Tyloria-Wald

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    • Der Tyloria-Wald ist ein dichter Wald, um den sich Mythen und Legenden ranken. Wie um diese geheimnisvolle Atmosphäre noch zu untermalen, legt sich oftmals weißer Nebel über den gesamten Wald. Selten verirrt sich jemand hierher. Aber in zahlreichen Gute-Nacht-Geschichten findet der Wald dennoch Erwähnung, denn es heißt, dort gäbe es ganze Minish-Dörfer. Die Minish, so glauben viele hylianische Kinder fest, leben in Pilzhäusern, in Baumstämmen und unter Blättern. Aber das ist natürlich Unfug - oder?

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    • Schwanenfeder [Minish]
      Dorf der Waldminish
      Am Morgen

      Ein lautes Schnaufen hatte Schwanenfeder aus dem Schlaf gerissen. Sie rieb sich die Augen, gähnte ausgiebig und schälte sich dann aus dem Eichenblatt, in das sie sich eingewickelt hatte. Nachdem sie es sorgsam wieder glatt gestrichen hatte, schaute sie aus dem Fenster, das in ihren Garten zeigte, und erkannte auch gleich, was sie geweckt hatte.
      Schwanenfeder lebte, wie fast alle Waldminish, in einem Pilz. Gut, natürlich gab es Ausnahmen. Ein Minish lebte beispielsweise in einer Glasflasche, die er im Wald gefunden und dann mit Hilfe vieler weiterer Freunde hergeschafft hatte. Aber die meisten lebten in Pilzen. Schwanenfeder hatte es recht gemütlich in ihrem geräumigen Fliegenpilz. Das Einzige, das manchmal störte, war, dass sie ständig darauf hingewiesen wurde, bloß nicht von ihrem Haus zu naschen. Als ob sie so etwas tun würde. Wer aß denn schon sein eigenes Haus auf?
      Schwanenfeders Haus hatte sogar einen gemütlichen kleinen Garten. Allerdings war davon leider nicht viel übrig geblieben, denn vor einigen Wochen hatte sich dort ein Maulwurf eingenistet. Eines Tages war er aus dem Nichts heraus aufgetaucht und hatte Schwanenfeders kompletten Garten in einen riesigen braunen Maulwurfshaufen verwandelt. Ansonsten war er ja wirklich sehr nett, aber hätte er sich denn nicht anderswo ausgraben können? Auch an diesem Morgen war er wieder aufgetaucht und sein Schnaufen hatte Schwanenfeder geweckt. Sie öffnete das Fenster und grüßte ihn freundlich, aber wie immer grüßte er nicht zurück. Nachdenklich setzte Schwanenfeder sich auf ihr Bett. Was sollte sie heute tun? Sie hatte keine Ahnung. Arbeit gab es momentan nicht. Dabei war es das, was sie sich am meisten wünschte; sich irgendwie nützlich machen zu können. Seit sie im Dorf der Waldminish angekommen war, hatte sie die verschiedensten Aufgaben erledigt: Pakete von A nach B getragen, gekocht und gebacken, gespült oder neue Häuser aus Pilzen gebaut. In nichts davon war sie wirklich gut gewesen, aber sie hatte sich doch immerhin Mühe gegeben. Momentan war sie als Briefträgerin eingestellt. Ein wenig merkwürdig kam ihr das ja schon vor, denn da die Waldminish kaum Kontakt nach außen hatten, schrieben sie gar keine Briefe; wozu auch, all ihre Freunde wohnten ja schließlich im selben Dorf. Seit Tagen saß Schwanenfeder nur untätig herum; Arbeit gab es keine und Freunde hatte sie auch nicht. Außer vielleicht den Dorfältesten, aber der war ja auch alt und außerdem immer so beschäftigt. Und die anderen Minish redeten zwar oft über sie, aber etwas Nettes war selten dabei. Wenn von Schwanenfeder die Rede war, fiel erstaunlich oft auch das Wort "Katastrophe".
      Mit einem Seufzer stand sie auf. "Na gut, ich tu's.", dachte sie. Seit einigen Tagen schon hegte sie diesen Gedanken. Hier im Dorf brauchte sie niemand und eigentlich hielt sie hier nichts. Sie würde fortgehen. Natürlich war es für einen Minish schwierig, durch die riesige Außenwelt zu ziehen, aber sie hatte es schließlich schon einmal geschafft. Sie erinnerte sich zu gut, wie sie einst in das Dorf der Waldminish gekommen war. Riesige Seen, die - das wusste sie aus den Geschichten des Dorfpriesters - von den Menschen "Pfützen" genannt wurden, hatten ihr oft genug den Weg versperrt. Aber sie hatte den Weg trotzdem gemeistert. Ein freundlicher Hund hatte sie ein gutes Stück mitgenommen; er hatte ihr erlaubt, sich auf seinen Kopf zu setzen und an seinen Ohren festzuhalten. Doch dann führte ihr Weg sie durch die Beete eines übellaunigen Bauern, der vor Kurzem all seine Felder umzäunt hatte. Und als der Hund über den Zaun gesprungen war, war Schwanenfeder von seinem Kopf gepurzelt und in einer Kohlpflanze gelandet. Sie hatte ihm noch nachgerufen, aber er hatte sie nicht gehört. Vermutlich hatte der arme Kerl erst in Hyrule Stadt gemerkt, dass sie nicht mehr da war. Denn dort hatte sie eigentlich hingehen wollen. Sie hatte viele Geschichten darüber gehört und gelesen und es schien ihr ein guter Ort zu sein. Zumindest stand in den Geschichten nie etwas Negatives, und Geschichten hatten ja eigentlich immer einen wahren Kern.
      Stattdessen war Schwanenfeder schließlich noch eine Weile lang herumgeirrt, bis sie schließlich im Tyloriawald gelandet war, wo sie vom Dorfältesten der Waldminish gefunden worden war. Er hatte sich rührend um sie gekümmert, aber selbst er konnte vermutlich in Wahrheit nicht leugnen, dass Schwanenfeder das Unglück quasi magisch anzog.
      Nein, sie konnte nicht hier bleiben. Sie hatte dem Ältesten schon genug Umstände bereitet. Lieber wollte sie endlich nach Hyrule Stadt gehen. Vielleicht würde sie ja sogar den netten Hund wieder treffen. Außerdem hatte der Dorfälteste ihr einmal erzählt, dass dort mit Zitronen gehandelt wurde. Vielleicht würde ihr ja ein nettes Kind eine schenken, vielleicht sogar zwei. Denn nur Kinder konnten die Minish sehen, hatte man ihr erzählt. Und Kinder waren in den Geschichten immer lieb und niemals unfreundlich.
      Hastig suchte sie zusammen, was sie mitnehmen wollte. Viel war es nicht; ihre alten Bergminish-Kleider, von denen sie sich irgendwie nicht trennen konnte, und der magische Stein, den der Dorfälteste ihr geschenkt hatte. Allerdings war der Stein gar nicht wirklich magisch, zumindest hatte Schwanenfeder bisher noch nichts davon gemerkt. Aber im Notfall würde der Stein sie bestimmt beschützen, dachte sie. Als sie alles beisammen hatte, hinterließ sie noch einen Abschiedsbrief für den Dorfältesten auf ihrem Tisch. Auch von dem Maulwurf verabschiedete sie sich, aber der ignorierte sie nach wie vor. Dann schloss sie sorgfältig ihr Fenster und verließ ihr kleines Haus. Obwohl es nicht nötig war, verschloss sie auch noch die Tür, wandte sich ab und verließ schließlich, nicht ohne sich noch einige Male umzusehen, das Dorf, das so lange ihre Heimat gewesen war.


      [-> geht irgendwann demnächst nach Hyrule Stadt~]

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    • Lanari
      Auf einer kleinen Waldlichtung
      Nachmittag

      Lanari sog die Luft tief ein, das letzte Mal war sie vor 5 Jahren hier gewesen... Bis zu dem heutigen Tag hatte sie es nicht verkraften können auf diese Lichtung zu gehen, sie vermisste ihre Zieheltern.. und es war so einsam ohne sie hier.

      Sie erinnerte sich nur noch düster wie sie damals von Kleeblatt, ihrem Ziehvater, und Kamillenblüte, ihrer Ziemutter hier aufgefunden wurde.
      Sie konnte sich noch an die kleinen trappelten Schrittchen erinnern mit denen die zwei damals verwundert angelaufen kamen und nach gründlichen Beäugen und Ausfragen (damals konnte Lanari mit ihren 4 Jahren und ziemlich kleinen Wortschatz nur wenig Auskunftgebende Antworten geben) Lanaris, beschlossen die Minish sie zu sich zu nehmen. Lanari musste eine winzig kleine Frucht essen, um die Sprache der Minish zu verstehen und sprechen zu können.

      Nachdem das 'Sprachproblem' geklärt wurde, gab es viele Fragen... Mit was sollen wir sie füttern? Wo soll sie schlafen? Was soll sie anziehen?

      Mit der Zeit klärte sich alles: Lanari bekam Beeren, Kräuter und Früchte von Bäumen zu essen,schnell lernte sie diese selber zu suchen. Aber der Winter war eine harte Zeit, oft litt Lanari unter großem Hunger weil ihre Vorräte an getrockneten Beeren und Kräutern oft nicht ausreichten.

      Lanari schlief in der Zeit bei den Minish vorerst unter einem durch einen Sturm umgestoßenen Bau, der sie vor Regen und Schnee schützte. Bettmaterial, das sie warm hielt musste sie sich aus Moos zusammenbasteln. Auch in dieser Hinsicht wurde der Winter zu einem Problem. Die Minish versuchten zwar Decken zu stricken aber.. nunja, diese reichten bei weitem nicht aus weil sie wirklich winzig waren. Lanari half sich deswegen mit Pelzen aus, die sie mit scharfen Steinen von verstorbenen Waldtieren entfernte.
      Mit 8 Jahren zog sie in eine Höhle die sie an der Grenze vom Tyloria Wald zur hylianischen Steppe endeckt hatte.In dieser lebte es sich besser und leichter.

      Ihre Kleidung musste sie auch aus Pelzen von Tieren , vorerst von bereits toten, nachdem sie ihren Bogen bekam von Erschossenen und aus den Stoff der Kleidung mit der sie aufgefunden wurde ,machen.

      Kleeblatt und Kamillenblüte halfen Lanari in ihrer Kindheit viel, sie lehrten ihr essbare und giftige Beeren, Früchte und Kräuter voneinander zu unterscheiden, zu nähen und viele andere Sachen.
      Sie hatte auch viel Spass mit ihnen, sie spielten Ratespiele, sangen Lieder, erzählten sich Geschichten..
      Lesen und Schreiben lernte Lanari später von netten Wanderern die durch Zufalll in den Tyloria Wald gerieten.

      Eines nebligen Tages, Lanari war gerade 13 Jahre geworden, brachten ihre Zieheltern sie zu genau dieser Lichtung, genau diesen Ort an dem sie gerade auch saß und verabschiedeten sich von ihr... dann verschwanden sie und seitdem hat Lanari die beiden nie mehr gesehen.

      Und genau dieser Schmerz, der Schmerz den sie damals gehabt hatte als ihre Zieheltern langsam im Nebel verschwanden stieg ihr nun wieder hoch.. Und sie hatte das Gefühl, dass er sie langsam von innen auffraß. " Ich muss hier weg" sagte sie zu sich selbst und schon schnappte sie sich ihre Umhängetasche und rann aus dem Wald heraus, auf ihr Pferd Indigo zu, das an der Grenze zur Hylia-Steppe stand. Angekommen, schwang sie sich auf ihn und ritt in Richtung Hyrule, Richtung Zuhause...

      [Nach Stadt Hyrule -->]

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    • Lanari
      Waldlichtung
      Früher Abend

      Langsam verschwand die Sonne hinter den Bäumen des Waldes und ein kühler Wind begann zu wehen. Lanari genoss den Geruch der feuchten Herbstluft und schloss für einen Moment die Augen um alte Erinnerungen an diesen Ort genießen zu können. Aus weiter Ferne hörte man Gesänge und Musik, sie kündigten den Beginn der Zitternacht an. Lanari sah neben sich. Wie immer stand ihr treues Pferd Indigo neben ihr, den Kopf gesenkt um zu grasen. Sie legte ihre Hand auf seinen Hals und streichelte ihn behutsam. Sie liebte es einfach nur neben ihm zu sitzen und den dämmrigen Wald zu genießen. Trotz Indigos Anwesenheit war sie dennoch sehr einsam. Sie vermisste die alten Zeiten, damals waren noch die Minish da mit denen sie reden und spielen konnte aber gerade war sie allein. Zu allein. Sie brauchte jemanden mit dem sie reden konnte, jemand der kein Pferd oder ein anderes Tier ist sondern jemand der einem der vielen Völker Hyrules angehörte. Einen Freund, einen richtigen echten Freund. Sie strich gerade mit ihrer Hand über das nasse Moos als sie zusammenzuckte. Erneut kam eine Erinnerung in ihr hoch. Es war schon fast schmerzhaft daran zurückzudenken. Denn sie hatte mal eine richtige Freundin gehabt.

      Ihr Name war Kieselstein. Sie war ein kleines Waldminishmädchen mit hellgrünen Haaren in denen stehts eine rosa Schleife steckte. Kieselchen wie Lanari sie immer nannte war sehr leise und schüchtern. Wenn sie mal sprach waren es nur freundliche oder tröstende Worte gewesen. Ansonsten sang sie nur. Mit ihrer lieben hellen und klaren Stimme schaffte sie es immer wieder die anderen Minish zu berühren und jeder hörte ihr gerne zu, wenn sie mal wieder alte und mystische Lieder der Minishahnen sang. Sie war der netteste Minish von ganz Hyrule, trotzdem war Lanari ihre einzige richtige Freundin. Sie unterhielten sich oft, zum Beispiel über den beruhigend rauschenden Wald bei leichtem Wind oder auch über Blumen die sie mit ihren schillernden Farben beeindruckten, auch über das Leben wurde oft geredet, wie man es am besten verbringt und warum es eigentlich da ist. Kieselstein half Lanari beim Kräuter und Beerensuchen und oft teilten sie sich das Mahl das Lanari daraus herstellte. Als die beiden damals an einem wunderschönen Frühlingsmorgen Blumen suchten, passierte aber etwas schreckliches.

      Der Morgentau lag noch auf den Gräsern als Kieselchen und Lanari sich auf den Weg zur großen Wiese machten um Blumen und Kräuter zu suchen. Kieselstein saß auf Lanaris Schulter und hielt zusammen mit ihr Ausschau nach den Pflanzen. Plötzlich Sprang sie auf pfiff nach ihrer Hummel "Brummi" und setzte sich auf sie. Mit den Fingern deutete Kiesel auf ein paar kleine blaulila Beeren die an einem hübschen hellgrünen Strauch mit spitzen Blättern hingen. Und schon sauste sie in deren Richtung um sie einzusammeln. Lanari setzte sich währenddessen auf die duftende noch taunasse Wiese und packte ein Brötchen aus das sie sich am Vortag aus den Beutel eines Wanderers gefischt hatte. Sie roch daran und ihr lief sofort das Wasser im Mund zusammen. Sie hatte seit Tagen nichts richtiges in den Magen bekommen, am liebsten wollte sie es sofortig verschlingen. Aber ihr Anstand verlangte von ihr, dass sie auf Kieselstein wartete um mit ihr zusammen zu essen. Also beschloss sie sich noch ein wenig in das Gras zu legen und die Natur zu genießen. Gerade als sie ihre Augen schloss hörte sie einen markerschütternden Schrei ausgestoßen von einer sonst so hellen und lieben Stimme. Lanari sprang sofort auf, nahm einen improvisierten Dolch aus ihrer Tasche und ging in die Richtung aus der sie den Schrei hörte. Ihr stiegen Tränen in die Augen als sie sah wie Kieselstein am Boden lag ihr zartes Gesicht war blutverschmiert und eine tiefe klaffende wunde zog sich von ihrer Wange bis zu ihrer Hüfte. Lanari war klar, dass sie gerade dabei zusah wie ihre beste Freundin starb. Dennoch öffnete Kieselchen noch einmal ihre Lippen aus denen früher immer so wunderschöne Lieder kamen und wisperte mit einer leisen und krächzenden Stimme: "Bitte Lanari, töte mich. Ich habe dich nie um etwas gebeten, bitte erfülle mir diesen Wunsch, ich will nicht weiter leiden. Es tut mir leid, dass ich nun sterben muss aber ich hatte wenigstens eine tolle Lebenszeit mit dir als bester Freundin." Lanari nahm, ihren Dolch und mit Tränen in den Augen bereitete sie dem Leben ihrer Freundin ein Ende.

      Langsam kam Lanari aus den schmerzhaften Erinnerungen wieder in die Realität zurück. Sie wusste nicht wielange sie bereits auf der Lichtung saß. Um sie herum war volkommene Ruhe und langsam begann Regen auf sie niederzuprasseln. Lanari wischte sich die Tränen weg die ihr über die Wangen liefen. Sie rieb ihre kalten Hände und stand langsam auf. Indigo schaute sie fragend an und stieß mit seinen großen Kopf lanft gegen ihren Bauch. Er wollte Nachhause. Lanari beschloss seinem Wunsch zu folgen und schwang sich auch seinen Rücken um bei strömenden Regen über die Hyrule Ebene zurück nach Hause zu reiten..

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    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Äußerster Waldrand
      Früher Nachmittag


      Sie kamen trotz ihrer Erschöpfung gut voran, besser als Len erwartet hatte. In einiger Distanz waren bereits die ersten schattigen Ausläufer des dichten Waldgebietes auszumachen, das den Tyloria-Wald bildete. Wenn sie ihr Tempo beibehielten, würden sie Tannenwinkel erreichen, noch bevor es dunkel war - was Len nur recht war. Auf dem ausgetretenen Weg waren an diesem Tag eine Menge Leute in entgegengesetzter Richtung unterwegs. Zweimal passsierten sie fahrende Händler mit Karren voller waren, doch die meisten Wanderer trugen nur wenig Gepäck bei sich und machten einen gehetzten Eindruck. Len vermutete, dass es auf den meisten Straßen nach Süden so aussah. Die angespannte Lage an den Grenzen zu Keatos trieb viele Dörfler weiter ins Inland, die befürchteten in kriegerische Handlungen verstrickt zu werden. Er konnte sich vorstellen, dass es um Lynna-Stadt herum noch deutlich schlimmer aussah - die meisten Flüchtlinge würden zunächst versuchen, in der eigenen Provinzhauptstadt Zuflucht zu suchen, bevor sie sich an die weitaus beschwerlichere Reise ins Kernland Hyrules wagten.
      Dass sich zudem bereits so Viele auf den Weg durch die Verlorenen Wälder gemacht hatten, anstatt den zwar beschwerlicheren aber deutlich besser ausgebauten Weg über die Berge zu nehmen, deutete darauf hin, dass einige Hauptstraßen Labrynnas bereits hoffnungslos überfordert waren - und das verhieß nichts Gutes.

      "Ich schlage vor, dass wir hier eine kleine Pause einlegen", sagte er, als sie einen Felsen erreichten, unter dem ein schattiges Stück Gras eine kühle Rast versprach. Erschöpft lies er sich ins Grüne fallen und blieb einige Sekunden ausgestreckt liegen, bevor er ein Stück übrig gebliebenes Brot hervor fischte und begann daran herumzuknabbern.

      "Schau dir all die Leute an", meinte er und deutete auf eine vorrübereilende Familie mit mehreren Kindern. "Ich fürchte, wir werden ein wenig Auferksamkeit erregen, indem wir ausgerechnet Richtung Grenze marschieren."

      Nachdenklich kratzte er sich am Kinn. Er könnte eine Rasur vertragen. Und er musste es unbedingt schaffen, heute Abend noch so viel wie möglich in seinen neu gewonnenen Büchern zu lesen - wenn es etwas Wichtiges darin gab... Doch sie bei Tageslicht auf offener Straße hervorzuholen wagte er nicht.

      "Aber die Gute Nachricht ist, dass wir bei unserem Tempo heute Nacht ein Zimmer in Tannenwinkel nehmen können - vorrausgesetzt, es passiert nichts unerwartetes mehr."

      Langsam begann er, den Verband an seinem Kopf zu lösen.

      "Ähm... Hilfst du mir kurz? Wie gesagt - das ist nicht ganz sich selbst einen Kopfverband zu machen. Sowas lernt man doch als Soldatin...?"
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Äußerster Waldrand
      Früher Nachmittag

      "Ähm... Hilfst du mir kurz? Wie gesagt - das ist nicht ganz sich selbst einen Kopfverband zu machen. Sowas lernt man doch als Soldatin...?"

      Nickend ließ sich die Mio neben Len nieder und lehnte sich etwas hervor, um ihm beim Lösen des Verbandes zu helfen.

      "Naja, man lernt ein paar wichtige Maßnahmen kennen, aber meiner Meinung nach Nichts, was über das allgemeine....." , die Hylianerin stockte, als sich der Verband endlich von seiner Stirn löste. "Da-das...Was.."
      Mit geweiteten Augen lehnte sie sich noch ein Stückchen hervor, um die "Wunde" genauer zu betrachten - Jedenfalls das, was von ihr übrig geblieben war.
      "Das..kann doch gar nicht...wie hat er..?", Lens irritierten Blick ignorierend ergriff Mio dessen Gesicht und ließ ihre Finger vorsichtig über die verkrustete Narbe laufen, welche nun seinen Kopf zierte.

      "Also, ich weiß nicht wie Goronia es angestellt hat oder was er für ein Paste auf deine Wunde gestrichen hat...a-aber...naja...wenn du es nicht gerade schick findest, dann solltest du vielleicht den Verband einfach.... weglassen...", stammelte sie vor sich hin.

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    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Äußerster Waldrand
      Früher Nachmittag

      Zutiefst verwirrt sah Len seine Begleiterin an.

      "Was ist denn in dich gefahren?" Vorsichtig schob er ihre Hand beiseite.

      "Eine offene Wunde ist ja wohl nichts womit man unge-... W-was?"

      Er strich ein weiteres Mal über den Bereich der Verletzung. Und noch einmal. Kein Zweifel - was er fühlte war nichts außer Haut und bereits leicht krümeligem Schorf. Keine Spur von der feuchten Wunde, die er erwartet hatte... Und auch die Schmerzen waren - weg. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er seit dem Morgen kein Stechen mehr in der Verletzung verspürt hatte.

      "Das ist doch völlig unmöglich", murmelte er. "Egal wie gut diese Heilsalbe war, das kann doch nicht sein..."

      Innerlich erregt stand er auf und lief ein paar mal auf und ab, während er versuchte, eine logische Erklärung zu finden. Selbst wenn die Heilsalbe in irgendeiner Weise mit dem Kräuterwein wechselwirkte, die auf irgendwelchen mysteriösen Wegen den Stoffwechsel beschleunigte... Nicht so. Nicht so schnell. Vor allem, da seine Verletzungen schon immer dazu neigten quälend langsam zu heilen.

      "Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten", sagte er mit leicht brüchiger Stimme. "Entweder dieser Goronia ist nicht nur ein verrückter Zwerg, sondern ein verkappter Magier, und zwar ein Mächtiger... Oder..." - er schluckte kurz - "irgendetwas stimmt hier ganz gewaltig nicht."

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    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Äußerster Waldrand
      Früher Nachmittag

      Ratlos blickte Mio ihrem aufgebrachtem Mitstreiter hinterher.

      "Oder, Goronia hat die Salbe einfach, seiner Heilkraft wissend, bei einer sehr erfahrenen Kräuterhexe erworben?", merkte Mio vorsichtg an.
      Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser seltsame Zwerg - oder was auch immer er nun war - insgeheim ein mächtiger Magier war. Und eine andere übermächtige Gewalt empfand Mio ebenso als unwahrscheinlich. Oder war es vielleicht ...?

      "Heh, hatte dieser Zwerg nicht erzählt, dass diese schwarze Brühe, welche er uns vorsetzte, ein Rezept seiner geliebten Mutter gewesen sei? Vielleicht...ist es ja auch diese Suppe gewesen. Schließlich, hast du davon "gekostet" ..?" , Mio lief ein kalter Schauer durch die Mitte, als sie sich den Anblick dieser seltsamen Brühe wieder ins Gedächtnis rief, "Gegebenenfalls war seine Mutter eine sehr talentierte Heilerin?"

      Mio erhob sich aus ihrer Hocke und stoppte Lens Marsch.
      "Ich kann es mir auch nicht erklären, aber es ist doch ...gut , oder nicht?"
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Äußerster Waldrand
      Früher Nachmittag

      Etwas hilflos warf Len die Hände in die Luft.

      "Ja...ja, natürlich ist es erstmal gut. Aber ebenso beunruhigend ist es, weil ich es mir schlicht nicht erklären kann."

      Zutiefst verwirrt ließ er sich wieder neben Mio ins Gras sinken.

      "Natürlich kann es sein, dass Goronia die Salbe von einem Magiekundigen oder einer Hexe hat... Aber er macht auch nicht gerade den Eindruck von jemandem, der regelmäßige Einkaufstouren zu weit entfernten Orten macht, oder? Und selbst wenn seine Mutter eine Heilkundige war und irgendetwas mit dieser ekelhaften Brühe los war - ohne eine gewisse angeborene Gabe können auch die Rezepte einer großen Kräuterhexe nicht solche Wunder ausrichten. Außerdem...hatte ich den Eindruck, dass er sein Herz ziemlich auf der Zunge trägt. Meinst du nicht, er hätte es uns gesagt, wenn da mehr dahinter steckte...?"

      Natürlich wusste er, dass Mios Erklärung trotz allem die logischste war. Dennoch blieb die ganze Sache zutiefst seltsam.
      Dann kam ihm eine Idee. Nicht die allerbeste, die er in letzter Zeit gehabt hatte, aber vielleicht wenigstens ein Anhaltspunkt. Langsam zog er sein Messer hervor. Und bevor Mio protestieren konnte, fügte er sich selbst einen kleinen Schnitt an der Innenfläche seines Daumens zu.

      Gedankenverloren betrachtete er einen einzelnen hervorrinnenden Blutstropfen.

      "So... Ich denke solch ein Schnitt würde bei mir normalerweise etwa vier oder fünf Tage brauchen um völlig zu heilen. Wenn er heute Abend auf unerklärliche Weise verschwunden ist... dann wissen wir, das hier etwas Grundlegendes faul ist."

    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Äußerster Waldrand
      Früher Nachmittag

      "Len, was ...!"

      Bevor Mio etwas sagen konnte, hatte er schon einen kleinen Schnitt in seinem Daumen. Ein kurzer Moment der Stille kam auf. War er noch ganz bei Trost?

      "Du bist so ein Spinner!", fuhr sie ihn plötzlich an und kehrte ihm den Rücken zu, um seinem Blick auszuweichen. Sie konnte es sich selbst in diesem Moment nicht erklären aber irgendetwas machte sie furchtbar zornig, als sie vorhin den kleinen Bluttropfen sah. Eigentlich war ihr ihre Rage sogar ein wenig peinlich.

      Mit verschränkten Armen wand sie sich wieder zu Len, welcher immer noch auf dem Boden saß.
      "Es tut mir Leid. Das musste aber nun echt nicht sein...", sagte sie um einen ruhigeren Ton bemüht, "Gehen wir dann nun weiter?"
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Äußerster Waldrand
      Früher Nachmittag

      Etwas verdutzt blickte Len zu der Hylianerin hoch. Sie brauchte sich doch nicht so aufzuregen, sein Einfall war immer noch besser als keine Ahnung zu haben was los war...

      "So ein kleiner Schnitt wird mich schon nicht umbringen, Mio", versuchte er die Stimmung etwas aufzulockern. Was war sie denn nur so besorgt um ihn? Einerseits freute es ihn insgeheim, dass sie offenbar nicht wollte dass er weiter verletzt wurde, andererseits kam ihm ihr Verhalten reichlich übertrieben vor. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie den Pragmatismus in seiner Handlung verstehen würde.

      "Es tut mir Leid. Das musste aber nun echt nicht sein... Gehen wir dann nun weiter?"


      Ihrer Stimme war anzuhören, dass sie sich nur mühsam beherrschte.

      "Mio...was ist denn los?" fragte Len vorsichtig.

      Als nicht sofort eine Antwort kam, winkte er ab und erhob sich.

      "Schon in Ordnung. Gehen wir einfach weiter."

      Und setzte sich in Bewegung. Mio folgte ihm kurz darauf. Und weiter marschierten sie, über die Felder und Wiesen nahe des Waldrandes, dem Horizont und ihrem Ziel entgegen.

      Len Rorikssohn [Hylianer]
      Waldrand
      Später Nachmittag


      Len war erschöpft. Die halbe Nacht nicht zu schlafen, zweimal fast umgebracht zu werden und sich fast den Schädel einzuschlagen und dann auch noch früh aufzustehen schlug offenbar auf die Kondition, dachte er säuerlich. Aber nun näherten sie sich langsam ihrem Tagesziel.


      "Siehst du wie der Wald hier immer dichter wird?" fragte er und deutete auf die Baumgrenze zu ihrer Linken. "Wir kommen der Ortschaft näher. Die Leute aus Tannenwinkel verdienen ihr Geld hauptsächlich durch das Schlagen von Holz, dennoch haben sie es nie geschafft diesem dichten Gestrüpp ernsthaft zu Leibe zu rücken. Es ist fast, als würde der Wald hier schneller wachsen als man ihn abholzen kann."


      Er blickte die Straße hinunter. Torai war auch noch nicht wieder aufgetaucht. Aber um ihn machte sich Len keine Sorgen - der Tiger war von ihnen Dreien wahrscheinlich mit Abstand am Besten in der Lage, sich seiner Haut zu erwehren.



      "Nicht mehr allzu weit", sagte er etwas besser gelaunt. Von der Seite blickte er seine Begleiterin an. Mio hatte nur wenig gesprochen während des Nachmittages. Nur ein weiteres Mal hatten sie kurz innegehalten um von einem wilden Baum einige Äpfel zu pflücken. Es war äußerst peinlich gewesen mit welcher Gewandheit sich die Kriegerin auf die höheren, noch nicht von Wanderern abgeernteten Äste geschwungen hatte, während er nutzlos am Boden zurück geblieben war. Diese Unterbrechung schien ihre Laune etwas aufgehellt zu haben - dennoch machte sie den Eindruck als bedrücke sie etwas. Ob sie wohl noch an den vorigen Abend dachte? Er erinnerte sich noch gut, wie sie urplötzlich fort in die Dunkelheit gerannt war. Die kurze Befürchtung, sie könnte ein für allemal verschwunden sein, löste noch immer ein schmerzhaftes Ziehen in ihm aus wenn er daran dachte.


      Er hoffte nur, sie nahm ihm sein Verhalten nicht übel - er wollte sie kein weiteres Mal verloren glauben.
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Waldrand
      Später Nachmittag

      Gedankenversunken betrachtete die Hylianerin einen der Äpfel, welchen sie immer wieder in ihrer Hand wendete. Ihr kleiner Aufstand am frühen Nachmittag war ihr immer noch ziemlich unangenehm, aber dies zuzugeben empfand sie als eine noch größere Schmach.
      Im Augenwinkel bemerkte sie plötzlich, wie Len sie von der Seite betrachtete.

      "Ist irgendwas? Habe ich was im Gesicht?", fragte Mio unsicher und fühlte ihre Wange, "W-warum erzählst du mir nicht mal von diesem unangenehmen Aufeinandertreffen in Tannenwinkel?"
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Waldrand
      Später Nachmittag

      "Oh...Äh nein, du hast nichts im Gesicht."
      Etwas verlegen schaute Len zu Boden.

      "Tja... Was meine unangenehme Begegnung angeht... Also. Ich hatte dir doch gezielt, dass das ganze Gebiet hier" - er machte mit seiner Hand ene weit ausholende Geste - "einer Adelsfamilie namens Waldenthal untersteht. Nun ist es so, dass der der ältere Von Waldenthal einen Sohn etwa in meinem Alter hat. Dieser ist... ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse nach dem was ich so mitbekommen und von den Leuten hier erzählt bekommen habe. Er trinkt, er spielt, behandelt generell alle einfachen Leute wie Ungeziefer und hat meines Wissens noch nie in seinem Leben für irgendwas einen Finger krumm machen müssen. Jedenfalls hat sich dieses Adelssöhnchen zur Zeit meines ersten Aufenthalts in Tannenwinkel - ich war eigentlich nur auf der Durchreise wieder nach Norden - auch gerade im Ort aufgehalten und hat mit ein paar seiner Wachen und Speichelleckern in der örtlichen Taverne getrunken und Karten gespielt.
      Ich habe zunächst versucht nicht weiter aufzufallen und mir das ganze Elend aus der Ferne angesehen. Was ich dabei beobachtet habe war, dass er regelmäßig irgendwelche einfachen Arbeiter zu sich an den Tisch befohlen hat und mit ihnen um Geld spielte. Die armen Kerle hatten kaum eine Wahl - und sind aus Furcht vor seinem Status auch nicht auf die Idee gekommen im Spiel ernsthafte Gegenwehr zu leisten. Obwohl der Kerl ziemlich lausig gespielt hat, wenn ich mal ehrlich bin... Egal.
      Jedenfalls habe ich mir das ganze ein Weilchen angeschaut und, naja, da mein Geldbeutel ohnehin grad fast leer war, dachte ich mir, warum nicht mal sehen wie er gegen einen echten Gegner spielt...? Nicht mein bester Einfall, zugegeben. Ich hab mich jedenfall ungefragt ihm gegenüber gesetzt und gesagt, dass ich spielen will. Plötzlich ist es richtig ruhig im Gasthaus geworden und alle haben mich angestarrt als ob ich verrückt geworden wäre und da hätte ich vielleicht merken sollen, dass das wohl keine so gute Idee war.
      Nun - ich merkte es damals nicht und wir spielten eine Weile. und ich gewann. Einmal, zweimal, dann dreimal... Er verlor einen netten Stapel Rubine an mich und mit jedem Steinchen, das den Besitzer wechselte wurde sein hübsches Gesicht grimmiger und seine Begleiter haben immer unbehaglicher dreingeschaut."

      Er sah Mio an und zuckte kurz mit den Achseln.

      "Es kam jedenfalls wie es kommen musste. Als ich mich nach der letzten Partie vom Tisch zurückziehen wollte, hat er mich plötzlich ganz hämisch angegrinst und gesagt er wisse jetzt was hier los wäre. Er hätte bei unserem letzten Spiel eindeutig gesehen, wie ich geschummelt hätte. Nun - dazu muss ich sagen, dass ich zwar nicht noch nie in einem Spiel betrogen habe, aber an jenem Abend war ich absolut ehrlich mit meinen Karten. Entsprechend empört reagierte ich und das war dann wohl mein zweiter Fehler. Völlig aufgebracht schrie Von Waldenthal junior seine Wachen an mich zu packen und am nächsten Baum aufzuknüpfen.
      Was dann passierte....ich bin mir nicht ganz sicher. Ich glaube ich dem am nächsten stehenden Soldaten einen Teil der wacker erspielten Rubine ins Gesicht geschleudert und bin anschließend mit einem beherzten Sprung aus dem Fenster geflüchtet - und dann wie von einem Dämon gejagt gerannt. Seine Wache sind mir hinterher, aber was mich letztlich gerettet hat war Waldenthals eigene Kurzsichtigkeit: Dieser Depp hatte seine großen Beschützer mit diesen dicken, sündhaft teueren Plattenpanzern ausgestattet. Nun ja, das ist für einen Gasthausaufenthalt natürlich völlig überflüssig - und in denen rennt es sich auch nicht gerade gut. Jedenfalls bin ich geradewegs in die Wälder hinein gestürmt, wo ich mich dann nach einer halben Stunde prompt verlaufen habe. Hinzu kam, dass mir Waldenthals Lynchtrupp offenbar tatsächlich in den Wald gefolgt war, ich konnte jedenfalls immerzu ihre Rufe - und später auch Hundegebell - hören. Er schien mich wirklich, wirklich unbedingt drankriegen zu wollen. Also bin ich tiefer in den Wald und hab mich dort insgesamt zwei Tage verborgen gehalten... Um dann einen riesigen Umweg zu machen, beim Versuch einen Weg aus dem Wald heraus zu finden.
      Als ich es dann letzten Endes geschafft habe, hatte ich seit anderthalb Tagen nichts gegessen, war durchnässt, zerkratzt und mit den Nerven völlig am Ende. Und seitdem stehe ich dem Kartenspiel nicht mehr ganz so aufgeschlossen gegenüber wie zuvor", schloss Len seine Erzählung.

      "Jedenfalls würde ich diesem Kerl gern in Zukunft aus dem Weg gehen. Aber soweit ich weiß verlässt er das väterliche Anwesen eher selten. Außerdem ist Tannenwinkel leider der einzigen Ort in direkter Nähe, deshalb bleiben wir einfach unauffällig, erledigen unsere letzten Besorgungen und verschwinden schleunigst wieder."
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Waldrand
      Später Nachmittag

      Mit vorgehaltener Hand versuchte Mio ihr belustigtes Glucksen zu verbergen - mit wenig Erfolg.

      "Entschuldige. Ich musste es mir nur gerade bildlich vorstellen. Ich weiß, dass das alles kein so schönes Erlebnis für dich war. Nimm's mir nicht übel.", mit deutlich erheitertem Gemüt polierte sie den Apfel mit ihrem Ärmel, "Dennoch...hältst du es für eine gute Idee in diesem kleinen Ort nun wieder aufzukreuzen? Dieser Von Waldenthal Schnösel wird dich bestimmt noch gut in Erinnerung behalten haben. Wenn das Dorf wirklich so klein ist wie du sagst, wirst du schneller gefunden als dir recht ist, besonders, wenn er wirklich so viele Lakaien um sich scharrt."

      Die Hylianerin hielt kurz inne und nutzte die kurze Pause um einen kleinen Bissen von dem grünen Apfel zu nehmen. Eigentlich hatte sie recht wenig Lust schon wieder in die nächste Katastrophe zu rennen. Es gab schon reichlich Leute, welche Ihnen bisher an den Kragen wollten: Dieser eingebildete von Aquari-Typ, der kuriose Assassinen Verbund, Mokasari und Emerald und bald ganz bestimmt der keatonische Geheimdienst.
      Ein wütender Dorfadeliger und seine Anhänger fehlten gerade noch.
      "Es wundert mich, dass wir überhaupt noch frei und lebend rumlaufen...", murmelte Mio in sich hinein und warf den Apfel anschließend mit voller Wucht gegen den nächsten Baum. Es amüsierte sie zu sehen, wie er an der harten Rinde des Nadelgehölz in tausend kleine Stücke zerbarst.

      "Zu sauer...", sagte sie und wendete sich wieder ihrem Mitstreiter zu, " Du hälst dich in Tannenwinkel angekommen bitte absolut verdeckt. Wir machen es genauso wie bei unserem kleinen Abstecher zum Schwarzmarkt. Das Letzte was wir gebrauchen können ist ein weiterer Widersacher. Ich hoffe du hattest nicht im Sinn dort zu rasten, oder etwa doch?"
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Waldrand
      Später Nachmittag

      "Keine Sorge - so viele Leute wie schon den ganzen Tag die Straße hinaufwandern, wird es in Tannenwinkel ziemlich überfüllt sein. Wir müssen einfach so tun als wären wir ganz normale Reisende, dann fallen wir nicht weiter auf."

      Etwas wehmütig blickte Len dem zertrümmerten Apfel hinterher, den Mio fortgeworfen hatte. Er hätte ihn schon noch gegessen...

      "Das wir nicht unbedingt im Ort rasten sollten ist allerdings wohl ein vernünftiger Einwand."
      Insgeheim bedauerte er es zutiefst, dass ihm eine letzte Nacht in einem richtigen Bett wohl durch die Lappen gehen würde. Aber es half alles nicht.

      "Dann müssen wir es uns allerings irgendwo im Freien gemütlich machen, denn ich rate dringend davon ab, diesen Wald bei Nacht zu betreten. Schon klar, wir werden ihn kaum an einem Tag durchwandern können, aber da ohne Grund im Dunkeln herumzustolpern wäre äußerst leichtsinnig. Ich spreche wie gesagt aus Erfahrung. Dementsprechend schlage ich vor, wir organisieren uns noch etwas Proviant und schlagen irgendwo am Waldrand unser Lager auf."

      Fragend sah er die Hylianerin an.
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Waldrand
      Später Nachmittag

      "Wenn du es wirklich für sicher hältst...Gut.", entgegnete sie ihm und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Mio konnte nur hoffen, dass Len Recht behalten würde.


      Mio Kitsune [Hylianerin]
      Tannenwinkel
      Später Nachmittag

      Gelangweilt betrachte Mio die vielen kleinen Holzhütten, welche sich alle an einem einzigen Pfad angesiedelt hatten. Wahrscheinlich der einzige Weg in dem gesamten Dorf.
      Und auch sonst gab es in Tannenwinkel nicht viel mehr zu sehen als Holz. Die meisten Bewohner trugen sogar Schuhe, welche vollständig aus diesem Rohstoff gefertigt waren.

      "Ich muss zugeben...es ist genau wie ich es mir vorgestellt hatte." , sagte Mio nach einer Weile des Schweigens, "Wohin nun? Für mich sehen alle Hütten hier gleich aus."
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tannenwinkel
      Früher Abend

      Erschöpft und etwas ernüchtert betrachtete Len das Bild dass sich ihm bot. So klein hatte er das Dorf gar nicht in Erinnerung gehabt. So weit er wusste erstreckte sich Von Waldenthals Einflussgebiet auch nur von hier etwa einen halben Tagesmarsch nach Süden und umschloss ein halbes Dutzend anderer Dörfer und Gehöfte, die allesamt ähnlich winzig und vom Herzen Hyrules abgeschnitten waren wie dieses - insgesamt lebten vielleicht drei- oder vierhundert Leute in seinem Lehen. Vielleicht war sein Sohn deswegen ja so grausam zu den Dörflern, erinnerten sie ihn doch immerzu daran, dass er zwar ein Adeliger war, aber nie über mehr als ein paar Holzhütten und Kuhweiden gebieten würde...


      "Ich muss zugeben...es ist genau wie ich es mir vorgestellt hatte. Wohin nun? Für mich sehen alle Hütten hier gleich aus."

      Suchend sah Len sich um.

      "Tja...", machte er und kratzte sich kurz am Kopf. "Also, dahinten" - er deutete auf das größte Gebäude in Sichtweite, was in diesem Dorf nicht viel hieß - "befindet sich das Gasthaus, in dem sich damals diese ganze Misere abgespielt hat. Der Wütende Eber, ziemlich einfallslos nach einem riesigen Eberschädel der bei denen im Schankraum hängt. Der sieht halt...immerzu aus als würde er die Zähne fletschen. Dann haben wir...." - er drehte sich ein Stück - "...davorne das Haus des Ortsvorstehers und zwei Hütten weiter das, was einem Gemischtwarenhändler in dieser Ortschaft am Ende der Welt am Nächsten kommt. Ich denke, dort sollten wir hingehen, er hat Lebensmittel und auch sonst ein paar Dinge die man unterwegs brauchen kann. Decken, Feuersteine, Lampenöl - solche Sachen. Ich glaube wir sollten ein paar haltbare Nahrungsmittel besorgen, nur falls...wir länger in diesem Wald feststecken als wir wollen. Wenn du sonst noch etwas brauchst, wäre jetzt wohl die letzte Gelegenheit."


      Zielstrebig setzte sich Len in Bewegung, jedoch nicht ohne sich zuvor die Kapuze halb ins Gesicht zu ziehen. Nur um sicher zu gehen...
      Ihr Weg führte sie am Gasthaus vorbei. Wie Len insgeheim schon erwartet hatte, lungerten davor einige etwas abgehärmte und unruhig wirkende Gestalten herum, die die beiden Reisenden verstohlen betrachteten. De hylianische Krone musste dringend etwas für die Sicherheit an den Grenzen zu Keatos tun, andernfalls würde das Kernland bald völlig überschwemmt mit verängstigten Bewohnern der Grenzlande sein, die Gerüchte von ausgeplünderten Dörfern und Scharmützeln vernommen hatten. Andererseits war fraglich, ob sich diese Situation überhaupt noch stabilisieren ließ...

      Vor dem Geschäft angekommen, machte Len eine einladende Geste zu seiner Begleiterin.

      "Nach dir. Ich würde sagen wir machen es wie besprochen und du redest... Ich behalte alles im Auge."


    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Tannenwinkel
      Später Nachmittag

      "Einverstanden.", sagte die Hylianerin und betrat das Geschäft. Ein kleines Klangspiel aus Holz, welches am Türrahmen befestigt war, gab beim Eintritt einen kurzen, hölzernen Ton von sich und signalisierte, dass Kundschaft den Laden betreten hatte. Aus einem anderen Raum abseits des Verkaufsraumes hörte man ein plötzliches Gerumpel gefolgt von einem gestressten Fluchen.
      "Einen Moment, bitte!" , hörte man eine tiefe Stimme rufen.

      Mio warf Len zunächst einen fragenden Blick zu. Als dieser nur kurz mit den Schultern zuckte machte sich Mio sofort daran einige Sachen auf den Tresen zu packen:
      "Eine Lampe...Feuersteine haben wir genügend...Lampenöl...Decken gibt es hier offensichtlich nicht und an Proviant fehlt es uns nicht. Mir fällt soweit nichts mehr ein..."

      In dem Moment betrat ein bebrillter, älter Herr den Raum. Er war sehr hochgewachsen, äußerst hager und trug eine mehrfach geflickte, braune Lederlatzhose und darunter ein kariertes Hemd. Langsam begab er sich hinter seinen Tresen und begutachtete die Gegenstände, welche die Beiden inzwischen auf diesem aufgestapelt hatten.

      "Das wäre es dann?", fragte der Verkäufer und machte dabei nicht den Eindruck, als wolle er sich nicht länger als nötig mit seinen Kunden beschäftigen.

      "J-ja, das wäre es...denke ich..", antwortete Mio etwas perplex und legte die Summe der ausgeschilderten Preise auf den Tresen und verstaute die neuen Dinge. Als sich die Hylianerin beim Verlassen des Ladens nochmal umdrehte, um sich zu verabschieden, war der ältere Herr, welcher die ganze Zeit über ein sehr unglückliches Gesicht machte, bereits ohne ein weiteres Wort verschwunden.

      "Der war ja mal unfreundlich. Mir kommt es so vor, als seien die Bewohner hier nicht sehr glücklich mit ihrem Leben.", sagte Mio und ließ ihren Blick wieder über die vielen Holzhütten streifen, "Sollen wir dann nun weiter oder gibt es noch etwas zu erledigen?"

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    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tannenwinkel
      Früher Abend

      "Nein, ich glaube das war alles. Gut, dann würde ich sagen, wir durchqueren das Dorf und suchen uns ein gemütliches Plätzchen am Waldrand, bis..."

      In diesem Moment fiel Lens Blick zurück zum entfernten Gasthaus, vor dem sich mittlerweile eine ansehnliche Menschentraube gebildet hatte, mit den neuangekommenen mutmaßlichen Flüchtigen in der Mitte. Und direkt vor ihnen aufgebaut hatte sich, umringt von einigen gepanzerten, ungemein bedrohlich wirkenden Wächtern...

      "Oh nein", murmelte Len voller Frustration.

      Natürlich würde er hier auftauchen wenn sie gerade zufällig auch im Ort waren. Der jüngere Von Waldenthal stand inmitten der Menschenansammlung und sah äußerst zufrieden mit sich aus. Außerdem schien seine Kleidung seitdem Len ihn zum letzten Mal gesehen hatte, noch deutlich extravaganter geworden zu sein. Ein langer purpurroter Mantel mit goldenen Stickereien umhüllte die schlanke, hochgewachsene Gestalt des Adeligen und er hatte trotz der schlammigen Erde polierte Reitstiefel angezogen. Abgerundet wurde das Erscheinungsbild durch seine glatt gekämmten, mehr als schulterlangen blonden Haare, die ein zwar äußerst ebenmäßiges, aber im Moment von einem selbstgefälligen Grinsen verzerrtes Gesicht umrahmten.
      Tatsächlich hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass sich allzu oft ein junges Mädchen aus den Dörfern dieses Gebiets Hals über Kopf in die Schönheit des jungen Adeligen verliebte. Wenn sie sein Gefallen fand, verbrachte er desöfteren ein paar Tage und Nächte auf seinem Anwesen mit ihr - bevor ihm langweilig wurde, er sie hinauswarf und prompt ihre Existenz vergaß.

      "Ihr Vagabunden nehmt also an, dass Ihr einfach so in meine Dörfer kommen und auf Eurer Durchreise ungestraft für Unordnung sorgen könnt? Dieser schändliche Misstand hat hiermit ein Ende. Ab jetzt hat jeder der durch meine Ländereien in Richtung Hauptstadt reisen will einen Wegzoll zu entrichten. In Höhe von... 125 Rubine pro ungewaschener Nase sollten doch angemessen sein, oder?"


      Fordernd streckte er eine mit Goldringen verzierte Hand aus. Unwilliges Gemurre kam von der zerlumpten Gruppe vor dem Gasthaus. Von Wadenthals Gesicht nahm einen bedrohlichen Ausdruck an.


      "Ihr glaubt also es wäre eine gute Idee sich dem neuen HERZOG zu wiedersetzen? Gut, dann eben so... Wachen!"


      Prompt brach ein heftiges Handgemenge aus, als sich die gepanzerten Leibwächter auf die zusammengedrängten Hylianer warfen, einige von ihnen am Kragen fortschleiften und den Rest gewaltsam um ihre Wertgegenstände erleichterten.

      "Unfassbar", sagte Len leise, nachdem er die Kapuze noch etwas tiefer gezogen hatte. Der einzige Lichtblick war, dass der Adelssohn viel zu beschäftigt war, um ihn zu bemerken. "Sein Vater muss in der Zwischenzeit gestorben sein... Und dieser eitle Vollidiot wurde tatsächlich als der neue Verwalter dieses Landstrichsa anerkannt."

      Noch immer fassungslos schüttelte er den Kopf.


      "Die weiter südlichen Dörfer tun mir jetzt schon Leid, wenn er beschließt ihnen einen Besuch abzustatten. Das Schlimme ist, es gibt rein gar nichts was wir hier machen können. Das ist... Es geht uns nichts an. Ich...glaube wir sollten einfach weitergehen."


      Bedrückt wandte er sich ab und sah die Straße zum Dorfende hinunter. Die Leute auf dem Weg betrachteten teilnahmelos das Geschehen vor dem Gasthaus.
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Tannenwinkel
      Später Nachmittag

      "Das ist... Es geht uns nichts an. Ich...glaube wir sollten einfach weitergehen."

      Mio nickte stumm und folgte Len ohne dem jungen Herzog eines weiteren Blickes zu würdigen. 'Was für ein peinlicher, aufgeblasener Pfau..' , dachte sie und zog sich nun ebenfalls ihre Kapuze über den Kopf.

      Mio Kitsune [Hylianerin]
      Tyloria Wald
      Früher Abend

      Nur wenige Stunden später kühlte die Luft im Wald deutlich ab. Der Tag neigte sich allmählich dem Ende zu und der erste, für den Tyloria Wald übliche, Nebel schwebte zwischen den Bäumen und legte einen milchigen Schleier über das Gebiet.

      "Okay, ich denke wir sollten uns nun langsam einen Lagerplatz suchen. Der Nebel wird immer dichter und ich denke, dass eine frühe Rast uns nicht schaden wird. Was meinst du?", fragte Mio mit erwartungsvollem Blick.