Die Vielfalt unserer Sprachen...

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    • Die Vielfalt unserer Sprachen...

      Ich las in dem einen Thread, dass einige von euch viele unserer Sprachen erlernen möchten, was mich persönlich bewegt zu fragen: Weshalb?

      Dieses Thema geht mir schon seit der Schule durch den Kopf, ich fand es noch logisch Englisch zu erlernen, da es sehr weit verbreitet ist und auf diese Weise auch das Potenzial besäße zur allgemeinen Weltsprache aufzusteigen. Aber als mir dann auch noch Französisch vorgesetzt wurde, weil ja noch ein anderer Teil der Welt diese handhabt wurde ich persönlich wieder von Meinesgleichen enttäuscht.

      Es ist für mich ein Zeugnis der fehlenden Gemeinschaft, dass wir alle nicht ein und diesselbe Sprache sprechen, stattdessen einfach Laute verändern, die aber exakt gleiche Bedeutung haben sollen. Vom künstlerischen Standpunkt kann ich es ja noch verstehen, verschiedene Wörter verschiedener Sprachen hören sich halt besser an oder kommen leichter über die Lippen. Auch die konstante Veränderung der hiesigen Sprache durch neue Generationen ist vertretbar. Aber gleich neue Sprachen zu "erfinden", obwohl man sich auch in einer einzigen Ausdrücken könnte, ist meines Erachtens nach Verschwendung von wertvoller Hirnkapazität, die man vielleicht lieber in Mathematik, Biologie, Musik etc. investieren könnte. Oder noch besser, in Zeichensprache... die einzige "Sprache" die neben einer "Lautensprache" überhaupt noch sinnvoll wäre. Ich meine, macht es uns wirklich klüger mehrere Sprachen unserer eigenen Spezies zu erlernen, oder werden wir uns wieder ins Chaos stürzen weil wir uns nicht als großes Ganzes ansehen? Ich weiss, das klingt schon etwas dramatisch, aber ich hab echt keine Lust hier zu leben, geschweige denn Mensch zu sein, also lass ich sowas mal ab.

      Ich möchte hiermit in keinstem Fall jemanden persönlich Angreifen und ich entschuldige mich schonmal im Vorraus meine Meinung gesagt zu haben. Ihr seid auch natürlich dazu eingeladen eure Meinung preiszugeben und mich eines besseren zu belehren^^.
    • Natürlich ist es "sinnlos", aber da die gesamte Menschheit sich logischerweise nicht koordiniert hat in ihrer Entwicklung, konnte keine eine gemeinsame Sprache entstehen. Und auch heute ist es ja noch unmöglich, jedes Volk der Erde so zu vernetzen, dass sie eine gemeinsame Sprache beibehalten würden. Darüber könnte man vielleicht erst in einer Star Trek-artigen Zukunft mal nachdenken.

      Wenns nach mir ginge, sollten auch alle eine gemeinsame Sprache annehmen. Was da alleine schon an Kriegen verhindert werden könnte---.
      Englisch kommt dem im Moment noch am Nähesten und ist zudem relativ einfach zu lernen, daher unterstütze ich eine stärkere Ausbreitung der Englischkenntnisse auch in Deutschland. Mehr englischsprachiges Fernsehprogramm à la Skandinavien könnte nicht schaden ;)

      Da das im Moment aber noch Zukunftsmusik ist, werden wir uns wohl oder übel noch mit weiteren Sprachen beschäftigen müssen. In den allermeisten Ländern kommst du mit Englisch halt nicht weit. Deutsch ist vielleicht nicht der Global Player wie Englisch und Spanisch, aber mit 90 Mio. Muttersprachlern trotzdem sehr bedeutend und wer nach Deutschland, Österreich oder teils auch der Schweiz ziehen will, tut sich die Grammatik nun mal an und lernt halt deutsch. Das sieht man nicht erst seit der Eurokrise, auch vorher sind schon unglaublich viele Menschen auf Jobsuche gezielt nach Deutschland ausgewandert. Da stellt sich die Frage "Ist das sinnvoll?" oft einfach nicht. Das ist heute einfach noch eine Tatsache.
    • Zuerst sei folgende Gegenfrage gestellt: Weshalb nicht?

      Mit dem Erlernen von Sprachen erschließt man sich neue kulturelle Welten und kann sich auch - in sprachliche Hinsicht - freier in anderen Ländern bewegen.
      Ich sehe es nicht als "Zumüllung" von Hirnkapazitäten wenn man anderer Länder Sprachen erlernt (Sofern man das Hirn damit Zumüllen kann) und ohnehin sei es jedem selbst überlassen was er/sie als Geistigen Abfall ansieht.
      Es macht uns nicht direkt klüger zu wissen wie man andere Sprachen nutzt, es ermöglicht uns nur die freie Kommunikation mit anderen kulturellen Kreisen was uns das Erschließen von Wissen erleichtert.

      Was für dich ein Zeugnis fehlender Gemeinschaft ist, ist für mich die aufrechterhaltung einer Individualität die sich Im laufe der Sprachlichen "Evolution" entwickelt hatte. Ich kann mir nicht vorstellen sich eine Einheitsprache bei der Entwicklung der Menschheit beibehalten werden konnte. Zu damaligen Zeiten konnte man sich nunmal nicht darum bemühen, da Die Welt einfach zu groß ist und nicht so gut vernetzt war wie zu heutigen Zeiten.
      Dialekte und Abwandlungen kamen hinzu und formten neue Worte und Strukturen in der Grammatik. Was zu den Sprachen führte die wir heute kennen.
      [SIZE=7]Erschlagt mich nicht sofort wenn ich Bullshit laber.[/SIZE]

      Heutzutage entwickeln sich die Sprachen ja noch immer und es ist AFAIK eher der ausnahmefall dass noch neue Sprachen erfunden werden die auch wirklich dazu erdacht worden sind in den Aktiven Sprachgebrauch adaptiert zu werden.
      Es ist - so wie ich das sehe- die Grammatik die sich am aktivsten Weiterentwickelt, komplett neue Worte entstehen ja eher weniger dafür werden die Sprachen aber immer mehr untereinander gemischt. Man spricht ja nicht umsonst vom Denglisch.

      Es wurde ja mit der 1887 veröffentlichten Plansprache "Esperanto" ja schon mal versucht eine leicht zu erlernende Internationale Sprache auf die Beine zu stellen. Dies scheiterte, aber es wird auf der Welt tatsächlich noch hier und da gesprochen... dabei ist sie m.E. wirklich leicht zu erlernen. Schade.

      Abschließend will ich noch mal auf deine "fehlende Einheit" eingehen.
      Es ist wohl kaum die Sprache die uns entzweit. Viel mehr sind es Religionen, weltliche Ansichten, übertriebene Vaterlandsliebe und viele weitere Faktoren die einen Keil zwischen die Völker der Welt treiben.
      "I believe in a universe that doesn't care and people who do."
    • Dragynn hat es schon sehr schön formuliert.

      Es ist ja nicht so, als hätten sich die Menschen hingesetzt und gesagt: Wir wollen jetzt mal 6000 Sprachen machen, sondern die Sprachen haben sich ja über Jahrtausende hinweg entwickelt, jeweils den Bedürfnissen der Menschen und ihrer Kultur angepasst. Es ist ja nicht so, als wären alle Sprachen prinzipiell gleich, sondern mit jeder geht eine einzigartige Perspektive und Weltsicht einher, was das Übersetzen nicht immer leicht macht. Das heißt, man würde den Menschen viel mehr wegnehmen als nur ein paar Vokabeln.

      Hinzu kommt, dass sogenannte Einheitssprachen auch wieder zerfallen. Schau dir an, was aus der "Weltsprache" Latein geworden ist: Französisch, Spanisch, Italienisch, Rätoromanisch, Rumänisch usw. Und genau dasselbe ist auch wieder dabei mit Englisch zu passieren. Man spricht inzwischen schon von Englishes in der Forschung, weil es so viele Varianten gibt. Sprecher neigen immer dazu, Sprachen zu verändern und aufgrund von Kontakten mit anderen Sprechern wandeln sich die dazugehörigen Sprachen.

      Im Übrigen werden bis auf Esperanto (das ja deinen Wünschen entgegenkommen müsste) und anderen Kunstsprachen keine Sprachen "erfunden". Sie entwickeln sich. Wie Evolution.

      Und Sprachenlernen nimmt keine Hirnkapazität weg. Das ist neurolinguistisch bewiesen. Im besten Fall erhöht es die Fähigkeit Schlüsse zu ziehen und sich in andere hineinzuversetzen. Im schlimmsten Fall passiert garnichts. Das Gehirn ist keine Festplatte, die irgendwann voll ist, sondern lebt von der Herausforderung. Wenn du von dir aus keine Sprachen lernen magst, ist das okay. Lern englisch und fertig.
      Aber behaupte nicht, etwas ist sinnlos, nur weil es dir nicht in den Kram passt und es objektiv keinerlei Anlass gibt.

      Im übrigen gibt es eine Entwicklung hin zu dem, was du anstrebst. Von den zur Zeit 6000 Sprachen werden in absehbarer Zeit 50% sterben. Damit stirbt auch immer ein Stück Geschichte und Kultur. Ich finde Vielfalt schön und Gleichmacherei ziemlich doof. Also mir tut das leid.
    • Die Sprache ist eines der wichtigsten Kulturgüter überall auf der Welt; eine einzige Sprache für alle einzuführen, mag auf den ersten Blick vielleicht sinnvoll erscheinen, ist meiner Meinung nach aber gar nicht umzusetzen.
      Als Beispiel bring ich gern die chinesische Sprache an: komplizierteste Sachverhalte werden in wenigen Silben geschildert. Eine chinesische Silbe kann teils mehr ausdrücken als ganze Sätze in anderen Sprachen. Mehr noch: eine chinesische Silbe kann Dinge ausdrücken, die man überhaupt nicht vernünftig in eine andere Sprache zwängen kann.
      Sicher gibt es da noch mehr Beispiele in dieser Richtung. Es würde sehr viel verloren gehen, gäbe es nur noch eine Sprache für alle.
      Hinzu kommt, dass jede Sprache in sich ja wieder viele Dialekte und regionale Besonderheiten beinhalten kann. Viele würden das sicherlich nicht aufgeben wollen.

      Warum Sprachen lernen?
      Mir persönlich macht es unter anderem einfach Spaß. Sprachen finde ich faszinierend und Sprachen dienen auch dazu, tief in interessante Kulturen einzutauchen, wie es ohne sie nicht möglich wäre.
    • Deine Einstiegsfrage laesst sich vermutlich ganz einfach beantworten: Weil es jemanden interessiert und/oder Spass macht.
      Es nie verkehrt, moeglichst viele Sprachen zu beherrschen oder zumindest verstehen zu koennen. Das kommt einem im Ausland immer wieder zugute und kann bei aehnlichen Sprachen auch helfen, den Inhalt von Gesagtem zu verstehen, ohne dass man die Sprache zuvor gelernt hat.

      Manche haben so viel Freude am Sprachen lernen und anwenden, dass sie danach streben, moeglichst viele zu erlernen. Andere belegen aus reinem Interesse oder bestimmten Gruenden ("Ich fahre immer nach Italien in den Urlaub, waere praktisch, wenn ich die Sprache koennte!") nebenher einen Sprachkurs. (Genauso wie du vielleicht lieber in Richtung deiner genannten Gebiete deine Fuehler ausstreckst.)
      Ob das jetzt sinnlos sein mag, muss jeder fuer sich selbst entscheiden. Manch anderer wird dir genau dasselbe zu von dir genannten "wichtigeren" Themengebieten wie Musik oder Biologie entgegenwerfen. Letztendlich ist es eine individuelle Sache, wofuer man sich interessiert oder was einem liegt - nicht umsonst gibt es naturwissenschaftliche und sprachlich orientierte Zuege an Schulen. Und ob man im echten Leben mit hoeherer Mathematik so viel mehr Sinnvolles anfangen kann als mit einer Sprache, weiss ich auch nicht. (; Das kommt wohl immer darauf an, was einem fuer die Zukunft vorschwebt und ob man z.B. eine Sprache aus persoenlichem Interesse fuer sich selbst oder in der Hoffnung auf einen bestimmten Beruf erlernt.
      それでも未来 吹いてい
      感じ 生命息吹 Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
    • Original von CAMIR
      Und Sprachenlernen nimmt keine Hirnkapazität weg. Das ist neurolinguistisch bewiesen. Im besten Fall erhöht es die Fähigkeit Schlüsse zu ziehen und sich in andere hineinzuversetzen. Im schlimmsten Fall passiert garnichts. Das Gehirn ist keine Festplatte, die irgendwann voll ist, sondern lebt von der Herausforderung. Wenn du von dir aus keine Sprachen lernen magst, ist das okay. Lern englisch und fertig.
      Aber behaupte nicht, etwas ist sinnlos, nur weil es dir nicht in den Kram passt und es objektiv keinerlei Anlass gibt.

      Dann nimmt es keine Hirnkapazität weg, sehr wohl aber Zeit und Ressourcen (Unterrichtsgebühren o.Ä.), welche dann wiederum an anderer Stelle fehlen. Bis zu einem sicheren Sprachniveau sind so viele Aufwendungen reingeflossen, dass man durchaus auch wichtige andere Fachkenntnisse hätte erwerben können. Derweil schaue ich neidisch auf zweisprachige Aufgewachsene, die sich den Aufwand erspart und haben stelle mal ganz ökonomisch die Frage: Warum muss dieser Extraaufwand überhaupt sein?

      Original von Wons
      Sicher gibt es da noch mehr Beispiele in dieser Richtung. Es würde sehr viel verloren gehen, gäbe es nur noch eine Sprache für alle.
      Hinzu kommt, dass jede Sprache in sich ja wieder viele Dialekte und regionale Besonderheiten beinhalten kann. Viele würden das sicherlich nicht aufgeben wollen.

      Den kulturellen und geschichtlichen Wert streite ich nicht ab. Rein pragmatisch betrachtet führen unterschiedliche Sprachen aber zu mehr Unheil als Nutzen imo. Nicht umsonst existiert der Begriff "Sprachbarriere" - alleine schon durch mangelnde Sprachkenntnisse werden Menschen isoliert und Grüppchen gebildet. Sicherlich, das tun Menschen auch aufgrund von anderen Gründen gerne schnell, aber sprachliche Unterschiede sind doch schon eine sehr harte gesellschaftliche Mauer; eine, die auch einfach nicht sein muss.
      Nehmen wir doch das Beispiel von verschiedenen Stammesgemeinschaften in Dörfern: Wenn das Nachbardorf eine komplett andere Sprache spricht, ist sofort die unsichtbare Abgrenzung vorhanden. Vielleicht hat man kulturell und menschlich viel gemeinsam, aber man wird es wohl nie herausfinden, da einfach keine Kommunikation stattfinden kann. So kommt schnell das "Wir vs. sie"-Gefühl zustande und Misstrauen kann in Konflikten ausufern.
      In der modernen, globalisierten Welt ist das ja auch nicht anders: Viele kommen ja nie mit Menschen anderer Nationen in Kontakt, sofern keine einheitliche sprachliche Basis besteht. Sie werden nie erfahren, wie das Leben vielleicht anderswo auf der Welt laufen kann und lernen folglich nie, was ihre eigene Gesellschaft eigentlich ausmacht. Stattdessen bleibt die deutschsprachige Welt ewig das Maß aller Dinge. "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt." - das ist sicherlich in unserer Elterngeneration der Fall und selbst in unserer eigenen Generation noch stark ausgeprägt.
      Selbst im ZFB finden zwar Durchmischungen der deutschsprachigen Länder statt, aber von außerhalb kriegt man innerhalb der Community doch eher nichts mit ;)

      In englischsprachigen Communities gestaltet sich das schon einfacher: Dort ist halt nicht nur die angloamerikanische Welt vertreten, sondern nahezu jedes Land, da eine sehr viel größere Menge an diversen Menschen Englisch als gemeinsame Basis haben. Dadurch wird es auch viel einfacher, seinen Horizont mal zu verlassen und mit komplett anderen Gesellschaften in Kontakt zu treten. Man muss halt nur Englisch können, und das muss erst mit viel Mühe erarbeitet werden. Wie vielen Menschen wird das verwehrt zugunsten von der Sprachdiversität? Ganz ehrlich, dann bin ich doch lieber für eine Einheitssprache auf der ganzen Welt, als dass die Menschheit auf ewig zersplittert aufwächst.

      Original von Wons
      Warum Sprachen lernen?
      Mir persönlich macht es unter anderem einfach Spaß. Sprachen finde ich faszinierend und Sprachen dienen auch dazu, tief in interessante Kulturen einzutauchen, wie es ohne sie nicht möglich wäre.

      Original von Luna
      Manche haben so viel Freude am Sprachen lernen und anwenden, dass sie danach streben, moeglichst viele zu erlernen. Andere belegen aus reinem Interesse oder bestimmten Gruenden ("Ich fahre immer nach Italien in den Urlaub, waere praktisch, wenn ich die Sprache koennte!") nebenher einen Sprachkurs.

      Hinter jeder zu erlernenden Sprache steht ja auch irgendwo ein Nutzen: Sei es nun die Möglichkeit, in anderen Ländern zu leben oder einfach die Teilhabe an deren Kultur. Ohne diesen Nutzen und alleine des Spaßes wegen würde wohl kaum einer Sprachen erlernen. Oder was würdet ihr tun, wenn von heute auf morgen plötzlich alle Länder Englisch sprechen würden? Wäre Spaß alleine dann noch Grund genug?

      Versteht mich nicht falsch, mir macht Sprachenlernen auch sehr viel Spaß, aber im Zweifelsfall würde ich den pragmatischen Nutzen doch deutlich vorziehen.
    • Original von Luffel
      Oder was würdet ihr tun, wenn von heute auf morgen plötzlich alle Länder Englisch sprechen würden? Wäre Spaß alleine dann noch Grund genug?


      Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber: ja, auf jeden Fall.
      Die Gründe dafür hab ich auch größtenteils schon aufgezählt: Wenn man sich für die Kultur eines Landes interessiert, gehört die Sprache untrennbar dazu, finde ich. Selbst wenn man von heute auf morgen Englisch einführen würde; das ändert nichts daran, dass in dem Land die eigene Sprache Jahrtausende lang gesprochen und geschrieben wurde.
      Und darüber mehr zu erfahren und Sprachen zu lernen, finde ich persönlich wahnsinnig interessant, der Nutzen steht bei mir eher an zweiter Stelle. Wenn ich eine Sprache/Kultur interessant genug finde, lerne ich sie auch, wenn ich sicher weiß, dass ich das Land nie bereisen, die Sprache also praktisch nie brauchen werde.
    • Original von Luffel
      Den kulturellen und geschichtlichen Wert streite ich nicht ab. Rein pragmatisch betrachtet führen unterschiedliche Sprachen aber zu mehr Unheil als Nutzen imo. Nicht umsonst existiert der Begriff "Sprachbarriere" - alleine schon durch mangelnde Sprachkenntnisse werden Menschen isoliert und Grüppchen gebildet. Sicherlich, das tun Menschen auch aufgrund von anderen Gründen gerne schnell, aber sprachliche Unterschiede sind doch schon eine sehr harte gesellschaftliche Mauer; eine, die auch einfach nicht sein muss.


      Das ist als Analyseweg unzureichend. (Eine andere) Sprache als Stigma für ethnokulturelle Differenz ist historisch gesehen ein relativ junges Phänomen. Der Ethnos (oder Ethnie) als gesellschaftlicher Differenzierungsmechanismus unter dem Gesichtspunkt einer diffusen 'Nation' kann man historisch in etwa im 19. Jahrhundert ansiedeln. Bis dahin war einfach gesagt nicht relevant, welche Sprache man spricht, sondern schlichtweg die religiöse Konfession (etwa ab dem 16. Jahrhundert).

      Punkto Weltsprache/Einheitssprache möchte ich auf die aufgezählten Argumente nicht eingehen, da sich normative Argumentationsmuster, die einen (in dem Fall sprachlichen) Idealzustand proklamieren, oftmals nur selbst rechtfertigen. Ich bin da eher auf dem kulturanthropoligischen Standpunkt, dass Differenz und Heterogenität schon immer Normalfälle waren und Homogenität ein auf unterschiedliche Weise erstrebtes Ideal ist.

      Zu guter Letzt kann man Spracherwerb und -Gebrauch nicht einfach unter utilitaristischen Gesichtspunkten analysieren, da neben einer rationalen Komponente (z.B.: Handlungskompetenz im Arbeitsleben etc.) immer auch eine emotionale Komponente mitschwingt - eine identitätsbildende, wenn man so will. Aus diesem Grund halte ich auch das inflationär gebrauchte Zitat von Wittgenstein für unangebracht.
    • Original von Wons
      Original von Luffel
      Oder was würdet ihr tun, wenn von heute auf morgen plötzlich alle Länder Englisch sprechen würden? Wäre Spaß alleine dann noch Grund genug?


      Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber: ja, auf jeden Fall.
      Die Gründe dafür hab ich auch größtenteils schon aufgezählt: Wenn man sich für die Kultur eines Landes interessiert, gehört die Sprache untrennbar dazu, finde ich. Selbst wenn man von heute auf morgen Englisch einführen würde; das ändert nichts daran, dass in dem Land die eigene Sprache Jahrtausende lang gesprochen und geschrieben wurde.
      Und darüber mehr zu erfahren und Sprachen zu lernen, finde ich persönlich wahnsinnig interessant, der Nutzen steht bei mir eher an zweiter Stelle. Wenn ich eine Sprache/Kultur interessant genug finde, lerne ich sie auch, wenn ich sicher weiß, dass ich das Land nie bereisen, die Sprache also praktisch nie brauchen werde.

      Ich vermute jedoch, die Zahl der Sprachkursteilnehmer des Nutzens wegen übersteigt die Zahl der Sprach- und Kulturwissenschaftler bei weitem.

      Original von Ocarina of Time
      Original von Luffel
      Den kulturellen und geschichtlichen Wert streite ich nicht ab. Rein pragmatisch betrachtet führen unterschiedliche Sprachen aber zu mehr Unheil als Nutzen imo. Nicht umsonst existiert der Begriff "Sprachbarriere" - alleine schon durch mangelnde Sprachkenntnisse werden Menschen isoliert und Grüppchen gebildet. Sicherlich, das tun Menschen auch aufgrund von anderen Gründen gerne schnell, aber sprachliche Unterschiede sind doch schon eine sehr harte gesellschaftliche Mauer; eine, die auch einfach nicht sein muss.


      Das ist als Analyseweg unzureichend. (Eine andere) Sprache als Stigma für ethnokulturelle Differenz ist historisch gesehen ein relativ junges Phänomen. Der Ethnos (oder Ethnie) als gesellschaftlicher Differenzierungsmechanismus unter dem Gesichtspunkt einer diffusen 'Nation' kann man historisch in etwa im 19. Jahrhundert ansiedeln. Bis dahin war einfach gesagt nicht relevant, welche Sprache man spricht, sondern schlichtweg die religiöse Konfession (etwa ab dem 16. Jahrhundert).

      Wie kann es einfach nicht relevant sein, ob man kommunizieren kann?

      Original von Ocarina of Time
      Punkto Weltsprache/Einheitssprache möchte ich auf die aufgezählten Argumente nicht eingehen, da sich normative Argumentationsmuster, die einen (in dem Fall sprachlichen) Idealzustand proklamieren, oftmals nur selbst rechtfertigen. Ich bin da eher auf dem kulturanthropoligischen Standpunkt, dass Differenz und Heterogenität schon immer Normalfälle waren und Homogenität ein auf unterschiedliche Weise erstrebtes Ideal ist.

      Kannst du deinen kulturanthropologischen Standpunkt erläutern? Du drückst dich sehr akademisch aus und da ich das Ganze nicht aus wissenschaftlicher Sicht kenne, verstehe ich nicht, warum wir Homogenität nicht über die Sprache anstreben sollten.

      Original von Ocarina of Time
      Zu guter Letzt kann man Spracherwerb und -Gebrauch nicht einfach unter utilitaristischen Gesichtspunkten analysieren, da neben einer rationalen Komponente (z.B.: Handlungskompetenz im Arbeitsleben etc.) immer auch eine emotionale Komponente mitschwingt - eine identitätsbildende, wenn man so will. Aus diesem Grund halte ich auch das inflationär gebrauchte Zitat von Wittgenstein für unangebracht.

      Da kommt zweifellos der Pragmatiker in mir durch und ich will diese Ansicht auch niemandem aufzwingen. Identität bilden kann man aber auf vielfältige Weise, also welche emotionalen Argumente sind deiner Meinung nach zentral genug, um die sprachliche "Zersplitterung" in Kauf zu nehmen?
    • Als Softwareentwickler ist meine Meinung sofort klar: Sprache soll auf den Punkt kommen, jedes Detail erläutern können und den Zweck des Informationsaustausches erfüllen. Firlefanz wie Geschlechter für geschlechtslose Dinge oder unnötige Verkomplizierung durch Zusätze wie die 4 Fälle in der deutschen Sprache können wegfallen.

      Wenn's nach mir ginge, hätten wir eine globale, akademisch möglichst perfekte Sprache, sowohl leicht erlernbar als auch die zu Beginn genannten Aspekte erfüllend, für die sachliche, informative, mediale und geschäftliche Kommunikation und eine normale Muttersprache für den psychologischen, sozialen, emotionalen und dichterischen Aspekt. Zwei Sprachen, mit dem der Durchschnittsmensch zufrieden sein sollte.
    • Ja stimmt! Ich verstehe auch nicht, weswegen nicht alle das selbe Gesicht haben, womit man sich noch viel mehr als ein Ganzes fühlen würde, indem man nicht einmal mehr unterschiedliche Körper individuell bewohnen müsste. Oder eine Einheitsspeise? Die natürlich, so ist es allein effizient und der Solidarität zuträglich - stets den selben Nährwert hat, am besten wenig Geschmack und vor allem bar jedweden erzfeindlichen Vielfaltsgedankens zuzubereiten ist. Als gemeinschaftliche Sprache für den dystopischen Weltstaat könnte ich Neusprech aus 1984 vorschlagen - schlank, reduziert, international und seelenlos (alles ik Übrigen Synonyme füreinander). Das einzige Problem ist, dass es so einfach nicht funktioniert. ;) (Das soll ebenfalls niemanden angreifen - nur den sehr fragwürdigen Einheitsgedanken etwas ad absurdum führen.)

      Die nichtironische Variante -- es tut mir Leid, ich musste infach so polemisch zuschlagen bei einer so provokativen Frage (:P) -- wäre hingegen:

      Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, wie die meisten vermuten, sondern vor allem Lebensform (mit all ihren Implikationen), Gedankenmittel (also nicht worin sich unsere Gedanken ausdrücken, sondern woraus sie vielmehr bestehen) und Kulturgut. Google mal Sapir-Whorf-Hypothese und es wird schnell klar, dass der Appell Sprachen auszurotten dem gleich kommt, Völker auszurotten, zwar nicht leiblich jedoch kulturell und gedanklich. Gewisse Landessprachen konservieren und ermöglichen spezifische Gedanken, die nur und nur in dieser Sprache allein zu denken sind. Besieht man sich bespielsweise die Deutsche versus der Englischen Philosophie fällt schnell auf, dass es einen gewaltigen Pool auch an wissenschaftlichen Thesen gibt, die im Englischen mit seinen sehr ärmlichen grammatikalischen Mitteln nicht einmal zu formulieren sind und deswegen bis heute (trotz ihrer Richtigkeit) kaum Fuß fassen konnten. Diese Geschichten lassen sich von Sanskrit bis zum Französischen endlos auffinden - Gedankenvielfalt ist Sprachenvielfalt ist Lebensqualität auf unserem gottseidank herrlich farbenfrohen Planeten. ;) Und Englisch wäre wohl die traurigste Weltsprache von allen.
      when in doubt, do it.

      Homepage! / Youtube-Channel
    • Original von mir
      Es ist ja nicht so, als hätten sich die Menschen hingesetzt und gesagt: Wir wollen jetzt mal 6000 Sprachen machen, sondern die Sprachen haben sich ja über Jahrtausende hinweg entwickelt, jeweils den Bedürfnissen der Menschen und ihrer Kultur angepasst. Es ist ja nicht so, als wären alle Sprachen prinzipiell gleich, sondern mit jeder geht eine einzigartige Perspektive und Weltsicht einher, was das Übersetzen nicht immer leicht macht. Das heißt, man würde den Menschen viel mehr wegnehmen als nur ein paar Vokabeln.


      Original von Titania
      Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, wie die meisten vermuten, sondern vor allem Lebensform (mit all ihren Implikationen), Gedankenmittel (also nicht worin sich unsere Gedanken ausdrücken, sondern woraus sie vielmehr bestehen) und Kulturgut. Google mal Sapir-Whorf-Hypothese und es wird schnell klar, dass der Appell Sprachen auszurotten dem gleich kommt, Völker auszurotten, zwar nicht leiblich jedoch kulturell und gedanklich. Gewisse Landessprachen konservieren und ermöglichen spezifische Gedanken, die nur und nur in dieser Sprache allein zu denken sind. Besieht man sich bespielsweise die Deutsche versus der Englischen Philosophie fällt schnell auf, dass es einen gewaltigen Pool auch an wissenschaftlichen Thesen gibt, die im Englischen mit seinen sehr ärmlichen grammatikalischen Mitteln nicht einmal zu formulieren sind und deswegen bis heute (trotz ihrer Richtigkeit) kaum Fuß fassen konnten. Diese Geschichten lassen sich von Sanskrit bis zum Französischen endlos auffinden - Gedankenvielfalt ist Sprachenvielfalt ist Lebensqualität auf unserem gottseidank herrlich farbenfrohen Planeten.


      Das was Titania schrieb, warf ich ja bereits auch ein - und das ist kein Vorwurf an dich, Titania, im Gegenteil, ich bin froh, dass du es nochmal so gut auf den Punkt gebracht hast. Das ist, glaube ich, ein Aspekt, den viele leicht vergessen oder vergessen wollen.
    • Original von CAMIR
      Original von mir
      Es ist ja nicht so, als hätten sich die Menschen hingesetzt und gesagt: Wir wollen jetzt mal 6000 Sprachen machen, sondern die Sprachen haben sich ja über Jahrtausende hinweg entwickelt, jeweils den Bedürfnissen der Menschen und ihrer Kultur angepasst. Es ist ja nicht so, als wären alle Sprachen prinzipiell gleich, sondern mit jeder geht eine einzigartige Perspektive und Weltsicht einher, was das Übersetzen nicht immer leicht macht. Das heißt, man würde den Menschen viel mehr wegnehmen als nur ein paar Vokabeln.


      Original von Titania
      Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, wie die meisten vermuten, sondern vor allem Lebensform (mit all ihren Implikationen), Gedankenmittel (also nicht worin sich unsere Gedanken ausdrücken, sondern woraus sie vielmehr bestehen) und Kulturgut. Google mal Sapir-Whorf-Hypothese und es wird schnell klar, dass der Appell Sprachen auszurotten dem gleich kommt, Völker auszurotten, zwar nicht leiblich jedoch kulturell und gedanklich. Gewisse Landessprachen konservieren und ermöglichen spezifische Gedanken, die nur und nur in dieser Sprache allein zu denken sind. Besieht man sich bespielsweise die Deutsche versus der Englischen Philosophie fällt schnell auf, dass es einen gewaltigen Pool auch an wissenschaftlichen Thesen gibt, die im Englischen mit seinen sehr ärmlichen grammatikalischen Mitteln nicht einmal zu formulieren sind und deswegen bis heute (trotz ihrer Richtigkeit) kaum Fuß fassen konnten. Diese Geschichten lassen sich von Sanskrit bis zum Französischen endlos auffinden - Gedankenvielfalt ist Sprachenvielfalt ist Lebensqualität auf unserem gottseidank herrlich farbenfrohen Planeten.


      Das was Titania schrieb, warf ich ja bereits auch ein - und das ist kein Vorwurf an dich, Titania, im Gegenteil, ich bin froh, dass du es nochmal so gut auf den Punkt gebracht hast. Das ist, glaube ich, ein Aspekt, den viele leicht vergessen oder vergessen wollen.


      Ahh! Das tut mir Leid, ich muss zugeben, dass ich neben dem Lernen nur kurz vorbeisurfte (;)) und nach der sehr reizvoll gestellten Startfrage sofort lostippte ohne alles durchzulesen. Hätte eh wetten können, dass wir da einer Meinung sind. Und wie gesagt! Ich wollte mit meiner zugespitzten Formulierung niemandem zunahe treten.
      when in doubt, do it.

      Homepage! / Youtube-Channel
    • Original von Titania
      Original von CAMIR
      Original von mir
      Es ist ja nicht so, als hätten sich die Menschen hingesetzt und gesagt: Wir wollen jetzt mal 6000 Sprachen machen, sondern die Sprachen haben sich ja über Jahrtausende hinweg entwickelt, jeweils den Bedürfnissen der Menschen und ihrer Kultur angepasst. Es ist ja nicht so, als wären alle Sprachen prinzipiell gleich, sondern mit jeder geht eine einzigartige Perspektive und Weltsicht einher, was das Übersetzen nicht immer leicht macht. Das heißt, man würde den Menschen viel mehr wegnehmen als nur ein paar Vokabeln.


      Original von Titania
      Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, wie die meisten vermuten, sondern vor allem Lebensform (mit all ihren Implikationen), Gedankenmittel (also nicht worin sich unsere Gedanken ausdrücken, sondern woraus sie vielmehr bestehen) und Kulturgut. Google mal Sapir-Whorf-Hypothese und es wird schnell klar, dass der Appell Sprachen auszurotten dem gleich kommt, Völker auszurotten, zwar nicht leiblich jedoch kulturell und gedanklich. Gewisse Landessprachen konservieren und ermöglichen spezifische Gedanken, die nur und nur in dieser Sprache allein zu denken sind. Besieht man sich bespielsweise die Deutsche versus der Englischen Philosophie fällt schnell auf, dass es einen gewaltigen Pool auch an wissenschaftlichen Thesen gibt, die im Englischen mit seinen sehr ärmlichen grammatikalischen Mitteln nicht einmal zu formulieren sind und deswegen bis heute (trotz ihrer Richtigkeit) kaum Fuß fassen konnten. Diese Geschichten lassen sich von Sanskrit bis zum Französischen endlos auffinden - Gedankenvielfalt ist Sprachenvielfalt ist Lebensqualität auf unserem gottseidank herrlich farbenfrohen Planeten.


      Das was Titania schrieb, warf ich ja bereits auch ein - und das ist kein Vorwurf an dich, Titania, im Gegenteil, ich bin froh, dass du es nochmal so gut auf den Punkt gebracht hast. Das ist, glaube ich, ein Aspekt, den viele leicht vergessen oder vergessen wollen.


      Ahh! Das tut mir Leid, ich muss zugeben, dass ich neben dem Lernen nur kurz vorbeisurfte (;)) und nach der sehr reizvoll gestellten Startfrage sofort lostippte ohne alles durchzulesen. Hätte eh wetten können, dass wir da einer Meinung sind. Und wie gesagt! Ich wollte mit meiner zugespitzten Formulierung niemandem zunahe treten.


      Allerdings hast du es mit deinen Aussagen und Formulierungen genial auf den Punkt gebracht. Zudem zeigst du durch deine zugespitzten Formulierungen wie vielfältig sogar eine einzige Sprache, wie die unsere in sich selbst sein kann.
      So was kann -zumindest für Spracheninteressierte- auch richtig interessant sein und somit ein weiterer Grund dafür sein eine neue Sprache zu lernen oder die eigene Muttersprache weiter zu "Erforschen".
      "I believe in a universe that doesn't care and people who do."
    • @Luffel: Gern!

      Mein Kritikpunkt ist schlicht, dass eine 'Zersplitterung' als Ausgangspunkt ein ganzes, unversehrtes Objekt hatte - was aber nicht der Fall ist (siehe dazu die Posts von CAMIR etc.). Das war auch mit der Kritik an dem homogenen Ideal gemeint: 'gleich' ist so gut wie garnichts (auch in nicht-sprachlichen Kontexten). Ein Einheitsgefühl (und die damit verbundene Konstituierung des Ausschlusses aus einer Gemeinschaft) ist etwas vom Menschen 'gemachtes', wenn man so will - sprachliche Barrieren können also auch als Deckmantel für unterschiedliche Motivationen wie Fremdenfeindlichkeit fungieren.
      Insofern erachte ich es als einen Trugschluss, sprachbezogene Konflikte, die unter anderem eben auch als Kommunikationshindernis oder als Sprachbarrieren bezeichnet werden können, per se als solche eine eigentständige (oder naturgegebene, wenn du so willst) Bedeutung zuzuschreiben. Diese resultiert immer noch aus der Ideologisierung ihrer Betrachtung.

      Zu guter Letzt:
      Original von Luffel
      Da kommt zweifellos der Pragmatiker in mir durch und ich will diese Ansicht auch niemandem aufzwingen. Identität bilden kann man aber auf vielfältige Weise, also welche emotionalen Argumente sind deiner Meinung nach zentral genug, um die sprachliche "Zersplitterung" in Kauf zu nehmen?


      Das macht Sinn, jedoch nur unter dem Gesichtspunkt, dass Sprache als Konstante von anderen Begrifflichkeiten wie Kultur, Ethnos, Volk oder gar Rasse extrahierbar ist - was sie nicht oder sehr schwer ist. Eine pragmatische Analyse wird insofern der Komplexität nicht wirklich gerecht.


      Und es wäre ein absoluter Alptraum, wenn ich morgen kein Deutsch mehr sprechen dürfte, die meine Erstsprache ist. ;)

      @Titania:
      Unabhängig von der Hauptaussage deines Postings (der ich zustimme), muss ich trotzdem anmerken, dass die Sapir-Whorf-Hypothese in ihrer Hauptaussage obsolet ist. Ich weiß aber auch nicht, inwiefern du darin eingelesen bist!

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