Tyloria-Wald

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    • NPC: Bote Nr. 13 [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Dämmerung


      Mit wachsamem Auge durchstreifte Bote Nr. 13, der eigentlich Friederich hieß, aber nie so genannt wurde, das Waldstück um das Dorf herum; in der einen Hand hielt er Reste eines Schinkens, die er auf, wenn man ein Auge zudrückte, legalem Weg erhalten hatte, in der anderen eine Fackel, die freilich bei all dem Nebel nicht viel half. So weit er zurückdenken konnte, war es hier neblig gewesen, und zwar ungewöhnlich neblig, fast schon magisch. So hatten auch viele ältere Frauen in seinem Dorf den Kindern abends am Kaminfeuer Geschichten über magische Wesen erzählt, die in diesem Nebel legten und nur manchmal, wenn besondere Schicksalssterne am Himmel standen, herauskamen, um zu den Menschen zu sprechen. Manche dieser Wesen waren freundlicher Natur, andere jedoch auch böse und so hatten sich die Kinder nie getraut, sich allzu weit vom Dorf zu entfernen, was im Nachhinein betrachtet sicher auch der Sinn dieser Geschichten war.
      Bote Nr. 13 schüttelte den Kopf. Aber das lag weit zurück. Jetzt war er ein erwachsener Mann und einer Aufgabe im Dienste der Familie seines Herrn, und freilich hatte er keine Angst mehr vor irgendwelchen Geistwesen, die im Nebel auf ihn lauern mochten. Trotzdem musste er sich eingestehen, dass ihn noch immer ein ungutes Gefühl umfing, wenn er sich hier aufhielt; bisher war aber nie etwas geschehen, also zwang er sich, es so gut es ging zu ignorieren.

      Plötzlich erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Zwar sah er nichts, aber es roch... nach Pilzen? Leicht angebrannt obendrein, aber das mochte Einbildung sein; beim Pilzgeruch jedoch war er sich ganz sicher. Wo mochte das herkommen? Er folgte buchstäblich seiner Nase und fand plötzlich, als er die Quelle des guten Geruchs erreicht hatte, völlig unerwarteterweise... zwei Eindringlinge! Er schnappte nach Luft. Das war überhaupt noch nie vorgekommen, so lange er hier schon patrouillierte. Genau genommen war das auch gar nicht vorgesehen. Aber heute standen vielleicht Schicksalssterne am Himmel, wer konnte das schon sagen....

      Er musterte die beiden Gestalten. Nein, die waren nicht von hier. Obwohl... der Mann kam ihm irgendwie bekannt vor. Aber auch das war bei dem Nebel schwer zu sagen und vermutlich auch lediglich Einbildung. Die Frau hatte er jedenfalls definitiv noch nie gesehen, eine so schöne Frau wäre ihm doch wohl aufgefallen, etwas Anderes konnte ihm keiner erzählen. Aus allem, was Bote Nr. 13 sah, reimte er sich zusammen, dass die beiden wohl auf der Durchreise sein mussten und hier rasteten. Normalerweise wäre das auch kein großes Problem, aber...

      "Die Herrschaften!" Mit diesen Worten trat Bote Nr. 13, nachdem er sein wichtigtuerischstes Gesicht aufgesetzt hatte, aus den Schatten heraus und baute sich vor den beiden auf. "Schönen guten Abend allerseits, wünsche ich", sagte er dann, obwohl das Wort 'allerseits' angesichts der Tatsache, dass er sich nur zwei Personen gegenübersah, vielleicht etwas fehl am Platz war. "Ihr wisst aber, dass das hier", und dabei wanderten seine Augen zu dem Kessel, aus dem der Pilzgeruch strömte, "verboten ist, oder?"
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Dämmerung

      "Schönen guten Abend allerseits, wünsche ich. Ihr wisst aber, dass das hier verboten ist, oder?"


      Etwas perplex starrte Len die komische Gestalt an, die da plötzlich vor ihnen stand. Wer war das denn nun wieder, der da ihre 'traute Zweisamkeit' störte? Offensichtlich verstand er sich als eine Art Ordnungshüter. Len wollte sich nicht wirklich vorstellen, welcher hirnrissige Würdenträger auf die Idee kam, nachts im Nebel seine Leute allein durch einen dunklen Wald patroullieren zu lassen und...ja, was eigentlich? Nach unerlaubt campierenden Wandererpaaren zu suchen? So oft konnte das nicht vorkommen...
      Der Schinkenrest, den er etwas nutzlos in der Hand hielt, half nicht wirklich ihn wie einen ernstzunehmenden Nachtwächter wirken zu lassen.

      Allerdings, dachte sich Len, müsste er sich irgendwann schon einmal überlegen wie all diese Leute es immer schafften, so unbemerkt an sie heran zu kommen. Andauernd schienen Leute zu ihnen zu kommen und...plötzlich einfach vor ihnen zu stehen und meistens hatten sie schon einen halben Roman gesprochen bevor er überhaupt richtig merkte, dass sie da waren... Sehr mysteriös. Er würde wohl ein anderes mal darüber nachdenken müssen.

      Mit einer durch seinen Gedankengang ausgelösten leichten Verzögerung antwortete Len schließlich: "Äh... Nein, wir sind uns keiner Schuld bewusst. Aber lasst mich doch fragen, wie wir konkret die hier geltenden Gesetze verletzt haben. Das Feuer? Das lager selbst? Oder ist es schlicht verboten, hier Pilze zu kochen?"
      Er gab sich alle Mühe, eine Frage ernsthaft klingen zu lassen.

      "Wenn das so ist, tut uns das natürlich sehr Leid, wir haben leider kein Schild vorgefunden, dass den Verzehr der hiesigen Flora untersagt... Aber wisst Ihr, der Schinken den Ihr dort habt würde sich gut in dieser Suppe machen. Wir wären durchaus bereit zu teilen, wenn Ihr es auch seid...."

      Vielleicht hatte der Mann ja wirklich eine so harte und bemitleidenswerte Existenz als nächtlicher Wächter eines Waldes, wie Len vermutete. Möglicherweise ließ sich am ehesten mit ihm Verhandeln wenn man ihm freunschftlich kam. Auf einen Streit mit dem Gesetz hatte Len nun wirklich, wirklich keine Lust.
    • Mio Kitsune (Hylianerin)
      Tyloria Wald
      Abend

      Mio verschluckte sich fast vor Schreck, als die unbekannte Gestalt wie aus dem Nichts aus der Dunkelheit hervortrat. Waren sie wirklich so beschäftigt mit ihren Gedanken gewesen, dass sie ihn nicht schon früher bemerkten?
      Etwas panisch schaute sie sich um, um sicher zu stellen, dass nicht noch jemand sich unbemerkt zu ihnen gesellt hatte. Seit wann war sie so unaufmerksam ?

      "Schönen guten Abend allerseits, wünsche ich. Ihr wisst aber, dass das hier verboten ist, oder?"

      Irritiert wanderte ihr Blick zu der Feuerstelle und dann wieder zurück zu dem Unbekannten. War er etwa der Förster dieses Waldabschnittes? Jedenfalls sah er auf den ersten Blick nicht danach aus.
      Mio wollte gerade zum Sprechen ansetzen, da kam Len ihr schon zuvor.

      ... Aber wisst Ihr, der Schinken den Ihr dort habt würde sich gut in dieser Suppe machen. Wir wären durchaus bereit zu teilen, wenn Ihr es auch seid...."

      Fassungslos funkelte sie Len von der Seite an. Wie kam er darauf, dass sie mit diesem Hampelmann dort teilen wollte oder gar seine Anwesenheit willkommen hieß?
      Mio beschloss erstmal still zu bleiben und die Antwort des Fremden abzuwarten.
    • NPC: Bote Nr. 13 [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Abend


      Bote Nr. 13 knurrte der Magen, was zum Glück nicht hörbar war, er spürte es nur selbst. Aber von so etwas würde er sich selbstredend niemals von seiner Pflicht abbringen lassen und seine Pflicht war es, hier für Ordnung zu sorgen.
      Seine Gedanken schweiften zurück in die Vergangenheit. Pilzeintopf... ja, den hatte seine Frau Mama oft gekocht, aber er hatte ihn immer verweigert. Warum? Weil ihm die alten Geschichten, die er als Kind hörte, immer bildhaft vor Augen standen. Abend für Abend stand er mit verweinten Augen neben seiner Mutter, während sie Pilze für ein Eintopf schnitt, und bat sie, doch endlich aufzuhören, schließlich wohnten in den Pilzen Minish und die verloren durch den Eintopf möglicherweise nicht nur ihr Haus, sondern auch noch ihr Leben.

      Heute wusste er natürlich, dass das Unfug war. Minish gab es in Wahrheit gar nicht. Pilzeintopf aß er trotzdem bis heute nicht, auch wenn der Geruch selbstverständlich sehr verlockend war.
      "Es gibt hier tatsächlich kein Schild", bestätigte Bote Nr. 13 mit einem Kopfnicken die Aussage des Mannes. "Das ist auch nicht nötig, schließlich weiß ja jeder im Umkreis von vielen Meilen, dass der Herr Von Waldenthal dieses Stück des Waldes in seinen Besitz gebracht und jegliche Aktivität hier verboten hat."
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Dämmerung

      Reflexhaft ballte Len die Fäuste. Hatte dieser arrogante, eingebildete, verzogene, vollkommen hirnverbrannte Geck denn immernoch nichts Besseres zu tun als einfachen Leuten das Leben zur Hölle zu machen? Er hatte das selbstgefällige Grinsen des jungen Von Waldenthal noch deutlich vor Augen, als er unverfroren Wegzoll von den durchreisenden Grenzfüchtlingen aus Labrynna gefordert hatte.

      Sich mühsam beherrschend sagte er dem unbekannten "Waldwächter": "Nun - in dem Fall tut es uns natürlich Leid, wenn wir für Schwierigkeiten gesorgt haben sollten." - vollkommen absurd, wen im Namen des Weisen Raduk Eisenweis interessierte es denn, wenn zwei Wanderer in einem völlig unbewohnbaren Waldstück ein Nachtlager aufschlugen - "...aber wir wollten mit Sicherheit keinen Ärger machen. Davon abgesehen kommen wir von ziemlich weit her und sind nur auf der Durchreise, daher wissen wir nicht viel darüber, was sich hier so in den Randgebieten tut. Davon abgesehen sitzt der junge Herr von Waldenthal" - Len gab sich alle Mühe, den Titel nicht spöttisch klingen zu lassen - "doch noch nicht sehr lang auf dem Platz seines Vaters, oder? Die eine oder andere Entwicklung mag uns entgangen sein... Aber ich versichere Euch abermals, dass wir niemandem schaden wollen. Morgen früh sind wir bereits wieder verschwunden. Können wir es nicht dabei bewenden lassen? Es gibt ohnehin keinen Ort zu dem wir jetzt sonst gehen könnten."

      Mit betonter Ruhe sah er den Mann an. Seine Körperhaltung machte einen etwas unsicheren Eindruck und in seinem Gesicht stand eine gewisse Erschöpfung. Vielleicht... wollte er ja auch nur nach einem langen Arbeitstag nach Hause... Nicht dass Len bei seinem Glück wirklich daran glaubte.

      Wie um seine Gelassenheit zu demonstrieren, nahm er einen langen Schluck von der Suppe. Sie war tatsächlich gar nicht schlecht geworden - nicht seine beste Arbeit, aber nicht schlecht.
    • NPC: Bote Nr. 13 [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Dämmerung


      Bote Nr. 13 schüttelte bedauernd den Kopf. Die Anweisungen des jungen Von Waldenthal waren diesbezüglich äußerst eindeutig gewesen.
      Niemand durfte sich in seinem Waldstück aufhalten, insbesondere des Nachts. Ferner durfte auch niemand jagen oder sonstige Objekte aus dem Waldstück entfernen, wozu selbstredend auch Pilze zählten. Offenes Feuer war ohnehin verboten und dann gab es da noch eine ganze Liste weiterer Dinge, die man nicht tun durfte; die Liste war allerdings so lang, dass Bote Nr. 13 sie sich unmöglich merken konnte, weshalb er das Auswendiglernen auf das Wichtigste und Offensichtlichste beschränkt hatte.

      "Tut mir Leid", sagte Bote Nr. 13 und in seiner Stimme klang ehrliches Bedauern mit, "aber die Anweisungen meines Herrn sind leider eindeutig. Ihr könnt nicht die Nacht im Wald verbringen. Sicherlich seid Ihr aber gern herzlich eingeladen, im Gasthof Tannenwinkels einzukehren."
      ...der sich ebenfalls im Besitz des jungen Von Waldenthal befindet, fügte er in Gedanken noch hinzu, ohne es jedoch auszusprechen, denn aus der instinktiven Reaktion des Fremden schloss Bote Nr. 13, dass jener dem jungen Von Waldenthal nicht ganz so unverfangen und freundlich gegenüberstand wie man es von einem Außenstehenden erwarten sollte.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Abend


      "In Ordnung, in Ordnung", sagte Len, zunehmend genervt von dieser uneinsichtigen Witzfigur eines Bürokraten, und erhob sich. "Ihr wollt uns nicht hier haben, schon klar. Und ich spare mir lieber, nach den Gründen zu fragen, denn die sind zweifelsohne so absurd, dass ich wahrscheinlich die ganze Nacht kein Auge zu tun würde aus Kummer über die schiere Idiotie des... Egal."
      Er sollte es vielleicht nicht zu weit treiben.

      Langsam schüttelte er den Kopf und sah sich dabei noch einmal ganz genau die Ränder der Lichtung an. Er war sich nach den letzten paar Minuten ziemlich sicher, dass dieser seltsame Kerl allein gekommen war. Gut.

      "Aber eines frage ich mich doch, werter Herr Nachtwächter, oder Dienstbote, oder auch Alleinunterhalter, wie auch immer Eure Dienstbezeichnung in Waldenthals kleinem Hofstaat sein mag... Ihr habt bis jetzt viel von Verboten und Vorschriften gesprochen, aber - allmählich drängt sich mir die Frage auf, wie ihr diese Verbote und Vorschriften eigentlich durchzusetzen gedenkt?"

      Der seltsame Kerl war augenscheinlich unbewaffnet und machte auch keinen sonderlich kamperfahrenen Eindruck. Es gab daher eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder er gab auf und verschwand irgendwann wieder dahin zurück wo er hergekommen war - falls er nicht beschloss, ihnen noch die ganze Nacht mit seinem Gerede auf den Zeiger zu gehen - oder er verschwand ebenfalls, wenn auch in der Absicht mit Verstärkung zurückzukommen, um die bösartigen widerrechtlich im Wald lagernden Landstreicher festnehmen zu lassen. Dieses Problem ließ sich lösen, in dem sie einfach ihr Lager abbrachen sobald er weg war und sich etwas tiefer in den Wald zurückzogen... Len wusste aus eigener Erfahrung, dass eine Verfolgung im nächtlichen Tyloria-Wald für den Verfolger ein Ding der Unmöglichkeit war.
      Er hatte zwar keine Lust, nachts in diesem Wald umherzustapfen um einen neuen Lagerplatz zu finden, aber die Aussicht war ihm immernoch tausendmal lieber, als dem noch so geringen Risiko ausgesetzt zu sein, einem gewissen unaustehlichen Herzog noch einmal gegenüberzustehen.
    • NPC: Wachen [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Abend


      Als würden sie auf Lens Frage reagieren, ja, geradezu als hätten sie genau darauf gewartet, traten plötzlich mehrere Wachen aus den Schatten der Bäume hervor und stellten sich im Kreis um Bote Nr. 13 und die illegal Campierenden herum auf. Auf den ersten Blick waren es schätzungsweise zwischen fünfzehn und zwanzig, bei genauerem Nachzählen hätte man festgestellt, dass siebzehn Wachen erschienen waren. Hinzu kam Bote Nr. 13, ob man diesen jedoch wirklich zählen konnte, blieb weiterhin fraglich.

      "Ungefähr so", kommentierte eine der Wachen jetzt Lens Zweifel; anscheinend hatte der Hylianer Lens Worte genau gehört, er hatte wohl schon eine Weile dort gestanden. "Wie Ihr seht, seid Ihr relativ umzingelt. Wir können das Ganze nun ausarten lassen, wir können es aber auch wie zivilisierte Hylianer regeln. Begleitet uns nach Tannenwinkel. Unser Herr möchte sicher die Leute kennenlernen, die in seinem Wald illegale Aktivitäten betreiben."

      Bote Nr. 13 seufzte leise, aber niemand hörte ihn. Er mochte diesen Wachmann überhaupt nicht. Seit der junge Von Waldenthal ihn eingestellt hatte, war er so furchtbar arrogant gewesen und kam sich so wichtig vor. Dabei war doch auch nichts weiter als eine Schachfigur in Von Waldenthals Spiel, das der junge Herr spielte, um sich die Langeweile im Wald zu vertreiben...
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Abend

      In Ordnung, dachte Len, das führte nun eindeutig zu weit. Mio und er mussten wahrnehmungsgestört sein, anders war das hier nicht mehr zu erklären. Schlimm genug, dass dieser komische Kauz unbemerkt an sie heran gekommen war, aber all diese Wachen - teilweise in Panzerung!? Es war fast als ob jemand... doch was brachte es, darüber nachzudenken.

      Frustriert warf er die Arme nach oben. Wie hatte er auch jemals glauben können, dass einmal einen Tag lang keine Katastrophe passieren könnte? Seufzend setzte er seine Schale an die Lippen und trank den Rest Suppe aus. Es schien ihm auch nicht mehr darauf anzukommen. Und wenn sie wirklich zu Waldenthal geschleift würden, könnte er die Suppe ebenso gut als Henkersmahlzeit betrachten.



      Er wischte sich den Mund ab und blickte zu Mio.
      "Also - mir fällt nichts mehr ein. Hast du noch eine Idee?"


      Er gab sich keinerlei Mühe mehr, den Zynismus aus seiner Stimme zu verbannen. Er spürte auch keine echte Furcht mehr - alles was geblieben war, war dumpfe Resignation.
    • Mio Kitsune (Hylianerin)
      Tyloria Wald
      Abend

      Entgeistert musterte Mio die vielen Wachen, welche völlig unbemerkt aus den Schatten hervortraten. Einen kurzen Moment lang glaubte sie ein äußerst unangenehmes Déjà-vu zu haben.
      Ihre Hand wanderte kurz zu ihrer Klinge, jedoch ließ sie diese wieder sinken angesichts der Überzahl der Männer. Es hatte absolut keinen Sinn zu kämpfen.

      Spöttisch zischend verschränkte sie ihre Arme. Illegale Aktivitäten ? Dieser Waldenthal war wahrlich ein gelangweilter Tyrann mit einem äußerst ungesunden Ego.

      "Also - mir fällt nichts mehr ein. Hast du noch eine Idee?"

      Sie schüttelte den Kopf: "Nein, ich glaube es hat keinen Sinn mehr hier zu diskutieren. Kehren wir zurück nach Tannenwinkel."
      Innerlich hoffte sie, dass der junge Adelige derweilen zu beschäftigt war, um sich so spät am Abend mit den Vergehen zweier Reisenden zu befassen. Andernfalls mussten sie sich dringend etwas einfallen lassen.
      Mio seufzte laut und blickte in die Richtung in der Tannenwinkel lag. Wo blieb eigentlich Torai?


    • NPC: Wachen [Hylianer]
      Tyloria-Wald
      Abend


      Innerlich atmete Bote Nr. 13 auf; dass die Gefangenen... er erschrak bei dem Gedanken und korrigierte sich in seinem inneren Monolog selbst: Dass die illegal Campierenden keinen Aufstand machten, sondern sich fügten, war gut, sehr gut sogar. Der Herr Von Waldenthal mochte es überhaupt nicht, wenn etwas nicht nach seinem Willen geschah. Allein bei dem Gedanken daran lief Bote Nr. 13 ein eiskalter Schauer über den Rücken, und das lag nicht an der Außentemperatur. Meistens lief ja tatsächlich alles so, wie der Herr es wünschte. Aber zwei Mal hatte Bote Nr. 13 bereits erlebt, wie der Herr reagierte, wenn es einmal nicht so war. Das wollte er nun wirklich kein drittes Mal erleben... und er wünschte es auch keinem, seinem schlimmsten Feinde nicht - und schon gar nicht zwei fremden, harmlosen Reisenden.
      So flanierten sie also alle gemeinsam durch den Wald und wenn all die Wache nicht bewaffnet und gerüstet gewesen wären, hätte man als Außenstehender glatt meinen können, dass eine seltsam zusammengewürfelte große Gruppe einen abendlichen Spaziergang im Wald unternahm.


      NPC: Wachen [Hylianer]
      Tannenwinkel
      Später Abend


      Der Weg war größtenteils in Schweigen untergegangen. Hier und da hörte man ein Rascheln im Blattwerk, den Schrei einer Eule oder auch das leise Klappern von Rüstungen, sonst nichts.
      Endlich kam die seltsame Prozession vor dem Anwesen des jungen Von Waldenthal am Rande vom Tannenwinkel an. Groß und prächtig war es anzusehen. Nicht immer war das Anwesen der Familie so prachtvoll gewesen; erst seit der junge Von Waldenthal die Macht über Tannenwinkel an sich gerissen hatte, war das Haus und alles drum herum derart erblüht. In langer, mühevoller Arbeit hatten etliche Einwohner Tannenwinkels das Haus immer weiter vergrößert, den Garten immer weiter ausgebaut. Tag und Nacht hatten sie geschuftet, um dem jungen Von Waldenthal all seine extravaganten Wünsche zu erfüllen, und nie war der Herr zufrieden gewesen. Noch heute ließ er bisweilen an dem Anwesen weiter arbeiten; vermutlich würden die Arbeiten bis zu seinem Tod nicht fertig werden.
      Während einige der Wachen in die eigens für sie neben den Pferdeställen angelegten Wohnungen verschwanden, begleitete der übrige Teil, darunter Bote Nr. 13, die illegal Campierenden in die pompöse Eingangshalle des Hauses, wo die Gäste sich auf samtig rot gepolsterten Sofas niederlassen durften. Unterdessen teilte Bote Nr. 13 mit, dass er nun in die Gemächer des Herrn Von Waldenthal eilen und diesen fragen würde, was er nun mit den beiden zu tun gedenke. Ein Diener des Hauses fragte Len und Mio derweil, ob er ihnen etwas bringen könne, Tee vielleicht?
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Abend

      Den ganzen Weg über hatte Len sich das Gehirn zermartert, wie er - und Mio - lebend aus dieser Situation wieder herauskommen konnten. Die Ergebnisse seines Denkprozesses waren...ernüchternd gewesen. Im Wesentlichen baute sein erfolgversprechendster Plan darauf auf, dass er Waldenthal zu einer Revange für ihr damaliges Spiel fordern und das ganze irgendwie an ihre Freilassung koppeln konnte - nicht gerade großartige Aussichten, bedachte man die sehr mangelhafte Bereitschaft des Herzogs, Niederlagen einzugestehen.
      Wie er so vor sich hingrübelte kam er dennoch nicht umhin, etwas verdutzt die erhebliche Pracht des Anwesends zu bestaunen, in dem der junge Adelige nun scheinbar residierte. Kopfschüttelnd betrachtete er weitläufige Gartenanlagen mit Spazierwegen, Teichen und Hecken, deren Ausmaße in der Dunkelheit kaum auszumachen waren. Was musste der junge Waldenthal darunter leiden, dass er bis an sein Lebensende nur ein kleiner, vergleichsweise unbedeutender Angehöriger des Landadels sein würde, wenn er sich in derartige Unkosten stürzte nur um über seine eigentlich sehr bescheidene Macht hinwegzutäuschen... Aber es erklärte wenigstens seinen Bedarf an einer Durchreisegebühr, denn nach all dem dürfte sein Lehen finanziell ziemlich am Ende sein.

      Schließlich verfrachtete man sie in eine Art Empfangshalle auf ein - äußerst bequemes - Polstersofa und trug ihnen auf zu warten. Ebenso wie die Gärten war dieser Raum zwar nicht ohne unnötigen Prunk, aber dennoch vergleichsweise geschmackvoll eingerichtet. Gedankenverloren betrachtete er ein Porträt an der gegenüberliegenden Wand. Es zeigte - da war Len sich ziemlich sicher - den nun wohl verstorbenen Vater des jungen Waldenthal. Was er wohl zu den neuen Maßnahmen seines Sprösslings gesagt hätte? Auffällig war eine kleine Ansammlung von mit verschiedensten, wunderschönen Blumen befüllte Vasen, die irgendjemand mit großer Sorgfalt in respektvollem Abstand unter dem Porträt platziert hatte. Zumindest...schien der Mann vermisst zu werden.
      Eine unerwartete Frage riss Len aus seinem Gedankenfluss.

      "...ob ich den Herrschaften vielleicht etwas bringen könnte, eine Tasse Tee vielleicht?"

      Höchst irritiert betrachtete Len den Hausdiener, der sich diskret neben ihnen platziert hatte. Tee...? Len warf einen Blick in die Runde der anderen Anwesenden. Irgendwie schien niemand so recht zu wissen, was er oder sie nun eigentlich tun sollte.

      Ein merkwürdiger kleiner Hofstaat, den Waldenthal sich hier aufgebaut hatte. Doch bis sie Näheres wussten, konnte es wohl nicht schaden, das Beste daraus zu machen.

      "Ja", antwortete Len dem etwas dünn geratenen, livrierten Lakaien nach einem kurzen Seitenblick zu Mio. "Ein Tee wäre nett... und wenn Sie zufällig noch ein wenig Gebäck dazu hätten, käme ich mir schon fast wie ein Gast und nicht wie ein Gefangener vor."
    • NPC: Von Waldenthal jr. [Hylianer]
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Später Abend


      Während der Diener unten sich beeilte, frischen Tee und Gebäck bereitzustellen, streckte sich der junge Von Waldenthal oben in seinem prunkvollen Himmelbett, in das er sich gefühlt vor wenigen Sekunden erst gelegt hatte, bevor ein weiterer Diener ihn in seiner wohlverdienten Nachtruhe gestört hatte. Heute war ein anstrengender Tag gewesen - er hatte heute fast doppelt so vielen Durchreisenden wie sonst Wegzoll abgeknöpft - und er brauchte seinen Schönheitsschlaf, denn er würde ihn mit schwarzen Augenringen noch anhimmeln?

      Ein Pärchen war nahe des Dorfes auf einer Lichtung des Tyloria-Waldes bei illegalen Aktivitäten erwischt worden, meldete man Von Waldenthal, der sich soeben wieder erhoben und seinen altrosa Morgenrock gegen ein königsblaues Samtgewand getauscht hatte. Während er sich das Jacket zuknöpfte - das tat er stets selbst, denn keinem Diener vertraute er dafür genug - erkundigte er sich nach der genauen Beschaffenheit dieser so genannten "illegalen Aktivitäten", woraufhin er genauere Berichterstattung erhielt.
      "Hmpf!", machte er, während er den letzten Knopf schloss. Ein Pärchen, das sich im Wald vergnügte und dabei ein Feuer anzündete und ein paar Pilze kochte - seiner Meinung nach nun nicht unbedingt etwas, weswegen man ihn mitten in der Nacht aus seinem wohlverdienten Schlaf wecken sollte. Dies tat er auch lauthals kund, woraufhin ein Diener ihn kleinlaut hinwies, dass er selbst den Befehl gegeben hatte, so zu verfahren.
      Er runzelte die Stirn. Hatte er das wirklich befohlen? Na, nun war es ohnehin einerlei, nun war er bereits aufgestanden und angezogen, da konnte er sich genauso gut ein Bild davon machen, wer da nachts in seinem Wald herumschlich und Pilze stahl.

      Von seiner Leibgarde umringt, stolzierte der junge Von Waldenthal die prächtige Treppe hinunter und schließlich hinein in die Halle, in der die beiden "Gäste" Tee schlürfend warteten. Sein selbstgefälliges Grinsen rutschte für den Bruchteil eines Augenblicks von seinem Gesicht, als er sah, wer da in seinem Anwesen eingetroffen war, doch er fing sich fast sofort wieder und funkelte den Gast feindselig an.
      "Na, sieh einer an. Wie lange hatten wir bereits nicht mehr das Vergnügen?", schnaubte er verächtlich. Oh nein, er hatte diesen Typen noch lange nicht vergessen, er würde ihn wohl auch nie vergessen.
      Seine Augen huschten hinüber zur Begleiterin seines Feindes. Unter anderen Umständen wäre ihm ein bewundernder Pfiff über die Lippen gekommen, aber jetzt konnte er sich die Blöße nicht geben. Ein gemeines Funkeln zierte seine Augen, als er noch einmal darüber nachdachte. Vielleicht war es ja gar nicht so übel, dass ausgerechnet der ausgerechnet jetzt hierher gekommen war. Vielleicht war das ja alles von den Göttinnen so gewollt. Der junge Von Waldenthal lachte in sich hinein. Vielleicht würde der Abend ja doch noch ganz spaßig werden...
    • Mio Kitsune (Hylianerin)
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Abend

      Mio amüsierte sich über die unverfrorene Art ihres Sitznachbarns, als der Hausdiener Waldenthals wieder verschwand, um den gewünschten Tee zu bringen. Hoffentlich brachten seine unterschwelligen Provokationen in dieser Situation nicht noch mehr Probleme mit sich.

      "Na, sieh einer an. Wie lange hatten wir bereits nicht mehr das Vergnügen?", hallte es plötzlich durch den Saal und Mios Blick wanderte zu der großen Treppe, auf welcher der prunkvoll gekleidete Adelige mit einem missbilligenden Gesicht hinunter schreitete. Ihre Hoffnung, dass der junge Herzog keine Lust haben könnte, sich mit kleinen Vergehen am Abend zu befassen, war damit zerstört. Von Waldenthal war aus der Nähe betrachtet ein außergewöhnlich schöner Mann. Sie kam nicht umhin zu denken, dass hinter seiner schönen Fassade ein vollends hässliches Wesen lag, so wie er nun durch den Raum stolzierte.
      Und noch schlimmer war, dass er sich offenbar noch gut an Len erinnerte.

      Mios Augen wanderten sofort zu Len, der zunächst noch recht gelassen wirkte. Hatte er sich schon etwas einfallen lassen?
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Abend

      Langsam ließ Len seine Teetasse sinken, als der junge Adelige hocherhobenen Hauptes in den Raum marschiert kam, umgeben von etwas... das man wohl als eine zusammengewürfelte Bande von Halsabschneidern bezeichnen konnte, denen irgendjemand versucht hatte einen "vornehmen Anstrich" zu verpassen. Wie alles an diesem mit Prunk überladenen Ort, war auch hier einfach ein wenig zu sehr übertrieben worden, um noch einen authentischen Eindruck zu hinterlassen. Selbiges galt für Waldenthals Garderobe. Wer so viel Aufwand investierte um einen umwerfenden Eindruck zu erzeugen, wies nach Lens kurzer Erfahrung meistens ein paar ganz andere Probleme auf...

      "Na, sieh einer an. Wie lange hatten wir bereits nicht mehr das Vergnügen?"

      Etwas nachdenklich betrachtete Len das verdüsterte Gesicht des jungen Herzogs. Unter all dem Protz schien doch eine tief verwurzelte Unzufriedenheit in Waldenthals Augen zu liegen, die weit über die nächtliche Störung und Lens Erscheinen hinausging...

      "Ich bin nicht so sicher, mein alter Freund", sagte Len, ohne sich die Mühe zu machen aufzustehen. "Etwa ein Jahr vielleicht? Aber es freut mich jedenfalls zutiefst zu sehen, dass sich das einfache Volk aufopferungsbereit solch eine Mühe macht, dir..." - er schloss mit einer ausholenden Geste den ganzen Raum ein - "das hier zu ermöglichen. Was für ein Jammer, dass das hier nicht die königliche Hauptstadt ist und nie sein wird, nicht wahr? Ich meine, jemand wie du würde sich doch wesentlich besser an einem Ort machen, der nicht... nun, ein Waldstück mitten im Nirgendwo ist. Schade, dass man sich nicht aussuchen kann, wo man geboren wird, hm?"


      Len ließ seinem Gegenüber einen Moment, seine Worte zu verdauen. Er durfte es auf keinen Fall zu weit treiben, aber vielleicht, nur vielleicht hatte der junge Adelige ja wirklich eine Schwachstelle wo er eine vermutete... Stolz und Hochmut schienen zumindestens schon immer seine hervorstechenden Charaktereigenschaften gewesen zu sein. Vielleicht ließ sich daraus etwas machen, wenn er ihm nur etwas in Aussicht stellen konnte - doch dafür musste er ersteinmal seine Reaktion abwarten.



      "Nun, wie auch immer. Ich nehme jedoch an, dass du ein ernsthaftes Problem mit... Pilzdieben hast, wenn du des Nachts wahre Hundertschaften in deinen Wäldern patroullieren lässt? Hast du mal versucht, dich mit den Minish zu verbünden? Ich habe gerüchteweise gehört, dass die auch ein gesteigertes Interesse am Erhalt des Pilzbestandes haben..."

      Nervös warf er Mio einen Seitenblick zu und traf dabei ihren Blick. Den Schweißtropfen auf seiner Stirn ignorierend versuchte er, ihr ein selbstsicheres Lächeln zu schenken. Nicht, dass sie noch auf die Idee kam, er plaudere einfach verzweifelt drauf los...
    • NPC: Von Waldenthal jr. [Hylianer]
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Abend


      Der junge Von Waldenthal lachte in sich hinein, behielt aber seinen höhnischen Gesichtsausdruck aufrecht.
      "Ein Jahr schon, so so...", murmelte er vor sich hin und starrte Len mit durchdringendem Blick an. Seine Augen huschten jedoch immer wieder unauffällig hinüber zu Lens hübscher Begleiterin, wobei er sich unablässig fragte, wie der Kerl wohl an eine solche Frau gelangt war.
      Hier in Tannenwinkel war die Auswahl an schönen Frauen... nun ja, eher begrenzt. Sicher, es gab die eine oder andere, die immerhin nicht so hässlich war, dass man die Augen am besten gleich wieder abwandte, aber viel mehr dann auch nicht. Freilich konnte der junge Von Waldenthal jede haben, wenn er nur wollte, denn er war wahrlich kein hässlicher Mann und bei jeder Dame, die noch zweifelte, tat das Geld sein Übriges - aber so wirklich zufrieden hatte er sich damit nie gefühlt. Es war... langweilig, sich aus einem Ozean durchschnittlich aussehender Dirnen einfach eine herausfischen zu können, wann immer ihm danach war. Als würden ihm bei der Jagd die Rehe von selbst tot auf den Karren springen; wo war da noch der Reiz?

      Er schüttelte leicht den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Momentan erforderte die Situation seine Konzentration in einem gewissen Ausmaß, das er ihr auch zugestehen wollte. Len faselte indessen irgendeinen Unfug von Minish und Pilzen und Königshäusern... er war eindeutig unsicher und versuchte, das zu überspielen, womöglich, um seiner schönen Begleitung zu imponieren. Der junge Von Waldenthal schnaubte, halb belustigt, halb verächtlich.
      "Nun, du wirst mir zustimmen, teuerster... wie war der Name gleich? Ach, richtig. Teuerster Len, du wirst mir wohl zustimmen, dass ein Leben voll Prunk und Macht in einem Waldstück immer noch besser ist als ein Leben als besitz- und familienloser ehemaliger Bauerntrampel, oder? Rein theoretisch gesprochen, versteht sich. Da nützt einem auch eine Reise in die Hauptstadt herzlich wenig, möchte ich behaupten. Ein Nutzrind wird eben auch nicht über Nacht zum Edelross, nur weil es in Stadt Hyrule weilt. Aber wie dem auch sei..."

      Er nahm ein Stück Gebäck, das ihm einer seiner Diener reichte, entgegen und biss hinein. Eine Weile lang kaute er genüsslich vor sich hin, ohne seine "Gäste" aus den Augen zu lassen und ohne ein Wort zu sagen. "Aber ich möchte euch ja auch gar nicht lange aufhalten, wenngleich mich euer Besuch selbstredend ehrt. Aber sicherlich habt ihr zu tun, nicht wahr? Da wir ja sozusagen... alte Freunde sind, wäre ich bereit, über die Sache mit dem unrechtmäßigen Verschandeln meines Grunds und Bodens großzügig hinwegzusehen. Natürlich nicht ganz ohne Gegenleistung, wenn du verstehst, was ich meine?" In seinen Augen lag ein unheilvolles Funkeln. Damals hatte er gegen Len verloren, weil die Karten und das Glück ihm nicht hold gewesen waren. Seit langer Zeit wartete er auf die Chance einer Revanche und jetzt war sie endlich gekommen. Sicherlich würde Len verstehen, was er von ihm wollte.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Abend

      Len lachte leise in sich hinein und erwiderte Waldenthals Blick. Dass der Adelige sich solch eine Mühe gab ihn niederzureden, war eigentlich ein Zeichen dafür, dass der Mann es bisher nicht geschafft hatte sich so etwas wie Selbstbeherrschung zuzulegen. Nicht dass bei dieser Einrichtung im Empfangsraum ein echter Zweifel bestanden hätte...

      "Nun, alter Freund, vielleicht beneidet das Edelross das Nutzrind ja insgeheim darum, dass es den Geschmack des einfachen Lebens noch zu schätzen weiß, während es längst von den leeren Verlockungen des Ruhms verdorben wurde. Denn was wäre das Edelross, wenn es eines Tages niemanden mehr findet, der es füttert und für seine Schönheit lobt? Wie auch immer..."

      Len griff sich ebenfalls noch ein Stück Gebäck. Es war irgendeine Art gefalteter Teig, etwa so groß wie seine Hand, überzogen mit süßem Zuckerguss. Köstlich, einfach köstlich. Wenn sie hier lebend heraus kamen, sollten sie vielleicht noch versuchen, die Küche zu finden. Möglicherweise war sie ja unbewacht...

      "Einen erstklassigen Bäcker hast du da, Waldenthal. Ich hoffe du bezahlst ihn gut für seine Dienste - und lässt seine Frau und Tochter in Ruhe" murmelte er zwischen zwei Bissen.

      "Also", sage er und machte es sich auf dem Sofa etwas gemütlicher, "eine Gegenleistung, ja? Wie mag die wohl aussehen - sag bloß, du willst deine angekratzte Ehre wieder herstellen?"
      Einen Moment betrachtete er sein Gegenüber.

      "Da drängt sich mir nur eine Frage auf... Was ist dein Einsatz, werter Spielkumpan? Ich kenne dich - ich weiß, du spielst nicht um nichts. Der Sieg bedeutet dir erst etwas, wenn du etwas dafür erhälst. Was willst du also - und was bietest du dafür? Abgesehen von unserer Freiheit, die ich unabhängig vom Ausgang des Spiels für gewährt halte."


      Es gefiel ihm absolut nicht, wie die Augen des Kerls immer wieder zu Mio gehuscht waren. Waren ihm hier in Tannenwinkel etwa die Mädchen knapp geworden? Es erstaunte ihn selbst, dass er sich so darüber aufregte. Von allen Anwesenden war Mio vermutlich die mit Abstand am wenigsten Schutzbedürftige...
    • NPC: Von Waldenthal jr. [Hylianer]
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Abend


      Der junge Von Waldenthal grinste in sich hinein, als er mit Len belanglose scheinbare Höflichkeiten und kleine Sticheleien austauschte. Früher wäre er, so schätzte er sein damaliges Gemüt ein, in einer solchen Situation längst ausgerastet, aber das lag weit hinter ihm. Heute waren sie schließlich beide erwachsen und gesittet, mal mehr und mal weniger. Meist weniger, aber das tat nichts zur Sache.

      "Es freut mich, dass das Gebäck zu munden scheint", feixte der junge Von Waldenthal, den Blick fest auf Len geheftet. "Wenn wir heute auseinandergehen, bin ich liebend gern bereit, dir einen Proviant davon einzupacken; die Freude an den einfachen Dingen des Lebens ist eben doch nicht immer alles, nicht wahr?"

      Es wurde höchste Zeit, über den Einsatz zu verhandeln, den Len ja bereits angesprochen hatte. Der Kerl hatte selbstredend völlig recht; der junge Von Waldenthal spielte niemals um nichts und auch nicht um Kleinigkeiten, was für ihn ohnehin auf dasselbe herauslief. Er war ein Mann von Ehre, wenn auch von zweifelhafter, wie böse Zungen behaupteten, und er hielt sein Wort beim Spiel - aber was war ein Wort schon wert, wenn es sowieso um nichts ging? So etwas konnte ihm allerhöchstens ein gelangweiltes Gähnen entlocken, auf so etwas ließ er sich grundsätzlich nicht ein.

      Seine Augen huschten ein letztes Mal zu Lens hübscher Begleiterin hinüber, bevor er den Blick wieder auf Len richtete. "Wahre Worte sprichst du, alter Freund, wahre Worte. Die Freiheit, nun, die sollst du bei einem Sieg selbstredend haben. Und die Kekse, wie ich dir bereits versprach." Er lachte leise auf. "Aber das wäre ein ziemlich kleiner und langweiliger Einsatz, oder nicht?"
      Dies war eine Frage der Ehre, hier ging es nicht um Mandelkekse und Zuckerguss.
      "Daher sollst du, solltest du denn siegreich aus unserem kleinen Spielchen hervorgehen,..."

      An dieser Stelle machte er eine bedeutungsschwere Pause. Ein wenig Spannung gehörte schließlich auch dazu. Der junge Von Waldenthal hatte zwei Trümpfe auf seiner Seite und überlegte gerade, welcher ihm beim Ausspielen wohl mehr Spaß bringen würde.

      "...etwas erhalten, das dir vielleicht sehr viel bedeutet. Was ich dafür jedoch haben will, wenn ich gewinnen sollte?"
      Er war sich ziemlich sicher, dass Len die Antwort auf diese Frage bereits kannte. Schließlich kannten sich die beiden nicht erst seit gestern.
      "Nun, am gerechtesten wäre wohl, etwas von gleichem Wert oder von gleicher... Beschaffenheit aufs Spiel zu setzen, oder? Kurz gesagt: Wenn du verlierst, bleibt deine reizende Begleiterin fortan bei mir und leistet mir Gesellschaft."
      Das Funkeln in seinen Augen ließ deutlich erahnen, was er in diesem Fall unter 'Gesellschaft' verstand. "Du jedoch, Len, kannst dann meinetwegen gehen, wohin auch immer du willst.", fügte er noch großzügig hinzu.
      Dass er noch gar nicht gesagt hatte, was er selbst als Einsatz bestimmt hatte, war ihm durchaus bewusst. Er grinste in sich hinein. Etwas Spannung gehörte eben einfach dazu...
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Abend

      Len musste sich ein wenig zurückhalten nicht loszuprusten, als der junge Adelige mitten im Satz das einlegte, was er vermutlich für eine bedeutungsschwere Pause hielt. Seine übertrieben dramatische Betonung, ach seine ganze Körperhaltung, konnte nur als vollkommen überzogen bezeichnet werden. Vielleicht hätte der Mann ja Schauspieler werden sollen. Möglicherweise wäre ein Leben unterwegs und von Ort zu Ort auch für seinen Geisteszustand besser gewesen und zumindest das weibliche Publikum hätte er mit Sicherheit in Scharen angelockt...

      Als Waldenthal dann aber seinen interessanten Vorschag für einen Wetteinsatz hervorbrachte, konnte er nicht anders als laut aufzulachen. Kein Zweifel, der verzogene Herzog hatte keine Ahnung wen er sich da ins Haus geholt hatte. Mio gegen ihren Willen irgendwo festzuhalten - beziehungsweise, dass Waldenthal scheinbar annahm, dass sie sich freiwillig "ergeben" würde wenn Len es verlangte -, allein der Gedanke war zu amüsant.

      Noch immer grinsend stützte er sein Gesicht auf die Hände.

      "Sicher alter Freund. Das kannst du ja gern mal versuchen. Aber gib nicht mir die Schuld wenn du... ein paar Finger verlierst."

      Er nahm sich ein weiteres Gebäckstück und begann daran herumzuknabbern.

      "Aber bis du dir überlegt hast, ob du wirklich weißt, was du dir da wünschst, kannst du mir ja mal mehr zu deinem eigenen, großartigen Einatz erzählen. Ich finde wenn wir schon dabei sind, können wir auch alle Karten auf den Tisch legen, oder?"
    • Mio Kitsune (Hylianerin)
      Tannenwinkel - Waldenthals Anwesen
      Abend

      Mio war sich nicht ganz sicher, ob ihre Ohren ihr nur einen gewaltigen Streich spielten oder ob der junge Adelige tatsächlich ihre Gesellschaft als Einsatz forderte. Entrüstet verfolgte sie mit großen Augen den Hahnenkampf der zwei jungen Männer. Wie kam dieser Platzhirsch überhaupt auf die Idee, dass Len irgendwelche Besitzansprüche gegen sie erheben könne?

      Scharf zog sie Luft zwischen ihren Zähnen ein und presste anschließend ihren Handrücken gegen ihren Mund. Der Gedanke widerte sie regelrecht an, aber vielleicht war es gar nicht mal so schlecht vorerst auf das Spielchen des Herzoges einzugehen und seinen Einsatz abzuwarten. Vorsichtig trat sie ein Stückchen hinter Len und beobachte Von Waldenthal über seine Schulter hinweg mit gespielter Sorge in ihren Augen. Sollte er ruhig weiter im Glauben bleiben, dass sie der Situation schutzlos ausgeliefert war und Len die einzige Person war, welche sie zu schützen vermochte. Noch waren die Einsätze ja nicht fest.