BGH gegen Google...

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    • BGH gegen Google...

      Ha, ich liebe reißerische Titel :)

      Nein im Ernst, ich hab gestern Abend folgendes zulesen bekommen:
      tagesschau.de/inland/google-autocomplete100.html

      und heute kam dann dieses Urteil zustande:
      tagesschau.de/inland/google496.html

      Wer zu faul zum lesen ist:
      Google hat ein Autocpmplete system - Nicht jeder findet dass toll, so zB auch Bettina Wulff welche dort mit Prostitution im Zusammenhang stand - Ein Hotelier klagt weil sein Hotel "Gut Thansen" mit Scientologen in Verbindung steht bei google - Er gewann in erster Instanz, das Urteil zieht nun weiter ins OLG nach Köln.

      Und um erlich zu sein bin ich bitter enttäuscht von dem Urteil.
      Klar ist Verleumdung Kacke, doch ist in meinen Augen nicht das Autocomplete die Ursache der Verleumdung, sondern nur ein indikator.
      Sprich die Idee, dass zB "Scientology" mit "Gut Thansen" in die selbe Suchanfrage rutscht, ist ja nicht von Google die sich dachten "Hahahaha wir machen diesen Hotels mal ordentlich das Leben schwer" ,sondern dass, warum auch immer, mehrere tausend Menschen mal "Gut Thansen Scientology" suchten. Ich vermute dahinter eher eine Zeitung oder Konkurrenz (Im Falle von Bettina Wulff kams ja von einer Journalistin, wars Spiegel oder Bild?).
      Das solche Unternehmen aber schlecht gegen Journalisten vorgehen können (und auch nciht wollen) sieht man recht gut in der ganzen Wulff affäre. Sich mit einer Zeitung anlegen ist nämlcih im Endeffekt noch blödere Publicity, vorallem da Zeitungen und Journalisten ja quasi unantastbar sind dank Presseschutzgesetz.

      Google, bzw das Internet im algemeinen, hat eben noch kein so schützendes Gesetz. Die sind quasi noch Outlaws. Das machen sich Piraten auf der einen Seite zu nutze, Unternehmen auf der anderen allerdings auch (Siehe Telekom/Drosselkom).

      Ich informiere mich NICHT über Google suchanfragen, sondern über die Ergebnisse. Wenn ich jetzt "gut thansen scientology" finde ich die Erklärung des Hauses damit NICHT in Verbindung zu stehen. Ein Autocomplete ist doofgesagt nur eine Statistik (wieviele klicks pro wort). Das man eine Statistik verbieten kann und will ist mir neu...

      In meinen Augen ist mit solche einem Urteil ein weiterer Grundstein für Zensur gelegt. Wenn mans im Fall des Hotels noch einigermaßen verstehen kann, kann ein solches Urteil schnell diverse Politiker/Parteien/Unternehmen den Weg erleichtern, unliebsame Nachrichten kleiner zu halten.

      Schockierend dass ausgerechnet Deutschland zu der Minderheit an Staaten gehört, die das Internet so einschränken wollen.

      Was meint ihr dazu?


      Liebe Grüße :)
    • Naja, was heisst einschraenken. Wenn die Suchvorschlaege beeinflusst oder gar keine Vorschlaege mehr angezeigt wuerden, koennte man ja trotzdem noch nach den entsprechenden Begriffen suchen. Daran hindert einen ja keiner.
      Ich kann verstehen, wo der Aufruhr herkam und dass es fuer manch einen ein Problem darstellt, wenn bestimmte Begriffe im Zusammenhang mit dem eigenen Namen aufgelistet werden. Andererseits sehe ich in dem Urteil auch eher eine Zensur als was Hilfreiches. Ich bin mal gespannt, wie es weitergehen wird. Google wird sicherlich kein Interesse daran haben, alle seine Suchvorschlaege komplett zu ueberwachen (die ja wirklich von einer Maschine generiert und durch Suchanfragen beeinflusst werden, nicht durch irgendjemanden, der mal eben beschliesst, dass Wort X eine nette Kombi zu Name Y waere - die Vorschlaege kommen also eher dadurch zustande, dass Geruechte IRGENDWO auftauchen [was nicht in Googles Macht steht], die Leute danach suchen und im Idealfall als Ergebnis eine Dementierung gezeigt bekommen). Oder schlimmer noch: Auto complete gar ganz rauszunehmen. (Nutzen andere Suchmaschinen eigentlich dieselbe Technik? Die waeren dann ja genauso betroffen und koennten eine Ueberwachung nicht unbedingt leisten, lediglich eine gesteuerte Zensur hinsichtlich gemeldeter Begriffe.)
      それでも未来 吹いてい
      感じ 生命息吹 Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ