Hylianische Steppe

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    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      Der Schaden war bereits angerichtet. Mit einem Hauch Verzweiiflung in der Brust durchblätterte Len das Buch über die ewige Bibliothek, doch was er fand gefiel ihm ganz und gar nicht. Das Blut der Hexerin war bereits zwischen die Seiten gesickert und auch wenn es nur bis zum unteren Viertel aller Seiten vorgedrungen war, hatte es einige Schriftzüge unleserlich gemacht, einige Zeichnungen bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet und zu allem Überfluss einige Blätter miteinander verklebt.
      Das war nicht gut, das war gar nicht gut... Nun gab es keine Möglichkeit mehr zu wissen, ob nicht eine wichtige Information vernichtet wurde, eine Warnung, ein Hinweis, sonstetwas...
      Hätte er doch bloß rechtzeitig eine Abschrift angefertig! Aber wer hätte das ahnen können... Er würde das Blut vorsichtig trocknen lassen müssen, um zu retten was zu retten war. Das die Angreiferin das Buch beim Sturz offenbar direkt in ihre blutende Wunde gedrückt hatte ließ ihn fast an eine böse Absicht glauben.

      Von plötzlichem Zorn durchdrungen warf er das Buch auf den Nachttisch und erhob sich um dieser elenden Hexe eine Lektion zu erteilen. Selten hatte er sich so gewalttätig gefühlt. Aber ein paar Tritte direkt in ihre Wunde würden ihr zeigen, wie sehr er sie verabscheute für das, was... Was war das?

      Sein Blick fiel auf eine kleine schwarze Murmel, die soeben aus Mios zuckender Hand rutschte und über den Boden rollte, bis sie in Lens Nähe zum liegen kam. Seine Nackenhaare richteten sich auf und ihm war aufeinmal sehr seltsamzu Mute, als er das kleine Obekt betrachtete. Ohne etwas von einer Umgebung mitzubekommen ließ er sich auf ein Knie herab, den Blick durchdringend auf die Kugel gerichtet. Das...musste er sein. Der Umbralis. Er wusste es einfach.
      Er sah wie sich die Dunkelheit um die Murmel zu sammeln und zu wabern schien, unmerklich fast, doch bei genauer Betrachtung einem hypnotischen Schattenspiel ähnelnd. Pulsierende, manifestierte Finsternis... Und es sah schön aus, so wunder- wunderschön!
      Dieses Kleinod...er sollte es an sich nehmen. Ja, es stellte eine angemessene Entschädigung dar für die Schäden, die die Hexe verursacht hatte. Die Dunkelheit schien eine tiefe Wärme auszustrahlen, vermittelte ihm ein Gefühl...Zuhause zu sein, als er langsam die Hand ausstreckte.

      Ein brutaler Schlag traf ihn und schleuderte ihn zurück in die Kälte der Wirklichkeit - und auf das Bett, auf dem er recht unsanft landete. Vor ihm stand Torai - und funkelte ihn gefährlich an. Götter, dieser Blick!

      "Das tut mir jetzt Leid Len aber ich kann nicht zulassen das du auch noch von dem Stein verdorben wirst! Bleib einfach liegen und ruh dich aus, ein Freund von mir wird gleich hier sein und sich um den Stein kümmern....."

      Das tat ihm jetzt Leid?! Len glaubte dem Tiger nicht eine Sekunde. Und langsam aber sicher, noch während die Raubkatze ihn warnend ansah, entstand ein Gedanke in seinem Geist...
      Eigentlich lief doch alles nach Torais Willen. Die Attentäterin war besiegt und der Tiger sackte den Umbralis für seine Zwecke ein. Und danach folgte er ihnen in aller Ruhe zur Bibliothek um da was-auch-immer mit seinem Busenfreund Fengalon anzustellen...während Mio fest von seinen allerbesten Absichten überzeugt war, nach ihrer inszenierten spektakulären Rettung durch die Großkatze erst recht.
      Er benutzte sie.

      Lens Blick irrte zu Mio, die nun etwas unschlüssig dastand... Sie tanzten beide wie die Marionetten an den unsichtbaren Fäden in den Pfoten Torais, oder war es Fengalon dessen Hände die Enden festhielten...? Am Ende war auch diese Gerudo einst eine Verbündete der beiden gewesen, derer sie nun überdrüssig waren.
      Sie alle - Werkzeuge in ihren Händen. Und er konnte nichts dagegen tun.

      Und er spürte ein neues Gefühl in sich aufkommen, eines das er nun lange nicht mehr erlebt hatte...
      Hass.

      Er hasste diesen verlausten Tiger, der ihm immer ein Stück zu weit vorraus zu sein schien! Aber er würde das nicht auf sich sitzen lassen, seine Zeit würde schon kommen... Irgendwann würde die Aufmerksamkeit nachlassen und dann, kurz vor dem Ziel, würde er sich seiner entledigen. Er musste bloß schnell genug sein. Sicher plante auch der Tiger bereits sein vorzeitiges Ende, sobald sie erstmal am Ziel waren... Aber er unterschätzte ihn und das würde sein Untergang sein. Ganz sicher. Und er würde jeden Augenblick genießen, wenn Torai und vielleicht auch Fengalon das volle Ausmaß ihres Fehlers erkannten.

      Langsam und wie von selbst wandte er sich der gefesselten Frau zu. Ohne ihre Kapuze konnte man deutlich erkennen, dass es sich um eine Gerudo handelte. Und auch ihre Schmerzen waren deutlich sichtbar, gruben tiefe Furchen in ihr doch gar nicht mal so altes Gesicht. Sie ahnte, dass sie sterben musste, wurde ihm klar. Sie hatte Angst und sie litt.

      Und doch konnte Len plötzlich nicht anders, als Genugtuung bei ihrem Anblick zu empfinden. Es...erquickte ihn regelrecht, sie so zu sehen. Die Pein in ihren Augen wurde zu einer unerwarteten Labsal für ihn, das Pochen in seinem Kopf schwand, seine eigenen Schmerzen vergingen und in seinem Inneren machte sich eine tiefe Wärme breit. Woher kam dieses vetraute Gefühl?
      Doch sollte Torai sein Gift versprühen - er würde bereit sein.

      Langsam ließ er sich, wie vor Augenblicken vom Tiger gefordert, aufs Kissen zurücksinken.
      "Wie du meinst, Torai. Ganz wie du es willst. Es ist ja ohnehin nicht so, als ob ich mich gegen dich behaupten könnte, oder?"

      Mit einem Blick zu Mio fügte er hinzu: "Und - solange es noch geht - sollten wir der Frau hier einige Fragen stellen. Wie zum Beispiel zur Identität ihres Herrn. Oder woher sie diesen Umbralis hatte. Oder, besonders wichtig, was sie in der Bibliothek zu erreichen hofften, wären sie jemals hinein gekommen. Ich bin sicher, dass du...hmmm... ein wenig nachhelfen könntest, sollte sie nicht antworten wollen?"

      Die Drohung würde genügen, dachte er sich, als er matt ins Gesicht ihrer Gefangenen lächelte, aus deren Antlitz mittlerweile jede Farbe geschwunden war.

      Er setzte sich etwas bequemer hin. So ruhig...hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt.
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      Fassungslos ließ die junge Hylianerin die gesamte Situation auf sich einwirken.
      Torai kannte diese Hexe? Woher? Welche Verbindung gab es zwischen ihr und Fengalon?
      Und von welchem Scheusal sprach der Tiger nur?
      Und dann war da noch Len, welcher sich geradezu an den Schmerzen der Gerudo ergötzte.
      Was war nur los mit ihm? So kannte sie ihn gar nicht.
      Doch so kalt wie sein Verhalten auch wirkte behielt er recht damit, dass es wohl klüger sei, der Angreiferin ein paar Antworten zu entlocken...oder zu erzwingen.
      Sie konnte sich später noch um Len kümmern.

      "Nun.", sprach Mio an die Fremde gewand, "Das ist wohl alles nicht so gelaufen, wie du es dir erhofft hast. Was hältst du davon uns ein wenig über dich aufzuklären?

      Mit einem kräftigen Ruck zog Mio ihr Wurfmesser aus dem hölzernen Türrahmen und strich symbolisch mit ihrem Daumen darüber.
      "Vielleicht lässt sich dann über dein Leben verhandeln. Was meinst du?"

      Gespielt lächelnd hockte sich die ehemalige Spionin vor die Gerudo und erwartete ihre Antwort.
      Mio gab zu, dass sie nach der Aktion von vorhin nur wenig Wertschätzung für das Leben der Hexe empfand.
    • Emerald [Gerudo]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      Die ganze Situation, ihre unerwartete Niederlage, Mio die jetzt ein Verhör starten wollte, und Torai der ihr eine Ansprache über Moral hielt, das alles war so unvorhersehbar das es sie amüsierte. Sie überlegte was sie Mio erzählen sollte und ob sie mit irgendwelchen Lügen durch kam, dann blieb ihr Blick an Torai hängen, sie seufzte und begann zu reden:

      "Was soll ich schon über mich sagen? Ich bin eine Auftragskillerin im Dienste eines Keaton den man Mokasari nennt, vor einem Jahr etwa traf ich ihn und er wollte meine Hilfe, als Anreiz gab er mir den Umbralis und bei so einer Macht konnte ich nicht Nein sagen, wobei ich das Gefühl hatte das man diesem Keaton nichts verwehren sollte. Er wollte das ich jemanden für ihn beschatte, einen Keaton Namens Feng Talon Gaos, ich bin fast vom Glauben abgefallen das dieser Keaton Fengalon war, derjenige der mir das Leben rettete und so nett zu mir war. Aber ich hatte nun mal einen Auftrag also tat ich wie mir befohlen, den Rest habt ihr ja selber erlebt."

      Ächzend hob sie etwas den Kopf und schaute Torai an:
      "Na los Torai töte mich wenn du willst, oder lass Mio mich töten oder lasst mich hier verbluten. Ich habe viel riskiert und verloren, ob ihr mich tötet oder dieser Mokasari mich erledigt, oder mich der Umbralis schon so ausgesaugt hat das ich sowieso bald sterbe, das alles spielt doch keine Rolle. Es ging mir immer nur um den Nervenkitzel, und den hatte ich, also macht was ihr wollt!"
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      Ein Keaton namens Mokasari?
      Mio erinnerte sich daran, dass Fengalon bei ihrem letzten Treffen Keaton witterte.
      Ob es sich dabei tatsächlich um diese Auftragskillerin und ihren Herrn handelte?
      Wenn dem so war dann...
      Mio hielt kurz inne.
      Welch erbärmliche und ehrlose Gestalt, ging ihr durch den Kopf als sie die verletzte Gerudo betrachtete.

      "Torai!", rief Mio die weiße Großkatze zu sich und flüsterte ihm zu:
      "Sie darf auf keinen Fall hier sterben! Wahrscheinlich trägt sie die Windweise und wenn sie nun stirbt, dann weiß dieser Mokasari sofort, dass etwas nicht stimmt und wird schneller hier sein als uns lieb ist. Das möchte ich nicht riskieren. Am Besten du schaffst sie gleich südlich in die Wälder und setzt sie einfach aus. Und wenn wir uns dann wieder treffen, gibt es noch Klärungsbedarf!"
    • Torai [Tiger]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      Den Monolog von Emerald hörte er nur halb zu, immer wieder schielte er zu Len und fragte sich was der Umbralis wohl mit ihm machen würde wenn er ihn ließe. Aufgeschreckt wurde er durch Mios Bitte Emerald in Wald auszusetzen, er stimmte ihr zu und wollte Emerald in den Wald schaffen sobald sein Freund kam und dem Umbralis beseitigte.

      Torai musste nicht lange warten, da kratzte der Adler von vorhin an die Fensterläden, nach kurzer Unterredung zwischen Tiger und Adler flog der gefiederte Gast mit dem Umbralis davon. Torai richtete noch einmal das Wort an Mio:
      "So Mio, ich werde jetzt unseren ... Gast wegbringen, der Adler wird den Umbralis weit draußen im Meer versenken das ist ein Problem weniger um das wir uns Sorgen müssen. Ich bin bald zurück, also schlaft noch nicht ein!"

      Er ließ sich noch die gefesselte Emerald auf den Rücken packen, dann sprang er aus dem Fenster und verschwand im Wald.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      Etwas teilnahmelos beobachtete Len, wie Torai die Gerudo davontrug, nachdem dieser Adler sich den Umbralis gegriffen hatte. Der Tiger verfügte über ein paar bemerkenswerte Freunde, so viel stand fest.
      Ohne Recht zu wissen was er denken sollte, sah er dem Vogel nach. Ins Meer mit dem Stein, oder vielleicht behielt Torai ihn auch wer wusste das schon... Doch all diese Macht für immer verloren.

      Dann begannen sich seine Gedanken langsam zu klären. Wie hatte er...? Er erinnerte sich klar und deutlich das Unglück der Gefangenen genossen zu haben. Wie aus dem nichts, eine Flut die ihn überam. Was war geschehen, dass er so tief gesunken war? Er schüttelte sich und konnte sich nicht erinnern jemals etwas derartiges gefühlt zu haben. Seit die Frau aufgetaucht war, hatte er sich gefühlt als hätte sich jeder Faser seines Körpers mit Aggressivität aufgeladen - ein Einfluss der ihm erst jetzt erlaubte wieder durchzuatmen. Hatte sie das beabscihtigt? Kaum, geradezu unmöglich. War dies seine natürliche Reaktion auf die Auslieferung eines vernichtend geschlagenen Gegners? Schlichter Genuss an der Tatsache, Macht über jemanden zu haben?

      Auf einmal ekelte er sich vor sich selbst.

      Seine Gedanken glitten erneut zu Torai. Letztendlich... traute er ihm nicht. Aber was ritt ihn, sich derart in Fantasien über seine Vernichtung gehen zu lassen? Er musste einen kühlen Kopf bewahren, musste einen kühlen Kopf bewahren...

      Langsam entspannte er sich wieder und er atmete ein paar mal tief durch. Das durfte schlicht nicht noch einmal passieren. Für einen Moment fragte er sich, ob sich so die Hexerin gefühlt hatte, als sie sich ihres Sieges sicher gewesen war.
      Und was würde Mio denken, wenn sie von seinen Gedanken wüsste? 'Reiß dich endlich zusammen!', ermahnte er sich selbst in Gedanken.

      "Ich hoffe, ich habe dich vorhin nicht beunruhigt mit dem was ich gesagt habe. Ich... hätte nicht gewollt, dass du dieser Frau wirlich noch mehr Schmerzen zufügst. Aber es schien mir der beste Weg zu sein, etwas Nützliches aus ihr herau zu bekommen."

      Wenn Mio anfangen sollte ihm zu misstrauen, wäre das der Anfang vom Ende für ihn. Ganz davon abgesehen wollte er nicht, dass sie auch nur eine Sekunde dachte, er wäre vielleicht nicht besser als diese Gerudo.

      "Und dieser Name, Mokasari... Sagt er dir ewas? Ich habe nie von ihm gehört - was nun auch kein großes Wunder ist. Aber vielleicht ist er ja eine Bekanntheit in Keatos...?", bemühte er sich, das Thema zu wechseln.

      Mit einem Gefiel des Unbehagens blickte er Richtung Fenster und wartete auf Torais Rückkehr.
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      Mios Augen verengten sich zu Schlitzen, als Len versuchte sein Verhalten zu erläutern.
      Womöglich war es ihm selber nun aufgefallen und er fühlte sich nicht sonderlich wohl dabei. Doch änderte das was?
      Seufzend ließ sich die junge Hylianerin auf ihr Bett nieder, wobei sie sich nach hinten mit ihren Händen abstütze und ihre Beine überschlug.
      Mit geneigtem Kopf betrachte sie ihren Gefährten eine Weile.
      Vielleicht ein versteckter Charakterzug?
      Besonders jetzt war es offensichtlich, dass Len sich selber nicht so gut kannte, wie er anzunehmen schien.

      Mio beschloss die Sache erstmal auf sich beruhen zu lassen. Sie war sich sicher, dass ihr Schweigen dazu mehr sagen würde, als Worte.
      Zudem...wollte sie ihn nun erst eine Weile beobachten...

      "Und dieser Name, Mokasari... Sagt er dir ewas? Ich habe nie von ihm gehört - was nun auch kein großes Wunder ist. Aber vielleicht ist er ja eine Bekanntheit in Keatos...?"

      "Ich bin mir sicher, dass Mokasari nicht sein richtiger Name ist.", entgegnete Mio, " Es wäre ein sehr ungewöhnlicher Name. Zudem wäre es auch reichlich dumm, wenn man unter seinem wahren Namen solche Schandtaten verübt."

      Mio hielt kurz inne und blickte nun ebenfalls zum Fenster.
      Ob Torai lange brauchte? Jedenfalls würden sie in dieser Nacht nicht mehr viel Schlaf bekommen können.

      "Was ich damit sagen möchte, Nein, dieser Name ist mir nicht von Begriff. Aber ich bin mir sehr sicher, dass Torai uns noch einiges zu diesem Scheusal erzählen wird."
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      "Was ich damit sagen möchte, Nein, dieser Name ist mir nicht von Begriff. Aber ich bin mir sehr sicher, dass Torai uns noch einiges zu diesem Scheusal erzählen wird."

      Len schluckte leicht. Mios Betonung des Wortes "Scheusal" war... eine recht eindeutige Stellungnahme, auch zu seinem Gebaren vorhin.
      Er musste sich von jetzt an unter Kontrolle haben, koste es was es wolle.

      Mokasari... In der Tat, diese Gestalt warf so einige Fragen auf. In Keatos war er also scheinbar gänzlich unbekannt. Aber wenn Fengalon und Torai ihn kannten... Nun, was der Tiger erzählen würde war in jedem Fall ein Anhaltspunkt, da gab er Mio im Geiste recht.

      Schweigend betrachtete er die Hylianerin, bevor er sich erhob um das erloschene Licht zu ersetzen. Kurz darauf tanzte wieder eine kleine Ölflamme in ihrem eisernen Gefängnis auf dem Tisch. Langsam ebbte der Adrenalinspiegel in seinem Blut ab und er fühlte eine tiefe Müdigkeit in sich aufkommen. Es würde keine Freude sein, sich morgen wieder auf den Weg machen zu müssen... Aber welche Wahl hatten sie schon?

      Dennoch blieb zuvor noch eine Frage zu klären.

      "Mio, was denkst du nun eigentlich... Sollen wir Goronias Angebot annehmen und versuchen uns durch diesen ominösen... Tunnel...nach Labrynna zu begeben, falls er denn wirklich in dieser Form existiert? Die Vorstellung behagt mir nicht, aber es wäre vielleicht eine Möglichkeit unsere Spuren zu verwischen, angenommen dieser Mokasari weiß nichts von diesem Pfad.
      Andernfalls... Säßen wir wie die Ratten in der Falle, falls diese Frau uns belauscht und vorher Meldung gemacht hat, auf welchem Weg auch immer."

      Langsam glitt sein Blick in die Dunkelheit der Nacht, draußen vor dem Fenster das ihren kleinen, von flackernden Schatten beherrschten Mikrokosmos abschirmte.

      "Aber...", fuhr er leise fort, "vielleicht wird sie das ja auch noch. Du weißt schon... Bevor er sie töten wird."

      Er erinnerte sich nur zu gut daran, was die Gerudo als letztes gesagt hatte, an den absoluten Fatalismus in ihrer Stimme.
      Wenn er darüber nachdachte, dass er für ihr scheinbar unausweichlich nahendes Ende mitverantwortlich war... war er sich nicht sicher, was er eigentlich fühlen sollte.

      Vielleicht auch nur, weil ihm der Gedanke für einen Moment Freude bereitet hatte.
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      "Mio, was denkst du nun eigentlich... Sollen wir Goronias Angebot annehmen und versuchen uns durch diesen ominösen... Tunnel...nach Labrynna zu begeben, falls er denn wirklich in dieser Form existiert? [...] . "

      Bedacht wiegte Mio ihren Kopf.

      "Nun um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht.", gab sie seufzend zu , "Ich denke, dass dieser Mokasari unser Ziel kennt. Du erinnerst dich vielleicht an die Vermummte vom Vortag. Dir wird sicherlich nicht entgangen sein, dass "Emerald" und unsere kleine Gerudo Freundin ein und die selbe Person sind. Das heißt, dass sie unsere Reiseroute kennt und somit wohlmöglich auch Mokasari. Früher oder später werden wir auf ihn treffen, dass steht somit fest."

      Mio richtete sich wieder auf und runzelte nachdenklich die Stirn.
      "Sie wollte uns mit einer Fähren Lizenz zur südlichen Küste von Latoan locken. Sie wird aber bestimmt gemerkt haben, dass wir diese Lizenz fortgeschmissen haben...oder vielleicht auch nicht. Wir können also nicht wissen wo Mokasari uns nun erwartet. In Latoan oder Labrynna. Wenn er nicht dumm ist, und das wird er sicherlich nicht sein, wird er Verbündete engagiert haben, welche uns entweder abfangen oder ihm mitteilen, sobald wir einen der beiden Orte erreicht haben. Wir können nur hoffen, dass Letzteres nicht zutrifft und wir das Glück haben ihm nicht direkt in die Arme zu laufen. Wir sollten auf Torai warten und alles aus ihm rausholen, was er über die beiden weiß. Dann entscheiden wir wie es weiter gehen soll."
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht


      "Hmm...", gab Len nachdenklich von sich. Mio mochte durchaus recht haben, dass ein Aufeinandertreffen früher oder später unvermeidlich sein würde. Auch dafür sollten sie sich bei Gelegenheit etwas überlegen - völlig unvorbereitet und ohne jede Strategie würden sie von diesem Keaton vermutlich bloß zermalmt werden.

      "Vielleicht können wir ihn ja irgendwie in die Irre führen? Den Eindruck erwecken, wir wären durch den Tunnel gegangen und in Wirklichkeit eine Umgehungsroute nehmen? Wir müssten ein paar offensichtliche Spuren hinterlassen - Natürlich wird er spätestens wenn wir unser Ziel erreicht haben merken, dass wir ihn umgangen haben, aber wir hätten viel gewonnen wenn er seine Zeit mit einer sinnlosen Jagd durch den Untergrund vergeuden würde..."

      Seine Gedanken begangen zu kreisen. Einer plötzlichen Idee folgend griff er sich das blutverschmierte Buch, das er in Stadt Hyrule von diesem alten Deku erhalten hatte. Wie lange das her zu sein schien...
      Mit einem entschossenen Ruck riss er eine der Seiten heraus, Mio verwirrten Blick ignorierend.

      Hastig holte er einen Kohlestift hervor und begann den Inhalt der Seite abzuzeichnen. Als er mit dem Ergebnis zufrieden war, verstaute er die Kopie und die echte Seite in seinem Gepäck.

      "Es mag eines Tages nützlich werden. Mokasari wird die echte Seite sicher als das erkennen, was sie ist - und Emerald wird ihm hoffentlich sagen, dass das Buch beschädigt wurde. Das könnte uns vielleicht irgendwann als falsche Fährte dienen. Es birgt ein gewisses Risiko, aber ich hoffe dass er nicht zu viele Informationen aus dieser einen Seite beziehen kann..."

      Er lehnte sich zurück.

      "Warten wir auf Torai. Er müsste eigentlich bald zurück sein."
    • Torai [Tiger]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht



      Etwa eine Stunde nach seinem Aufbruch kam Torai erneut durch den Kamin ins Zimmer gerauscht, diese Art ein Zimmer zu betreten machte Torai anscheinend eine menge Spaß. Er schüttelte sich den Ruß aus dem Fell dann schlenderte er zu Len und Mio rüber, in seinem Maul trug er ein Buch welches er auf Lens Schoss fallen ließ.

      "Hier Len, ein kleines Trostpflaster dafür das ich dir den Umbralis nicht überlassen konnte, das Buch hatte die olle Emerald noch bei sich, riecht stark nach Keaton also gehörte das wohl diesem Mokasari, dem Titel nach geht es darin auch um diese Umbralis Steine."

      Er wandte sich von Len ab der gleich anfing darin zu Blättern und gesellte sich zu Mio.
      "Verzeih mir die Verspätung, aber Emerald war auf halber Strecke runtergefallen und ich musste sie den Rest des Weges hinter mir her zerren. Aber zu etwas anderem: Ich habe diesen Mokasari noch nie getroffen aber Fengalon hat mir ein paar mal von ihm erzählt, er ist der Sohn von Fengalons verstorbenen Mentor , ich glaube sein Name war Suifu oder so ähnlich. Soweit ich weiß hegt er wohl ziemlichen Hass gegen Fengalon , warum weiß ich aber nicht so genau. Gibt es sonst noch Dinge die du wissen möchtest?"
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht

      Len war ob der fortgeschrittenen Stunde und der plötzlich einsetzenden Stille schon, ohne es zu wollen, halb eingedöst, als Torai unter erheblichem Lärm durch den Kamin herunterpolterte. Mit einem erschrockenen Laut fuhr er herum, gerade rechtzeitig, um die riesige Rußwolke zu beobachten, die der Tiger bei seinem Auftritt hervorrief. Mit betont ausdrucksloser Miene beobachtete er den schwarzen Staub, der langsam auf seine Bettdeck - und ihn - sank. Dann fiel ihm aus dem Maul des Tigers ein - etwas angefeuchtetes - Buch auf den Schoß.


      "Hier Len, ein kleines Trostpflaster dafür das ich dir den Umbralis nicht überlassen konnte, das Buch hatte die olle Emerald noch bei sich, riecht stark nach Keaton also gehörte das wohl diesem Mokasari, dem Titel nach geht es darin auch um diese Umbralis Steine."

      Etwas skeptisch betrachtete er den Einband. Er war sich eigentlich ziemlich sicher, kein weiteres Buch mehr bei der Gerudo entdeckt zu haben... Ein wenig zögerlich schlug er das Schriftstück auf. "Eine Untersuchung der Anwendung des magischen Potentials des Umbralis-Erzes im Verlauf der Zeitalter" hieß es im Titel, jedoch hatte jemand direkt darunter offenbar schon vor langer Zeit einen Vermerk gekritzelt: "Auf hoheitlichen Erlass wurde das vorliegende Werk der Gruppe der gefährlichen, die Wahrheit verzerrenden Schriften zugeordnet. Dieses und neun weitere Exemplare werden zu Archivierungs- und streng eingeschränkten Forschungszwecken in der königlichen Bibliothek verwahrt. Weitere Exemplare sind unverzüglich zu konfiszieren und der Vernichtung zu übergeben. Gez. Oberarchivar Videlius."

      In der Tat, das klang recht vielversprechend. Rasch überflog er die Einleitung.

      ...während das genaue Datum des ersten Fundes des Umbralis-Erzes nach wie vor ein Mysterium bleibt, deutet jedoch einiges darauf hin, dass bereits vorhylianische Kulturen vereinzelt damit in Kontakt kamen. Ob der hohen Seltenheit des Materials und der völlig unvorhersehbaren Wirkung auf die Umgebung und gegebene Bevölkerung, sind diese Kontakte jedoch nicht als eine nachverfolgbare Reihe von Entdeckungen, sondern vielmehr als eine Anzahl sich in scheinbar sporadischen Abständen durch die Geschichte ziehender, oft blutiger Zwischenfälle zu betrachten die möglicherweise mit dem Umbralis in Zusammenhang stehen könnten. Insbesondere ist hervorzuheben, dass keinesfalls jeder magische oder dunkelmagische Vorfall der letzten Jahrtausende in einem Kontext mit Umbralis zu sehen ist, vielmehr dürfte dies nur für eine Minderheit gelten. Tatsächlich ist die Anzahl zweifelsfrei dokumentierter Umbralisausgelöster Ereignisse zumindest auf hylianischem Grund ausgesprochen gering. Somit ist die hier vorliegende Untersuchung mehr als eine Dokumentation und Interpretation diverser bewiesener und spekulativer dunkelmagischer - insbesondere solcher mit altertümlichem Hintergrund - Zwischenfälle zu sehen, mit dem Ziel der Analyse der Wahrscheinlichkeit einer Beteiligung des Materials Umbralis. An dieser Stelle bedanke ich mich bei meinem Freund und Kollegen Professor Tohnkrug, der mir bei der Übersetzung einiger vorhylianischer Ruineninschriften half, die maßgeblich...

      Obwohl Len bereits völlig vertieft in dieser für ihn absolut faszinierenden Lektüre war, bekam er doch mit einem Ohr mit, was im Raum besprochen wurde. Ohne von seinem Buch aufzublicken, sagte er: "Ich habe da noch eine Frage, Torai. Hat dieser Mokasari etwas damit zu tun, dass Fengalon nichts mehr von seinem Heimatland wissen will?"

      Das hatte ihn sowieso schon immer gewundert, dass Fengalon so mir nichts dir nichts zum "Vaterlandsverräter" geworden waren, Gerechtigkeitsempfinden hin oder her. Da steckte doch noch mehr dahinter, da war er sich ganz sicher. Davon abgesehen glaubte er dem Tiger kein Wort davon, dass er den eigentlichen Grund für den Zwist nicht kannte. Torai und Fengalon - die beiden schienen ihm immer sprichwörtlich ein Herz und eine Seele zu sein. Er konnte sich kaum vorstellen, dass sie sich etwas verheimlichten.
    • Torai [Tiger]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht

      Seufzend versuchte Torai die Fragen die Len ihm stellte zu beantworten:
      "Du hast recht Len, dieser Mokasari ist der Grund warum Fengalon damals Hankea verlies. Mokasaris Vater war Suifu der wissende Wind, eine Kapazität an der magischen Fakultät von Hankea und er war Fengalons Lehrer und Freund. Als er starb hinterließ er Fengalon den magischen Stein der ihm ermöglichte mit Tieren zu sprechen, Mokasari der schon immer hinter mächtiger Magie her war fühlte sich übergangen und es brach ein heftiger Streit zwischen ihm und Fengalon aus. Erst verlangte er den Stein, dann wollte er das Fengalon sich ihm anschloss und ihm helfen sollte mächtige Magie zu beschaffen. Natürlich lehnte Fengalon dieses Angebot ab und das Ende vom Lied war daser seine Heimat hinter sich ließ und begann durch die Welt zu reisen, so wie es sich Suifu gewünscht hatte."
      Torai fing an im Zimmer auf und ab zu laufen, er fand das jetzt wo Emerald aus dem Weg war eigentlich nichts dagegen sprach Mio und Len alles anzuvertrauen.


      "Vor etwa 3 Jahren war ich auf einem Streifzug in den Bergen als mich ein Dodongo angriff und mich ziemlich übel zurichtete. Ich dachte schon das es mit mir zu Ende ging als dieser Keaton auftauchte. Da gab ich alle Hoffnung auf, denn ich hatte einmal gesehen wie diese Keaton über ein kleines Dorf herfielen und jeden töteten den sie fanden. Doch zu meiner Verwunderung griff er mich nicht an, nein im Gegenteil er sprach mich an und ich konnte verstehen was er sagte dann wurde mir schwarz vor Augen. Als ich erwachte waren meine Wunden versorgt und dieser Keaton wachte über mich, schnell wurde er mir sympathisch und er war froh jemanden zum reden gefunden zu haben, denn er war sehr einsam gewesen. Ich lernte schnell und viel von ihm und er wunderte sich das ich so eine Begeisterung an allem hatte was mit Hylianern zu tun hatte, doch er bedrängte mich nie und eines Tages offenbarte ich ihm die Wahrheit... die Wahrheit über Torai dem Tiger......"

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    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht

      Nun wurde Len doch hellhörig und sah von seinem neuen Buch auf. Wenn das stimmte, was der Tiger da erzählte... dann konnte er sich plötzlich ausgesprohen gut in den Charakter von Mokasari hineindenken. Sich vom eigenen Vater abgelehnt zu fühlen und dementsprechend eine verzweifelte Suche nach Wissen, Macht und letztendlich einem bloßen Ziel zu starten war etwas, was er...sehr gut nachempfinden konnte. Nicht dass er mit dem Keaton sympathisieren würde - immerhin hatte dieser scheinbar kein Problem damit über seine, Lens, Leiche zu gehen - jedoch konnte er sich nun sehr gut vorstellen, was in Mokasari vorgegangen sein mochte, als er sich entschied seinen dunklen Pfad hinabzuwandern.
      Natürlich beantwortete das noch immer nicht die Frage, wie Fengalon dazu kam, sich so vehement und offen den imperialistischen Tendenzen seines Heimatlandes entgegenzustellen, aber es gab zumindest Aufschluss darüber, woher sein Wissensdurst und sein Wunsch rührte, die Bibliothek der Meerzora zu erreichen. Er führte das Vermächtnis seines Mentors fort - ob er noch ein anderes Ziel hatte, das blieb vorerst im Dunkeln, auch wenn Len stark davon ausging.

      Torai fuhr jedoch schon fort und erzählte nun die schon fast rührselige Geschichte, wie er und Fengalon sich zum ersten Mal begegneten. Also hatte die Freundschaft der beiden als eine Art Zweckgemeinschaft zweier einsamer Wanderer angefangen - das erschien Len durchaus glaubhaft, Torai hatte ja scheinbar ohnehin nie viel mit einem normalen Tiger gemeinsam gehabt. Ganz offensichtlich nicht...

      "Nun, Torai, dann wirst du uns doch sicher nicht vorenthalten, was es mit der Wahrheit über Torai den Tiger auf sich hat...", sagte er, bemüht jede übermäßige Neugier aus seiner Stimme zu verbannen. Er warf Mio einen etwas verwirrten Blick zu. Wusste sie etwas?

      Worauf spielte der Tiger nun wieder an? Hatte er etwa schon als kleines Kätzchen von seiner Mutter das Lesen beigebracht bekommen und dann an einer Universität in Keatos als erster Vierbeiner empirische Linguistik studiert?
      Zutrauen würde er es ihm mittlerweile.
    • Torai [Tiger]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht

      Etwas geschmeichelt fühlte sich Torai schon das Len jetzt offensichtlich voller Neugier an seinen Lippen ... nun an seinem Maul hing, er setzte wieder eine ernste Miene auf und fuhr fort:

      "Len ich denke der Name des Gelehrten Orita sagt dir etwas? Er war vor etwa 80 Jahren eine Kapazität auf dem Gebiet Anthropologischer Entwicklung in Einbezug magischer Faktoren, viele seiner Werke sind bis heute einzigartig daher war es umso merkwürdiger das er von einem zum anderen Tag verschwunden war oder? Man weiß nur das er im letzten Jahr seines Lebens magische Artefakte sammelte um eine Abhandlung zu verfassen, und ein Detail das nur ich kenne ist, das unter diesen Artefakten ein Umbralis war!"

      Torai schlenderte zu Len und stupste ihn an und bat ihn Seite 64 in dem mitgebrachten Buch zu öffnen.
      "Wie du dort lesen wirst verleiht ein Umbralis seinem Träger Macht über die Schattenmagie, die in unserer Welt nur selten Form annimmt da die Lichtmagie hier vorherrscht, das ist auch der Hauptgrund warum Umbralis so selten ist. Die Schattenmagie verstärkt Körper und Geist des Anwenders und verleiht noch viele andere Fähigkeiten, doch so verlockend das klingt nichts ist umsonst, und schon gar nicht so etwas mächtiges! Der Umbralis zehrt vom Licht des Trägers, und wenn sein inneres Licht erlischt dann zahlt man den Preis und der innigste Wunsch den man hegte wird zum Alptraum. Zum Beispiel Emerald, sie wollte stets eine schöne und starke Kriegerin sein und was hat der Stein aus ihr gemacht? Genau, eine altes schwaches Weib das ohne Magie ein nichts ist. So wird es auch diesem Mokasari eines Tages ergehen, er will mächtig sein und alles Wissen dieser Welt haben, doch es wird der Tag kommen da kennt dieser Narr nicht einmal mehr seinen Namen."

      Etwas in Rage geredet räusperte sich Torai und fuhrt eine Spur sanfter fort:
      "Wo wir schon bei Narren sind, zurück zu Orita. Als er den Umbralis in die Finger bekam fühlte er gleich seine Macht und berauscht von dem Gedanken das er mit dieser Macht ewig Leben und allen mit seinem Verstand nützen könnte. Die Arbeiten die er in seinem letzen Jahr einreichte waren seine besten und voller wertvollem Wissen. Doch bald erlosch sein Licht und der Preis den er zahlen musste war ungleich höher als das was er erhalten hatte: Sein Körper löste sich auf doch sein Verstand blieb und wurde in den Körper einer Bestie gesperrt, unfähig sich mitzuteilen wollte er diesen Alptraum bald beenden und brachte sich um. Doch wurde er unter Qualen wieder geboren und lebte seitdem einsam und verbittert in ständiger Angst vor einer Qualvollen Wiedergeburt. Alle Versuche das Leiden zu lindern oder einen Ausweg zu finden blieben ihm verwehrt, bis zu dem Tag wo er den einen traf der die Macht hatte ihn zu verstehen, den Mut sich ihm zu nähern und die Weisheit einen Weg aus der Finsternis zu suchen. Die Worte klingen jetzt furchtbar hochtrabend und anmaßend da dieser Wortlaut in der Legende der Göttinnen vorkommt aber Fengalon ist mein Licht der Hoffnung um diesem Alptraum zu entkommen."

      Er machte eine Pause und hoffte die beiden würden verstehen, er hoffte sie würden ihm glauben und nicht für verrückt halten oder ihn auslachen. War es ein Fehler Aussenseitern - Nein - Freunden die Wahrheit zu sagen?
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht

      Aufmerksam lauschte Mio der Geschichte ihres felligen Begleiters.
      War also am Ende die Verachtung durch seine Heldentat nicht der wahre Grund weshalb er Hankea verließ ? Wieder einmal wurde ihr bestätigt, dass man niemanden völlig trauen konnte.
      Dennoch, mit jeder neuen Information fügte sich langsam eine gut nachvollziehbare Vorgeschichte zusammen. Sie konnte sich nur schwer vorstellen, dass alles ein abgekartetes Spiel war.
      Wozu sonst der ganze Aufwand ?

      Torai setzte auf Lens Nachfrage seine Geschichte fort und begann nun ungewöhnlich nervös im Raum auf und ab zu wandern. Gespannt folgte Mio seinen Worten, zumal sie zunächst nicht verstehen wollte was irgendein Gelehrter und Umbralismagie mit der Lebensgeschichte des Tigers gemeinsam hatten.

      "[...]Die Worte klingen jetzt furchtbar hochtrabend und anmaßend da dieser Wortlaut in der Legende der Göttinnen vorkommt aber Fengalon ist mein Licht der Hoffnung um diesem Alptraum zu entkommen."

      Stille. Mio war sich zunächst nicht sicher, ob sie irgendetwas nicht richtig mitbekommen hatte oder ob Torai gerade tatsächlich versuchte ihnen weis zu machen, dass er ein wiedergeborener Gelehrter sei.
      Unsicher blickte sie zu Len. Glaubte er die Geschichte? Konnte man sie glauben? Nach allem was bis jetzt passiert war wusste Mio nicht mehr so recht, was sie noch glauben sollte oder nicht.
      Frustriert seufzend ließ sie sich auf ihr Bett zurückfallen und starrte zur Decke.

      "Soll das jetzt ein Scherz sein, Torai? Weil wenn dem so ist, so kann ich zumindest nichts Belustigendes daran finden.", erwiderte sie schwach.
      Diese ganzen Informationen, die ganzen Eindrücke des Tages. Wie sollte man damit umgehen ? Und nun das wieder?
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht

      Len wusste nicht recht was er sagen sollte. Konnte das was Torai da sagte wahr sein? War er...am Ende wirklich deutlich über hundert Jahre alt und vor allem einst ein Keaton gewesen? Das war eine Information, die sich nicht leicht verarbeiten ließ. Aber... nur ein Wahnsinniger würde sich solch eine Geschichte ausdenken und erwarten, dass andere sie für voll nahmen. Ihm blieb also nicht viel anderes übrig, als den Worten des Tigers vorerst zu glauben... mit allen Folgen, die das haben mochte.
      Zumindestens erklärte es die erhebliche Belesenheit des Tigers...und seine brennende Loyalität zu Fengalon.

      "Ich glaube er sagt die Wahrheit, Mio", murmelte Len leise. "Auch wenn ich eines nicht verstehe von dem was du sagst - du bist ein Tiger geworden, ja, aber - letztendlich hast du doch bekommen was du wolltest. Dein Verstand ist ungebrochen. Du bist unsterblich. Und mit Fengalon und seinem magischen Stein bist du in der Lage, dich der Welt mitzuteilen."

      Behutsam faltete er die Hände. Ihn fröstelte es ein wenig, es war mittlerweile recht kühl im Zimmer.

      "Versteh mich nicht falsch - ich bin mir sicher, dein derzeitiger Zustand grämt dich, ob deiner Erinnerungen an dein voriges Leben, aber an sich würde ich sagen...hat dich dein Schicksal nicht zu sehr gestraft. Aber sei es wie es ist. Du sagtest selbst, du suchst nach einem Weg, das Geschehene rückgängig zu machen - also sag mir eines, von euch Beiden ist es nicht nur Fengalon, der sich eine Antwort aus der Mugen no Toshokan erhofft, oder?"

    • Torai [Tiger]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht

      Mit einem schlechten Gewissen sah Torai zu Mio rüber:
      "Es tut mir Leid Mio, das war viel zu viel für einen Tag, das ist mir bewusst, und glaube mir, wenn Emerald sich nicht eingemischt hätte dann wäre diese Geschichte auch bei mir und Fengalon geblieben. Und auch wenn du es jetzt nicht glauben kannst, Fengalon war immer ehrlich zu dir und auch wenn es viele Gründe gab Keatos den Rücken zu kehren, war sein stärkster Antrieb sein Mitleid und sein Sinn für Gerechtigkeit. Ich hoffe du kannst mich irgendwann verstehen und vergibst mir das ihr jetzt mit in dieser Sache hängt."

      Dann wandte sich der Tiger wieder Len zu.
      "Du kannst nicht Wissen wie es ist in diesem Körper zu leben, daher übergehe ich deine Bemerkung das mich das Schicksal nicht zu sehr gestraft hat. Mein Verstand ist in einem ewigen Konflikt mit den Instinkten einer Raubkatze, es gibt Tage da wache ich auf und muss mich selber zwingen mich zu erinnern wer ich bin. Und auch mit meinem Verstand und einem magischem Stein der mich sprechen lässt bin ich eine Bestie der Niemand ein Wort glauben würde.."

      Traurig blickte er aus dem Fenster in die Nacht, bis Len die Mugen no Toshokan erwähnte. Torai atmete scharf ein und Antwortete:
      "Nein Len du irrst dich, diese Bibliothek ist nicht umsonst unter dem Meeresspiegel versiegelt! Das einzige was ich von diesem Ort erwarte ist Verderben. Du und Fengalon seid junge naive Narren die glauben dort schnell an eine Lösung für alle Probleme zu finden. Aber ich verrate dir jetzt etwas über diesen Ort was mit Sicherheit nicht in deinem schlauen Buch steht. Der Grund warum die Zoras diesen Ort hüten und niemanden einlassen und die Keaton die um jeden Preis einen Zugang wollen ist der unsterbliche Wächter der in den tiefen der Mugen no Toshokan haust - die Schimäre der unendlichen Gedanken. So ein mächtiges und unsterbliches Etwas wäre der Schlüssel für die Vorherrschaft der Keaton, deswegen war ich von Anfang an dagegen sich diesem Ort auch nur zu nähern. Len ich verstehe deine Gründe und dein Verlangen besser als jeder andere aber das ist mit Sicherheit der falsche Weg, aber Du bist genauso stur wie ich in deinem Alter deswegen ist mir schon klar das du dennoch dahin willst.

      Wie dem auch sei, ich bleibe bei euch und passe auf euch auf bis Fengalon wieder da ist. Er müsste jetzt schon in Mazubi sein und dem Gremium für magische Straftäter Informationen über diesen Mokasari zugespielt haben. Das sind Experten die werden auch mit einem Umbrails fertig, und diese Leute sind vernünftiger als jene vom Militär und mit Sicherheit auch daran interessiert das die Mugen no Toshokan geschlossen bleibt."

      Als er an Fengalon dachte lief es ihm kalt den Rücken runter, so wie eine böse Vorahnung das seinem Freund etwas passiert sei.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht

      Zu viel für einen Tag? Eher zuviel für eine Woche. Oder auch einen Monat.

      Etwas ratlos rieb Len sich die bandagierte Stirn. Doch der Tiger fuhr bereits fort, auch wenn seine Argumente Len nicht ganz überzeugten. Seines Erachtens übertrafen die Vorzüge von Torais Existenz zumindest im Moment eindeutig die Nachteile. Dennoch, wenn er es denn so wollte, sollte er nach einem Weg suchen, seine Fehler zu korrigieren.

      Zunehmend irritiert wurde er bei Torais auschweifender Erklärung über die Gefahren der versiegelten Bibliothek. Junge Narren, die sich eine schnelle Lösung aller Probleme erhofften... Nein, ganz sicher nicht. Diese Raubkatze musste dringend einmal von ihrem hohen Ross herunterkommen, diese überhebliche Art war ihm schon vorher sauer aufgestoßen. Dennoch schluckte er jeden Einwand herunter, als Torai plötzlich begann von jenem Wesen zu sprechen, dass sich angeblich in den Tiefen der Bibliothek aufhalten sollte - und das überhaupt erst der Grund war, weshalb die Bibliothek verschlossen wurde? "Die Chimäre der unendlichen Gedanken..." Er konnte nicht behaupten, diesen Ausdruck jemals gehört zu haben. Was sollte das überhaupt darstellen?
      Gerade wollte er verärgert einwenden, dass sich der Tiger mal wieder alles andere als deutlich ausdrückte, da drängte sich ihm ein Gedanke auf. Eine Chimäre... Ein...Mischwesen... Hatte er nicht gerade erst an diesem Tag etwas derartiges gesehen?

      Hastig griff er nach dem Buch des alten Deku und blätterte hastig zur letzten Seite. Da war sie - etwas blutverschmiert, aber immer noch deutlich zu erkennen - die offensichtlich in großer Hast gefertigte Skizze einer grotesken Kreatur mit Fangarmen, drei Augen und...Libellenflügeln? Der Anblick reichte immer noch, um ihn erschauern zu lassen, obwohl - oder gerade weil - keinerlei Beschriftung den Sinn oder Inhalt der Zeichnung verriet. Nachdenklich klopfte er auf die Buchseite, dann blätterte er ein Stück zurück. Genau wie er sich erinnerte, waren die letzten Eintragungen lediglich eine Anzahl für ihn völlig unverständlicher Symbole, angeordnet in obskuren, geometrischen Mustern. Eine Abschrift von etwas anderem? Es wirkte so, denn einzelne Zeichen waren umkreist worden, wie um ihre Wichtigkeit hervorzuheben.

      Einige einzelne Notizen unter der letzten dieser Zeichnungen stellten wohl die - offfensichtlich recht fruchtlosen - Versuche einer Übersetzung oder Interpretation dar. Rasch überflog Len sie, was nicht lang dauerte, denn es handelte sich überwiegend nur um einzelne Wörter, ohne jeden Kontext:

      "...Traum...Gedanke...Zukunft...Fluss.


      ...einsam...ewiglich. Drittes Auge....Sicht....Schleier.



      Wanderer...Dunkelheit. ...er weiß.



      Schicksal.


      ER KENNT MICH. ER KENNT DICH."

      Die letzten sechs Wörter waren im Vergleich zum Rest völlig überdimensioniert unter die Seite gesetzt worden. Len konnte sich partout nicht erklären, was der Autor des Buches ihm zu sagen versuchte. Vielleicht nichts...aber vielleicht war das hier auch ein entscheidender Hinweis.
      Kurz rang er mit sich, aber es war wohl Zeit einige Karten auf den Tisch zu legen. Seuzend schlug er wieder die Seite mit der Skizze der Kreatur auf.

      "Mio, Torai...schaut Euch doch das Bild hier bitte einmal an. Gibt es irgendetwas, was Euch dazu einfällt?"
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Hylianische Steppe - Gasthaus Jufton
      Nacht

      "Mio, Torai...schaut Euch doch das Bild hier bitte einmal an. Gibt es irgendetwas, was Euch dazu einfällt?"

      Was war denn nun schon wieder?
      Entnervt stöhnte die Hylianerin auf, als sie sich wieder aufrichtete, um sich das Bild in dem Buch genauer anzusehen.
      Dabei wollte sie eigentlich nur noch schlafen.

      "Hm. Das Erste was mir dazu einfällt ist, dass das da furchtbar hässlich ist." antwortete sie in einem leicht gereizten Ton, "Mir fällt jedenfalls nichts dazu ein. Was soll es denn darstellen?"