Tyloria-Wald

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    • NPC: Von Waldenthal jr. [Hylianer]
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Abend


      Der junge Von Waldenthal kostete den Zauber der Situation mit allen Sinnen aus. Es machte einfach viel zu viel Spaß, dieses Spiel zu spielen.
      Am liebsten hätte er ewig so weiter gemacht, aber das Beste kam ja erst noch; das Beste kam eben immer zum Schluss. Len konnte diese Wette unmöglich ausschlagen, das wusste der junge Von Waldenthal. Nichts in der ganzen Welt war sicherer als diese Tatsache. Ein Grinsen zierte sein Gesicht, als er langsam, wie in Zeitlupe, drei mal in die Hände klatschte.

      Sogleich erschien ein Diener, in der Hand ein purpurnes Samtkissen, auf dem eine Schriftrolle, zusammengehalten mit einem blauen Siegel, gebettet lag. Daneben fand auch noch ein kleiner, aber wunderschön gearbeiteter Schlüssel Platz, der ebenfalls leicht bläulich zu schimmern schien - oder lag das etwa am Licht des kristallenen Kronleuchters?

      Der junge Von Waldenthal nahm das Samtkissen entgegen, der Diener verbeugte sich und entfernte sich anschließend, nicht ohne Von Waldenthal noch einen fragenden Blick zuzuwerfen. "Nun denn", begann der junge Von Waldenthal quälend langsam. "Len, dies hier biete ich dir im Gegenzug als Wetteinsatz an. Ich bin sicher, ich muss dir nicht erst sagen, was das ist, richtig? Ein fähiges Auge wie deines erkennt das sicherlich schon von Weitem." Er lachte leise.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Dämmerung

      Mit einer Mischung aus Verwunderung und Amüsiertheit betrachtete Len, wie der junge Adelige da seine merkwürdige Schau der Geltungssucht und maßlosen Selbstverliebtheit zum Besten gab. Allein wie er betont theatralisch in die Hände klatschte - herrlich. Ein geborener Darbieter, keine Frage. Fast konnte Len vergessen, dass er nach wie vor nicht davon ausging lebend hier heraus zu kommen. Aber vielleicht rettete gerade Waldenthals unnötiger Hang zur Dramatik ihm ja die Haut.

      Dann allerdings konnte er nicht anders, als das was der Diener dort gebracht hatte etwas perplex zu mustern. Rasch flog sein Blick mehrfach zwischen dem verschnörkelten Schlüssel und den Lichtquellen im Raum umher. Er schien tatsächlich...zu glimmen. Hatte er...

      Verstohlen schaute er zu Mio. Hatte sie es ebenfalls bemerkt? Und wusste sie, was sie dort vor sich hatten?

      Langsam schüttelte er den Kopf, während er das verschlungene Rankenmuster auf dem Griff des Schlüssels bewunderte. Der junge Waldenthal steckte doch voller Überraschungen. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, ließ er sich zurücksinken.

      "Und wenn es so wäre? Ich denke, du solltest für alle Anwesenden einmal erklären was wir hier vor uns haben. Sieh nur, sogar deine Dienerschaft schaut schon ganz verwundert drein."

      Vor allem aber wollte Len sichergehen. Nicht dass er sich oft täuschte, aber...
    • NPC: Von Waldenthal jr. [Hylianer]
      Tyloria-Wald - Waldenthals Anwesen
      Dämmerung


      Der junge Von Waldenthal konnte sich wieder einmal das gehässige Grinsen nicht verkneifen. Himmel, das hier war das Spaßigste, das er jemals in seinem Leben getan hatte. Es machte alle Schmach, die er in der Vergangenheit wegen Len erlitten hatte, beinahe wieder wett. Nicht einmal damals, als er noch ein kleines Kind gewesen war und den anderen Kindern im Dorf das Spielzeug weggenommen und so lange damit gespielt hatte, bis es ihn entweder langweilte oder kaputt war, hatte er so viel Spaß gehabt wie an diesem einen Abend. Die Göttinnen mussten ihm wirklich gewogen sein, dass sie Len und seine Begleiterin ausgerechnet zu dieser Zeit in ausgerechnet dieses Waldstück geführt hatten - und dass seine Bediensteten sie dann auch noch gefunden hatten. Herrlich.

      Ihm entging nicht, dass Len den Schlüssel perplex musterte. Oh ja... Len mochte unschuldig tun, aber wenn der junge Von Waldenthal sich nicht irrte, wusste Len ganz genau, was er da vor sich hatte. Aber den Gefallen, es dennoch auszusprechen, würde er ihm nur allzu gern tun. Alles zu seiner Zeit!

      Der Schlüssel befand sich seit einiger Zeit in seinem Besitz, ebenso die dazugehörige Pergamentrolle, die eine Karte enthielt. "Diese beiden Artefakte", begann der junge Von Waldenthal genüsslich, "hat mein ehrenwerter Vater einem Zoraweisen, der auf der Durchreise war, abgekauft."
      Nun, in Wahrheit hatte der Zora die beiden Gegenstände alles andere als freiwillig abgegeben, aber die Waldenthals wussten seit jeher, was sie wollten und wie sie es bekommen konnten. Len musste ja nicht unbedingt alles auf die Nase gebunden bekommen. "Es handelt sich um eine Karte der Bibliothek der Meerzora. Und wozu der Schlüssel gehört, das kannst du dir nun sicherlich selbst zusammenreimen. Hehe."

      In Wahrheit hatte der junge Von Waldenthal keine Ahnung, ob der Schlüssel wirklich zu der Karte gehörte und ins Tor der besagten Bibliothek passte, aber beides war im Besitz dieses Zoraweisen gewesen, also sprach eigentlich alles dafür. Die Karte hatte er natürlich bereits studiert, aber dort standen nur in schimmernd blauen Buchstaben die Worte "Nur dem würdigen Auge werden sich die Geheimnisse der alten Bibliothek offenbaren". Er hatte sich aber auch nicht weiter mit dem Thema beschäftigt. Len hingegen... der würde sich sicherlich brennend dafür interessieren.
      "Also... was sagst du zu meinem Angebot?"
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Dämmerung


      Len rieb sich etwas ratlos die Augen. Und nun? Wenn das was Waldenthal da sagte stimmte... Aber ja, das Siegel auf der Schriftrolle entsprach haargenau einem der ersten der obskuren Runen die er in jenem Buch entdeckt hatte, das er in "Des Gelehrten Zuflucht" ausgegraben hatte... Nicht dass er Waldenthal jemals verraten würde, dass er selbst bereits im Besitz und auf der Suche nach dieser Art von Information war - es war nie gut, eine allzu abhängige Verhandlungsposition einzunehmen.
      Die Frage war nur - enthielt dieses ominöse Scriftstück für ihn unverzichtbare Informationen? Insgeheim wusste er natürlich längst, wie die einzig richtige Antwort auf diese Frage aussah. Er durfte einfach nicht riskieren, dass ihm auch nur ein noch so kleiner Hinweis durch die Lappen ging... Von dem Schlüssel ganz zu schweigen, obwohl er ja bereits einen - angeblichen - Schlüssel zum verborgenen Zugang der mystischen Bbliothek besaß. Eigentlich war es seltsam. Die ganze Zeit hatte er auf seinen Reisen immer und immer nach Hinweisen auf die sagenumwobene Mugen no Toshokan Ausschau gehalten, ohne auch nur das Geringste zu entdecken. Und nun, seit jener Begegnung in einem kleinen und unscheinbaren Bücherladen in Stadt Hyrule schienen sich die sich überschlagenden Ereignisse unaufhaltsam auf diesen verborgenen und vergessenen Ort des Wissens zuzubewegen.

      Aus seinen Gedanken aufschreckend, stellte Len fest, dass er mindestens zehn Atemzüge ins Leere gestarrt hatte ohne zu antworten. Die Sache war nur, es gab noch ein anderes Problem. Verstohlen warf er Mio einen Seitenblick zu. Nicht, dass er ernsthaft annahm, dass Waldenthal oder irgendwer es schaffen würde, Mio gegen ihren Willen festzuhalten... viel eher besorgte ihn, was sie denken mochte, wenn er sie - und sei es auch nur zum Scheine - unvermitttelt und ungefragt zu seinem Wetteinsatz erklärte. Würde sie verstehen - und konnte er das vor sich selbst verantworten, egal ob es nun tatsächliche Konsequenzen für sie hatte oder nicht?
      Tatsächlich wusste Len natürlich, dass er eigentlich keine Wahl hatte; Waldenthal würde ihn kaum gehen lassen, auch wenn er nun beschloss dass die Rolle ihn doch nicht interessierte.
      Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch suchte er Mios Blick. Würde sie seinen Gedankengang nachvollziehen können? Er hoffte zutiefst, ihr all dies mit nichts als einem leichten Nicken vermitteln zu können, dass sie verstehen mochte. Selbst wenn alles schief ging - sie würden, sie mussten zusammen einen Ausweg finden.

      Dann setzte er sich betont lässig hin und verkündete in herausforderndem Ton: "Nun denn Waldenthal. Wenn du dir deiner Sache so sicher bist, dann pack mal deine Spielkarten aus. Und ich hoffe mal du hast ein wenig geübt seit letztem Mal."
      Je selbstsicherer er sich gab, desto eher würde der überhebliche junge Adelige sich zu einem Fehler hinreissen lassen. Und schließlich ergab sich die ganze Problematik mit Mio als Wetteinsatz gar nicht, wenn er es nur schaffte, hier souverän zu gewinnen..hoffte er.
    • Mio Kitsune (Hylianerin)
      Tyloria Wald
      Abend

      Eine Karte der Bibliothek der Meerzora? Misstrauisch betrachtete Mio die Schriftrolle und den dazu gehörigen blau schimmernden Schlüssel. Warum war ein Zoraweise im Besitz eines so wertvollen Schriftstücks? Und wozu brauchten die Von Waldenthals Informationen über die Bibliothek?

      Mio spürte wie Lens Blick in ihre Richtung schweifte und sah wie er ihr mit einem leichten Nicken zu verstehen gab, dass er die Wette eingehen würde. Ihre Augen verengten sich kaum merklich.
      Etwas gekränkt überlegte sie, ob sie dieses widerwärtige und scheinheilige Spielchen überhaupt mitspielen wollte. Was wenn er verlor? Glaubte er wirklich, dass Waldenthal ihn einfach so im Anschluss aus dem Anwesen herausspazieren lassen würde? Das Spiel war doch nur reine Belustigung für jungen Adeligen. Demnach war der Ausgang des Spieles eigentlich völlig irrelevant - so dachte jedenfalls Mio.
      Sie lies ihren Blick durch den Raum wandern. Wachleute. Überall. Sie würde es nicht schaffen im Alleingang zu türmen und sich Waldenthal einfach zu widersetzen.
      Letztendlich blieb ihr Blick an dem jungen Herzog hängen. Er war sich seiner Sache augenscheinlich sehr sicher. Ihr sagenhaftes Glück würde ihnen dieses Mal bestimmt nicht helfen. Sie beschloss auch weiterhin die stumme Unterwürfige zu mimen und auf eine günstigere Gelegenheit zu warten, um ihrerseits einzugreifen.
    • NPC: Von Waldenthal jr. [Hylianer]
      Tyloria-Wald - Waldenthals Anwesen
      Abend


      "So sei es. Folgt mir."
      Siegessicher schritt der junge Von Waldenthal durch die große Halle und schaute sich einige Male um, ob seine Diener auch mit den Gästen folgten.
      "Ich habe mir erlaubt, das Spielzimmer herrichten zu lassen", plauderte er im Gehen vor sich hin. "Man spielt ja immer gern in gutem Ambiente, nicht wahr?" Er lachte in sich hinein.
      Ein Diener eilte einige Schritte voraus und öffnete eine schwere Tür, hinter der das so genannte Spielzimmer des jungen Von Waldenthal lag. Dieses war jedoch, wie nicht anders zu erwarten war, weniger ein Zimmer als viel mehr eine weitere große Halle, und nachdem ein Diener auf eine Leiter gestiegen war und sämtliche Kerzen des riesigen Kronleuchters an der Decke entzündet hatte, wurde man fast geblendet von all dem Marmor im Saal.

      Der junge Von Waldenthal nahm am glatt polierten Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, Platz und wies Len den Platz gegenüber zu. Für Lens hübsche Begleiterin ließ er einen purpurrot gepolsterten, weichen Sessel an den Tisch herantragen.
      Er verschränkte die Finger beider Hände ineinander und ließ sie unheilvoll knacken. "Hach", seufzte er dann. "Da wären wir wieder. Ich werde noch ganz nostalgisch. Nun denn, die Karten."
      Ein Diener eilte herbei und brachte einen Stoß Karten, die der junge Von Waldenthal Len zuschob.
      "Das Mischen überlasse ich meinem Gast", kommentierte er gönnerhaft.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Abend

      Während Len mit gespielt gelassener Miene all den Prunk um sich beäugte, kam er doch nicht umhin sich zu fragen, wie - bei aller Ausbeutung - es möglich war, dass ein einzelner kleiner Provinzadeliger ein derartiges Vermögen anhäufen sollte. Vermutlich war der junge Mann vor ihm bis über beide Ohren verschuldet. Nun, ein mangelhaftes Talent beim Umgang mit Geld schienen sie jedenfalls schon einmal gemeinsam zu haben...

      Mit erzwungener Ruhe ging Len routiniert den Satz Spielkarten durch, den der Adelige ihm gereicht hatte. Tatsächlich - sie würden wohl genau das selbe spielen wie letztes Mal. Unbewusst schnalzte er mit der Zunge. Wann hatte er eigentlich zum ersten Mal "Garag" gespielt? Seltsam, er wusste es nicht mehr... aber es musste lang her sein. Keiner wusste heute mehr zu benennen, wo dieses alte Spiel eigentlich her kam. In einigen Gegenden hielt sich hartnäckig das Gerücht, ein Magier habe das Spiel vor Jahrhunderten erfunden, um den Verstand seiner Schüler zu schärfen. In Wahrheit war es wohl schon immer ein abendlicher Zeitvertreib einfacher Leute und hoher Herrschaften gleichermaßen gewesen, der sich irgendwie durchgesetzt hatte. Der Ablauf war auf den ersten Blick äußerst simpel, entfaltete jedoch bei genauer Betrachtung eine erstaunliche Komplexität.

      Gespielt wurde mit einem Satz aus Fünfzig Karten fünf verschiedener Farben und variierender Werte, wobei spezifische Kombinationen erforderlich waren um eine gute Hand zu bilden, ergänzt durch nach und nach vom Stapel aufgedeckte Karten. Der Clou des Spiels war allerdings, dass es weniger darum ging, ein ideales Blatt zu haben, als darum, das Blatt des Gegners zu erraten, das bei einer korrekten Vorhersage seinen kompletten Wert verlor. Dabei mussten sowohl die aus dem Spiel ausgeschiedenen Karten berücksichtigt werden, als auch die, die jeder Spieler in jedem Zug aus seiner Hand vor sich aufdecken musste.

      Und nun steckte er auch schon in einer Zwickmühle. Da der junge Waldenthal, der ihm mäßig interessiert beim Mischen zusah, ihm schon diese einmalige Gelegenheit geboten hatte... sollte er versuchen sich selbst durch "geschicktes Mischen" ein perfektes Blatt nach oben zu befördern? Nein, unmöglich solange der Adelige ihm beim Mischen auf die Finger schaute... Eine Ablenkung bräuchte er. Aber weit und breit war kein Getränk auf dem Tisch zu sehen, dass er 'versehentlich' hätte umstoßen können.
      Sein Blick geisterte zu Mio hinüber. Wenn sie auch nur einen Moment die Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnte... Aber sie war zu weit entfernt um ihr etwas zuzuflüstern. Aufstehen konnte er auch nicht. Und so saß er verzweifelt und mit zunehmend schwitzigen Fingern an der langen Tafel, die ihm plötzlich überwältigend riesig vorkam und überlegte fieberhaft, während Waldenthal ihn zunehmend ungeduldig ansah. Verdammt, verdammt, verdammt! Sollte er sich doch allein auf sein Können verlassen? Hatte Waldenthal überhaupt geübt, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten? Oder hatte er letztes Mal vielleicht doch nur Glück gehabt? Fast wünschte er sich, sein Gegner hätte selbst gemischt, um ihm dieses Dilemma zu ersparen. Nicht dass gute Startkarten hier wirklich spielentscheidend wären, aber sie boten einen unbestreitbaren Vorteil.
      Nun war es ohnehin zu spät. Waldenthal begann, ärgerlich mit den Fingern zu trommeln. Moment. Vielleicht... Aus den Augenwinkeln sah er sich um. Der Diener stand am Rand des Raums. Wenn er die Aufmerksamkeit kurz auf ihn richten konnte...
      "Entschuldige alter Freund", sagte er unvermittelt mit aufgesetztem Grinsen zu seinem Gegenüber. "Nach all dem Gerede ist meine Kehle doch etwas trocken geworden. Oder ist es am Ende die Aufregung?" Er grinste kurz - hoffentlich überzeugend. "Aber könntest du deinem Dienstboten, der mein tiefstes Beileid genießt, um diese Stunde noch deine Launen ertragen zu müssen, vielleicht sagen, dass ich noch eine Tasse Tee vertragen könnte?"


      Gespannt sah Len seinen Mitspieler an. Sein Zeigefinger zuckte um eine einzelne Karte. Eine Zehn, mit dem kunstvollen Bild einer hohen Fee in Rot. Glaubte er jedenfalls aus dem Augenwinkel gesehen zu haben. Hoffte er. Wenn er sich auch nur diese eine Karte sichern könnte - es wäre zumindestens ein Anfang...
    • NPC: Von Waldenthal jr. [Hylianer]
      Tyloria-Wald, Waldenthals Anwesen
      Abend


      "Oh, natürlich, natürlich", erwiderte der junge Von Waldenthal mit einem diebischen Grinsen. "Kein Gast soll in meinem Hause Durst leiden müssen."
      Ohne Len auch nur den Bruchteil einer Sekunde aus den Augen zu lassen, schnipste er mit dem Finger und sprach vor sich hin: "Du hast gehört, was unser Gast verlangt hat. Bereite den besten Tee zu, den wir haben. Was weiß ich, den, den wir letzter Woche von diesem reizenden Dekuhändler ges...chenkt bekommen haben, den mit den Blütenblättern."
      Er räusperte sich und schenkte Len ein strahlendes Lächeln. "Nun, alter Freund. Wie sieht es aus? Können wir anfangen? Mir juckt es schon wahnsinnig in den Fingern, ich kann es kaum erwarten, endlich zu spielen!"
      Ob Len nun wirklich Durst hatte oder versuchte, sich eine Karte anzueignen, die er sonst womöglich nicht auf der Hand gehabt hätte - das konnte der junge Von Waldenthal nicht einschätzen. Er schätzte Len eigentlich als einen lächerlich stolzen, ehrenhaften Mann ein, aber im Lauf der Jahre konnte sich das ja durchaus geändert haben. Und wenn er so darüber nachdachte... jemand, der seine eigene Freundin als Wetteinsatz im Glücksspiel benutzte, konnte auch nicht viel ehrenhafter sein als Von Waldenthal selbst, oder?
      Wie auch immer - sollte Len wirklich etwas Derartiges geplant haben, so würde der junge Von Waldenthal es sicherlich nicht zulassen. Er selbst schummelte diesmal auch zur Abwechslung nicht; das hatte ihm beim letzten Spiel mit Len schon kein Glück gebracht, ein zweites Mal wollte er es nicht herausfordern. Nein, heute würde er mit seinen eigenen, von Len gemischten und verteilten Karten gewinnen. Er grinste in sich hinein. Heute war ein schöner Abend.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald, [b] Waldenthals Anwesen
      Abend

      Mit wachsender Unruhe sah Len, wie Waldenthal ihn über den Tisch hinweg fixierte. Warum sah er nicht weg, warum sah er denn nicht weg... War er an diesem Abend so leicht zu durchschauen? Wie oft hatte er denn schon zweifelhafte Tricks angewendet um eine Partie doch noch zu drehen, ohne dass irgendwer etwas gemerkt hätte? Resigniert verwarf er seinen Plan und wirbelte den Kartenstapel in seinen Händen ein letztes Mal durcheinander. Die ersehnte Karte verschwand zwischen ihren neunundvierzig nicht zu unterscheidenden Artgenossen. War das nun etwa die Strafe dafür, dass er nicht immer ganz ehrlich gewesen war? Es war ihm immer gerechtfertigt vorgekommen, sollte er geschummelt haben. Jede Ungerechtigkeit, die er in seinem Leben gesehen und erfahren hatte... In solchen Momenten war es ihm immer vorgekommen, als wäre die Welt ohnehin schon ungerecht genug, warum also niht wenigstens an nur diesem Abend etwas für sich selbst tun? Sicher, er hatte niemanden absichtlich verletzt, aber... Er dachte an das gestohlene Buch zurück. Zm ersten Mal fiel ihm auf, dass er keinen Augenblick gezögert hatte, bevor er es an sich nahm. Scheinbar wurde es mit der Zeit immer leichter, auch ohne direkte Notwendigkeit andere zu übervorteilen. Er blickte wieder zum jungen Adeligen hinüber, während er ihm ein Startblatt aus drei Karten hinwarf. Wäre er vielleicht auch so geworden wie er, wäre er nur in die entsprechenden Umstände geboren worden? Kaum, wollte er sich selbst sagen. Mit einem zutiefst mulmigen Gefühl warf er einen Blick auf seine Karten. Eine drei in Grün - mit der hübschen Zeichnung eines Deku, eine fünf in Blau, geziert von mehreren Zora...und eine Eins in Gelb mit dem Abbild eines traurigen Goronen. Schlecht. Sehr schlecht. Keine brauchbaren Kombinationen weit und breit. Mit unter Anstrengung beherrschtem Gesicht deckte er zwei Karten für die Mitte auf. Wenig Hoffnung auch auf dieser Seite... Sein Blick geisterte zu Mio. Ihre Miene war nicht zu deuten, als wäre sie zu einer ruhigen, gleichgültigen Statue erstarrt. Er würde viel für ihre scheinbare Ruhe geben. Aber zugleich erinnerte es ihn daran, dass er hier nicht verlieren sollte - durfte. Wachsam taxierte er seinen Gegner. Wenn seine eigenen Karten ihm kein Glück brachten, dann musste er wohl auf einen Fehler seines Gegners warten...
    • NPC: Von Waldenthal jr. [Hylianer]
      Tyloria-Wald, Waldenthals Anwesen
      Abend


      Der junge Von Waldenthal blickte seinen Gegner mit gespielter Verwirrung an. Len wirkte plötzlich gar nicht mehr so selbstsicher wie noch zuvor. Allerdings machte der junge Von Waldenthal sich wenig aus diesem Umstand; er wusste, dass Len ein äußerst fähiger Spieler und ein nicht zu unterschätzender Gegner war, der zudem noch mit einem unverschämten Glück im Spiel gesegnet war. Sicherlich ging es in dieser Partie um nicht wenig...
      Sein Blick huschte zu der hübschen jungen Begleiterin Lens hinüber, deren Gesichtsausdruck sich überhaupt nicht deuten ließ. Doch trotz des hohen Wetteinsatzes kaufte der junge Von Waldenthal Len seine Nervosität noch nicht ab. Womöglich tat Len nur so, als bekäme er nun doch eine leichte Unruhe; vielleicht war das alles ein Trick, um ihn, den jungen Von Waldenthal sich in trügerischer Sicherheit wähnen zu lassen. Eine Falle, ja... das war Len durchaus zuzutrauen.

      Mit einem Stirnrunzeln betrachtete der junge Von Waldenthal die beiden Karten in der Mitte. Diese passten nun so gar nicht zu seiner Hand, aber das machte nichts. Seine Hand konnte sich durchaus sehen lassen, da spielte die Mitte nun auch keine große Rolle mehr. Aber sollte er schon aufdecken? Oder lieber noch auf seine Trumpfkarte, die Große Fee in Gelb, warten? Normalerweise war der junge Von Waldenthal beim Glücksspiel nicht unbedingt jemand, der das Ungewisse bevorzugte. Er brauchte diesen Kick nicht, er spielte sonst lieber sicher und gewann solide. Aber das hier, ja, das war etwas Anderes. Vor ihm saß schließlich nicht irgendein Gegner, dem er auch ohne das Spiel seinen gesamten Besitz hätte abknöpfen können; nein, hier spielte er gegen Len, das war mehr als nur ein einfacher Spiel, das war etwas Persönliches und er wollte Len vernichtend schlagen. Wenn schon, denn schon.
      Vielleicht war Lens Unruhe ja doch echt; der junge Von Waldenthal konnte dies nur schwer einschätzen, dazu hatte er Len schon zu lange nicht mehr gesehen. Aber wenn sie echt war, dann hatte er wohl durchaus noch ein paar Runden Zeit, auf die perfekte Karte zu warten. Ja. Er entschied sich dafür und zog betont langsam eine Karte vom Stapel. Gorone drei. Nutzlos.
      Anschließend deckte er die Karten für die Mitte auf. Nur ein wenig Geduld... das war alles, was er brauchte.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald, Waldenthals Anwesen
      Abend

      Len musste sich beherrschen, nicht nervös mit den Fingern auf dem Tisch herumzutrommeln. Was da in der Mitte des Tisches lag gefiel ihm gar nicht. Wirklich gar nicht. Nicht nur, dass er selbst nichts mit seinen Karten anzufangen wusste - dass Waldenthal scheinbar so gelassen wartete, anstatt wie zuletzt einem Berserker gleich seine Karten auf den Tisch zu werfen, deutete darauf hin, dass der Junge Adelige einem Plan folgte.
      Sein Blick geisterte zu Mio hinüber. Was ihr wohl gerade durch den Kopf ging? Ihre Miene war wie so oft nicht zu deuten. Was dachte sie darüber, dass er sich af Waldenthals verrückte Wette eingelassen hatte? Ihr musste klar sein, dass es kaum eine Wahl gegeben hatte, aber...

      Nun gut. Len zog seine Karte vom Stapel. Ein roter Kokiri mit der Nummer Vier. Immer noch nicht gut. Allerdings... In der Mitte des Tischs lag im Moment eine rote Karte mit der Nummer Sechs. Er könnte den Kokiri auf den Tisch legen, um Waldenthal glauben zu machen, er würde versuchen im Lauf der nächsten Züge eine rote Reihe zu spielen. Es war ein hundsmiserabler Bluff, aber vielleicht... Das Problem war, dass sein Blatt vollkommen wertlos blieb, und er ab dem Moment ab dem er eigene Karten auf den Tisch legte nicht mehr ziehen durfte. Seine einzige Hoffnung war dann, dass Waldenthal übermütig wurde, eine falsche Vorhersage zu Lens Blatt traf - dass er in diesem Szenario für besser hielt als es war - und sein eigenes Spiel durch die damit verbndenen Strafpunkte dadurch erheblich entwertete. Zugegeben, wenn Waldenthal ein sehr gutes Blatt besaß oder sich entschied einfach weiterzuziehen um sein Blatt aufzubauen brachte ihm das wohl auch nichts mehr und er geriete in Rückstand, aber so wie die Dinge standen war es seine einzige Hoffnung.
      Mit betont herausfordernder Miene platzierte er die Kokiri-Karte vor die rote Sechs. Anschließend deckte er die dritte Mittelkarte vom Stapel auf - und verschluckte sich fast. Eine gelbe Fee mit einer Zehn?! Göttinnen, Waldenthal war ein Wahnsinniger wenn er diese Gelegenheit nicht nutzte...
    • NPC: Von Waldenthal Jr. [Hylianer]
      Tyloria-Wald, Waldenthals Anwesen
      Abend


      Der junge von Waldenthal musterte jede von Lens Bewegungen mit großer Aufmerksamkeit. Ja, früher hatte er mitnichten so gespielt; früher hatte er einfach auf sein Glück gesetzt, nicht darauf aufgepasst, was die anderen taten und gehofft, dass er ein so gutes Blatt ziehen würde, dass es schlicht und ergreifend egal wäre, was die anderen auf der Hand hatten. Manchmal hatte das funktioniert, meist jedoch nicht. Dieses Spiel war nun einmal kein reines Glücksspiel und es hatte eine ganze Weile gedauert, bis er das begriffen hatte. Seit er es aber verstanden hatte, hatte er sich tatsächlich drastisch verbessert und er war wirklich ganz entzückt von dieser neuen Welt, die sich ihm da eröffnet hatte. Wie viel seines Besitzes hatte er seitdem durch Kartenspiele gewonnen? Er konnte kaum noch mitzählen.

      Len spielte jetzt eine rote Kokiri-Vier. Damit hatte von Waldenthal nun nicht gerechnet, dass Len Kokiris sammelte. Er ließ seinen Blick über den Tisch huschen und musterte den Ablagestapel. Keine der Karten, die dort lagen, widersprach der Möglichkeit, dass Len tatsächlich Kokiris sammeln könnte. Dennoch... es könnte sich auch um einen Bluff handeln. Traute er das Len zu? Missmutig musste er sich eingestehen, dass er es ihm durchaus zutraute und auch noch einiges mehr. Dies war kein Gegner, den er einfach unterschätzen konnte. Nur, was sollte er jetzt tun? Wenn es kein Bluff war, dann rannte dem jungen von Waldenthal definitiv die Zeit davon und mit jedem Zug wurde es wahrscheinlicher, dass er verlor. Aber wenn es doch ein Bluff war, der ihn aus der Reserve locken sollte? Argh! Es war zum Ausrasten. Aber das tat Waldenthal natürlich nicht. Früher, ja, da wären die Karten schon längst quer durch den Raum geflogen und auch der Tisch wäre seiner Wut zum Opfer gefallen. Aber jetzt ließ er sich nicht das Geringste anmerken.

      Er zog eine Karte aus seiner Hand und hielt sie so, dass Len nur die Rückseite sehen konnte. Dann steckte er sie wieder zurück zwischen die restlichen Karten. "Ach, nein, doch nicht", kommentierte er leichthin. "Das wäre ja zu simpel." Dieses kleine Manöver hatte ihm immerhin ein wenig Zeit erkauft. Dennoch änderte es nichts an seinem Grundproblem: Er musste sich entscheiden - und das schnell! Seine Hand war nicht die Schlechteste. Auch nicht die Beste, aber immerhin. Waldenthal glaubte inzwischen relativ fest, dass Len gar nicht bluffte, sondern tatsächlich sein Glück in die Hände der Kokiri legte. Demnach musste er schnell dagegen halten. Er spielte die Zora-Reihe aus, die er schon seit Beginn auf der Hand hatte und die er eigentlich noch weiter ausbauen wollte. Aber man konnte nicht alles haben. Blieb nun nur zu hoffen, dass Len keine Feen spielen würde...
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald, Waldenthals Anwesen
      Abend


      Großartig. Einfach Großartig. Len hätte gern vor Verzweiflung die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, aber so deutlich wollte er seine nahende Niederlage dann doch nicht kundtun. Da spielte dieser wahnsinnige Emporkömmling doch tatsächlich eine bestenfalls drittklassige Reihe aus, nahm sich damit die Gelegenheit weitere Karten zu sammeln und das alles auf die Gefahr hin, dass Len eine Fee auf der Hand hatte, die im Paar mit der gelben Fee in der Tischmitte wahrscheinlich mehr Wert wäre als ihre beiden Blätter zusammen - und es nützte ihm überhaupt nichts, da sein eigenes Blatt voller roter Kokiris sogar noch schwächer war. Wäre es doch nur gelungen, sich zu Beginn der Partie die rote Fee nach oben zu schmuggeln...

      Verfahren. So konnte man seine Situation nur nennen. Halb spielte er mit dem Gedanken, die Kerzen umzuwerfen, zu hoffen dass ein Feuer ausbrach und es mit einem Hechtsprung aus dem Fenster zu versuchen. Aber das war völlig aussichtslos. Wer wusste schon, wie viele Wachen sich auf dem Gelände herumtrieben? Auch Mio konnte es auch nicht mit so vielen Gegnern zu gleich aufnehmen.
      Aber vielleicht sollte er sich wirklich langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass dieses Spiel nicht zu gewinnen war. Doch die Konsequenzen einer Niederlage tragen? Nein. Auf gar keinen Fall.
      Langsam glitt sein Blick zu dem mit Krümmeln bedeckten Gedeckteller. ...und dem kleinen Silbermesser, das einsam danebenlag. Vielleicht gab es ja doch noch einen Weg hier heraus. Ihre eigenen Sachen hatten sie im Empfangsraum zurücklassen müssen, womit sie praktisch unbewaffnet waren. Wenn es aber einen Weg gab das Messer zu Mio, die näher am jungen Adeligen saß, zu bekommen, könnten sie ein gewagtes Manöver versuchen und Waldenthals Leben gegenüber seinen Wachen als Druckmittel verwenden. Er unterdrückte den Impuls den Kopf zu schütteln. Eine Geisel nehmen, um sich aus einer Spielschuld zu winden? Das wäre wirklich ein ganz neuer Tiefpunkt für ihn. Allerdings - hatte besagte Geisel ihn zuerst verschleppt und der Einsatz war eine teure Freundin.
      Völliger Selbstmord war es natürlich auch. Aber es war mittlerweile angebracht, sich sämtliche Alternativen im Kopf zu behalten.

      Doch zuallererst musste er versuchen, das Ruder noch herumzureißen. Sobald die ersten Karten gelegt waren, durfte nicht mehr einfach gezogen werden. Was allerdings möglich war, war bestehende Karten aus der Hand abzuwerfen und dafür neue zu ziehen - dies kostete den Spieler am Ende allerdings einiges an Punkten, wodurch sich auch der Vorsprung eines exzellenten Blattes schnell in Wohlgefallen auslösen konnte. Und Lens Blatt war miserabel. Ein Himmelfahrtskommando? Wahrscheinlich, aber es war nicht so als ob er eine Wahl hätte. Er legte mit demonstrativ ausdrucksloser Miene eine Karte ab und zog neu.
      Kokiri, sieben. Schwach, in seiner Reihe kaum genug um den Punkteverlust auszugleichen den er eben erlitten hatte, ohne Waldenthals überlegenes Blatt in Betracht zu ziehen. Und noch dazu riskant, endete das Spiel doch in demjedingen Folgezug, nachdem der erste Spieler alle Karten gelegt hatte oder die achte Runde beendet war. Aktuell musste Waldenthal nur noch seine Karten loswerden und er hätte gesiegt.
      Es blieb also nur auf Zeit zu spielen. Len setzte sein siegessicherstes Lächeln auf ohne seine neue Karte aufzudecken und blickte Waldenthal herausfordernd an. Im Idealfall begann dieser an seinem Blatt zu zweifeln und begann ebenfalls zu tauschen. Andernfalls...

      Len blickte wieder zu dem kleinen Messer. Dann fiel sein Blick auf Mio, die kaum zwei Armeslängen entfernt saß. Und auf seinen Gegner, der die Hylianerin mit zunehmend begehrlichen Blicken musterte. Der Adelige würde sich seinen "Preis" nicht nehmen lassen wollen, um nichts in der Welt. Dann wieder auf das Messer. Vielleicht gab es auch noch eine einfachere Möglichkeit als Waldenthal zu bedrohen, sollte die Notwendigkeit entstehen...