Original von Salev
[...] Und ich hatte diese Alpträume nachdem ich das erste Mal selbst Auto fuhr, nie wieder.
Seltsam - ich hatte diese Träume erst, nachdem ich den Führerschein bereits eine Weile hatte und täglich am Steuer saß. Mit zunehmender Erfahrung verschwanden dann aber auch die Träume wieder.
Meistens war das so, dass ich mit einer für mich sehr wichtigen Freundin (die wegen eines Autounfalls im Rollstuhl sitzt) unterwegs war und plötzlich die Bremsen nicht mehr funktionierten oder ich den Fuß nicht mehr vom Gas nehmen konnte, weil ich meine Beine nicht mehr bewegen konnte. Dabei dachte ich die ganze Zeit nur "Jetzt muss sie das meinetwegen schon wieder durchmachen!". Angst vor einem Unfall oder der Ohnmachtssituation hatte ich weniger, ich hatte nur furchtbare Schuldgefühle und habe mir Vorwürfe gemacht.
Ich bin dann aber immer dadurch aufgewacht, dass ich mit solcher Willenskraft versucht habe, die Bremse zu treten, dass ich tatsächlich mein physisches Bein bewegt habe. Bis zum Unfall bin ich nie gekommen.
EDIT:
Ach, was soll's, ich könnte ja auch noch ein bisschen mehr schreiben.
Fallträume hatte ich seit vielen Jahren nicht mehr, sie haben mich aber durch weite Teile meiner Kindheit verfolgt.
Ebenfalls als Kind hatte ich eine immer wiederkehrenden Traum, der schwer zu beschreiben ist und die abenteuerlichsten Auswirkungen hatte. Es gab da einen richtig alten, verrosteten und teilweise von Grünzeug überwucherten Fahrstuhlschacht, durch den ein riesiger, poröser und moosbewachsener Felsbrocken fiel. Ich sah diese Situation so, als würde ich einen halben Meter vor dem Stein her fallen, allerdings gleichzeitig aus mehreren Blickwinkeln (schwer zu beschreiben.. so als hätte ich mehrere Augenpaare, die alle zusammen ein gemeinsames Bild liefern). Und irgendwie gab es in diesem Traum auch ein kleines Glas Orangensaft mit einem weißen Knickstohhalm drin. Es befand sich aber nicht im Fahrstuhlschacht, sondern war irgendwie omnipräsent und doch nirgendwo. Das ist aus irgendeinem Grund das wichtigste Element des Traumes.
Eigentlich kein besonders schlimmer Traum, nur irgendwie... seltsam. Meine Reaktionen darauf reichten allerdings von blanker Panik über Paranoia und Schlafstörungen bis hin zu kurzen, intensiven Gefühlsausbrüchen und der Unfähigkeit, meinen Körper zu kontrollieren. Einmal bin ich sofort nach dem Aufwachen so schnell ich konnte in die Küche gerannt, habe eine Schere geholt und wollte mein Kissen zerschneiden, weil es "böse" war, bin dann aber in dem Moment zu mir gekommen, als ich gerade zum Schnitt ansetzen wollte.
Ein anderer seltsamer Traum hat sich vor wenigen Tagen ereignet und ist auch eher wegen der Begleitumstände seltsam.
Ich war auf einer Art Ausgrabung, die man sich als Tourist gegen Eintritt ansehen kann. Aus irgendeinem Grund waren meine Neffen und mein Vater da, die spielen aber für den Rest des Traums keine Rolle. Ansonsten war es dort ziemlich voll, vor allem gab es eine Menge Kinder.
Aus heiterem Himmel wurde ich dann von einer Frau angesprochen, die mir im ersten Moment bloß bekannt vorkam. Ihr Gesicht war mir unheimlich vertraut, aber ich konnte sie nicht zuordnen. Nach ein paar Sekunden dann erkannte ich sie als eine ganz bestimmte Frau, die mir einmal sehr viel bedeutet hat und zu der ich vor Monaten den Kontakt völlig abgebrochen habe. Es war ein so intensives Gefühl von Vertrautheit da, wie ich es noch nie in einem Traum gespürt habe (und ich habe schon sehr oft von ihr geträumt, nur eben schon seit Wochen nicht mehr). Wir haben irgendetwas Belangloses geredet, als hätte es nie eine "Pause" zwischen uns gegeben, eine für uns ganz typische "alles wieder okay"-Verdrängungstaktik. Dann bin ich aufgewacht.
In der gleichen Nacht habe ich nochmal von ihr geträumt, diesmal waren wir allerdings in einem geschlossenen Raum (bei ihr zu Hause, glaube ich) und schon mitten im Gespräch. Wir redeten darüber, dass wir ja "vorhin" (da bezog sie sich auf den ersten Traum) ganz normal miteinander reden konnten und dass wir auf dieser Basis ja vielleicht versuchen könnten, wieder ein bisschen Kontakt zu haben, als normale Freunde.
Beide Träume waren nicht unbedingt realistisch und fühlten sich auch nicht wirklich real an (will heißen, ich war mir bewusst, dass es sich um einen Traum handelte, aber nicht so sehr, dass ich ihn wissentlich beeinflussen konnte), aber das Gefühl von Vertrautheit war so intensiv und echt, dass ich glaubte, das Original vor mir zu haben und nicht bloß eine billige Traum-Kopie.
Und um jetzt dem ganzen noch die Krone aufzusetzen (wohl wissend, dass ich mich damit unglaubwürdig mache, aber ich will das jetzt zuende erzählen):
Am übernächsten Tag hat sie sich bei mir gemeldet, zum ersten Mal seit unserem großen "Ende" im Herbst hatten wir wieder Kontakt - ein bisschen.
Ich bin eigentlich davon abgekommen, an irgendwelche übersinnlichen Verbindungen zu glauben, aber spätestens seit diesem Vorfall frage ich mich wieder, ob es nicht doch so etwas wie einen sechsten Sinn gibt. Ich hatte noch nie einen Traum, in dem ich mich jemandem physisch so nah gefühlt hab - und zwei Tage später meldet dieser Jemand sich ohne jeden Anlass. Und ich kann auch ausschließen, dass ich das irgendwie nachträglich hineininterpretiere: Sofort nach dem Traum habe ich alles, was ich noch wusste, in meinem Traumtagebuch (das führe ich, um mich gegebenenfalls an luzide Träume erinnern zu können) festgehalten, mit einem entsprechenden Vermerk, dass ich noch nie so sehr das Gefühl hatte, in einem Traum einen realen Menschen getroffen zu haben.
Zum Thema "seltsame Träume" könnte ich sicher einiges schreiben, aber aufgrund der jüngsten Ereignisse fällt mir gerade nicht viel anderes ein.
"Und so schuf Gott in seinem Zorn
Enkenbach und Alsenborn"
Enkenbach und Alsenborn"
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