Fungus - Charakter von Garnetgaze

    • Deku

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    • Fungus - Charakter von Garnetgaze

      Allgemeines

      Name: Dieser Deku hier hört auf den Namen Fungus und nur auf diesen Namen wird er reagieren. Er wurde ihm von seiner Hexenherrin verliehen und ersetzte den Namen, den ihm seine Eltern gaben, Malpighio.
      Rasse & Herkunft: Fungus ist ein Deku, genauergesagt ein Herbstdeku, was man an den Farben seiner Blätter gut erkennt. Seine Heimat liegt weit weit im Westen, im Nokani-Wald.
      Geschlecht: Männlich
      Alter: Fungus hat die Jahre nie gezählt und ist sich daher nicht im Klaren, dass er bereits 27 Jahre auf Erden wandelt.
      Gesinnung bzw. Loyalität: 'Neutral böse' wäre wohl die treffenste Beschreibung von Fungus' Gesinnung. Er hält niemandem die Treue (nagut, außer Baba Jaga), ist nur an seinem eigenen Glück (... und dem seiner Pilze!) interessiert und schreckt auch vor Gemeinheiten nicht zurück, wenn er etwas haben will. Den Drang, einfach grundlos Böses anzurichten, hat er jedoch nicht.
      [Religion:] Sonderlich religiös hat sich Fungus noch nie gefühlt. Ok, das war eine dreiste Lüge, welche jenen einen Tag in seinem Leben zu überschatten versuchte, an dem er sturzbesoffen die 'große Schmarotzerin' anbetete, bei der es sich übrigens um eine stattliche Rafflesia in Baba Jagas geheimen Gärtchen handelte. Aber seit diesem Tag ist Fungus religiös gesehen 'clean', wie es der angelsächsisch-veranlagte Volksmund wohl ausdrücken würde, und hat sich selbst geschworen, nie wieder Hexenwein zu trinken. Zumindest keine zweieinhalb Schoppen hintereinander.
      [Beruf:] 'Hexe' müsst' man ihn wohl nennen, wäre er ein Weibchen. Ist er aber nicht und 'Hexer' klingt, nach dem Kennenlernen eines gewissen Geralt von Riva, dann doch etwas zu männlich für dieses kleine dicke Laubgeschöpf. Fungus ist ein Giftmischer, Tränkemixer, Hexenlehrling, und Hobby-Alchemist. Sein Fertigkeiten-Spektrum umfasst also zumindest genug Material, um einer Oma eine vernünftige Rheuma-Salbe zu verkaufen, und sein händlerisches Geschick verhilft ihm dabei nur allzu oft zu ein wenig mehr Gold, als jene Mixtur wirklich wert wäre. Außerdem ist Fungus ein Pilz-Spezialist und -Fanatiker. Vermutlich gibt es unter der Sonne nur wenige die Pilze so gut kennen wie er und dann auch noch mit so viel Eifer an das Thema rangehen.

      Aussehen

      Haarfarbe: Auf Fungus' Kopf wuchert eine ansehnliche Matte Herbsthaares, wobei man bei Dekus nicht von Haaren sprechen kann, sondern von Blättern. Jene sind in allen Herbstfarben vorhanden und fallen ihm bis über die Stirn ins Gesicht. Nach hinten zu nimmt seine Frisur aber schon fast vokuhilahafte Züge an, da ihm sein Blätterhaar bis hinab zu den vier Buchstaben reicht. Mit einem guten Moosband in sattem Grün bindet sich der Deku sein Blätterdach jedoch auch manchmal zu einem feschen Pferdeschwanz, einfach, damit die Matte nicht zu hinderlich wird.
      Augenfarbe: Bedingt durch eine sogenannte 'Iris-Heterochromie' verfügt Fungus nicht nur über eine Augenfarbe, für beide Augen, sondern über zwei unterschiedliche. Sein linkes Auge ist knackig braunfarben, während sein rechtes Auge fast schon unheimlich gelb-orange glüht.
      Hautfarbe: Wie fast jeder Deku verfügt auch Fungus über eine gesunde baumhaft braune Hautfarbe. Allerdings muss man hier noch erwähnen, dass seine Haut, wie für Dekus üblich, der Borke eines Baumes nachempfunden ist. Fungus besitzt eine Schuppenborke, wie man sie vom Bergahorn kennt. Nein, dass heißt nicht, dass er Schuppen hat, sondern, dass seine Borke aussieht, als bestünde sie aus Schuppen. Ist und bleibt Borke. Bitte keine Vergleiche mit Fischen in Fungus' Gegenwart. Da reagiert er empfindlich drauf.
      Statur: Fungus ist ein ziemlich runder Deku, mit kräftigen Ärmchen und zwei flinken Füßen. Ein gesunder Appetit formte seinen Körper über die Jahre zu dem, was man heute sieht: Einen leicht übergewichtigen Deku, bei dem es schon an ein Wunder grenzt, wie flink er sich immernoch bewegen kann. So gemütlich er auch wirkt, ehe man sichs versieht ist er im nächsten Laubhaufen verschwunden!
      Besondere Merkmale/allgemeine Beschreibung: Mal abgesehen von seinen verschiedenen Augenfarben, ist Fungus stolzer Bartträger. Ja, er besitzt einen Vollbart, der dem 'voll' im Namen alle Ehre macht. In seiner allumfassenden Selbstverliebtheit behauptet Fungus oft sogar, er besitze den wunderprächtigsten Bart aller Dekus, wobei zumindest das 'Wunder' im Namen stimmen dürfte, aber dazu später mehr. Der Bart selbst besteht, wie auch Fungus' Haare, aus schönen Herbstblättern und verbirgt die Wampe des Dekus gar vortrefflich. Bis hinab zum Unterleib reicht ihm dieser Auswuchs seines Kopfes und es ist mittlerweile empirisch nachgewiesen, dass es intelligente Lebensformen in seinem Bart gibt (Das 'intelligent' stammt von Fungus selbst). Käferchen, Spinnen und anderes kleines Tiervolk findet problemlos im Bart Platz. Doch was verbirgt sich hinter Fungus' Bart? Ah, die Geheimniskrämerei tötet euch, ich weiß es doch. Aber lest brav weiter, dann werdet ihrs lesen.

      Hab und Gut

      Geldbörse: Tagelöhnerbörse
      Guthaben: 137 Rubine
      Inventar:
      • Kleiner Beutel mit Deku-Knabbereien
      • Einige Deku-Nüsse und -Kerne zum verschießen
      • Ein kleiner Holzdolch
      • Viele kleine Behältnisse pflanzlichen Ursprungs, zum Aufbewahren von verschiedensten Ingredienzien für seine Tränke
      • Ein Beutelchen mit verschiedenen Pilzsporen
      • Ein Beutelchen mit Mörser, Stößel, zwei leeren Phiolen und einem kleinen Kessel.

      Kleidung & Accessoires: Viel Kleidung tragen die Dekus ja nicht. So auch Fungus. Eine Art Lendenschurz aus bunten Herbstblättern ziert Fungus' Unterleib. Verfügbar in 'bunt', 'goldgelb' und 'orange bis feuerrot'. Zudem trägt er eine Art Umhang oder Regenplane, welche tatsächlich nur ein einziges riesiges Blatt ist. Fungus mag sein Riesenblatt, den es lässt sich so vielseitig verwenden. Es ist robust und gut faltbar, schützt Fungus gegen Regen und die Witterung. Außerdem kann man es, im ausgefalteten Zustand, gut halten und als Segel benutzen. Ja, richtig gehört. Hält man sich gut daran fest, und meint der Wind es gut mit eine, genügen schon kleinere Böen um selbst diesen dicklichen Deku vorwärtsgleiten zu lassen. Man kann sich auf Gut Glück durch die Lüfte tragen lassen, oder das Riesenblatt als Fallschirm verwenden, wenn es das Schicksal mal nicht so gut mit einem meint.
      Magischer Gegenstand: Einen echten magischen 'Gegenstand' hat Fungus leider nicht, dafür verfügt er über einen gar magischen Bart! Ja, richtig gehört. Ihr erfahrt endlich, was in und hinter seinem Bart wirklich ist. Verborgen vom Bartwuchs wachsen an Fungus' Körper nämlich waschechte Pilze. Baba Jaga meinte mal, ein paar Feen meinten es gut mit ihm und hätten dem Deku, der so knapp dem Tod durch den dekufressenden Pilz entkommen ist, zum Ausgleich die Möglichkeit gewährt, selbst Pilze an seinem Körper zu kultivieren und dabei eine weitere Infektion durch den Dekufresser zu verhindern. Ob es sich dabei wirklich um Magie handelt, oder schlicht um einen Nebeneffekt des gefährlichen Pilzbewuchses, dem Fungus einst ausgesetzt war, ist bisher ungeklärt. Die von ihm angebauten Pilze wachsen am besten in Mitten von Fungus' Bart, aber auch dahinter findet sich noch ein wenig Platz für die kleinen Lieblinge des Dekus.

      Persönlichkeit

      Charakterzüge/-beschreibung: Hm, wo fängt man bei einem Deku an zu erzählen? Bei einem Deku, der nachweislicherweise einen kleinen Knacks an der Birne hat? Rückblickend betrachtet, war die lange Abgeschiedenheit, in der er lebte, seinem Charakter vieleicht nicht soo zuträglich. Allein im finsteren Wald, in dem er mit seiner Hexenherrin hauste, hatte Fungus reichlich wenig Spielkameraden. Er musste sich also stets selbstbeschäftigen, wenn die Hexe ihn nicht gerade unterrichtete. Einzelgängerisch präsentiert er sich daher. Fungus ist jemand, der nur dann die Hilfe anderer in Anspruch nimmt, wenn es seinem eigenen Vorteil dienlich ist. Sonst braucht er niemanden um zu überleben. Er lässt auch niemanden an sich heran, verschließt sich nur allzu oft und gibt wenig Einblicke in sein Denkwesen. Vieleicht will man auch garnicht wissen, wie er denkt, denn sein Auftreten ist nur allzu oft von Merkwürdigkeiten geprägt. Gelegentlich führt er tatsächlich Selbstgespräche, fängt plötzlich an von sich selbst in der dritten Person zu sprechen, oder plaudert mit seinen Pilzen. Womit wir schon beim Thema wären. Pilze. Jene süßen Dingelchen zieht der Deku ja schon an seinem eigenen Körper groß und (Beim Barte des Dekus!) er hält sie für echte lebende und fühlende Wesen. Umso trauriger findet er es da, wenn er sie letztlich einstampfen muss, um einen neuen Trank fertigzustellen. Dass er sich so liebevoll seine Zöglinge kümmert und gleichzeitig so hinterlistig mit seinen Mitwesen umgeht, erscheint oft paradox. Auf der einen Seite kann er zahm wie ein Lämmlein sein, auf der anderen Seite ist er ein knallharter Geschäftsmann, hart im Verhandeln und verdammt noch mal gerissen wie ein Fuchs. Dass er seine hohe Intelligenz auch einzusetzen weiß, beweist er jeden Tag aufs Neue. Mal lernt er rasend schnell neue Rezepte für verschiedenste Mittelchen, mal eignet er sich einfach durch zusehen einen Verkaufstrick an und ein ander mal zieht er einem unbedarften Bauernjungen auch noch den letzten Rubin aus der Tasche, nur um ihm letztlich Plunder anzudrehen. Reue zeigt Fungus dabei nie. Es geht ihm schlicht um sein Wohl und dafür ist er auch bereit, andere zu hintergehen. Seinen Opfern weint er keine Träne nach, wohl aber jedem Rubin, den er ausgeben muss. Ja, ein wenig knickrig ist der 'Gute' auch noch.

      Stärken [& Vorlieben]: Vor allem ist Fungus verdammt flink im Köpfchen. Er weiß gelerntes schnell umzusetzen oder daraus etwas völlig eigenes zu entwickeln. Einfallsreichtum, eine gute Portion Verschlagenheit und viel Dreistigkeit, lassen Fungus nur zu oft genau dass bekommen, was er wollte. Er weiß sich durchaus auszudrücken und beherrscht den sprachlichen Kniff, sich stets um die Wahrheit herum zu winden, ohne dabei jemals wirklich zu lügen, tadellos. Fungus' Wissen über die Natur ist immens und durch jahrelange Schulung durch seine Hexenherrin stets abrufbereit. Nicht nur mit Pilzen kennt er sich aus. Nein, auch Pflanzen, Tiere und ein klein wenig Magie sind ihm bekannt. Als Hexenlehrling darf man durchaus annehmen, dass dieser verschlagene Deku einige dunkle Geheimnisse hat, aber Geheimniskrämerei gehört leider ebenfalls zu seinen stärken, weshalb man selten mehr erfahren wird, als er bereit ist, zuzugeben. Und wenn er mal etwas verrät, kann es sich genauso gut um einen gut platzierten Appetitmacher handeln, den Fungus ausstreut um sein 'Beute' anzulocken. Allgemein ist man gut damit beraten, sich nicht weiter in Fungus' Angelegenheiten einzumischen, als es der eigene Geldbeutel zulässt, denn er liebt Rubine fast so sehr wie seine Pilze. Es macht ihm Spaß, nur so zum Vergnügen die verrückesten Rezepte auszuprobieren und fände es vermutlich unheimlich witzig, sich mit einem seiner Tränke irgendwann in die Luft zu jagen. Solange ihm das Leben Spaß macht, ist er zufrieden. Und seine Definition von Spaß beinhaltet viel. Abwechslung, Gemütlichkeit und die Freiheit, genau dass zu machen, was er will. Wehe dem, der ihm eine dieser Grundsäulen seines Spaßes nehmen will.
      Schwächen [& Abneigungen]:Auch ein Deku hat so seine Schwächen. Feuer und größere Wassermassen meidet Fungus lieber. Wenn er die Wahl hätte, würde er jedoch jederzeit eher einen See, statt ein Flammenmeer nehmen, denn über den See kann er zumindest ein wenig hüpfen. Im Angesicht allzu großer Untiefen wird er jedoch trotzdem zitternt und in Fötushaltung zu Boden sinken und geistig abwesendes Gemurmel von sich geben. Ja, Fungus hat es nicht so mit tiefem Wasser. Allein der Anblick lässt ihn erzittern. Als großer Anhänger des Mammons, des Zasters, der Kohle und der Rubine, ist Fungus jeglicher Altruismus fremd. Anderen zu helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, dass kommt ihm verrückt vor. So verrückt, wie er manchmal auf seine Umwelt wirkt. Und ja, Fungus ist zuweilen wirklich etwas unberechenbar. Er hat so seine Macken, die er auch nicht immer im Griff hat. Und seine schier grenzenlose Experimentierfreude wird ihm zweifellos eines Tages zum Verhängnis werden. Wenn ihn nicht vorher ein, über den Tisch gezogener, Kunde ins Grab befördert. Und dass wäre vermutlich sogar relativ leicht, den körperlich eignet sich Fungus kaum zum Kämpfer, weshalb er kaum Widerstand leisten könnte, würde man ihm an den Kragen wollen. Gut, er kann Nüsse auf seine Feinde schießen und mit seinen 'Tränken' auch einiges an Chaos stiften, aber gegen rohe Gewalt ist er schlicht machtlos. Seine Ärmchen, obgleich etwas dicker als die anderer Dekus (aber eben nicht muskulöser), werden wohl kaum den Angriff eines Gegners aufhalten können und mit dem kleinen Dolch, mit dem er sich im Notfall bewaffnet, lässt sich auch nicht viel anrichten.

      Biographie [& Ziele]: Mittem im Nokani-Wald, irgendwo im Nirgendwo, da leben die Herbstdekus. Gut, anderswo leben diese putzigen Wesen auch, aber wir reden im Moment eben von diesem einen Stamm. Und dieser Stamm war besonders, denn sie waren sehr sehr abergläubisch. Fungus, der damals noch nicht Fungus hieß, wurde am Mittag geboren. Als man entdeckte, dass der Kleine über zwei verschiedene Augenfarben verfügte, war das Staunen groß. Der Aberglaube der Nokani-Herbstdekus besagt nämlich, dass Dekus mit zwei verschiedenen Augenfarben sowohl das Gute, als auch das Böse in sich tragen, und daher mit Vorsicht behandelt werden müssen, um das Böse nicht zu reizen, aber gleichzeitig das Gute nicht zu vergraulen. Wie alle Mittagsgeborenen, sollte auch Fungus einen Namen mit ungerader Anzahl an Buchstaben erhalten, was wiederum für Diskussionen sorgte, da ein ungerader Name ein Ungleichgewicht zwischen dem 'Guten und Bösen' in Fungus' hätte hervorrufen können. Nachdem die Dorfältesten mehrere Tage über beraten hatten, und dabei ganze zwanzig Schoppen Taumet vernichteten, entschied man sich, der Tradition der Namensgebung Vorrang zu gewähren. Ein ungerader Name würde Fungus' schon nicht der Gefahr aussetzen, dem Bösen zu verfallen. Und überhaupt, was ist schon 'Böse'? So kam es, dass Fungus' damals der Name 'Malpighio' gegeben wurde. Ein schöner Herbstdekuname mit neun Buchstaben, was wiederum, dem Aberglauben des Stammes nach, bedeutete, dass er eines Tages einem neunschwänzigen Fuchs begegnen würde (Ja, wer so abgeschieden lebt, dem fallem die wunderlichsten Sachen ein). An die ersten Jahre seines Lebens kann sich Fungus heute kaum noch erinnern. Er weiß noch, dass er Vögel zum Vergnügen mit Nüssen abknallte, mit seinen Mitdekus um die Wette hüpfte und seiner Großmutter, beim Versuch anhand der Borkenlinien auf ihrer Hand ihre Zukunft zu deuten, weissagte, sie würde von einem, vom Himmel fallenden, Goronen erschlagen werden.

      Ein großer Wendepunkt in seinem Leben, und daran kann er sich noch sehr genau erinnern, war der Tag, an dem er sich seinen ersten Pilz einfing. An jenem Tag tollte er fröhlich mit den anderen Kindern durch den Wald und suchte Nüsse zusammen, freilich um sie später auf arglose Vögel zu schießen. Ein Busch erweckte dabei Fungus' Aufmerksamkeit. Verborgen hinter jenem wuchsen ein paar der beeindruckensten Pilze, die er bis dahin je gesehen hatte. Beim Versuch, sich einen davon mitzunehmen, bespritzte ihn jedoch ein besonders großer und fies aussehender blauer Pilz mit einem merkwürdigen Saft. Und der hatte es in sich. Es dauerte kaum ein paar Minuten, da fingen pilzartige Wucherungen an sich über seinen Körper zu verteilen. Fasziniert von dem Schauspiel, dass sich ihm da auf seinem eigenen Körper darbot, übersah Fungus' damals völlig die Gefahr, die von jener Pilzwucherung ausging. Gut, er wusste damals auch noch nichts vom 'dekufressenden Mörderpilz', da jener, auch heute noch, nur herzlich wenig Dekus bekannt ist, da nur wenige eine Begegnung mit ihm überleben. Fungus überlebte natürlich, aber nur, weil die anderen Kinder rechtzeitig einen der Ältesten herankarren konnten. Der kannte jedoch nur ein Mittel zum kurzfristigen Aufhalten der Ausdehnung der Pilzwucherung. Ein echtes Heilmittel kannte keiner der Herbstdekus. Verzweifelt wagten es die Eltern von Fungus, sich an die einzige Person zu wenden, die ein Heilmittel garantiert kennen würde: Die Hexe Baba Jaga. Jene lebte tiefer im Wald, in den Gefilden, die die Herbstdekus für gewöhnlich mieden. Baba Jaga war kein unbeschriebenes Blatt bei den Dekus. Es hieß, sie entführe kleine Dekus und zerstoße sie mit Mörser und Stößel, um sie anschließend in ihre Mixturen zu rühren. Nur Fungus' Eltern wagten sich, allem Aberglauben zum Trotz, sich der vermeindlichen Dekumörderin zu stellen und sie um Rat zu befragen. Und den kannte sie alte Hexe. Pfiffig wie sie war, verriet sie jedoch den Preis nicht, den ihre Dienste hatten. Den Dekus ein paar ihrer Geheimnisse der Medizinherstellung zu entlocken war Baba Jagas ursprünglicher Plan gewesen. Verführerisch war die Aussicht, das Rezept für den Trank herauszufinden, mit dem man zuverlässig Tränensäcke unter den Augen bekämpfen konnte. Von diesem Plan verabschiedete sie sich jedoch, nachdem sie Fungus' gewaltiges Interesse an ihrer Arbeit bemerkt hatte. Tatsächlich war der kleine Deku damals, kaum hatte er seine Pilzwucherungen hinter sich gelassen, wie ein Wirbelwind durch das Häuschen der Hexe gehuscht und ihr hatte zu allem Fragen gestellt, was er da so sah. Wie ein Schwamm hatte er das bisschen Wissen aufgesogen, dass ihm die Hexe damals zuwarf und nichts davon verließ sein kluges Köpfchen jemals wieder. Gelehrsamkeit und Begeisterung fürs Handwerk im Übermaß, dass beeindruckte die Hexe, besonders, weil sie es an einem so jungen Deku beobachten durfte. Schon änderte Baba Jaga ihre Meinung. Einen Lehrling zu haben erschien ihr nun interessanter als die Entfernung einiger ihrer äußerlichen Makel. Freilich waren Fungus' Eltern nicht sehr erfreut, als sie erfuhren, dass die Hexe ihren Sohn einfach behalten wollte. Doch als sie mit einer ganzen Meute wütender Dekus zurück zum Häuschen der Hexe kamen, mussten sie feststellen, dass die verschlagene Alte bereits 'umgezogen war'. Zurück blieben nur einige überdimensionale Fußabdrücke, die wohl nur einem riesigen Huhn zuzuschreiben waren. Hütte, Hexe und Sohn sahen die Dekus niemals wieder.

      Baba Jaga zog den kleinen Fungus als ihren Lehrling auf, brachte ihm unglaublich viel bei, altes Wissen der Hexen, der Kräuterkunst, Alchemie und weiß Ganon was noch alles. Seinen alten Namen lies sie ihn vergessen, wie sie auch dafür sorgte, dass die Erinnerungen an seine Kindheit bei den Dekus in Vergessenheit geriet. Schwammige Erinnerungen, mehr hat Fungus heute nicht mehr von dieser Zeit. Zeitweise glaubte er sogar, immer bei der Hexe gelebt zu haben. Seinen alten Namen legte er ab, wie es die Hexe wollte. Stattdessen nannte er sich nun Fungus, was eine fruchtbar dezente Anspielung (nagut, es ist eher eine Holzhammeranspielung) auf den Vorfall mit dem Pilzbewuchs ist. Über die Jahre hatte Fungus nur herzlich wenig Kontakt zur Außenwelt. Der tiefe dunkle Wald war nun sein Zuhause und Baba Jaga seine Lehrmeisterin und Ersatzmutter in einem. Wie die clevere Hexe sich schon gedacht hatte, stellte sich Fungus als extrem intelligent heraus, als Lernwilligster der Lernwilligen und als neugierigstes Vieh seit es Katzen gibt. Erst mit etwa zwanzig Jahren verließ Fungus erstmals die relative Sicherheit des Waldes und bereiste Labrynna. Die Erfahrungen jener ersten Reise machten Fungus hungrig. Er wollte mehr von der Welt sehen. Bisher war seine Welt ein Wald mit einer Hexe gewesen. Nach seiner ersten Reise durch Labrynna war Fungus völlig verändert. Es zog ihn in die Ferne und Baba Jaga lies ihn ziehen. Es gab nichts mehr, was sie ihm hätte beibringen können. Doch mahnte sie ihn zu ihr zurückzukommen, eines Tages. In der Nacht vor seiner Abreise ins Ungewisse, weihte ihn Baba Jaga schließlich in eines ihrer bestbehütetsten Geheimnisse ein. Es gab einen Grund, warum die Hexe so abgeschieden in den westlichsten Wäldern der Welt lebte.

      Vor langer langer Zeit hatte es die Hexe einmal gewagt zu versuchen, in den Tempel der Jahreszeiten einzudringen, um sich der Macht eines der Naturgeister zu bemächtigen. Bis zur Kammer des Geistes des Herbstes war sie gekommen, doch war ihr Vorhaben gescheitert, sich dessen Macht anzueignen. Aus Angst vor Vergeltung und Richtspruch über ihr Tun hatte sie, schon immer leicht paranoide, Hexe die Flucht ergriffen. Zeitlebens hatte sie seitdem mit einem merkwürdigen Fluch zukämpfen. Im Herbst schien es so, als wendeten sich alle Tiere des Waldes gegen sie, weswegen Baba Jaga sich im Nokani-Wald niederließ, wo es mehr Geister als Tiere gab und sie sich in der Dunkelheit gut verbergen konnte.
      Um Baba Jagas Schicksal wissend, verließ Fungus am folgenden Tag plangemäß den Wald. Er zog durch die Weltgeschichte und verfeinerte seine Fähigkeiten. Rundum machte er den Eindruck eines normalen reisenden Dekus, aber tief in seinem Inneren heckte der, durchaus durchtriebene, Geist des Dekus bereits einen Plan aus. Wenn es überhaupt eine Person gab, um die er sich sorgte, dann Baba Jaga. Ihr allein war er treu und ihre Geschichte hatte ihn dazu angestiftet, seine Gedanken häufiger gen Holodrum zu richten, hin zum Tempel der Jahreszeiten. Es gingen ein paar Jahre weitere Jahre ins Land, in denen Fungus eine Menge von der Welt zu sehen bekam, aber seine Grübeleien bezüglich Holodrum konnte er nie ganz loswerden. Irgendwie zog es ihn langsam dorthin. Als sei das Schicksal der alten Hexe mit dem seinen verknüpft. Pläne wurden geschmiedet und wieder verworfen. Sollte er es selbst wagen, und sich die Macht über eine Jahreszeit aneigenen? Wenn ja, wie? Oder warum? Allein um des Schicksals Willen? Vieleicht versteht man Fungus' heutigen Charakter ein wenig besser, wenn man bedenkt, dass ihm die Hexe zwar viel bedeutet, sie ihm aber auch ein wenig Egoismus vermacht hat. Letztlich streiten sich zwei Meinungen in Fungus. Die eine Seite in ihm will einfach ordentlich Schotter machen und für den eigenen Wohlstand sorgen, egal wie. Die andere Seite möchte eine 'Schuld' bei der Hexe begleichen und ihr die Macht des Herbstgeistes überreichen. Hm, oder vieleicht doch nicht? Wer weiß. Vieleicht wird sich Fungus letztlich selbst überraschen. Seine Ziele bleiben noch offen, die Zeit wird zeigen, was aus ihm wird.

      [Sonstiges:] Fungus ist zwar kein Meister der arkanen Künste, aber durchaus bewandert in alten Schriften und Hexenkünsten der theoretischen Art. Außerdem besitzt er als Herbstdeku und ehemaliger Bewohner des finsteren Nokani-Waldes ziemlich gute Augen im Dunkeln.
      "I'll give you this strawberry, if you keep it a secret, ok?"
    • Oh, da lernt man ja sogar noch was über Dekukultur xD Also von mir hätte er ein okay, allerdings sind die Pilze, die an ihm wachsen, etwas grenzwertig, da wir keine magischen Gegenstände zulassen, die am Körper (fest)gewachsen sind. Da man nicht weiß, ob sie wirklich magisch sind oder nicht und da man Pilze ja auch irgendwie wieder entfernen könnte, würden sie von mir aus durchgehen, aber mal abwarten, was die anderen beiden dazu sagen.

      War die Baba Jaga mit ihrem Hühnerhaus nicht aus einer russischen Sage? Wäre von mir aus kein Problem, ich möchte mich bloß vergewissern, ob ich das richtig im Kopf habe :3
    • @Tetra: Jaa, aus der Ecke stammt der Name.

      @MangaEngel: Magisch kann ich von vornherein erstmal ausschließen, wenn du darunter Effekte wie 'Versteinerung', 'Geisterfeuer', 'Hühnerverwandlung' oder vergleichbare Späße meinst. Meine Pilze werden vieleicht etwas ungewöhnlicher wirken, als der gemeine Haus-, Garten- oder Waldpilz (Bsp.: Der Aufweckpilz aus 'The Minish Cap', mit dem man Leute aufwecken kann), aber keinesfalls plötzlich die Grenzen der natürlichen Belastbarkeit eines Dekus sprengen, ihn einfach feuerfest machen oder einen Goronen in ein Pummeluff verwandeln. Das können die Pilze allein garantiert niemals. Exotischere Effekte gibt es höchstens bei den Tränken, die Fungus so zusammenmixt, und für die brauchts (wie bei Zaubertränken eben üblich) noch weit mehr als nur warmes Wasser und Pilze.
      "I'll give you this strawberry, if you keep it a secret, ok?"
    • Wenn an ihm quasi "normale" Pilze wachsen, denke ich, sollte das kein Problem sein.
      War sehr amüsant zu lesen, nur nehmen irgendwie die Charaktere mit zwei Augenfarben hier überhand. Das ist schon der dritte. Was ist daran so faszinierend? ;) Ja, bei dir hast du es ja gut in die Biographie eingearbeitet, fiel mir nur auf.

      Vielleicht könntest du die Hexe nicht ganz 1:1 aus der russischen Legende übernehmen, eine dezente Anspielung darf es aber schon sein. Baya Gaga, oder so, weißt schon, wie ich's meine. ;)
      Sonst finde ich den Charakter sehr gelungen.