Organspende

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Inzwischen dürfte ja jeder mitbekommen haben dass auch Politiker mal etwas Sinnvolles zustande bringen und es ein neues Gesetz gibt dass der Organgspende zu mehr Popularität verhelfen soll.
      Ich finde dieses Thema kann gar nicht genug Aufmerksamkeit in den Medien bekommen, denn Deutschland ist im internationalen Vergleich mit 15 Spendern pro Million Einwohner nur unteres Mittelmaß.
      Ich hoffe dieser erste Schritt in die richtige Richtung wird zu einer Verbesserung führen und noch mehr Menschen überzeugen nach ihrem Tod potenziell zu einem Held zu werden. :)

      Hat denn schon jemand persönliche Erfahrungen mit diesem Vorgang erlebt?
      If I sold my soul for a bag of gold to you, which one of us would be the foolish one?
    • Ich wäre für ein System wie in Frankreich: Wer nicht explizit angibt, dass er nach dem Tod eine Organspende ausschließt, erreicht automatisch den Status eines Organspenders, wenn er stirbt.

      Zu mir selbst:
      Wenn ich tot bin, brauche ich diesen Körper nicht. Und bevor mich Würmer ohnehin fressen, darf man meinen Körper ausarbeiten, wie man will. Ich bin dann sowieso nicht mehr da und krieg's nicht mit, auch dürfte mich das in meinem weiteren (Nicht-)Leben wohl kaum berühren. ;) Diese Organe sind nur zum Leben da, wenn ich nicht lebe, brauche ich sie nicht, mein Grab ebenso wenig. Und wenn ich mit meinen Organen Menschen vor dem Tod bewahren kann, passt's noch besser.

      Zum stark ausgeweiteten Respekt & Wohlgesonnenheit nach dem Tod:
      Mir ist ein solcher Umgang zu Lebzeiten lieber als nach dem Tod, wenn ich es ohnehin nicht mitkriegen dürfte.



      Huch, TRT lebt noch? Das ist aber lang her. Willkommen zurück, Urgestein.
    • Ich habe jetzt seit 3 oder 4 Jahren einen Organspende-Ausweis in meinem Portmonaie.
      Ich habe alle Organe freigegeben.

      Ich selbst habe weder gespendet noch etwas bekommen, aber ich bin mir bewusst, dass ich extrem schnell darauf angewiesen sein könnte.
      Herz, Lunge, Bindehaut, Haut, Niere, Leber, Darmteile.
      Es gibt so viele Organe, die sogar bei einem gesunden Lebensstil schlicht irgendwann versagen könnten und wegen denen man ohne Ersatz selbst mit modernster Medizin meist höchstens ein Jahr schafft.

      Ich selbst finde auch die französische Art sehr gut.
      Befragungen zeigen dauernd, dass fast jeder einer Organspende zustimmen würde (nur wenige lehnen grundsätzlich ab und einige würden nur bestimmte Organe nicht hergeben wollen), aber allen ist es zu viel Arbeit, gratis im Internet einen Ausweis zu bestellen bzw beim Arzt oder Apotheker nach einem zu fragen und es so gratis in die Hand gegeben zu bekommen ôo
      Ich mein, ich war letztens im Gesundheitsamt. Da lagen Massen an Ausweisen. Alle gingen dran vorbei.
      Irgendwo schon traurig, denn im Ernstfall würde jeder über die wenigen Organe und den illegalen Handel meckern. Dabei machen genau diese Leute letztlich künstlich diese Knappheit.
    • Es ist gut, wenn sich mehr Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen. Meine Kasse hat mir eine Informationsbroschüre geschickt, der ein Organspendeausweis beilag. Ich selbst habe allerdings bereits einen.

      Ich habe auch mal gelesen, dass die Bereitschaft zur Organspende mit auf die Krankenkassenkarte gespeichert werden soll. Das macht für mich Sinn, da diese im Falle eines Unfalls wahrscheinlich eh ausgelesen wird und man nicht extra den Organspendeausweis dabei haben müsste (den man ja extra besorgen und ausfüllen muss). Außerdem hat man heutzutage eh schon jede Menge Karten und Zeugs im Geldbeutel rumfahren.
    • In Österreich haben wir ja die Widerspruchsregelung - sprich jeder ist Organspender außer er spricht sich vorher dagegen aus - was für mich einen Organspenderausweis obsolet macht.

      Ich selbst hätte nichts dagegen, wenn ich jemanden meine Organe spenden würde - nach meinem Tod versteht sich ;) Und ich versteh auch nicht was letztendlich dagegen spricht bzw. was die Gegenargumente sind. Muss ich wohl nachher mal auf Wikipedia schauen, da gibt's sicher eine Sektion "Kritik". (InB4 irgend ein religiöser Sch... äh Kram)

      Ich mein, wenn ich jetzt dringend irgend ein Organ brauchen würde, möchte ich das auch haben. Ist das selbe wie Blutspenden für mich. Ich mein - mir schadet das Ganze ja nicht und anderen wird geholfen. Und wenn ich mal so etwas brauche (also Organe, Blut etc), bin ich auch froh, wenn jemand anderer etwas gespendet hat.
      James
      [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/24753690/stuff/forenlinks/rocketsign.png]
      Team Rocket - so schnell wie das Licht,
      gebt lieber auf und bekämpft uns nicht!

      join #teamrocket @iz-smart.net
    • Original von Stan
      Und ich versteh auch nicht was letztendlich dagegen spricht bzw. was die Gegenargumente sind. Muss ich wohl nachher mal auf Wikipedia schauen, da gibt's sicher eine Sektion "Kritik". (InB4 irgend ein religiöser Sch... äh Kram)


      In dem Sinne wäre die Kritik wohl eher, dass es viel zu viel Nachfrage gibt als Angebot. Zudem kommt noch, dass es äußerst schwierig ist, einen passenden Organspender zu finden - Die Organe müssen auf Molekularebene zueinander passen und die Blutgruppe muss afaik auch stimmen, was den Angebotmarkt für das einzelne Individuum nochmals erheblich einengt. Ansonsten kann es halt dazu führen, dass der Patient, nun ja... Wäre nicht ganz so toll für ihn dann.

      Ich persönlich habe mir noch keine großen Gedanken über mein Ableben gemacht und dementsprechend noch keinen Organspendeausweis, würde ihn mir aber sicherlich noch besorgen - Wenn ich tot bin und selbst dann noch nützlich sein kann, warum nicht? Außerdem wäre es nur von Vorteil für mich, einmal noch sicher gehen, dass ich auch wirklich tot bin - Ein wenig Paranoia habe ich ja schon, dass ich plötzlich im eingeengten Sarg erwache und jämmerlich ersticke und lebendig von Maden zerfressen werde.

      Zu Lebzeiten bitte keine Organspende durch mich, entschuldigt aber ich habe eine viel zu große Spritzenphobie und Angst vor Operationen, als dass ich diesen Schritt wagen würde.
    • @Stan
      Ich hatte das Thema in einem anderen Forum mal angesprochen.

      Es gibt offenbar vorrangig drei Gründe.
      1)
      Religion
      Fast jede Religion betrachtet den Körper als ein Geschenk des entsprechenden Gottes, es wäre insofern eine Sünde, das Geschenk zu zerstören statt zurückzugeben.
      Ausnahme ist der Buddhismus, wo gesagt wird, dass man nur mit einer vollständigen Seele und einem vollständigen Körper ins Nirvana kann oder so.

      2)
      Persönliches Empfinden
      Drei hatten tatsächlich Sachen geschrieben wie "Ich will es meiner Famile nicht antun, meine Leiche ohne Augen vor der Bestattung zu sehen". Mein Einwurf, dass die Leiche eh in so nem Fall präpariert wird, dass man es nicht sieht, wurde ignoriert.
      Also manchen geht es offenbar wirklich schlicht um das Prinzip, dass sie aus nicht nachvollziehbaren (und auch von ihnen nicht erklärbaren) Gründen nicht auseinander genommen werden wollen. Manche argumentierten sogar mit Operations-Phobie (welche als Toter ja eh immer voll drastisch ist...)

      3)
      Esoterische Gründe
      Ein paar haben die Spende ausgeschlossen, weil sie davon überzeugt sind, dass die Augen z.B. der Ort der Seele sind und deshalb im Körper bleiben müssen. Oder weil sie denken, dass man dann die Spenderperson wie ein Poltergeist verfolgen würde ôo
      Oder weil sie davon überzeugt sind, dass sie sogar ganz diese Person übernehmen werden, wenn ihr Herz umtransplantiert wird.



      Die religiösen Gründe finde ich da irgendwo noch am Besten, denn wenn man an einen Gott und ein "nach dem Leben" glaubt, dann ist es vermutlich auch logisch, dass man davon überzeugt ist, dass der Körper für was-auch-immer vollständig bleiben muss.
    • Ich finde, man sollte sich nicht so über andere erheben und solche Gründe wie auch immer bewerten. Da gibt es kein "beste" oder gar "ôo". Das sind alles Dinge, die man respektieren sollte. Das hat dann auch nichts mit Egoismus oder so mehr zu tun.
    • Ich weiß, mich störte auch mehr, dass speziell die Leute, die ich hier indirekt zitiert habe, es dafür nicht ausschlossen, eine Spende zu bekommen.
      Dieses "ich nehme, gebe aber nicht" hatte mich sehr gestört.
      Die Religiösen haben auch das Erhalten für schlecht befunden (denn die Anderen sind ja quasi Sünder).
      Aber die mit der OP-Phobie meinte, im Ernstfall würde sie natürlich ein Organ annehmen. Lebend ist es also offenbar im Schlimmstfall ok, operiert zu werden. Sonst ist es aber lebend (oder tot) absolut nicht möglich.
      Und die Esoteriker...
      Wenn man selbst Andere verfluchen würde, ist es blöd, selbst verflucht zu werden ist aber wieder ok (na gut, vielleicht steht man auf sowas, wäre noch irgendwie nachvollziehbar, aber gerade bei der, die das geschrieben hatte, glaube ich das nicht, da sie echt paranoid wegen sowas ist).

      Sowas finde ich halt einfach nur extrem seltsam, wenn nicht sogar egoistisch.
      Jeder darf ja glauben und finden, was er will.
      Aber mich stört der Gedanke, dass all das, was sie am Geben hindert, nicht beim Nehmen gilt, obwohl beides EIGENTLICH der selbe Vorgang ist (nur beim Geben halt in die andere Richtung als beim Nehmen).
    • Original von MangaEngel
      2)
      Persönliches Empfinden
      Drei hatten tatsächlich Sachen geschrieben wie "Ich will es meiner Famile nicht antun, meine Leiche ohne Augen vor der Bestattung zu sehen". Mein Einwurf, dass die Leiche eh in so nem Fall präpariert wird, dass man es nicht sieht, wurde ignoriert.
      Also manchen geht es offenbar wirklich schlicht um das Prinzip, dass sie aus nicht nachvollziehbaren (und auch von ihnen nicht erklärbaren) Gründen nicht auseinander genommen werden wollen. Manche argumentierten sogar mit Operations-Phobie (welche als Toter ja eh immer voll drastisch ist...)


      Also ich habe es noch nie erlebt, dass ich bei einer Beerdigung vor einem offenen Sarg stand. Ich will den Menschen doch in Erinnerung behalten, wie er zu Lebzeiten aussah und war und mir keine Leiche ansehen. Außerdem würde man es ja auch nicht unbedingt sehen, wenn beispielsweise das Herz entfernt wurde. Die Toten liegen ja nicht nackt im Sarg. Diese "Ausrede" finde ich blödsinnig.

      Ich glaube viele Menschen wollen auch nicht Organe spenden, weil sie Angst haben, zu früh für tot erklärt zu werden und als "Ersatzteillager" zu dienen. Dabei kommt eine Transplantation ja wohl auch nur in Betracht, wenn man hirntot ist, was anscheinend recht selten vorkommt. in diesem Fall müssen genaue Vorgaben eingehalten werden, bis es auch wirklich zu Organentnahme kommt.

      Was sich viele auch nicht vor Augen führen ist, dass sie evtl. für einen Verwandten entscheiden müssen, wenn dieser keinen Spenderausweis hat. Diese Entscheidung in diesem Moment fällen zu müssen, wenn man um einen geliebten Menschen trauert, ist sicher nicht leicht.
    • Ich hab bisher zu diesen Gelegenheiten auch noch nie einen offenen Sarg zu Gesicht bekommen. Und selbst wenn; ich geh einfach mal nicht davon aus, dass bei Organentnahmen so stümperhaft rumgeschnipselt wird, dass der Körper davon entstellt wird. Und selbst wenn; der Körper zerfällt ohnehin, von daher verstehe ich nicht wirklich, warum man seine eventuell vorhandene Ästhetik unbedingt noch bewahren will.

      Ich finde es auch sinnvoll, Organe zu spenden. Leben geht halt immer vor.
      (Wobei ich schon Paranoia habe, vorzeitig ausgehöhlt zu werden, realistisch hin oder her ;( )
    • Original von Wons
      Ich hab bisher zu diesen Gelegenheiten auch noch nie einen offenen Sarg zu Gesicht bekommen. Und selbst wenn; ich geh einfach mal nicht davon aus, dass bei Organentnahmen so stümperhaft rumgeschnipselt wird, dass der Körper davon entstellt wird. Und selbst wenn; der Körper zerfällt ohnehin, von daher verstehe ich nicht wirklich, warum man seine eventuell vorhandene Ästhetik unbedingt noch bewahren will.


      Der tote Patient wird im OP genau so behandelt und auch wieder zugenäht und gesäubert wie ein normaler Patient.
      Ich durfte bis jetzt 2x an einer Multiorganentnahme teilnehmen und war einfach nur vom Ablauf der OP und der Organisation durch die DSO fasziniert.

      Ich selbst habe seit meiner Ausbildung einen Organspendeausweis und alle Organe freigegeben. Habe auch meiner Familie Ausweise besorgt.
    • Es gibt auch andere Gründe, warum Menschen 'ne Spende ablehnen. Manche haben Schiss, dass einem die Organe durch die hohe Nachfrage quasi 'entrissen' werden - Sprich, man ist noch nicht hirntot/in keinem irreparablen Zustand und die Organe werden trotzdem gespendet; sie vertrauen den Kriterien zur endgültigen Feststellung des Hirntods sowie der Kompetenz derjenigen, die diesen feststellen, nicht. Andere sind sich vielleicht bewusst, dass sie zu ihrer Lebzeit mit ihrem Körper einige Schindluder getrieben haben und das nicht weitergeben wollen (es ist z.B. auch durchaus vorgekommen, dass ein Organspendeempfänger durch den Spender Lungenkrebs bekommen hat). Und schließlich haben manche auch intime, eigene Gründe, warum und weshalb sie ihre Organe nicht spenden wollen, über welche man sich nicht einfach ohne weiteres erheben sollte - egal, wie unlogisch oder nicht nachvollziehbar sie erscheinen.

      [EDIT: Okay, da ich jetzt meinen Beitrag nochmal überflogen und festgestellt habe, dass ich im 'neutralen Standpunkt'-Wahn die andere Seite außen vor gelassen habe: mir ging es nur darum darzustellen, dass Menschen in Bezug zu Organspende nicht nur religiös-moralische, sondern auch existenzielle Ängste haben können. Diese Ängste sind aber selbstverständlich nicht gerechtfertigt, sondern sind Folge der generellen Ungebildetheit zur Thematik und zur Prozedur der Organentnahme. Zur Feststellung des Hirntods gibt es eine Vielzahl an notwendigen Kriterien, die, wie Salev ein paar Beiträge weiter schildert, nur von unparteilichen Ärzten festgestellt werden dürfen. Dass ein Empfänger durch eine Spende Schaden (wie z.B., wie eben erwähnt, Lungenkrebs) erleiden kann, ist nur anekdotisch belegt und keine reale konstante Gefahr, da Transplantationspatienten über den Zustand der Spenderorgane in der Regel aufgeklärt werden und stark geschädigte Organe selbstverständlich sowieso nicht in Frage kommen; anderweitig kann man sich nicht nur auf absolut hochreine Organe konzentrieren, da es dafür schlichtweg zu wenig Spender gibt.Was die intimen Gründe angeht, ist es jedem selbst überlassen, ob er in der Form soziale Dickishness praktizieren will, das Problem ist nur, dass man niemanden die Entscheidung reinzwingen kann - nur verhelfen, ein besseres Verständnis und eine bessere Aufklärung zum Thema zu haben. Im Gegensatz dazu unterrstütze ich allerdings auch die Aussage, dass, sofern die Person zu Lebzeiten kein Statement zu Organentnahme gemacht hat, sie auch als Spender verifiziert werden soll.]

      Ich selbst lass meinen ganzen Körper der Allgemeinheit - nehmt mich aus, so viel ihr wollt, ich habe absolut keine Bedenken; ehe ich unter der Erde zu Dünger kompostiere, kann ich auch genauso gut meine Zahnräder anderen Menschen zur Verfügung stellen, um das Wunderwerk Mensch weiterzubetreiben. Praktischerweise hab' ich vor 1 oder 2 Monaten 'nen Ausweis von meiner Krankenkasse per Post zugeschickt bekommen mitsamt informativen Heftchen über das Thema Organspende, das so manch anderer unentschlossener Person auf die Sprünge helfen könnte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Graf Ganon ()

    • Ich hatte bei der Beerdigung meines Nachbarn diesen im Sarg gesehen.
      Je nach Grund des Todes wird es manchmal natürlich gelassen (Unfall-Opfer sind meist schlicht nicht rekonstruierbar) und manchmal wünschen die nächsten Angehörigen schlicht, dass der Sarg geschlossen ist.

      Aber er kann auch offen sein.
      Bestatter sind zeitgleich meist sehr talentiert in der Thanatopraxie.
      Das heißt, sie waschen, schminken und pflegen die Toten, ziehen ihnen was Schönes an, korrigieren ihre Mimik zu einem friedlichen Ausdruck und alles.
      Die Toten sehen dadurch immer aus, als wenn sie schlicht nur schlafen würden.
      Das hat nunmal (wie gesagt) irgendwo natürlich Grenzen, aber eine Organspende ist nie wirklich ein Problem. 90% aller Spenden passieren durch den Torso, der von Kleidung verdeckt wird. Wenn sowas wie die Auge entnommen werden, dann werden Augen aus selbstauflösendem Material in die Augenhöhlen eingesetzt, wodurch die Angehörigen nichts bemerken. Auch das Entnehmen sämtlicher inneren Organe fällt nicht auf, denn auch hier wird der Bauchraum dann aufgefüllt mit Material, dass brennbar ist und auch bei einer normalen Erdbestattung schnell zerfällt.


      Deshalb, es ist eigentlich totaler Quatsch, sich darum Sorgen zu machen.
      Aber manche scheinen da sehr paranoid zu sein und befürchten wirklich, man sähe es ihnen an.


      Und das mit dem "zu früh für tot erklären"
      Beim Gesundheitsamt gibt es eine ca. 10-seitige Broschüre, wo genau aufgelistet wird, was Ärzte zu tun haben, bevor sie auch nur dran DENKEN dürfen, jemanden auszunehmen.
      Vor allem sind Organspender eher selten, denn diese dürfen selbst mit Zustimmung in fast allen Fällen nur an völligem Gehirnversagen sterben (ich glaube, Ausnahme ist nur bei Dingen wie den Augen oder der Haut), denn normalerweise setzt das Herz vor dem Gehirn aus, was aber die Organe schädigen würde. Sprich, es ist schonmal sehr unwahrscheinlich, dass man in jungen Jahren überhaupt als Spender in Frage kommt, da dort meist Unfälle oder Krankheiten zum Herz- statt Gehirnstillstand führt.

      Und - wenn man schon nicht selbst entscheiden will - man kann im Ernstfall ja immer noch mit den nächsten Angehörigen darüber sprechen.
      Man kann im Organausweis ja auch angeben, dass eine bestimmte Person im Ernstfall die Entscheidung zu tragen hat. Denn ohne Ausweis muss eh letztlich jemand Anderes diese Entscheidung fällen.
      Ich habe mit meiner Mutter und meiner Schwester darüber gesprochen, denn meine Mutter will keinen Ausweis. Aber sie sagte meiner Schwester und mir, dass sie mit Spenden einverstanden wäre. Insofern wäre es unsere Aufgabe, das gegen unsere Großeltern durchzuboxen, da sie es nicht schriftlich dabei hat. Es wäre oben drauf für uns sicherlich höchst schmerzhaft, darüber in so einer schrecklichen Situation über sowas nachdenken zu müssen.
      Bevor ich jemandem so etwas zumute, will ich ihnen dann doch die Entscheidung abnehmen und es schriftlich da haben. Wer ablehnt, der kann es schriftlich ablehnen. Wer dafür ist, der kann dafür sein. Besser, als seine Verwandtschaft neben der Trauer noch diese Entscheidung aufzuhalsen. Eventuell sogar zu Streit zu führen, wenn die einen dafür und die Anderen dagegen sind.
    • MangaEngel:
      Ich glaube, du verwechselst da was mit einer Obduktion. Hab bis jetzt noch nicht gesehen, dass der Bauch nach der Organspende aufgefüllt wird. (Kann mich aber natürlich auch irren)
      Man muss dazu aber auch sagen, dass nur im seltensten Fall wirklich alle Organe entnommen werden, sondern nur die, auf die auch ein passender Empfänger wartet.

      Zum Lungenkarzinom nach Transplantation: Raucherlungen werden i.d.R. nicht verpflanzt (Fettlebern oder zirrhotische Lebern werden meines Wissens nach aber nie verpflanzt ), es sei denn, der Empfänger ist damit einverstanden und ist sich über die damit verbundenen Risiken bewusst.
      Wenn ich die Wahl hätte, ob ich demnächst qualvoll an Mukoviszidose sterbe, da es kein 100%ig gesundes Organ gibt, oder ob ich noch 20 oder mehr Jahre ganz gut mit einer Raucherlunge leben kann, die evntl mal ein Karzinom entwickeln könnte (aber nicht muss), fiele mir die Entscheidung nicht schwer...
      Auch Nichtraucher können ein Lungenkarzinom bekommen...
    • Original von Hellinheaven
      MangaEngel:
      Ich glaube, du verwechselst da was mit einer Obduktion. Hab bis jetzt noch nicht gesehen, dass der Bauch nach der Organspende aufgefüllt wird. (Kann mich aber natürlich auch irren)
      Man muss dazu aber auch sagen, dass nur im seltensten Fall wirklich alle Organe entnommen werden, sondern nur die, auf die auch ein passender Empfänger wartet.

      Möglich, dass ich da was verwechsel, habe aber gehört, dass die Entnahme vom oberen Torso (vorrangig Lunge) durchaus aufgefüllt wird, wenn der Sarg offen sein wird.
      Aber ja, evtl. vertue ich mich da auch, da die Rippen und Kleidung die Leere theoretisch vertuschen müssten.
      Oder aber es ist Sache der Hinterbliebenen, ob der Körper "leer" sein soll oder nicht?

      Naja, aber wenn man das unbedingt wissen will, es gibt ja immer noch die kostenlose Info-Hotline der Organspende-Zentrale o.o

      Ich denke, es ist recht egal. So oder so wird die Bestattung auch trotz Organentnahme schön und der Leichnam ansehnlich sein.


      Und zu der Raucherlunge:
      Ich hab gelesen, dass es da aber auch Grenzen gibt. Die Lunge darf nicht ZU verschmutzt sein.
      Ansonsten, klar, eigenes Risiko, ob man sie nimmt oder nicht.
      Besser als eine künstliche Lunge ist eine adaptierte Raucherlunge aber trotzdem allemal.
    • Naja klar, so'nen Teerklumpen, der kaum funktionstüchtig ist, wird keiner transplantieren ^^

      Und gerade den Thorax muss man eig. gar nicht auffüllen, weil... der wird ja eh von Brustbein und Rippen geformt. Und wenn man das Brustbein nachher nicht vernünftig aneinanderfügt, hilft die beste Füllung nicht... das wird dann immer strange aussehen ;)
    • Original von MangaEngel
      Und das mit dem "zu früh für tot erklären"
      Beim Gesundheitsamt gibt es eine ca. 10-seitige Broschüre, wo genau aufgelistet wird, was Ärzte zu tun haben, bevor sie auch nur dran DENKEN dürfen, jemanden auszunehmen.
      Vor allem sind Organspender eher selten, denn diese dürfen selbst mit Zustimmung in fast allen Fällen nur an völligem Gehirnversagen sterben (ich glaube, Ausnahme ist nur bei Dingen wie den Augen oder der Haut), denn normalerweise setzt das Herz vor dem Gehirn aus, was aber die Organe schädigen würde. Sprich, es ist schonmal sehr unwahrscheinlich, dass man in jungen Jahren überhaupt als Spender in Frage kommt, da dort meist Unfälle oder Krankheiten zum Herz- statt Gehirnstillstand führt.

      Nicht nur das: Es ist auch keine Sache des Transplantationsteams, stattdessen stellen zwei extra herbeigerufene unabhängige Ärzte den Hirntod fest, die mit der Transplantationssache nichts zu tun haben. Da sitzen keine Geier, wie manche wohl denken. Das ist Extrapersonal, das mit der Transplantationsdurchführung nichts zu tun hat.