrascht. Er wusste zwar, dass der Captain viele Anhänger hatte, aber mit so vielen hatte er selbst nicht gerechnet. Quasi an jeder Ecke in Hyrule müsste er Halt machen; im Wald von Phirone, Ordon, selbst in den kleinsten Dörfern, die auf keiner gewöhnlichen Karte zu finden sind. Das wird ein ganzes Stück arbeit, aber das wird es wert sein. „Ganz Hyrule steht dir offen.“ sagte Big Grin plötzlich, „Finde sie also und schicke sie zum Treffpunkt.“ Er legte seine Hand auf Kintaros Schulter: „Mein Freund, wenn wir das geschafft haben, werden wir ein freies, unabhängiges Leben führen können, ohne eine sinnfreie Politik an der Spitze zu haben. Und umso schneller du bist, desto eher wird diese Vision Realität.“
      Für einige Sekunden schwieg Big Grin, er schaute Kintaro daraufhin tief in die Augen. „Dieser Plan kann nur gelingen, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt. Unser aller Schicksal hängt von seinem Erfolg ab. Ich kann mich doch auf dich verlassen, oder?“ Den letzten Satz sprach er in einem langsameren Tempo aus. Schlich sich da etwa Misstrauen ein? Big Grin ist doch eigentlich gar keiner, der die Loyalität seiner Anhänger in Frage stellt. Dieser Plan muss ihm also sehr wichtig sein, vor allem, wenn er ihn dafür einschaltete...
      „Ihr werdet sehen, Captain,“ antwortete Kintaro, „schon bald werden Eure Träume realität... und meine.“
      Big Grin kicherte kurz, haute Kintaro noch einmal leicht auf die Schulter und entfernte sich, Kintaro jedoch blieb stehen, dachte nach...
      Nicht lange und Mi und Xu kamen auf ihn zu. „Willste dich nicht verabschieden?“ fragte Xu, warf aber dann noch hinterher: „Wir auch nicht.“
      Das war ja klar, diese beiden Füchse würden sich wohl nie ändern – und das ist auch gut so. Wie Big Grin gerade legten Mi und Xu jeweils eine Hand auf eine Schulter Kintaros, dieser tat selbiges bei den beiden. Dies war eine Art von ihnen „Auf Wiedersehen“, da sie meistens nie die richtigen Worte für einen Abschied fanden. „Auf bald.“ sagte Kintaro nur kurz. Ehe er sich versah, sind die beiden auch schon davon gedüst; Mi hatte einen magischen Gegenstand, der es den beiden erlaubte, sich wie ein Blitz fortzubewegen, weswegen sie auch schon früh außerhalb von Kintaros Sichtweite befanden.
      Tja, nun wurde es auch für Kintaro Zeit, sich aufzumachen. Proviant hatte er, er kannte seine Ziele, warum also noch hier rumstehen. Sich lange verabschieden wollte er sich auch nicht. Mi und Xu machten sich nach Keatos auf und Kintaro nach Hyrule. Der Rest von diesem Pack würden ihren Spaß weiterhin auf dem Meer haben.
      Kintaro flog Richtung Norden los. Im Grunde hätte er mit den anderen noch die Nacht hier verbringen und noch etwas schlafen können. Aber bei so einem Lärm ging das schlecht, und außerdem war Kintaro noch gar nicht müde. Er würde woanders einen Schlafplatz finden, fernab von der Heavy Storm. Trotz dem vielen Extrainhalt in seiner Beutetasche konnte er überraschend einfach abheben, ohne, dass das Gewicht eine Rollte spielte; zumindest fühlte es sich so an. Sein erstes Ziel wäre die Uni in Rauru, sofern sich seine Pläne nicht dramastisch ändern würden...