Die große See [Das offene Meer]

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    • Die große See [Das offene Meer]

      Das Meer ist unberechenbar, wie das Wetter. Mal ist es friedlich und leise oder donnernd und laut. Das salzige Wasser verbindet die Inseln im Westen Hyrules und Gerudos miteinander und ist allgemeinhin das Territorium von Gerudopiratinnen und Meereszoras, auch wenn einige Inseln unter hylianischer Jurisdiktion stehen.
    • [Kommt von Tingles Insel]

      Kapitän Hector Schothorn
      Schiff von Kapitän Schothorn, die Equal Fortune - etwas südlich von Tingles Insel
      Früher Abend


      Kanonenschüsse.
      Hector war sich nicht einmal ansatzweise über die plötzliche und traurige Verabschiedung im Klaren gewesen, da ertönten auch schon wieder kräftige und laute Kanonenschüsse. Aus allen Wolken fallend realisierte Hector die Situation. Unterstützung gab ihm dabei der Kerl im Ausguck: "Käpt'n! Die Piratenschiffe sind wieder da! Beschuss von Steuerbord!"
      Mitten auf dem Deck stehend, wandte Hector sich nach rechts, spurtete an die Reling und begutachtete die Lage. Vor lauter Sentimentalität hatte er nicht realisiert, ob die Kanonenkugeln die Fortune getroffen hatten. Er neigte sich nach vorne, weiter über die Reling, suchend nach einem Einschussloch im Rumpf. Dort war keins. Er blickte auf das Meer. Nicht weit von der Fortune entfernt schäumte es die Gischt im Wasser auf. Die Kugeln müssen dort eingeschlagen sein!
      Bevor er nun weitere Befehle ausrufen konnte, erhaschte er noch schnell einen Blick auf die zwei Feindesschiffe. Es waren zwei Schoner, typisch für Piraten. Sie hatten beide jeweils eine schwarze Flagge gehisst. "Zeit zum Verschwinden", dachte sich Hector.

      "Hey Steuermann!" Der Kapitän rief Richtung Achtern. "Dreh nach Backbord! Wir nehmen direkten Kurs nach Penturia!"
      "Aye, Aye, Käpt'n!"
      "An alle anderen! Alle Segel setzen die wir haben! Wir versuchen sie abzuhängen!" Schreiend über Deck laufend, verteilte Hector Aufgaben.
      Ein weiteres Mal, rief der Ausguck nach unten: "Käpt'n! Es nähern sich weitere zwei Schiffe auf 12 Uhr!"
      Hector schaute nach vorne über den Bug. Es hielten wirklich zwei weitere Schoner mit schwarzen Flaggen, Kurs auf sie, die Kanonen bemannt.
      Er begann zu schwitzen. Sie schnitten ihm den Weg ab. Es gab kein zurück, der Weg nach Penturia versperrt und in Richtung Osten lag die Hamakko-Küste, hinter welcher die Hamadai-Bergkette empor ragte.
      Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Kurs nach Westen zu setzen, in die Richtung der Süd-Archipeln, nördlich am Verbotenen Hain vorbei. Es wäre eine ewig lange Fahrt durch das Nichts und ein noch längerer Umweg, aber in Anbetracht der Umstände war dies wohl in Kauf zu nehmen.

      "Alles klar! Wir setzen Kurs in Richtung Süd-Archipel! Hart-Steuerbord!" Den Arm in die Richtung des gesetzten Kurses reckend, rief Hector seinen spontan gefassten Beschluss aus. Das Schiff knarrte unter dem plötzlichen Richtungswechsel und dem Kapitän und seiner Crew wurde beinahe der Boden unter den Füßen weggerissen.
      "Und nun gebt volle Fahrt! Wir sind schneller als sie, wir fahren gegen den Wind! Haha!" Froh, sich in Sicherheit zu wissen, lachte Hector dem Wind entgegen und beobachtete wie die vier kleinen Schoner hinter ihnen, immer noch kleiner wurden, aber im Inneren wusste er, dass es schwer werden würde, mit dem wenigen Proviant den sie an Bord hatten, jemals wieder Land erblicken zu können...

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    • Kapitän Hector Schothorn
      Schiff von Kapitän Schothorn, die Equal Fortune - irgendwo zwischen Tingles Insel und dem Verfluchten Hain, auf dem Weg zu den Südlichen-Archipeln
      Abend


      Es war schon früh dunkel geworden. Eigentlich genau dann, als sie den Piraten entkommen waren. Nur noch hier und da leuchteten ein paar Kerzen an Deck. Als Fremder, der gerade die Route der Fortune kreuzen würde, könnte man meinen, man würde einem Schwarm Glühwürmchen begegnen oder es seien helle Sterne am Himmel. Oder man könnte meinen man hätte es mit einem Geisterschiff zu tun. Gut unterstreichen würden das auch die vielen einzelnen Gesänge der letzten wachen Freibeuter an Deck, die noch ihre Aufgaben erledigten. Jeder brummelte sein ganz eigenes Lied vor sich hin, um sich wach zu halten. Lieder über schreckliche Seeungeheuer oder ähnliche Kreaturen, Lieder über Rum (Ja der Alkohol) und Reichtum und Lieder über die Abenteuer und Schätze, die die See zu bieten hatte.
      Auch Hector war noch wach. Die Karte in seiner Kajüte studierend, grübelte er über einen guten Kurs, einen auf welchem sie sicher an ihr Ziel gelangen würden. Einen Moment musste Hector inne halten. Was war noch einmal sein Ziel? Achja! Gabyia. Das kleine Fischerdorf. Dort wollte er anlegen um nach Hyrule-Stadt zu reisen.
      "Das kann ich jetzt sowieso vergessen..." grummelte er. "Ohne die Pilze werde ich auch nicht bezahlt. Verdammt John! Er sollte mir doch zeigen woher ich ähnliche Pilze bekomme." Leicht verärgert schaute er aus dem Fenster in der Tür nach draußen. Schwarz.
      Er widmete sich wieder der Karte. Heute Nacht noch würden sie den Verbotenen Hain passieren. Danach folgt nur die ewige blaue See.
      Natürlich könnten sie Tanntopia einfach umrunden, Hector wollte aber auf Nummer sicher gehen und möglichst keinem Piraten mehr begegnen. Außerdem ist es die perfekte Möglichkeit einmal auf der Haifisch-Insel vorbeizuschauen. Man munkelt über den ein oder anderen Schatz...

      Gähnend schlürfte er den letzten Tropfen Rum aus seinem Humpen, strich sich zweimal durch den Bart und erhob sich von seinem Tisch. Er torkelte schwerfällig durch den kaum beleuchteten Raum zur anderen Seite an die Tür, öffnete sie und schritt hinaus auf das rabenschwarze Deck. Inzwischen waren alle Lichter hier draußen erloschen und lediglich der Steuermann und der Ausguck schienen auf ihren Posten zu sein. Wobei man beim Ausguck sicher sein konnte, dass er es sich dort oben gemütlich gemacht hatte und eingeschlafen war.
      Nur der Wind und die Wellen waren zu hören, wie sie beide mit dem Schiff spielten. Und ab und zu brach die Fortune unter ihrem Einfluss in ein Gelächter aus, wie es nur von ihr kommen konnte.
      Hector blieb noch eine Weile an der Reling stehen, bis er sich entschied zu Bett zu gehen um genug Energie für den morgigen Tag zu sammeln, die er ganz sicher brauchen werden wird.

      Und wenn nun ein Fremder die Route der Fortune kreuzen würde, würde er sie mit Sicherheit nicht bemerken und leise an ihr vorüberziehen.
    • Kapitän Hector Schothorn
      Schiff von Kapitän Schothorn, die Equal Fortune - etwas süd-westlich des Verbotenen Hains
      Morgen


      Grummel.
      Nichts hasste Hector mehr, als einen leeren, knurrenden Magen... Seit einem Tag hatte er schon nichts mehr gegessen. "Zeit, die Vorräte zu plündern!"
      Sich den Mund leckend, öffnete er die Tür nach draußen an Deck. Orangenes Licht umgab ihn und erleuchtete die bis jetzt dunkle Kajüte hinter ihm. Das Meer war ruhig und trotzdem hörte man die Wellen deutlich von überall her rauschen und an den Schiffsrumpf platschend.

      Ungefähr die Hälfte der Crew war schon auf den Beinen und hissten gerade das große Segel um wieder mehr Fahrt aufzunehmen. Schleichend, marschierte Hector, getarnt in den Rufen und Gesängen der Crew, voran, öffnete die Luke zum Unterdeck und stieg hinab, ins Innere der Fortune. Hier war es wieder dunkel. Lediglich ein paar wenige Lichtstrahlen verirrten sich durch die Bretter an der Decke nach hier unten. Die viel wichtigeren Lichtquellen waren schon eher die Lampen, bestückt mit Kerzen. Hector schnappte sich eine und ging weiter, vorbei an den vielen Hängematten, die der Crew als Schlafplätze dienten. Einige Crewmitglieder schliefen noch, unter anderem die, die gestern Nacht noch länger gearbeitet hatten, so wie zum Beispiel der Steuermann, der sich keuchend in seiner Hängematte zu räkeln schien.

      Ganz vorne im Unterdeck angekommen, stellte Hector die Lampe auf einer Kiste ab und stöberte in einem der wenigen halbvollen Säcke, die noch hier und da herumlagen. Er griff nach einer alten Kartoffel, die er sofort wieder zurücklag, da er sich nicht darüber im Klaren war, ob es denn nun eine Kartoffel oder doch Pilze waren. Der zweite Griff bescherte ihm eine Orange, die er kurz aufkratzte, um zu schauen, ob sie noch genießbar war. Nach einem kurzen Selbstkonflikt, steckte er die Orange in seine Manteltasche und grub weiter. Zu seinem bescheidenen Unglück konnte er nichts weiter brauchbares finden, schnappte sich noch eine Flasche Rum... "Mhh, leer." Warf sie gegen die Wand, so dass sie zerschellte klirr, griff sich die nächste und ein weiteres klirr.

      Knurrend eignete er sich wieder die Lampe an, räumte sie auf und schritt eilig wieder auf Deck um seine frisch erbeutete Orange in seiner Kajüte zu genießen. Währenddessen versuchte er ungefähr herauszufinden, wie lange sie noch brauchen würden, um bis zur Haifisch-Insel kommen.
      Die Orange ausquetschend, kam er zu dem Schluss, dass er noch mindestens mit zwei Tagen zu rechnen habe, wahrscheinlich mit drei, wenn das Wetter mitspielte. Erst einmal auf der Haifisch-Insel angekommen, war es kein Problem mehr an frische Vorräte zu kommen, da Fischer dort meist ihre Fänge lagerten, um mehr Platz in ihren Schiffen zu schaffen, das wusste Hector.

      Stück für Stück, warf er die teilweise schon angegrünten Orangenschalenstückchen aus dem Fenster seiner Kajüte. Er beobachtete, wie die Stückchen immer weiter in der Ferne verschwanden, bis er schließlich keine mehr hatte. Aus seiner Trance gerissen, ertönte plötzlich die Stimme des Steuermannes: "Vorsicht, unbekanntes Objekt auf Steuerbord!"

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    • Kapitän Hector Schothorn
      Schiff von Kapitän Schothorn, die Equal Fortune - etwas süd-westlich des Verbotenen Hains
      Späterer Morgen


      "Vorsicht, unbekanntes Objekt auf Steuerbord!"

      Schnell riss Hector den Kopf hoch. Noch während er von der Backbordseite seiner Kajüte auf die andere schritt, hallte der nächste Ruf von Deck: "Es sind drei Schoner auf Steuerbord!"
      Hector schaute aus dem Steuerbordfenster und blickte auf die noch weit entfernten Schiffe in der Ferne. "Was, schon wieder?", knurrte er in sich hinein und eilte schnellen Schrittes auf das Deck, schon das Fernrohr zückend.

      Hector brauchte einen Moment, bis er die Schiffe durch das Fernrohr fand und schaute zuerst nach einer Flagge. Er konnte nichts erkennen, vielleicht war auch keine Flagge gehisst. Selbst durch die Vergrößerung waren die Schiffe sehr klein, somit noch sehr weit entfernt.

      "Es können nicht dieselben Schiffe sein...", teilte er seiner Crew mit, die ihm teils gar nicht zuhörte, auf seinen Kompass schauend. "Sie kommen von nord-westen. Es wäre ihnen unmöglich gewesen, uns über einen Bogen einzuholen! Besonders nicht, da wir die ganze Zeit voll Fahrt hatten. Es muss sich also um andere Schiffe handeln." In Gedanken verloren, schaute er in den Himmel.
      Noch einmal blickte er durch sein Fernrohr. Sie waren plötzlich erschreckend schnell, näher gekommen, aber immer noch nicht in Reichweite für Kanonenbeschuss. Immerhin konnte man nun erkennen, dass sie überhaupt keine Flagge gehisst hatten. Ein schlechtes Zeichen.
      Hector packte das Fernrohr weg in seine Umhängetasche und holte gerade Luft um neue Befehle zu geben.

      Gleißendes Licht.

      Die Augen zukneifend und die Arme vor sein Gesicht haltend, versuchte Hector sich zu schützen, vor dem gleißend-hellen Licht. Er konnte fast nichts mehr erkennen. Da waren weder Crew noch Schiff, noch Feind. Nur Licht, starker sich aufbauender Wind und der Holzboden des Decks der Fortune, welcher sich im Sichtbereich um Hectors Füße zu wölben schien.
      Etliche Gedanken schossen ihm gerade durch den Kopf und keiner den er fassen konnte. Er wagte einen Schritt vorwärts und stand schon an der Reling der Fortune. Er umklammerte sie mit seiner rechten Hand, sein Gesicht weiterhin mit dem linken Arm schützend. Und dann riss es ihm den Atem aus den Lungen. Vor ihm, vor der Fortune, baute sich ein riesiges Schiff auf. Von welcher Seite es kam, schien nicht bestimmbar. Nur eins war klar, ... denn hier stimmte etwas nicht.

      [Zur Haifisch-Insel]

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